to change a man von sorayablue (Was braucht es einen Menschen zu ändern... DM/HP Neues Kapitel ist auf dem Weg) ================================================================================ Kapitel 7: Das Denkarium ------------------------ 7. Kapitel: Das Denkarium Harry hatte wieder diesen Traum mit Ginevra. Zusammen mit ihr traf er sich in einem verlassenen Raum und fühlte sich irgendwie hilflos als sie ihn küsste und berührte. Nachdem er schließlich wach wurde, versuchte er alle Träume und Bilder der letzten Monate zusammen zu setzen, aber er verstand es noch immer nicht. Woher kamen diese fremden Träume? Bevor er von Ginevra erfahren hatte, dachte er, dass sein Unterbewusstsein ihm irgendeinen Streich spielen wollte. Aber Ginevra war keine Fantasiegestalt. Sie war echt und auch wenn ihn die Situationen, welche er sah unwohl machten, wirkten sie doch sehr real. Er hatte das Gefühl die Lösung lag so nah, aber er kam einfach nicht darauf. In seinem Bett liegend, schaute er noch eine Weile an die stoffbehangene Decke. Er hatte, als er gestern schlafen gegangen war, die Vorhänge zugezogen und hörte daher nur, wie der erste Frühaufsteher sich raschelnd für den Tag fertig machte. Durch den Tempuszauber erfuhr Harry, dass er noch sehr viel Zeit hatte, aber dennoch beschloß er aufzustehen. Leise öffnete er die Vorhänge und sah noch Neville den Raum verlassen. Dunkel erinnerte sich Harry, dass er den frühen Morgen nutzen wollte um sich im Gewächshaus mit einigen Pflanzen zu beschäftigen. Harrys Blick viel auf das Bett neben ihm. Rons. Dort waren ebenfalls die Vorhänge zugezogen, aber durch einen Spalt sah Harry ihn mit offenen Mund auf sein Kissen sabbern. Eine knappe halbe Stunde später stieg Harry die Treppen zum Gemeinschaftsraum herunter. Lächelnd stellte er fest, dass Hermine ebenfalls wach war und mit einem Buch es sich auf dem roten Sofa bequem gemacht hatte. „Morgen", sagte er leise und setze sich zu ihr. Überrascht blickte sie zu ihm auf. „Morgen. Du bist aber früh wach. Ist alles okay?" fragte sie besorgt. „Ja natürlich. Ich konnte nur nicht mehr schlafen", erwiderte er. „Du warst gestern weg, als ich von Dumbledore kam." „Ron hat sich wie ein Idiot verhalten und ich konnte mir es nicht mehr länger ansehen", erklärte sie und schloss das Buch in ihrem Schoß. „Was wollte er?" „Sehen wie es mir geht, nach seinen Worten. Aber ich glaube eher, dass ihm nicht gefiel, was ich in Gringotts gemacht habe", erwiderte er und erzählte ihr dann leise was vorgefallen war. „Wir müssen sehr vorsichtig sein", schloss sie nach seinen Worten und er nickte. „Snape hat mich in sein Büro bestellt", sagte er. „Auf dem Weg zu Dumbledore hat er mich abgepasst." „Ich bin überrascht, dass er selbst auf dich zugeht", erwiderte sie. „Nicht nur du." Nach und nach kamen die ersten Gryffindors aus ihren Zimmern. Harry und Hermine beendeten ihr Gespräch und gingen zur großen Halle zum Frühstück. Bisher waren nur wenige Schüler an ihren Haustischen verteilt am Essen. Vielleicht stach gerade deshalb Malfoy so heraus, dachte sich Harry. Der Slytherin sah Harry direkt in die Augen und ihn verwirrte der ruhige und er interessierte in ihnen. Normalerweise wurde er sonst mit Hass, Spott oder sogar Gleichgültigkeit bedacht. Harry löste den Blick von ihm, wandte ihm statt dessen