Vampire in Konoha: Kakashi von Bimbe ================================================================================ Kapitel 1: Obito Uchiha ----------------------- Vorwort: Dies ist eine Art Nebengeschichte zu meiner FF „Vampire in Konoha“. Diesmal geht es NICHT um die Pairings NejiGaara & SasuNaru, sondern – wie der Titel schon aussagt – um Kakashi, der in der eigentlichen FF nur eine Nebenrolle spielte. Diesmal ist die ganze FF ihm und seiner Beziehung zu 2 besonderen Personen gewidmet. Pairing(s): zuerst ObitoXKakashi (angedeutet), danach KakashiXIruka Für diejenigen, die die Hauptgeschichte noch nicht kennen, denen sei gesagt: Diese Reihe ist eine etwas andere Vampirgeschichte und beinhaltet kaum das übliche Klischee. Auch ist das Naruto-Universum etwas abgeändert: Konoha ist kein Dorf, sondern ein Schloss, mitten von Wald umgeben. Außerhalb des Waldes befinden sich ein paar Dörfer. Im Schloss leben die sogenannten Vampire, mit ihren Bediensteten (mehr dazu in der Hauptgeschichte) und in den Dörfern die normalen Menschen. Mal gleich vorneweg: Sämtliche auftretende Charaktere gehören Masashi Kishimoto! 208. Fanfiktion: Naruto-Three-Shot - Vampire in Konoha: Kakashi - 01. Kapitel: - Obito Uchiha - Obito wusste, dass er selbst daran Schuld war. Er wollte mit dem Silberhaarigen im Wald ein bisschen Spaß haben… übersah dabei jedoch den Abhang und stürzte… Instinktiv hatte er sich am Hatake festgehalten, weil dieser neben ihm stand, und so fielen beide… Damit Kakashi jedoch nichts passierte, hatte sich der Uchiha um diesen geklammert. Es war kein langer Fall, denn sonst hätte sich der Schwarzhaarige mit seinen Fähigkeiten besser abfangen können. Es war ein kurzer Fall, bei dem am Ende Obito am Boden wortwörtlich aufgespießt wurde. – Den Hatake konnte er gerade noch von sich stoßen, bevor ihm ein abgehackter Baum zum Verhängnis wurde: Wie ein großer dicker Pfeil stak er aus dem Boden hervor – ungefährlich für jeden, der daran vorbeiging, aber lebensgefährlich für denjenigen, der vom Abhang stürzte! Der Uchiha selbst war zu schwer verletzt, als dass Kakashi ihm helfen konnte – immerhin war dieser nicht stark genug, ihn hochzuheben und über die Baumspitze zu schieben. Auch konnte der Hatake den Baum nicht umwerfen, um Obito herunterzuziehen. Der Schwarzhaarige wusste, dass sein Gegenüber ihm nicht helfen konnte – und er am entstandenen Blutverlust und Organschaden sterben würde. – Und wenn der Uchiha starb, würde auch Kakashi sterben! Obito war ein Vampir und der Hatake sein ’Favorit’, ein besonderer Bediensteter der Vampire – was nichts anderes hieß, als dass er von ihm abhängig war! Die Vampire vollzogen mit einigen ihrer Bediensteten regelmäßig einen Blutstausch der besonderen Art. Der Bedienstete alterte dafür nicht mehr so schnell, wie ein normaler Mensch und bekam ein paar besondere Fähigkeiten, die weit über die normaler Sterblicher hinausgingen. Der Haken dabei war jedoch, dass diejenigen, die solch einen Blutstausch einmal angefangen hatten, es immer wieder tun mussten, um nicht zu sterben – und das immer mit demselben Vampir, dessen D.N.A sie seit dem ersten Blutstausch in sich trugen. Solche Bediensteten wurden von den Konohaern ’Favoriten’ genannt. Und eben solche Favoriten starben qualvoll, wenn sie mit dem Vampir, mit dem sie den Blutstausch vollzogen, es nicht mehr tun konnten. Dies war z.B. der Fall, wenn der Vampir starb… „Ich will nicht, dass du meinetwegen sterben musst…“, meinte Obito mit schwacher Stimme. „Das geschieht mir aber doch recht“, entgegnete der Silberhaarige, der auf den schwerverletzten Uchiha sah. Er konnte ihm nicht mehr helfen – und bis er nach Hause gekommen und Hilfe geholt hätte, wäre dieser längst verstorben. Also blieb er die paar Minuten, die sein Herr noch zu leben hatte, bei ihm. „Ich habe versagt… konnte dich nicht beschützen…“ „Das habe ich nie von dir verlangt.“ „Das brauchst du auch nicht! Das ist selbstverständlich für uns Bedienstete, dass wir euch Vampire beschützen! Ihr seid unser Leben! Wir existieren nur für euch!“ „Das ist nicht wahr.“ „Doch! Dass wir sterben, wenn ihr sterbt… dass wir nur mit eurem Blut überleben können… ist der Beweis dafür!“ „Red nicht so ein dummes Zeug.“ „Aber…“ „Hör auf!“ Kaum hatte Obito die Worte streng gesagt, schon bekam er einen leichten Hustenanfall. Als dieser jedoch verebbt war, meinte er „Komm näher!“, in einem Befehlston zum Hatake. Der Silberhaarige gehorchte und kam mit seinem Gesicht näher zum Uchiha. „Da du es nicht anders willst, werde ich dich dafür bestrafen, dass du mich nicht retten konntest.“ Kakashi nickte gehorsam. Zitternd, da er seine Hand nicht mehr gerade halten konnte, kam Obito damit näher auf das Gesicht des Hatake zu. Er umfasste schließlich mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger dessen linkes Auge. Zwar ahnte der Silberhaarige schon das Schlimmste, hielt aber dennoch still, da er es als Bestrafung ansah. Mit dem Rest an Kraft, was er noch aufbringen konnte, schaffte es der Uchiha seinem Favoriten dessen Auge regelrecht herauszureißen. Der Schmerz ließ Kakashi laut aufschreien: „AAAAAAAAAAARGH!“ „Ich will, dass du folgende Strafe annimmst!