Weil Träume manchmal auch wahr werden können von Tokiya-Ichinose ================================================================================ Prolog: -------- "Da dies eine Geschichte (mit frei erfundenen Charakteren und Story) ist, die aus meinem Kopf heraus entwickelt wurde ist, unterliegt das Urrheberrecht für diese Geschichte, sowie den einzelnen Kapiteln, der Gestaltung der Charaktere und der Story an sich, auch ganz alleine bei mir, dem Autor dieser Geschichte." *************************************** Mein Leben war eigentlich das reinste Chaos. Es geriet mit der Zeit völlig aus den Fugen und ich wusste nicht, wie ich diesem Teufelskreis je wieder entkommen sollte. Ich hatte das Gefühl, das sich mein Leben nicht mehr wirklich um mich drehte, sondern eher um die Geschehnisse die darin passierten und bei welchen ich auch zufällig mitwirkte. Schon komisch, aber es fühlte sich an als würde ich nicht mehr zur Welt dazu zu gehören. Es war fast schon so, als würde sie an mir vorbeirauschen. Warum? Das hatte wohl viele Gründe. Zu Hause lebte ich mit einer alkoholkranken und drogenabhängigen Mutter zusammen und auf Arbeit tat mein 'netter' Chef alles dafür mich auf die Palme zu bringen. Stets verdonnerte er mich dazu Überstunden zu machen und mir den Rest meines jämmerlichen Lebens auch noch kaputt zu machen. Konnte es also noch schlimmer werden? Das fragte ich mich mittlerweile schon viel zu oft. Insgeheim ging ich davon sogar schon stark aus, den mein Leben war von Anfang an ein großer Scheiterhaufen. Ich wollte einfach nur noch raus aus dieser kleinen, zerbrochenen Welt. Wollte in eine bessere Welt, mich selbst finden und leben wie ich es gerne hätte! Wieder an etwas glauben und Wünsche zu besitzen! Doch davon war ich im Moment einfach viel zu weit entfernt. Es gab nichts woran ich glauben könnte und von einem besseren Leben träumte ich schon längst nicht mehr. Ich bestritt meinen eigenen Weg, auch wenn ich mit diesem nie richtig zufrieden war. Und dann eines Tages begann ich mich schließlich in meinen Träumen zu suchen. Mich einfach zurück zu ziehen und mir die Welt einfach schön träumen. Tatsächlich lebte ich dort in einer wundervollen Welt ohne Leid, ohne Kummer und ohne die bösen Erinnerungen der Vergangenheit. Doch ich war nicht allein dort. Immer wieder begegnete ich diesem jungen Mann, dessen Name ich leider bis jetzt nie erfuhr, aufs neue. Jede Nacht kam er in meinen Träumen vor. Es war immer wieder der selbe Kerl. Er war auf jeden Fall gut einen Kopf größer als ich. Etwas muskulöser und stämmiger und seine Haare waren sehr dunkel. In der Sonne funkelten sie fast schon Blau. Ansonsten waren sie glatt und der Pony hing ihm ins Gesicht. Ich mochte diese Frisur irgendwie sehr an ihm. Damit wirkte er so männlich. Ganz anders als ich mit meiner Frisur. Vom Kleidungsstil her war er sehr modern. Meist hatte er ein lässiges Hemd an, mit einer leichten dunklen Stoffhose. Doch was mich immer wieder aufs neue bei ihm faszinierte waren seine Augen. Sie waren Blau. Nicht zu dunkel und auch nicht zu hell, eben ein klassisches Himmelblau. Aber es lag nicht nur an der hübschen Farbe, sondern viel eher an das was diese Augen, seine Augen, ausstrahlten: Hoffnung, Glück, Freude und Liebe. In meinen Träumen schenkte er mir stets sein schönstes Lächeln. Warum wusste ich nicht, doch es zog mich stets in seinen Bann. Somit musste ich es einfach immer wieder aufs Neue erwidern. Er wirkte so glücklich und ich, ich fühlte mich ebenfalls glücklich wenn ich von ihm träumte, oder besser gesagt, von uns träumte. Es tat mir gut ihn dort zu sehen und mit seinen strahlenden Augen half er mir auch einige üble Arbeitstage zu überstehen, oder allgemein den Tag zu überstehen. Ich konnte mir nicht helfen, aber schon bald fand ich in diesen Träumen wirklich etwas, was mich wieder antrieb. Ich fing wieder an mich als eine Person zu sehen und durch ihn begann ich auch wieder neue Hoffnung zu schöpfen. Schon bald wollte ich nur noch träumen, am