Teen Pirates von Totenprinz ================================================================================ Kapitel 2: Fang mich doch, wenn du kannst ----------------------------------------- Bei ihrem Dorf angekommen, wurden sie auch gleich von einer orange-haarigen Frau mit blauen Augen und nahezu unzähligen Sommersprossen im Gesicht aufgehalten. ”Keeva!“ Besagte Person grinste die Jungen an. ”Hey, Jungs! Was ist los? Wohin des Weges?“, fragte sie und man hörte dabei einen leicht ungewöhnlichem Akzent heraus. Ihr Blick senkte sich und sie konnte auch Kirk entdecken. ”Ah. Kirk ist auch da?“ Manche meinten schon, dass sie aus dem Norden stammen könnte, was auch den Akzent erklären würde. Keeva an sich war schon fragwürdig. Allerdings war sie auch diejenige, die bisher stets ein Auge auf Peter gerichtet hatte. Als Peter noch kleiner war, hatte Keeva ihn vor wilden Tieren und Eindringlingen beschützt, vor allem wenn diese auch drauf und dran waren, ihn verletzen zu wollen. Auch sämtliche Geschichten, und die Tatsache dass er selbst ein Kirkland war, wusste er nur durch ihr. Kein Wunder, denn sie selbst war auch ein Kirkland, nun, bis sie eben ihren Mann des Lebens gefunden hatte und somit hier auf der Insel verweilte. ”Meow.“ Kirk wurde auch schon hochgehoben und in die Arme geschlossen. Es war einem nicht unbekannt, dass Keeva sehr für Kirk schwärmte. Sie mochte den Kleinen richtig gern. ”Uhm. Wir... wir wollten zum Hafen.“, antwortete Peter und wurde von Keeva auch gleich mit fragenden Blicken beschenkt. ”Fisch.“, fügte Alessio eher planlos hinzu und grinste etwas unbeholfen, aber charmant. Jupp, auch wenn Keeva verheiratet war und die Erziehung von Peter förderte, so war diese immer noch eine attraktive Frau. Und in Alessios Augen wurde auch hier keine Ausnahme gemacht, was der Flirterei entsprach. Aber um fortsetzen zu können, dürfte sein Freund nicht da sein, der ihn nur etwas in die Seite boxte. ”Autsch.“ Keeva sah die Beiden, oder eher die drei, eine Weile an. Ihr Grinsen breitete sich kurz aus, ehe sie es mit einem breitem Lächeln abschloss. ”Sagt das doch gleich.“ Die Dame überlegte und fragte auch freundlich: ”Könntet ihr mir allerdings etwas mitbringen? Es sind nur vier Dinge, die mir aber sehr wichtig sind.“ Die beiden Jungen sahen sich kurz an, ehe sie sich wieder ihr widmeten. Beide nickten. ”Sicher, können wir.“ Keeva schloss die Augen und begann um die beiden herum zu laufen, während sie aufzählte, was sie wollte. ”Etwas Blaues wie Wasser, etwas Rotes wie Feuer, etwas Grünes wie Gras, etwas, das diese drei Sachen übertrifft und verbindet.“ Als Keeva wieder vor den Beiden stand und ihre Augen öffnete, fand sie zwei Augenpaare, die sie mehr als verwirrt ansahen. Aber anstatt sich genauer zu äußern, lächelte sie die Beiden an und bedankte sich nur im Voraus. Der junge Kirkland überlegte derweil, ob es vielleicht in der Familie lag, dass nicht jeder richtig tickte. Er konnte sich daraus keinen Reim machen und Alessio offensichtlich auch nicht. ”Sag mal, Peter.“ Der Angesprochene blickte zu Keeva. ”Wie gut bist du eigentlich im Rennen?