“, meinte Obito mit fester Stimme und unterdrückte dabei ein Husten. Aus seinem gesunden Auge sah der Hatake den Uchiha an, während er seine Hand vor seine schmerzende leere Augenhöhle hielt, aus der Blut über seine Wange lief. Mit seiner rechten Hand hielt Obito Kakashis Auge, während er mit der anderen sein linkes Auge auf dieselbe Weise entfernte. Er biss die Zähne zusammen, um nicht zu schreien, denn den Schmerz spürte er trotz dass er schon so gut wie tot war. „Lebe!“, befahl er schließlich, während er sein linkes Auge dem Hatake hinhielt. „A-Aber…“, stammelte der Silberhaarige. „Ich beweise dir, dass das auch geht, wenn ich nicht mehr am Leben bin!“ Kaum gesagt, schon ließ der Vampir Kakashis Auge fallen und zog mit seiner nun freien rechten Hand die Hand des Hatake von dessen leerem Auge weg. Ein paar Worte der Beschwörung murmelte Obito, während er seinem Favoriten sein linkes Auge in die leere Augenhöhle drückte. Als alles vorbei war, meinte der Uchiha: „Lebe wie ein normaler Mensch.“ Seine Stimme wurde immer leiser und der Hatake hatte viel Mühe, den Sterbenden zu verstehen. Den letzten Satz brachte der junge Vampir schon nicht mehr vollständig heraus: „Das… wünsche… ich…“ Ein zaghaftes „Obito… ?“, verließ Kakashis Lippen. Doch eigentlich wusste er, dass sein Herr ihn nicht mehr hören konnte… - - - - - - - - - - - Es vergingen Tage… Wochen… … und Kakashi lebte noch immer. Er saß vor dem abgehackten Baum, den er als Grabstein ansah. Obito selbst wurde im Schlossinnenhof begraben – dort, wo schon ein paar andere Gräber standen. Der Hatake hatte dem Begräbnis stumm zugesehen und sagte auch danach kein Wort. Niemand gab ihm die Schuld – weder mit Worten, noch mit Blicken oder Gesten. Trotzdem fühlte sich der Silberhaarige schuldig! Aus diesem Grund verließ er Konoha. Doch er wusste nicht, wohin er gehen sollte. Bisher hatte er nur in Konoha gelebt und die Gegend nie verlassen. Also ging er zu dem einzig anderen Ort, an dem sein Herz noch hing: dorthin, wo der Uchiha verstorben war. Ein paar Tage saß Kakashi nun schon vor dem Baumstumpf. Weder Hunger noch Durst plagten ihn. Er dachte nur an Obito. Wenn er einschlief, träumte er von ihm… Sein ganzes Denken und Handeln hatte sich stets auf den Uchiha ausgerichtet… Der Hatake selbst hatte keine Bedürfnisse – außer der Sache mit dem Blutstausch – und hatte sich deshalb stets nach Obito gerichtet. Doch nun war dieser nicht mehr da. Niemand konnte seinen Platz einnehmen. Kakashi war allein… hatte sich selbst von allen anderen abgewandt… Niemand hatte verlangt, dass ging – oder darum gebeten. Er wollte es von sich aus. Kapitel 2: Iruka Umino (Kind) ----------------------------- 02. Kapitel: - Iruka Umino (Kind) - Aber eines Tages bekam der Hatake ungewollten Besuch. Es war ein regnerischer Tag – doch selbst das schreckte Kakashi nicht davon ab, sitzen zu bleiben. Ein kleiner Junge aus einem der umliegenden Dörfer hatte im Wald Beeren, Kräuter und Pilze gesucht und sich zu tief hineingewagt. Zuerst schreckte er zusammen, als er einen silberhaarigen jungen Mann vor dem abgehackten Baum sitzen sah, doch da dieser sich nicht regte, sprach er ihn an. „Wer… bist du?“, fragte der Junge mit den braunen Haaren zaghaft. „Kommst du aus einem der anderen Dörfer?“ Doch der Hatake antwortete nicht, sondern starrte weiterhin auf den Baumstumpf vor sich. „Warum sitzt du wie angewurzelt da?“ „Verschwinde…“, murmelte Kakashi mürrisch. „Ah, du kannst ja doch sprechen!“, kam es fröhlich vom Braunhaarigen. „Ich dachte schon, du wärst stumm und taub!“ „Lass mich in Ruhe!“, kam es nun schon in einem knurrenden Tonfall vom Hatake. „Na hör mal! Es regnet und du kannst hier doch nicht so lange im Matsch hocken, während der Regen weiter-“ Mit einem lautstarken „HAU AB!“, drehte sich der Silberhaarige zum Jüngeren um und funkelte ihn dabei mit seinem linken roten Auge an. Dass der Unbekannte ein feuerrotes Auge hatte, aus dem regelrecht Funken zu sprühen schienen, erschreckte den Jungen so sehr, dass er mit einem Aufschrei davonrannte: „GYAAA~H!“ Vor Schreck warf er seinen Korb mit den eingesammelten Sachen in hohem Bogen von sich. Von oben bis unten sacknass und dreckig – da beim Rennen seine Kapuze von der Regenjacke verrutscht und er durch Pfützen, Matsch und Gestrüpp gerannt war, ohne hinzugucken – kam er zu Hause an. Doch anstatt ihm zu glauben, dass er ein ’Monster mit rotglühenden Augen’ gesehen hatte, bekam er von seinem Vater nur den Auftrag, den Korb, den er ’beim Spielen im Schlamm’ verloren hatte, wiederzubringen. Seine Mutter wandt glücklicherweise ein, dass das bei dem Regen jedoch keinen Sinn hätte, weshalb die Sache bis nach dem Regen aufgeschoben wurde. Zwar hoffte der Junge, dass die Sache bis dahin vergessen wurde… aber das wurde sie leider nicht! - - - - - - - - - - - Eine ganze Woche lang hatte es wie aus Eimern geschüttet – aber dann hatte sich das Wetter wieder beruhigt. Die Sonne schien, als wäre nie etwas gewesen – und schon musste der Junge wieder in den Wald, um den Korb zu suchen. „Vielleicht… habe ich mir das ja auch nur eingebildet… Immerhin war durch den Regen die Sicht getrübt…“, redete er sich ein, um sich Mut zu machen. „Ja, genau! So muss es gewesen sein! Etwas anderes ist ja auch völlig unmöglich!