Baby, you're kidding me von Sunset- (SasuNaruSasu) ================================================================================ Kapitel 4: Walking disaster. ---------------------------- „Ey, Naruto!“ Ich drehte mich um, als ich meinen Namen laut rufend hörte und Kiba mich zu seinem Cafeteriatisch winkte.  Augenblicklich schlich sich ein breites Grinsen auf mein Gesicht, das immer dann auftauchte, wenn ich meinen besten Freund sah. Kanntet ihr das Gefühl auch, wenn man schon Meter vor seinen Freunden anfangen musste zu lachen? Das hatte ich bei ihm ständig.  Ich ließ mich auf den Stuhl gegenüber von Kiba nieder und nickte ihm als Begrüßung zu.   „Na, gut gepennt?“, fragte mich der Braunhaarige und warf mir ein verschmitztes Grinsen zu. Er wusste schließlich von unserem Anhängsel namens Noby. „Ja, super. Und zwar ganze drei Stunden lang, leider aber nicht am Stück“, gab ich brummend und sarkastisch von mir, während ich mir eine Gabel von meinem Mittagessen gönnte.  „Oh Mann, ich beneide dich echt kein Stück für dieses Robotervieh. Das musst doch auf die Nerven gehen.“ Kiba schaufelte sich unentwegt sein Essen in den Mund und lachte über meine miese Laune.  „Glaub mir, das tut es auch. Vorgestern hatte ich erst bemerkt, dass ich echt keine Ahnung habe wie man so ein bescheuertes Baby eigentlich wickelt.“ Ich rümpfte die Nase, als mir die Erinnerungen von diesem Tag wieder ins Gedächtnis kamen. Allem voran die Erinnerung an diese Monsterspinne ließ mir eine Gänsehaut über den Rücken jagen. Doch das Bitterste war immer noch, dass mich dieser verdammte Uchiha echt deswegen aufzog und es mir dauernd vorhielt. So ein mieser Penner ... „Was? Sowas weiß man doch, Alter!“, lachte Kiba amüsiert und wischte sich mit seinem Ärmel über den Mund. Ich quittierte das nur mit einem Stirnrunzeln. „Nein!“, beharrte ich stur und verzog beleidigt das Gesicht.  „Wieso meint jeder, dass man das zwanghaft wissen muss? Ich meine, ich hatte noch nie ein Baby, woher soll ich das dann also können?“ Ich gestikulierte wild mit meiner Gabel in der Luft herum, damit ich meinen Worten Ausdruck verleihen konnte.  „Weil das so ist, Mann. Das weiß ja sogar ich“, warf mir der Braunhaarige geistreich entgegen und schüttelte den Kopf.  „Wieso eigentlich ‚jeder‘?“ Er sah mich fragend an.  „Sasuke hat mir das vorgestern auch die ganze Zeit gepredigt. Nur weil er sowas kann und ich nicht, dieser Bastard.“ Ja, ich war immer noch sauer, dass er so ein verfluchter Alleskönner war und ich ein Pechvogel ohne Talent.   „Sasuke … stimmt ja, du machst das Projekt mit ihm“, stellte er erneut fest und verzog grimmig das Gesicht, was mich zum Seufzen brachte.  Kiba hasste Sasuke. Sasuke hasste Kiba.  Das war schon seit ich denken konnte so, aber einen ausschlaggebenden Grund gab es eigentlich nicht. Das hatte vermutlich eher viele kleine Gründe, die sich aus Auseinandersetzungen, Streits und halbherzigen Prügelleien zusammensetzten. „Yo, und ärgerlicherweise kann er echt gut mit Noby umgehen“, beschwerte ich mich und schob mir einen weiteren großen Bissen meines Mittagessens in den Mund.  „Hm, ich mag ihn nicht“, meinte Kiba nur karg und zog seine Augenbrauen zusammen. Ich verdrehte meine Augen.  „Das weiß ich, du Penner. Das sagst du mir fast jeden zweiten Tag.“ Ich nahm mir meine Servierte, um mir damit den Mund abzuwischen und legte sie danach auf meinem Tablett ab. Jetzt war ich aber echt vollgefressen.  „Aber nur weil es so ist. Immer wenn ich ihn sehe, bekomme ich Zustände. Du tust mir richtig leid.“ „Ich tu mir auch leid“, meinte ich nur noch, um das Thema abzuhacken, da ich keine Lust mehr hatte darüber zu reden.  „Sag mal“, begann ich dann und wandte meinen Blick meinem besten Freund zu. „Hast du mittlerweile eigentlich mal mit Hinata geredet?