Sometimes you put walls up not to keep people out, but to see who cares enough to break them down. von -hoshi- ================================================================================ Kapitel 9: -9- -------------- Der Braunhaarige spielte nervöse an seinen Fingern, versuchte sich irgendwie davon abzulenken, dass er mit lauter Fremden hier an diesem Tisch saß. Hoffentlich kam Yuu bald zurück und hoffentlich brachte er Alkohol mit. Kazuki wusste ja nicht mal, wieso er überhaupt hier war, wieso er sich hatte überreden lassen heute Abend mitzukommen. Denn er saß ja sowieso nur schweigend und verschüchtert hier, versuchte möglichst nicht aufzufallen und hoffte, dass der Abend bald vorbei war. Irgendwie war es viel einfacher mit Kuina wegzugehen, als mit Yuu und seinen Freunden. Sein Bruder war heute Mittag zu ihm gekommen und hatte sich beschwert, dass Kazuki immer mit ihrem Nachbarn weggehen würde, obwohl Yuu ihn doch so oft hatte mitnehmen wollen, er aber immer abgesagt hatte. Und da der Schüler seinen Bruder ja liebte und nicht wollte, dass der etwas anderes dachte, hatte er zugestimmt heute Abend mit ihm und seinen Freunden wegzugehen. Auch wenn ihm von Anfang an ganz unwohl bei der Sache war. Und dieses Gefühl wurde auch nicht besser je länger er hier war. Es war wie früher immer, er war ganz nervös, seine Hände zitterten leicht und er hatte eigentlich das dringende Bedürfnis hier weg zu laufen. Kazuki hatte gar nicht das Gefühl, dass dieser Abend gut laufen könnte, er hatte nicht dieses Gefühl, das er sonst bei Kuina hatte. Wenn er mit Kuina weg war, hatte er zwar auch Angst, aber er hatte auch das Gefühl, dass Kuina schon auf ihn aufpassen würde. Klar, er mochte seinen Bruder, aber irgendwie fühlte er sich bei ihm dann doch nicht so wohl wie bei dem Blauhaarigen. „Hier Kazuki, locker mal ein bisschen auf.“ Yuu war offenbar wieder zurück, stellte ein buntes Glas vor den Jüngeren, der es auch dankend annahm. Vielleicht würde ein bisschen Alkohol helfen, er wollte seinem Bruder ja auch nicht den Abend versauen. „Kei~ta~, brings‘ mir noch was trinken mit?“ Es war mittlerweile zwei Uhr morgens, vielleicht auch drei, Kazuki hatte sein Zeitgefühl vollkommen verloren oder besser in Alkohol ertränkt. Zwar fühlte er sich nicht so gut wie wenn er mit Kuina unterwegs war, aber die bunten Cocktails hatten es auch heute ganz hervorragend geschafft, ihn aufzulockern. Und Yuus Kumpel Keita war wirklich ganz nett, Kazuki hatte sich ein wenig mit ihm über Musik unterhalten. Mit den anderen, seinen Bruder eingeschlossen, konnte man ja nicht reden, die hatte ja kein anderes Thema als Frauen. Und die interessierten Kazuki kein Stück. Vor allem die zwei nervigen, blonden Exemplare, die mittlerweile mit an ihrem Tisch saßen. Nein, die waren wirklich schrecklich, argh. Kazuki mochte keine Frauen, aber Keita war ganz süß, aber sicher alles andere als schwul, und naja auch nicht ganz so süß wie der Barkeeper letztens, vielleicht sollte er ihn doch mal anrufen, er hatte die Nummer ja noch, aber er musste bestimmt arbeiten; oder Rui, Rui war wunderschön und mit ihm hatte Kazuki sich auch wirklich gut verstanden, aber von Rui hatte er ja keine Nummer, kein Garnichts. Wieso dachte er überhaupt immer an Kerle, wenn er betrunken war? „Hier, Schnapsdrossel. Nicht dass du schon voll genug wärst.“ Keita war mit einem Glas für Kazuki zurückgekommen, dass dieser auch sofort etwas unbeholfen an sich nahm und gleich zur Hälfte hinunter kippte. „Ihh, was is‘ das denn?