“ ~*~ Es war später Nachmittag, als Alessio die Einkäufe erledigte. Sie benötigten etwas zu essen, etwas zu trinken und ein Boot. Woher er Letzteres bekommen könnte, wusste er, weshalb er erst die passende Nahrung suchte. Alessio überlegte fleißig, wie lange man auf hoher See auskommen konnte bzw. was sich lohnt und was eher nicht. Auf der ganzen Insel gab es niemanden, der ein Boot mit einer inneren Kühlbox besaß. Das erstbeste, was ihm einfiel, war Apfel. Apfel und Brot. Und eben Wasser. Mit den drei Zielen ging er zum Markt. Peter hingegen ”durfte“ zeigen, was für ein ”großartiger Marathonläufer“ er doch war. Er musste Keeva fangen. Der Grund war simple: Kirk. Vorhin meinte sie zum Kleinen, dass wenn er Kirk haben wolle, er sie erst fangen musste. Eine Alternative oder dergleichen gab es nicht. Seitdem waren gefühlte drei Stunden verstrichen und Keeva war seit einer geraumen Zeit auch nicht mehr auffindbar. Peter verschnaufte kurz. ”Verdammt.“, fluchte er und keuchte vor annähernde Erschöpfung. Peter musste Keeva fangen, um Kirk bekommen zu können. Rennen half nicht viel, das hatte er gemerkt. Da blieb dann nur noch die Idee sie in eine Falle zu locken. Und auch das war einfacher gesagt als getan, denn immerhin war Keeva ebenfalls ein Kirkland, der Gefahren riechen könnte. Mit einer aufkeimenden Idee begab sich der junge Mann in den Wald. Indessen unterhielt sich Alessio mit größter Freude mit einer wunderschönen Marktdame. Dass er dabei auch prompt zu flirten begann, war vorhersehbar. Und einen kleinen ”Nebeneffekt“ hatte der Flirt auch: Sein Einkauf fiel wesentlich günstiger aus. ”Vielen Dank, Alexa.“ Die besagte Marktdame errötete nur und winkte lächelnd ab. ”Nichts zu danken.“ Schon seit geraumer Zeit saß Keeva mit Kirk auf einem Baumstumpf und wartete gemütlich auf Peter. ”Na, Kirk? Was meinst du? Kommt der Kleine noch?“, fragte Keeva den Kater. Dieser maunzte ihr nur genervt entgegen. ”Na, na. Zu einer Dame ist man nett.“, belehrte sie Kirk und grinste schief. Dazu äußerte sich Kirk nicht, was ihm einen leichten Zwick bescherte. Keeva richtete sich auf. ”Also gut, wollen wir mal nachsehen, wo der Kleine blei-“ Keeva verstummte. Kirk würde fragend zu ihr hoch sehen, wenn seine Nase nicht schon längst diesen Geruch vernommen hätte. Er kannte diesen Geruch und vor allem Keeva liebte diesen. ”Ist das...? Ist das...?!“ Und vom Geruch gelockt, folgte sie diesem auch sofort. Auf einer kleinen Waldlichtung stand es auf einem Haufen von Blättern. Ein Teller gefüllt mit ihrem Lieblingseintopf. Allein der Geruch, der die schöne Würze bemerkbarer machte, bewies, dass es sich um den I-Stew handelte. Es herrschte Stille. ”Ich verstehe, Kleiner. Du willst mir eine Falle stellen.“, murmelte Keeva und grinste schelmisch. Ihre Augen durchsuchten die Gegend nach jedem außergewöhnlichem Erscheinungsbild. Bisher deutete nur der Blätterhaufen unter dem Teller, dass darunter eine Falle versteckt war. Es könnte aber auch eine doppelte Falle sein, fein nach dem Motto ”wenn die eine nicht klappt, dann sicher die Andere“. Für Keeva war es also nichts Fremdes. Der Geruch von I-Stew war dennoch verdammt verführerisch. Es gab nun drei Möglichkeiten. Sie nahm einen Stein, sie ließ Kirk rein laufen oder sie nahm den Rückzug. ”Oder...