Eva von Tikila89 (Eingabe Verarbeitung Ausgabe) ================================================================================ Kapitel 13: Schlafen -------------------- Kapitel 13 „Wir müssen dich verstecken. Hast du vielleicht eine Idee? Du kennst doch diese Art von Schiff, oder?“ Ja, das ist ein Schlachtschiff das für den überraschten Unterwasserangriff ausgerüstet ist. Deswegen haben sie uns in der Nacht trotz Ausguck überraschen können. Sie sind noch von Deck rein, sondern von unten. Sie werden mit Gas gearbeitet haben. Ruffy und die anderen sind aufgewacht, als sie schon in den Zellen saßen. Sie werden alle in verschiedenen Zellen untergebracht haben. Seesteinhandschellen und so weiter. „Eva.“, reist mich Akio aus meinen Gedanken. Ich schüttle sofort den Kopf, ziehe den Mantel enger um mich und starre vor mich auf den Boden. „Bist du sicher? Ich will dir helfen, verstehst du nicht?“ Mir helfen? Und vorher noch schnell vergewaltigen oder was? „Okay, dann eben so. Als erstes schaff ich dich in die Dusche. Wir rasieren dir den Kopf und machen dich erst einmal sauber. Du musst unauffällig bleiben. Die Klamotten kannst du behalten, aber ich werde in der Zeit was Passenderes suchen. Ich hol dich dann aus der Dusche, hast du verstanden? Danach bring ich dich in mein Zimmer. Da musst du auf mich warten. Es wird sehr wahrscheinlich auffallen, dass du weg bist, aber ich werde es herauszögern, so lange ich kann. Heute Nacht schaffen wir dich von Board. Wir schnappen und ein Beiboot und hauen ab. Wenn das nicht klappt, müssen wir uns jemanden suchen, dessen Platz du einnehmen kannst, bis wir einen Hafen erreichen.“ Seinen Platz einnehmen? Will der jemanden umbringen? Akio zieht mich an meinem Arm hinter sich her zur Tür. Ich stolpere beinahe, muss mein Gleichgewicht erst finden. Ich bin noch immer etwas verwirrt. Was passiert, wenn ich mir das hier doch alles nur einbilde? Was ist, wenn mich die anderen hören können? Wenn ich noch auf dem Bett liege und Ruffy verzweifelt, weil ich nicht wieder aufwache? „Ruffy?“, flüstere ich leise, blicke aber nicht zu Akio auf. Kann er mich hören? Wenn ja, wie kann er mir zeigen, dass er mich hört? „Ruffy, du musst Franky holen. Mir geht es ni-„ „Scht! Sei still. Verstehst du nicht? Das hier ist echt. Alles, was du erlebt hattest, war höchstens mit mir. Ruffy sitzt in einer Zelle. Den brauchst du jetzt nicht mehr.“ Den brauch ich nicht mehr? Was soll das? Und wenn er lügt? Wenn Akio nur meine Einbildung ist? Oh, Gott, bitte. Wieso weiß ich nicht, was ich machen soll? Kann mir keiner helfen? Bitte. Akio zieht mich derweil hinter sich her durch die Gänge. Irgendwann schiebt er mich in die Duschräume. Er hinter mir. Ich bleibe in der Umkleide stehen. Meine Arme und Beine zittern. Es ist so kalt. Was mach ich hier eigentlich? Und Durst habe ich. So großen Durst. Akio mustert mich einen Moment, dann seufzt er tief und zieht mir meine Klamotten erneut aus. Bis auf die Handschuhe. Die lässt er in Ruhe. Also habe ich keine Haut darunter. Ich spüre beinahe gar nichts an meinen Armen. Zitternd bleibe ich vor ihm stehen, verschränke die Arme vor der Brust und starre auf den Boden. Ich kann ihn nicht ansehen. Nicht nachdem er das mit mir gemacht hat. „Reiß dich zusammen!