“ Das Zeug war total widerlich, nicht so schön süß und bunt. „Sake. Echte Kerle trinken keine bunten Mädchen-Drinks.“ „Kazuki kann trinken, was er will. Er ist immer heiß.“ Jetzt mischte sich auch noch eine von diesen Blondies ein und Kazuki gefiel es gar nicht, dass sie ihm auf einmal so nahe kam. Sie sollte sich an Yuu ranmachen oder so, nicht an ihn. „Wie wär’s wenn wir zwei die Party wo anders hin verlegen?“ Sie war ihm mittlerweile so nah, dass sie ihm die Worte ins Ohr flüsterte und Kazuki wurde nur noch unwohler, er war fast soweit, dass er trotz seines erhöhten Alkoholpegels weglaufen würde. „Bestimmt nicht.“, brachte er etwas unsicher hervor und offenbar auch viel zu leise, denn die Blonde reagierte gar nicht, nein anstatt Kazuki in Ruhe zu lassen, lehnte sie sich sogar noch näher zu ihm und hauchte ihm einen Kuss auf die Ohrmuschel. Okay das war zu viel. Ruckartig stand der Braunhaarige auf, wäre fast vorne übergefallen, weil die schnelle Bewegung seinem alkoholvernebelten Hirn gar nicht gut getan hatte. Aber das war jetzt egal, er musste hier weg, die Situation war ihm so unangenehm, sein Körper hatte ja schon wieder von ganz alleine seinen Fluchtreflex ausgelöst. Es war eine verdammte scheiß Idee gewesen mit Yuu wegzugehen. Als Kazuki endlich draußen vor der Bar ankam, ihn die kalte Nachtluft umwehte, merkte er erst wie viel er eigentlich getrunken hatte. Schwankend lief er ein paar Schritte zur nächsten Hauswand, stützte sich kraftlos gegen diese. Gott, er konnte kaum stehen, wieso musste er auch so viel trinken. Okay, weil er sich sonst mit niemandem hätte unterhalten können. Und wieso war Yuu ihm eigentlich nicht nachgegangen? Kuina wäre ihm hinterher, er würde ihn hier nicht alleine und betrunken auf der Straße sitzen lassen. Aber sein Bruder war ja damit beschäftigt in das Höschen von dieser anderen Tussi zu kommen. „Hey Kleiner, ist alles okay?“ Kazuki wusste nicht, wie lange er versuchte sich an der Wand-festhaltend Richtung Bahnstation fortzubewegen, wobei er nicht mal sicher war, ob er in die richtige Richtung ging, als ihn eine fremde Stimme ansprach. Verwirrt drehte der Braunhaarige sich um, blickte direkt in das Gesicht eines fremden, schwarzhaarigen Kerls. „Ich… nach Hause.“ Der Braunhaarige ging ein paar Schritte, stolperte aber wieder nur selbst über seine eigenen Füße. Der Schwarzhaarige schien aber noch ganz nüchtern, denn er fing Kazuki, verhinderte so, dass er auf dem Boden aufschlug. Und auch wenn er sicher nicht gerne in den Armen des Fremden lag, war er doch froh, nicht mit dem dreckigen Steinboden Bekanntschaft gemacht zu haben. „Du bist ganz schön betrunken, Süßer. Ich glaub, du gehörst ins Bett.“ Ein dreckiges Grinsen legte sich auf die Lippen des Fremden und Kazuki war schon irgendwie klar, dass es keine gute Idee wäre, sich jetzt von dem anderen irgendwohin mitnehmen zu lassen, aber er war zu schwach und vernebelt, um sich zu wehren. Er hätte auf sein schlechtes Gefühl hören und nicht mit Yuu weggehen sollen. „Kazuki?“ Die beiden waren nicht weit gekommen, als der Braunhaarige erneut angesprochen wurde, aber dieses Mal war es eine bekannte Stimme. Das war… „Rui?“ Der Bassist stand wirklich nur ein paar Schritte von ihnen entfernt und er sah heute noch viel besser aus als in seiner Erinnerung. Kazuki sollte ein Foto von ihm machen. „Kazuki, was machst du hier?“ „Er ist beschäftigt, siehst du doch.