“  „Narutooo“, grummelte er dann langezogen. „Ich kann das Thema nicht mehr hören: Nein, habe ich nicht. Immer noch nicht.“ Er raufte sich mit seiner rechten Hand seine Haare. Ich hingegen konnte mir ein wissendes Grinsen nicht verkneifen.  „Du bist ein echter Feigling“, kommentierte ich dann und verzog das Gesicht.  Unsere Freundin Hinata – eine meiner besten Freundinnen – war schon seit langem in Kiba verliebt. Und seit Neustem hatte dieser bemerkt, dass er sich in ihrer Gegenwart gar nicht mal so unwohl fühlte. Allerdings bekam dieser Schisser es einfach nicht zu Stande mit ihr darüber zu reden.  „Ja, ich weiß.“  „Schön, dass du wenigstens Einsicht zeigst.“ Ich warf einen flüchtigen Blick auf die Wanduhr, die an der linken Seite der Cafeteria hing, um festzustellen, dass ich schon über anderthalb Stunden beim Mittagessen saß. Zum Glück hatten wir heute keinen Nachmittagsunterricht mehr.  „Wenn es anfängt zu regnen, ist das deine schuld“, kam es auf einmal von Kiba. Ich sah ihn perplex an und blinzelte etwas überfordert, da ich keine Ahnung hatte wie er jetzt darauf gekommen war. Als ich aber bemerkte, wie sein Blick auf meinem Mittagessen lag – genauer gesagt auf der ekelhaften roten Grütze, die ich kein Stückchen angerührt hatte -, wusste ich wovon er sprach.  „Ich mag dieses rote Zeug eben einfach nicht. Allein schon der Name ist widerwertig – rote Grütze. Ich meine; hallo? Das klingt doch abschreckend“, verteidigte ich mich und verengte meine Augen zu Schlitzen, als Kiba anfing belustigt zu prusten.  „Ja, ein wahres Verbrechen“, erwiderte der Inuzuka dann und stand auf, was ich ihm gleich tat. Wir schnappten uns unsere Tabletts, damit wir sie zur Geschirrabgabe bringen konnten.  Eigentlich war es ein Weg, den ich jeden Tag drei Mal ging - bis zum Geschirrwagen. Aber dieses Mal beschloss das Schicksal mir einen reinzuwürgen. Denn kaum war ich vier Meter vom besagten Wagen entfernt, stolperte ich plötzlich über einen zur Seite gestellten Stuhl und geriet ins Wanken. Zwar schaffte ich es mein Gleichgewicht so weit in den Griff zu bekommen, dass ich nicht im hohen Bogen auf die Fresse fiel, doch die widerwertige rote Grütze landete – überall auf meiner Kleidung verteilt – direkt auf mir.  „Fuck!“, fluchte ich lauthals und verzog angewidert mein Gesicht, als sich der Geruch des roten Zeugs in meiner Nase breit machte, welches sich auf meiner kompletten Kleidung verteilte. Dass ich total sauer war, dürfte kein sonderbares Wunder sein. Aber das Gelächter der umstehenden Schüler – allem voran von Kiba, der sich gerade den Arsch ablachte – machte es deutlich schwerer, nicht vor versammelter Mannschaft auszuflippen.  Doch noch bevor ich irgendwem an die Gurgel springen und umbringen konnte, umfasste Kiba plötzlich mein Handgelenk – nachdem er sich wohl genug über meine Tollpatschigkeit ausgelassen hatte – und zog mich blitzschnell raus aus der Mensa. „Oh Mann, Alter. Du ziehst das Pech magisch an, huh?“, grinste er mir entgegen, als wir den Campus erreicht hatten und möglichst weit weg von den lachenden Schaulustigen waren. Er hatte immer noch eine Fratze im Gesicht, die krampfhaft versuchte nicht wieder laut loszulachen.  „Das befürchte ich auch. Danke übrigens für deine moralische Unterstützung“, schnauzte ich ihn sarkastisch  an und deutete damit an, dass er mich eben einfach so ausgelacht hatte. Wirklich böse war ich ihm aber nicht, weil ich mit hoher Wahrscheinlichkeit an seiner Stelle dasselbe getan hätte.  „Immer wieder gerne, du beleidigte Leberwurst.“ Er schlug mir freundschaftlich gegen den Oberarm.  „Soll ich einem Lehrer oder so Bescheid geben?“, fragte er vorsichtshalber nach, aber ich schüttelte verneinend den Kopf. „Nein, passt schon. Ich spring einfach unter die Dusche und werfe die Sachen in die Waschmaschine.“ Ich verzog abermals das Gesicht, als ich ausdrucksvoll an mir herunter sah und überall diese rote Grütze an mir kleben sah. Voll ekelhaft.  „Alles klar, dann viel Spaß noch mit eurem kleinen Hosenscheißer und pass auf, dass du dich nicht wieder hinlegst!“, lachte er mir noch entgegen, ehe er in die Richtung seines Wohnhauses verschwand und ich zum Abschied ebenfalls die Hand hob. ~*~*~ „Was ist denn mit dir passiert?“ Sasukes Stimme klang so amüsiert über mein mit Essen überhäuftes Aussehen, dass ich ihm am liebsten eine reingehauen hätte.  „Ich hab mich mit ‘nem Kerl angelegt, der mich versucht hat zu ärgern. Das da“, ich zeigte demonstrativ auf die roten Flecken auf meiner Kleidung, „ist sein Blut. Also überleg dir ganz genau, was du gleich sagst.“  Dass ich wütend war, war keine große Verwunderung und dass die roten Flecken kein Blut, sondern noch immer die rote Grütze waren, wusste er mit Sicherheit ebenso gut wie ich. Aber meine Drohung fand ich trotzdem kreativ.  „Ach, ist das so?“ Er warf mir ein Schmunzeln zu, das deutlich zeigte, wie wenig er mich und meine Worte ernst nahm. Dieser Arsch.  Er richtete sich auf seinem Bett auf. „Rot steht dir übrigens überhaupt nicht.“ Sein provokantes Lächeln wurde intensiver.  Entgegen der allgemeinen Meinung, dass man bei dem Lächeln von Sasuke Uchiha dahinfließen würde, erzeugte es bei mir vielmehr ein animalisches Knurren, welches meine eindeutige Gereiztheit wiederspiegelte.  Und was tat der Uchiha? Er lachte mich aus. Im Ernst, wieso tat er das? Meine Würde war doch schon am Boden.  „Halt die Klappe, Bastard!“, zischte ich mit säuerlicher Stimme und begann damit, mir mein Oberteil auszuziehen. Jede Sekunde, die ich länger in diesen Klamotten verbringen müsste, würde mich sicherlich für immer prägen.  „Ich weiß ja, dass mein Lächeln wie eine Art Aphrodisiakum wirkt, aber dass du dich gleich vor mir ausziehst, ist zu viel des Guten.“ Meine Glieder zuckten gefährlich bei den anstachelnden Worten des Dunkelhaarigen. Ob vor Scharm oder vor Wut wusste ich nicht genau. Vermutlich zahlte beides seinen Tribut bei.  „Alter, wie kann man…“ Ich konnte meinen Satz nicht mehr zu Ende bringen, weil mir schlichtweg das Vokabular dazu fehlte. Wörter wie arrogant, egomanisch, selbstüberschätzt oder überheblich würden meine Gedanken nicht einmal im Ansatz beschreiben. Dabei mischte sich jenes Wirrwarr mit einer hässlichen Priese Wut und einem Hauch Eifersucht darüber, dass dieses scheußlich-makellos aussehende Lächeln bei den Meisten leider wirklich für Herzstillstände sorgte.  „Du bist ein arroganter Penner, weißt du das?“ Mit einem harten Schlucken versuchte ich meine in mir brodelnde Wut hinunter zu befördern und warf dem Uchiha mein versautes Hemd gegen den Kopf. … Naja zumindest sollte es seinen Kopf treffen, aber leider sorgte der nicht vorhandene Wind – ich weigerte mich zuzugeben, dass ich einfach schlecht im Zielen war – dafür, dass es nicht Sasuke, sondern den neben ihm liegenden Noby traft und es schließlich mitten auf ihm landete.  Aus Reflex verzog ich mein Gesicht, beinahe so als ob es mir selbst wehgetan hätte. Erst jetzt realisierte ich richtig, dass ich mein eigentliches Ziel treudoof verfehlt hatte.  „Ehm … upps“, kam es  verlegen-lachend von mir, als mich Sasuke mit seinem Todesblick strafte.  „Du bist ein unfähiger Idiot“, warf er mir vor und schüttelte seinen Kopf. Er erhob zwei seiner Finger und näherte sich mit ihnen Noby an, um mein Shirt von ihm zu befreien. Dabei tat er beinahe so, als würde mein Shirt ein in Säure getauchtes Unding sein, was ihn jeden Moment töten könnte, wenn er es berührte.  Als er es nach gefühlten Ewigkeiten endlich zu Stande gebracht hatte, mein in Grütze getunktes Shirt von unserem kleinen Giftzwerg zu befreien, hielt er auf einmal inne. Da er allerdings keinen Ton von sich gab und es scheinbar vorzog unser Baby stumm anzustarren, ging ich zu ihm hinüber und blieb neben seinem Bett stehen. „Oh, fuck“, entfleuchte es mir unvermittelt, als ich sah, dass Noby nun mit derselben roten Pampe befleckt war, wie sie auf meinem Shirt vorzufinden war.  „Ja, fuck“, äffte mich Sasuke zischend nach. „Kannst du nicht aufpassen, Idiot?“, wies er mich zurecht und seufzte entnervt, während er den Roboter hochnahm und ihn mir einfach so in die Arme drückte.  „Ehm, was soll das denn werden?“, fragte ich ehrlich verwirrt und blinzelte ihn an.  „Da du ohnehin vor hast dich jetzt zu waschen, kannst du ihn gleich mit saubermachen. Schließlich ist das deine Schuld.“ Er bedachte mich mit einem Blick, mit dem man normalerweise nur kleine Kinder bestrafte, die ihr Schokoladeneis ausversehen auf ihre Kleidung geschmiert hatten.  „Und wie soll ich das anstellen?“ Unsicher traf mein Blick sein genervtes Augenpaar. Er schaute mich an, als ob er nicht glauben könnte, dass ich diese Frage tatsächlich gestellt habe. Dabei war sie doch völlig legitim, oder? „Mit einem feuchten Lappen? Wasser? Handtücher? Weißt du was das ist? Das sind die Utensilien, mit denen du dich hoffentlich jeden Tag sauberhälst“, kam es daraufhin rhetorisch von ihm und auf einmal fühlte ich mich ernsthaft schwer von Begriff.  Also soll ich ihn einfach mit Wasser saubermachen? Na gut … Gesagt, getan. Ich war also ins angrenzende Badezimmer gegangen und hatte zu allererst mich selbst von dem widerliegen roten Zeug befreit, mich geduscht und mir neue Sache angezogen. Danach kam ich aber leider nicht mehr drum herum, unseren kleinen Quälgeist auch saubermachen zu müssen.  Für einen kurzen Moment überlegte ich, wie ich nun am besten vorgehen sollte. Ich entschied mich nach weniger Zeit des scharfen Nachdenkens, dass ich ihn einfach mit einem Waschlappen abputzen würde. Das dürfte zumindest nicht ganz so lange dauern.  Leider hatte ich mich in dieser Annahme völlig getäuscht, denn – da ich so lange mit dem Säubern gewartet und mich zuerst zurecht gemacht hatte – war dieses Scheißzeug doch allen Ernstes festgetrocknet. Das war auch der Grund, weshalb ich schon seit geschlagenen zwanzig Minuten versuchte Noby zu reinigen. Allerdings hatte ich eher das Gefühl, ich würde den armen Waschlappen damit kaputt machen. Seit wann konnte dieses Zeug denn so festtrocknen?! Nachdem meine Geduld endgültig den Geist aufgegeben hatte, war ich kurz davor Noby nicht doch einfach aus dem Fenster zu werfen und ihm seinem Schicksal zu überlassen. Da mich Sasuke dann jedoch umbringen würde, verwarf ich diesen verlockenden Gedanken schnell wieder.  Die Alternative war schlichtweg, dass ich ihn kurzerhand in das Waschbecken beförderte und den Rat des Uchiha – einfach Wasser zu benutzen – befolgte. Also schnappte ich mir ein Handtuch, legte es mir über die Schulter und drehte den Wasserhahn vorsichtig auf, um ihn zu waschen.  Dass dieses dumme Roboterbaby auch immer so kompliziert sein musste. Ich war echt froh, dass es kein echtes war, ansonsten…  ... Scheiße! Es war kein echtes, sondern ein mechanisches! Ein verficktes, elektronisches Roboterbaby, das nie im Leben mit Wasser in Berührung kommen sollte!  Diese Erkenntnis schlich sich leider viel, viel  zu spät in die hintersten Windungen meines Gehirns. Bevor ich jedoch noch irgendetwas dagegen unternehmen konnte, spürte ich, wie sich jemand blitzschnell über mich beugte und den Wasserhahn im Bruchteil einer Sekunde wieder ausstellte.  Wie vom Blitz getroffen zuckte ich nach hinten um, weil ich mich durch die plötzliche Anwesenheit Sasukes beinahe zu Tode erschrocken hätte.  Glücklicherweise hatte ich den Wasserhahn nur ganz vorsichtig aufgedreht …  „Sag mal, spinnst du?! Willst du ihn umbringen, oder was?“, drang es wütend vom Dunkelhaarigen, während er mich unvermittelt zu sich umdrehte und begann mich durchzuschütteln.   „Ehm … also…“ ...irgendwie ja schon. „Wie kannst du ihn nur versuchen zu waschen – mit Wasser!“ Er sah so aus, als ob er mich gleich im Klo ertränken würde, was mir ehrlich gesagt etwas Angst bereitete. „Was zum Teufel geht in deinem Hirn vor, du Idiot?“  „Ey, du hast selbst gesagt ich soll ihn mit Wasser saubermachen! Ich hab mich nur an deine Anweisungen gehalten!“, versuchte ich mich zu verteidigen, wusste aber ganz genau, dass diese Aktion ganz alleine meiner grenzenlosen Dummheit zu verdanken war.  „Willst du damit sagen, dass es meine Schuld war?“  „Also um genau zu sein…-“  Sein scharfer, durchdringender Blick traf mich unvorbereitet. Er erzeugte bei mir das Gefühl, welches man immer dann hatte, wenn man vor seinem Mathelehrer stand und ihm beichten musste, dass man wieder einmal keine Hausaufgaben gemacht hatte.  „…- also … nein, es war meine Schuld?“ Meine Stimme hörte sich eher wie eine Frage an, als wie eine Feststellung. Und dass ich vermutlich aussah wie eine Mischung aus einem verängstigten Kätzchen und einem angepissten Hund, war nicht unbedingt fördernd für meine Laune.  „Versuch nächstes Mal einfach über das was du tust nachzudenken, bevor du es in die Tat umsetzt.“ Er drängelte sich grob an mir vorbei und griff sich Noby, bevor er aus dem Bad verschwand und das Handtuch, das über meiner Schulter hing, mit sich nahm.  Ich folgte ihm, unsicher darüber was ich machen sollte oder was er überhaupt vorhatte.  Schließlich setzte er sich auf sein Bett und nahm Noby auf seinen Schoß. Ich ließ mich  - wie immer ungefragt – neben ihn auf seinem Bett nieder und beobachtete Sasuke dabei, wie er unseren kleinen Hosenscheißer trocknete.  „Du kannst von Glück reden, dass du den Wasserhahn nur leicht aufgedreht hattest, ansonsten hätte ich dich leider qualvoll umbringen müssen.“ Seine Stimme klang nicht mehr wütend oder genervt, sondern wieder deutlich beruhigter und gelassener.  „Ja, tut mir immer noch leid. Ich steh dazu, dass ich ein Idiot bin“, lachte ich verlegen und kratzte mich peinlich berührt am Hinterkopf. Die Situation war mir echt verdammt unangenehm. Allerdings bereute ich die Entschuldigung im nächsten Moment wieder, als Sasuke plötzlich wieder anfing belustigt belustigt zu prusten. Was war denn nun schon wieder so witzig?  „Was?“, fragte ich ihn dann zum Teil barsch und zum anderen Teil verwirrt über diesen abrupten Stimmungswechsel.  „Nichts, ich bin einfach immer wieder überrascht darüber, was für einen idiotischen Unsinn du jedes Mal wieder fabrizierst.“ „Schön das es dich amüsiert, wie ich vom Pech verfolgt werde“, gab ich eingeschnappt von mir und verschränkte trotzig meine Arme ineinander.   „Sicher, dass du Pech nicht mit Dummheit vertauschst?“ Sasuke legte Noby neben sich auf die längliche Kommode, wo extra eine kleine Decke für ihn lag, und wandte sich danach wieder mir zu. Als er allerdings mein eingeschnapptes Gesicht sah, begann er abermals zu Schnauben und dieses Mal kam es einem Lachen gefährlich nahe. Ehrlich, ich dachte immer er würde gar nicht lachen können und jetzt tat er es schon zum x-ten Mal innerhalb von wenigen Tagen! „Ey!“, protestierte ich noch beleidigter als zuvor, weil ich das Gefühl hatte, Sasuke wollte mich veraschen.  „Deine Stimmungsschwankungen bereiten mir noch Kopfschmerzen, wenn das so weitergeht“, ergänzte ich dann mit zu Schlitzen verengten Augen, musste im nächsten Moment aber mitlachen. Es sah sicherlich einfach zu behämmert aus, wie ich hier – wie ein kleines, trotziges Kleinkind – saß und so tat, als wäre mir mein Lieblingslolli weggenommen worden.  „Argh, du bist ein merkwürdiger Teme!“  „Und du bist ein idiotischer Dobe.“ Es war zwar noch ein seltsamerweise lustiger Abend geworden, aber eines merkte ich mir auf jeden Fall trotzdem für die Zukunft: Noby + Wasser = Naruto-Kurzschluss- Reaktion. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)