Bi-Sho-Nen von sheng-lx ================================================================================ Kapitel 8: Nachmittage zu zweit? -------------------------------- Alex stand mal wieder vor Matts Zimmertür und klopfte zaghaft an. Er war sich nicht ganz sicher, ob es von Intelligenz zeugte so schnell wieder in seinem Zimmer zu stehen, doch irgendwie hatte er das Verlangen dem Jüngeren wieder gegenüber zu stehen. Er hatte absichtlich abgewartet bis der Andere aus seinem Training zurückkam und gab ihm sogar ein wenig Zeit zum Duschen und wieder in seinem Zimmer zu verschwinden. Von Matt kam jedoch kein Mucks zurück. Vielleicht war er ja wieder bei Faith zum Lernen oder lag bereits im Bett? Leise öffnete er die Tür einen Spalt breit und steckte seinen Kopf hinein. Matt saß an seinem Tisch und hatte sich Kopfhörer aufgesetzt, kein Wunder, dass er sein leises Klopfen nicht gehört hatte. Mit einem breiten Grinsen betrat er das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Langsam trat er hinter den Anderen und staunte nicht schlecht. Er hatte damit gerechnet, dass Matt am Lernen war, doch was er da sah, verschlug ihm die Sprache. Auf dem Tisch lag ein DIN A3 Blatt und Matt zeichnete an einem Landschaftsbild mit Kohlestiften. Das Bild sah einfach atemberaubend aus und er beugte sich unabsichtlich noch weiter nach vorne, um genauer drauf schauen zu können. Dabei stützte er sich leider etwas am Tisch ab, sodass Matt ihn nun gesichtet hatte, abrupt innehielt und erstmal verwirrt entgegenblickte. Es dauerte einen Moment bis Matt die Situation erfasst hatte. Er sprang entsetzt auf und legte seinen Block auf das Bild, damit Alex nicht noch mehr davon erhaschen konnte. „Was zur Hölle machst du hier in meinem Zimmer? Das Wort Privatsphäre ist dir absolut fremd, kann das sein?" Matt setzte die Kopfhörer ab und fixierte den Älteren mit einem vernichtenden Blick. Alex ignorierte seine Fragen gekonnt und streckte den Arm aus, um den Block wieder zur Seite zu schieben. Matt reagierte sofort und umfasste sein Handgelenk knurrend. „Was wird das?" „Ich würde mir gerne das Bild genauer anschauen. Ich wusste gar nicht, dass du zeichnest... das sieht atemberaubend aus." Alex meinte jedes Wort ernst und schaute dem Jüngeren dabei ins Gesicht, nur um das faszinierte Minenspiel darin zu beobachten. Matt schien nicht zu wissen, wie er darauf reagieren sollte, denn er konnte die Überraschung, die Freude, den Scham darüber sowie die Frustration darin lesen. Das Ganze dauerte einen Bruchteil von Sekunden und wie es schien siegte die Scham, denn Matts Wangen glühten plötzlich und er schaute zur Seite. Er verstand nicht, warum ihm das Ganze peinlich war, doch er sagte nichts dazu. Er hatte das Gefühl, dass ein Kommentar die Situation wieder umschwingen und er binnen weniger Sekunden vor der Tür landen würde. „Darf ich?" Da sollte noch einmal einer sagen, er hätte keinen Anstand. Er spürte anhand des Drucks an seinem Handgelenk, dass Matt mit sich haderte, war jedoch überrascht, dass dieser ihn losließ und so seinem Tun nicht mehr im Wege stand. Vorsichtig hob er den Block an trat noch etwas näher, um sich das Bild nun in Ruhe anzusehen. „Wie lange zeichnest du schon? Das ist wirklich der Wahnsinn, vor allem die Details. Malst du auch? Darf ich noch mehr sehen?" Prompt kam ein Nein von seinem Kollegen und Alex blickte verwirrt auf. „Wieso nicht? Du kannst das doch nicht einfach nur für dich behalten, und sag mir jetzt nicht, dass es dir peinlich ist. Das muss es ganz und gar nicht!" Matts Röte war mittlerweile verschwunden und er betrachtete Alex mit einem kritischen Blick. Er konnte das Rattern in seinem Kopf förmlich