liebsten jede freie Minuten bei ihm sein. Dieses Lächeln sehen und mit ihm zu reden, den auch seine sanfte aber auch herrische Tonlage tat einfach gut. Und dennoch blieben so viele Fragen in meinem Kopf zurück. Warum war er in meinen Träumen zusammen mit mir? Warum lächelte er mich stets so vertraut und glücklich an? Wer war er überhaupt? Gab es diesen Menschen den wirklich? Oder war er vielleicht nur eine Halluzination meiner selbst? Eine Halluzination, weil ich mir gerne einen solchen Menschen an meiner Seite wünschte? Dies alles musste ich irgendwie herausfinden. Ich wollte ihn unbedingt kennen lernen! Ich wollte wissen ob es ihn wirklich gab! Was er den lieben langen Tag so trieb und vor allem, wie er hieß! Und damit begann meine Suche nach ihm. Die Suche nach dem Mann meiner Träume... Kapitel 1: Die erste Begegnung ------------------------------ Es war nun bereits schon kurz nach 17 Uhr und erst jetzt war ich mit meiner Arbeit fertig geworden. Ein Blick aus dem Fenster, meines Arbeitszimmers, verriet mir, dass das Wetter gerade nicht das beste war. Es schüttete fast schon wie aus Kannen und wahrscheinlich würde es auch bald ein Unwetter geben. Doch das war mir eigentlich egal. Schnell packte ich meine Sachen zusammen und verließ das große Gebäude, in welchem ich arbeitete. Das nasse Kühl patschte nur so auf den harten Asphaltboden der Straße. Von Menschen war keine Spur mehr. Wahrscheinlich mochten sie alle keinen Regen, wobei ich da wohl völlig aus der Reihe tanzte. Ich mochte den Regen nun eben sehr! Ich liebte ihn sogar fast schon! Ich mochte es einfach, wenn ich dem Regen zuhören konnte. Außerdem war es ein wirklich angenehmes Erlebnis, die kühlen, nassen Tropfen auf meiner warmen Haut zu spüren. Zwar hatte ich immer einen Schirm einstecken, doch diesen nutze ich eigentlich nie wenn es regnete. Der Regen, er beruhigte mich einfach. Es war fast schon so, als würde er mir einen großen Teil an Stress, für einen Moment, von der Haut waschen. Verstehen konnte mich in dieser Hinsicht aber wohl niemand so richtig. Doch auch das war mir egal! Ich verlangsamte meinen Schritt etwas und schloss kurz die Augen. Leise seufzte ich. Die Arbeit hatte heute wieder volle Konzentration von mir gefordert. Es war ja auch nicht so das ich meine Arbeit hasste, ganz im Gegenteil, ich liebte sie wirklich sehr, aber an manchen Tagen war es einfach nur ziemlich anstrengend. Allerdings war ich auch ganz froh darüber, endlich eine Ausbildung in meinem Traumberuf 'Mediengestalter für Digital- und Printmedien' bekommen zu haben. Dannach habe ich wirklich lange gesucht. Was mir allerdings noch immer Sorgen bereitete, war diese Klage, die ich noch am Hals hatte... Ich konnte dabei nur das beste hoffen und abwarten. Nach ca. 10 Minuten Fußweg kam ich schließlich auch schon zu Hause an. Ein kurzer Seufzer entglitt mir. Ich hoffte, das nichts in meiner Abwesenheit passiert war, den das war schon oft der Fall gewesen. Ich konnte halt nie wissen, was meine kranke Mutter allein zu Hause alles so trieb. Langsam öffnete ich die Tür und ging mit einem Lächeln hinein. „Ich bin wieder da“, rief ich einfach in den Raum hinein und zog mir dann die Schuhe, sowie Jacke aus, welche ich auch schon an den Haken hing. Da ich keine Antwort bekam, wusste ich, dass dies kein gutes Zeichen sein konnte. Sofort ging ich ins Wohnzimmer, wo ich meine Tasche abstellte. Meine Mutter hockte wieder einmal auf dem Sofa. Natürlich mit einer Flasche Wodka in der Hand. Doch zu meinem Glück war das noch nicht alles. Auf dem Tisch standen noch weitere Flaschen, die teilweise schon leer waren. Hatte sie das etwa alles getrunken? Erneut seufzte ich, diesmal allerdings viel schwerer. „Mum... Du sollst doch nicht so viel trinken! Das ist nicht gut!“, ermahnte ich sie sofort, mit tadelndem Blick und ging auf sie zu. Sofort riss ich ihr die halbvolle Flasche aus der Hand. „Ey! Lass dasch! Dasch is maine!