Legends von Mitsunari_Ishida ================================================================================ Kapitel 5: Noch immer ein Team ------------------------------ Noch immer ein Team Camille beschloss, sich erst einmal auf die Suche nach Paul zu machen. Als erstes ging sie ins Fernsehzimmer, welches hauptsächlich von ihr und Barry benutzt wurden. Der Raum war nicht besonders gross, und eigentlich standen neben dem Fernseher und einer Couch nur noch Barrys und Camilles Spielekonsolen und ihre dazugehörigen Videospiele dort. Sie hatte Glück. Paul sass dort auf dem Fenstersims des Erkerfensters und starrte gedankenverloren nach Draussen. Sie setzte sich ihm gegenüber, ebenfalls auf den Fenstersims. Er war selten so nachdenklich. „Wo warst du die letzten zwei Tage?“ Er wandte den Blick nicht ab, als er ihr antwortete. „Trainieren, was denn sonst?“ Sie musterte ihn. „Was ist los? Etwas stimmt doch nicht mit dir.“ Er warf ihr einen kurzen Blick zu, bevor er wieder aus dem Fenster schaute und etwas beobachtete, dass sie nicht sehen konnte. Er antwortete ihr aber nicht. „Willst du darüber reden?“ „Nein.“ Das überraschte sie nicht. Sie musste immer lange warten, bis er sich ihr anvertraute. Wenn er es überhaupt tat. Mit einem sanften Lächeln schaute sie nun ebenfalls nach Draussen. Es hatte zu regnen begonnen. Graue Wolken hingen mittlerweile schwer am Himmel und der Regeln prasselte nun gegen das Fenster. Wenigstens erzählte er ihr hin und wieder etwas. Sie war bestimmt die Einzige, die ihn so gut kannte. Sie wagte sogar zu behaupten, dass nicht mal Reggie so viel über Paul wusste. Nicht einmal Reggie... Einen Moment! Sie biss sich auf die Unterlippe und musterte Paul erneut. Sie hoffte, irgendwo eine Veränderung seiner Haut zu sehen. Ihr Blick entging ihm nicht. „Was ist?“, fragte er scharf. Sie dachte darüber nach, wie sie ihm am besten die Frage stellen konnte, die ihr auf der Zunge lag. Als ihr keine gescheite Ausweichfrage einfiel, beschloss sie ihn direkt zu fragen. „Bist du Darkrais Partner?“ Mit ausdrucksloser Mine sah er sie an. Gerade als er den Mund öffnen wollte, um ihr zu Antworten, wurde irgendwo im Haus eine Tür sehr heftig zugeschlagen. Beide schauten wie auf Kommando zur Tür, als sähen sie dort den Übeltäter. Doch die Zimmertür blieb zu. „Willst du nicht nachsehen?“, fragte Paul. Es war mehr als offensichtlich, dass er jedem weiteren Gespräch ausweichen wollte. „Nein. Und um auf das Warum gleich zu antworten: Es wird mit ziemlicher Sicherheit weder Ash noch Rocko gewesen sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer der beiden eine Tür so zuknallen würde. Wenn es Barry gewesen ist, will ich ihn lieber in Ruhe lassen, Dad wirds bestimmt nicht gewesen sein, da er uns immer wieder sagt, wir sollen die Tür nicht wie ein Tauros sondern wie ein Mensch schliessen. Bleiben noch Lucia und Kenny, und wenn die zwei Streit miteinander haben, werde ich mich bestimmt nicht einmischen.“ Das schien Paul einzuleuchten, denn er erwiderte nichts. Nach einem kurzen Moment der Stille sagte er jedoch: „Ja, ich bin Dakrais Partner.