Hilferufe - Warum hast du mich im Stich gelassen?! von Kirby-Checker (Eine dunkle Seite von Kirby...) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der Himmel über Zeetown war grau und trübe. Die Wolken bildeten eine dunkle, eintönige Fläche aus farblosem Dunst. Es wirkte alles traurig und verlassen. Auf einem Felsvorsprung, in der Nähe des kleinen Örtchens, stand der mutige Einzelkämpfer Meta-Knight. Seine gelben Augen waren ausdruckslos in die Leere gerichtet und sein Umhang bewegte sich leicht im sanften Wind, der um ihn herum aufkam. Er stand da, stolz und erhaben, wie man es von einem großen Sternenkrieger erwartet hätte. Er war, wie er war, ein tapferer Krieger. Die Weide unter ihm war leer, kein einziges Schaf war zu sehen. Sie waren, wie vom Erdboden verschluckt, einfach nicht da. Vielleicht hatte der Bürgermeister sie einfach nur in den Stall geholt, um sie vor dem bevorstehenden Gewitter zu schützen. Im Fernseher hatten sie von einem großen Unwetter berichtet, das noch heute über die Gegend hereinbrechen sollte, doch bis jetzt war davon noch nicht viel zu sehen. Der Maskierte erstarrte in einer Bewegung, die er gerade ausführen wollte und zuckte ganz furchtbar zusammen. Wie ferngesteuert hob er die, in einen weißen Handschuh gehüllte, Hand an den schmerzhaft wummernden Kopf. Es hatte ganz plötzlich angefangen, als wäre ein Blitz in seinen Körper gefahren und hätte sich über seinen Verstand hergemacht. Ein unerträgliches Drücken, ein quälendes Hämmern und dann... flackerte ein Bild vor seinem geistigen Auge auf. Immer wieder nur für Bruchteile von Sekunden und der Dunkelblaue hatte zunächst Schwierigkeiten es genauer zu identifizieren, doch ganz plötzlich hatte er einen Geistesblitz. „Miu...“, flüsterte er tonlos und zuckte innerlich zusammen. Noch während er ihren Namen aussprach, jagte ein eisiger Schauder über seinen Rücken. Miu sah ganz normal aus, gesund und wunderschön, wie er sie kennen gelernt hatte. Weiß mit sanften, dunkelblauen Zeichnungen und ihre bezaubernden Augen, die ihn vom ersten Moment an für sich gewonnen hatten. Diese Augen! Das eine klar wie Wasser – oder der Vollmond, das andere trübe wie Morast, undurchsichtig – dunkel wie der Neumond. Es ging ihr gut, soweit er bei den wenigen Bruchteilen einer Sekunde erkennen konnte. Was der Sternenkrieger jedoch nicht sah war, dass sie die Schnauze verzog und das klare Vollmondauge ihn gequält anschaute. Er sah es jedoch nicht, da es so unscheinbar war, dass man es hätte sehr leicht übersehen können. Meta-Knight murrte. Je schlimmer die Kopfschmerzen wurden, umso länger blieb ihr Bild. Es flimmerte allerdings, wie ein alter, kaputter Röhrenfernseher. Er schüttelte sich leicht, doch das Bild wich nicht von seinem geistigen Auge. Miu ging es augenscheinlich gut. Sie schien weder Schmerzen noch ernsthafte Verletzungen zu haben, dennoch konnte der blaue Sternenkrieger nicht feststellen, wo genau sie sich befand. Mit einem Mal schien sein Herz – nur ganz kurz – stehen zu bleiben und das Bild wurde scharf und stechend. Ihre Schnauze bewegte sich, formte dünne Worte, die der Maskierte nicht verstand. Je mehr er sich jedoch darauf konzentrierte – wenn das bei seinen Kopfschmerzen überhaupt möglich war – umso empfänglicher wurde sein Unterbewusstsein für ihre Rufe. „Hilf mir...“ Meta-Knight schreckte leicht zusammen, woraufhin das Bild heftig zu flackern anfing und ihm entweichen wollte. //Nein...//, forderte er und hielt es zurück. Wieder kriselte sich das Bild und Miu zeigte sich schärfer. „Meta-Knight... du musst mir helfen... ich bin nicht mehr lange...“ Er konzentrierte sich stärker, doch ihre Stimme war so verzerrt, schlimmer als bei Nebel und ihre Augen schienen sich immer mehr zu weiten, wollten aus dem Kopf quellen und sich auflösen. „Hilfe...“, rief sie noch einmal, ehe seine Schmerzen so groß wurden, dass er auch die zweite Hand an den Kopf drückte, das Bild nicht mehr halten konnte und zu Boden sackte. Seine Geliebte flackerte immer heftiger, verzerrte sich und wurde blasser. „Nein, Miu... Bleib hier...