Rote Augen, weißes Haar von BB-Cute (Kreuzzüge der Kindheit) ================================================================================ Kapitel 5: Wunder und Überraschungen ------------------------------------ "Gilbert? ..." Der Albino nahm eine Stimme wahr. "Gilbert?" Er spürte eine Hand auf seiner Schulter die ihn leicht rüttelte. Langsam schlug er die Augen auf und musste erst einmal realisieren das er Gestern in seinem neuem Bett eingeschlafen war. Verschlafen drehte er sich auf den Rücken um zu sehen wer ihn da aus dem Schlaf holte. "Ah...Johannes?", sagte Gilbert leise. Er rieb sich über die Augen. "Du musst aufstehen, kleiner. Die Arbeit ruft.", der Ritter grinste leicht. Gilbert nickte nur und zog sich müde die Kutte über. Wie früh war es denn? Er sah aus dem Fenster. Völlig entsetzt sah er Johannes an. Es war Sonnenaufgang, und der Templer holte ihn aus dem Bett. Das wird hoffentlich nicht jeden Tag so sein... Nun gut, er musste sich eingestehen das dies hier um einiges besser war, als wenn er jetzt noch im Wald herumirren würde. Genüsslich gähnte er und hopste vom Bett. "Fertig? Sehr gut. Das erste was für Heute vorgesehen ist, ist die Pferde zu versorgen. Hilfst du mir dabei?", fragte Johannes während er schon auf dem Weg zur Tür war. Gilbert nickte leicht und folgte ihm. Auf dem Weg zum Stall lies sich Gilbert die Sonne ins Gesicht scheinen. Die angenehme wärme tat so gut~ Er konnte von weitem einige Pferde wiehern hören. Im Stall dann angekommen gab Johannes ihm einen großen Korb mit Karotten. Er soll jedem Pferd zwei Stück zum Fressen geben, und als Gilbert die einzelnen Boxen der stattlichen Tieren durchging blieb er stehen. "Oh..", sagte er leise und neigte den Kopf. Er ging in die hintere Ecke und kniete sich zu einem Fohlen herunter, das so wie es aussieht gestern Nacht auf die Welt gekommen sein musste. Der Albino suchte aus dem Eimer eine kleine Karotte und hob sie vorsichtig zu dem Fohlen. "Gilbert? wo bleibst du denn?", fragend sah Johannes in jede Box hinein und suchte seinen kleinen Freund. Als er an die Box mit dem Fohlen kam sah er wie Gilbert versuchte dem Fohlen eine Möhre zu geben. Er musste leise lachen "Gilbert, das Fohlen kann noch keine feste Nahrung zu sich nehmen...Es braucht noch Muttermilch~". Johannes setzte sich zu Gilbert. Dieser sah ihn an "Wirklich?", fragte er überrascht. Das wusste er gar nicht. Er legte die Karotte wieder zurück in den Eimer. Eine Weile sah er das Fohlen an, nur ganz zögerlich traute er sich dann schließlich es am Kopf zu streicheln. Es gab einen kleinen Ton von sich und leckte Gilberts Hand mit seiner großen Zunge ab. "Gilbert, komm beeil dich, es warten noch andere Sachen die zu tun sind. Du darfst später noch einmal hier hin, ja?", sagte Johannes und wuschelte Gilberts Haare. Er stand auf und nahm den Eimer gleich mit. Der kleine Albino streichelte das Tier nochmals kurz über den Kopf und ging wieder aus der Box hinaus. Er sah zu Johannes "Kann ich denn sonst noch was tun?", fragte er ihn während er seine Hände abklopfte. Er bekam keine Antwort, nur eine Heugabel in die Hand gedrückt "Du kannst neues Heu verteilen...wenn du das kannst, hehe.", triezte er Gilbert. Er wusste das man Kinder somit anstacheln kann. Er stellte den Eimer weg und linste dabei grinsend zu dem kleinem. "Hah! Du wirst schon sehen was ich kann und was nicht! Das ist Kinderkram!", Er baute sich auf, aber das konnte man leider nicht erkennen bei dieser übergroßen Kutte. Schnell lief er zu dem Heu und versuchte es auf die Gabel zu häufen. Allein schon hier hatte er Schwierigkeiten. Nach der Suche nach der richtigen Balance lief er zur ersten Box, dort legte er das Heu hin und versuchte es irgendwie darin zu verteilen. Tja, das wäre einfacher wenn dabei nicht immer ein Pferd davor stehen würde. Nach einer gefühlten Stunde war er dann fertig....mit der ersten