“, sie griff ebenfalls nach der Flasche und wollte diese wieder für sich gewinnen. Schließlich gab ich dann auch nach, wobei sie sofort einen weiteren Schluck aus der Flasche trank. Ich war einfach machtlos. Auf der einen Seite konnte ich es nicht verstehen. Wusste sie den nicht, was sie sich und auch mir da antat? Doch auf der anderen empfand ich auch Mitleid mit ihr, und gerade DAS war das schlimmere Übel. Eigentlich durfte man dabei kein Mitleid haben. Es war eine Sucht! Eine schlimme Sucht! Aber ich konnte den Alkohol doch nirgends vor ihr verschließen. Außerdem würde sie sich bestimmt wieder neuen kaufen wenn ich Tagsüber auf der Arbeit war. Oder es würde so enden, wie vor einer Woche erst. Da hatte sie mich geschlagen, weil ich ihr die gesamten Flaschen an Alkohol weggenommen hatte. Aber irgendetwas musste ich doch tun! Das konnte dich nicht ewig so weitergehen mit ihr! Sie saß meist jeden Abend völlig zugedröhnt auf dem Sofa. Alkohol und Drogen standen bei ihr fast schon täglich auf den Plan. Es gab zwar auch andere Tage, doch diese hatten sehr sehr stark abgenommen. Seit mein Vater uns wegen einer anderen verlassen hatte, ging es nur noch Berg ab. Vor allem ich litt sehr darunter. Nicht das ich meinem Vater nachtrauerte, doch für meine Mutter war dies ein Weltuntergang gewesen. Nun saß sie in einem Teufelskreis fest, aus dem sie nicht mehr alleine hinaus kam. Und ich, ich war zu schwach ihr zu helfen... Während das Leben meiner Mutter schon die Hölle war, war ich auch nicht mehr weit davon entfernt in dieser zu landen. Man hatte in meiner Sporttasche Drogen gefunden, weshalb ich nun auch diese verdammte Klage, wegen Drogenbesitzes, am Hals hatte. Wo die Drogen herkamen, war mir recht schnell eingefallen. Meine Mutter musste ihre Tasche wohl mit meiner Verwechselt haben in ihrem Rausch, den ich würde dieses Zeug niemals anrühren! Ich rauchte ja nicht einmal! Das ganze war mir damals sehr sehr unangenehm gewesen. Am liebsten wäre ich im Boden versunken. Schließlich waren es ja nicht meine gewesen! Doch so sehr ich es erklärte, desto mehr glaubte mir keiner mehr. Dabei konnte ich noch von Glück reden, dass ich meine Ausbildung noch nicht verloren hatte! Und das obwohl ich ständig eher nach Hause musste, weil meine Mutter oftmals bei mir anrief. Mein Leben entwickelte sich langsam in einen totalen Albtraum! Und ich wusste nicht was ich tun sollte. Jeden Tag hoffte ich so sehr, das es bald aufhören würde. Jeden verdammten Tag hoffte ich das! Es waren einfach zu viele Probleme, die ich nicht mehr alleine bewältigen konnte. Ich hatte sogar schon einmal ans Ausziehen gedacht, doch ich konnte meine kranke Mutter doch nicht einfach so zurück lassen. Sie war mir doch eigentlich sehr wichtig und ich hatte doch nur noch sie! Allerdings fand ich auch nie die richtigen Worte vor ihr. Mir war nicht mehr bewusst, wie ich überhaupt mit ihr umgehen sollte. Ich hatte seit ihrer Trennung kaum ein vernünftiges Wort mit ihr gewechselt... Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging ich die Treppe hinauf, hoch zu meinem Zimmer. Ich lies mich einfach mit dem Rücken aufs Bett fallen und sah eine weile an die decke. Wann hörte das nur endlich auf? Wieso musste das nur alles so schwer sein?... Langsam richtete ich mich auf und sah aus dem Fenster. Es war schon spät geworden.Ein paar Sterne waren sogar schon am Himmel zu sehen. Doch als ich so aus dem Fenster sah , fiel es mir wieder ein. Wer war dieser junge Mann, dem ich ständig in meinem Träumen begegnete, ohne auch nur dessen Namen zu erfahren?... Zugegebener Maßen, hatte ich im Traum stets das Gefühl gehabt, ihn doch irgendwo her zu kennen. Doch da musste ich mich wohl irren. Und überhaupt war es ziemlich irre, ständig von einem Kerl zu träumen, wobei diese Träume teils schon ziemlich weit gingen... Warum er? Wer war dieser Typ nur? Das würde ich nur zu gerne erfahren! Ob das wohl so etwas wie ein Zeichen war? Etwas aus der Zukunft?... Plötzlich blitzte eine helle Sternschnuppe am Himmel auf. Nein, es war eher so wie ein Licht gewesen, welches in eine bestimmte Richtung schien. Ich war ziemlich überrascht um diese Uhrzeit schon Sternschnuppen zu sehen. War das den überhaupt möglich? „Was war das denn eben?.....