“, bat er flüsternd, doch sein Wille wurde nicht erhört. Das schneeweiße Geschöpf löste sich auf, nur noch ihre verzerrte, gequälte Stimme hallte in seinem Kopf wider. Dann war sie weg... Es dauerte etwa eine halbe Stunde, bis das wahnsinnige Traktieren seines Schmerzzentrums nachließ und er sich wieder aufrichten konnte. Der Himmel über ihm war inzwischen richtig dunkel geworden und die ersten Regentropfen fielen auf die Erde. Seine Augen hatte er fest zusammengekniffen, um das Bild seiner Partnerin zurück zu halten. Es half jedoch nichts, Miu entwich ihm immer mehr. Meta-Knight erhob sich, schaute kurz in den Himmel und erinnerte sich. Miu war schon gestern den ganzen Tag nicht aufgetaucht. Er hatte sie weder in Zeetown noch in den Bergen angetroffen, in die er sich zurückgezogen hatte, um etwas zu trainieren. Klar, an sich musste der Blaue das nicht, aber er spürte, dass eine so mächtige Katastrophe auf sie zu kam, dass nicht einmal King Dedede mit seinen Monsterbestellungen dem das Wasser reichen konnte. Und er hatte gespürt, dass auch Kirby allein nichts gegen dieses Geschöpf ausrichten konnte. Da fiel ihm ein, dass auch der pinke, sonst so aufgeweckte Sternenkrieger gestern nicht auffindbar gewesen war. Die gesamten 24 Stunden nicht. Er war nicht bei den Kindern Tip und Tuff und auch nicht beim Restaurant von Kawasaki, wo er häufig Gast war. Das war schon merkwürdig. Weder Miu noch Kirby waren an diesem Tag zu gegen gewesen... Ob das was zu bedeuten hatte? Meta-Knight beschloss nach den beiden zu suchen, denn auch heute hatte er sie noch nicht gesehen. Miu hätte längst zurück sein wollen, sie blieb nie länger als eine Stunde weg, da stimmte etwas ganz gewaltig nicht. Selbst am Strand waren sie nicht gewesen... Der Maskierte atmete tief durch, pumpte sich auf und begab sich nach Zeetown. Die Straßen waren leer, da der Regen gerade heftiger wurde und mit lauten, fast schon schauderhaften Geräuschen aufstieß. In seinem Kopf wurden alle Töne abgeändert. Erschienen lauter oder absurder, als sie in Wirklichkeit waren. Seine lila Schuhe traten achtlos in die Pfützen, die sich rasch auf den Wegen bildeten. Meta starrte vor sich hin, wusste nicht genau wonach er suchte und wollte Miu und Kirby doch so dringend finden. Seine Gedanken kreisten um die verzweifelten Hilferufe seiner Gefährtin, als er plötzlich angesprochen wurde. „Meta-Knight?“ Es klang fragend und er schaute leicht irritiert hoch. Vor ihm standen Tip und Tuff in gelber Regenkleidung und blickten ihn fragend an. „Was machst du denn hier? Es schüttet wie aus Eimern... Ist alles okay mit dir?“ Tip besah sich den Dunkelblauen genauer, während Tuff in eine der größten Pfützen hüpfte, die sich gebildet hatten. Das Wasser bespritzte ihn und seine Schwester, die nicht weit weg stand. Sie wollte etwas sagen, doch ihre Aufmerksamkeit galt nun dem Maskierten. Ihr Blick war besorgt und auch ihre Frage klang unruhig. Der Junge kam nun auch näher und betrachtete den Sternenkrieger eingehend. „Wo ist Miu? Seid ihr nicht immer zusammen unterwegs?“, fragte nun auch Tuff und der Dunkelblaue zuckte innerlich so heftig zusammen, dass ein Zittern, ähnlich einem Schüttelfrost ihn ergriff. Er schaute verloren auf. Einen Blick, den die beiden bei ihm noch nie gesehen hatten. Einen Blick, der sie ängstigte und verwirrte. „Meta-Knight?“ Tip streckte sich leicht vor, um ihn genauer zu betrachten. „Was hast du?“ Der Gelbäugige hörte sie kaum, wie durch eine dichte Nebelwand drang ihre Stimme nur verzerrt und dumpf an sein Ohr. Noch einen Tag vor Miu's Verschwinden hatten die beiden dicht beieinander gesessen und gekuschelt. Sie hatten ihre Herzen schlagen gespürt und gemeinsam in die untergehende Sonne geschaut. Wie romantisch... Meta hatte seinen Arm um sie gelegt und die Weiße hatte sich dicht an ihn geschmiegt... Doch dann, ganz plötzlich, war sie mit einem Mal aus seinem Leben gerissen worden und mit ihr ein großes Stück seines Herzens. Ohne sie fühlte er sich so... so leer. Ein Gefühl, welches der ältere Sternenkrieger schon lange nicht mehr empfunden hatte. Einsamkeit und Verlust. Sie warteten wenige Herzschläge, die für sie alle wie eine schier unendliche Ewigkeit schien. „Wir wollen zum Schloss, kommst du mit?“, fragte das Mädchen und der Verlorene nickte stumm. Zusammen machten sie sich auf den Weg, während die Fluten vom Himmel immer mehr zunahmen. Gelegentlich zuckten sogar gleißende Blitze über das Firmament und lauter Donner rollte über sie hinweg. Wenig später hatten die Drei ihr Ziel erreicht, flüchteten hinein und durchquerten die großen Gänge. Unzählige Waddle Dee eilten an ihnen vorbei, irgendwelcher Aufgaben nach, die sie bekommen hatten. Meta-Knight hatte jedoch kein Auge für sie, viel zu sehr sorgte er sich um Miu und den Kleinen. //Wo sie wohl sind... Ich konnte es nicht erkennen...