Mukashi Mukashi von Yamato_ (Once Upon a Time (Takari)) ================================================================================ Kapitel 2: Hikari (Licht) ------------------------- Mukashi Mukashi Part 2: Hikari Montag, 8. April 2002 Heute bin ich schon ganz früh wach... Die ersten Sonnenstrahlen tanzen durch mein Fenster und malen ein buntes Muster auf den Boden. Ich höre dem Wind zu, der in meinen Gardinen rauscht. Draußen stehen die Kirschbäume in voller Blüte und wenn ich gleich durch den Park laufe, wird es weißrosa Blütenblätter auf mich herabregnen. Wie in einem Märchen... Heute sehe ich Takeru wieder. Ich kann mir noch gar nicht richtig vorstellen, daß ich ab jetzt jeden Tag mit ihm zur Schule gehen werde. Eigentlich sind in meinem alten Tagebuch noch ein paar Seiten frei, aber die werde ich einfach mit Zeichnungen füllen. Ab heute bin ich in der fünften Klasse und da möchte ich auch ein neues Tagebuch anfangen. Oh, ich bin ein wenig nervös. Es ist ja schon eine Weile her, daß wir uns das letzte Mal gesehen haben. Was, wenn sich etwas zwischen uns geändert hat? Wenn es nicht mehr so ist wie früher? Oh, ich mag gar nicht daran denken. Montag, 8. April 2002, Nachtrag Irgendwie habe ich gespürt, daß das neue Schuljahr etwas Besonderes wird, aber jetzt sind so viele Dinge geschehen, mit denen ich nie im Leben gerechnet hätte. Zuerst das Wichtigste: Wir waren wieder in der DigiWelt und ich habe Tailmon wiedergesehen. Meine Tailmon! Ich habe sie ja so schrecklich vermißt. Aber leider hätte sich das Tor zur DigiWelt sicher nicht geöffnet, wenn sie nicht in schlimmer Gefahr wäre. Ein seltsames Wesen, das sich selbst Digimon Kaiser nennt, versucht sie unter seine Kontrolle zu bringen und die Digimon zu beherrschen. Tailmon glaubt, daß er ein Mensch ist. Aber wie ist das möglich? Es können doch nur DigiRitter in die DigiWelt und kein DigiRitter würde so etwas Schreckliches tun. Weil wir gerade dabei sind, es wurden drei neue DigiRitter auserwählt. Zwei von ihnen habe ich erst heute kennengelernt. Inoue Miyako-san geht in die sechste Klasse und ist mit Koushirou-san befreundet. Sie hat ab diesem Jahr den Computerclub übernommen, da er jetzt mit Onii-chan und den anderen auf die Mittelschule geht. Über Hida Iori-kun weiß ich noch nicht viel, außer daß er in die dritte Klasse geht. Und der dritte neue DigiRitter ist ausgerechnet Motomiya Daisuke-kun. Ganz richtig, der Daisuke mit der großen Klappe. Ich dachte, es gäbe keinen Menschen auf der Welt, der so viele Reisbällchen verdrücken kann wie mein großer Bruder, aber das war, bevor ich Daisuke kannte. Es wird sicher einen Grund für das alles geben, aber im Moment sehe ich ihn nicht. Auch Onii-chan weiß sich keinen Rat. Er hat vorhin gleich die anderen angerufen und wir haben uns alle draußen im Park verabredet. Es war ein so schönes Gefühl, sie alle wiederzusehen. Es ist so lange her, daß wir uns alle zusammen getroffen haben. Irgendwie haben wir uns schon ein bißchen auseinander gelebt in den letzten Jahren. Natürlich, Sora und Koushirou sind öfter bei uns, aber Jou hab’ ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen und Yamato auch nicht. Wenn er und Onii-chan sich treffen, gehen sie meistens zu ihm, weil sie da sturmfrei haben. Nur Mimi hat gefehlt. Aber es wäre auch ein bißchen viel verlangt, daß sie sich einfach in ein Flugzeug setzt und herkommt. Sie hat uns geschrieben und uns gebeten, nach Palmon zu sehen. Was ist da nur passiert? Und wer ist dieser seltsame Digimon Kaiser? Und warum wurden neue DigiRitter auserwählt? Und was hat es mit den Digimentals und dieser Armor Digitation auf sich? Ich weiß nicht, was da noch alles auf uns zukommt, aber eines weiß ich ganz sicher. Wir werden die DigiWelt und ihre Digimon beschützen. Wenn das Böse zurückgekehrt ist, werden wir es aufhalten. So wie wir es schon einmal getan haben. Und nein, zwischen Takeru und mir hat sich nichts geändert. Es ist noch alles wie früher. Die selbe Vertrautheit, das Gefühl ihm alles sagen zu können und doch nicht viele Worte machen zu müssen. Ich weiß, daß ich voller Vertrauen in die Zukunft blicken kann. Dienstag, 9. April Das Tor zur DigiWelt im Computerraum hat sich ein weiteres Mal geöffnet und diesmal haben auch Miyako und Iori ihre Digimon getroffen. Ich hoffe sehr, daß wir mit den neuen DigiRittern bald ein Team bilden können. Im Moment glaube ich, daß es noch etwas Zeit braucht. Sie sind so anders als wir. Miyako schwärmt in einem fort von irgendwelchen Sängern, Seiyuu und Jungs aus der Mittelschule, bei denen ich nicht mitreden kann oder sie fachsimpelt mit Koushirou über Computer, bei denen ich noch viel weniger mitreden kann. Iori sagt