Quidditchunfall von Schlangenmaedchen ================================================================================ Kapitel 7: Neue Komplikationen ------------------------------ Kapitel 7: Neue Komplikationen Katie merkte schnell, dass es gar nicht so einfach war, unbemerkt an dem Quidditchkapitän der Slytherins dranzubleiben. Er schien mit ihr Katz und Maus zu spielen. Immer wenn sie dachte, sie wäre wieder an ihm dran, schien der Slytherin wie vom Erdboden verschwunden zu sein. Und sie versuchte es schon gar nicht unten in den Kerkern, denn dort war eindeutig das Reich der Slytherins. Und da wäre es wirklich nicht gut, wenn man sie dort antreffen würde. Immerhin waren die beiden Häuser immer noch verfeindet. Und auch wenn die Slytherins Angelina akzeptierten, konnte man nicht einfach davon ausgehen, dass das auch für sie selber gelten würde. Und selbst wenn Malfoy und Harry zu einer Einigung kommen würden, war es in diesem Fall nicht einmal sicher, ob das ausreichen würde. Es war aber einen Versuch wert und eine andere Idee hatten selbst die Zwillinge nicht. Und das wollte schon viel heißen. Bisher hatten sie zu allem etwas zu sagen gehabt. Wieder einmal hatte Marcus sie abgehängt und Katie machte sich langsam auf den Weg zurück in den Turm der Gryffindors. Plötzlich fasste etwas nach ihrem Arm und zog sie in ein leer stehendes Klassenzimmer. Die Gryffindor schrie auf und fuhr herum, kaum dass sie losgelassen wurde. Verwirrt sah sie in das Gesicht des Kapitäns der Slytherins. Natürlich hatte Marcus bemerkt, dass sie ihm immer wieder gefolgt war und sich einen Spaß daraus gemacht sie an der Nase herum zu führen. Aber als sie nicht aufgegeben hatte und es immer wieder versuchte, wurde er neugierig. Was wollte die Gryffindor nur von ihm? Er konnte sich das nicht erklären und deswegen hatte er sich heute erbarmt und sie abgefangen. Anders würde er wohl kaum herausfinden, warum sie ihm beinah wie ein Schatten folgte. Das sollte aber keineswegs bedeuten, dass er irgendwelches Interesse an ihr hätte. Aber er wollte schlicht und einfach wissen, was sie damit bezweckte. „Was soll das Bell? Warum bei Salazars Umhang schleichst du ständig hinter mir her?“ Angesichts dieser durchaus berechtigten Fragen senkte Katie den Kopf. Sie wusste ja selber nicht, was sie eigentlich damit bezweckte hatte, dass sie ihm immer wieder gefolgt war. Und sie musste zugeben, dass das wirklich merkwürdig aussehen musste. „Ich weiß es nicht einmal genau, Flint. Ich wollte einfach wissen wie ihr Schlangen wirklich seid. Angelina hat so vieles erzählt was nicht in mein Bild von euch passt, dass ich neugierig geworden bin.“ „Und warum schleichst du mir dann heimlich nach? Du hättest mich ja auch einfach mal fragen können, ob ich mit dir reden will. Oder wenn nicht ich dann jemand anderes. Ich weiß ja nicht, wem du noch alles nachgeschlichen bist.“ „Nur dir.“ „Muss ich mich da jetzt geehrt fühlen? Oder war das einfach nur Zufall?“ Katie glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Scherzte der als rücksichtslos verschrieene Slytherin da gerade mit ihr oder wie sollte sie das nun verstehen. Irgendetwas schien doch hier wirklich schief zu laufen. „Ich kann dir wirklich nicht sagen warum ich gerade dir nachgegangen bin. Es hatte auch Terence Higgs sein können oder ein anderer der Quidditchspieler. Vielleicht bist du mir einfach als erster begegnet. Aber es war eine dumme Idee.“ Jetzt war es der Slytherin, der sie verwirrt ansah. Seit wann gaben die Gryffindors zu, dass sie etwas Dummes getan hatten? Und vor allem seit wann bei Salazars Umhang taten sie das ausgerechnet vor einem Slytherin? Marcus schüttelte unwillkürlich den Kopf. Seit diesem unglücklichen Tag, wo Adrian die beiden Jägerinnen beinah verflucht hätte, war nichts mehr so wie der Jäger es gewohnt war. Es war ja nicht so, dass er die Anfeindungen gern hatte, sie konnten einem schon gewaltig auf die Nerven gehen. Doch dieses Verhalten verunsicherte ihn und das war etwas was Marcus Flint schon als Kind nicht hatte ausstehen können. „Also Bell, jetzt raus mit der Sprache. Was genau willst du wissen?“ Katie setzte sich auf einen der Tische und baumelte mit den Beinen. Sie ließ sich Zeit mit der Antwort, spürte sie doch deutlich, dass davon abhing, wie die Begegnung weiterging. „Ich habe immer gedacht, dass ihr kalt und unfreundlich seid. Aber ich nehme an, dass ihr wisst wie man euch beurteilt. Da muss ich nicht weiter ins Detail gehen.