Zweisamkeit von Mysthecia (Law X Kid) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war Kalt draußen und fing wieder an zu schneien. Er stand vor dem Fenster, eine Tasse mit heißem Kaffee in den Händen. Beobachtete die Schneeflocken wie sie langsam auf die Erde fielen, um dann in dem weiß, des schon gefallenen Schnees zu versinken. Es waren schon einige Tage vergangen, seit Heiligabend und heute war Silvester. Der letzte Tag des Jahres. Auch das würde er alleine verbringen, wie die vergangenen Tage auch schon. Dabei hatte er sich so viel Mühe gegeben. Er wollte doch nur einige ruhige Tage mit IHM verbringen. Die letzten Tage des Jahres genießen. Die Geschenke waren unter dem Weihnachtsbaum versteckt. Das Essen stand auf dem gedeckten Tisch. Es war alles vorbereitet. Nur noch eins fehlte oder eher einer. Nämlich ER. Er hat gewartet. Und … gewartet. Auf IHN. Und … er kam nicht. Er hatte das Essen nicht angerührt, verspürte keinen Hunger. Das einzigste was er spürte war … Enttäuschung. ER wusste, wie wichtig ihm die Festtage waren. Wusste, dass er sie mit ihm verbringen wollte. Er wusste, dass er die Tage nicht mit seiner Familie verbringen konnte, weil sie bereits Tod waren. Selbstmord. Wusste, dass er sich manchmal die Schuld daran gab. Zu seinen Freunden konnte er auch nicht, sie wohnten einige Stunden entfernt von ihm. Und trotzdem … er kam nicht. Erst spät in der Nacht kam er. Er dachte wohl er schliefe schon aber dem war nicht so. Stunden lang lag er im Bett, wach, starrte nur leer die Wand an. Als er am nächsten Morgen aufstand, war er wieder weg. Hatte geduscht, die dreckigen Klamotten lagen verstreut im Badezimmer, und Kaffee getrunken, die leere Tasse stand noch auf dem Tisch. Daneben ein Zettel, mit der Nachricht, dass er wieder weg sei. Er schmiss die Nachricht weg, die unangerührte Weihnachtsgans folgte. Wusch die Tasse ab. Räumte die Schmutzwäsche weg. Seine Gedanken waren nur bei ihm. Er konnte sich denken wo er war. Auch die darauf folgenden Tage vergingen so. Und die Hoffnung, dass er doch noch zu ihm kam, verstrich. Einzig allein das Gefühl der Einsamkeit blieb. Früher war er nie allein. Doch nachdem seine Eltern starben, war die Einsamkeit sein stetiger Begleiter. Er kam damit nicht zurecht. Zog um. Verließ seine Freunde. Und zog in diese Stadt. Gründete mit Killer, den er in einer Bar traf, und Kid, Killers besten Freund, eine Wohngemeinschaft. Verlor damit einen Teil der Einsamkeit. Auch nachdem Killer zu seiner Freundin zog, verspürte er sie nicht. Er hatte sie verdrängt, vergessen. Aber in diesen Momenten spürte er sie wieder, sie war längst ein Teil von ihm geworden, seit dem Tod, sie hatte ihn verändert. Er wurde kühl, zurück gezogen, Ausdruckslos. Nur ER, Eustass Kid, brachte ihn zum Lachen. Zauberte ihn ein lächeln ins Gesicht, nur durch banale Dinge. Er seufzte, als er daran dachte wo Kid jetzt höchst wahrscheinlich war. Bei einen seiner Eroberungen. Ob Mann oder Frau, ihm war es egal. Auch ihn hatte er schon ins Bett bekommen. Öfters. Es war nur Sex gewesen, mehr nicht. Bis er einen Fehler begann: Er verliebte sich. Er bemerkte es erst nach Monaten, und nachdem Killer seine Vermutung auf sein, mehr als ungewöhnliches Verhalten, geäußert hatte. Dieses Gefühl war für ihn neu, konnte es nicht einordnen. Es tauchte auf als er, mal wieder, Streit mit Kid hatte. An diesem Abend hatte er sich einen neuen One-Night-Stand geangelt und, weil er glaubte Kid sei eh nicht da, ging er Ausnahmsweise mit ihm in die WG. Er stand, nur noch in Boxershorts, an die Wand gepresst da, als er kam. Kid hatte den Mann von ihm weg gezerrt und aus der Wohnung geprügelt. Danach schrie er ihn an, dass er keine anderen Männer hier duldete. Ab da an, hielt er sich daran. Die Einsamkeit verwandelte sich in Wut, der einzige der diesen Tag genießen würde, wäre Kid. Die Wut darüber übermannte ihn. Krachend flog die Tasse gegen die Wand, der Inhalt und die Scherben verteilten sich. Alles in ihm brodelte. Als nächstes flog der Weihnachtsbaum um. Der Christbaumschmuck zerbrach. Die Geschenke die darunter lagen kamen zum Vorschein, steigerten seine Wut. Er fluchte, brüllte seinen Schmerz raus. Mit geballten Fäusten lief er in die