“ Festen Schrittes versuchte er sich an den Weg zu erinnern, den er vor einigen Tagen eingeschlagen hatte – und es gelang ihm auch zu der Stelle zurückzufinden! Jedoch saß noch immer der silberhaarige junge Mann vor dem Baumstumpf. Unwillkürlich versteckte sich der Junge hinter einem der Bäume und beobachtete ihn von dort aus. Länger als ein paar Minuten hielt der Braunhaarige die Warterei jedoch nicht aus! Er kam langsam hinter dem Baum hervor und begann zu stammeln: „Ähm… ich… will nur… meinen Korb suchen… den ich beim letzten Mal verloren habe…“ Es kam jedoch keine Reaktion vom Sitzenden. Weder sagte er etwas, noch rührte er auch nur einen Muskel. Zwar gab es keine positive Reaktion – aber auch keine negative, weshalb der Junge sich nach seinem Korb umsah. Er hatte das Gefühl den Fremden bei irgendwas zu stören – wusste jedoch nicht was es sein könnte. Trotzdem unterließ er es lieber, etwas zu sagen oder sonst einen Ton von sich zu geben. Als er endlich seinen Korb gefunden hatte, stieß er jedoch einen kleinen Freudenschrei aus. Doch schnell hielt er sich die Hand vor den Mund und sah in die Richtung des jungen Mannes, ob dieser etwas tun oder sagen würde. Aber nichts kam von diesem. Das wurde dem Braunhaarigen nun erst recht unheimlich! Ganz langsam und vorsichtig näherte er sich dem Fremden von hinten. „Ähm… ich will ja nicht… stören… Aber… ist alles in Ordnung?“, traute er sich schließlich zu fragen, da er absolut kein Lebenszeichen von dem Silberhaarigen vernommen hatte. Kein Wort, kein sonstiger Laut oder irgendein anderes Geräusch! „L… Lebst du noch?“, fragte er leise nach, als er nah genug war, dass dieser ihn hören konnte. Weil noch immer keine Reaktion von dem jungen Mann kam, lugte er um ihn herum – und traute seinen Augen nicht! Im Schneidersitz, wie der Silberhaarige dasaß, war er eingeschlafen! Ganz leicht hob und sank sein Brustkorb, während seine Arme schlaff nach vorne hingen. Sein Kopf war nach vorne abgesackt und die Augen waren geschlossen. Der Junge war nun nicht mehr ängstlich, sondern vielmehr neugierig geworden. Er ging ein Stück um den Fremden herum und setzte sich neben den abgehackten Baum, sodass er ihn nun gänzlich von vorne betrachten konnte. So schrecklich, wie er den jungen Mann im Gedächtnis hatte, wirkte er nun gar nicht! Zwar waren seine Sachen vollkommen verdreckt und sein kurzes silbernes Haar sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, aber ansonsten wirkte er eher sanftmütig – anstatt aufbrausend, so wie er ihn vor ein paar Tagen angebrüllt hatte. „Wer bist du?“, flüsterte der Junge, obwohl er wusste, dass der Schlafende ihn nicht hören würde. „Wo kommst du her?“, fragte er ebenso leise. „Ich würde gern… ein bisschen was über dich erfahren…“ Seinen Kopf lehnte der Braunhaarige gegen den Baumstumpf und seufzte. „Bitte schrei mich nicht noch mal so an, ja?“ Ein paar Minuten saß er so regungslos da und betrachtete den Fremden einfach nur, als wäre er ein faszinierendes Ausstellungsstück in einem Museum. Mit der Zeit döste der Junge jedoch ein. Es war friedlich… Die Vögel zwitscherten und der Wind säuselte leise in den Blättern der Bäume. Da war es doch kein Wunder, dass er bei so einer angenehmen Stimmung schläfrig wurde! Ein ruhiges „Geh endlich nach Hause“, ließ den Braunhaarigen aufschrecken. Mit großen Augen sah er den jungen Mann vor sich an, der sich noch immer nicht bewegt hatte – aber dennoch schien es dessen Stimme gewesen zu sein, die zu ihm gesprochen hatte. „Wa-Was?“, stammelte er. „Du sollst nach Hause gehen“, wiederholte der Silberhaarige. Seine Augen waren noch immer verschlossen, aber seine Lippen hatten sich eindeutig bewegt! „Sch… Störe ich dich?“ Er war nervös! Aber dennoch nicht so ängstlich wie beim ersten Mal, nachdem ihn der Fremde so angeschrieen hatte. „Nicht, wenn du ruhig bist.“ „Aber… das war ich doch bis jetzt… Warum soll ich da trotzdem gehen?“ „Weil sich deine Eltern sonst Sorgen machen, wenn du so lange weg bist.“ Gerade, als sich der Junge fragte, ob der Silberhaarige doch ein gutes Herz hatte, da er sich um ihn sorgte, machte dieser ihm mit folgendem Satz einen Strich durch die Rechnung: „Sie kommen dich sonst suchen und dann habe ich erst recht keine Ruhe. – Du bist schon seit 2 Stunden hier und der Rückweg zu deinem Dorf dürfte auch nicht gerade kurz sein.“ Das sah er ein! „Darf ich… dann morgen noch mal herkommen?“ „Wenn du ruhig bist…“ Obwohl der Fremde ihn bisher nicht ein einziges Mal angesehen hatte, verbeugte sich der Junge mit einem freudigen „Dann bis Morgen!“, vor diesem, bevor er nach Hause ging. „Na, haben dich wieder Monster attackiert?“, spottete der Vater des Jungen, als dieser wieder nach Hause kam. Beleidigt plusterte er seine Wangen auf und antwortete: „Nein! Ich habe einen neuen Freund gefunden!“ Zwar wollte sein Vater wieder etwas erwidern, aber schon meinte seine Mutter „Neue Freunde sind immer etwas Schönes“, während sie ihm den Korb abnahm. „Wie heißt er denn?“, wollte sein Vater wissen. „Weiß ich nicht. Ich frag ihn morgen“, antwortete er ihm – an seine Mutter gewandt, fragte er jedoch: „Ich kann doch morgen wieder zu ihm gehen?“ „Natürlich…“ - - - - - - - - - - - Mit einem kurzen, aber freundlichen „Hallo“, begrüßte der Junge den Silberhaarigen, als er am nächsten Tag wieder zu ihm kam. Der Fremde sagte jedoch nichts. „Ich weiß, dass ich gesagt habe, dass ich ruhig bin… aber darf ich deinen Namen erfahren?