“ Fragend sah sie Flint an, der wortlos nickte. Natürlich war in Slytherin bekannt, wie die anderen Häuser über sie dachten. Man gewöhnte sich irgendwann dran, aber ihm taten immer die neuen Erstklässler leid, die gleich damit konfrontiert wurden. Das war auch etwas, was die anderen ziemlich verunsichert hätte. Marcus war längst nicht so selbstsicher, wie er mitunter erschien. Er hatte sich schnell eine Maske zugelegt, wie die meisten der anderen Slytherins auch, aber darunter sah es ganz anders aus. „Gut, weiter im Text. Ich habe schon, als Adrian sich entschuldigt hat, Zweifel an dieser Darstellung bekommen. Ich meine es war deutlich zu sehen, wie er sich gefühlt hat und ich will lieber nicht wissen, wie ihm zumute gewesen ist, als er auf Angelina gewartet hat.“ Marcus unterbrach sie. „Er hat damit gerechnet, dass er von der Schule verwiesen wird. Du hast ja mitbekommen welchen Fluch er nehmen wollte. Das einzige was man ihm da hätte zugute halten können, wäre die Tatsache gewesen, dass es keiner der Unverzeihlichen Flüche war. Aber was glaubst du, wäre mit ihm geschehen, wenn er den Fluch wirklich ausgesprochen hätte. Er hätte Askaban nie wieder verlassen.“ Katie schauderte. Sie hatte noch gar nicht daran gedacht, wie die Folgen für den Slytherin ausgesehen hätten. „Ich glaube mittlerweile nicht mehr, dass er imstande gewesen wäre, den Fluch wirklich auszusprechen. Vor einigen Wochen hätte ich das noch. Da hab ich Slytherin alles nur erdenklich Schlechte zugetraut. Und das tut mir leid.“ Der Quidditchkollege sah sie nun wirklich offen verblüfft an. Was bei allen Quidditch- Mannschaften war denn nur heute los? „Gut, dann haben wir das geklärt. Wirst du mir jetzt weiter wie ein Schatten folgen oder kann ich gehen?“ Katie schüttelte den Kopf. „Das war es eigentlich was ich besprechen wollte. Du bist deinen Schatten los.“ Als der Spieler sich umdrehte und den Raum verließ, fühlte Katie etwas in sich aufsteigen, dass sie nicht sofort deuten konnte. War es….Enttäuschung? Aber warum sollte sie enttäuscht sein? Sie wollte doch nichts von dem Slytherin. Oder etwa doch? Die Gryffindor beschloss sich den Gedanken daran zu verwehren und kehrte in ihren Gemeinschaftsraum zurück. Dort traf sie auf Adrian und lächelte. „Was meinst du, würde dir rot auch stehen?“ Schlagartig trat Ruhe ein und der Gefragte sah sie entsetzt an. „Das meinst du jetzt nicht ernst oder? Ich glaube nicht, dass mir rot gefallen würde. Und das hat nichts mit Gryffindor zu tun. Ich konnte schon als Kind die Farbe nicht ausstehen. Das hängt wohl mit einer Tante zusammen. Sie trug immer ein rotes Kostüm wenn sie uns besuchen kam und ich konnte sie einfach nicht leiden. Das verbinde ich heute noch mit rot, wenn ich nicht groß nachdenke.“ Einige Sekunden herrschte Stille, ehe die Gryffindors in schallendes Gelächter ausbrachen. Adrian stimmte mit ein. „Das ist gut. Aber sonst macht es dir nichts aus, dass hier alles rot ist.“ Ehe der Slytherin antworten konnte, fiel ihm Angelina ins Wort. „Ich denke mal, damit kann er leben. Aber mir macht das Grün im Slytherin – Gemeinschaftsraum ja auch nichts aus. Er ist übrigens sehr viel gemütlicher, als man gemeinhin denkt. Vor allem das Licht dort unten ist toll.“ Die anderen hofften allerdings vergeblich, dass sie den Raum näher beschrieb. Schließlich stand Adrian auf. „Ich muss langsam wieder runter. Wenn ich einem Lehrer in die Arme laufe, stecke ich in der Tinte. Oder Filch, was allerdings noch weitaus unangenehmer wäre. Ich hab dieses Jahr schon zu viel Strafpunkte gesammelt.“ Die Löwen fragten sich was er damit meinte, kamen dann aber zu dem Schluss, dass es einfach eine Redewendung war. Adrian hatte eigentlich erwartet, dass sie nachfragen würden und so wie er Angelinas Gesicht gerade interpretierte, würde sie das auch noch machen. Doch nun musste er sich wirklich sputen, wenn er nicht Ärger bekommen wollte. Angelina folgte ihm durch das Porträtloch und hielt ihn dann am Arm zurück. „Du willst doch nicht verschwinden, ohne mir einen Gute – Nacht – Kuss zu geben?