Küche. Schmiss den Tisch um, Stühle flogen gegen die Wand. Dann viel sein, vor Wut verschleierter Blick auf das Essen, dass das er extra für Kid gemacht hatte. Er schmiss es zu der Gans in den Müll, der Teller zerbrach an der nächsten Wand. Er musste Raus. Das war sein einziger Gedanke. Er stürmte Raus. Zog nicht mal mehr eine Jacke an, nahm nicht mal den Haustürschlüssel mit. Es interessierte ihn nicht ob er nicht mehr in die Wohnung konnte. Er lief Ziellos durch die Stadt. Als der Nebel vor seinen Augen verschwand, stand er vor das Grab seiner Eltern. Er war schon länger nicht mehr da gewesen. Mit zitternden Fingern, wischte er den Schnee von dem Grabstein. Starrte einfach nur die Inschrift an. Dunkle Erinnerungen, an die Tage nach ihren Tod, schwirrten in seinem Kopf. Mit den Händen in den Hosentaschen lief er weiter, achtete nicht auf den Weg. Ignorierte den Schnee, der immer noch fiel, die Kälte die ihn umgab. Stunden lang lief er einfach nur umher. Bis er einen bestimmten Ort anzielte. Einen Abhang, von dem aus man die ganze Stadt überblicken konnte. Er legte den Kopf in den Nacken, sah in den Himmel. Es hatte aufgehört zu schneien, so dass er problemlos die Sterne beobachten konnte, sogar eine Sternschnuppe sah er. Aber er wünschte sich nichts. Das einzigste was er wollte, war unerreichbar für ihn, dachte er jedenfalls. Er starrte noch lange in den Himmel. Dachte an nichts. Genoss nur die Ruhe die ihn umgab. Erst hastige Schritte, begleitet mit dem Knirschen des Schnees, ließ ihn zurück blicken. Seine Augen weiteten sich kurz, als er sah wer ihn da, einige Meter entfernt, anblickte. „Was willst du? Verschwinde!“ Er wollte ihn nicht sehen. Aber er ließ sich nicht so leicht abwimmeln. „Verdammt, Trafalgar! Ich hab mir Sorgen gemacht.“, Kid trat näher auf ihn zu, „ Killer hat mich angerufen und mir erzählt, dass die Wohnung verwüstet sei und du weg wärst!“ Er trat einen Schritt zurück und Kid blieb stehen. „Pah! Du und dir Sorgen machen? Verarsch jemand anderen, aber nicht mich, Eustass!“ Er drehte sich von ihm weg und schlang die Arme um seinen Oberkörper. Erst jetzt bemerkte er die Kälte. Leicht am Zittern, erkannte er, dass es ein Fehler war nur mit Hoodie aus dem Haus zu stürmen. In seiner Raserei hatte er nur die Hitze in seinen Adern gespürt und nicht die Kälte des Winters. Kid seufzte hinter ihm. Erschrocken weiteten sich seine Augen. Er hatte nicht bemerkt, wie er näher kam. „Wie lange stehst du hier draußen schon? Ich hab mir wirklich Sorgen um dich gemacht…“ Zischend wandte er sich Kid zu. Die ganze Wut kam wieder in ihm hoch. „Du, dir Sorgen, um mich?! Wo warst du denn, die letzten Tage? Wo warst du Heiligabend? Verdammt, ich hab auf dich gewartet, den ganzen Abend über! Wenn Killer nichts gesagt hätte, wäre dir doch nicht mal aufgefallen, dass ich weg wäre!“ Zischend zog Kid die Luft zwischen den Zähnen ein, als er den Schmerz, die Enttäuschung und die Einsamkeit in seinen Augen sah. Er hatte nicht geahnt, wie sehr er ihn damit verletzen würde. „Law … Weißt du noch … wie ich dir verbat, andere Männer mit zu uns zu bringen?“ Verwirrt sah er ihn an, verstand nicht was Kid ihm sagen wollte. Er hatte sich dabei nichts gedacht und es einfach akzeptiert. Als Kid weiter sprach, weiteten sich mit jedem weiteren Wort seine Augen. „Ich … hab es nicht ertragen dich so zu sehen. Die Vorstellung daran, dass andere Männer dich so anfassen… macht mich verrückt! Niemand soll dich mehr so berühren. Niemand, außer mir! Du sollst nur mir gehören, Law.“ Zum Ende hin sprach er so leise, dass er glaubte er habe sich verhört. Er konnte es nicht glauben. „Du lügst doch. Warum sollte ich dir das glauben? Geh doch wieder … zu deinen Schlampen zurück.“ Ungläubig schüttelte er den Kopf, er verarschte ihn doch. Er durfte das nicht glauben, auch wenn er es wollte, er würde ihn nur wieder enttäuschen. Sein Herzschlag beschleunigte sich als Kid ihn an den Schultern näher zu sich zog. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihre Gesichter voneinander. Sein heißer Atem strich über seine Lippen als er sprach, unbewusst leckte er sich über diese. „Meine Schlampen?! Ich war bei Killer gewesen! Und verdammt noch mal, ich habe nicht aus Langeweile, die Stadt nach dir abgesucht. Jetzt glaub das endlich!