“ Ungläubig sah Camille ihn an. Sie hatte es jetzt zwar vermutet, doch es von ihm selber zu hören war etwas ganz anderes. „Und damit du es weisst. Ich werde mich ganz bestimmt nicht in das ganze Theater mit Team Rocket einmischen. Ich halte mich da raus, damit will ich nichts zu tun haben.“ Normalerweise wäre Camille bei so einer Aussage wütend geworden, hätte ihm an den Kopf geworfen, was das eigentlich soll, die legendären Pokemon wären auch auf seine Hilfe angewiesen. Sie hätte ihn vermutlich einen kühlen Eisblock genannt der sich nur um sich selber kümmert und wäre schlussendlich stinksauer davongelaufen, da er nichts erwidert hätte. Doch es kam anders. „Das ist vielleicht auch besser so“, seufzte sie. „Je weniger der Partner involviert sind, desto besser. Zumindest vorerst.“ Etwas verschlafen ging Camille am frühen Nachmittag zu den Kampffeldern neben der Kampfzone. Sie hatte Kalle mitten in der Nacht noch eine Nachricht geschickt, dass sie es nicht früher schaffen würde. Sie hatte grosse Mühe mit dem Einschlafen gehabt, und dass Paul sie kurz nach Mitternacht angeschnauzt hatte, ob sie denn nicht wenigstens ruhig liegen bleiben könnte, hatte auch nicht zum Einschlafen beigetragen. Selfe hielt sich wie üblich an ihrer Schulter fest, zu faul um selber zu fliegen. Es bemerkte, dass Camille tief in ihre Gedanken versunken war. „Mach dir doch nicht so viele Sorgen! Ihr seid jetzt schon zu dritt. Das zeigt doch, dass zumindest den freien Legendären nicht egal ist, was mit den anderen passiert, Arceus' Sturheit hin oder her.“ „Ja, ich weiss“, gab Camille tonlos zurück. „Aber da wir nicht wissen, was Team Rocket als nächstes plant, hilft uns das trotzdem noch nicht viel weiter. Drei gegen eine ganze Organisation, da haben wir nie und nimmer eine Chance. Vor allem da Paul sich nicht beteiligen will.“ „Den überreden wir schon noch. Glaub mir, Darkrai wird sich das nicht gefallen lassen. Ich kenne ichn lange genug um zu wissen, dass er sich so ein Verhalten nicht bieten lässt.“, sagte Selfe überzeugt. „Warum hat Darkrai ihn überhaupt ausgewählt?“ Selfe zuckte mit seinen kleinen Schultern. „Keine Ahnung, dass musst du ihn schon selber fragen.“ Sie waren nun bei den Kampffeldern angekommen. Jedes Feld war von hohen Maschendrahtzäunen umgeben, welche man durch Türen im Gitter betreten konnte. An jedem Feld waren zusätzlich zwei Flutlichtscheinwerfer angebracht, so dass die Trainer auch nach Einbruch der Dunkelheit weiter trainieren konnten. Fast alle waren belegt, viele Trainer trainierten hier, um die Kampfkoryphäen herauszufordern. Einige winkten Camille zu, als sie sie erblickten. Mit einem unsicheren Lächeln winkte sie zurück, als sie an den Kampffeldern vorbei ging, auf dem Weg zum hintersten in der Reihe. Wie Camille schon vermutet hatte, war Kalle bereits da. Er sass auf der Bank, welche am Rande des Kampffeldes stand, und beobachtete die Trainer im Feld nebenan. „Hi“, sagte sie mit einem schüchternen Lächeln als sie fast neben ihm stand. Er sah zu ihr und stand dann auf. „Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr“, sagte er und grinste. „Sehr witzig“, antwortete sie und drehte ihm den Rücken zu, als sie sich dem Kampffeld zuwandte. Sie zog ihre Pokebälle aus der Tasche und warf sie in die Luft. Aus den fünf Bällen materialisierten sich Raichu, Vulnona, Lucario, Rexblisar und Magnayen. „Das ist also dein Pokemonteam.