beim Sitzen den Rücken zu und begann zu essen. Schon bald war die Halle gefüllt mit Schülern und Harry beobachtete die Hauslehrer, wie sie von einem zum nächsten gingen. Bei Hermine lauschte Harry grinsend wie Professor McGonagall Lobesgesänge auf ihre guten Noten von sich gab. Scheinbar würde sie auch dieses Jahr wieder einen vollen Stundenplan bekommen und dies ohne einen Zweifel schaffen. Als seine Hauslehrerin schließlich bei ihm angelangt war, hatten sich die reihen schon gelichtet und die ersten Schüler waren auf dem Weg zu ihren ersten Unterrichtsstunden des Schuljahres. „Eine sehr gute Leistung, Mr. Potter", sagte sie mit einem leichten Lächeln. „Möchten sie noch immer dem besprochenen Karriereziel folgen?" „Ja natürlich. Nur was ist mit Zaubertränke? Ich habe nur ein E erreicht." „Ich hatte ein längeres Gespräch mit Professor Snape. Er war wohl überrascht von ihrem Erwartungen übertroffen in seinem Unterrichtsfach. Es war nicht einfach ihn zu überzeugen, aber er wird ihnen eine Chance geben. Enttäuschen sie mich also nicht, Mr. Potter", sagte sie und reichte ihm seinen Stundenplan. „Vielen Dank, Professor. Ich werde mein bestes geben", sagte er und beschloss hart mit Hermine zu lernen. Auror zu sein, war noch immer das einzige was er sich für seine Zukunft vorstellen konnte. Sie nickte ihm noch einmal zu und wandte sich dann an den Nächsten. Harry schaute auf seinen Plan und bemerkte viel freie zeit und er hörte Ron begeistert jemanden erzählen wie entspannend doch dieses Jahr werden würde. Er blickte zu ihm hinüber und dann zu Hermine, die nur den Kopf über seine Worte schüttelte. Harry war klar, dass sie sich arg auf die Zunge beißen musste, um dies nicht zu kommentieren. Also lenkte er sie mit dem Vergleich ihrer Stundenpläne ab und sie beschlossen, da es noch einige Zeit hin war bis zur ersten Unterrichtsstunde, in die Bibliothek zu gehen. Bis auf Mrs. Pince, die Bibliothekarin, war kein Mensch zu sehen. Kein Wunder, da am ersten Schultag niemand sich mit lernen beschäftigen wollte und auch Hermine und Harry hatten dies nicht vor. Sie ließen ihre Taschen auf einem der hinteren Tische und gingen in eine Abteilung der Bücherei, die Harry noch nie betreten hatte. „Hm", sagte sie und schaute auf die dicken Bücher in den vermutlich extra verstärkten Regalen. „Deine Mum ist Januar 1960 geboren, oder?" fragte sie und Harry nickte nur. „Also muss sie da noch Schülerin gewesen sein. Ich denke mal sie war im letzten Jahr bei der Geburt." Harry hatte das Gefühl, sie sprach mehr zu sich selbst. Er beobachtete wie sie zwei der dicken Wälzer heraus holte und einen davon an ihn weiter reichte. „Hermine, wenn alle die Seiten nur mit Namen gefüllt sind, glaube ich nicht, dass wir sehr weit damit kommen", sagte er, aber folgte ihr zum Tisch. „Keine Sorge. Eigentlich brauchen wir nur das, was ich dir gegeben habe. Es beinhaltet alle Schüler aus den 50er Jahren zusammen mit deren Geburtsdatum und Haus", erwiderte sie. Er schaute sie zweifelnd an, aber setzte sich und schlug es auf. Eine richtige Ordnung war nicht erkennbar, sondern lediglich eine Einteilung, in welchem Jahr die Einschulung statt fand. Wie es schien, war der Name Ginevra ziemlich beliebt, aber bisher hatte keine den passenden Nachnamen. Zauberer mit einem M am Anfang gab es in