“ Es war unverkennbar, dass er wütend war. Aber er hatte keinen Grund dazu. „Bei Killer? Warum warst du bei Killer? Warum warst du nicht bei mir?! Warum hast du mich alleine gelassen? Und warum sollte ich dir glauben. Du enttäuscht mich doch sowieso wieder.“ Er stemmte seine Arme gegen Kids Brust, er brauchte Abstand. „Ich weiß, dass es ein Fehler war. Killer hat das auch die ganze Zeit gesagt.“ Knurrte er, Laws Versuche ihn weg zu stoßen ignorierte er, er musste es ihm endlich sagen. Aber zuerst wollte er wissen ob es stimmte was Killer ihm erzählte. „Killer hat mir vor ein paar Tagen etwas erzählt…“ Kid sah ihm fest in die Augen. Law zuckte zusammen und da Kid ihn immer noch fest hielt, bemerkte er es natürlich, für ihn war klar, dass er schon ahnte WAS Killer ihm erzählt hatte. Trotzdem versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. „So? Und was bitte hat Killer dir erzählt?“ Bei seinem verkniffenen Gesichtsausdruck musste er leicht Grinsen. „Ich glaube du weißt genau wovon ich spreche, aber … ich würde es gerne von dir hören.“ Flüsterte er ihm ins Ohr. Laws Augen weiteten sich leicht und Hitze stieg in sein Gesicht. Kid strich über Laws leicht gerötete Wange. Er konnte es doch nicht aussprechen! Genauso wenig konnte er Kid noch immer nicht ganz glauben. Wenn er wüsste, dass Killer die letzten Tage über es fast Kid eingeprügelt hat, dass er ihn liebt, wäre er sicherlich nicht so skeptisch. Kid konnte deutlich die Zweifel in Laws Augen sehen. Er seufzte, umfasst Laws Gesicht mit beiden Händen und Küsste ihn so Zärtlich und sanft wie er noch nie zuvor jemanden geküsst hat. Innerlich hoffte er, dass Law verstehen würde. Und … er verstand. Zögernd erwiderte er den Kuss, legte seine Arme in Kids Nacken um ihn näher zu sich zu ziehen. Innerlich bemerkte er, wie die Einsamkeit mit der Dunkelheit verschwand, wärme machte sich in seinem ganzen Körper breit. In seinem Kopf herrschte ein wahres Feuerwerk der Gefühle. Nur langsam lösten sie sich wieder voneinander. Law murrte als Kid ihn leicht von sich schob. Nun wurde ihm wieder bewusst wie kalt es geworden ist. Durch Kid Körper der so eine angenehme Wärme ausstrahlte hatte er es nicht mehr gemerkt. Er erwartete schon das Kid anfing ihn auszulachen, ihn zu verspotten das er auf sein Verhalten drauf rein gefallen ist, stattdessen … zog er den Reißverschluss seiner Jacke auf, was ihn die Stirn runzeln ließ. Ein laut der Überraschung verließ seine Lippen als Kid einen roten Schal aus seiner Jacke zog und ihm um den Hals hing, ihn daran wieder näher zu sich zog. Der Schal war schön warm, aber das schönste daran war, dass er nach Kid roch. Kid beobachtete ihn lächelnd dabei, wie er die Nase in den Schal vergrub und tief durchatmete. Law schaute auf, er hatte bemerkt das Kid ihn ansah, und wollte jetzt auch noch die letzten Zweifel vergessen. „Sag es.“ Verlangte er. Fesselte seine Augen mit den seinen. Versank beinahe in ihnen. Beobachtete jede seiner Reaktionen. Wie er die Augenbrauen zusammen zog, dann aber seine Augen schloss, seine Stirn an die seine lehnte und nochmal tief durchatmete, bevor er wieder die Augen öffnete und ihn fixierte. „Ich werde es nur einmal sagen, also hör gut zu … Ich liebe dich, Law! Das wirst du aber jetzt nicht mehr so schnell von mir hö…“ Ihm stockte der Atem. Laws Augen funkelten wie zwei wunderschöne Edelsteine, und sein glückliches lächeln raubte ihm schier den Atem. Das Law ihm plötzlich um den Hals sprang und stürmisch Küsste, damit aber hatte er nicht gerechnet, so das er den halt verlor und nach hinten in den Schnee fiel, Law direkt auf ihn. Das brachte sie aber nicht dazu den Leidenschaftlichen Kuss zu lösen. „Ich liebe dich!“ hauchte Law gegen Kids Lippen. Ein lauter Knall ließ sie beide zusammen zucken, und nach oben in den Himmel sehen, der bedeckt war mit buntem Feuerwerk. Sie genossen die Zweisamkeit und sahen einfach nur bei dem Feuerwerk zu. Sie blieben noch lange eng umschlugen liegen, bis scheinbar auch der letzte Feuerwerkskörper verschossen war. Ehe sie wieder ihre Gesichter einander zu wandten. Frohes neues Jahr Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)