“, kam es schneller als der Schüler antworten konnte von dem Fremden und der machte sich auch wieder daran, einfach mit Kazuki weiterzugehen. Dabei wollte der Braunhaarige lieber bei Rui bleiben. Er fühlte sich zwar immer so komisch bei dem anderen, aber Rui würde ihm wenigstens nichts tun. „Hey, hier geblieben!“ Aber Rui schien auch etwas dagegen zu haben, dass Kazuki jetzt mit dem Fremden verschwand, denn er kam schnellen Schrittes auf sie zu und befreite Kazuki, zugegeben etwas grob, aus den Armen des Schwarzhaarigen. Aber dem machte es wenig aus, dass er jetzt in Ruis Armen lag. „Ich bring dich heim, Kazuki, okay.“ Ja, das war eine viel bessere Idee als mit dem Fremden mitzugehen. Vor allem da Kazuki irgendwie immer schwächer wurde, aber Rui war ja perfekt zum Anlehnen und er roch so gut, dass Kazuki wieder nur ganz flau im Magen wurde, angenehm flau. Und dann war auf einmal alles schwarz. Das erste, was er erblickte, als er die Augen öffnete, war ein weißer Bass, der im Licht der Sonne regelrecht funkelte. Kazuki hatte keinen Bass... Und er hatte auch keine schwarz-pinke Bettwäsche, und kein so großes Bett. Das hier war nicht sein Zimmer und diese Erkenntnis ließ nackte Panik in dem Braunhaarigen aufsteigen. Wo war er? Das letzte an das er sich erinnern konnte, war seine Flucht aus dem Club und die Begegnung mit diesem komischen Typen gewesen. Er war doch nicht... Nein, das konnte nicht sein, nein er war nicht mit diesem Kerl mitgegangen, das durfte nicht sein. Wieso war er nur mit Yuu weggegangen? Er war so ein Idiot, er hätte einfach zu Hause bleiben sollen. Kazuki blieb wie versteinert so in dem fremden Bett liegen, ängstlich und unsicher, was er jetzt tun sollte. Kuina wüsste bestimmt, was zu tun war. Vielleicht sollte er seinen Freund einfach anrufen, aber er sah seine Tasche nirgends. Er sollte womöglich einfach erst mal aufstehen. Was leichter gesagt war als getan. Sich innerlich selbst verfluchend, dass er wieder viel zu viel getrunken hatte, erhob der Braunhaarige sich, lief wackelig Richtung Tür und versuchte einfach den stechenden Kopfschmerz so gut es ging zu ignorieren. Wenigstens war er bis auf seine Jacke und Schuhe vollständig bekleidet und das weckte in Kazuki doch die leichte Hoffnung, dass er doch nicht an einen Perversen geraten war. Er wollte gerade die Hand nach dem Türgriff ausstrecken, als diese sich plötzlich öffnete und Kazuki nur mit einem erschrockenen Schrei zurückstolperte, prompt rückwärts auf dem Boden landete. "Oh, hab ich dich erschreckt. Ich dachte nicht, dass du schon wach bist." "Rui!" Der Braunhaarige kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und gerade fiel ihm doch ein tonnenschwerer Stein vom Herzen. Er war bei Rui und der hatte ihm sicher nichts angetan. Keine Ahnung wie er hierhergekommen war, aber das war Kazuki auch gerade reichlich egal. "Ja, wen hast du erwartet?", kam es scherzhaft von dem Silberhaarigen, der noch ein paar Schritte auf Kazuki zu machte und den immer noch viel zu perplexen Jungen sanft wieder auf die Beine zog. "Oder hast du etwa einen Filmriss? Ich wollte eigentlich nur mal sehen, ob du wach bist und ich vielleicht Frühstück holen soll. Also hast du Hunger?" Kazuki nickte nur langsam, konnte den anderen gar nicht richtig anblicken, viel zu verwirrt war er noch und viel zu schnell schlug sein Herz gerade wieder, war er Rui doch so unglaublich nahe. Er konnte sich gar nicht erklären, warum er immer so stark auf den anderen