Das Spiel des Wahnsinns von Tsukori (SoulxOC) ================================================================================ Kapitel 27: Nachwuchs --------------------- „Und, was ist mit ihr?“ Mira Nygus setzte sich vor Soul auf den Schreibtischstuhl und beobachtete ihn. Wie alt bist du inzwischen, Soul?“ „Äh, 18.“ „Hmm, das ist jung, sehr jung.“ Nachdenklich musterte Mira Soul, der nicht ganz verstand, was sein Alter nun mit Riitskos Zustand zu tun haben sollte. „Mira, was ist denn nun mit Riitsko?“ Mira seufzte. „Nun, wie soll ich es dir sagen?“ „Hau es raus!“ „Sicher? Es ist nicht gerade etwas für leichte Nerven.“ „Jetzt haus schon raus!“ „Sie ist schwanger!“ Ein lautes Poltern ertönte und Mira beugte sich besorgt über den am Boden liegenden Soul. „Hey, Soul, alles in Ordnung?“ Still lag Riitsko in dem großen weißen Bett, in einem großen weißen Raum, in einem weißen Kittel, oder was auch immer sie da an hatte und wollte kein Weiß mehr sehen. Sie schaute aus dem Fenster, und erblickte weiße Wolken, sodass sie stöhnend die Augen zusammenkniff. Überall nur weiß, das war doch zum verrückt werden! Sie ließ die Augen geschlossen und rief sich Miras Botschaft erneut in ihr Gedächtnis. Schwanger. Sie war tatsächlich … schwanger! Sie wusste nicht, ob sie sich freuen sollte, ein Kind zu bekommen. Sie war nicht unbedingt ein Familienmensch, und auch kein großer Kinderfreund, allerdings … es war ihr und Souls Kind! In ihrem Inneren kämpften zwei Drachen gegeneinander. Der eine war überzeugt davon, dass dieses Kind ein Grund zur Freude sein sollte, der andere Drache kämpfte gegen das Gefühl der Freude an und flüsterte mit listiger Stimme, dass sie doch niemals ein Kind großziehen konnte, immerhin hatte sie keine Ahnung von der Erziehung eines Kindes. Warum waren sie auch so unvorsichtig gewesen? In ihrem jugendlichen Leichtsinn hatten sie nicht verhütet, wenn es ernst wurde und waren fest davon ausgegangen, dass sie nicht schwanger werden würde. Aber nun war es passiert, nachdem es eine ganze Weile gut gegangen war. Es klopfte an der Tür und gleich darauf kam Soul in das Zimmer getrabt. Stumm ging er zu ihr ans Bett und ließ sich neben ihr nieder, nur um dann nach ihre Hand zu greifen und sie fest zu drücken. „Jetzt haben wir den Salat, was?“ Riitsko lächelte. „Ja, den haben wir.“ „Und nun?“, war Souls intelligente Frage darauf. Lustlos zuckte Riitsko mit den Schultern. „Schauen wir mal, was kommt, hm?“ „Da bleibt uns wohl kaum was anderes übrig.“ „Wissen die anderen schon Bescheid?“ „Nein, ich hab es ja selbst gerade erst erfahren.“ Wieder schwiegen sie. Soul, weil er nicht wusste, wie er sich nun verhalten sollte, und Riitsko, weil sie einfach keine Lust hatte, jetzt ein ausschweifendes Gespräch zu führen. Souls Hand strich sanft über ihre Wange und fragend blickte sie zu ihm auf. Der ernste Blick von Soul jagte ihr einen Schauer über den Rücken. „Egal was kommt, wir halten zusammen, Riitsko. Und wir werden dieses Kind so gut es geht, umsorgen und aufziehen. Nicht wahr?“ „Ja.“ …3 Monate später… „Alles okay mit dir, Soul?“ Kichernd schaute Riitsko auf den Weißhaarigen herab, der vor ihr auf die Knie gegangen war, sie mit roten ernsten Augen ansah und ihre Hand in seiner hielt. „Riitsko … Willst du mich heiraten?“ Plump, aber direkt, kam die Frage aus Souls Mund geschossen und Riitsko brauchte einige Sekunden, um zu realisieren, was er sie gefragt hatte. Dann hielt sie sich lachend die Hand vor den Mund und nickte, während sie sagte: „Ja, ich will!“ 2 Monate später heirateten Riitsko und Soul. …4 weitere Monate später... Schreie durchdrangen den Krankenflügel der Shibusen. Schmerzensschreie, die von keiner anderen als Riitsko stammten. Diese lag in dem weißen Krankenbett, welches ihr nur allzu verhasst war und schrie sich die Seele aus dem Leib. Die Schmerzen, die ihren Körper durchzogen, waren kaum auszuhalten, und sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals etwas so schmerzhaftes durchmachen zu müssen. Mira sprach beruhigend auf sie ein, jedoch brachte das nicht fiel, denn die Weißhaarige hatte auf Durchzug gestellt, sodass die gesprochenen Worte in ihr eines Ohr reingingen, und auf der anderen Seite wieder rauskamen. „OH GOTT, WO IST SOUL!!