“, fragte er zaghaft nach. „Davon war keine Rede“, kam als Antwort. „J-Ja… Entschuldigung“, meinte der Braunhaarige sofort, bevor er sich wieder an den Baum setzte. Es war ihm peinlich! Er wusste, dass er nur hier geduldet war, wenn er ruhig war – und er stellte einfach neugierige Fragen! „Du hast mich falsch verstanden. Ich habe nicht gesagt, dass du schweigen musst, sondern nur, dass du nicht wieder so nervig sein sollst, wie beim ersten Mal, als du hier warst.“ „Eh? Ah so! Tut mir leid.“ Kurz starrte er den Silberhaarigen ins Gesicht… fragte aber schließlich: „Warum siehst du mich nicht an?“ „Weil du sonst wieder schreiend davonrennst.“ „D-Das tut mir leid. Das war nur, weil… weil ich mich erschreckt habe.“ „Eben.“ „I-Ich hab mir in dem Regen eingebildet, dass deine Augen glühen. Nur deshalb war ich so… erschrocken…“, stammelte der Junge. „Das hast du dir nicht eingebildet.“ Erstaunt sah der Braunhaarige sein Gegenüber an. „Höh?“ „Mein linkes Auge ist anders… feuerrot…“ „Wie… Wie geht das denn?“, kam es irritiert von dem Jungen. „Es ist nicht mein eigenes. Ich habe mein linkes Auge verloren und bekam ein neues.“ „Einfach so? Geht das denn?“ Da der Angesprochene dazu schwieg, fragte der Junge: „Kann ich es trotzdem sehen? Ich verspreche auch, nicht zu schreien und nicht fortzulaufen!“ Langsam öffnete der Silberhaarige seine Augen – und sah direkt in die braunen seines Gegenüber. Fasziniert betrachtete der Junge jedes der verschiedenfarbigen Augen. „Es sieht… toll aus…“, brachte er schließlich hervor, noch während er das rote Auge anstarrte. „Ich hab so was noch nie zuvor gesehen…“ *Natürlich nicht*, dachte sich der Ältere der beiden. *Wir leben schließlich abgeschieden im Schloss und kein normaler Mensch bekommt unsere Herren mit den besonderen Augen zu Gesicht.* Sagen tat er aber nichts dazu. Schließlich wandte der Braunhaarige seine Augen wieder ab. „Also… also ich…“, fing er stammelnd an. Mit einer hochgezogenen Augenbraue kam ein „Hm?“, vom Silberhaarigen. „Ich heiße Iruka. Iruka Umino“, meinte er schließlich gefasst. „Kakashi Hatake“, schmunzelte der Mann mit den verschiedenfarbigen Augen. Ein breites Lächeln erstreckte sich über das Gesicht des Jüngeren. „Darf ich dich öfters besuchen? Bist du noch ein bisschen hier?“ „Ich werde noch eine ganze Weile hier sein – wenn mich niemand verjagt.“ „Na, ich bestimmt nicht!“, lachte Iruka auf. „Du bist doch schließlich mein Freund!“ Perplex blinzelte Kakashi mit den Augen. „Bin ich das?“ „Äh… j-ja… also… ich hätte dich gern als Freund… meine ich…“ „Was ist ein Freund?“ Nun war es der Umino, der perplex dreinschaute. „Na ja… das Gegenteil von Feind?“ „Also ist jeder, der nicht mein Feind ist, mein Freund?“ „Na ja… So genau kann man das nicht sagen… Mit einem Freund unterhält man sich über viele Dinge… man hilft sich gegenseitig… Ja… so in etwa ist man ein Freund.“ „Wobei soll ich dir denn helfen?“ „Bei gar nichts. Ich will DIR doch helfen!“ „Mir helfen? Bei was denn?“ „Damit du… nicht mehr so einsam bist…“ „Wenn ich aber lieber einsam sein will?“ „Das will doch niemand freiwillig!“, protestierte Iruka. „Doch. Ich habe es mir selbst als Strafe auferlegt“, kam es ruhig vom Hatake, der seine Augen wieder schloss. „Warum? Was hast du denn Böses getan, dass du dir selbst diese Strafe auferlegst?“, kam es neugierig von dem Jungen mit den braunen Kulleraugen. „Ich konnte meinen Herrn nicht beschützen. Deshalb habe ich mich von meiner Familie losgesagt.“ „Hast du was dagegen, dass ich hier, bei dir, bin?“ „Wäre das der Fall, hätte ich dich längst verjagt.“ Der Umino grinste. *Er will also doch nicht wirklich einsam sein.* „Na dann… komme ich ab jetzt jeden Tag hierher!“, beschloss er laut. „Warum?“ „Weil ich mehr über dich erfahren möchte!“ „Weshalb?“ „Weil du nett bist! Deswegen will ich dein Freund sein. Und Freunde erzählen dem anderen alles von sich.“ „Wie wäre es, wenn du dann erst einmal etwas über dich erzählst?“, kam es noch immer im ruhigen Tonfall vom Silberhaarigen. „Du fragst mich hier aus und selbst erzählst du gar nichts von dir.“ Mit einem strahlenden „Gerne doch!“, fing Iruka an, über sich und seine Familie zu erzählen… Einige Tage lang kam der junge Umino fast täglich, um sich mit Kakashi zu unterhalten. Zwar erzählte der Hatake auch so einiges von sich – was Iruka mit Sicherheit nicht verstand – aber er passte immer darauf auf, dass er nicht zu viel von den Vampiren und den Menschen, die dort wohnten, erzählte. Solch ein Wissen war in falschen Händen sehr gefährlich! Zwar glaubte er nicht, dass der Braunhaarige ein ’Feind’ war, aber er war jung. Jung und naiv! Eine gefährliche Kombination, wenn es um große Geheimnisse ging. Mit Sicherheit würde der Umino ihn und seine Artgenossen nicht wissentlich ans Messer liefern – schließlich waren sie ’befreundet’ – aber die Naivität des Jungen war schon ziemlich erschreckend… um nicht zu sagen: abschreckend! Als Iruka eines Tages nicht mehr kam, befürchtete Kakashi schon das Schlimmste – doch niemand kam, um ihn anzugreifen. Auch bei den Schlossbewohnern passierte nichts. Alles lief, wie gehabt… Aber der Umino kam einfach nicht mehr. Der Silberhaarige fühlte sich wieder einsam. Der kleine Junge mit den großen braunen Kulleraugen hatte ihn aus seiner Einsamkeit befreit, in die er nach dem Verlust von Obito geraten war. Doch jetzt war er nicht mehr da. Zuerst hatte sich der Hatake Sorgen gemacht, dass