“ Schließlich blitzte es noch einmal auf, genau an der selben Stelle und genau in die selbe Richtung. Ich weitete die Augen. Ich musste dem unbedingt auf den Grund gehen! Deshalb rannte ich schnell runter, durch das Wohnzimmer an meiner Mutter vorbei, bis hin zur Garderobe, wo ich meine Schuhe hastig anzog. "Akitoooh wo willsn hin? Um diese Uhrzeit noh?", konnte ich nur noch aus dem Wohnzimmer hören. Doch ich reagierte nicht darauf. Das machte mich einfach zu neugierig. „Bin gleich wieder da Mum. Mach dir keinen Kopf!“, rief ich nur noch, bevor ich das Haus verlief. Dieses Licht... Es kam mir vor wie aus meinen Traum. Ob das etwas mit IHM zu tun hatte?... Schließlich rannte ich in die Richtung, in welches mich das Licht geführt hatte, doch schon nach wenigen Abkürzungen verlor ich die Orientierung. Diese Straße kannte ich nicht. Was sollte ich den jetzt machen? "Mist, was mach ich jetzt? Ich weiß nicht einmal mehr wo ich genau hergekommen bin!", fluchte ich und sah mich um. Die Straßen waren alle nur leicht beleuchtet, was es schwer machte den Weg wieder zurück zu finden. Gerade als ich um die Ecke gehen wollte, stieß ich fast mit jemanden zusammen. Kurz vor der Person kam ich allerdings noch genau rechtzeitig zum stehen. //Wer?...// Das Licht fiel auf die Person vor mir, sodass es mich etwas blendete, ich nahm kurz die Hand vor mein Gesicht, um sie genauer zu betrachten. Plötzlich weitete ich die Augen. //Unmöglich! Wie kann das sein!?....... Das ist doch.....// „Du bist doch....“, ich brachte irgendwie kein klares Wort mehr heraus. Ich war fassungslos. Vor mir stand wirklich der junge Mann aus meinen Träumen! Oder, träumte ich vielleicht immer noch? War das jetzt wirklich real oder nicht? Als er sich kurz in die Hand kniff, wusste ich, dass es real war, genauso wie der junge Mann vor mir. Mein Gegenüber sah mich nur musternd an, doch er schwieg zunächst, was doch etwas unheimlich war. Er sah wirklich so aus wie in meinen Träumen, haargenau so! Die Haarfarbe, die Statur, Augenfrage, ja sogar seine Stimme war gleich! Keine Zweifel, das war er wirklich! Doch warum musterte er mich jetzt so? Oh natürlich... er kannte mich ja noch nicht einmal und ich duzte ihn schon. Das musste wohl echt verrückt klingen. Schließlich ergriff auch der Dunkelhaarige dann das Wort. "Ich bin Polizist, ganz recht", vervollständigte mein Gegenüber diesen Satz. Polizist? Er was Polizist? Hm, stimmt! Erst jetzt fiel mir seine Dienstuniform ins Auge. Das hätte ich auch schon früher sehen können, wenn ich ihm nicht nur ins Gesicht geschaut hätte. Allerdings war er wirklich sehr attraktiv... Ob er seinen Job wohl gerne machte? Ich selbst konnte mir das nicht richtig vorstellen. Wer jagte den gerne kriminelle Verbrecher? Diese waren heut zu Tage sowieso mit allen Wassern gewaschen! Da musste man selbst als Polizist schon Angst haben! Der andere trat einen Schritt näher an mich heran. "Kann ich irgendwie helfen? Wurde dir etwas gestohlen?", fragte er mich zugleich auch schon. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und blinzelte ihn deshalb wieder an. Sofort schüttelte ich den Kopf. „Nein, mir gehts gut. Niemand hat was geklaut", entgegnete ich recht schnell, nicht damit der andere noch vom schlimmsten ausging. "Ich...", sollte ich ihm vielleicht sagen, das er der Junge aus seinen Träumen war? Nein, auf keinen Fall! Der andere würde mich sicher für völlig verrückt erklären! Das war doch auch total absurt! Aber es war wirklich so! Es stimmte! Doch was sollte ich ihm nun sagen? Ich wollte den anderen irgendwie näher kennenlernen. Unbedingt! Zumal... ich wirklich seltsame Gefühle in seiner Nähe entwickelte. Gefühle, die ich nicht einmal genau einordnen konnte. So begann ich dann, wenn auch etwas unsicher, das Wort zu ergreifen. "Ist deine Schicht schon zuende?", fragte ich einfach nach, ohne groß über diese Frage nach gedacht zu haben. "Hast du jetzt etwas bestimmtes vor?...", es war aber auch ziemlich schwierig. Wie sollte ich denn anderen den das mit meinen Träumen nur weiß machen? Er würde mich sicher für verrückt erklären und dann würde er mich sicher nicht mehr kennen lernen wollen... „Entschuldige, aber kennen wir uns?