“ Sie grinste weiter. Oder sie kombinierte alle drei Möglichkeiten. Zu erst warf sie einen Stein und ließ damit die erste Falle zu schnappen, eine Grube. Dann ging sie vor und forderte Kirk auf, für sie weiter zu gehen. Die zweite Falle schnappte zu, ein Netz. Allerdings befand sich das Gericht immer noch auf einem Blätterhaufen. Keeva stand kurz davor und grübelte, in wie fern das eine Falle sein konnte. Die Orange-Haarige nahm wieder einen Stein, aber nicht geschah. ”Ein Fake?“, fragte sie sich und nahm den Teller. ”Guten Appetit.“ ”Oh, danke Klei-“ Überrascht drehte sich die Dame um und wen sah sie von dem Standpunkt aus, an dem sie noch eben stand? Peter, zusammen mit Kirk. An den Füßen des Kleinen befand sich das Netz, indem der Kater kurz zuvor noch gefangen war. ”Gar nicht schlecht, Kleiner.“, lobte Keeva. ”Danke!“, rief Peter begeistert. In einem unbedachten Moment seiner Freude wurde er beinah von einem fliegendem Messer erwischt, welches sich stattdessen in den Baum reinrammte. Peter wurde bleich und blickte zu Keeva, die mit einem Löffel in der Hand unberührt aß. ”Eines solltest du dir merken, Peter.“ Sie schluckte kurz einen von vielen Happen runter und redete dann weiter: ”Drehe deinem Feind niemals den Rücken zu. Es könnte das Letzte sein, was du je gemacht hast.“ ~*~ Der Abend brach schließlich ein und während Peter mit Keeva und Kirk in ihrem Hause gemütlich am Tisch saßen, kam schließlich auch Alessio wieder zurück. ”Wo warst du denn, Al?! Ich muss dir unbedingt erzählen, was heute passiert ist!“ Ohne auch nur einen Gruß auszusprechen, bombardierte Peter Alessio gleich mit seinen Erlebnissen mit Keeva und Kirk. Kirk maunzte nur und rollte sich auf seinem Stuhl zusammen. Und ja, Kirk besaß im Hause der kleinen Familie einen Stuhl, der gar mit seinem Namen verziert war. Keeva grinste wieder und bereitete das Abendessen vor. ”Und dann konnte ich Kirk aus dem Netz befreien! Toll, was?!“ Alessio nickte nur lächelnd und müde. Peter wunderte sich zwar etwas, aber ging nicht wirklich darauf ein. Er war einfach zu aufgeregt. ”Jungs? Essen ist fertig!“ Alessio schüttelte es leicht bei dem etwas starkem Geruch an Gewürzmischungen. Die Dame sah wirklich super aus und ihr Essen teilte die Optik, nur bei den Gewürzen wurde die Gute gern übereifrig. So gab es auch mal Pasta mit Chilli- und Brokkoli-Gewürzen. Allein der Gedanke schenkte dem großen Jungen einen Schauer. Allerdings konnte er auch nicht wie sonst einfach gehen, da er Peter unbedingt etwas sagen musste. Dass er sein Vorhaben anschließend vergaß konnte er im Nachhinein seiner Gemütlichkeit und seiner gern passiven Art verdanken. Stattdessen übernahm er das Abspülen und das familiäre Trio befand sich im wärmsten Teil des Hauses, dem Sofa. ”Sag mal, Keeva?“ Die angesprochene Dame blickte zu ihrem Schützling. ”Ja, Peter? Was gibt’s?“, fragte sie ihn leicht grinsend. ”Wann kommt eigentlich dein Mann nach Hause?“ Die Frage ließ die Augenbraue von Keeva in die Höhe schießen. Zum einen, weil sie sich wunderte wieso Peter ausgerechnet so was Belangloses fragen würde, zum Anderen, weil sie sich das selbst auch schon fragte. Als sie jedoch zu einer Antwort ansetzen wollte, hörte man das Klacken des Schlosses. Die Haustür wurde aufgerissen und man konnte hören, wie ein Schlüssel aus dem Schloss gezogen und anschließend die Tür wieder geschlossen wurde. ”Ich glaub, da ist er auch schon.