Iruka etwas passiert war… doch er rührte sich trotzdem nicht von der Stelle. Wenn… nein, FALLS der Braunhaarige wiederkam und Kakashi nicht da war, würde er ihn schließlich verpassen! Doch er kam nicht. Tagelang… wochenlang wartete der Hatake. Schließlich raffte er sich doch auf. Durch ihre Gespräche hatte er viel über den Umino erfahren und wusste auch, aus welchem Dorf er stammte. Also beschloss er, dort nachzusehen. Sein rotes Auge verdeckte er mit einer Augenklappe, die ihm Iruka mal geschenkt hatte, und forschte so nach, ohne dass er wegen dem Uchiha-Auge zur Zielscheibe wurde. Schnell fand er Arbeit und hörte sich nebenbei um – denn das war eine sicherere Methode um an Informationen zu kommen, als wenn er einfach nur so gefragt hätte. Auch nachdem er erfahren hatte, dass Irukas Eltern gestorben waren und er deswegen unerwartet schnell zu Verwandten musste, die sehr weit weg wohnten, blieb der Hatake im Dorf. Er hatte sich an die Arbeit gewöhnt und wusste sowieso nichts mit sich anzufangen, seit Obito gestorben war. Da er nicht nach Konoha zurück wollte, konnte er auch genauso gut eine Weile unter richtigen Menschen leben… Kapitel 3: Iruka Umino (Erwachsener) ------------------------------------ 03. Kapitel: - Iruka Umino (Erwachsener) - Einige Jahre waren ins Land gegangen… Konoha wurde von den normalen Menschen angegriffen… Kakashi half den Überlebenden die Toten zu begraben und weiter zu überleben. 2 Vampire blieben in Konoha – alle anderen suchten sich eine neue Heimat. Die Überlebenden aus Konoha griffen die Dörfer rundherum an und rächten sich. 2 junge Männer aus Suna kamen zurück in ihre Heimat und wurden nach anfänglichen Schwierigkeiten zu Favoriten von den überlebenden Vampiren in Konoha… Immerzu hatte der Hatake ein Auge auf Konoha und den Bewohnern, die von dort nicht weggehen wollten… immerzu hatte er sich um sie gekümmert… sie im Verborgenen geschützt… sich selbst vor den normalen Menschen geschützt, indem er seine Herkunft, ja sogar seine ganze Identität vor ihnen verbarg… Und all das nur, um den übriggebliebenen Vampiren zur Seite zu stehen… um die Sache von damals wiedergutzumachen… Mit einem „Du hast dich ja gar nicht verändert“, wurde Kakashi eines Tages begrüßt. Erstaunt sah er den Mann vor sich an. Viele Jahre war er nun schon hier und kannte fast alle Bewohner. Aber den Mann hatte er noch nie zuvor hier gesehen! „Du benutzt die Augenklappe? Wie lange bist du denn schon hier?“ „Zu lange…“, kam es vom Hatake. Jetzt erkannte er den Mann vor sich. „Seit wann hast du hier eine Narbe?“ Damit strich er über der Nase seines Gegenüber entlang. „Zu lange“, grinste dieser. „Hast du gerade Zeit?“ „Wieso? Willst du mir wieder was erzählen?“ Bei der Frage huschte ein kleines Lächeln über das Gesicht des Silberhaarigen. „Ohja. Und ich will auch, dass DU mir was erzählst… Und diesmal meine ich: alles!“ Kakashi wusste, dass nun die Zeit der Geheimniskrämerei vorbei war. Der Braunäugige war alt genug, alles zu verstehen – und selbst wenn er ihn für ein Monster halten würde, konnte er ihn seinetwegen auch töten. Immerhin wollte er es ja… wollte schon vor langer Zeit sterben… „In 2 Stunden habe ich Schluss.“ „Gut. Sag mir von wo und ich hole dich ab.“ Kakashi grinste. Ja, bald war die Geheimniskrämerei vor IHM vorbei… Nachdem der Hatake Feierabend hatte, ging er mit dem Braunäugigen mit. „Na dann erzähl mal“, meinte Kakashi ernst, als er sich am Küchentisch niedergelassen hatte. Mit einem grinsenden „Ich bin dafür, dass DU dieses Mal anfängst…“, stellte der Gastgeber eine Flasche mit 2 Gläsern auf den Tisch, um die Zunge zu lösen. „Was willst du wissen?“, fragte der Silberhaarige, während er zusah, wie die Gläser gefüllt wurden. „Alles“, antwortete der Braunhaarige. „Alles über dich und was es DAMIT auf sich hat.“ Dabei zeigte er auf das Auge seines Gegenüber, was von der Augenklappe verdeckt war. „Ich habe schon so einiges in Erfahrung gebracht – von daher wäre ich nicht sehr überrascht, wenn du mir sagen würdest, dass du ein Vampir wärst.“ Ein kleines Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Hatake. „Na, da hast du dich aber gut informiert, Iruka.“ Der Umino spitzte die Ohren. Es war das erste Mal, dass Kakashi ihn beim Namen genannt hatte. Früher hatte der Silberhaarige immer umgangen, ihn beim Namen zu nennen. Warum also jetzt? Etwa weil er ihm alles sagen wollte? „Also… ein richtiger Vampir bin ich nicht. Das jedoch…“ Dabei zeigte der Hatake auf sein verdecktes Auge. „… stammt von einem Vampir.“ Mit diesem einleitenden Satz begann er seinem damals selbsternannten Freund alles zu erzählen… Ein paar Details ließ er aus, weil sie unnötig waren – andere, um die jetzigen Herren von Konoha zu beschützen. Doch im Groben und Ganzen konnte er Iruka alles begreiflich machen. Allerdings schenkte sich der Braunhaarige immer wieder nach, um das alles verdauen zu können. „Alscho bischde doch ’n Vampir…“, lallte der Umino. „Nein. Eher eine Art… Halb-Vampir. Spitze Zähne hab ich auch nicht.“ Dabei schob Kakashi seine Oberlippe hoch, damit sein Gegenüber seine Eckzähne sehen konnte. „Hmmm… Schade…“ „Schade?