hören. Gut, Alex würde es in seiner Situation nicht anders gehen. Er hatte den Kleinen die erste Zeit erstmal aufgezogen und es bis zum Äußersten übertrieben. Anschließend hatte er sich an ihn rangemacht und jetzt überhäufte er ihn mit Komplimenten. Wer würde da nicht skeptisch werden? Seufzend fuhr sich Alex durch die Haare und stellte sich wieder aufrecht hin. Vielleicht sollte er seine Taktik noch einmal überdenken und wieder ändern, um das Eis so schnell es geht zu brechen. Er hatte die letzten Tage selbst lange über die Sache nachgedacht und egal wie er es drehte und wendete... er wollte den Kleinen für sich haben. Er musste zugeben, dass er schon vom ersten Augenblick an das gewisse Etwas gespürt und sich so auf ihn fixiert hatte. Er wollte viel mehr erfahren und ihn besser kennenlernen, was die jetzige Situation nur bestätigte. „Dann eben beim nächsten Mal, aber dann will ich auch mehr sehen als nur ein Bild! Viel Spaß noch, mach nicht mehr so lange" damit drehte sich Alex lächelnd um und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer. # # # „Ähm... welchen Part... übernimmst du... während dem Sex?" John wurde mit jedem Wort immer leiser bis er fast flüsterte, doch Seiji bekam natürlich jedes einzelne Wort mit und schaute ihn verblüfft an. Es dauerte nicht lange bis er eins und eins zusammenzählen konnte und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Das war höchst interessant. John hatte sich also die Situation gestern weiter gedichtet und kam an dem Punkt an, wer von ihnen beiden wohl unten liegen würde. Selbst Seiji hatte soweit nicht gedacht, da er für beides offen war, doch das würde er ihm erstmal nicht auf die Nase binden. Wo bliebe da denn sonst der Spaß bei der Sache, sollte sich der Andere doch ruhig ein wenig mit dem Thema beschäftigen. Stattdessen legte Seiji das Buch beiseite und setzte sich kurzerhand rittlings einfach auf dessen Beine, damit John ihm endlich in die Augen schaute. John zuckte überrascht zusammen und versuchte zur Seite zu blicken. Ihm schien die Frage ziemlich peinlich zu sein, denn seine Wangen glühten förmlich. Das konnte man doch sicher steigern. Seiji rückte noch näher heran und beugte sich zu Johns freiliegendem Ohr, um leicht über die Ohrmuschel zu lecken und schließlich dran zu knabbern. Er spürte wie John die Luft einzog und beobachtete, wie dieser langsam die Augen schloss. Da war wohl jemand etwas empfindlich. „Ist es denn so wichtig zu wissen wie ich mit anderen Männern Sex habe?" Seiji ließ flüsternd von Johns Ohr ab und küsste sich sanft und gemächlich seinen Hals hinab. „Wie wäre es, wenn wir eher herausfinden auf was du so stehst?" Er hielt kurz über dem linken Schlüsselbein an und begann an der Stelle zu saugen. Bevor John auch nur rechtzeitig reagieren konnte, war Seiji bereits fertig und leckte grinsend über die Stelle. „Das ist ja wohl nicht dein Ernst, du kannst doch ni..." da hatte also jemand seine Stimme wiedergefunden, doch Seiji stoppte das Ganze einfach in dem er ihn küsste und keinen Widerspruch zuließ. John schien den Knutschfleck wieder vergessen zu haben, denn er erwiderte den Kuss umgehend. Er spürte schon im nächsten Moment Johns Hand in seinen Haaren und wie dessen Zunge plötzlich gegen seine Lippen strich. John bat um Einlass und Seiji gewährte sie ihm natürlich. Während John sich mit der Zunge an ihm austobte, begann Seiji seine Hand über dessen Hemd gleiten zu lassen und die Knöpfe nach und nach zu öffnen. Um besser an alles dran zukommen, positionierte er sich zwischen dessen Beine, doch als er sich Johns Hose widmen wollte, löste dieser den Kuss und schaffte ein wenig Platz zwischen ihnen beiden. „Ähm... ich..." John