“, fragte mein Gegenüber auf einmal, wobei ich mich doch recht ertappt fühlte. Hatte er es etwa bemerkt? Ich musterte ihn wohl einfach zu viel und deshalb bin ich jetzt auch aufgeflogen! Aber ich konnte ihm ja wohl schlecht sagen, dass er die Affäre aus meinen Träumen war! "Äh, nein glaube nicht... Ich hab dich aber schon oft hier ind er Gegend gesehen, deshalb kamst du mir auch gleich auch so bekannt vor", flunkerte ich dann einfach. Etwas besseres fiel mir dazu auch gar nicht ein. Trotzdem, klang das doch sicher sehr unglaubwürdig. "Tut mir leid, vergiss es einfach. Ich muss mich geirrt haben...", lächelte ich schließlich noch entschuldigend. Es war mir einfach total unangenehm... Ich war nur froh, das der andere nun wieder das Wort ergriff, da konnte ich wenigstens keine dummen Fragen mehr stellen, die ich am Ende nur bereuen würde. "Und nein, meine Schicht wäre schon vor Stunden zu Ende gewesen, hatte heute nur jede Menge Überstunden", kam es dann schließlich schon von dem Dunkelhaarigen, welcher mich nur verschmitzt anlächelte, bis er schließlich leise anfing zu lachen. Er lachte? Was den jetzt bitte so komisch??? Gut, das war sicherlich nicht die beste Frage gewesen, die man jemandem stellen konnte, aber dennoch vorstand ich es gerade nicht so ganz. „Überstunden also...“, leise seufzte ich dabei. Das kannte ich doch wirklich zu gut. „Kommt mir sehr bekannt vor...“, sprach ich dann weiter. Ja, auch ich hing viel mehr auf der Arbeit, als zu Hause, wobei ich auch etwas froh im Moment darüber war. Dennoch wünschte ich mir manchmal mehr Freiheit. Doch wie dir Lage bei mir zu Hause aussah, musste der Dunkelhaarige jetzt noch nicht wissen. Womöglich würde er seine Mutter sowieso nur in ein Heim stecken mit anschließendem Entzug und dann wäre ich ganz allein. Nein, das durfte nicht passieren! Ich hasste es alleine zu sein, außerdem liebt eich meine Mutter doch! "Nächstes Mal vielleicht", sagte der Dunkelhaarige noch leise, bevor er weiter ging und mich nicht mehr beachtete. Ich wurde sofort aus den Gedanken gerissen, als der andere an mir vorbei ging und kurz noch die Hand auf meine Schulter legte. Mein Herz schlug nun auffällig schneller und vor allem lauter. Hoffentlich konnte er es nicht hören! Doch diese Berührung... sie war fast so schön wie in meinen Träumen, nur noch etwas schöner. Auch wenn sie nur von kurzer Dauer war, so durchzog mich ein angenehm, warmes Gefühl. Das war doch alles mehr als nur komisch. Erst jetzt drehte ich mich schließlich zu dem anderen um, als dieser gehen wollte. "H-hey warte!", rief ich ihm einfach nach. "Nächstes mal, was soll das heißen?", doch leider bekam ich darauf keine Antwort mehr, so schnell wie der Dunkelhaarige wieder verschwunden war. Ich seufzte erneut. Jetzt war ich wieder allein. Dennoch blieb mir diese Begegnung im Kopf. //Er... existiert also wirklich!// Kurz musste ich lächeln, doch als mein Blick dann auf meine Armbanduhr fiel, erschrak ich regelrecht. Es war jetzt 21 Uhr! Ich musste so schnell es ging zurück! So nahm ich die Beine in die Hand und rannte zurück nach Hause. Wobei ich es irgendwie auch schaffte, wieder zurück zu finden. Als ich ins Wohnzimmer ging, schlief meine Mutter bereits. Ich lächelte leicht. Nur wenn diese schlief, war sie wirklich meine Mutter. Ansonsten hatte ich nur Stress mit ihr. So ging ich kurzerhand auf die Couch zu und legte ihr eine Decke um. „Gute Nacht, Mum“, flüsterte ich noch leise, ehe ich dann auch hoch in mein Zimmer ging. Schließlich musste ich Morgen wieder früh raus, ob es mir nun passte oder nicht! So lies ich mich einfach aufs Bett fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Meine Gedanken wanderten wieder zu dem Dunkelhaarigen, dem ich heute sogar gegenüber stand. Er war also doch keine Traumfigur! Er war real, aus Fleisch und Blut! //Sein Name... ich hätte ihn fragen sollen, wie er heißt!....Vielleicht erfahre ich es ja heute im Traum?...