“, kam es ungläubig vom Silberhaarigen. Mit einem breiten Grinsen meinte Iruka: „Naja, schonschd könnd isch unschderblisch werd’n, um immer bei dir dschu schein…“ Der Hatake sah den Braunäugigen ungläubig an. Er wusste natürlich, dass dieser völlig betrunken war… aber sagten Betrunkene nicht immer die Wahrheit? Hieße das nicht, dass der Umino es wirklich wollte? „Tja… Ich weiß nicht… Aber wenn du willst… können wir es ja mal ausprobieren…“ Er hatte ihn vermisst… so sehr… Die Menschen, mit denen er sich darüber unterhalten hatte, meinten, er wäre in diese Person – denn den Namen hatte er nie gesagt – verliebt. Er selbst nannte es Abhängigkeit, denn seit Iruka damals jeden Tag gekommen und sich mit ihm unterhalten hatte, gewöhnte sich Kakashi daran. So sehr, dass es wehtat, als der Umino nicht mehr auftauchte. Lange hatte er auf ihn gewartet… hatte jahrelang im Dorf auf ihn gewartet, in der Hoffnung, dass er zurückkommen würde. Und jetzt? Jetzt war der Braunhaarige wieder da… und wollte sogar bei ihm bleiben! „Hm? Haschde nisch g’schagd, daschde dasch nisch kannschd?“ „Sobald du wieder nüchtern bist, können wir es ja mal versuchen… Ich weiß nicht, ob es mit uns beiden klappt, oder nicht… Aber wenn du es wirklich willst…“ Mit einem fröhlichen „Glar will isch!“, stand Iruka ruckartig auf und fiel seinem Gegenüber regelrecht an. Er saß nun auf dessen Schoß, umarmte dessen Hals und lallte in dessen Ohr: „Isch will, isch will, isch will!“ „Sagt man so was nicht, wenn man einen Heiratsantrag bekommt?“, fragte der Hatake irritiert, der die Befürchtung hatte, etwas bei den Menschenbräuchen nicht richtig verstanden zu haben. Mit einem langgezogenen „Jaaa~!“, schmiegte sich der Braunäugige mehr an Kakashi an. *Ich fürchte, er ist betrunkener, als ich dachte…* Eine Weile verharrten sie in dieser Position, ohne etwas zu tun oder zu sagen. *Glaubt er, mehr muss er nicht tun, außer mich umarmen?*, fragte sich der Silberhaarige. Mit einem „Hey…“, schob er den Umino ein Stück von sich – und bemerkte jetzt erst, dass dieser auf ihm eingeschlafen war. *Na toll…*, waren seine resignierten Gedanken. Doch schnell hatte er seine Arme so um Iruka geschlungen, dass er ihn problemlos tragen konnte. Er war schon ein paar Mal heimlich hier gewesen und hatte sich in der Wohnung des Uminos umgesehen, sodass er wusste, wo sich das Schlafzimmer der Eltern befand. Er hatte keine Lust in seine Wohnung zu gehen – und getrennt vom Braunhaarigen zu schlafen, das wollte er jetzt auch nicht. Also beschloss er, dass sie Beide in den ehemaligen elterlichen Betten schlafen würden. So, wie er Iruka kannte, hatte dieser mit Sicherheit ALLE Räume auf Vordermann gebracht, als er nach so vielen Jahren das Haus wieder betrat. Tatsächlich hatte er Recht behalten. Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht stellte der Hatake fest, dass die Betten frisch bezogen waren. Doch kaum hatte Kakashi den Schlafenden zugedeckt, schon wachte dieser auf und hielt die Hand des Silberhaarigen fest. „Geh nisch!“, bat er. „Bleib bei mir!“ Mit einem flehenden Hundeblick sah der Braunäugige den Hatake an. „Isch will disch nisch wieder verlasch’n… will nisch’, daschde misch verläschd…“ „So? Und was soll ich stattdessen tun?“ Eigentlich wollte der Ältere nur um das Bett herum gehen, um sich auf der anderen Seite hinzulegen. Doch je nachdem, was der Umino nun sagen würde, würde er sich darauf einlassen. „Mid mir schlaf’n…“ Sehnsüchtig sah Iruka den Silberhaarigen an. „Okay. Dann leg ich mich zu dir…“ „Nein… rischdisch mid mir schlaf’n…“ Während der Braunhaarige das nuschelte, krallte er sich in den Ärmel des Hatake. Mit einem hinterlistigen Grinsen hockte sich Kakashi neben den Jüngeren auf das Bett und umfasste mit der Hand, die nicht von diesem festgehalten wurde, dessen Kinn. „Sag das noch mal und ich halte mich nicht mehr zurück. Ich weiß, dass du betrunken bist – aber ich bin kein Heiliger. Ich WILL dich – und wenn du mir dich einmal anbietest, werde ich dich immer wieder wollen. Immer… und immer wieder…“, hauchte der Hatake. „Dann gibt es kein Zurück mehr.“ Der Umino lächelte. „Ogay…“ - - - - - - - - - - - Am nächsten Morgen wachte Iruka mit einem brummenden Schädel auf. Müde und von Kopfschmerzen geplagt wälzte er sich herum, um langsam festzustellen, wo er sich befand. Er starrte auf eine hellblaue Wand, die ihm zwar bekannt vorkam, er aber nicht gleich einordnen konnte. Also drehte er sich auf die andere Seite – und sah direkt in das schlafende Gesicht einer ihm nur allzu bekannten Person. „Kakashi…?“, flüsterte er. Ein gebrummtes „Hm?“, kam vom Angesprochenen, der jedoch nicht die Augen öffnete. „Wieso…? Wieso schlafen wir im selben Bett?“ Irgendwie hatte er einen Filmriss. An Wortfetzen von gestern Abend erinnerte er sich noch… aber an nichts genaues. „Weil du es mit mir tun wolltest.“ Ein schrilles „Was?“, verließ die Kehle des Uminos. „Du wolltest, dass ich dich unsterblich mache, damit du immer an meiner Seite sein kannst. Das waren deine Worte.“ Hätte der Hatake die Augen aufgemacht, hätte er gesehen, dass der Braunhaarige mit einem Schlag blass wie eine Kalkwand wurde. „Oh Gott…“, krächzte er. „DAS habe ich gesagt?“ Nach ein paar Sekunden Ruhe fragte er jedoch: „Und… hast du…? Haben wir…?“ Was genau wusste er selbst nicht – denn er konnte sich nicht mehr so wirklich an alles erinnern. Was hatte der Silberhaarige doch gleich noch mal gesagt, wie man länger leben konnte? Wie man mit einem Vampir zusammenleben konnte? Wie man ihm gehören konnte? „Du warst auf meinem Schoß eingeschlafen und nachdem ich dich ins Bett getragen hatte, bist du kurz darauf aufgewacht und wolltest unbedingt, dass ich mit dir schlafe.