“, faucht er mich an, drückt mir eine Flasche Shampoo in die Hand und stößt mich unter die Duschen. Ich stolpere in die Dusche, halte mich an der Flasche fest und sehe mich noch einmal um. Ich kenne diese Duschen. Ich war hier schon einmal. Plötzlich spritzt Wasser aus dem Duschkopf über mir und neben mir. Akio wird sie eingeschaltet haben. Es ist erst heiß, dann warm. Warmes Wasser. Ich lasse die Flasche Shampoo fallen, lege den Kopf in den Nacken und öffne den Mund. Durst. Irgendwann bin ich sauber, trete vorsichtig aus der Dusche und sehe mich nach einem Handtuch um. Ich kann Akio nirgendwo entdecken. Will ich eigentlich auf ihn warten? So ein Schwachsinn, ich muss hier schnell weg! Ich schnappe mir ein großes Handtuch, trockne meine Haare notdürftig und wickle mir dann das Handtuch um. Dann schnappe ich mir den Mantel, ziehe ihn fest um mich und binde ihn mit dem Gürtel fest. Tschau, Akio. Hoffentlich sehen wir uns nicht wieder. Ich blicke mich im Gang um, ehe ich auf den Flur trete. Dann laufe ich. Einfach nur laufen. Weg von hier. Weg von da, wo Akio wieder zurückkommt. Nur leider renne ich um die nächste Ecke direkt in einen Lehrling, der Akten sortieren sollte. Ich stolpere, falle auf den Boden, Akten fliegen umher, auf den Boden und mein Herz bleibt einen Moment stehen. Was mach ich jetzt? Wäre ich bloß da geblieben! Ich bin so doof! Der Lehrling reagiert allerdings anders, als ich gedacht habe: „Oh, Entschuldigung, Soldat! Ich habe sie nicht gesehen! Darf ich ihnen aufhelfen?“ Er ist so nervös. Beinahe nervöser als ich. „Schon okay. Pass das nächste Mal nur besser auf.“, murmle ich leise und hoffe, dass er mich nicht erkennt. Ich stehe ohne seine Hilfe auf, klopfe mir gespielt den Mantel glatt und gehe weiter, ohne ein weiteres Wort. „Jawohl, Ma`am!“, salutiert der Lehrling vor mir, doch ich sehe ihn gar nicht mehr an. Er sieht mir nach, das spüre ich. Verdammt, sieh mich nicht an. Bitte, heb die Akten auf. „Eva?“, murmelt der Lehrling dann. Mist, wer war das? Ich hab ihn nicht erkannt. Aber er mich. Augenblicklich renne ich los. Einfach nur weg. „Eva, warte!“ Von wegen, warte. Ich muss hier weg! Schritte. Er rennt mir nach! Verdammt! Um die nächste Ecke in die erste Tür. Besenkammer! Stille. Ganz ruhig. Ich höre die Schritte auf die Tür zulaufen. Er wird wissen, dass ich hier bin. Er wird mich finden und festnehmen. Er wird… Die Schritte stoppen vor der Tür. Ich schließe die Augen, halte die Luft in den Lungen, obwohl ich außer Atem bin. Bitte, geh weiter. Bitte. Mit einem Ruck öffnet er die Tür. Ich zucke zusammen, starre ihn an und schweige. Doch er bleibt nicht stehen, tritt zu mir in die Besenkammer und schließt die Tür hinter sich. Oh, Gott. Bitte nicht schon wieder. Wer ist das? „Eva.“, flüstert er leise, schaltet dann das Licht hinter sich ein. Er ist etwas größer als ich, aber ich kann ihn nicht ansehen. Ich weiß, dass ich geliefert bin. „Eva, erkennst du mich nicht?“ Was? Wieso erkennen? Als ich mich dazu zwinge, auf zu sehen, rast mein Herz. „Das ist unmöglich.“, flüstere ich leise. „Zorro.“ Er nickt, mustert mich einen Moment und sieht sich dann in der Kammer um. Als ich mich sammle, falle ich ihm sofort um den Hals. Oh, Gott, danke! Blinzelnd schließt mich Zorro in die Arme und muss aufpassen, dass wir nicht rückwärts aus der Kammer stolpern. „Danke.“, flüstere ich leise, presse ihn an mich und muss mich zusammenreißen, nicht sofort in Tränen auszubrechen. „Kein Problem. Beruhige dich erst einmal.