“ Kalle musterte ihre Pokemon. „Sie sind wirklich sehr gut trainiert, das sieht man sofort.“ „Danke.“ Sie musste sich eingestehen, dass sie sich sehr über das Kompliment freute. Selfe sah seine Trainerin skeptisch an, sagte aber nichts dazu. „Ich habe mich nun doch entschieden, Scherox durch Magnayen zu ersetzten. Scherox hat einfach gegen zu viele von Cynthias Pokemon eine Schwäche.“ „Mit welchen Pokemon wird Cynthia überhaupt kämpfen?“ „Ich gehe mal davon aus, dass sie Knakrack, Roserade, Milotic, Lucario, Gastrodon und Krypuk einsetzten wird. Ich habe sie bis jetzt nur mit ihnen kämpfen sehen. Ich wüsste nicht einmal, ob sie noch andere besitzt, mit denen sie einen solchen Kampf bestreiten würde“, antwortete Camille. „Zeigst du mir deine Pokemon?“ Ohne zu antworten zog er ebenfalls seine Pokebälle hervor und warf sie in die Luft. Neben Camilles Pokemon erschienen Magnayen, Iksbat und Camerupt, welche Camille von Früher kannte. Neu gefangen hatte er sich seither ein Voltenso, ein Lepumentas und ein Tengulist. „Kein Wasserpokemon, warum überrascht mich das nicht?“, sagte sie frech bevor sie völlig fasziniert auf Lepumentas zuging. Sie war nur ein bisschen grösser als das Pokemon, trotzdem strich sie ihm wie gebannt über den Kopf. Fragend musterte sie das Pokemon und sie spürte Kalles Blick im Nacken. „Ich habe ausser in Büchern noch nie ein Lepumentas gesehen“, gestand sie. „Ausserdem sagt man, dass Lepumentas einst von einer uralten Zivilisation erschaffen worden sind, um ihre Siedlungen zu schützen“, erzählte sie weiter. „Woher weisst du das?“, fragte er, als er neben sie trat. „Meine Mutter ist Archäologin, deswegen ist Dad auch meistens alleine zu Hause wenn Barry und ich auf Reisen sind. Und wenn sie nach Hause kommt erzählt sie uns immer die erstaunlichsten Geschichten über frühere Zeiten und Zivilisationen. Und natürlich über die legendären Pokemon.“ Selfe wollte nun nicht mehr länger ignoriert werden. Es liess sich auf Lepumentas' Kopf nieder. Das Pokemon richtete seine orangen Augen nach oben, konnte Selfe jedoch trotzdem nicht erblicken. „Wo ist deine Mutter eigentlich gerade?“, fragte es, um sich nun auch am Gespräch beteiligen zu können. „In den Trostu Ruinen.“ Das verunsicherte Selfe offensichtlich, es ging jedoch nicht weiter darauf ein. Camille blieb jedoch keine Zeit nachzufragen. „Camille! Teilen wir uns das Kampffeld?“, ertönte von Weitem die Stimme ihres Bruders. Er, Ash und Rocko hatten das Kampffeld nun fast erreicht. Als Kalle die drei sah, verfinsterte sich sein Blick. „Das darf ja wohl nicht wahr sein“, murmelte er. „Sind das Freunde von dir?“ „Der Blonde ist mein Zwillingsbruder. Die anderen beiden, ja das sind Freunde von mir“, sagte sie und sah Kalle fragend an. Er bemerkte ihren fragenden Blick. „Ist zu lange um es jetzt zu erklären, hoffen wir einfach mal, dass sie mich nicht erkennen.“ Die drei hatten nun das Kampffeld betreten. „Klar können wir es uns teilen. Aber wie wäre es denn mit einem Doppelkampf?“, schlug Camille vor. Währenddessen war Pikachu von Ash's Schulter gesprungen und musterte nachdenklich Kalles Magnayen. „Ich bin dabei!