Mengen und Harry beobachtete wie Hermine jeden einzelnen auf einer Rolle Pergament notierte. Dies ging weiter bist Harry im Jahr 1952 auf einen Namen stieß, der ihm einen Schauer über den Rücken laufen ließ. „Tom Riddle, geboren 31. Dezember 1940, Slytherin", sagte er leise. „Er war zusammen mit Ginevra auf der schule", fügte sie hinzu, aber notierte seinen Namen nicht. Er sagte nichts dazu, obwohl ihm an dieser Stelle etwas aufgefallen war. Das Buch war unvollständig, denn Voldemort hatte einen zweiten Vornamen. Marvolo. Harry schüttelte den Kopf, um die Gedanken los zu werden und suchte weiter nach der richtigen Ginevra. Er fand sie schließlich 1953. Ginevra Prewett. Sie war eine Gryffindor gewesen. „Was ist, wenn sie es doch nicht ist", warf er ein weiteres Mal seine Zweifel ein. „Ich setz den Trank noch heute Abend an und wir können dann in ein paar Tagen das ganze testen", erwiderte sie ruhig und füllte das Pergament weiterhin. „Und wenn wir dann feststellen, dass die Arbeit hier umsonst war?" fragte er und schaute auf die gut 50 Namen, die sie notiert hatte. „Besser als nichts zu tun", sagte sie und legte schließlich die Feder nieder. Er nickte nur. Da sie gleich Unterricht haben würden, ließ Hermine Harry die Bücher zurück bringen und packte alles zusammen. Beide hatten sie heute Kräuterkunde und Verwandlung auf dem Plan und Hermine noch Arithmatik zusätzlich. Die paar Stunden vergingen schnell und zu Harrys Überraschung schien der Stoff sehr leicht zu sein. Harry wusste, dass er das seiner besten Freundin zu verdanken hatte. Ohne die jammernden Unterbrechungen von Ron und andere Ablenkungen fiel ihm alles leichter und er fragte sich, ob er ohne Ron den Einsatz von Professor McGonagall gebraucht hätte, um Zaubertränke weiterhin besuchen zu können. Der Gedanke an Snape und das Gespräch, was sie gleich führen würden, lag nahe. Er nahm noch einen Bissen von dem sicherlich leckeren Hühnchen, aber es schmeckte eher wie Pappe für ihn. Einfach geschmacklos. Er ließ den Hühnerschenkel auf seinen fast noch vollen Teller fallen und säuberte Hände und Mund an seiner Serviette. Hermine, die neben ihm saß, ergriff kurz seine Hand, drückte sie und lächelte ihm aufmunternd zu. „Bis später", sagte er, entzog ihr seine Hand und verließ die Halle. Sein Kopf war voll mit Fragen, als er wie automatisch durch die Gänge zu Snapes Büro ging. Am Ziel angekommen klopfte er an die dicke Holztür und musste eine ganze Weile warten, ehe Snape sie ihm öffnete. Er musterte Harry abschätzig und trat schließlich bei Seite, um ihn herein zu lassen. Hinter ihm schloss er die Tür und zeigte dann mit seinem Zauberstab auf ihm. Einen Moment lang erinnerte sich Harry an einen alten Kriminalfilm, den er mal bei den Dursleys sehe durfte, und wollte die Hände heben. Statt dessen brachte er nur ein „Ähm Professor" heraus. Ohne etwas zu sagen, hob Snape nur eine Augenbraue und blickte Harry herausfordernd an, während die Spitze seines Stabes mit einem blauen Licht leuchtend ihn vom Kopf bis zu den Füssen abzutasten schien. Er wusste nicht was sein Professor tat, dieser war aber offensichtlich mit dem Ergebnis zufrieden, als er den Zauberstab wieder weg packte. „Was haben sie gemacht, Professor?" fragte Harry. „Nur eine Kontrolle, Potter. Was wir zu besprechen haben, ist nicht für