// Seine Herzschläge wurden immer lauter, hallten in seinem Kopf wider und schienen immer wieder nur ein Wort zu rufen. „Miu“, „Miu“, „Miu“. Vielleicht bildete er sich das auch nur ein, doch es hörte sich so an. Fest entschlossen trat der Blaue zu Tip, die gerade leise mit ihrer Mutter sprach. „Was ist?“, wandte sich die Blonde um und blickte in grün leuchtende Augen. „Ich werde nach Miu und Kirby suchen“, erklärte er und wirkte wieder so stabil, wie sie ihn kannten. „Bei dem Wetter?“, fragte Lady Like unsicher und er nickte. „Ich muss!“ „Sei vorsichtig“, erwiderte Tip und sah ihm nach, als er sich abwandte. Beim nächsten Blitz, der in die Erde fuhr, drehte er sich noch einmal halb um und seine Augen hatten ein mystisches Funkeln. Etwas, dass das Mädchen nicht so ganz deuten konnte. „Ich werde sie zurück bringen, ganz sicher.“ Damit verließ Meta das Schloss und das leise „Ja, das wirst du“ von Tip erfüllte seine Hoffnung mit Sinn. Ohne weitere Umstände eilte der Dunkelblaue nach draußen. Seine Augen waren wieder normal gelb. Der Regen stürzte fast schon aggressiv vom Himmel. Er wirkte, wie sprichwörtliche Schnürsenkel und es schien dem Maskierten, als wollten die Wolken ihn warnen, ihn daran hindern seine Freunde zu finden. Das Himmelswasser war so dicht, dass er kaum noch etwas sehen konnte. Es tat weh, wie sie auf ihn nieder prasselten und klopfende Laute auf seinem Kopf verursachten. Der Maskierte jedoch ließ sich nicht davon abhalten seinen Wegen zu folgen, wohin diese auch immer führten. Völlig durchnässt bis auf die Knochen verließ er Zeetown. Sein Umhang klebte an ihm, wie ein zweites Fell, doch er versuchte das Unbehagen, welches sich dadurch in ihm auslöste, zu unterdrücken, genauso die immer mehr anwachsende Unsicherheit. Die Wege wurden immer verworrener, führten den Sternenkrieger in eine völlig verlassene Gegend, die ihm so unbekannt war, wie die tiefen, finsteren Abgründe einer unerforschten Seele. Es war ein schmaler Feldweg, trotzdem breit genug, dass mindestens zwei Personen nebeneinander Platz darauf gehabt hätten. Dichter Nebel war um ihn herum aufgezogen und ließ diesen unbekannten Weg schauderhaft und geheimnisvoll erscheinen. Eine beklemmende Stille umgab den Maskierten, doch er ließ sich nicht davon abhalten seine Freunde zu finden. Er war kein Angsthase, nein! Er war Meta-Knight, der tapfere Sternenkrieger von Pop Star. Der Gelbäugige lief immer gerade aus, bedacht auf dem Feldweg zu bleiben. Durch den dichten Schleier konnte er nicht sehen, was zu beiden Seiten von ihm lauerte. Meta fühlte sich seltsam, irgendwie schwach, gegen seinen Willen und beobachtet. Plötzlich hörte er eine leise Stimme, verzerrt und trotzdem so deutlich, als wäre sie direkt vor ihm. „Meta-Knight... Kehre um... Meta-Knight!“ Er schreckte auf, fuhr sichtbar zusammen und schaute verwirrt um sich. „Miu? Miu bist du das?“ Er wusste genau, dass es ihre Stimme war. So zart und lieblich und dennoch gequält. „Kehre um...“, wiederholte sie und verblasste in seinem Kopf. Der Dunkelblaue schüttelte, hatte sich fest vorgenommen sie zu retten und würde sich durch nichts und niemand davon abbringen lassen. Nicht mal durch geisterhafte Stimmen, die über das Ödland hallten. Der einsame Krieger stapfte mutig weiter, spürte kaum mehr die Nässe auf der Haut oder den anschmiegsamen Umhang. Nur die langsam zurückkehrenden Kopfschmerzen nahm er wahr. //Nein, nicht jetzt...//, knurrte er innerlich und wehrte sich tapfer dagegen. Sie waren so unangebracht, wie der knurrende Magen Kirby's, wenn sie gegen ein starkes Monster kämpften. Der Schleier um ihn herum hatte so stark zugenommen, dass er nicht einmal mehr die Hand vor Augen sah, also musste er sich jetzt blind auf seinen Instinkt verlassen und einfach nur vertrauen... Der Nebel um den Weg wurde immer erdrückender, schien ihn gefangen zu halten und zerquetschen zu wollen. Meta-Knight hatte kurzzeitig auch immer wieder das Gefühl nicht atmen zu können, blieb stehen und holte schwer Luft. Plötzlich, als er weitere, nun mehr unsichere Schritte getan hatte, vernahm er ein leises, eher verstohlenes Kichern zu seiner Rechten. Im Augenwinkel