Blühende Rache von Tyrant_Dragon ================================================================================ Kapitel 4: Die neuen Feinde ---------------------------   9.35 Uhr Krankenhaus „Was soll das heissen?“, fragte Akiza und sah ihre neue Arbeitskollegin verwirrt an. Die Scheinheiligkeit hatte sie sich in den letzen Jahren antrainiert und sass wie angegossen. Dass Luna ohne Anmeldung bei Leo sass, war nicht lange unentdeckt geblieben. Schliesslich war nun ein Angehöriger des Patienten vor Ort, was hiess, dass dieser auch wusste wo sie versichert waren und konnte somit den ganzen Papierkram erledigen. Akiza hatte die Formulare anstandsvoll entgegen genommen und wollte gehen, als die ältere Ärztin, mit hellblauen Haaren, die zu einem strengen Knoten nach hinten genommen war, so dass nur eine widerspenstige Strähne in ihre Stirn fiel und mit dem Blick einer verkümmerten Witwe herumlief, sagte dass Akiza sich darauf gefasst machen könnte, vom Oberarzt zu hören. „Wollen Sie mich verpetzen, dass ich einem Menschen helfen wollte?“, beendete die Rothaarige ihren Satz und baute sich genervt vor der anderen auf. „Einem Menschen helfen?“, wiederholte die andere die Worte von Dr. Izinski. „Ich muss sagen sie helfen den Menschen sehr, indem sie ihnen zeigen wie schlecht es den anderen geht.“ „Sie scheinen nicht zu verstehen wie ich sehe“, lachte Akiza spöttisch auf und durchbohrte die Blauhaarige mit einem finsteren Blick. „Denken Sie nicht dass die Ungewissheit, indem Falle von Herr und Frau Shikazu, schlimmer ist?“ Dies brachte die anderen zum verstummen was Akiza ein siegessicheres Grinsen auf die Züge setzte. „Und nun entschuldigen Sie mich. Ich hab einen Patienten um den ich mich kümmern muss.“ Somit schritt die 26-jährige Ärztin an ihrer Kollegin vorbei zum Zimmer indem Leo lag. Er hatte am frühen Morgen Besuch bekommen. Ein Bett weiter lag ein junger Mann im Alter von 18 Jahren und hatte sich das Bein gebrochen. Leo war mittlerweile aufgewacht. Aber er war in einer schlechten Verfassung, die gebrochene Rippe bereitete ihm viele Schmerzen. Er konnte von Glück sprechen, dass sie nicht den Lungenflügel durchstossen hatte, als sie gebrochen war. Daher hatte er ziemliche Probleme auf die Beine zu kommen. Ausserdem erinnerte er sich nicht an die letzte Nacht. Auch nicht wie er und Luna nach New Domino City gereist waren und was passiert war, dass er ins Krankenhaus kam. Akiza glaubte, dass dies ein Schutzmechanismus seines Gehirnes war, welches das Erlebte, was anscheinend psychische Probleme bereiten könnte, verdrängte. Dr. Izinski beunruhigte dies leicht, liess sich aber nichts anmerken. Doch trotzdem all den körperlichen und psychischen Schäden schien Leo es sich nicht zu nehmen, sich mit dem Zimmergenossen zu unterhalten. „Echt du bist wirklich der Duellchampion von London? Du siehst aber nicht wie ein Engländer aus.“ Das brachte den Türkishaarigen zum Lachen, ehe er die Augen zusammen kniff und seine Seite hielt. Er hatte nun mal eine gebrochene Rippe, war noch ziemlich angeschlagen und mit so was liess sich nicht so leicht lachen. „Leo wärst du so gut und würdest deinen Körper schonen?