reagierte. Am Alkohol lag es gerade auf jeden Fall nicht, denn ausgenüchtert war er mittlerweile. "Ok. Dann geh ich mal schnell los. Das Bad ist nebenan, wenn du dich frisch machen willst und ansonsten kannst du's dir einfach im Wohnzimmer bequem machen. Ist den Gang runter." Auf Kazukis Nicken hin, war der Silberhaarige auch direkt wieder verschwunden und Kazuki konnte erst mal erleichtert durchatmen. Er wusste zwar immer noch nicht, was gestern Abend noch passiert war, aber Rui hatte ihm sicher nichts getan. Und irgendwie war da noch ein bisschen mehr als nur Erleichterung, irgendwie freute er sich sogar ein bisschen darüber in Ruis Bett aufgewacht zu sein. Was wohl gemerkt vollkommen absurd war und Kazuki wusste es auch nicht genau einzuordnen. Nur eines wusste er, die Vorstellung gleich mit Rui zu frühstücken und sich zu unterhalten, beängstigte ihn kein bisschen, rief in ihm nicht den Drang hervor weglaufen zu müssen und das war seltsam. Äußerst seltsam, immerhin war Rui zwar ein Freund von Kuina und bei ihrer letzten Begegnung hatten sie sich auch gut verstanden, aber das war normalerweise noch nicht genug für den Braunhaarigen, um sich in der Nähe einer Person wohl zu fühlen. Aber sich darüber jetzt den Kopf zu zerbrechen, warum das so war, würde ihn auch nicht weiter bringen und außerdem schmerzte dieser auch ehrlich gesagt ein wenig zu sehr, um sich in längere Grübeleien zu stürzen. Also beschloss Kazuki erst mal, das Angebot seines Gastgebers anzunehmen, und sich frisch zu machen. Auch wenn er sich, seit er wusste, wo er war, nicht mal mehr im Ansatz so eklig fühlte, wie das kurz nach dem Aufwachen der Fall gewesen war. Sein "Frisch-Machen" beschränkte der Braunhaarige letztendlich aber doch darauf, sein Gesicht zu waschen und abzuschminken, und sich den Mund mit Mundwasser auszuspülen. Zu duschen fand er irgendwie unverschämt und es gab zwar seltsamerweise vier Zahnbürsten in dem kleinen Bad, aber Kazuki wusste ja nicht, ob eine davon unbenutzt war und er wollte auf keinen Fall eine nehmen, die schon von einer anderen Person benutzt worden war und andere Klamotten hatte er ja nicht dabei. So machte er sich direkt mal auf Richtung Wohnzimmer, wobei es jetzt, wo er den Flur so genauer betrachtete vielleicht doch nicht so seltsam war, dass so viele Zahnbürsten im Bad gestanden hatten. Es gab noch zwei weitere Türen von denen Kazuki nicht wusste, was sich dahinter befand und selbst wenn ein Raum die Küche war, musste hier mindestens noch eine weitere Person wohnen, denn Rui konnte sich wohl kaum 3-Zimmer-Küche-Bad leisten. Nein so reich wirkte der Silberhaarige nicht. Kazuki hoffte nur gerade inständig, dass potentielle Mitbewohner des anderen nicht da waren, denn bei dem Gedanken jetzt auf noch jemand Fremden zu treffen, wurde ihm doch wieder mehr als unwohl. Oder vielleicht wohnte Rui auch mit Subaru oder Jin zusammen, die würde Kazuki verkraften, glaubte er zumindest. Doch diese Hoffnung zerschlug sich ganz schnell, kaum hatte der Braunhaarige die Wohnzimmertür geöffnet und wandelte sich in blanke Panik. Das war sein Alptraum, es gab genau fünf Menschen, denen Kazuki am liebsten so wenig wie möglich begegnen wollte und einer, zugegebener Maßen der am wenigsten Schlimmste, stand gerade vor ihm. Und das einzig Positive an der Situation war, dass der Blonde wohl genauso wenig mit Kazukis Auftauchen gerechnet hatte, denn er war kreidebleich und starrte den Größeren nur mit weit aufgerissenen