andere Ohren bestimmt", erwiderte dieser. „Aber zuerst will ich was von ihnen hören, Potter." Harry nickte verstehend. „Es tut mir leid, Professor. Ich hätte nicht in das Denkarium..." „Nicht das, Potter", unterbrach er ihn. „Was auch immer sie da gesehen haben, nutzen sie es ruhig weiter mit ihren kleinen Freunden und spotten über mich." Seine Augen gaben kein Gefühl preis, aber Harry wusste, dass es ihm nicht so egal war, wie er sagte. „Ich habe es niemanden erzählt und werde es auch in Zukunft nicht tun", sagte Harry leise und aus schwarzen Augen blitzte nur kurz Erleichterung. Eine Erwiderung erhielt er nicht. Snape bedeutete ihm sich zu setzen, dann stellte er ein Denkarium vor Harry auf den Schreibtisch und zog mit seinem Zauberstab eine Erinnerung aus seiner Schläfe. Den langen silbernen Faden ließ er ins Denkarium gleiten. „Wie es ihnen sicherlich bekannt ist, bin ich ein Todesser und schon sehr lange im Dienst des Dunklen Lords. Meine absolute Treue gilt ihm und ich spioniere nicht für Dumbledore sondern gegen ihn." Bei den Worten starrte Harry ihn erschrocken an. Harry er Snape gerade richtig verstanden? Der Mann, dem Dumbledore uneingeschränkt zu vertrauen schien, war ein Verräter. „Natürlich könnten sie allein mit diesen Worten zu Dumbledore gehen und ich entlarven. Ich hoffe jedoch, dass ihre Erfahrungen in der letzten Zeit mit ihm, von denen mir Lupin berichtete, und das was sie hören werden sie dazu veranlasst all ihre hoffentlich vorhandene intelligenz zusammen zu kratzen und erst einmal ruhig nachzudenken." Er warf Harry einen fragenden Blick zu. „Warum erzählen sie mir das?" brachte Harry nur heraus. „Als treuer Diener erledige ich hier meinen Auftrag", erwiderte Snape steif. „Was auch immer sie mir zeigen wollen, warum machen sie es sich nicht einfacher. Ein kleiner Fluch aus ihrem Zauberstab oder etwas passender zu einem Tränkemeister ein wenig Gift." Harry hatte das Gefühl kurz vor einem Nervenzusammenbruch zu stehen. Diese ganze Situation war absurd. „Wenn ich den Auftrag hätte sie zu töten, wäre es schon längst geschehen. Allerdings hat der dunkle Lord beschlossen, das ihnen kein Leid mehr geschieht." Harry lachte auf und es klang hohl und kalt. „Natürlich will er das. Voldemort möchte wohl lieber selbst mein Leben beenden. Heisst es nicht so in der Prophezeiung?" Harry war nun aufgestanden und ging mit den Händen wild gestikulierend im Büro auf und ab. „Dieses Monster hat meine Eltern getötet und ist verantwortlich für Sirius Tod und denen vieler mehr und sie erwarten, dass ich hier stehe und was immer ich mir ansehen solle, glaube?" „Ja", war die ruhige Antwort. Harry blieb stehen und blickte ihn an. „Ich verstehe nicht wie sein ein Freund meiner Mutter sein konnten. Ein Vertrauter. Und dennoch jemanden wie Voldemort folgen können." Pure Abscheu zeigte Harrys Gesicht und innerhalb weniger Sekunden verwandelte sich das kühle und unbeteiligte von Snape in eins mit entfesselter Wut. „Potter, du weisst nichts von Lily und mir. Rein gar nichts. Und noch weniger hast du das Recht dir darüber eine Meinung zu bilden", zischte er und wurde dann wieder etwas ruhiger. „Wissen sie überhaupt für was Voldemort kämpft. Was seine Absichten sind?" „Okay, sie sollen mich nicht töten, aber zu versuchen mich auf seine Seite zu