“ Ich nicke sofort heftig, kann ihn aber noch nicht los lassen. Ich bin einfach zu glücklich. Irgendwann drückt mich Zorro von sich. Ich presse ihm noch schnell zwei Küsse auf die Wange, ehe ich mir die Tränen aus den Augen streiche. Zorro blinzelt, mustert mich erneut. Sein Blick bleibt an meinen Handschuhen hängen. „Ist `ne lange Geschichte.“, antworte ich auf seine unausgesprochene Frage. Er nickt nur still. „Hör zu, Nami und der Küchentrottel rennen hier irgendwo rum. „Und Ruffy?“ „Bei ihm müssen wir bis zum Schluss warten. Er wird am meisten bewacht. Wenn wir ihn jetzt aus der Zelle holen, dann schlagen die sofort Alarm.“ „Was ist mit Brook und Jimbei?“ „Die warten draußen auf uns. Die haben ein paar Wale dabei. Wir kommen also auch ohne Schiff weg.“ Wale? Wieso Wale? Aber ich nicke glücklich, streiche erneut die Tränen weg und ziehe den Mantel erneut enger um mich. „Akio läuft hier auch irgendwo rum.“ „Wer ist Akio?“ „So ein Kerl, der mich behalten will. Ist eine lange Geschichte.“ Er nicke, greift sich dann drei Besenstile und dreht sich zur Tür. „Woher weißt du, dass Nami und Sanji hier rumlaufen?“ „Wir sind zusammen abgehauen. Ich hab die dann aber irgendwie verloren.“ Was für eine Überraschung. Eine halbe Stunde später, als wir gerade an der Küche vorbei gegangen sind, löst sich der Alarm aus. „Haben die Ruffy rausgeholt?“ Zorro schüttelt den Kopf. „Nein, das muss was anderes sein. Ruffy holen wir erst in ein paar Stunden raus.“ „Ein paar Stunden?! Wie lange wollt ihr hier noch rum rennen?“ „Eigentlich wollten wir dich erst finden. Aber du bist ja jetzt hier. Wenn wir die anderen gefunden haben, können wir sofort los.“ „Dann lass uns Ruffy holen! Bitte! Wir müssen so schnell wie möglich hier weg!“ „Okay. Mir nach, ich weiß, wo die Zellen sind.“ Von wegen. „Ich kenn eine Abkürzung!“ Lüge ich und erspare mir so den Umweg, den ich mit Zorro laufen würde. Um ganz sicher zu gehen greife ich seine Hand und ziehe ihn hinter mir her. So wird er mich wenigstens nicht so verlieren, wie er Sanji und Nami verloren hat. Sanji und Nami alleine? Arme Nami. Ich muss grinsen, obwohl es viel zu albern ist. Die Sirene wiederholt sich dauerhaft. Es ist ein Geräusch, von dem man mit Sicherheit Kopfschmerzen bekommt, wenn man es zu lange hört. Ich bin froh, dass wir nach zehn Minuten Dauerlauf an den Zellen angekommen sind. Jetzt ist Zorro an der Reihe. Ich bleibe vor der Ecke stehen, lehne mich an die Wand und höre schon die Soldaten, die im nächsten Gang auf uns warten. Ich bin unbewaffnet. Helfen kann ich ihm jetzt noch nicht. Zorro wartet gar nicht auf mich, verschwindet um die Ecke und nach den Schreien zu urteilen, hat er keine großen Probleme die Soldaten außer Gefecht zu setzen. Und das, obwohl er keine Schwerter bei sich trägt. Als ich nichts mehr höre, trete ich in den Ganz, sehe mich kurz um und suche mir schnell eine Waffe. Pistolen. Noch bevor wir die Zellen erreichen, kommen wir bei der Asservatenkammer vorbei und sammeln alle Waffen auf, die wir von uns finden können. Lysops Schleuder, Namis Klimataktstock, Zorros Schwerter… Endlich bewaffnet machen wir uns auf zu den Zellen. Wie erwartet treffen wir auch hier auf mehr Soldaten, als und lieb ist. Sie haben eh keine Changs, wieso stellen sie sich uns noch in den Weg? Lysop, Robin und Ruffy befinden sich im selben Flur. Während Zorro mir die Soldaten vom Hals hält, schließe ich die Zellen auf. Erst Robin, sie kann Zorro helfen. Dann Lysop. Ich gebe ihm seine Schleuder und auch er verschwindet hinter meinem Rücken. Ich muss mich beeilen. Als ich das Schloss zu Ruffys Zelle öffne, reiße ich die Tür strahlend auf. Noch bevor ich ihn sehe, zucke ich zusammen, spüre einen Rück in meiner Brust und bleibe stehen. „Hi, Eva.