“ Empört sah sie ihn an und leise lachend beugte der Slytherin sich zu ihr herüber. Weich spürte sie Sekunden später seine Lippen auf ihren und fast hätte sie geschnurrt. Widerstrebend ließ sie den Slytherin ziehen. Aber sie wollte auf der anderen Seite nicht, dass er Ärger bekam und vielleicht Strafarbeiten, was sie daran hindern würde, sich mit ihm zu treffen. Und in einem hatte er wirklich Recht. Er hatte sich dieses Jahr schon so einiges geleistet, so dass er sicher aufpassen musste. „Sie lieben ihn, oder?“ Eine amüsierte Stimme ließ sie herumfahren. Hinter ihr stand Albus Dumbledore. „Wollen Sie ihn anzeigen wegen dem Fluch?“ „Nein, Sir. Das würde ich nie übers Herz bringen. Es ist nichts passiert und er würde es nicht überstehen. Aber woher wissen Sie…..?“ „Mir entgeht an dieser Schule wenig. Aber seien Sie gewiss, Miss Johnson. Wenn ich der Meinung wäre, dass er das wirklich ernst gemeint hätte, dann würde er nicht mehr hier sein, egal wie viele gute Worte Sie dann für ihn eingelegt hätten.“ Dumbledore war ernst geworden. Angelina nickte und wünschte dem Direktor leise eine Gute Nacht, ehe sie in den Gemeinschaftsraum zurückkehrte. Der Direktor sah ihr nach und lächelte. Schon direkt nach dem Quidditchspiel hatte er gemerkt, dass die Beiden ineinander verliebt waren. Leise ging er weiter und nahm eine verborgene Treppe nach unten. Kaum jemand, nicht einmal die Weasley–Zwillinge kannte das Schloss so gut wie Albus Dumbledore. Wenig später sah er eine Gestalt schnell näher kommen und Adrian schrak fürchterlich zusammen, als er plötzlich angesprochen wurde. Er wusste, dass es kurz nach der Sperrstunde war und er folglich ziemlich in der Patsche saß. Leise verfluchte er sich, dass er nicht auf die Zeit geachtet hatte und lieber bei Angelina geblieben war, statt rechtzeitig loszugehen. Er drehte sich um und sah seinen Schulleiter resignierend an. „Werden Sie es Professor Snape sagen, dass ich nach der Sperrstunde außerhalb des Gemeinschaftsraumes aufgegriffen wurde?“ „Nein, Mr. Pucey. Sie haben auch keinen Punktabzug oder sonstige Strafarbeiten zu befürchten. Ich freue mich, dass Sie mit Miss Johnson zusammengefunden haben. Und wegen der 5 Minuten will ich mal großzügig sein.“ „Danke, Sir.“ „Junge Liebe ist etwas Schönes, da muss man auch mal ein Auge zudrücken. Sie hat sich entschlossen, Sie nicht wegen dem Fluch anzuzeigen. Ich will Ihnen vor Augen führen, dass Sie damit großes Glück haben. Sie wissen was Sie sonst erwarten würde?“ „Lebenslang Askaban. Auch wenn es keiner der Unverzeihlichen Flüche war. Ich bin froh, dass die Gryffindors den Fluch nicht offen gelegt haben. Dann würde es mir wirklich schlecht ergehen.“ „Das ist ziemlich vorsichtig ausgedrückt. Ich möchte, dass Sie mir hier Ihr Ehrenwort geben, dass so etwas niemals wieder vorkommen wird.“ Ernst sah der Direktor den Slytherin an. Offen erwiderte dieser den Blick. „Ich schwöre es, Professor Dumbledore. Sie sind einer der wenigen, die dem Wort eines Slytherins Glauben schenken.“ „Ich weiß, dass ihr zu eurem Wort steht, mag man euch sonst auch einiges vorwerfen können. An diesem Streit tragen alle Schuld. Vielleicht schaffen Sie und Miss Johnson, dass doch einige umdenken.“ „Für die meisten werden die Slytherins immer Schwarzmagier bleiben. Ich gebe zu, vieles ist unsere Schuld, aber wir werden auch immer wieder mit Ablehnung konfrontiert. Ich kann es ehrlich gesagt nicht fassen, dass Angelina sich davon wirklich nicht hat abschrecken lassen.“ „Die junge Dame weiß was sie will und sie will ganz eindeutig Sie.“ Dumbledore schmunzelte über den errötenden Slytherin. „Nun aber wirklich marsch in Ihren Gemeinschaftsraum. Und grübeln Sie nicht mehr zu lange.“ Wieder einmal bewies der Direktor, dass er seine Schützlinge besser kannte, als diesen mitunter lieb war. Adrian verabschiedete sich und machte, dass er in den Gemeinschaftsraum der Slytherins kam. Dort blieb er allerdings nicht mehr lange und machte sich dann auf den Weg in den Schlafsaal. Auch wenn er wusste, dass er diese Nacht nicht gut schlafen würde, wollte er den neugierigen Blicken ausweichen. Er machte, dass er ins Bett kam und zog die dunkelgrünen Vorhänge vor. In Slytherin ein untrügliches Zeichen, dass derjenige wirklich seine Ruhe haben wollte. Wie er es befürchtet hatte fand er kaum Schlaf in dieser Nacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)