eigentlich nicht sehr viel, außer ’Guten Tag’, ’Vielen herzlichen Dank’ und ’Auf Wiedersehen’. Und Daisuke... Daisuke ist eben einfach Daisuke. Mittwoch, 10 April Heute hatten wir es ganz besonders eilig in den Computerraum zu kommen. Gestern sind unsere Digimon nämlich mit uns in die reale Welt gekommen. Wir haben aber ausgemacht, daß sie im Computerraum bleiben und da auf uns warten. Es wäre ein bißchen schwierig gewesen, sie mit nach Hause zu nehmen. Wie sollen wir es auch unseren Eltern erklären? Oka-san kennt Digimon zwar schon, aber wenn sie wüßte, daß wir wieder in die DigiWelt gehen, würde sie es uns vielleicht verbieten. Die Erwachsenen neigen oft dazu, uns Kinder zu unterschätzen. Dabei gibt es auch Kinder mit ganz besonderen Talenten und Fähigkeiten. Als wir im Computerraum auf Iori gewartet haben, haben wir einen Bericht über einen Jungen gesehen, der einen Wettbewerb im Programmieren gewonnen hat und das obwohl auch Erwachsene an dem Wettbewerb teilnahmen. Und Fußball spielt er, daß Daisuke-kun ganz hin und weg war. Aber Erwachsene verstehen oft nicht, daß auch wir wichtige Aufgaben zu erfüllen haben. Wir müssen in die DigiWelt, denn wir müssen den Digimon Kaiser aufhalten. Er benutzt die Ringe des Bösen, um Digimon unter seine Kontrolle zu zwingen. Es ist furchtbar, ich verstehe nicht wie irgendein Mensch so etwas tun kann. Und er ist tatsächlich ein Mensch. Heute haben wir ihn zum erstenmal gesehen. Er behauptet von sich, er wäre ein DigiRitter, doch er weiß nicht im Geringsten, was es bedeutet, ein DigiRitter zu sein. Wir müssen unser Bestes tun, um ihn aufzuhalten. Und das werden wir auch. Wir haben jetzt alle fünf Digimentals gefunden, mit denen unsere Digimon die Armor Digitation vollziehen können. Tailmon sieht als Nefertimon wunderschön aus. Aber ich vermisse Angewomon. Donnerstag, 11. April Heute morgen im Halbschlaf dachte ich doch tatsächlich, ich höre Miiko’s Glöckchen. Es war schlimm aufzuwachen und zu wissen, daß sie nicht mehr da ist. Ich vermisse sie so. Zum Glück war Tailmon da und hat mich getröstet. Ach, mein liebes Tailmon, es ist so schön, daß du bei mir bist. Aber ich mache mir solche Sorgen um die Digimon Partner von den anderen. Was, wenn der Digimon Kaiser auch ihnen diese furchtbaren Ringe anlegt? Nach der Schule wäre ich gern sofort wieder in die DigiWelt gegangen, aber ich mußte mich noch ein wenig gedulden, denn ich hatte Putzdienst. Deshalb sind die anderen schon mal vorgegangen. Ich habe auch versucht, mich zu beeilen. Aber das war keine gute Idee, denn ich schaffte es doch tatsächlich, einen Eimer umzukippen und Okada-kun Putzwasser über die Füße zu gießen. Es war mir furchtbar peinlich. Ich hab’ mich ungefähr hundertmal entschuldigt und ihm versprochen, daß ich die nächsten paar Male seinen Putzdienst mit übernehme. Später, in der DigiWelt ist es uns gelungen, einige Meramon von ihren Ringen des Bösen zu befreien. Aber es müssen immer noch viel zu viele Digimon unter der Knute des Digimon Kaisers leiden. Freitag, 12. April Als ich heute ins Klassenzimmer kam, fand ich einen Schokoriegel in meinem Pult. Ich hatte schon gehofft, er wäre vielleicht von Takeru, aber er war nur von Daisuke. Aber warum denn auch, Takeru hat es schließlich nicht nötig, mich mit Süßigkeiten zu bestechen. Wir wissen auch so, daß wir zusammengehören. Sonntag, 14. April Am Wochenende war nicht viel los, außer jede Menge lernen. Es ist so vieles liegengeblieben. Ich muß gut Acht geben, daß sich meine Noten nicht verschlechtern. Und Sora war wieder mal bei uns zu Besuch. Onii-chan hat sie nach dem Fußballtraining einfach mitgebracht. Ich habe mich riesig gefreut. Montag, 15. April Irgendjemand hat Schimpfwörter auf mein Pult geschmiert. Zum Glück konnte ich alles wieder wegwischen, bevor die anderen ins Klassenzimmer kamen. Eigentlich wollte ich mir von so einer dummen Sache nicht den Tag verderben lassen, aber Takeru hat trotzdem gemerkt, daß ich geknickt war und hat versucht, mich aufzumuntern. Ich bin so froh, daß er mein Freund ist. Dienstag, 16. April Heute haben wir etwas Wichtiges herausgefunden, als wir mit Yamato in der DigiWelt waren. Wir haben ja gewußt, daß das schwarze DigiVice des Digimon Kaisers die Digimon am Digitieren hindert. (Hilfe, was für ein Satz!) Aber sie konnten auch dann nicht digitieren, wenn er überhaupt nicht in der Nähe war. Jetzt wissen wir auch warum, es liegt an den Dunklen Türmen, die er überall aufstellt. Ich mag diese Türme nicht. Jedes Mal, wenn ich in ihrer Nähe bin, fühle ich mich irgendwie seltsam. So kalt. So klein. Aber es ist besser, jetzt keinen trüben Gedanken nachzuhängen. Wir haben noch so viel zu tun. Es war richtig, sich um