Augen an. "Ka... Kazuki, was machst du hier?" Der Blonde fand seine Stimme zu erst wieder und er klang ganz anders als sonst, irgendwie nervös und wenn Kazuki seinen Blick richtig deutete, dann war er nicht bloß überrascht, er war eher ängstlich. Aber wieso? So kannte er den anderen gar nicht und er konnte sich gerade keinen Reim darauf machen. Er wusste nur eins, wenn Rui nicht innerhalb der nächsten Sekunden wiederkam, würde er hier so schnell wie möglich verschwinden. Es gab nichts, nicht mal seinen Wunsch Rui näher kennen zu lernen, das stark genug war ihn auch nur eine Minute länger als nötig in einer Wohnung mit einem seiner Peiniger bleiben zu lassen. "Ru-Schatz, kennst du Ruis kleinen Freund etwa?", kam plötzlich eine zweite Stimme aus einer Art Kochnische in der Ecke, die Kazuki im ersten Moment gar nicht aufgefallen war und auch wenn das eigentlich das Signal für den Schüler hätte sein müssen, jetzt loszulaufen, konnte er sich gerade keinen Millimeter bewegen, zu unwirklich war die Szene die sich gerade vor seinen Augen abspielte. Er kannte den jungen Mann, er kannte die braunhaarige Schönheit, die da gerade engelsgleich auf sie zu schwebte, den Blonden sanft von hinten umarmte und sich fast ein bisschen zu liebevoll an ihn kuschelte. "Uruha?" "Ihr kennt euch?", kam nur ein erstickter Schrei von dem Kleinen, der sich perplex gegen den Größeren lehnte und gerade so aussah, als verstünde er die Welt nicht mehr, aber Kazuki ging es ja nicht anders. Er wachte auf, ohne richtige Erinnerung in Ruis Wohnung, was nebenbei bemerkt schon fast zu viel für ihn für einen Tag war und dann traf er dort auf Ruki und Uruha, die offensichtlich... nun ja, ein Paar waren. Sie wirkten zumindest so, auch wenn Kazuki es schwer viel zu glauben, dass Ruki schwul sein sollte. "Ich hab dir doch von diesen Arschlöchern erzählt, die ich letztens zurecht weisen musste, als ich dich von der Schule geholt hab. Er war einer von den Jungen, die sie fertig gemacht haben." Uruha schien der einzige zu sein, dem die Situation kein bisschen komisch vorkam. "Ich hab dich gestern gar nicht erkannt, als Rui dich mitgebracht hat. Aber du warst auch ziemlich weggetreten, vielleicht lag es daran." Der Braunhaarige löste sich mit einem Lächeln von seinem Freund, kam auf Kazuki zu, legte diesem vorsichtig einen Arm um die Schulter und führte ihn zum Sofa. "Setz dich erst mal, du siehst nicht so aus, als ob es dir schon wieder völlig gut geht." Uruha hatte auch heute wieder die gleiche Wirkung auf Kazuki wie bei ihrer ersten Begegnung. Das Bedürfnis wegzulaufen, hatte sich von einer auf die andere Sekunde in Luft aufgelöst, auch wenn Ruki noch da war. Obwohl Ruki offenbar Uruhas Freund war. Wobei Ruki ehrlich gesagt gerade nicht so wirkte, als wölle er Kazuki irgendetwas tun. Wenn er den anderen so genauer betrachtete, schien es eher als habe er Angst, Kazuki könnte ihm etwas tun. "Hier hast du schon mal was zu trinken und eine Schmerztablette, falls du Kopfschmerzen hast." Uruha hatte Orangensaft und Tee geholt und Kazuki nahm diesen nur zu gerne an, denn Durst hatte er wirklich und die Tablette könnte ihm auch gut tun. "Danke." Kazuki schaffte es sogar den Älteren anzulächeln, als dieser sich ihm gegenüber auf dem zweiten Sofa niederließ, er wusste auch nicht wieso er Uruha gegenüber so locker war, aber er nahm es mal als positives Zeichen, dass er doch auch irgendwie normal mit Leuten umgehen konnte und wenn er nur genug Erfahrung