begann sich schüchtern zu erklären, doch Seiji griff sich beide Hände des Anderen und drückte sie sachte gegen die Matratze, damit er sich wieder nähern konnte. Er beugte sich zu Johns Hals und begann abermals Küsse darauf zu verteilen. „Keine Sorge, heute habe ich nicht vor herauszufinden, wer welche Stellung einnimmt" Seijis Lippen wanderten immer weiter nach unten bis er an seiner Brust ankam. „Denk nicht so viel nach, lass dich einfach treiben", damit umschloss er Johns Brustwarze und begann ihn mit seiner Zunge zu liebkosen. Er entlockte dem Anderen ein Seufzen, doch schon im nächsten Moment presste dieser seine Lippen aufeinander um keinen Mucks von sich zu geben. Schmunzelnd konnte Seiji nicht anders und reizte ihn ein wenig mehr. Er spürte wie sich John ins Lacken krallte und beschloss noch etwas weiter zu gehen indem seine Zunge Johns Oberkörper hinab wanderte. Während er am Hüftknochen halt machte und daran knabberte, ließ er Johns Hände frei und öffnete stattdessen seine Jeans. „Sei... was..." da Seiji im selben Moment, in dem John den Mund öffnete, wie zufällig über sein bestes Stück streifte, kamen die Worte zwischen einem Keuchen hervor und der Protest wurde somit im Keim erstickt. Grinsend ließ er seine Finger über den Rand der Boxershorts streifen und blickte dem Anderen ins Gesicht. In Johns Blick erkannte er sowohl die Erregung als auch die Unschlüssigkeit. Seijis Grinsen wurde jedoch noch breiter als er beobachtete wie John zu schlucken begann und nochmal zum Reden ansetzen wollte, jedoch nichts rauskam. „Du denkst immer noch viel zu verkrampft über die Sache nach, genieß es einfach" damit umfasste er die Shorts und legte Johns Männlichkeit frei, die bereits eine erhebliche Reaktion aufwies. „Er tut es schließlich schon!" Natürlich kam er nicht umhin einen Kommentar von sich zu geben und als die Röte in Johns Gesicht schoss, lachte er leise auf. Mürrisch blickte John zu ihm runter und wollte ihm auch gleich die Retourkutsche verpassen, doch schon im nächsten Moment blieben ihm die Worte im Mund stecken. Seiji beugte sich wieder zu dessen Schoß und leckte über die gesamte Länge, nur um ihn schließlich behutsam in den Mund zu nehmen. John keuchte laut auf und schlug sich daraufhin umgehend die Hand auf den Mund. Es war wirklich keine gute Idee hier im Haus solche Dinge zu tun, denn er wollte Johns Stimme ungedämpft hören. Er wollte, dass der Andere wegen ihm stöhnte und mit seinem Namen auf den Lippen kam. Er übte mit seinen Lippen mehr Druck aus und setzte seine Zunge ein, die seinen Penis mit auf- und abglitten und ihn an der Spitze neckte. John stöhnte gegen seine Hand und griff mit der Anderen in Seijis Haare, um sich darin festzukrallen. Gekonnt erhöhte er das Tempo und spürte schon nach kurzer Zeit, dass sein Kollege kurz vorm Explodieren war. „Sei, ich komme gleich... hör... auf..." zwischen seinem Stöhnen versuchte John Seiji dazu zu bewegen aufzuhören, doch dieser wollte davon nichts hören. Er trieb den Anderen immer weiter voran und nahm seine Männlichkeit immer tiefer in sich auf, bis dieser sich schließlich in seinem Rachen ergoss. Brav schluckte Seiji alles hinunter und leckte John sauber bevor er alles wieder artig einpackte. Johns Anblick während er zum Höhepunkt kam, ging natürlich nicht spurlos an ihm vorbei. Der Anblick hatte ihm selbst alles Blut in seine Mitte geschossen und am Liebsten würde er jetzt über den Anderen herfallen. Doch er riss sich zusammen und versuchte auf andere Gedanken zu kommen. Auf keinen Fall wollte er John verschrecken und zu weit gehen. Das er einen Blowjob nach seiner kleinen Frage oder besser indirekten Offenbarung zugelassen