unsere Partner Gedanken zu machen, denn dieser selbsternannte Kaiser macht auch vor ihnen nicht halt. Er glaubt, daß die ganze DigiWelt ihm gehöre. Ich verstehe nicht, wie jemand so etwas glauben kann. Ich verstehe auch nicht, wie Daisuke so schlecht über seine Schwester reden kann. Manchmal ist er ein richtiger Rüpel. Donnerstag, 18. April Ich bin froh, endlich daheim zu sein. Schule war okay, aber Putzdienst war fürchterlich. Ich habe Okada doch gesagt, daß ich wegen der Eimersache seinen mit übernehme und daß er nicht zu kommen braucht. Stattdessen war er da, aber nur um mit den anderen Jungs Sprüche zu klopfen und den ganzen Boden wieder dreckig zu machen, den ich schon gewischt hatte. Keiko, das einzige andere Mädchen, das noch in unserer Putzgruppe ist, hat sich ganz still verhalten und darauf gehofft, daß die Jungs sie übersehen. Sonntag, 21. April Diese Woche ist viel schneller vergangen, als die letzte. Ich muß wieder lernen, denn am Montag schreiben wir unseren ersten Englischtest Es ist nur ein Multiple-Choice, wird also hoffentlich nicht so schwer werden. Und dann am Mittwoch ist Mathe dran. Ich bin heute mit Tailmon allein zu Hause, da Otoh-san und Oka-san auf einer Firmenveranstaltung sind. Onii-chan ist wieder bei Yamato. Ich denke an Takeru. Ich habe schon überlegt, ob ich ihn einfach anrufen soll, aber es gibt eigentlich keinen Grund dafür, denn wir sehen uns ja morgen in der Schule. Er würde nur denken, irgendwas ist nicht in Ordnung und sich unnötig Sorgen machen. Vielleicht sollte ich eine von seinen Pralinen essen, die er mir zum White Day geschenkt hat. Dann geht es mir sicher besser. Aber ich habe nur noch drei übrig und die sollte ich mir für Notfälle aufheben. Das nächste Mal, daß ich von ihm Schokolade bekommen werde, ist wahrscheinlich erst im Juli an meinem Geburtstag. Dienstag 23. April Heute Nachmittag hat Jou-sempai es auch endlich mal geschafft, in die DigiWelt mitzukommen. Sein DigiVice hat reagiert, weil Gomamon in Gefahr war. Es ist verständlich, daß er es bisher nicht geschafft hat, mit uns zu kommen, da er schließlich der Älteste ist und am meisten zu tun hat. Und er geht ja auch nicht auf die Odaiba Schule wie Onii-chan und die anderen, sondern auf eine teure Privatschule für Hochbegabte. Mittwoch 24. April Morgen ist schon wieder Donnerstag. Ich hoffe, daß der Putzdienst ganz schnell vorbei ist und wir wieder in die DigiWelt können. Donnerstag 25. April Ich versteh’s nicht, ich versteh’ es einfach nicht. Er kann mir diese dumme Sache mit dem Eimer doch nicht immer noch nachtragen. Was soll ich denn noch tun? Wie oft soll ich mich denn noch entschuldigen? Okada würde es mit Sicherheit nicht zugeben, aber inzwischen bin ich mir ziemlich sicher, daß er mein Pult beschmiert hat. Aber was hat er denn davon? Warum kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Samstag, 27. April Eigentlich dürfen wir am Wochenende nicht in die Schule, aber wir haben die ganze Woche so geschuftet, daß wir uns eine kleine Auszeit ehrlich verdient haben. Deshalb wollten wir heute in die DigiWelt gehen und dort ein Picknick machen. Miyako hat ja den Schlüssel zum Computerraum. Tailmon gefiel es gar nicht, daß ich sie schon wieder in den Rucksack stecken mußte, aber es geht nun mal nicht anders. Draußen kann ich sie dann rauslassen, dann tun wir einfach wieder so, als wäre sie eine Katze. Als das Tor sich geöffnet hatte und wir gerade startklar waren, erwartete uns die schönste Überraschung seit langem: Mimi ist in Japan. Sie ist die ganze Golden Week hier, wegen der Hochzeit ihrer Cousine. Wir dürfen aber Jou nichts davon erzählen, sie will ihn überraschen. Also sage ich auch lieber Onii-chan erst mal nichts, denn Geheimnisse zu bewahren ist doch nicht so ganz seine Stärke. Ich hatte leider nicht viel Zeit, mich mit Mimi zu unterhalten, da Miyako sie gleich in Beschlag nahm. Aber wir haben ja noch eine ganze Woche Zeit. ^__^ Oh, jetzt fange ich schon wieder damit an, Smilies in mein Tagebuch zu malen. Eigentlich wollte ich mir das doch abgewöhnen. Kann man wohl nichts machen. :- ( Dienstag, 30. April Besonders viel haben wir nicht von unserer Ferienwoche, denn wir gehen, wie abgemacht, jeden Tag in die DigiWelt. Und trotzdem macht es Spaß, denn jetzt wo wir alle zusammenarbeiten, fallen die Dunklen Türme wie das Gras unter der Sense. Wenn wir so weitermachen, haben wir die DigiWelt befreit, bis die Schule wieder anfängt. Am schönsten finde ich, daß durch Mimi-san’s Besuch auch unsere alte Truppe wieder vereint ist. Heute haben Sora, Mimi und ich einen Mädchen-Tag eingelegt und sind zusammen einkaufen gegangen. Abends waren die beiden dann zum Essen bei uns, damit Onii-chan