“ Ash war sofort Feuer und Flamme für die Idee. „Ich hab auch nichts dagegen“, liess Barry verlauten. „Ach ja übrigens, ich bin Barry“, stellte er sich an Kalle gewandt vor. Ash und Rocko taten es ihm gleich. „Ich bin Kalle“, stellte er sich kurz vor und rief anschliessend, genau wie Camille, seine Pokemon zurück. „Ich bin Schiedsrichter“, sagte Rocko und stellte sich am Rande in der Mitte des Kampffeldes hin. „Kalle und ich gegen euch zwei?“, fragte Camille und die anderen stimmten zu. Ash und Barry gingen auf die andere Seite des Kampffeldes, während sich Camille und Kalle auf der näheren Seite aufstellten. „Ich habe gar nicht zu einem Doppelkampf zugestimmt“, sagte Kalle und grinste. „Du hattest ja auch gar keine Wahl.“ Camille zog einen Pokeball hervor. „Vulnona, du bist dran!“, rief sie und warf den Pokeball in die Luft. In einem roten Lichtstrahl erschien ein rotes, fuchsähnliches Pokemon. Mit seinen neun Schweifen und dem schlanken Körper sah es sehr elegant aus. „Lepumentas, los!“ Kalle warf nun ebenfalls einen Pokeball in die Luft. Neben Camilles Vulnona erschien sein Lepumentas, drehte sich ein paar Mal um die eigene Achse und blieb schliesslich ein paar Zentimeter über dem Boden in der Luft schweben. Ihnen gegenüber erschienen in zwei weiteren Lichtstrahlen Barrys' Impoleon, sein Starterpokemon, und Ash's Panferno, welches dieser einst von Paul übernommen hatte. Camille fragte sich, warum Ash sein Panferno gewählt hatte, aber sie wusste, dass dieser nicht viel Wert auf Typvorteile legte. Das würde ein spannender Kampf werden, besonders da sowohl Vulnona als auch Lepumentas im Nachteil gegenüber Impoleon lagen. „Der Kampf beginnt“, rief Rocko. „Lassen wir sie zuerst angreifen“, murmelte Camille Kalle zu. Er erwiderte nichts, da er aber keine Anstalten machten anzugreifen, schien er ihrer Strategie zu folgen. „Panferno, Thempohieb auf Lepumentas!“, befahl Ash seinem Pokemon. „Impoleon, Hydropumpe auf Vulnona!“ Die Pokemon taten wie geheissen. Aus Impoleons Schnabel schoss ein starker Wasserstrahl, während Panferno unglaublich schnell über das Kampffeld rannte, um seine direkte Attacke auszuführen. „Vulnona, stell dich vor Lepumentas und setzte Schutzschild ein“, gab Camille gelassen ihrem Pokemon die Anweisung. „Vulnona!“, rief das Pokemon, platzierte sich mit zwei Sprüngen vor dem braunen Psychopokemon und setzte seine Attacke ein. Um das Feuerpokemon erschien ein in allen Farben des Regenbogens schimmernde Schicht, welche sich kugelförmig um die beiden Pokemon ausbreitete. Zeitgleich trafen Panfernos Thempohieb und Impoleons Hydropumpe auf den Schutzschild, welcher den Attacken jedoch stand hielt. Die Angriffe prallten ab. Dass die Angriffe fast mühelos abprallten bewies Vulnonas Stärke. Grundlos hatte Camille die Sinnohliga nicht gewonnen. „Gut gekontert“, sagte Kalle. Camille lächelte daraufhin. Selfe, welches sich mittlerweile wieder faul an ihrer Schulter festhielt, musterte seine Trainerin genau. Was war denn im Moment mit ihr los? Es war ja schliesslich nicht das erste Mal, dass ihr jemand ein Kompliment machte. „Jetzt sind wir dran. Vulnona, Energieball auf Impoleon.“ „Lepumentas, verstärke den Energieball mit Psychokinese.“ Vor Vulnonas Schnauze erschien eine grün schimmernde Kugel, welche immer grösser wurde. Als sie ihre grösst mögliche Form erreicht hatte, warf das Feuerpokemon die Attacke in Richtung Impoleon. „Lepuuumentas!