konnte der Maskierte eine kleine blaue Flamme ausmachen, die geheimnisvoll flackerte. Ein Irrlicht! War hier jemand gestorben? Soweit er wusste, waren Irrlichter nur zu gegen, wenn Lebewesen verendet waren und ihre Seelen nie in den Himmel auffahren konnten. Blitzartig wandte Meta den Kopf, doch in diesem Moment verblasste die Flamme. Mit einem verwirrten Blinzeln zuckte er die Schultern. Vielleicht hatte er sich das Licht nur eingebildet, vielleicht wurde er langsam senil. Nein, das ganz sicher nicht, oder? So langsam begann auch der Dunkelblaue an sich selbst zu zweifeln, doch das war jetzt ein ganz schlechter Zeitpunkt. Nicht stehen bleiben, Meta-Knight! Schnell setzte er seinen Weg ins Ungewisse fort und wieder tauchten Irrlichter in seinen Augenwinkeln auf, schienen ihn auszulachen und verschwanden, als er sich auf sie zu konzentrieren suchte. Ihm war aufgefallen, dass der Weg totenstill war und niemanden in seine Irre führte, außer Meta-Knight. Und so lief der Runde weiter auf seinen verworrenen, schweigsamen Nebelwegen seine Gefährten zu suchen. Der Regen hatte nachgelassen, doch der Dunst blieb so dicht, wie er war. Meta-Knight hatte auch nichts mehr von Miu gehört, als ihm plötzlich ein weiteres Geräusch in den Ohren lag. Ein leises „Poyo“ so fröhlich und rufend hallte es über die Ödlandschaft. „Kirby?“, fragte er erleichtert, doch auch eine gewisse Unruhe schwang in seiner Stimme mit. Was tat er hier und wie kam er hier her? Hatte ihn vielleicht der Dyna Blade hier her verschleppt? Nein, dafür klang seine Stimme zu fröhlich. „Poyo! Poyo!“ Immer lauter wurden die Rufe und der pinke Sternekrieger tauchte schon wenig später auf dem Wege auf. Im grauen Film war er zunächst kaum auszumachen, doch je näher er kam, umso schärfer wurden seine Konturen. Die blauen Augen leuchteten erfreut und Kirby war so unschuldig wie immer. Nur für wenige Sekunden – die Meta-Knight unachtsam der Freude wegen war – flimmerte etwas lila Schimmer in den großen Augen des Pinken auf. Mit hellblau leuchtenden Augen ging der Dunkelblaue auf den jungen Sternekrieger zu, streckte die Hand aus und streichelte ihm kurz über den Kopf. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht, Kirby“, rief er erleichtert aus und bemerkte dabei nicht, dass Kirby's Blick immer ausdrucksloser wurde und sich ein hinterhältiges Glitzern in seinen blauen Augen breit machte. Auch der lila Schimmer breitete sich zu einem Glanz aus. „Poyo“, flüsterte er geheimnisvoll und trat einige Schritte zurück. „Kirby, wo ist Miu? Hast du sie gesehen?“ Seine hellblauen Augen hatten augenblicklich in ein ernstes Grün gewechselt und der Kleine nickte. Er zeigte ihm mit der Hand, dass er ihm einfach folgen sollte. Ohne Fragen zu stellen. Ein eisiger Schauder huschte dem Dunkelblauen über den Rücken, als er seinem kleinen Begleiter nachlief. Meta spürte schon jetzt, dass irgendetwas nicht stimmte oder was furchtbar Schreckliches vorgefallen sein musste. Sie gingen schweigend den Feldweg entlang, vorbei an immer häufiger auftretenden Irrlichtern, die sie scheinbar begleiteten und eine eisige Kälte mit sich führten. Meta-Knight fragte sich für kurze Zeit, was sie hier suchten und warum es immer mehr wurden, je weiter sie dem Weg folgten. Er fragte sich auch weiterhin, wie Kirby hier in so eine trostlose Gegend gekommen war und vor allem: Wo war Miu?! Nach fast einer halben Stunde Fußmarsch endete der Feldweg ganz abrupt und sie standen vor einer riesigen Felswand. Kirby blieb davor stehen, zuckte zusammen und schien sich zu fürchten. Hier lichtete sich auch endlich der Nebel und gab die Sicht auf einen riesigen Höhleneingang frei. „Ist Miu da drin?“, fragte der Blaue und seine Augen blitzten kurz orange auf, ein Zeichen für seine Verwirrung. „Poyo“, nickte der Pinke bestätigend und deutete fast schon auffordernd in das schwarze Loch. Meta-Knight nickte und schritt aufrecht hinein. Sofort umfing ihn ein eisiger Wind, kälter noch, als der der Haufen bildenden Irrlichter. Hinter sich hörte Meta noch, wie Kirby leise flüsterte. Der Dunkelblaue drehte sich um, wohl um den Kleinen zu fragen, ob er nicht mitkommen wolle, doch der andere war verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt. //Genau wie die Schafe vorhin...