“, fragte die Ärztin die in den Raum getreten war und erhielt 2 Augenpaare auf sich gerichtet. „Aber Akiza ich fühl mich schon viel besser“, log Leo mit schwacher Stimme und grinste. Akiza fragte sich woher der mittlerweile junge Mann stets diese Zuversicht hernahm. Früher hatte er enorme Kraft aufgebraucht wenn es darum ging seine Schwester zu beschützen. Und nun wo er 10 Jahre später schwer verletzt im Krankenhaus lag, war er immer noch so. Lag es daran dass er sich irgendwo in den Kopf gesetzt hatte, dass er ein ehemaliger Auserwählter war und dadurch alles schaffte? Sie wusste es nicht, aber es war bemerkenswert, das musste sie lassen. „Ich komm aus dieser Stadt, vor gut 10 Jahren hab ich hier gelebt, ehe ich mit meiner Schwester nach London gezogen bin dort mein Studium mache und gleichzeitig auch den Duelltitel holen konnte“, erzählte er mit heiser Stimme und wandte sich somit dem Zimmergenossen zu. „Und gleichzeitig die Schulabschlussprüfung vergeigt hast“, tönte es neben der Ärztin streng und Leo zuckt zusammen. „Aber ich hab den Titel geholt“, wand Leo ein. „Was nutz dir der Titel, wenn du keinen Schulabschluss hast?“, meckerte Luna sanft weiter und hatte eine Hand in die Hüft gestemmt, während sie in der anderen ein Becher Kakao aus der Kantine hielt und sah streng zu ihm Bruder. Sie wusste, dass sie nicht zu streng zu ihrem Bruder sein durfte, denn der brauchte immer noch Ruhe. Aber wenigstens war er wieder wach und langweilig würde ihm anscheinend auch nicht werden. Der Kommentar liess allerdings der Zimmergenosse auflachen. „Das sagt meine Mutter auch immer.“ „Wieso bist du eigentlich hier?“, fragte Luna neugierig. „Ich hab das D-Wheelfahren geübt. Dummerweise hatte die Maschine so ausgeschlagen, dass das Vorderrad auf meinem Bein gelandet ist. Tja und nun liege ich hier“, grinste der Braunhaarige verschmitzt. Er schien es cool zu finden einen Gips am Bein zu haben. „Sagen Sie Doc, wann kann eigentlich der Besuch auftauchen?“ „In einer halben Stunde dürfte die Morgenschicht beginnen“, antwortete die Ärztin nachdem sie auf ihr Handgelenk geschaut hatte. „Aber es dürfen immer nur zwei Leute zu dir. Wer weiss wie viel ihr zu bereden habt und Leo braucht Ruhe.“ Der strenge Blick der beiden Frauen auf den 21-järhigen Türkishaaren liess ihn sämtliche Wiedersprüche runterschlucken. Doch er erhob seine Stimme: „Luna, wenn du willst kannst du mit Patty die Stadt erkundigen. Ich komme hier vorerst so oder so nicht raus. Ausserdem weiss ich noch immer nicht wieso wir hier sind. Abgesehen davon, dass du es mir gesagt hast.“ Seine Schwester sah ihn geschockt an. „Bist du wahnsinnig? Ich lass dich auf keinen Fall alleine!“ Das Grinsen auf Leos Zügen sagten allerdings mehr. Er wollte keine Last für sie sein, wenn sie endlich nach New Domino City gelangt waren, alte Freunde trafen aber er im Krankenhaus lag. „Leo“, murmelte sie leise und bedrückt. „Naja so ganz alleine dürfte er nicht sein“, meinte Akiza und sah ihre jüngere Freundin lächelnd an. „Er hat immer noch Sam mit dem er reden kann, ausserdem wird es Zeit, dass Leo wieder eine Weile schläft. Er dürfte also den ganzen Tag verschlafen“, zwinkerte die Ärztin und die beiden sahen sich eine Weile an. „Lass Leo ruhig hier im Krankenhaus. Und mach dir mit Patty einen schönen Tag. Kein aber. Oder ich werf dich aus dem Krankenhaus“, drohte die 26-järhige Rothaarige gespielt streng, als Luna schon protestieren wollte. Wohl oder übel musste sie tun was Akiza sagte. Sie wusste schliesslich am besten was Leo nun brauchte um wieder gesund zu werden. Leo nickte Luna zu, als dieser ihren Blick erfasste. Es war beschlossene Sache. Keine Zehn Minuten später, nachdem sich Luna von Leo verabschiedet hatte, wurde sie von Patty abgeholt. Die beiden gingen erst wieder in die Wohnung der Blondine um die Lage zu besprechen und etwas zu Essen. Am Nachmittag zogen sie los, um sich einen schönen Shoppingtag zu machen, wie sie es vordere Nacht geplant hatten. Bald schon hatte Luna die Sorge um ihren Bruder