hatte, war schon mehr als er erhofft hatte. Er blickte erneut zu seinem gegenüber und stockte bei dem Anblick. Hatte er es doch übertrieben? John hielt sich die Hand vor Augen und atmete immer noch sehr unregelmäßig. Seiji war ein klein wenig überfordert und griff daher Johns Handgelenk, um sein Gesicht freizubekommen. „Es tut mir leid, wenn ich zu weit gegangen bin." „Was? ... Nein, ich... es..." John blickte kurz zur Seite und räusperte sich laut, ehe er wieder seine Stimme unter Kontrolle hatte. „Nein, das ist nicht das Problem bei der Sache. Es ist nur...du hättest nicht schlucken müssen." Und das war alles? Er hatte bedenken, weil er seine Samen geschluckt hatte? Kaum hatte er es ausgesprochen, musste Seiji wieder grinsen. Der Kerl war einfach unglaublich, dafür, dass er eigentlich Hetero war. „Glaub' mir eins: Wenn ich etwas nicht will, dann tue ich es auch nicht. Für keinen." Damit hauchte er John noch einmal einen Kuss auf die Lippen und stand vom Bett auf. John folgte ihm und stand ebenfalls auf, kam jedoch nicht sehr weit, da sich Seiji vor ihn stellte und sein Hemd zuknöpfte als wäre er ein kleines Kind. „Ich kann das auch alleine, mensch" natürlich musste sich der Andere wieder beschweren, wäre ja sonst langweilig. „Keine Sorge, ich packe dich nicht nur gerne aus, ich ziehe dich auch gerne wieder an" wie zufällig ließ er im selben Moment seine Finger über dessen Haut gleiten und nahm sich den nächsten Knopf vor. „Wie verbleiben wir denn jetzt mit deinen Bedenken. Konnte ich sie ein wenig zerstreuen oder bedarf es noch weitere Hilfe?" Seiji knöpfte gerade den Letzten zu und schaute John mit einem verschmitzten Lächeln entgegen. Daraufhin erntete er lediglich ein leises ‚Idiot', was wohl so viel lautete wie: Ich lasse es drauf ankommen. # # # Sam betrat am nächsten Morgen verschlafen die Küche und staunte nicht schlecht. Alle Mitbewohner waren anwesend, selbst Faith saß am Küchentisch und frühstückte mit. Das war eine Prämiere, wenn er so darüber nachdachte. Irritiert schaute er das Mädchen an und hob fragend die Augenbraue als sie ihn im selben Moment anblickte. „Guten Morgen, gewöhn' dich dran, wird demnächst öfter vorkommen." Sam nickte knapp und schmunzelte. War ja klar, dass sie ihn nicht aufklärte und er vermutete, dass sie auch nicht mit der Sprache rausrückte, sollte einer fragen. Doch das machte ihm nichts aus. Er schritt zur Kaffeemaschine und schaute sich den aufgeweckten Haufen an, während der Kaffee durchlief. Wie konnte man am frühen Morgen eigentlich immer nur so gut drauf sein? Allerdings fiel ihm auf, dass die Stimmung auf alle Fälle entspannter war als am gestrigen Tag. Nachdem sich Sam mit an den Tisch gesetzt hatte, räusperte sich Rafael einmal laut und es herrschte sofort Stille im Raum. „Euch ist sicher bewusst, dass demnächst Sommerferien anstehen und Sam und ich haben darüber geredet das Restaurant für zwei Wochen am Stück zu schließen, vorzugsweise in der Mitte der Ferien. In der ersten Woche wollten wir ein wenig Urlaub am Strand machen. Meine Familie besitzt ein Ferienhaus und würde es uns zur Verfügung stellen. Wenn ihr Zeit und Lust habt, seid ihr herzlich eingeladen mitzukommen. Ihr könnt es euch überlegen und uns einfach bis dahin Bescheid geben." Wie befürchtet kamen die ersten Fragen und es schien, dass einige wirklich Interesse hätten. Matt und Faith hingegen verhielten sich etwas bedeckt, Sam konnte schlecht einschätzen, wie es um die beiden stand, doch er ließ sich einfach überraschen. Mehr als anbieten konnten sie schließlich nicht. „Na, dass John Feuer und Flamme ist, war ja klar. Dann kann er da weiter machen, wo er gestern anscheinend aufgehört hatte." Alex