//, schoss es ihm durch den Kopf. Vorhin war eine lange Zeit und der Maskierte glaubte das Gefühl für die Gegenwart verloren zu haben, als er sich auf die Suche nach seinen Begleitern gemacht hatte. Sein Blick glitt über den Boden und er stellte leicht geschockt fest, dass es keine Spuren gab, zumindest nicht von Kirby. Als wäre der Pinke nie da gewesen... Vielleicht war er das auch nicht und die Geisterflammen hatten ihm einen Streich gespielt, um ihn weit in ihr gefährliches Reich zu locken... Meta-Knight schüttelte den Kopf, auch nur Einbildung? Langsam wandte er sich wieder um, doch die Dunkelheit ließ ihn nichts erkennen. Ein eisiger Wind kam ihm vom Inneren der Höhle entgegen, ganz schwach, aber dennoch da. Eine ungewollte Gänsehaut ließ Meta's Härrchen aufrecht stehen und ihn zittern. Unbehagen machte sich kurz in ihm breit, doch er sagte sich: „Sternenkrieger haben keine Angst. Ich geh jetzt da hinein!“ Er ging vorsichtig ein paar Schritte voran und seine Augen gewöhnten sich Stück für Stück an die Finsternis um ihn herum. Ein seltsamer Geruch nach Friedhof und Verwesung strich um seine Nase, doch auch der konnte ihn nicht zurück halten, löste aber leichte Flauheit im Magen aus. Ihm wurde unwohl und er fragte sich, ob Miu wirklich hier drin war... Wieso sollte sie auf solche Pfade geraten und dann auch noch in solch einer Höhle verschwinden? Dafür war sie zu schlau und außerdem glaubte er nicht, dass sie derartige Wege beschreiten würde. Nicht, wenn es keinen triftigen Grund gab. Trotzdem spürte er, dass sie hier sein musste und kämpfte sich weiter voran. Allerdings ließen ihn die Dunkelheit und der kalte, erdrückende Friedhofsgestank nicht weit kommen und recht bald wieder an Rückkehr denken. Dem Sternenkrieger schwindelte, als er in die Finsternis starrte und plötzlich tauchte ein gleißendes Licht vor ihm auf. Erschrocken kniff er die Augen zu, wartete kurz und öffnete sie dann wieder. „Meta-Knight! Du musst weiter gehen, Miu braucht dich!“ Die Stimme war klar und fest, wobei sie auch etwas von Befehlston mit sich führte. Dem Maskierten fielen fast die Augen heraus, als er erkannte, wen er da vor sich hatte. Die schneeweißen Haare umgaben das fast genauso blasse Gesicht. Sie war ihrer Tochter so gleich... „Garlude?“, fragte der Sternenkrieger ungläubig und starrte sie fassungslos an. Seine Augen waren orange, denn er wusste genau, dass seine Kampfgefährtin schon sehr lange nicht mehr auf dieser Erde weilte und trotzdem stand sie so leibhaftig vor ihm, dass er sie hätte berühren können. „Finde Miu! Sie braucht dich! Los jetzt!“, wiederholte sie und der Dunkelblaue nickte. Sein Mut war zurückgekehrt und er war entschlossener denn je. „Wo ist Kirby?“, fragte er sie, doch die Sternenkriegerin löste sich bereits auf. „Rette Miu!“ Helle, wärmende Energie strömte auf ihn ein und der Maskierte spürte neue Energie. Meta's Schritte wurden sicherer und er glaubte, nun wieder alles und jeden besiegen zu können. Mit dieser Ansicht und dem Wissen, dass er im Notfall auch Galaxia zur Verteidigung hatte, ging er immer tiefer in die pechschwarze Ungewissheit hinein. Nach wenigen Schritten jedoch überfiel ihn plötzlich wieder dieser unerträgliche Schmerzensblitz, griff sein Schmerzzentrum an und traktierte es mit voller Wonne durch Tritte und Hiebe. Einen gequälten Aufschrei unterdrückend hielt er sich den Kopf, doch dieses Mal waren die Qualen so aggressiv, dass er glaubte, es würde ihm die Sinne rauben, wenn er sich jetzt nicht ausruhte. Jede Bewegung, die er tat, zahlte ihm sein Kopf mit noch mehr pulsierendem Leid heim und schon wenige Sekunden später hatte ihn sein Verstand so fertig gemacht, dass er keiner einzigen Regung mehr fähig war und mit einem leisen Ächzen zu Boden stürzte. Dieses Wummern war mehr, als er ertragen konnte, schlimmer, als das Drücken von heute Morgen. Er hatte das Gefühl, sein gesamter Körper bestünde nur noch aus seinem schlagenden Herzen, das den gesamten Leib erfüllte und ihn so sehr quälte. Ein Gefühl, als hätte ihm jemand mit voller Absicht in den Kopf geschossen und ließ ihn nun hier liegen, elendig verbluten... Miu... Wo war sie nur... Irgendwann erwachte Meta-Knight wieder. Sein Kopf schmerzte noch etwas, aber nicht so gravierend wie zuvor. Er öffnete nur langsam die Augen und spürte, dass sein gesamter Körper leichte Impulse für Auas aus sandte, die er gekonnt unterdrückte. Schwerfällig nur richtete sich der Dunkelblaue