ziehen?" Harry war erneut zum Lachen zumute. „Es gibt keine Seite. Nur Recht und Unrecht!" „Es ist also rechtens Menschen zu töten? Muggelgeborene besonders?" Snape seufzte auf. Scheinbar hatte er keine Antwort darauf. „Potter, schauen sie es sich an. Es wird vielleicht einiges erklären", erwiderte der Tränkemeister nur. Harry würde am liebsten einfach gehen, aber er brauchte Antworten und scheinbar waren sie nur so zu bekommen. Also ohne weitere Worte tauchte er alleine in die Erinnerung. Harry befand sich in einer großen und hellen Eingangshalle. Der weiße Marmorboden glänzte sauber, eine breite Treppe führte hinauf in die nächste Etage und mehrere hohe Türen führten in weitere Räume. Er beobachtete Snape wie er von einem Hauselfen empfangen und von ihm gebeten wurde dem kleinen Wesen zu folgen. Harry schloss sich den Beiden an und nach dem Durchschreiten mehrerer sicher wertvoll eingerichteter Räume traten sie in eine umfangreiche Bibliothek ein. In einem hohen Sessel saß Voldemort und Snape kniete sogleich vor ihm und küsste den Saum seiner Robe. Harry sah die Szene mit Ekelt und schaute sich genauer die hässliche Fratze genauer an. Sie wirkte inzwischen viel menschenähnlicher. Seine Hautfarbe wirkte natürlicher, wenn auch noch sehr blass und seine Haut war dünn, aber spannte nun über eine richtige Nase. Noch immer war er sehr dünn und seine Finger wirkten eher wie ein mit Haut überzogenes Skelett. „Severus, ich musste sehr lange auf dich warten", sagte Voldemort gefährlich leise und sowohl Snape als auch Harry warteten auf die Bestrafung. Aber sie kam nicht. „Ich bitte um Verzeihung, Mylord. Es dauerte seine Zeit von Dumbledore weg zu kommen. In der letzten Zeit wirkte er zunehmend nervös." Voldemort nickte nur als wäre das Thema nicht wirklich interessant für ihn. „Ich habe einen wichtigen Auftrag für dich, Severus", begann er und zeigte auf die ihm gegenüber stehende Chaiselongue. „Setz dich, dies wird einen Moment dauern." Snape kam dem umgehend, aber auch deutlich überrascht nach. „Du erinnerst dich sicher an die Vorkommnisse von vor zwei Wochen im Ministerium. Ich bin sicher Dumbledore und dein alter Freund Lucius haben dich umfangreich informiert", sagte er. Voldemort schaute Snape nicht an, sondern blickte er mehr in Harrys Richtung. Um das Gefühl los zu werden, dass er ihn sehen konnte, was lächerlich war, stellte er sich an eine andere Stelle. „Natürlich, Mylord. Wenn es sich dabei um die Prophezeiung handelt so muss ich..." „Die Prophezeiung. Nein, mein Interesse an ihr ist Vergangenheit. Oder eher habe ich sie neu interpretiert und muss sie nicht mehr in meinen Händen wissen. „Im Ministerium ist etwas passiert, was mich auf meinen alten Weg zurück geführt hat. Du warst noch nicht einmal geboren als alles begann. Meine Vision für unsere Welt. Eine Welt die nicht mehr zerstört wird von mehr und mehr Zauberern und Hexen, die unsere Traditionen und Werte mit Füßen treten. „Als ich als Junge nach Hogwarts kam und verstand welche Welt ich betrat, führte mich mein erster Weg in die Bibliothek. Ich wollte die Gebräuche und Sitten meines Volkes lernen. Alles was einen Zauberer ausmachte und diesem Weg folgen. Nur als das erste Fest, Samhain, heran brach, musste ich lernen, dass ein Professor von Hogwarts schon vor Jahren erreicht hatte, dass