Box. Seufzend ging er zum Heuhaufen, stutzte aber leicht als er den dösenden Johannes darauf sah. Grummelnd piekte er ihn mit dem Holzstab der Heugabel. daraufhin zuckte der junge Mann zusammen "Ah-? Oh...du bist fertig?", fragte er ihn überrascht. Gilbert wurde nur rot und nuschelte leise "Mit der ersten Box schon, ja...". Johannes lachte kurz und nahm Gilbert die Heugabel ab "Ist schon gut, ich mach das später." Grinsend ging er mit dem kleinem Albino hinter die Burg, dort war ein ehemaliges Ackerfeld. Es war schon lange mit Gras überwuchert, so dass die Ordensritter es für Trainingseinheiten nutzen. Auf der einen Seite sah man wie einige übten mit dem Schwert umzugehen, dann sah man noch wie ein Paar versuchten mit Waffen auf dem Pferd zu reiten, auf der anderen Seite sah man Bogenschützen. Gilbert hing mit dem Blick dort fest. Seine Augen wurden groß als er sah wie geschickt sie alle mit Pfeil und Bogen umgehen konnten. Selbst auf einer weiten Distanz hatten sie in die Mitte der Ziele getroffen. Leicht zupfte er an dem Umhang von Johannes und sah ihn bettelnd an "Darf ich ein wenig zuschauen wie die Bogenschützen trainieren? Mh? Biiittteeee~", Er machte einen Schmollmund und hing förmlich an Johannes Beim bis dieser Nachgab und ihn zu den Anderen lies. Siegerisch grinste Gilbert und rannte hin. "Woah...", machte er erstaunt als er das alles aus der Nähe betrachten konnte. Er sah die Ritter an, wobei ihm auffiel das sie gar nicht richtig Zielen mussten um da zu treffen wo sie wollten. //Sowas will ich später auch können...//, dachte er begeistert. Es erläutete ein Glockenschlag, der Albino fuhr kurz zusammen. Alle Männer hörten mit ihren Übungen auf und machen sich auf den Weg in die Burg. Irritiert sah er ihnen hinterher. Schnell wuselte er zu Johannes "Ist etwas passiert? wieso gehen alle zurück in die Burg?", fragte er neugierig. Der schmunzelte nur kurz und meinte "Es ist nichts, es gibt nur Frühstück, weißt du?". Verdattert lief Gilbert mit Johannes in den großen Speisesaal. Er hatte wirklich gedacht wenn sie alles so stehen und liegen lassen, dass etwas schlimmes passiert sei. In dem Fall hatten aber anscheinend alle nur Kohldampf. Sie saßen an einen der großen Tafeln. Gespannt was es hier so zu Essen gab versuchte auf den Teller von seinem Nachbar zu schielen. Er konnte eine Scheibe Brot erkennen, etwas Butter und ein wenig Speck. Allein bei dem Anblick lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Hungrig leckte er sich über die Lippen. Als er sich gerade wieder zu Johannes drehen wollte war dieser verschwunden. Verwirrt sah sich Gilbert um, konnte ihn aber nicht entdecken. Kleinlich blieb er sitzen und starrte auf den Tisch vor sich. Er wird warten bis Johannes wieder kommt. Plötzlich hielt ihm jemand ein Stückchen Speck vor Nase. Gilbert hätte es am liebsten gleich so von der Hand gegessen. Er sah zu der Person die es ihm hinhielt. Es war ein Mann der ihm gegenüber saß "du siehst Hungrig aus, Junge...so wie es aussieht braucht Johannes mal wieder lange um das Essen zu holen.", sagte er neckisch. Der Albino lächelte und nahm dankbar das Stückchen Speck an. Er knabberte daran und sah sich wieder nach Johannes um. Dieser kam einige Zeit später mit zwei Holzbrettchen angelaufen, auf denen das Essen lag. Mit großen Augen sah Gilbert sein Frühstück an. Wenn er jetzt den Mund aufmachen würde, lief mit Sicherheit der Speichel raus. Er beherrschte sich natürlich, schließlich saßen hier auch Mönche und angehende Priester neben den Rittern. Das Brettchen nahm er gleich entgegen als es ihm zugereicht wurde "Danke!", sagte er zufrieden. Gleich nahm er das Brot in die Hand und aß es. Wenn man bedenkt, dass Gilbert seit dem Abend des Geschehnisses nicht mehr zu essen hatte, war ihm das eine richtige Wohltat. Johannes setzte sich neben ihn. Natürlich zog er hier seine Kapuze runter. Dann nahm er