auch noch etwas Zeit mit Mimi verbringen kann. Morgen will Mimi etwas mit Yamato und Jou unternehmen, während Sora, Koushirou und Onii-chan mit uns Jüngeren in die DigiWelt mitkommen. Mittwoch, 1. Mai Heute hatte ich ein längeres Gespräch mit Miyako und sie hat mich sozusagen mit der Nase darauf gestoßen, daß Daisuke total in mich verknallt ist. Eigentlich hätte ich es selbst merken müssen, immerhin scharwenzelt er die ganze Zeit um mich herum, und hat mir auch schon ein paar Mal Schokolade geschenkt. Aber Daisuke redet so viel, wenn der Tag lang ist, daß ich nie wirklich darauf geachtet habe, ob da jetzt geheime Botschaften drin versteckt sein könnten. Was soll ich denn jetzt machen? Soll ich mit ihm darüber reden, oder darauf warten, daß er von sich aus auf mich zukommt? Und wie soll es dann weitergehen? Können wir noch als DigiRitter zusammenarbeiten oder wird es Probleme geben? Miyako meint, ich soll mir nicht so viele Gedanken machen. Daisuke ist von Natur aus ein Sonnenschein und ihm kann so leicht nichts die Stimmung verderben. Aber es ist doch ganz natürlich, daß ich mir um so etwas Gedanken mache. Sonntag, 5. Mai Heute haben Otoh-san, Oka-san, Onii-chan und ich unseren traditionellen Familienausflug gemacht. Vormittags sind wir erst mal zum Fußball gegangen, denn Onii-chan hatte ein wichtiges Spiel. Odaiba gegen Tamachi. Leider hat Odaiba ganz knapp verloren. Koushirou hat gut gehalten, aber Onii-chan war nicht in Bestform und Sora hat das Spiel ausgesetzt, weil sie bald ein wichtiges Tennis Turnier hat und sich darauf vorbereiten muß. Ich weiß, daß sie mit dem Gedanken spielt, aus dem Fußballteam auszusteigen, weil es ihr zuviel wird. Ich habe aber versprochen, nichts zu sagen, da sie selber mit Onii-chan und Koushirou reden möchte, sobald sie eine Entscheidung getroffen hat. Der Ausflug wurde trotzdem noch recht schön, denn mein Bruder ist ja nicht der Typ zum Trübsal blasen. Wir machten Picknick im Park und verputzten Mutter’s leckere Reiskuchen. Inzwischen müßte Mimi’s Flugzeug gelandet sein. Ich hoffe, sie meldet sich, ob sie gut in New York angekommen ist. Ich kann nicht glauben, daß morgen die Schule wieder anfängt. Montag, 6. Mai Miyako hatte recht. Daisuke ist wirklich in mich verknallt, er hat mir heute schon wieder Schokolade geschenkt. Außerdem wird er ständig rot, wenn ich ihn anspreche. Ich glaube, ich werde einfach weiter so tun, als bemerke ich es nicht. Dienstag, 7. Mai Am Sonntag ist ja schon wieder Fußball gegen Tamachi, diesmal die beiden Grundschulteams. Ich denke, das wird erst mal genügen, um Daisuke hinreichend zu beschäftigen. Mittwoch, 8. Mai Diesmal war es nicht nur irgendein Gegner gegen den wir kämpfen mußten. Es war Andromon, unser Andromon. Ich kann kaum schreiben, sosehr zittern mir die Hände. Wir haben zusammen gegen die Dark Masters gekämpft, es hat uns beschützt, wir haben ein Photo gemacht, am Ende unserer Reise in der Stadt des ewigen Anfangs. Das kann doch nicht alles vergessen sein. Wie kann er nur, wie kann er uns das nur antun! Das sind unsere Erinnerungen, unsere Träume, alles das, was wir zusammen erlebt haben. Was uns zu den Menschen gemacht hat, die wir heute sind. Und er schlägt einfach alles kaputt. Alles, was uns wichtig ist! Verdammt noch mal, das ist unser Leben, auf dem er da herumtrampelt! Das sind unsere Freunde, die er da einsperrt und quält und foltert und ohne jedes Gewissen umbringt. Wie kann ein Mensch so sein, wie kann jemand so sein, daß er nicht das kleinste bißchen Menschlichkeit im Herzen trägt? Ich verstehe es nicht. Ich verstehe es einfach nicht! Donnerstag, 9. Mai Ich will nicht mehr. Ich will mir einfach nur die Decke über den Kopf ziehen und die ganze Welt vergessen. Tailmon sagt, daß unsere beiden Welten, egal ob DigiWelt oder Welt der Menschen leider voll von Leuten sind, denen es Spaß macht, auf Schwächeren herumzuhacken. Man muß es nicht verstehen, warum Menschen (oder Digimon) so sind, aber man muß sich dagegen zur Wehr setzen. Aber genau das habe ich doch versucht. Ich hab’ versucht, mit Okada zu reden, ihm klarzumachen, daß er mich in Ruhe lassen soll. Aber es bringt ja nichts. Er hat einfach nur gelacht und als ich mich dann umgedreht habe und mit dem Putzen weitermache wollte, hat er mir ein Bein gestellt. Ich bin ausgerutscht und hab’ mir das Knie aufgeschlagen. Wo ist das Telephon? Wo hat Onii-chan es wieder liegen lassen? Freitag, 10. Mai Als ich heute morgen aufgewacht bin, habe ich mich als erstes gewundert, warum ich verkehrt herum in meinem Hochbett liege. Dann ist mir aber alles wieder eingefallen. Gestern habe ich Takeru angerufen und eine halbe Stunde später war er da. Wir haben geredet und