“ „Oh Gott…“ Die Stimme des Braunäugigen wurde immer brüchiger und leiser. „Also haben… haben wir das… getan?“ „Die Frage kannst du dir selbst beantworten.“ „Häh?“ Kakashi tastete sich mit einer Hand am Körper des Jüngeren entlang, bis er unter dem Hosenbund an dessen Steiß angekommen war. Mit geröteten Wangen beschwerte sich Iruka lautstark: „Hey!“ „Tut es hier weh?“ „Eh?“ „Ob es hier wehtut, will ich wissen.“ Bei diesen Worten steckte er seinen Mittelfinger zur Hälfte rein. „La-Lass das!“, protestierte der Umino, dem es mehr als peinlich war, dort berührt zu werden und deshalb auch die Hand des Hatake wegzog. „Ich frage dich jetzt das letzte Mal: Tut es dir dort weh?“ Kurz überlegte der Braunhaarige. Dann aber meinte er: „N-Nein…“ Kakashi grinste, öffnete seine Augen und beugte sich über Iruka. „Würde mich auch wundern, denn aufs Ganze sind wir nicht gegangen.“ „DUUU~!“ Vor Scham nun gänzlich rot im Gesicht versuchte der Umino den Silberhaarigen von sich wegzuschieben, um aufzustehen. Doch der Hatake schnappte sich die rechte Hand des Braunäugigen und umschloss sie mit seiner linken Hand, während er sich mit dem Unterarm auf dem Bett abstützte. Seine rechte Hand umfasste das linke Handgelenk des Jüngeren und gab ihm so einen Kuss auf die Handinnenseite. „Du wolltest es unbedingt. Warst gar nicht mehr zu halten…“ Am liebsten wäre Iruka vor Scham im Erdboden versunken! „Doch jetzt… bin ICH nicht mehr zu halten. Sagst du jetzt einmal ’ja’, wirst du mich nie wieder los.“ „Und… wenn ich… ’nein’ sage?“ Kakashi grinste. „Denkst du wirklich darüber nach ’nein’ zu sagen?“ Verlegen wandte der Braunhaarige seinen Kopf zur Seite. „Nein…“, flüsterte er schließlich ganz leise. „Dann lass es uns tun…“, hauchte der Silberhaarige mit erotischer Stimme. „Lass es uns den ganzen Tag lang tun…“ Ein entsetztes „Den ganzen Tag?“, kam vom Umino. „Ja… Solange, bis du erschöpft zusammenbrichst…“ Ein schrilles „WAS?!“, verließ die Kehle des Braunäugigen. „Ich will dich ganz haben… Ganz und gar… Für alle Zeit…“ „A-Aber…“ „Und jetzt haben wir erst mal einige Jahre aufzuholen…“ „Aber…“ „Keine Sorge. Du wirst es genießen…“, meinte der Hatake, der die schwachen Proteste des Jüngeren ignorierte. „DU wirst derjenige sein, der mehr will… Darauf gebe ich dir mein Wort…“ Kaum gesagt, schon küsste Kakashi ihn. Ein Kuss, so intensiv… so voller Verlangen… so einmalig für Iruka, dass er sich treiben ließ… „Komm schon…“, hauchte der Silberhaarige, nachdem er von den Lippen des Umino abgelassen und dessen Hände losgelassen hatte. „Sag mir, dass es gestern dein Ernst war… dass du wirklich mit mir zusammen sein willst… dass du älter werden willst, als normale Menschen… dass du genauso lange leben willst, wie ich… dass du MIR gehören willst…“ „Du hast gesagt, du kannst es nicht…“, kam es schmollend vom Braunäugigen. „Ach? Kannst du dich doch noch an etwas erinnern?“, grinste der Hatake. „Bruchstückchenhaft…“ „Du bist echt süß!“, sagte Kakashi mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Warst du schon als kleiner Junge und bist es noch heute…“ Noch immer mit einem Schmollgesicht, meinte Iruka: „Sag nicht so was!“ Ein fröhliches „Aber es stimmt nun mal“, kam vom Älteren. Der Umino fuhr mit seinen Fingern über die Lippen des Silberhaarigen. „Das ist das erste Mal…“ „Hm?“ „Dass ich dich so lächeln sehe…“ „Tja… Das könnte daran liegen, dass du wieder da bist.“ Der Jüngere lächelte ebenfalls. Er war wirklich gerade im Begriff sich einlullen zu lassen! „Okay… Wenn du es wirklich kannst, dann tu es.“ „Ich weiß aber nicht, ob es funktioniert.“ „Jetzt komm mir nicht so, wenn ich mich schon überwinde, es zu sagen!“, grummelte der Braunhaarige. „Entweder leben wir Beide länger, oder es passiert gar nichts. Im schlimmsten Fall könnten wir aber sterben“, erklärte der Hatake. „Sterben? Wieso das denn?“, kam es verwirrt vom Jüngeren. „Ich sag es nur. Ich weiß es nicht. In den letzten Hundert Jahren hat niemand so etwas jemals versucht.“ Ein schiefes Lächeln zierte Irukas Gesicht. „Also bin ich dein Versuchskaninchen, oder was?“ „Naja… So einen Halbling, wie mich, gab es mit Sicherheit auch noch nie. Von daher ist es gut möglich, dass es klappt – immerhin habe ich gemischte D.N.A. und könnte von daher deine vertragen… Auch du könntest meine vertragen, da mein Blut nicht mehr rein ist. – Aber es könnte auch genau umgekehrt sein – sodass wir beide an Vergiftung sterben, weil wir das Blut des jeweils anderen nicht vertragen“, kam es ernst von Kakashi. Nur aus diesem Grund hatte der Halbvampir es auch in der gestrigen Nacht nicht getan. Es ging hier immerhin um ihr beider Leben und der Braunäugige sollte sich dessen bewusst sein! „Dann hoffe ich sehr, dass es nicht allzu lange dauert und wir nicht zu lange leiden müssen, bis wir gestorben sind.“ Skeptisch zog der Hatake eine Augenbraue hoch. „Guck nicht so!“, meinte der Umino mit einem verzweifelten Lächeln im Gesicht. „Das war mein Ernst!“ „Ich weiß… Aber ich habe jetzt schon so lange darauf gewartet, dich wiederzusehen…“ „Und bist mir nicht fremdgegangen?“, grinste der Silberhaarige. „Na hör mal!