hatte, er das auch bei allen konnte. Ruki schien im Gegensatz aber gar nicht erfreut, weder über Kazukis Anwesenheit, noch darüber dass er sich offenbar mit Uruha ganz gut verstand. Der Blonde hatte sich zwar auch zu ihnen gesetzt, aber er vermied es Kazuki anzusehen oder irgendwie mit ihm zu sprechen. Er war privat offenbar ganz anders als in der Schule und das hätte der Größere so eigentlich nicht erwartet. "Kein Problem. Wie geht's in der Schule so? Hast du mal versucht, dich zu wehren?" "Ähm, also seit deinem Auftritt haben sie mich eigentlich in Ruhe gelassen.", antwortete Kazuki ehrlich. "Aber ich glaube nicht, dass ich es überhaupt könnte, mich zu wehren." "Ich glaube schon, dass du das hinkriegst. Aber wenn du Hilfe brauchst, kannst du ja Ru Bescheid sagen, dann komm ich noch mal vorbei oder er hilft dir, er ist viel stärker als er aussieht." Kazuki wusste gerade nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Wobei ihm nicht entgangen war, wie verkrampft Ruki plötzlich war und wenn der Braunhaarige so darüber nachdachte, wusste Uruha wahrscheinlich gar nicht, dass sein kleiner, lieber Freund zu diesen 'Arschlöchern' gehörte, die Kazuki mobbten. Wobei das eigentlich Sinn machte, Uruha schien sowas auf den Tod nicht ausstehen zu können, da wäre er doch sicher nicht mit jemanden zusammen, der den lieben langen Tag nichts tat, als Leute nieder zu machen. "Schatz, du hast sowieso nie erzählt, dass Mobbing bei euch so ein Problem ist, ich finde, da sollte was dagegen getan werden." "Ich... ich hab nie was davon mitbekommen.", nuschelte der Kleinste und Kazuki konnte förmlich spüren, wie die Wut in ihm hochkochte. Ruki konnte doch nicht vor seinem Freund so tun, als ob er mit nichts etwas zu tun hatte und ab Montag würde er wieder mit Sono und Saga zusammen Kazukis Leben zur Hölle machen. Das war unfair, Kazuki gegenüber, Uruha gegenüber. Und gerade hatte der Braunhaarige nicht wenig Lust, den anderen einfach zu verraten, es Ruki heimzuzahlen. Er wusste nicht mal genau, woher dieser Gedanke jetzt plötzlich kam, Kazuki hatte noch nie den Plan oder nur den Wunsch gehabt, es den Dreien irgendwie heimzuzahlen. Aber wenn er es Recht bedachte, hatte er auch noch nie die Chance dazu. Er sollte es einfach verraten, immerhin hatte Uruha auch ein Recht die Wahrheit zu erfahren. tbc ______________________________________________________________________ Worauf ich hingewiesen wurde, ich habe tatsächlich einfach mal Kuinas Haarfarbe im Laufe der Geschichte von blau zu lila geändert, ehm ja das war ein Versehen, aber er bleibt jetzt mal lilahaarig (immerhin ist das Kuinas einzig wahre HaarfarbexD) So, bevor ich in knapp zwei Wochen in den Urlaub fahre, kommt hier noch mal ein neues Kapitel und weil es so gut passt jetzt wo ich dann einen Monat weg bin auch mit sowas ähnlichem wie einem CliffhangerxD ach ja wär hätte das gedacht, dass Ruki und Uruha ein Paar sind (außer Leute natürlich, die wissen, dass die beiden sozusagen mein zweites OTP sind und wenn sie beide vorkommen, dann sind sie eigentlich auch zusammen) Naja der Anfang gefällt mir nicht so 100% aber es passt gut zu dem Verlauf den ich mir gedacht habe, also nicht dass jetzt bald das große Finale kommt, ich hab ehrlich gesagt noch keine Idee wie viele Kapitel es noch werden... Naja ich wünsche allen schon mal Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch, bis nächstes Jahr^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)