geredet und irgendwann war es so spät, daß Oka-san ihn gefragt hat, ob er nach Hause geht oder lieber hierbleiben möchte, damit er so spät nachts nicht noch unterwegs sein muß. Takeru’s Mutter hat gesagt, es geht in Ordnung, wenn er hier bleibt und dann haben wir Bettzeug und einen Futon aus dem Schrank geholt. Und dann haben wir weitergeredet, bis wir irgendwann eingeschlafen sind. Ich habe mich im Bett herumgedreht, damit ich den Arm rausstrecken und beim Einschlafen seine Hand festhalten kann. Ich spüre immer noch diese warme zärtliche Berührung, obwohl er längst fort ist. Sonntag 12. Mai Vor dem Spiel trafen wir uns noch mal im Computerraum. Leider haben wir es während der Golden Week doch nicht geschafft, die gesamte DigiWelt zu befreien. Wir haben zwar viele der Dunklen Türme zerstört, aber der Digimon Kaiser hat immer wieder neue errichtet. Das Spiel wurde leider ein ziemlicher Reinfall für unsere Mannschaft. Daisuke war zwar in Top-Form und schoß auch ein Tor, aber pünktlich zur zweiten Halbzeit tauchte Ichijouji Ken, seines Zeichens Genie und Wunderknabe von Tamachi auf, und ab da war es sowieso vorbei. Das Spiel endete 9:1 für Tamachi und wir gingen alle erst mal etwas zu essen holen, um den Schrecken zu verdauen. Nur Daisuke blieb verschwunden und das, obwohl er genau wie mein werter Bruder die Fähigkeit besitzt, Essen drei Meilen gegen den Wind zu riechen. Er tauchte erst wieder auf, als wir uns schon auf den Nachhauseweg machen wollten. Seltsamerweise schien er wegen des verlorenen Spiels gar nicht betrübt. Er hatte einen träumerischen Ausdruck auf dem Gesicht und klopfte so große Sprüche, daß es selbst Onii-chan zuviel wurde. Montag, 13. Mai Wir haben Mathe herausbekommen. Eigentlich bin ich ganz zufrieden. Ach ja und Englisch haben wir schon letzte Woche zurückgekriegt, das war auch in Ordnung. Wie es scheint, bekomme ich die “Doppelbelastung“ ganz gut hin. Ich habe mir vorgenommen, daß ich mich ab jetzt ganz fest an Takeru’s Ratschlag halten werde. Ich lasse mich nicht von Okada unterkriegen und ich werde auch keinen Gedanken mehr an ihn verschwenden. In Zukunft ist er für mich einfach Luft. Schlechte Luft. Nach der Schule gingen wir wieder in die DigiWelt – und liefen mitten in eine Falle. Diesmal hatte der Digimon Kaiser es auf Daisuke abgesehen, aber zum Glück gelang es uns, ihn zu beschützen. Wir waren froh, alle wieder heil im Computerraum zu sein. So geknickt und in sich gekehrt habe ich Daisuke vorher noch nie erlebt. Aber er hat nicht versucht, von sich aus über die Sache zu reden und ich wollte ihn nicht bedrängen. Muß jetzt noch Hausaufgaben machen, und dann werde ich schlafen gehen. 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Mai, Nachtrag Meine Güte war das ein Alptraum. Ich zittere noch immer und bin froh, daß meine Tailmon bei mir ist. Noch traue ich mich gar nicht, aufzustehen und das Licht anzumachen, deshalb schreibe ich hier im Dunkeln. Ich erinnere mich nicht genau, aber es hatte etwas mit der Zeit zu tun, als ich so schlimm krank war und ins Krankenhaus mußte. Alles ist verschwommen und fiebrig heiß. Und dann wieder kalt. Und dann verschwimmen die Farben um mich herum und alles wird grau. Und ich höre eine Stimme, aber ich kann nicht verstehen, was sie sagt. Mein DigiVice zeigt 3.45. Wenn ich jetzt einfach ganz ruhig liegen bleibe, werde ich vielleicht wieder einschlafen. Dienstag, 14. Mai Ich kann es immer noch nicht glauben. Der Digimon Kaiser ist niemand anderer als Ichijouji Ken, das Wunderkind von der Tamachi Schule. Daisuke hat es gestern herausgefunden, das war auch der Grund, warum er so fertig war. Wir konnten es alle nicht glauben und haben mindestens fünfmal nachgehakt, aber er hat ihn eindeutig erkannt. Der Digimon Kaiser hatte die selbe Verletzung am Bein wie Ichijouji Ken und er trug einen Anhänger, den Daisuke ihm nach dem Spiel geschenkt hatte. Und dann, als er seine Brille abnahm, hat Daisuke sein Gesicht gesehen. Mit Koushirou’s Hilfe haben wir auch herausgefunden in welchem Wohnblock Ken wohnt, aber als wir dort ankamen, war da ein Aufgebot an Polizeiwagen und jede Menge neugieriger Nachbarn. Wie es scheint, ist Ken letzte Nacht aus seinem Zimmer verschwunden. Alle reden von einer Entführung, aber wir glauben, er ist in der DigiWelt. Deswegen werden wir uns gleich morgen auf den Weg dorthin machen. Mittwoch, 15. Mai Oh, nein! Er hat Agumon in seiner Gewalt. Unser Agumon! Wir müssen alles tun, um es zu retten! Er hat es einfach mitgenommen, als er mit AirDramon weggeflogen ist. Ich bin hinterhergerannt und habe ihn angefleht, es nicht zu tun, aber er hat sich nicht einmal umgedreht. Es ist ihm einfach egal. Er nimmt uns unsere Partner weg und macht mit ihnen, was er will und es ist ihm egal. Onii-chan ist am Boden zerstört. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was er jetzt durchmachen muß. Es muß sich anfühlen, als ob ein Stück von einem fehlt. Nein, ich will mir das gar nicht vorstellen. Ich kann im Moment nicht viel machen, nur versuchen, für ihn da zu sein. Ich wünschte nur, ich könnte irgendwas tun, um seinen Schmerz zu lindern. Donnerstag, 16. Mai Nach der Schule wollte ich den blöden Putzdienst so schnell wie möglich hinter mich bringen, daß ich gleich zum Computerraum kann. Ich habe mich an das gehalten, was Takeru mir geraten hat und habe Okada einfach ignoriert. Aber es hat nichts genutzt. Als er gemerkt hat, daß ich nicht mit ihm rede, hat er mich erst beschimpft und mir dann den Putzeimer umgeschüttet. Ich wollte ihn immer noch ignorieren und einfach weggehen, aber er kam mir hinterher und hat mich gegen die Schließfächer geschubst. Ausgerechnet in dieser peinlichen Situation tauchten Takeru und Daisuke auf. Ich habe mich in Grund und Boden geschämt. Takeru kam zu mir und half mir hoch, aber Daisuke stürmte sofort auf Okada los und haute ihm eine rein. Wenn das ein Lehrer gesehen hätte! In der DigiWelt gibt es leider nur schlimme Neuigkeiten. Seit der Digimon Kaiser ganz dort geblieben ist, stellt er die Dunklen Türme im Rekordtempo auf. Er hat alle Gebiete wieder zurückerobert, die wir schon befreit haben und noch viele mehr dazu. Wir kommen gar nicht mehr hinterher, denn er hat jetzt viel mehr Zeit als wir. Aber das war noch nicht das Schlimmste. Er hat Agumon mit seinem DigiVice der Dunkelheit zu MetalGreymon digitieren lassen. Wir waren gezwungen, gegen einen von unseren Partnern zu kämpfen. Es hat uns allen fast das Herz gebrochen, aber uns blieb keine Wahl. Ich bin nur froh, daß Yamato zu uns kam, denn sonst hätte Onii-chan das alles nicht durchgestanden. Und Daisuke... ihm haben wir es ebenso wie Yamato zu verdanken, daß wir Agumon retten konnten. Er ist heute wirklich über sich hinausgewachsen. Hm... vielleicht steckt doch mehr in ihm, als nur der aufgedrehte, manchmal etwas trottelige Sonnenschein, so wie ich immer gedacht habe. Obwohl ich es immer noch nicht gut finde, daß er Okada geschlagen hat. Man soll Konflikte mit Worten lösen und nicht mit Gewalt. Aber trotzdem, auch wenn ich es eigentlich gar nicht sein will, bin ich ihm dankbar dafür. Freitag, 17. Mai Heute beim Frühstück habe ich Onii-chan und meinen Eltern versprechen müssen, daß ich es ihnen in Zukunft immer erzählen werde, wenn Okada oder jemand anderer aus der Schule mich schlecht behandelt. Ich habe ihnen gesagt, daß ich ihnen nicht solche Umstände machen möchte, aber daran halten werde ich mich trotzdem, schließlich habe ich es versprochen. Ich hatte ein bißchen Angst, daß Okada sich jetzt an mir rächen will, aber Yamato meinte, daß das wahrscheinlich nicht passieren wird. Er sagt, die meisten Jungen, die auf Mädchen herumhacken sind feige und bekommen sofort Angst, wenn man sich wehrt. Er hat es zwar nicht laut gesagt, weil meine Mutter dabei war, aber ich glaube, er findet es sogar gut, was Daisuke getan hat. Ich frage mich, ob Takeru sich auch wegen mir mit jemandem prügeln würde. Nein, nicht daß ich das möchte... aber würde er es tun? Nein, Takeru prügelt sich nicht. Er ist viel zu reif und erwachsen für so was. Obwohl, Daisuke und er sind schon paar Mal heftig aneinandergeraten. Zum Glück nicht wegen mir, ich könnte es nicht ertragen, wenn sie wegen mir streiten würden. Ach, ich weiß auch nicht, es ist alles so kompliziert. Sonntag, 19. Mai Wir treffen uns später, um zusammen in die DigiWelt zu gehen. Auch Onii-chan, Yamato, Sora und Koushirou werden mitkommen. Koushirou war gestern bei uns zu Besuch und hat etwas an Onii-chan’s PC installiert. Er kennt sich immer noch am besten mit diesen Sachen aus. Aber vor allen Dingen wollen wir heute beraten, wie wir weiter gegen den Digimon Kaiser vorgehen können. Wir brauchen einen Plan, eine Strategie, hat Koushirou gesagt. Wir sollen sorgfältig alles zusammentragen, was wir bisher wissen, vielleicht hilft uns irgendetwas davon weiter. Ich werde auch meine Tagebucheinträge noch mal durchgehen und nach Informationen suchen. Wenn wir erst mal herausfinden, was der Digimon Kaiser wirklich aber das kann doch nicht... ..bei allen Göttern... Nein!!! Es ist meine Schrift! Es ist meine Schrift, aber ich habe das nie geschrieben! Mitten in meinem Tagebuch ist eine Seite, die ich nie geschrieben habe. Wie kommt sie da hin? Was geschieht mit mir? Werde ich jetzt wahnsinnig? Sonntag, 7. Juli Die letzten zwei Monate habe ich nichts in mein Tagebuch geschrieben, weil ich zuviel