nur noch Muggelfeste gefeiert wurde. Die Rituale, mit denen wir unseren Dank an die Natur richteten für unsere magischen Kräfte und unsere Macht sogar noch verbessern oder fokussieren konnten, wurden entfernt. Aus Samhain wurde Halloween, aus Yule Weihnachten und Beltane sogar ganz gestrichen. Und das sind nur einige Beispiele. Und Warum? Damit sich die Schlammblüter wohl fühlten." Voldemort hatte sich fast in Rage geredet und seine skelettartigen Finger krallten sich in die hölzernen Armlehnen seines Sessels. Harry verstand nicht warum er hier war. Was hatte das mit ihm zu tun? Alte Traditionen zu bewahren gut und schön, aber wollte er das als Erklärung für seinen Hass gegen Muggelgeborene anführen? Als Grund warum er mit seinen Todessern soviele Leben ausgelöscht hatte? „Lächerlich", sagte Harry zu sich selbst. Voldemort war verstummt und versuchte sich wohl zu fassen. „Mylord", sagte Snape in die Stille. „Ich bin abgeschweift." Voldemort stand auf und ging nun im Raum auf und ab. „Hast du jemals etwas von einem Horkrux gehört, Severus?" fragte er und seine Augen bohrten sich in die von Snape. Dieser schien kurz zu überlegen und schüttelte dann den Kopf. „Ich befürchte nein, Mylord." „Das wundert mich nicht", erwiderte der Dunkle Lord und wandte den Blick wieder vom Tränkemeister ab. „In einem Horkrux kann man einen Teil seiner Seele verschließen. Eine kleine Sicherheit, um vor dem endgültigen Tod bewahrt zu werden", erklärte er ruhig und Harry konnte ihn nur mit offenen Mund anstarren. War dies das Geheimnis seines Überlebens? „Mylord, ihr habt...", begann Snape, wurde aber unterbrochen. „Oh ja, mehrmals. Ein Fehler, wie ich feststellen musste. Als ich begann meine Seele zu teilen, wollte ich nur Unsterblichkeit. Erst am Abend im Ministerium musste ich feststellen, dass ich beim Teilen mich selbst komplett verloren habe. Zusammen mit meinen Seelenstücken ließ ich auch viele meiner Erinnerungen zurück. Alles was mir blieb war purer Hass." Harry war überrascht, was er alles von sich gab. So ehrlich hatte er ihn noch nie erlebt. Nicht in einer Vision, die er über Todessertreffen hatte, war er so menschlich. Das sah Harry wohl nicht als einziger so, denn Snapes Gesicht wechselte immer wieder zwischen Überraschung und seiner sonst kühlen Maske. „Wie kann ich ihnen helfen, mein Gebieter?" fragte Snape vorsichtig. „Du kannst mir nicht helfen. Nur Harry Potter. Ihn brauche ich." Snape schaute sichtlich unangenehm bei dem Thema. „Deine Treue gegenüber deiner Kindheitsfreundin amüsiert mich. Ich habe ihr Leben ausgelöscht und seit Jahren ist es mein Ziel ihren Sohn zu töten und dennoch stehst du an meiner Seite. Glaubst du wirklich ich wüsste nichts von all deinen Versuchen den Jungen zu schützen?" Voldemort ging auf Snape zu und eine dunkle Aura umgab ihn. Der Tränkemeister kniete erneut vor seinem Herrn nieder. „Verzeiht mir, Mylord." Snape schien sich erneut bereit zu halten für eine Bestrafung, aber wieder kam nichts. „Wie es nun scheint, hast du mir damit einen Dienst erwiesen. Harry Potter wird, wenn er selbst diesen Weg einschlägt mein Retter und nicht mein Untergang." „Ich verstehe nicht. Er würde nie auf unsere Seite wechseln", sagte Snape überzeugt. „Hälst du mich für so dumm, dass zu glauben?" Die alte schärfe war in seine Stimme zurück