Maintenant battez vous von Twinkle ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Wir hatten uns gestritten. Mal wieder. Aus dem selben Grund wie immer. Seine Witze, unsere Clique die lachte und mein inneres das vor Schmerz schrie. Dieses ewige Geschwätz darüber wie abartig Schwule waren, oder wie unnormal. Von meinem Freund. Der Mann mit dem ich mein Leben verbringen wollte machte sich über 'seinesgleichen' lustig, Und vor allem: Er machte sich über uns lustig. Beide das, was man als beliebte 'normale' junge Männer bezeichnen würde, hatte es lange gedauert bis wir uns die Liebe zu einem anderen Mann eingestehen konnten. Doch keiner hatte sich überwinden können, es der Öffentlichkeit zu beichten. Erst recht nicht unseren Kumpels, die nach wie vor ihre tollen Witze über Schwule machten. Die Gedanken ließen alles in meiner Umgebung verblassen und meine Füße trugen mich durch die Stadt. Meine Brust fühlte sich an als würde sie platzen, vor lauter Schmerz der sich in ihr ansammelte. Wir hatten nur einen gemütlichen Abend mit allen zusammen in einer kleinen Kneipe verbringen wollen, welcher jedoch darin geendet hatte, das meine sogenannten Freunde über ein schwules Pärchen aus meinem Bekanntenkreis gelästert hatten. Ich hatte mir nur ein paar schwache Lacher abgerungen um nicht zu sehr aufzufallen. Mein Freund hingegen hatte fleißig mit Witze gemacht. Derjenige der sich am Abend zuvor noch schnurrend wie ein Kätzchen an meine Brust gekuschelt hatte. Ich hatte ihn mehrmals schon danach gefragt warum er das tat, doch er konnte es nicht erklären, so das ich es verstand. Er sprach kaum mit mir über solch ernste Themen. Verzweifelt wie ich war schlug ich die Kapuze meines schwarzen Mantels hoch und richtete meinen vorher ziellosen Marsch auf einen Punkt aus. Das lachen aus der Erinnerung an letzten Abend hallte durch meinen Kopf. Doch der Gedanke an die Witze die gestern gemacht wurden versüßte mir nicht meine schlechte Laune, sondern brachte seine Enttäuschten Augen zurück. Tiefe Schuld durchfuhr mich. Ich wusste um meinen großen Fehler. Ich hatte ihn schon so oft gemacht. Zu oft. Gestern hatte ich ihm das Herz gebrochen. Mit ihm reden konnte ich nicht, Ich wusste nicht wieso, aber aus irgendeinem undefinierbaren Grund sträubte sich alles in mir gegen diese Vorstellung. Außer mein Herz, das wusste, dass dieses Versteckspiel falsch war. Dieses ewige leugnen nur um ihnen zu gefallen. Ich wollte ihm erklären das ich Angst hatte, davor wie sie reagieren würde, dass meine Eltern es erfahren könnten. Sie würden mich verstoßen, mich demütigen und erniedrigen. Für sie musste ich immer genau das sein, was ich nicht war. Über die Jahre hatte ich eine Maske angelegt und nun viel es mir schwer sie wieder abzulegen. Zu schwer, wie ich nun erfahren musste. Ich könnte dadurch den einzigen Menschen verlieren der meinem immer grauer werdenden Leben Farbe gab. Ich ballte die Fäuste und grub mir meine eigenen Fingernägel ins Fleisch. Verdammt, was sollte ich nur tun? Ich konnte nicht nachdenken, zu groß war die Sorge ihn zu verlieren nur weil ich nicht vernünftig mit ihm reden konnte. Ich fasste den Entschluss ihn zu finden und mit ihm zu reden. Über alles was ich ihm bisher verschwiegen hatte. Ich konnte ihn nicht verlieren! Er war das einzige das mich noch am Leben hielt. In einer vagen Ahnung wo ich ihn finden könnte, suchten sich meine Füße ihr Ziel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)