Angst hatte. Was, wenn wieder so etwas passiert? Wenn da plötzlich wieder Einträge drinnen stehen, die nicht von mir sind? Ich habe mein Tagebuch in die unterste Schreibtischschublade gelegt, nämlich in die, die man abschließen kann und habe den Schlüssel versteckt. Ich habe auch niemandem etwas von der Sache erzählt, nicht einmal Tailmon. Aber heute hat sich das alles geändert. Heute habe ich ganz lange mit Takeru, Tailmon und Patamon gesprochen und ich weiß jetzt, daß ich vor meiner Angst nicht weglaufen darf. Denn wenn ich das tue, dann holt sie mich irgendwann ein und nimmt mich mit in eine fremde Welt. Doch ich möchte jetzt nicht darüber reden. Nicht über das Meer der Dunkelheit, nicht über meine Alpträume. Nicht heute. Heute ist mein Geburtstag und ich möchte an schöne Dinge denken. Zum Beispiel daran, daß Mimi mich für die Sommerferien nach New York eingeladen hat und daß meine Eltern ja gesagt haben. Einen Teil des Flugtickets habe ich als Geschenk bekommen, den anderen Teil nehme ich von meinem Sparbuch. Und ich denke an den wunderschönen Ring, den Takeru mir geschenkt hat. Ich hatte eigentlich darauf gehofft, daß ich vielleicht meinen ersten Kuß von ihm bekomme, aber wahrscheinlich denkt er, wir sollten damit noch warten. Mir macht es nichts aus zu warten, wir haben ja noch so viele Jahre Zeit. Takeru und ich haben unsere Wünsche auf ein Blatt Papier geschrieben und an die Bambuszweige am nahegelegenen Schrein gehängt. Später standen wir zusammen mit unseren Familien auf einer Brücke und haben uns das Tanabata Feuerwerk angeschaut. Er hat heimlich meine Hand genommen, als keiner von den anderen hingesehen hat. Leider hat es geregnet. Wenn es regnet, dann können die Elstern nicht die Himmelsbrücke über die Milchstraße bauen, und Hikoboshi und Orihime können sich nicht treffen. Sie müssen wieder ein ganzes Jahr warten. Was macht es da aus, wenn ich noch bißchen länger auf meinen ersten Kuß warten muß? Wenn die alte Legende stimmt und wir wirklich die DigiRitter von damals sind, dann ist dies das erste Leben seit langem, in dem wir uns wirklich gefunden haben. Und wir sollten es in vollen Zügen genießen und keinen Augenblick davon verschwenden. Jeder Moment, den wir zusammen verbringen, ist wie ein leuchtender Schatz, den ich in meinem Herzen bewahren will. Donnerstag, 1. August Nicht zu glauben, daß schon wieder August ist. Irgendwie scheint die Zeit plötzlich viel schneller zu vergehen als früher. Die WM ist endlich vorbei und ich bin froh darüber. Auch wenn es toll war mit den ganzen Festen und den viele Leuten von überall aus der Welt, ich kann wirklich kein Fußball mehr sehen. Otoh-san und Onii-chan haben den Juni praktisch vor dem Fernseher verbracht. Natürlich war es schön, daß Koushirou und Sora so oft bei uns waren, aber Sora hatte leider nicht viel Zeit für mich. Und wenn wir doch geredet haben, dann ging es nur um Aufstellungen und verpatzte Torchancen. Auch Daisuke lag mir damit in den Ohren. Seit Onii-chan und die anderen ihn mit ins Stadion genommen haben, war er nicht mehr zu bremsen. Und er ist immer noch total in mich verknallt. Oder besser gesagt schon wieder, denn zwischendrin hatte es sich ja etwas gelegt. Aber aus irgendeinem Grund bemüht er sich jetzt noch verzweifelter um mich. Fast als wolle er... aber nein, das ist Unsinn. Okada läßt mich jetzt tatsächlich in Ruhe. Er hat mich seit damals nicht mehr geärgert. In der DigiWelt ist es immer dasselbe. Wir zerstören Dunkle Türme, der Digimon Kaiser stellt sie wieder auf. Wir befreien Digimon von den Ringen und Spiralen des Bösen, der Digimon Kaiser versklavt sie wieder. Er selbst läßt sich jedoch nicht blicken. Seit Daisuke auf File Island gegen ihn gekämpft hat, haben wir nichts mehr von ihm gehört oder gesehen. Es ist, als weiche er uns aus. Ich muß an das denken, was Yamato mir über fiese Typen erzählt hat. Der Digimon Kaiser ist definitiv so ein fieser Typ. Vielleicht versteckt er sich vor uns, weil er weiß, daß wir nicht so einfach klein beigeben werden. Aber heute gehen wir nicht in die DigiWelt. Heute machen wir unser traditionelles Odaiba Memorial Picknick. Alle werden da sein, sogar Mimi, die extra deswegen aus den USA hergekommen ist. Sie hat übrigens einen neuen Freund, einen amerikanischen DigiRitter namens Michael. Wir haben ihn in der DigiWelt kennen gelernt. Er ist nett und spricht sogar etwas Japanisch. Allerdings hat er in manchen Dingen noch seine liebe Mühe. Er nennt Mimi Koi, weil es in Amerika offenbar üblich ist, seine Freundin Love zu nennen. Aber irgendwie hatte wohl keiner das Herz, ihm zu sagen, was das Wort wirklich bedeutet, am allerwenigsten Mimi selber. Seither führt Michael bei