gekehrt und seine Augen funkelten rot und gefährlich. „Nein, Mylord, ich dachte nur..." „Überlasse das mir", unterbrach er ihn schroff. „Ich will, dass Potter von diesem Gespräch erfährt. In ihm den Gedanken weckst, dass ich mich wirklich ändern werde. Er wird es nicht glauben wollen, aber das ist zu erwarten. Er soll nur verstehen, welche Möglichkeiten in seinen Händen liegen. Meine Heilung bedeutet auch die Vernichtung von Lord Voldemort, wie ihn die Welt fürchtet. Vielleicht ist dies die eigentliche Prophezeiung." Die Erinnerung endete und Harry stand wieder in Snapes Büro. „Ist das sein Versuch mich in seine Gewalt zu bekommen?" fragte Harry seinen Professor und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nein, wobei ich auch nicht annehme, dass sie meinem Wort glauben schenken, Potter." „Nehmen wir einmal an, ich tue es. Was erwartet er von mir. Wie soll ich ihn retten?" Das letzte Wort hatte er mit viel Spott ausgesprochen. „Scheinbar hat er viele Horkruxe geschaffen und er will, dass mit ihrer Hilfe diese so zerstört werden, dass er seine Seele wieder vervollständigen kann." „Ich kann dem ganzen hier nicht folgen", sagte Harry verwirrt. „Ich dachte, ich bin hier wegen meiner Mutter und ihren Eltern. Sie aber wollen, dass ich einem Mörder helfe? Sie betrügen Dumbledore seit Jahren und spionieren uns aus. Sie haben wirklich den Nerv mich um Hilfe zu bitten?" „Dumbledore betrügen? Den großen Manipulator! Der Verräter von uns allen?" zischte Snape wütend. „Du glaubst der Dunkle Lord ist der Mörder hier? Ist nicht ein Dolch nicht nur eine Waffe und die Hand der Täter? Niemand wird böse geboren." „Nein, es sind unsere Entscheidungen", warf Harry ein. „Du bist so naiv, das zu glauben. Entscheidungen mögen gut sein, wenn man die Wahl hat. Dumbledore hat Tom Riddle genauso manipuliert wie alle anderen. Jeder spielt seinen Teil in seinem großen Puppentheater. Sogar du bist nichts anderes als eine Marionette. Nur schaffte er in Voldemort das ultimative Böse in den Augen aller und aus dir machte er den großen Helden." „Das Dumbledore überall seine Hände im Spiel hat, ist mir bewusst, aber jemanden dazu zu bringen der Welt den Krieg zu erklären? Eine verdammt miese Ausrede." Beide standen sich gegenüber und funkelten sich wütend an. „Ich bin bei den Dursleys aufgewachsen. Eine der schlechten Sorten von Muggeln und dennoch habe ich nicht vor alle für deren Verhalten zu bestrafen." „Ich lasse ihnen ihren Glauben, Potter", sagte Snape und klang wieder ruhiger. „Nur können sie sich nicht einmal vorstellen, was Dumbledore alles den Menschen angetan hat. Er mag wie ein freundlicher Großvater wirken, aber..." Er verstummte. „Was aber?" fragte Harry. „Es bringt nichts ihnen seine Missetaten aufzuzählen. Vielleicht eher ihnen zu sagen, warum Lily sterben musste." Mit den Worten setzte sich Snape hinter seinen Schreibtisch. Er wirkte au einmal älter und sehr müde. „Warum?" Auch Harry hatte sicher wieder gesetzt. Endlich, dies war unter anderem der Grund, warum er hergekommen war. „Ich nehme an, die wissen inzwischen einiges von Lupin und ich hoffe auch lily hat ihr Versprechen gehalten. Sie wollte ihnen Informationen hinterlassen." Harry nickte nur, aber gab nichts preis. „Lily hat es nie erfahren, aber ihr Vater war oder ist ein mächtiger