“, kam es vorwurfsvoll vom Jüngeren. „Wie sollte ich das denn machen? Immerhin… konnte ich nur an dich denken… Für jemand anderen war da kein Platz.“ Nun war es Kakashi, dessen Gesicht ein gequältes Lächeln zierte. „Du bist echt süß!“ Ein protestierendes „Hey!“, kam zwar von Iruka, doch der Hatake ignorierte es. Mit einem „So süß…“, verteilte der Silberhaarige kleine Küsse über das Gesicht des Umino: Auf dessen linken Augenwinkel, auf den Wangenknochen, direkt auf die Wange, auf den Mundwinkel… und schließlich auf die Lippen: Einmal… zweimal… dreimal… Beim 4. Mal öffnete der Braunhaarige schließlich seinen Mund und ließ Kakashi ein. Leidenschaftlich umspielten sich ihre Zungen… sehnsüchtig trafen ihre Lippen immer wieder aufeinander… immer heißer wurde es in ihrem Inneren… Als Kakashi aufhörte, hauchte er: „Okay. Doch wenn es klappt, dann gibt es kein Zurück mehr…“ „Ich weiß…“, hauchte der Braunäugige. Jahrelang hatte er sich auf das Wiedersehen gefreut… hatte GEHOFFT, dass er den Hatake wiedersehen würde – egal, wie alt dieser geworden wäre. Doch eigentlich sah dieser gerade nur ein bisschen älter als er selbst aus. „Was ist?“, fragte der Silberhaarige, dem der inspizierende Blick des Jüngeren aufgefallen war. „Nichts.“ „Und warum siehst du dann so abwesend aus?“ „Naja…“ „Ja?“ „Ich habe nur festgestellt, dass du für dein Alter noch ziemlich jung und gut aussiehst.“ „Für ’mein Alter’… Soso…“ Das klang, als ob der Halbvampir etwas beleidigt wäre. Das bemerkte auch Iruka, der daraufhin stammelte: „Äh! Ich mein ja nur… weil du-“ Mit einem „Ich werde dir gleich mal zeigen, wie gut ich für mein Alter noch bin!“, unterbrach der Hatake den Braunhaarigen. „Wa-hmmmm…“, war das einzige, was der Umino herausbrachte, bevor der Ältere ihn wieder einmal küsste. Mit seinem linken Arm stütze sich Kakashi ab, während er sich mit der rechten Hand in der Hose des Braunäugigen am besten Stück zu schaffen machte. Iruka krallte sich in das Oberteil des Silberhaarigen fest. Ihm war so furchtbar heiß! Besonders da, wo der Hatake ihn berührte! Schon allein die Küsse hatten ihn erregt – jetzt aber auch noch die Hand desjenigen, den er so vermisst hatte, ausgerechnet DORT zu spüren… War es da ein Wunder, dass er recht schnell kam? „Hmmm… Ich hoffe mal, dass du nur auf mich SO reagierst…“, kam es genießerisch vom Älteren, der sich dabei lustvoll über die Lippen leckte. „Auf wen sonst?“, meinte der Umino schmollend. Zwar war es ihm einerseits peinlich, dass er so schnell kam – aber andererseits hatte er auch keine Vergleichsmöglichkeit, ob das nun ZU schnell war oder nicht. *So unschuldig und naiv…*, schoss es Kakashi durch den Kopf. *Er ist immer noch wie früher…* Mit einem Lächeln flüsterte der Hatake „So süß…“, bevor mit seinen Händen unter das Oberteil des Braunhaarigen glitt. Ruckzuck zog er es Iruka über den Kopf. Da der Hatake mittlerweile gänzlich auf den Oberschenkeln des Uminos saß, richtete er sich auf und zog sich ebenfalls sein Oberteil über den Kopf aus. Der Braunäugige staunte nicht schlecht über den makellosen Körper vor ihm. Kein einziger Kratzer, wohin er auch sah. Keine noch so winzige Narbe, kein Leberfleck oder sonstiges entstellte den hellen Oberkörper. „Gefällt er dir?“, grinste der Silberhaarige. Mit einem „Kannst mich ruhig anfassen“, schnappte er sich Irukas rechte Hand und führte sie zu seinen Bauchmuskeln. Verträumt sah der Braunhaarige wie seine Hand über den festen Oberkörper des Anderen fuhr. „Wenn ich…“, begann er langsam. „Wenn ich dir gehöre… Gibst du dich dann auch mit mir zufrieden?“ Er sah in die verschiedenfarbigen Augen des Älteren. „Nur mit mir?“ Kakashis Gesichtsausdruck wechselte zuerst in einen ernsten – dann jedoch in ein mildes Lächeln. „Ich hab dir bereits gestern gesagt, dass ich kein richtiger Vampir bin… Ich war früher ein Favorit… und als solcher kann ich mich nur auf eine Person einlassen. Früher war das mein Herr. Doch er ist jetzt tot – und ich lebe noch. Bevor ich dich traf, hätte ich mir auch nicht vorstellen können, zu jemand anderen zu gehören, als zu meinem ehemaligen Herrn. Doch jetzt will ich DICH!“ Mit einem „Guck nicht so!“, kniff der Hatake dem Umino kurz in die Nase, als er dessen traurigen Gesichtsausdruck bemerkte. „Ich will ihn nicht durch dich ersetzen – sondern ich will mit dir etwas anderes aufbauen… eine andere Beziehung führen, als ich mit ihm hatte.“ „Wirklich?“ Der Silberhaarige grinste breit. „Das fängt schon beim Sex an…“, meinte er, bevor er Irukas Hand, die noch immer an seinem Oberkörper verweilte, nahm und in dessen Handinnenfläche einen kurzen Kuss gab. „Ich will, dass du mich spürst…“, hauchte er und ließ seine Zunge zwischen die Finger des Uminos gleiten. „Nur MICH sollst du spüren… nur MEINE Haut fühlen… nur an MICH denken…“ Mit einem schiefen Grinsen antwortete der Braunhaarige: „Mach ich doch eh schon…“ „Gut“, kam es zufrieden von Kakashi. „Dann lass es uns tun…“ Damit meinte er jedoch nur den Sex. Das mit dem Blutstausch schob er noch vor sich hin. Ein bisschen wollte er noch warten… Ein paar Tage… ein paar Wochen… vielleicht sogar ein paar Monate oder ein Jahr… Solange, bis sie Beide so voneinander abhängig sein würden, dass es ihnen wirklich egal war, ob sie gemeinsam sterben oder länger miteinander leben würden… Written by: Bimbe, 03.07.2012 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)