zwinkerte seinem Kollegen zu und John schaute ihn nur irritiert an. Natürlich verstand er nicht, auf was Alex hinauswollte. Dieser hingegen rollte bei dem fragenden Blick lediglich die Augen, griff sich Johns Poloshirt und zog diesen ein wenig nach unten. „Ich habe mich schon gewundert, warum du heute einen Polo angezogen hast, doch ein wenig blitzt es noch hervor. Das nächste Mal nimmst du was mit höherem Kragen, du Casanova." Erst als Alex den Knutschfleck freilegte, verstand Besagter, was gemeint war. War ja klar, dass die Sache nach hinten los ging. Seiji, der John gegenübersaß, grinste nur frech und versuchte es hinter der Kaffeetasse zu verstecken, doch John schmollte innerlich immer noch und dafür würde er sich revanchieren. Er stand nicht sonderlich auf Knutschflecke, zumal er diese dann ständig für seinen Job abdecken musste. „Da spricht doch nur der Neid, da du derzeit nicht ordentlich zum Zug kommst." Als würde es ihn nicht sonderlich jucken, schob er sich sein Frühstück in den Mund und kaute genüsslich darauf herum, während sich alle anderen versuchten ein Schmunzeln zu unterdrücken. Bevor ein Gegenschlag ausgesprochen werden konnte, mischte sich Faith ins Geschehen ein. „Vielen Dank für die Einladung, ich würde gerne mit an den Strand kommen." Sofort war der Knutschfleck vergessen und alle blickten zu ihr hin. Natürlich ging diese Reaktion nicht an ihr vorbei und sie hob fragend die Augenbraue. „Hm? Dachtet ihr etwa, ich lasse mir so eine Chance entgehen? Auch ich brauche mal Urlaub, außerdem passt es gerade zeitlich perfekt." Sam und Rafael schauten sich kurz an, lächelten kommentarlos und widmeten sich wieder ihrem Frühstück. Beide hatten absolut nicht damit gerechnet, dass Faith sich ihnen anschloss und das als eine der ersten. Das musste sicher etwas damit zu tun haben, dass sie nun am Frühstückstisch saß. Ob man sich Sorgen machen sollte? „Na ja, ein wenig am Strand abhängen wird nicht schaden... bin auch dabei, passt zeitlich in meinen Ferienplan." Matt hantierte gerade am Handy herum und hatte anscheinend seinen Kalender durchforstet. Er packte seine Elektronik wieder weg und stand auf, um sich schließlich auf den Weg zu machen. Die Ferien würden nächste Woche beginnen, doch so dreist zu sein und dem Unterricht fernbleiben, wollte er auf keinen Fall. Zumal er nichts tun wollte, was die Aufmerksamkeit seiner Eltern auf sich lenken würde. Die Anderen taten es ihm gleich und schon nach wenigen Minuten ging jeder seinen üblichen Weg, um den freien Arbeitstag zu genießen. # # # John saß auf einer Parkbank und beobachtete wie die Leute an ihm vorbeischritten. Er hatte schon einige Avancen von vorbeigehenden Frauen bekommen, während er auf Seiji wartete, und war so langsam genervt. Der Kerl war eindeutig nicht der Pünktlichste. Einen tiefen Seufzer unterdrückend, lehnte sich John zurück und ließ den Kopf nach hinten fallen. Wie bereits die vergangenen Stunden wanderten seine Gedanken erneut zum gestrigen Abend und er konnte nicht umhin daran zu denken, wie Seiji ihn verwöhnt hatte. Sofort sammelte sich die Lust zwischen seinen Beinen und er zischte laut auf. „Du klingst nicht gerade gut gelaunt, welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?" Die Worte ließen ihn sofort aufhorchen und er blickte einem grinsenden Seiji ins Gesicht. Das machte die Sache nicht einfacher für ihn. Als wäre er ein Teenager in seinen besten Jahren, der ständig und überall geil wird. Sofort schlug er sein Bein über das Andere, um die kleine Beule zu vertuschen, bis er sich wieder im Griff hatte. „Du bist nicht gerade ein ideales Vorbild, wenn du hier mit einer ausgebeulten Hose im Park sitzt und