vergessen und vergnügte sich mit Patty. „Ich erinnere mich gar nicht, dass es hier so viele Läden gibt“, meinte die Türkishaarige und schritt in ihren Sommerschuhen durch die Shoppingstrasse. „Das ist alles neu. Du hast in den letzen 10 Jahren einiges verpasst, meine Liebe. Erinnerst du dich noch an den Vergnügungspark? Der ist ebenfalls ausgebaut worden und hat nun endlich die lang ersehnte Doppel-Looping-Achterbahn“, fuhr die Blondine weiter als sie sah wie Luna nickte. Die Augen der Blondine strahlten und Luna wusste was das hiess. „Das ist nicht dein ernst?! Lass mich raten und du willst dass ich unbedingt da mitfahre, richtig?“, hinterfragte Luna das breite Grinsen ihrer Freundin. Das glänzen in den Augen der Dunkelhäutigen sagte mehr als tausend Worte. „Oh bitte, bitte, bitte!“, bettelte Patty und Luna konnte nur geschlagen seufzten. „Okay, schon gut ich komme ja mit“, lachte sie. „Ich glaube ihr müsst auf einer anderen Achterbahn fahren“, tönte es hinter den beiden. Sie drehten sich um und erblickten zwei junge Erwachsene, etwas jünger als sie, vor ihnen stehen mit ausgefahrenen Duelldisks. „Wer seid ihr denn?“, fragte Patty vorlaut. „Wer wir sind tut nichts zur Sache. Was wir wollen schon eher“, sprach diejenige, die sie angesprochen hatte weiter. Sie hatte schwarzes kurzes Haar und kalte grüne Augen. Ihre Stirnfransen waren durch das Loch der verkehrten Kappe genommen und fielen ihr ein bisschen in die Stirn. Um ihren Hals war ein Lederband gebunden. Sie trug eine Weste die vier Taschen aufwies und einiges enthalten musste, da sie ausgebeult waren. Sonst wurde ihr Körper mit einem schwarzen Shirt bedeckt, das einen Totenkopf aufgedruckt hatte. Sie trug schwarzrote Stulpen und um ihr Handgelenk baumelte eine Kette die klimperte. Ihre Beine wurden von einem schwarzpinken Minirock verdeckt, unter dem schwarze Leggins hervorkamen die vor den Knien aufhören. Von unten wurden ihre Beine von rotschwarz gestreiften Socken umhüllt, die in Neonleuchtenden Schuhen verschwanden. Die Zweite war das pure Gegenteil ihrer Kollegin. Sie war wie ein Rockerin. Ihr Kopf war auf einer Seite kahl rasiert und mit einem seltsamen Muster gefärbt. Die restlichen schwarzen Haare hatte sie auf die rechte Seite genommen und mit pinken und grünen Strähnen versehen. Das Gesicht war lediglich mit schwarzen Eyeliner und schwarzem Lippenstift geschminkt. Ihr Oberkörper wurde von einem Körperbetonenden schwarzen, ärmellosen Shirt bedeckt und mit einer kurzen, bis zur Hüfte reichendem Weste abgeschlossen. Das Weste hatte über der Schulter spitze Stachel nach aussen aufgestellt, als wollte sie jemanden hintern ihre Schulter zu berühren. Ihre Beine steckten in einem schwarzen Leder-Minirock der ihr bis zu den Knien reichte. Der Rest ihrer Beine war von schwarze, leicht zerrissenen Netzstrümpfen bedeckt, welche ab den Waden von schwarzen Springerstiefel ersetzt wurden. Luna sah verwirrt auf. Irgendwie kamen ihr die beiden bekannt vor. Woher hatte sie sie schon mal gesehen? „So und was wollt ihr?“, fragte Luna unwissend, obwohl die aktivierte Duelldisk mehr sagte. „Wir wollen ein Duell, was denn sonst?