// Erst nach einigen Minuten, konnte ich wirklich einschlafen, doch auch diesmal, fiel kein einziges Mal sein Name! Kapitel 2: Wiedersehen im Revier -------------------------------- Der nächste Morgen fing eigentlich recht gut an. Ich stand um die gewohnte Uhrzeit auf, machte mich fertig, ging Duschen und packte meine Tasche für die Arbeit. Aus Zeitmangel schob ich mir kurzerhand noch eine Brötchenhälfte in den Mund, bevor ich die Treppe runterlief. Im Wohnzimmer angekommen, bemerkte ich sofort, dass meine Mutter wieder einmal betrunken war. Überall standen Flaschen herum, außerdem torkelte sie. So war der wunderschöne Morgen nun doch irgendwie zerstört. Ich wollte es doch nur einmal erleben, dass alles war für früher, dass wenn ich die Treppe runterkam, meine Mutter mit einem Lächeln auf mich wartete und sie mich zum gemeinsamen Frühstück einlud. Doch diese Zeiten waren wohl lange schon vorbei... "Akito Schadz... Kannscht du heute wieder neuen Alkohol mitbringen, der isch nämlig leer", sie warf mir einen bettelnden Blick zu. Doch mir reichte es nun wirklich langsam. So konnte es nicht mehr weitergehen! Und eigentlich war ich ja ein ziemlich ruhiger Typ, doch diese Frage hatte nun meine grenzen überschritten. "Nein! Nein, kann ich nicht! Ich kann heute nichts einkaufen und schon gar keinen Alkohol! Ich werd dir keinen mehr besorgen! Die Polizei hat mich schon auf ihrer Liste, nur weil du mir das Pulver untergeschoben hast!", da war sie jetzt wirklich zu weit gegangen! Doch wie sollte ich den Polizisten erzählen, dass meine Mutter dieses Zeug hatte? Sie würde doch sofort verhaftet werden! Allein der Besitz von Drogen war strafbar! "Nachwas, dasch war doch nur ein blöder scherdz", sprach die Blonde weiter und trank wieder einen Schluck aus der Flasche. In mir stieg die Wut nur noch mehr auf. Meine Mutter sah die Realität wohl wirklich nicht mehr! Was war nur mit ihr los!? "Ein blöder Scherz??? Mum! Du machst alles kaputt!“, rutschte mir dann schließlich heraus, wobei ich die Faust ballte. „Du ruinierst nicht nur dein Leben, sondern auch meines! Ich vermisse die alten Zeiten echt! Da war wenigstens noch alles ok mit dir...“, mir tat es wirklich Leid, dass ich sie so anschrie, aber ich konnte langsam nicht mehr. Ich konnte sie nicht mehr in Schutz nehmen. Ich wollte das alles nicht mehr! Es sollte aufhören! Einfach aufhören... „Ich werde dir nichts mehr kaufen! Ehrlich gesagt, hab ich lange genug zugeschaut wie du dich ruinierst! Es reicht mir! Ich... werd dir Hilfe besorgen! Auch wenn du mich dafür hassen wirst!", damit verließ ich mit zunehmend schlechter Laune das Haus und blieb schließlich noch kurz vorm Briefkasten stehen. //Warum muss alles nur so beschissen sein? Wieso kann nicht wenigstens mal ein Tag Ruhe sein?... Ich wünsche mir doch nur einen Tag wie früher!...// Ich zückte nun den Briefkasten Schlüssel, und öffnete den kleinen Kasten. Mir fielt ein recht komischer Brief in die Hand, den er als erstes herauszog und ihn genauer musterte. //Ein Brief von der Polizei!?// Das war wirklich nicht gut! Ganz und gar nicht gut! Entweder hatten sie jetzt meine Mutter erwischt, oder aber es ging immer noch um mich, zwecks der Klage. Mit leicht zitternden Händen, öffnete ich den Brief schließlich. Mir wurde sofort mulmig im Bauch. Das musste doch alles ein schlimmer Albtraum sein! Konnte es eigentlich noch schlimmer werden?... Schließlich sah ich mich um. Als ich niemanden meiner Nachbarn entdeckte, fing ich an den Faltbrief aufzuklappen und zu lesen. Man hatte mich zu einem Verhör eingeladen um die Missverständnisse zu klären, denn ich hatte ja im Vorfeld angegeben, dass es nicht meine Drogen waren. Leise seufzte ich. Ich wusste nicht ob ich nun