“ Rae. Sie steht direkt vor mir, eine Pistole in der Hand und sieht mich ausdruckslos an. Als ich nach Luft schnappe, spüre ich ein Stecken in meiner Brust. Ich zucke zusammen, blicke an mir herunter und sehe, dass sie schon geschossen hat. Ich habe den Schuss nicht einmal gehört. Sie hat mich getroffen. Ich blute. Kann kaum atmen. Und dann sagt sie noch Hi zu mir? „Tut mir leid, aber-„ Alles, was ich jetzt mache, geschieht nicht bewusst. Alles, was ich jetzt mache, hätte ich nie von mir erwartet. „- du kennst die Regel-„ In einer fließenden Bewegung greife ich nach meiner Waffe, richte sie auf Rae ohne zu ziehen und unterbreche ihre Ansprache. Mit einer kurzen Bewegung meines Fingers bekommt sie einen kleinen, roten Punkt auf der Stirn. Dieser Punkt entstammt keinem Laser. Dieser Punkt ist stärker als ihre Regeln. Dieser Punkt wirft ihren Kopf in den Nacken und reißt jedes Leben aus ihrem Körper. Dieser Punkt war meine Kugel. Rae fällt zu Boden. Ihre Augen blinzeln noch eine Weile, ihre Beine zucken, dann bleibt sie ruhig liegen. Erst, als ich in die Knie gehe, bemerkt Lysop, was passiert ist. Blinzelnd blicke ich durch den Raum. Ruffy ist hier. Er ist an Seesteinfesseln gebunden und kann sich nicht befreien. Er spricht mit mir, aber seine Worte sind mir gerade ganz egal. Als sich Lysop zu mir kniet, schüttle ich sofort den Kopf und zeige auf Ruffy. „Hol ihn hier raus.“ Sage ich schnell, presse meine Hand auf die Wunde und versuche ruhig zu atmen. Jedes Mal, wenn ich nach Luft schnappe oder tief einatmen will, schmerzt es noch mehr. Ganz ruhig bleiben. Nur nicht zu schnell bewegen. Lysop hört auf mich, und lässt mich allein. Dann hebt ich jemand auf, nimmt mich auf die Arme und dann auf seinen Rücken. Zorro. Wenn er mich trägt, wie soll er dann kämpfen? ganz ruhig. Wenig atmen. Nicht aufregen. Behalt den Puls unten, damit du nicht so viel Luft brauchst. Wie behält man seinen Puls unten? Was senkt den Stoffwechsel? Unterkühlung. Vergiss es. Wie willst du jetzt schnell deine Körpertemperatur senken? Was hilft noch? Schlafen? Bist du irre?! Wenn ich jetzt einschlafe, wache ich nicht mehr auf. Ist Franky schon frei? Wo laufen wir hin? Unterkühlung. Es passt. Mir wird wirklich kalt. Ich trage ja noch das nasse Handtuch. Ob es mich kühlt? Ob es das Blut aufhält oder sich damit vollsaugt? Mein Bauch fühlt sich jedenfalls warm an. Sonne. Sonne, wir sind an Deck. Noch ein bisschen. Nur vorsichtig atmen. Nicht einschlafen. Meine Augen fühlen sich an, als hätte ich geweint. Noch ein bisschen. Wir sind doch schon an Deck. Wenn ich nur ein bisschen schlafe, dann wird das meinen Stoffwechsel senken und mein Körper kann seine Kraft sparen, die er zum Überleben braucht. Nur ein bisschen? Vergiss es. Nur die Augen schließen. Aber nicht schlafen. Nur nicht einschlafen. Ruhig atmen, die Augen schließen und entspannen, aber nicht schlafen. Schlaf nicht ein. Noch nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)