auf, zitterte einmal heftig zusammen und suchte sein Gleichgewicht. Die Wärme Garlude's hatte ihr Übriges getan und fuhr auch jetzt noch einmal heilend durch seinen bebenden Leib. Meta bemerkte sofort, dass er nicht mehr dort war, wo ihn sein Leid nieder gestreckt hatte und dass es hier deutlich kälter war, als im Vorderbereich der Höhle. Mit großen Augen schaute er sich genauer um. Ein riesiger Hohlraum umgab ihn, an dessen Wänden hellblaue Kristalle leuchteten. Es waren große und kleine, kurze und lange. Sogar am Boden schienen sie zu wachsen. Ihr helles Blau tauchte die Höhle in ein kaltes Licht und ließ alles geisterhaft und unwirklich erscheinen. //Wo bin ich?//, fragte er sich innerlich, doch im nächsten Moment erblickte er... viele tausende Irrlichter, die sich an der Decke versammelt hatten und nur wenige seilten sich auf tiefer gelegene Ebenen ab. Der Dunkelblaue hörte, wie sie ihn unverschämt auslachten und spürte, wie sie ihn gelegentlich ziemlich aufdringlich abflogen. Die Flammen waren kalt, eiskalt. Jedes Mal zuckte er leicht zurück, wenn eine der Flammen ihm zu nahe kam. Ihr hinterhältiges Spiel schien ihnen Spaß zu bereiten, denn sie kicherten ihn – wie er meinte – verspottend aus. Murrend versuchte Meta-Knight sie zu ignorieren und ließ seinen Blick weiter durch die Höhle schweifen. Sein Herz setzte ihm aus, als er sah, was es sich so gewünscht hatte und sein Hirn doch nicht glauben wollte... „Miu?!“ Seine Stimme versagte ihm, doch die Augen leuchteten – in so einer Situation wohl bemerkt – erfreut hellblau auf. Die Weiße sah gesund aus, wunderschön und so strahlend. So strahlend... Ihr reines Fell schien zu glühen und immer wieder hatte er das Gefühl, sie würde verschwimmen oder gar flackern, als wäre sie nicht wirklich da, wie ein Hologramm. Meta-Knight schob diese Erscheinungen auf seine Kopfschmerzen und wollte auf Miu zu laufen, doch ihr Blick hielt ihn zurück. „Meta-Knight. Ich freue mich, dass du da bist...“, rief sie glücklich und sein Herz erfüllte sich mit unendlicher Freude. Es ging ihr gut! Sie war am Leben. Alles heile! Sie konnten weg hier. „Miu. Lass uns gehen. Ich führe dich nach Hause“, sagte er sanft und schaffte es nun endlich einen Schritt auf sie zu zu treten. In diesem Moment legte sich ein Schatten auf das zarte Gesicht Miu's und der Blick verfinsterte sich ganz langsam, je näher Meta ihr kam. „Du kannst mir jetzt auch nicht mehr helfen. Es ist zu spät. Sieh deinem Schicksal in die Augen, mein Lieber!“ Ihre Stimme wurde immer düsterer und auch das Flackern nahm immer mehr zu. „Aber Miu, was sagst du denn da?“, wollte er fragen, doch die Worte blieben ihm – wie ein Kloß – im Halse stecken. Er schluckte ein paar Mal, doch es half alles nichts. Die Irrlichter über ihm wurden immer unruhiger und drängten sich immer häufiger auf. „Miu! Lass uns nach Hause gehen!“, bat er sie etwas fester und schüttelte die Lichter ab, die ihn immer wieder als kurzzeitigen Landeplatz benutzten und ihm Gänsehaut bescherten, je häufiger sie das taten. Sie waren so kalt, eiskalt! Trotzdem ließ der Sternenkrieger sich nicht daran hindern, sich seiner Partnerin zu nähern. Die Kristalle um ihn herum begannen zu glühen und reflektierten, wie Spiegel des Grauens, irgendein schreckliches Unheil. Das aufgeregte Flüstern der Flammen ließ ihn sich unschlüssig umschauen, irgendetwas war hier! Sie schienen alle durcheinander zu rufen und dann sprachen sie flüsternd mit einer kalten, klaren Stimme: „Es ist vorbei!“ Meta zuckte zusammen und blieb abrupt stehen. Vor ihm ragte ein besonders großer Kristall aus der Erde, über den er beinahe gestolpert wäre. Er spiegelte seine Unsicherheit und die Sorge um Miu wider. In ihm sah sich Meta-Knight plötzlich als ganz kleiner Sternenkrieger, in Kirby's Alter, wider. Wie er zitternd vor seinem Meister stand und nicht fähig war, etwas zu tun. Dann wechselte das Bild und er sah all seine gefallenen Freunde, wie sie im eigenen Blut erkalteten und starben. Dann war da Garlude, nein, es war Silica. Ihre Augen funkelten ihn wütend an und sie zeigte auf ihn. Das Bild verzerrte und zeigte den fröhlichen Kirby, Tip und Tuff, die gerade zusammen spielten und lachten. Wenige Sekunden später umfing die Drei eine schwarze Aura und die blauen Geisterflammen... Der Maskierte schreckte auf und sah wieder zu Miu. Diese hatte indes immer mehr an ihrer Schönheit verloren, war verblasst und verließ ihn schließlich. „Miu... Nein...