beruhigt sein sollte, oder nicht. Klar war das erst einmal gut, dass sie meine Mutter nicht auch noch auf den Kieker hatten, allerdings würde das für mich wieder massive Probleme geben. So zückte ich schnell mein Handy und rief widerwillig meinen Chef an, dass es heute wieder einmal später werden würde. Dieser war natürlich alles andere als begeistert darüber, denn es war auch nicht das erste Mal, das ich zu spät auf der Arbeit erschien. Manchmal hielt meine Mutter mich sogar davon ab, oder befahl mir erst noch schnell einkaufen zu gehen, da nichts mehr im Kühlschrank war. Jedenfalls fiel das Telefonat nicht gut für mich aus. Mein Chef drohte mir jetzt nämlich an, dass er beim nächsten Mal das Arbeitsverhältnis auflöste. Kurz darauf legte er auf. Ich hielt mir kurz den Kopf. Es konnte wirklich nicht mehr schlimmer werden! „Verdammte scheiße!..... Ich hab es so satt!“ Schließlich machte ich mich auch schon auf den Weg zur Polizeiwache. Ich meldete mich an der Info und wurde sofort in einen der Verhörräume gebracht, wo ich doch bitte Platzt nehmen sollte. Dies lies ich mir nicht zweimal sagen, denn schließlich brauchte ich nicht noch mehr Ärger. Ich hoffte nur inständig, das dieses Gespräch nicht so lange dauernd würde. Mein Gesprächspartner lies sich ganz schön Zeit, wie ich feststellen musste, was mich nur noch nervöser machte. Die Polizei war doch kein Freund und Helfer! Schließlich ging wenig später die Tür auf und jemand trat schnellen Schrittes hinein und warf eine Akte auf den Tisch. Der andere hatte mich nicht einmal dabei angesehen. Doch ich erschrak regelrecht, als ich sah, wer da den Raum betrat. Das war doch tatsächlich ER, der junge Mann aus seinen Träumen, welchem er gestern noch am Abend begegnet war! //Nein, bitte nicht auch noch er! Was soll er den jetzt von mir denken!?...// Das wurde ja wirklich immer besser! Gerade er musste mich verhören? Wieso den nur? Und diese Akte... da stand sicher alles über mich drin. Jetzt musste der Dunkelhaarige doch sonst etwas von mir denken. Dabei war es ganz anders als es aussah! Schließlich richtete der andere nun den Blick auf mich. Ich konnte erkennen, dass auch er überrascht war, mich hier vor zu finden. „Was für ein Zufall...“, entgegnete er dann etwas fragend. Ich seufzte leise. Am liebsten wäre ich jetzt im Erdboden versunken und zwar für immer! Was er nun über mich dachte, wollte ich mir gar nicht erst ausmalen... Schließlich setzte sich der andere nun mir gegenüber und stützte die Arme auf den Tisch. Er öffnete die Akte und sah dann wieder zu mir. „Du bist also Akito Otsuka?“, begann er das Gespräch dann, woraufhin ich zunächst nickte. "Ja, der bin ich“, entgegnete ich schließlich noch und sah meinem Gegenüber in die Augen. „Aber du musst mir glauben, ich habe mit dieser Sache nichts zu tun!" natürlich stritt ich es auch weiterhin ab. Außerdem sollte er nichts schlechtes von mir denken. Ich hatte doch wirklich nichts damit zu tun! Dennoch blieb ein großes Problem offen. Wie sollte ich dem anderen das nur erklären, ohne das es weitere Konsequenzen hatte?... "Ich... nehme keine Drogen! Ich rauche nicht, ich trinke ja nicht mal Alkohol! Warum also sollte ich dann dieses Zeug nehmen?", sprach ich weiter. "Meine Blutwerte waren doch normal!" Hoffentlich würde mir der andere glauben. Doch es war wohl seine Pflicht nach den genauen Hintergründen zu fragen. "Ich frage mich auch, wieso so viele Leute Drogen nehmen. Hält das die Leute davon ab, es einfach zu tun?", fragte er ziemlich sachlich nach. Darauf hin sah ich ihn fragend an. Ich wusste leider keine Antwort auf seine Frage. Es war für mich sowieso schlimm, dass ich dieses Leid hautnah miterleben musste, jeden Tag. Der Dunkelhaarige hatte ja keine Ahnung... //Ob ich mich ihm vielleicht anvertrauen sollte?