Wahnsinn? von Aurinia ================================================================================ Kapitel 8: Realitätsverlust --------------------------- Ich kann noch nicht recht greifen, wo ich bin. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich es wirklich verkraften kann. Etwas in mir sagt, das dies alles hier nicht wahr ist. Es ist nicht wahr. Es ist alles so unwirklich. Die Dinge, die Geschehen waren, sind so Unlogisch wie ein Traum nur sein konnte. Kennt ihr das? Ihr träumt aber seit euch während des träumen nicht sicher wirklich zu träumen und euer Bewusstsein gaukelt euch vor, ihr seit wach? Das was ihr träumt, geschieht wirklich? Und wenn ihr dann aufwacht, seit ihr euch nicht sicher ob das wirklich passiert ist.  Bis euch auf der Beweissuche dessen bewusst wird, ihr habt auf jedenfall nur geträumt. Wenn es ein schlechter Traum war ist die Erleichterung um so größer. So geht es mir. Ich bin noch in der Traumphase und kann nicht auseinander halten, was Traum und Wirklichkeit ist. Ich spüre wie ich mich bewege, wie ich zucke, wie ich Atme und mich wehre. Aber ich bin nicht fähig Schaden zu verursachen, obwohl ich glaube, das ich es tue. Was ist Traum, was ist Wirklichkeit? Bin ich wirklich in Asgard? Es fühlt sich so echt an. Aber mein Verstand sagt, das dies nicht möglich sein kann. Was soll ich denn hier? Zu was soll ich hier denn gut sein? Ich bin mir allerdings sicher, das ich nicht sabbernd am Boden legen werde. Oh nein. Ich fühle mich stark genug um diesen Wahnsinn entgegen zu treten... *** Ich höre in meinem Kopf wie ich schreie und fauche. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich schreie und fauche. Erst als das Licht angeht bemerke ich, dass ich aufrecht in meinem Bett hocke, bereit den Schatten anzugreifen, den ich glaubte gesehen zu haben. Meine Zimmernachbarinnen schauen mich irritiert und müde an. Sie wundern sich nicht besonderes darüber. Es ist normal, das hier solche Aussetzer vorkommen. In einer Einrichtung für psychisch Labile kommt sowas schon mal vor. Welch eine Ironie. Ich bin voll bei meinem Verstand. Ich kann klar mit meinem Gegenüber reden und mache auch bei den Visiten nicht den Anschein verrückt oder dergleichen zu sein. Aber es sind diese Aussetzer, die mich hierher gebracht haben. Ich sehe Dinge die nicht da sind. Zumindest sehen diese Dinge andere nicht. Paranoid? Schizophren? Ich habe keine Ahnung von solchen Dingen. "Ist alles in Ordnung?", fragt mich Bettina leise und müde. Sie wirkt völlig desorientiert wegen der Medikamente. Wie laut habe ich geschrien, das ich sie aus ihrem schweren Medikamentenschlaf gerissen habe? "Es ist alle Ok. Ich habe nur schlecht geträumt." Es ist eine Halbwahrheit, da ich mir nicht sicher bin, ab wann ich aufgewacht war und der Schatten verschwand. Denn als das Licht anging hatte ich die Augen offen, hatte in die Richtung des Schatten gestarrt und hoffte ihn im Licht zu erkennen, bereit zum Angriff. Aber er verschwand in dem Moment als zu mir gesprochen wurde und ich hatte keine Gelegenheit ihn zu erkennen. Als wollte mein Gehirn das Traumbild festhalten. "Gut, dann lass uns jetzt weiterschlafen. Ich muss morgen früh raus." Ich lache leise über Dianas aussage. Wir mussten alle Früh aufstehen, da war sie nicht die einzige. Schließlich musste man hier einen strengen Therapieplan folgen. Ich beschließe aufzustehen und in den Aufenthaltsraum zu gehen, da ich jetzt nicht fähig bin wieder einzuschlafen. Ich bin zu aufgewühlt und ich möchte meine Zimmernachbarinnen nicht in ihrem Schlaf stören. Der Pfleger für die Nachtschicht sieht mich überrascht an, als ich plötzlich im Raum stehe. "Huch! Haben sie mich erschreckt.", lächelt er. Er ist nett zu mir, weil ich noch zu den angenehmen Patienten gehöre. Ich entschuldige mich dafür, da ich weiß, wie leise ich mich immer bewege und wenn er mich nicht mitten in der Nacht wo die Stille grade zu greifbar ist nicht gehört hat, muss ich sehr leise gewesen sein. Natürlich möchte er wissen, warum ich auf bin und ich erzähle ihm von dem Schatten, tue es aber selbst einfach als Alptraum ab. Sowas kommt vor. Er bietet mir an mir einen Tee zu machen, da er wohl bemerkt hat, das ich zitter. Mein Körper reagiert anderes als meine Stimme klingt. Würde man mich nur hören, möge man denken mir ginge es absolut gut, aber wenn man mich ansah, bemerkte man wohl die Blässe, das zittern und die innerliche Unruhe. Der Tee tut gut, ich schaue ein bisschen Fern, während der Pfleger nun seine Runde macht. Der übliche Kontrollgang. Der Traum hängt mir noch nach. Die Sache mit Loki, den Avengers und Asgard. Wie lächerlich, zumindest war der Anfang des Traumes absolut lächerlich. Ganz klar ein Traum.  Eigentlich sogar belustigend, weil er so lächerlich war. Aber zum Schluss hin, war das gar nicht mehr so lustig. Es fühlte sich von mal zu mal echter an und meine Unruhe wuchs zudem. Ich bin froh, das das alles nur ein Traum war. Zum ersten mal seit ich hier bin, bin ich froh in dieser Anstalt zu sein, sie sagt mir was wirklich Realität ist. ... Oder lebe ich hier in einem Realitätsverlust...? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)