die Leute dabei anstarrst. Das sendet absolut falsche Signale aus, zumal gerade die Zeit ist in der die Kleinkinder nach Hause gehen." Seiji schmunzelte und setzte sich neben seinen Freund, dem es sichtlich peinlich war, dass er das tatsächlich gesehen hatte. Da war er wohl doch nicht schnell genug gewesen. „Was glaubst du, wessen Schuld das ist?" zischte er und biss sich im selben Moment auf die vorlaute Zunge. Na super, musste er ihm auch noch auf die Nase binden, dass er der Grund für sein kleines Problem war? Natürlich lachte Seiji leise über den Kommentar und rückte ein wenig näher, um dem Gespräch ein wenig Privatsphäre zu gönnen. „Wieso bin ich denn jetzt auf einmal schuld, nur weil du eine dreckige Fantasie hast?" John zuckte leicht zusammen und rückte ein wenig von Seiji ab. Sein Körper, der sich nun so nah bei ihm befand sowie der männliche Duft, den er ausströmte, ließen John schwer schlucken und er wäre am Liebsten im Boden versunken. Musste der Andere auch noch darauf herumreiten? Leider konnte er nicht weiter darüber nachdenken, da Seiji erneut näher rückte und dieses Mal sogar seinen Arm über die Schulter legte, um ihn von der Flucht abzuhalten. „Sei... das ist nicht witzig" John verschränkte die Arme vor der Brust und schaute aus Protest in die andere Richtung. „Ach nicht? Mich würde interessieren, an was du gedacht hast?" „Daran, dass du unpünktlich warst, sonst nichts." Seiji schmunzelte, überbrückte nun die letzten Zentimeter zwischen ihnen und beugte sich zu Johns Ohr, um hinein zu flüstern. „Das ist nur die halbe Wahrheit. Es gibt nur zwei Möglichkeiten... entweder warst du gefrustet, weil wir gestern nicht weiter gemacht haben, obwohl du genau gesehen hast, dass ich dich am liebsten ausgezogen und hart rangenommen hätte" er beobachtete bei seinen Worten wie Johns Atem langsam unregelmäßig wurde und musste sich ein Lachen wirklich verkneifen. Er hatte eindeutig ein viel zu großes Vorstellungsvermögen und so wie dieser begann schwer zu schlucken, konnte er sich denken, dass er sich seine Worte gerade ausmalte. Ja, er war ein wenig fies... aber nur ein wenig. „Möglichkeit Nummer zwei wäre auch einfach nur ein Rückblick an gestern Abend. Wie du dich einfach treiben gelassen und nicht einmal gemerkt hast, wie ich dich halb ausgezogen und mich zwischen deinen Beinen ausgebreitet habe. Ich muss zugeben, ich hatte tierischen Spaß den kleinen Johnny mit meiner Zunge zu verwö..." weiter kam er nicht, da John ihm nun mit hochrotem Kopf seine Hand auf den Mund presste und ihn mit flehendem Blick vermitteln wollte endlich aufzuhören. Vor allem nach diesem grauenvollen Spitznamen seines besten Stückes. Ehrlich? Breit grinsend, öffnete er die Lippen und ließ seine Zunge über Johns Handfläche gleiten, sodass ihn dieser sofort wegzog. „Ich lass dich ja schon in Ruhe, aber lass dir eins gesagt sein, deine Art ist nicht nur erfrischend, sondern auch ziemlich sexy und turnt mich an." Lachend küsste ihn Seiji auf die Schläfe und rückte nun etwas von ihm ab. John schaute ihn nur sprachlos an und wusste ganz genau, dass er gerade so rot wie eine Tomate war. Es war wirklich beschämend, wie scharfsinnig sein gegenüber war und es war ihm einfach nur peinlich. Wie schaffte der Andere ständig ihn so fühlen zu lassen? Zumal das nicht einmal seine Art war. Eigentlich hatte er gedacht, dass er wusste, auf was er sich bei ihm eingelassen hatte. Doch je intensiver die Sache wurde, desto mehr hatte er das Gefühl einen Wolf vor sich zu haben. Einem ziemlich hinterhältigen Wolf. „Zurück zum eigentlichen Thema, wir müssen den Nachmittag leider verschieben. Mein Bruder hat mich vorhin angerufen und gebeten auf seine