“ Die Augen des Pokemon begannen rosa zu leuchten, kurz darauf auch der Energieball. Lepumentas steuerte nun die Attacke von Vulnona. „Impoleon, du musst ausweichen!“, rief Barry hektisch seinem Pokemon zu. Augenblicklich sprang das Pokemon zur Seite, doch es nützte nichts. Der Energieball verfolgte Impoleon und traf es im Rücken. Es wurde zur Seite geschleudert und prallte am Gitter ab. „Aber... Wie ist das möglich?“, fragte sich Ash laut genug, dass es alle hören konnten. „Energieball ist eigentlich eine Attacke, deren Treffgenauigkeit nicht sehr hoch ist“, begann Rocko zu erklären. Er schien aufrichtig beeindruckt von der Kombination. „Da Lepumentas aber mit seiner Psychokinese Vulnonas Attacke steuerte, war es praktisch unmöglich, dass sie verfehlen würde.“ „Davon lass ich mich nicht aufhalten, Impoleon, setzte Aquahaubitze ein!“ Vor Impoleons Schnabel formte sich ein Wasserball. Es schleuderte die Attacke auf Lepumentas, viel zu schnell für das Bodenpokemon. Lepumentas konnte nicht mehr ausweichen und wurde frontal getroffen. Camille und Kalle konnten gerade noch ausweichen, um nicht von Lepumentas mitgerissen zu werden, welches hinter ihnen gegen das Gitter geschleudert wurde. Ash nutzte es aus, dass Camille einen Moment abgelenkt war. „Panferno, Schaufler auf Vulnona!“ Ash's Pokemon vergrub sich blitzschnell in der Erde. Zurück blieb nur ein Loch im Boden, das Feuerpokemon war nicht mehr zu sehen. „Verdammt“, fluchte Camille. Der Angriff würde Vulnona sehr viel Schaden zufügen. „Vulnona, bleib nicht stehen sondern beweg dich ohne Unterbruch über das Kampffeld.“ Dies würde ihr Pokemon zwar ermüden, jedoch hätte Panferno dann weniger Chancen es zu treffen, da es ständig in Bewegung war. Mittlerweile hatte sich Kalles Lepumentas mehr schlecht als recht wieder aufs Kampffeld geschleppt. Es schien fast am Ende seiner Kräfte zu sein, der Angriff hatte ihm grossen Schaden zugefügt. Allerdings ging es Barrys Impoleon nicht sehr viel besser, das hiess das zumindest beide Seiten ausgeglichen waren, was die Kampfkraft anbelangte. Camille und Kalle tauschten einen Blick. Sie schien zu verstehen, was er dachte. Es war keine Strategie, der sie gerne folgte, aber es spielte keine Rolle mehr. „Vulnona, spring auf Lepumentas!“ Das fuchsartige Pokemon warf kurz einen Blick zu seiner Trainerin, bevor es tat was verlangt wurde. Mit einem eleganten Sprung landete es auf dem Kopf von Lepumentas. Keinen Moment zu früh, denn fast gleichzeitig tauchte Panferno aus dem Erdreich auf, verfehlte Vulnona und traf stattdessen Lepumentas. „Vulnona, Psychoschock auf Panferno.“ Vulnona sprang von Lepumentas, welches gerade zu Boden ging, und schleuderte die Attacke auf Panferno. Dieses konnte der Attacke nicht ausweichen und wurde im Gesicht getroffen. Durch die kurze Distanz zwischen den Pokemon musste Panferno grossen Schaden einstecken. Leider stand Vulnona nun alleine zwei Pokemon gegenüber. Lepumentas hatte den Angriff nicht überstanden. Camille musste sich nun schnell etwas einfallen lassen. Sie kannte Ashs Kampftaktik und die ihres Bruders kannte sie sowieso. Ihr kam eine Möglichkeit in den Sinn, aber ob diese klappen würde? Mittlerweile hatte Kalle sein Lepumentas zurück gerufen. Er verzog keine Miene. „Tut mir leid wegen Lepumentas“, murmelte sie. „Anders ging es nicht, konzentriere dich auf den Kampf.