Schwarzmagier. Ich habe nie erfahren wer, aber er gehörte Voldemort an. Musste sogar einer seiner ersten Todesser sein." „Woher wissen sie das?" Harry hatte das Gefühl eine eiskalte Hand umschloss sein Herz. „Es ist die einzige Theorie, die einen Sinn ergab. Er hatte Angst sie zu verlieren." „Er?" „Dumbledore. Lily war etwas besonderes für ihn. Sie war mächtig und schon damals hatte Dumbledore sie zu seiner Lieblingsmarionette auserkoren." „Zu was?" „Sie sollte das werden, was Dumbledore für dich nach ihrem Tod vorgesehen hat. Sie sollte den Dunklen Lord zerstören. Er musste damals schon gewusst haben, wer ihre Eltern waren und hat sie ihnen bewusst entzogen. Es ist alles noch ziemlich unklar, aber letztendlich haben ihn ihre Fragen bezüglich ihrer Eltern wohl nervös gemacht. Dumbledore fürchtete Lily würde ihrem Vater auf die Spur kommen und sich ihm anschließen. Damit würde sie auch seine Intrigen offenbaren. Schon jetzt war sie ihm gegenüber misstrauisch geworden. Er pflanzte also den Gedanken Petegrew zum Geheimnisverwahrer zu machen in Blacks Kopf. Petegrew war einfacher zu manipulieren. Dann überreichte er ihn quasi auf dem Silbertablett an Voldemort und mit ihm einen entscheidenden Teil der Prophezeiung. Es brauchte nicht viel einen den Tod fürchtenden Mann in das Haus deiner Eltern zu führen und schließlich..." Er ließ das Ende offen und Harry hätte es auch eh nicht hören wollen. „Ich muss über alles nachdenken", sagte Harry. Seine Kopfschmerzen waren mal wieder da und er fühlte sich schlapp und leer. Snape nickte nur verständnisvoll. „Ihnen ist klar, was ich mit den ganzen Informationen machen könnte." „Das war mir von Anfang an bewusst, Mr. Potter. Ich hoffe allerdings darauf, dass sie ihre gryffindortypischen Tendenzen zurück halten können und erst überlegen bevor sie handeln", erwiderte er ruhig. „Das werde ich tun", sagte Harry und hatte schon eine Hand auf dem Türknauf als er sich noch einmal umdrehte. „Wie habe ich im Ministerium Voldemort geholfen?" „Ohne das er es geplant hatte, machte er sie vor vielen Jahren zu einem Horkrux. Als er dann im Ministerium ihren Körper besetzte, erhielt er den Teil seiner Seele zurück. Nach der Aussage meines Lords haben sie diese gereinigt", erklärte Snape. „Wieso ist er sich da so sicher?" „Weil die Verbindung zwischem ihm und ihnen verschwunden ist. Vielleicht ist ihnen der Verlust der Visionen und das Spüren seiner stärkeren Emotionen aufgefallen." „Oh", sagte Harry nur und wandte sich wieder zum Gehen. „Eins noch, Mr. Potter", sagte Snape und war aufgestanden. „Ich schulde Lily, dass sie alles wissen. Der Dunkle Lord hat noch einiges von ihnen übernommen oder sagen wir eher unbewusst kopiert." „Wie ist das zu verstehen?" „Er besitzt ihre Erinnerungen." „Aber wie das? Ich habe noch das Gefühl, dass mir was fehlt." „Nun ja, stellen sie sich ihr leben wie ein Film vor. Er hat ihn gesehen", antwortete Snape. „Und es kann sehr gut sein, dass ihnen ähnliches widerfahren ist oder wird." Nach all dem, was Harry heute gehört hatte, schockierte ihn das am meisten. Ohne etwas weiteres zu sagen, verließ er das Büro. Ihm war schwindlig und nachdem er sicher war, dass Snape ihn nicht mehr sehen konnte, lehnte er sich an die Wand und sank auf dem Boden. tbc. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)