kleine Tochter bis morgen früh aufzupassen. Er kommt gleich hierher und bringt die Kleine mit. Entschuldige, ich wollte dich vorher anrufen, aber ich war mir sicher, dass du schon auf dem Weg warst." John nickte und winkte nur ab. „Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen... aber, spricht etwas dagegen, wenn wir einfach etwas zu dritt machen? Da ich mir sowieso schon den Tag freigenommen habe und ich auch mit kleinen Kindern klar kom..." „Sehr gerne, ich würde mich freuen." Seiji schnitt ihm das Wort ab und lächelte als sie beide auch schon die Stimme eines anderen Mannes hörten. # # # Nach den Schulstunden stand Matt wieder in der Küche und ließ sich gerade einen Kaffee durchlaufen als ihn von beiden Seiten Arme umzingelten und sich an der Arbeitsplatte abstützten, um ihn am Flüchte zu hindern. Matt brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, wer so lebensmüde war. Er schloss die Augen, um ja nicht auszurasten und fragte direkt „Was willst du?" „Trink deinen Kaffee und lass uns einen kleinen Ausflug machen." „Bitte was?" Es dauerte einen Moment bis Matt die Worte realisiert hatte und drehte sich ein wenig überrascht zum Älteren um. „Wieso sollte ich mit dir einen Ausflug machen? Such dir jemand anderes!" Kaum hatte er das breite Lächeln des Anderen erblickt, war auch schon sämtliche Selbstdisziplin dahin und er fuhr ihn wie immer an. Er drehte sich wieder zur Maschine und presste die Lippen aufeinander. Er hasste es selbst, wenn er ständig so reagierte, doch sein Mund war einfach schneller als der Verstand, vor allem, wenn es mit Alex zu tun hatte. Doch der Andere ließ sich davon wie immer nicht beirren. Stattdessen beugte er sich ein wenig vor, sodass er in Matts Ohr flüstern konnte. „Weil ich gerne etwas mit dir unternehmen möchte" er überbrückte die letzten Zentimeter und begann am Ohr des Jüngeren zu knabbern. Matt zog entsetzt die Luft ein und drehte sich im nächsten Moment mit der Hand auf dem Ohr zu Alex um. „Lass das!" zischte der Kleine und blickte leicht schmollend zu ihm auf. Alex sah zum Schmollmund und merkte kurz darauf, dass er unbewusst die Luft anhielt. Warum machte ihn das so an? Ungewollt leckte sich Alex leicht über die Unterlippe und es kostete ihn Überwindung sich nicht auf den Kleinen zu stürzen. Um der Situation zu entfliehen und ihn dazu zu bewegen den Ausflug anzunehmen, beugte er sich abermals nach vorne und stoppte kurz vor den Lippen des Anderen. „Wir haben zwei Möglichkeiten... entweder machen wir zusammen den Ausflug... oder aber ich werde dich hier und jetzt küssen. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass gerade jemand die Treppe heruntersteigt und gleich hier ist. Also?" Es war vielleicht etwas unfair, doch diese harmlose Erpressung würde ihm schon nicht wehtun. Zähneknirschend stand der Jüngere vor ihm und überlegte fieberhaft, was er machen sollte. Die Entscheidung schien getroffen zu sein, denn er drehte sich schnell wieder zur Maschine um und murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Da er dem Jungen immer noch sehr nah stand, legte er seine Lippen auf dessen Nacken und spürte das Zusammenzucken bei der Berührung. „Ich habe dich nicht verstanden, wie war das?" „Ich sagte, ja, du Mistkerl und jetzt hau ab!" Matt hob seine Stimme zwar nicht an, doch er sprach nun deutlicher und Alex war zufrieden. „Wir treffen uns in einer halben Stunde vor der Haustür. Sei pünktlich, sonst hole ich dich persönlich ab." Da nun alles geklärt war, entfernte er sich und ließ Matt alleine in der Küche zurück, der jedoch direkt im Anschluss Gesellschaft von Sam bekam. ~ TBC ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)