“, sprach die Rockerin und beide lachten. „Tut mir leid. Erstens einmal ist es unhöflich zwei Damen von hinten anzusprechen. Zweitens haben wir besseres zu tun, als uns mit euch zu duellieren. Drittens haben wir unsere Decks nicht hier und viertens keine Duelldisk“, meinte Patty kühl aber bestimmt mit einem leicht barschen Unterton. Wieder lachten die beiden. „Oh ich fürchte ihr habt keine andere Wahl“, lachte die Skaterin deren Stimme für ihr Alter und ihr Geschlecht unheimlich Tief klang. Sie warf eine Karte auf ihre Duelldisk und es begann zu rumoren. Immer wie lauter wurde das Poltern, was eindeutig von unten kam und der Boden begann zu wackeln. Der Plattenboden wurde aufgerissen, haushohe Bäume türmten sich auf und Gras wuchs aus dem Boden. Die Menschen die sich ebenfalls einen schönen Tag machen wollten, eilten davon. Die Bäume wurden immer vielzähliger und hatten das Duellfeld umringt. Für Luna und Patty gab es keinen Ausweg, sie sassen in einem Waldkäfig fest. Die Baummauer war so dicht, das die aussenliegenden Geräusche verschluckt wurden. Sie waren in einem Wald gefangen. Es war sogar friedliches Vogelgezwitscher zu hören. Patty lachte auf. „Ich bitte euch. Soll uns dieser kleine Wald etwa-“ „Aufhalten?“, fragte die Rockerin amüsiert und beendete den Satz, als sie sah wie die Blondine zum Baumwall marschierte und einfach hindurch schreiten wollte, aber dagegen prallte. Leise kicherten die beiden, finster und bösartig. Luna sah geschockt zu ihrer Freundin, die noch immer den Baum vor sich berührte und versuchte sich dagegen zu stemmen, um hindurch zu schreiten. Doch es gelang ihr nicht. Sie drehte sich mit angsterfüllten Augen zu Luna. „L-Luna“, stotterte sie verängstigt. Das konnte alles nicht wahr sein. Wieso kam sie nicht durch diese Hologramm-Bäume?! Luna fixierte wieder ihre Gegner und biss die Zähne aufeinander. //Wir sitzen fest!// „Lasst uns gehen!“, rief die Türkishaarige nun zornig. „Wir haben keine Lust mit euch dieses Spielchen zu spielen!“ „Oh daraus wird leider nichts“, grinste die Rockerin. „Genau entweder ihr duelliert euch“, wand auch die Skaterin ein. „Oder der Wald wird euer Grab.“ Der Boden unter den Füssen der Mädchen begann sich zu Bewegen und die Wurzeln schlugen aus. Patty schrie erschrocken und Luna drehte sich zu ihr. Sie riss ihre Augen auf und schlug sich vor Schreck die Hände vor den Mund. Patty hing ein gutes Stück über den Boden und war an den Baum gefesselt. „Lasst sie gehen!“, rief Luna wütend. Die beiden verschränkten die Armen vor der Brust und taten nichts dergleichen, sondern hoben nur eine Augenbraue. „Wir duellieren uns!“, kam es nun hinter Luna. Patty biss die Zähne zusammen, weil die Wurzeln sich ziemlich schmerzhaft um ihre Arme gewickelt hatten. Kaum waren die Worte ausgesprochen wurde sie runter gelassen. Luna eilte zu ihr. Die Blondine sass zitternd und keuchend am Boden. Den beiden jungen Frauen wurden zwei Duelldisk zugeworfen. Erschrocken stellten sie fest, dass es ihre eigenen Duelldisks waren, mit ihren Decks darin. Luna hatte ihre Duelldisk aus Spass mitgenommen um sich mit den alten Freunden zu duellieren und um Leo während den Wartezeiten bei den Flughäfen abzulenken. Die beiden mussten bei Patty eingebrochen sein und diese mitgenommen haben. Es war geplant gewesen! Aber woher wussten die beiden, dass sie hier war? Dass sie ihre Duelldisk mitgenommen hatte und dass sie sich mit Patty einen schönen Tag machen wollte? „Nah dann kann der Spass doch beginnen!“, lachte die Rockerin. Luna zuckte zusammen. Nun erinnerte sie sich! Die beiden hatte sie beim Flughafen in Rom gesehen! Sie hatte mit Leo dort einen Zwischenhalt gemacht, um die Stadt zu besichtigen, als die beiden auf sie zugekommen waren und um ein Duell gebeten hatten. Sie wollten sich schliesslich mit dem Champion von London duellieren und da Luna dabei war, wurde es ein Team-Duell. Damals waren sie noch freundlich gewesen und hatten fair mit ihnen ausgehandelt. Sich sogar bei ihnen bedankt. Wieso hatte sie das vergessen? War es für sie unbedeutend gewesen? Sie schüttelte mit dem Kopf, das war unwichtig. Das würde nun erklären, woher die beiden wussten, dass sie ihre Duelldisk und ihr Deck dabei hatte. Die beiden jungen Frauen hoben ihre Duelldisk und zogen sie an. Dann starteten sie ihre Duell. „Zeit für ein Duell!