“ Sie biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte nur einen Versuch. Sie hoffte, dass Ash und Barry so kämpften wie erwartet. „Impoleon, Hydropumpe!“ „Panferno, Tempohieb!“ Camille grinste Siegessicher. Genau wie erhofft. „Vulnona, spring zwischen Panferno und Impoleon!“ Das Pokemon tat wie geheissen. Während ihre Gegner die Attacken vorbereiteten, platzierte es sich zwischen ihnen. Ohne nachzudenken zielten die Pokemon weiterhin auf den Fuchs. Einen Moment zu spät realisierte Barry, was seine Schwester vor hatte. „Nein warte Impoleon, abbrechen!“, rief er hastig doch es war schon zu spät. Impoleon feuerte seine Attacke ab. Währenddessen hatte auch Panferno seine Attacke gestartet. „Jetzt ausweichen Vulnona!“ Das Pokemon sprang in die Luft, um den Angriffen auszuweichen. Unter ihm trafen die Attacken auf die falschen Pokemon. Erst traf Panferno mit Tempohieb Impoleon, kurz darauf wurde Panferno von Hydropumpe weggeschleudert. Beide Pokemon gingen zu Boden, Vulnona blieb als einziges stehen. „Impoleon und Panferno können nicht mehr weiterkämpfen, Vulnona hat gewonnen.“ Während Ash und Barry sich erst einmal gegenseitig die Schuld zuschoben, kam Vulnona auf seine Trainerin zugerannt. Camille ging in die Hocke um ihr Pokemon zu umarmen. „Gut gemacht Vulnona“, lobte sie ihr Pokemon. Kalle ging nun ebenfalls in die Hocke, um mit Camille auf Augenhöhe zu sein. „Marc hatte recht, aus dir ist eine schwer zu bezwingende Trainerin geworden“, flüsterte er ihr zu. Sie sah ihn verwundert an, antwortete aber nichts darauf. Als die anderen drei sich zu ihnen gesellten, erhoben sich beide wieder. „Das war ein echt spannender Kampf. Das nächste Mal gewinnen wir“, sagte Ash überzeugt. Camille lachte. „Wenn du das gerne glauben möchtest“, antwortete sie und grinste schelmisch. Die fünf unterhielten sich noch eine Weile über den Kampf. Besser gesagt, alle ausser Kalle. Er hatte nicht das dringende Bedürfnis, sich am Gespräch zu beteiligen. Der Kampf war nicht seine Welt. „Kalle, darf ich dir eine Frage stellen?“, fragte Rocko plötzlich. Überrascht stimmte Kalle zu. „Worum geht es denn?“ „Kommst du zufällig aus Hoenn?“ Bei Rockos Worten verfinsterte sich Kalles Blick schlagartig. Rocko hatte ihn also wieder erkannt. „Ja, ich bin dort aufgewachsen.“ Bevor jedoch das Gespräch weiter in eine Richtung verlaufen konnte, die Kalle äusserst unangenehm wurde, ertönte ein Geräusch, welches dem eines Helikopters ähnelte. Die fünf schauten in den Himmel. Über ihnen flog ein riesiges Fluggerät vorbei, welches die Form einer Pyramide hatte. An jeder Ecke waren Rotoren befestigt, die es dem Gefährt ermöglichten, durch die Luft zu fliegen. „Ist das nicht die Kampfpyramide?“, fragte Ash erfreut. „Was macht Brandon denn hier?“ Camille und Barry hingegen strahlten beide. „Mom kommt zurück. Brandon hat ihr wohl angeboten, sie nach Hause zu fliegen.“ „Ich bin schon gespannt, was sie uns diesmal spannendes über die legendären Pokemon erzählen wird.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)