“, meinte sie nur und grinste wieder. Sie stand auf, um ihren Mann, der auch kurz drauf im Wohnzimmer ankam, mit einem Kuss zu begrüßen. ”Schön, dass du wieder zuhause bist, Schäfchen. Bist du wieder auf dem Heimweg einfach eingeschlafen?“ Der relativ verschlafen aussehende Mann blickte mit seinen grünen Augen hinüber zu den Kleinen auf dem Sofa. ”Ah, Peter. Du bist ja immer noch da-“ Keeva zwickte ihn leicht. Peter hingegen blickte nur fragend zu Kirk, der allerdings seinen Schlaf suchte. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder den Turtletäubchen, nur um festzustellen, dass der Ehemann nicht mehr vor der Wohnzimmertür stand. Als Peter wieder zu Kirk blickte, fand er den Herren auch wieder. ”Hey~ Ist dir der Kater etwa wichtiger als ich, Heracles?“ Beleidigt legte sich Keeva an die Rückenlehne des Sofas und blickte ihren Mann an. Besagte linste nur hoch zu ihr. ”...“ Eine Antwort bekam Keeva nicht direkt, was ihre Braue leicht zucken ließ. Da Peter wusste, dass das das Zeichen dafür war, dass Keeva Heracles gleich anpflaumen würde um kurz darauf dann doch mit ihm im Bett landen würde, nahm der Kleinen den erstbesten Ausweg: ab zur Küche. ”Hey, Aless. Bist du schon fertig?“, fragte Peter, als er die Küche betrat. Alessio saß derzeit über einen Zettel und schien angestrengt nachzudenken, als ihn Peter unterbrach. Leicht lächelnd blickte er zu ihm. ”Ja, das bin ich.“ Nun bemerkte Peter, dass Alessio nicht in seiner sonstigen guten Laune war. ”Hey, Alessio. Was ist denn los?“ Der Kleine saß sich zu ihm, indessen schlich sich auch Kirk in die Küche, um dem Ehepaar aus dem Weg gehen zu können. ”Nun ja, wie soll ich sagen...“ Alessio wurde leicht nervös. ”Einfach raus damit.“, munterte ihn Peter auf. Wieder schenkte ihm Alessio ein Lächeln. ”Eigentlich hätten wir alles. Ich hab alles in unserer Meereshütte, am Hafen, gebunkert. Nur eines konnte ich nicht bekommen, obwohl ich mir sicher war, dass wir es bekommen konnten.“ ”Hm? Und was?“, fragte der Blonde nach. Auch Kirk sprang zu erst auf seinen Stuhl und dann auf den Tisch, um der Unterhaltung bestens folgen zu können. ”Oh, Kirk. Hast es auch nicht ausgehalten, huh?“ Der Kater nickte nur kurz und blickte zu Alessio. ”... ein Boot.“ ”Was?“ Peter blickte seinen guten Freund überrascht an. Es herrschte eine kurze Stille ehe alle drei seufzten, wobei man bei Kirk es wahrscheinlich nur annehmen konnte. ”Entschuldige. Ausgerechnet das Wichtigste.“ Peter konnte ihm nicht all zu böse sein. Er war sich nämlich ziemlich sicher, dass er an seiner Stelle nicht nur eine Absage sondern auch eine Kopfnuss vom Hafenmeister bekommen würde. Ja, manche hier auf der eigentlich gemütlichen Insel konnten mit den Trio nicht viel anfangen und andere hielten sie schlicht für ein Chaoten Trio, das mehr Erziehung benötigte. Nun musste schnell eine Idee her, denn Peter würde schon zu gern nach dem anderen Teil der Karte suchen. Was würde denn ein Kirkland in diesem Fall tun? … … … ”Alessio? Wie gut bist du eigentlich wirklich, wenn es um Flucht geht?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)