“, riefen die vier. 5.30 Uhr Laboratorium für Molekularstruktur und Energiebauteile „Was meinst du damit?“, wollte Trudge wissen. Yusei seufzte und sah an die weisse Wand vor sich, als könne er sich so besser erinnern. „Zora hatte mich vor zwei Wochen angerufen, dass in mein Zimmer eingebrochen wurde. Ich war nach Hause gefahren und hatte ein elendes Chaos vorgefunden. Ich hab alles dokumentiert, fotografiert und schlussendlich wieder aufgeräumt. Ich hab alles durchsucht. Ich hab mein Deck in der Decktasche gesehen, meinen Geldbeutel in der Schublade, mit allen Bankkarten und Ausweisen und ich hab sämtliche Ordner durchgesehen die ich mit dem Enerdieprojekt vollgestopft hatte. Es war alles noch da.“ Nun war es Trudge der seufzte. „Du hättest besser dein Deck durchsuchen sollen und nicht dein Ordner. Wie ich sehe hat das älter werden deine Vorlieben vernachlässigen lassen.“ Yusei knurrte etwas und ballte die Hand zur Faust, schloss die Augen und konnte es sich nicht vernehmen, die geballte Hand dennoch auf den Tisch knallen zu lassen. Die Flüssigkeit im Prototyp zuckte und verursache einen leichten Wellengang, der Kugelschreibt rollte sich auf die andere Seite, ehe ihn der Halter hinderte weiter zu rollen. „Verdammter Mist! Wäre ich auf die Idee gekommen, dass sich noch jemand für mein Deck interessierte, hätte ich es Einbunkern lassen.“ Trudge sah verwirrt aus und das merkte auch Yusei, nachdem er diesen angesehen hatte. Der Wissenschaftler seufzte. „Tetsu. Seit Jack wieder der amtierende und langjährige König der Duelle ist, hat niemand mehr ein Duell gegen mich gespielt. In den Ersten Jahren vielleicht schon, aber als der Reaktor meine ganze Zeit in Anspruch nahm hatte ich keine Zeit mehr für Herausforderungen. Ich werde nur noch erwähnt, wenn die Geschichte von Jack angesprochen wird. "Freund von Jack Atlas Yusei Fudo" oder "Der einzige der ihn in die Knie zwingen konnte, Yusei Fudo". Ich werde nicht mehr erwähnt, dass ich vor Jack der Duellchampion war. Ich... Ich...“ Der Wissenschaftler suchte nach Worten. „Du wärst nie auf die Idee gekommen dass du noch Anhänger hattest.“ „Danke“, knurrte der 28-jährige Schwarzhaarige mit den goldenen Strähnen drin. In den letzen Jahren hatte er immer wie mehr die Züge seines Vaters angenommen. Das Foto welches Crow damals im Reaktor gefunden hatte, als er sich gegen Roman duellierte, hatte er aufbewahrt und eingerahmt. Es stand zu Hause neben dem Foto seiner Freude als sie den Sieg feierten, neben der Brille von Antinomy und dem Pokal des WRGP. Er hatte seine Stirnfransen die zwischen seinen Augen über den Nasenrücken fiel, länger wachsen lassen. Die Wangenknochen traten etwas kräftiger hervor und sein ganzer Körper war noch männlicher geworden indem er tatsächlich noch ein bisschen gewachsen war. Entweder das oder Trudge schrumpfte. „Warte du sagtest du hättest alles Dokumentiert. Hast du es bei der Polizeistation abgegeben?“, fragte Trudge. Der Sicherheitsdienst existierte seit der Sache mit Z-One nicht mehr. Sie waren nun richtige Polizisten. Das Institut war vollständig geschlossen und abgerissen worden. Niemand sollte mehr mit der Schande leben ein Zeichen im Gesicht zu haben. Schliesslich reichte es, wenn der Staat eine Akte hatte mit sämtlichen Straftaten, die auch den anderen Polizeirevieren im Land bekannt waren. „Zora hatte es für mich getan weil ich zu dieser Zeit keine Zeit hatte.