“, stieß er kaum hörbar hervor, ehe ihn ein Irrlicht abflog und er blinzelnd den Kopf abwandte. Als seine gelben Augen nur wenige Bruchteile einer Sekunde wieder hoch schauten, hatte sich das komplette Bild geändert. Da, wo Miu bis eben noch gestanden hatte, in ihrer schönen weißen Pracht, da war jetzt jemand anderes aufgetaucht. Ein Wesen, das so schrecklich war, dass es ihm den Atem verschlug und sein kurzes Fell sträubte. Es sah aus wie Kirby und war es doch nicht! Es war tiefschwarz und seine Hände waren in Fetzen gerissen, genauso der untere Teil seines Körpers. Blaue Flammen, den Irrlichtern gleich, verzierten die Abrissstellen. Seine Augen waren normal Blau mit einem lila Schimmer und ein emotionsloser Ausdruck zierte sie. Über dem Kopf befand sich ein stetig brennendes, stehendes Irrlicht. Es bewegte sich nicht, war wie erstarrt. Im Gegensatz zu den übrigen seiner Art, die immer wilder und aufgebrachter durch die Höhle sausten. Miu war weg... Genauso spurlos verschwunden wie Kirby am Höhleneingang. In diesem Moment ging irgendetwas in Meta-Knight kaputt. Ganz leise und doch so schmerzlich, dass es ihn zerreißen wollte... Das große Sternenkriegerherz war zerbrochen. Alles, was ihm lieb und teuer gewesen war, hatte ihm dieses seltsame Wesen, in das sich der Pinke wahrscheinlich durch Zwang verwandelt hatte, genommen. Ihm entrissen und es waren noch größere Qualen, als die Kopfschmerzen, die er in der Dunkelheit erfahren hatte. Schlimmer als der Zustand des ewigen Leidens... „Irrlicht Kirby... Was hast du mit meinen Freunden gemacht?“, zwang sich der Maskierte eine Frage heraus und starrte wie gebannt in die dunkelblauen Augen des Gegners. Dieser antwortete nicht, sondern kam – fast schon unerträglich langsam – unaufhaltsam auf ihn zugeschwebt. Meta-Knight merkte schnell, dass Reden hier zwecklos war und wollte sein Schwert ziehen, doch... er war zu keiner Regung fähig. Wie fest gefroren stand er da und starrte dem Tod selbst in sein scheußliches Antlitz. Langsam, eine drückende Enge um ihn spannend, näherte sich der Schwarze. Die Kristalle verloren ihr Licht, die Irrlichter hielten inne und alles um Meta-Knight herum erfror. Nur für kurze Zeit... Der Sternenkrieger versuchte alles um sich zu wehren, wollte Galaxia einsetzen und war doch zu schwach, um gegen sein Ende anzukommen. Eine unendliche Schwäche überfiel ihn, unerklärlich und ganz plötzlich. Seine gelben Augen wurden trüber, verloren an Sehkraft und selbst die Kristalle spendeten kein Licht mehr. Er spürte, wie sich eine Träne, ganz leise und ungesehen, seinem linken Auge entwandte und über seine Wange rollte. Er hatte versagt. Konnte Miu und Kirby nicht retten, hatte sie im Stich gelassen. Alles, wofür er gekämpft und gelebt hatte... alles umsonst. Er hatte sein Versprechen, welches er Tip gegeben hatte, nicht einhalten können... Niemand hätte ihn in solch einer Situation deswegen verurteilt, niemand! Ein letztes Mal schärfte sich der gelbe Blick noch. Das eine Mal, als die helle Flamme eiskalt in ihn eindrang, ihn innerlich erfrieren ließ und ihm seine gesamte Lebensenergie schlagartig absaugte. Meta-Knight zuckte nicht einmal zusammen, fühlte sich nur so schwach, wie nie zuvor und brach in sich zusammen. Jegliche Empfindungen in seinem blauen Körper erstarrten, gefroren zu Eis und splitterten, wie ein Glas, das man fallen ließ. Den Aufschlag spürte der Maskierte nicht, sah nur, wie die Flamme ihn wieder verließ, seine Seele mit sich nahm und dem Monster seine Energie übergab. Die Flamme leuchtete heller als zuvor und auch die Augen des Schwarzen glühten kurz auf. Das war es wahrscheinlich, das musste das Unheil sein, vor dem Meta-Knight in Acht sein sollte. Dieses Scheusal, im Körper seines kleinen Freundes. Er musste Kirby besiegen?! Dieses Ding war Kirby! Auch wenn er anders aussah und sich anders verhielt – ja fast gestört – so war es in einer kleinen, so winzigen Faser des Herzens, die keiner fand, noch immer der pinke, lebenslustige und aufgeweckte Sternenkrieger Kirby. Meta's Augen wurden wieder trübe, wollten ihm zufallen, doch er kämpfte schwach gegen eine starke Ohnmacht an. Er wollte nicht gehen, nicht ohne Miu ein letztes Mal gesehen zu haben. Der Sternenkrieger wusste nun leider, was