“ „Er wird bestimmt bald kommen, Riitsko, mach dir keine Sorgen.“ „ICH MACH MIR KEINE SORGEN UM IHN!! WARUM SOLLTE ICH, IMMERHIN WERDE ICH IHN UMBRINGEN, WENN DAS HIER VORBEI IST!! AHH, VERDAMMT!!“ Knirschend presste Riitsko ihre Zähne zusammen und kniff die Augen zusammen. Babyschreie durchdrangen ihr eigenes Geschrei, allerdings konnte sich Riitsko darüber noch nicht freuen, denn sie wusste trotz ihres vernebelten Verstandes, dass es noch nicht vorbei war. Statt eines Kindes bekam sie nämlich Zwillinge. Doch nach weiteren Minuten voller Qualen, Schmerzen und Schreien nach ihrem vermaledeiten Freund war es vollbracht. In je einem Arm hielt Riitsko ein gesundes Baby und seufzte erleichtert. Sie war froh, dass es nun endlich vorbei war und ohne auf irgendjemanden zu achten schlief sie ein. Sie hatte sich eine kleine Ruhepause verdient. „Soul!!“ Überrascht hob der Weißhaarige den Kopf und blickte über den Sitzrand seines Motorrads. „Was ist los, BlackStar?“ „Tsubaki hat mir Bescheid gesagt, ich habs grad erst erfahren, und ich bin sofort zu dir gekommen ...“ „Wovon sprichst du verdammt?“ „Riitsko hat die Zwillinge auf die Welt gebracht!“ „WAS!?!“ Soul sprang auf und saß mit einem Satz auf seinem Motorrad. „Ich muss sofort zur Shibusen! Warum erfahr` ich das erst jetzt?“ Ahnungslos zuckte sein Freund mit den Schultern und sprang hinter Soul auf das Motorrad. Gemeinsam bretterten sie in Höchstgeschwindigkeit in Richtung Shibusen, in der mittlerweile Ruhe eingekehrt war. Während Riitsko schlief, wurden die Zwillinge gewogen, gemessen und in warme Decken gewickelt. Danach landeten sie wieder wohl gehütet in Riitskos Armen, die die kleinen Säuglinge instinktiv fest an sich drückte. Es waren zwei Mädchen. Nachdem das Zimmer leise aufgeräumt worden war, verließen alle ebendieses und warteten darauf, dass der Kindervater sich endlich blicken ließ. Und das tat er, wenige Minuten später, nachdem Mira Riitskos Krankenzimmer verlassen hatte. „Wie geht es ihr? Und wie geht es den beiden Zwillingen?!“ „Es ist alles in Ordnung, die Zwillinge sind gesund und munter und Riitsko hat sich auch ganz tapfer geschlagen. Sie schläft gerade was aber auch nicht verwunderlich ist, immerhin musste sie einiges durchmachen. Schreien kann sie ja richtig gut, was?“ Soul zuckte mit den Schultern. Eine innere Ruhe und ein Glücksgefühl legten sich über seinen Körper. „Kann ich zu ihr rein?“ „Ja, aber sei leise.“ Vorsichtig öffnete Soul die Tür zu Riitskos Zimmer und lugte hinein. Der Anblick, der sich ihm bot, war einfach nur niedlich. Eine schlafende Riitsko, die die zwei ebenfalls schlafenden Zwillinge fest in ihren Armen hielt und über sie wachte. Mit einem breiten Grinsen näherte er sich dem Bett und ließ sich auf einem Stuhl nieder, den er vorher ans Bett heranzog. Jetzt war es also endgültig besiegelt. Er hatte eine eigene Familie, um die er sich ab sofort kümmern musste.Und er würde es gerne tun. Ganz bestimmt … Nachdem Riitsko aus dem Krankenflügel entlassen wurde, kehrte sie erleichtert zurück in ihre und Souls Wohnung, jedoch war den beiden jungen Eltern klar, dass sie hier nicht wohnen bleiben konnten. Sie mussten umziehen. Soul musste sich einen Job suchen, und Riitsko kümmerte sich um die beiden Zwillinge Yuki und Ari. Anfangs hatten sich Soul und Riitsko gewundert, warum die beiden braune Haare hatten, aber nachdem sie dies auf die Gene von Riitskos Vater schoben, der braune Haare gehabt hatte, wandten sie sich wichtigeren Dingen zu. So konnte Soul kaum noch den Moment erwarten, in dem sich herausstellen würde, ob die beiden Waffen oder Meister waren. Mit der Unterstützung ihrer Freunde zogen Riitsko und Soul bald in ein kleines Haus etwas außerhalb der Stadt, wo sie ungestört ihre beiden Zwillinge aufziehen konnten. Und Riitsko merkte bald, dass alle Sorgen wegen der Erziehung ihrer Kinder vollkommen unbegründet waren. Denn sie kam ziemlich gut mit den beiden Wirbelwinden klar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)