sich ein paar Trauben aus der Schale und fing an zu essen. der Mann gegenüber fing an zu lachen. Fragend sahen beide zu ihm. Was war so witzig? "Mensch, wenn man euch so sieht könnte man meinen ihr seit Brüder~", meinte dieser schmunzelnd. Gilbert legte das Brot hin und schluckte den Rest im Mund hinunter. Er sah zu Johannes, dieser grinste nur und wuschelte ihm die Haare. Gilbert musste lächeln. Er mochte es wenn man seine Haare wuschelte...er wusste nicht wieso, aber er mochte es. Zufrieden aß er sein Brot weiter. Johannes sah Gilbert noch aus dem Augenwinkel an //Wenn ich ihn so sehe erinnert er mich glatt wieder an mich selbst...Ich hoffe dir bleibt einiges erspart was ich erleben musste, kleiner.//, dachte er sich. Er seufzte kurz und schob sie eine Traube in den Mund. Nach dem Essen durfte Gilbert helfen die Pferde zu Satteln. er hatte gehört das einige Ritter von hier lange reisen müssen. Er fragte sich wohin sie wohl gehen. Danach war eine kleine Pause, in dieser Zeit erzählte Johannes Gilbert was die Kreuzritter taten, was sie waren, was sie vor hatten, und warum sie das tun. Zudem erzählte er ihm auch wie die Tagesverläufe hier waren. Und vor allem was man hier durfte, und was nicht. So sei es Beispielsweise Gang und Gebe an bestimmten Tageszeiten einmal zu Beten. Gilbert hörte ihm mit Interesse zu. "Später will ich auch ein Kreuzritter sein! So wie du...", meinte der kleine Albino aufgeregt. Nachdem was Johannes ihm gerade erzählte, fand er es unglaublich, welche Abenteuer die Ordensritter erleben. Natürlich wusste er, das es heißen wird dass er in den Krieg ziehen müsse. Anderseits, wozu lebt man denn sonst? Wenn man keine Chancen nutzt sich das Leben abwechslungsreich zu machen, dann ist es nichts Wert. So sieht das zumindest einmal Gilbert. Johannes sah ihm in die Augen. //Dieser Junge...Nach all dem was ihm passierte kann er noch so glücklich sein, so optimistisch. Du lernst um einiges schneller als ich es tat.//, dachte er betrübt. Er schluckte leicht und lächelte Gilbert etwas gespielt an. "Na komm, machen wir die restlichen Erledigungen für Heute fertig...", murmelte er etwas ermüdet zu Gilbert. Dieser nickte. Er fühlte sich schon um einiges besser als zu Anfang. Kurz dachte er darüber nach, ob er später in die Kapelle sollte. Immerhin hieß es, Gott könnte man alles anvertrauen. Vielleicht wird er seine Gebete erhören... Gilbert machte sich mit Johannes auf den Weg. Sie liefen auf den alten Acker. Er hatte für Gilbert eine Überraschung geplant. Wenn er Gilbert ansah, sah er sich in ihm. Er würde ihn aufmuntern, da er nicht wollte dass er sich so fühlen sollte wie er damals. Etwas verwirrt sah sich der junge Albino um. Warum waren sie wieder hier? Hatte er denn nicht schon alles erledigt hier? Fragend sah er zu Johannes hoch. Dieser grinste und lief mit Gilbert an die Stelle an der die Bogenschützen Heute morgen trainierten. Dort angekommen zog der Ordensritter hinter dem Rücken, unter dem Umhang einen kleinen Bogen heraus, lächelnd streckte er ihn Gilbert zu. "Für mich?", fragte der kleine mit großen Augen. "Natürlich. Schau, da vorne sind Pfeile, geh und schau ob du mit dem Bogen gut schießen kannst.", antwortete Johannes. Schnell rannte Gilbert an ihm vorbei und nahm ein paar Pfeile, eine ganze Weile übte er damit bis es dunkel wurde. Etwas enttäuscht seufzte er. Er hätte noch so gerne weiter gemacht. Aber gut, Zeit wird er sicherlich wieder finden um das nachzuholen. Mit einem breitem lächeln im Gesicht sah er zu Johannes "Ich danke dir sehr!", sagte er glücklich. Zufrieden nickte dieser zurück "Du solltest jetzt schlafen gehen, mh? Du siehst noch recht müde aus.", schlug er Gilbert vor. Etwas schmollig sah Gilbert ihn an. Seufzte dann aber und nickte. In die Kapelle würde er eben morgen gehen. Jetzt geht er erst einmal schlafen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)