aus seinem Freund geworden war, dass die Geisterflammen ihn übernommen hatten, aber nicht, was sie mit der Weißen gemacht hatten. Vielleicht war sie gar nicht in dieser Höhle. Vielleicht suchte sie irgendwo anders, weit weg von diesem grausamen Ort gerade auch nach ihm. Irgendwo, in Sicherheit. Meta-Knight hoffte es so sehr, doch sein Herz war zu schwach, um ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Er blinzelte noch einmal. Wieder schärfte sich sein gelber Blick und dann sah er sie... seine geliebte Miu! Etwas weiter hinten in der Höhle, ein Teil von ihr, der sich ihm vorher nicht offenbart hatte. Und sie war alles andere als gesund und fit. Sie lag da, tot. Der weiche, weiße Körper war lang gestreckt, voller blutiger Verletzungen und riesiger Brandwunden. Diese waren an den Rändern mit Eis versehen, was Meta von der Kälte der Irrlichter ableitete. Sie entzogen einem die Lebensenergie, zumindest das Licht über Kirby's Kopf. Und dieser erkannte seine Freunde nicht mehr wieder. War von der Geisterflamme unter Kontrolle gebracht und für deren Zweck missbraucht wurden. Kirby konnte nichts dafür. Der Dunkelblaue starrte verloren auf ihren leblosen Körper. Die zerfetzten Ohren hatte sie nach hinten gelegt, die Rute von sich gestreckt, alles blutverschmiert und gesträubt. Ein Kampf, der so aussichtslos war und trotzdem hatte Miu es versucht. //Ach Miu... warum nur...//, fragte sich der Sternenkrieger im Stillen, während sich eine weitere, ganz dünne Träne aus seinem Auge befreite. Ihre Krallen waren ausgefahren, hatten Spuren am Boden hinterlassen und die Augen... ihre wunderschönen Augen waren blutverkrustet und geschlossen... Oder? In diesem Punkt war er sich nicht ganz sicher, denn als er genauer hinsah, waren sie offen, dann leer – wie herausgerissen, dann wieder zu und im nächsten Blinzeln offen und vorhanden. Meta-Knight schloss die Augen. All seine Gefühle waren weg, nur ein leichtes Bedauern, alle im Stich gelassen zu haben überrollte ihn. Das Zittern war gewichen und sogar die Schwäche hatte der Ohnmacht Platz gemacht. Der tapfere Sternenkrieger spürte schlagartige Kälte, Einsamkeit und etwas Hass in seinem splitternden Herzen. Dann ereilte ihn noch einmal ein heftiger Schauder, ehe er sich seinem tödlichen Schicksal ergab und in eine bodenlose Finsternis stürzte... um bei ihr zu sein! Sanftes Mondlicht drang durch ein großes Fenster in einen laminatverzierten Raum. Es tanzte über den hellen Boden und ließ alles in einem schaurigen Licht erstrahlen. In einem großen Bett, das direkt am Fenster stand, drängte sich eine blaue, rundliche Gestalt eng an ein schneeweißes Geschöpf. Dieses zuckte mit hübschen, langen Ohren und öffnete fast zeitgleich mit dem Runden die Augen. „Schatz, was ist? Du zitterst ja und... hast du geweint?“ Eine leise, so sanfte Stimme, dass sie nur von einem Engel stammen konnte, flüsterte besorgte Worte in die Dunkelheit. Der Krieger bewegte sich, schreckte auf und zitterte tatsächlich ganz schön heftig. Sein Herz raste und schien sich gar nicht mehr beruhigen zu wollen. „Miu...“ Er zuckte zusammen und presste sich noch fester an sein Weibchen. Sie konnte sich ein leises Fiepen nicht verkneifen und schaute ihn aus ihren unterschiedlich gehaltenen Augen besorgt an. Es ging ihr gut. Kein Blut, keine Krusten oder Verbrennungen... alles gut. „Nur ein Albtraum...“, flüsterte er und nahm sie in den Arm. Ihre Wärme und das weiche Fell beruhigten ihn allmählich wieder. Er fühlte sich sicher. „Bist du dir sicher?“, fragte Miu sanft und leckte ihm die Träne vom Gesicht. Meta nickte stumm und kuschelte sich wieder ein. Langsam verblassten die Bilder eines zu reellen Traumes vor seinem geistigen Auge. In diesem Moment fuhr ein Blitz in die Erde, ließ alles hell aufglühen und eine Gestalt am Fenster sichtbar werden. Ein Wesen, das Kirby so sehr glich und trotzdem nicht sein durfte! Eine blaue Flamme schwebte starr über seinem Kopf. Dieses Geschöpf beobachtete sie, mit seinen starren, gierigen Augen. Mit dem nächsten Blitz jedoch war es weg... oder? Der Sternenkrieger zuckte abermals zusammen, denn eine eiskalte Hand streifte seinen Kopf und das boshafte Kichern eines Irrlichts hallte leise durch den Raum. „Schlaf weiter Schatz, Irrlicht Kirby kann dir nichts, solange ich bei dir bin...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)