uns den liebevollen Spitznamen Karpfen. Oder in manchen Fällen auch weniger liebevoll, denn Yamato kann Michael nicht ausstehen. Und er nimmt es Mimi wohl ziemlich übel, daß sie noch nicht mit Jou gesprochen hat. Ob das Leben immer so kompliziert ist, wenn man älter wird? Ich weiß es ist egoistisch von mir das zu denken, aber ich hoffe, daß Mimi nicht ausgerechnet heute an unserem DigiRitter Jubiläum mit Jou Schluß macht. Ich muß jetzt aufhören, wir müssen los. Oh, ich freue mich so sehr darauf, den Tag mit allen zu verbringen. Samstag, 3. August Ich bin gerade dabei, meine Sachen zu packen und überlege, ob ich das Tagebuch mitnehmen soll. Irgendwie widerstrebt mir der Gedanke, es in die DigiWelt mitzunehmen. Ich glaube, ich verstecke es lieber wieder in der Schreibtischschublade. Aber alles der Reihe nach. Wir haben Wizahmon wiedergesehen, Tailmon’s besten Freund, der mir damals das Leben gerettet hat. Die ganzen langen Jahre haben wir uns gefragt, warum er als Einziger von unseren Freunden nicht in Hajimari no Machi, der Stadt des ewigen Anfangs, wiedergeboren wurde. Jetzt wissen wir es. Er konnte noch kein neues Leben anfangen, weil er an seinem alten festhalten mußte. Wie es scheint, ist es mit Digimon wie mit Menschen, sie können erst wieder in den Kreis des Lebens eintreten, wenn sie bereit sind, loszulassen. Wizahmon ist damals gestorben, als er uns etwas Wichtiges mitteilen wollte. Er mußte uns verlassen, ohne daß er zu Ende sprechen konnte. Ich weiß, daß er es war, der Yamato von dieser alten Legende erzählt hat und er sagte, daß wir einen Fluch brechen müssen. Aber der Fluch ist doch gebrochen, oder? Takeru war doch von Anfang an bei den anderen DigiRittern und ich wurde auch gerettet. Jetzt kämpfen wir beide für das Wohl der DigiWelt und kein böser Dämon kann etwas daran ändern. Auch diesmal blieb Wizahmon leider nicht viel Zeit. Er sagte, Freundlichkeit wird goldenen Glanz befreien. Das ergibt auf den ersten Blick noch weniger Sinn, als die Geschichte von den beiden DigiRittern. Aber es muß etwas dahinter stecken. Ist der Fluch vielleicht doch noch nicht gebrochen? Werden diese finsteren Wesen, die durch meine Träume huschen, weiterhin versuchen, mich in die Welt der Dunkelheit zu entführen? Ich trage zwar das Wappen des Lichts, aber was ist, wenn ich trotzdem das Kind bin, auf dem der Fluch der Dunkelheit ruht? Ich erinnere mich an Dunkelheit... sehr viel Dunkelheit. Aber es sind nur wirre Gedankenfetzen und ich kann sie nicht einordnen. Oh, warum kann ich nicht so stark sein wie Takeru? Er wurde nie von diesen Schatten heimgesucht, hat nie die Stimmen gehört, nie den Ruf der Dunkelheit verspürt. Er wacht nachts nicht schweißgebadet und mit klopfendem Herzen auf. Er findet keine Seiten in seinem Tagebuch, die nicht von ihm sind. Er blickt nicht an sich hinunter und sieht schwarzes Wasser an seinen Beinen hochkriechen. Ich frage mich, ob ich deshalb als kleines Mädchen unbedingt das Hochbett wollte. Weil das Wasser immer von unten kommt und wenn ich hoch über der Erde schlafe, dann kommt es vielleicht nicht zu mir herauf. Morgen werden wir in die DigiWelt gehen, vielleicht für längere Zeit. Wir tun so, als würden wir campen gehen, damit wir auch über Nacht wegbleiben können. Koushirou hat herausgefunden, daß wir von jedem beliebigen Computer aus, ein Tor zur DigiWelt öffnen können, also werden wir seinen Laptop benutzen. Und dieses Mal... diesmal kehren wir nicht eher zurück, bis wir den Digimon Kaiser unschädlich gemacht haben. Wird es dann vorbei sein? Haben wir dann das Böse besiegt? Tsuzuku... * * * “Nein habt ihr nicht, du naive kleine Kröte! Das Böse gewinnt immer, weil das Gute einfach viel zu blöd ist, um irgendwas zu gewinnen.“ “Auch dann nicht, wenn es den Telephonjoker einsetzt?“ “Selbst dann nicht, wenn es das Publikum frägt. Denn das Publikum sind immer noch wir! Jetzt hör schon auf, mich so glubschäugig anzustieren, ich glaube diese Fanfic bekommt dir nicht. Autsch, paß doch auf mit diesem blöden Schild. Was hältst du da überhaupt für ein blödes Schild hoch!“ “Da steht drauf: Zitate Doppelpunkt!“ “Häh?“ “Zitate Doppelpunkt. DAS IST NICHT TOT WAS RUHT IN EWIGKEIT DENN IN ÄONEN FERN ERLIEGT DER TOD DER ZEIT ist eine deutsche Übersetzung von... uhm... noch mal Doppelpunkt THAT IS NOT DEAD WHICH CAN ETERNAL LIE AND WITH STRANGE AEONS EVEN DEATH MAY DIE von H Punkt P Punkt Lovecraft.” “Und wieso redet der Typ in Großbuchstaben?” “Na ja, wenn er wirklich mächtiger ist, als der Tod... ich mein ja nur...“ “Du hast gar nichts zu meinen, du Trottel!“ “Au ja, schlägst du mich wieder? Bitte, bitte!" Hosted by Animexx e.V. 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