“ Trudge erinnerte sich. Sie hatten vor knapp einem Monat regelmässigen Stromausfall aus welchem Grund auch immer. Yusei war ziemlich unter Druck geraten, schliesslich erinnerten sich einige an das was schon einmal durch einen Fudo passiert war. Doch Yusei konnte alles wieder gerade biegen und stabilisierte die Enerdie. „Natürlich, entschuldige“, meinte Trudge nachtragend. „So wie ich Zora kenne hat sie nicht daran gedacht zu sagen, dass es bis zu dir weitergegeben werden sollte. Ausserdem war ja nichts gestohlen. Von dem her wurde es auch nicht als wichtig abgestempelt.“, studierte Yusei laut, aber eher für sich, als für Trudge. „Ich nehme stark an, dass dieser Einbrecher unbedingt Jack schlagen will“, begann Yusei von neuem als es eine Weile still zwischen den beiden war und sie ihren eigenen Gedanken nachhingen. „Entschuldige ich hab den Themenwechsel nicht verstanden. Was hast du gesagt?“, schüttelte Trudge mit dem Kopf und sah Yusei entschuldigend an. Dieser lächelte. Es war nun auch spät. Oder Früh. 5.42 Uhr. Er hatte wirklich zu lange gearbeitet. „Ich sagte“, wiederholte Yusei. „Dass dieser Einbrecher es wohl auf Jacks Titel abgesehen hat. Sonst hätte er Sternenstaubdrache nicht gestohlen.“ „Wie kommst du da drauf?“, fragte der Oberinspektor verwirrt, auch wenn es beim weiteren Nachdenken plausible war. „Überleg doch mal“, meinte Yusei, war aufgestanden und tigerte den Raum hoch und runter, während er sein Kinn mit Daumen und Zeigefinger hielt. „Ich und Sternenstaubdrache waren die einzigen die Jack und Rotdrache-Erzunterweltler die Stirn bieten konnten. Dieser fremde Duellant hat Leo geschlagen, ein junger Champion. Wer weiss, wen er als nächsten besiegen will. Ich glaube er duelliert sich nach und nach, nach oben, um dann Jack schlagen zu können.“ „Und wie erklärst du dir den Unfall?“, warf Trudge ein und war über die Schlussfolgerung von Yusei beeindruckt. //Der Junge überrascht mich immer wieder.// „Sternestaubdrache hat nicht mehr die Macht des Feuerroten Drachen in sich, so wie einst. Und du besitzt auch nicht die Mächte wie Yliaster.“, wand Trudge ein. „Nein aber es gibt noch eine andere Möglichkeit. Eine die mir am wenigsten gefällt“, knurrte der Wissenschaftler und war stehen geblieben. Nun rieb er sich die Stirn und die Müdigkeit war ihm deutlich anzulesen. „So und die wäre?“ Trudge war verwirrt. Es gab noch eine weitere Möglichkeit wie Karten real werden konnten? Da fiel es ihm ein. Er hätte sich ohrfeigen können. „Natürlich die Illegalen Karten!“, rief er aus und war froh, dass die Spur nun endete. Illegale Karten waren gefährliche Karten, nicht weil sie illegal waren, sondern weil sie eine solche Macht in sich hatten, dass die Hologramme echt waren. Robert Person, Crows früher Kindheitsfreund von dem er das Black Bird und die Schwarzflügel-Monsters, sowie Schwarzgeflügelter Drache erhalten hatte, war durch eine solche Karte getötet worden. Damals hatte er sich mit seinem Freund Bolton, der sich nach dem Duell in der City niedergelassen hatte und ein eigenes Unternehmen eröffnete, duelliert und war dabei von der Karte verletzt worden. Yusei hatte aufgesehen. Sein finsterer Gesichtsausdruck entzog dem Oberinspektor seine Freude. „Nicht?“, fragte er. Yusei schüttelte den Kopf. In keinem seinen Duellen hatte Sternestaubdrache realen Schaden zugefügt. Es gab nur noch eine Möglichkeit. „Psiduellanten“, sprach Yusei und der Oberinspektor wurde leichenblass. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)