// Immerhin machte der junge Polizist vor mir, einen recht soliden Eindruck. Außerdem, war der andere in meinen Träumen auch ein ehrlicher, aufrichtiger Mensch, den man vertrauen konnte. Ob dem wirklich so war, konnte ich aktuell noch nicht beurteilen. "Du hast keine Drogen konsumiert, das haben wir in dem Bluttest festgestellt. Aber du hast sie besessen und wie du hoffentlich weißt, ist allein das schon strafbar.", sagte er wieder ziemlich sachlich. "Du musst mir da ein bisschen auf die Sprünge helfen, Akito", sprach der Blauäugige plötzlich weiter, erhob sich von seinem Stuhl, ging um den Tisch herum und stellte sich neben neben mich. Was hatte er den jetzt wieder vor? Seine Nähe machte mich total nervös! Schließlich lehnte er sich mit der Hüfte gegen den Tisch, verschränkte seine Arme und blickte mich direkt an. "Ich verstehe nicht ganz, wieso du mir hier erzählst, komplett nichts zu konsumieren, was in irgendeiner Weise in Verruf gekommen ist...", er legte den Kopf schief, schaute aber noch immer in meine Augen. Ich konnte in seinen Augen klar erkennen, dass er sich Gedanken um mich machte. Warum? Warum machte er das? Glaubte er mir etwa? Dann wäre er allerdings er einzige, der mir jemals in dieser Sache Glauben schenken würde. "Warum waren dann die Drogen in deiner Tasche? Wie sind sie dorthin gekommen?", stellte er die entscheidende Frage. "Sieh mich nicht als jemanden an, der dich noch tiefer in den Mist hier ziehen will. Ich will die Wahrheit wissen“, fügte er noch leise hinzu, bevor er sich wieder aufrichtete. Auf seine Frage hin nach dem 'Warum?' überlegte ich kurz. Das der reine Besitzt schon strafbar war, wusste ich ja. Und ich konnte auch nicht ahnen, das meine Mum so was jemals tun würde, doch es ist halt einfach so passiert. Die Sache war halt völlig scheiße gelaufen. Deshalb seufzte ich dann leise und schloss kurz die Augen. Sicher war es nicht mal ihre Absicht gewesen. Warum sollte sie auch ausgerechnet mein Leben kaputt machen wollen? Nein, zu so etwas war nicht einmal meine Mutter fähig! Nicht meine geliebte Mutter! Mit meiner Arbeit stand ich jetzt auch schon schlecht da und dieses Gespräch... wenn es noch länger als gedacht anhalten würde, würde ich sicher kurz vor einer Kündigung stehen. Was also sollte ich nur tun? Dem anderen davon erzählen? Ihm die ganze Geschichte versuchen zu erklären?... In meinen Träumen, da konnte ich mit ihm auch über alles reden, aber... hier? Das war doch etwas völlig anderes. Das war kein Traum, sondern die bittere Realität. Ich beobachtete den anderen weiter. Er war mir so nahe, dass ich sogar das dezente Parfum des Dunkelhaarigen riechen konnte. Innerlich schüttelte ich den Kopf. Nicht jetzt! Jetzt war überhaupt nicht der richtige Zeitpunkt für solche Gedanken! Wir waren hier in einem Verhör, nicht auf einem Date! Ein leiser Seufzer kam über meine Lippen. Ich schloss nun kurz meine Augen. Diese ganzen fragen waren echt langsam zu viel für mich! "Fragst du das nur weil es dein Job ist, oder weil es dich wirklich interessiert? Weil du genau wie die anderen Polizisten denkst, dass ich auch so ein Straßenjunkie wäre der mit Drogen und Co zu tun hat?", konterte ich dann schließlich geschickt. Sicher nur weil es sein Job war Wieso sollte er sich auch weiter für sein Leben interessieren?... War ja schon fast klar, dass er genauso war, wie die anderen Polizisten auch... Allerdings sah der Dunkelhaarige mich sehr verdutzt an. Sicher war mein Konter ziemlich gewagt und persönlich, aber das kümmerte mich nicht. Ich war ohnehin schon ziemlich angefressen wegen der Sache. "Ich frage das, weil ich keine Lust darauf habe dich zu verurteilen, obwohl du unschuldig sein könntest", beantwortete er dann meine Frage und ließ ein leises seufzen hören. "Ich brauche bloß die Wahrheit. Den Rest überlässt du am besten mir", fügte er dann noch hinzu und gab ein leichtes, aufmunterndes Lächeln von sich. Ich seufzte. Er wollte mir also wirklich helfen? Vielleicht konnte er das ja sogar, aber... konnte ich ihm wirklich vertrauen? Ich musste mir sicher sein, dass er meine Mutter nicht noch in ein Heim stecken würde oder ihn sonstigen Schaden zufügen würde! Ich wendete den Blick von dem jungen Polizisten vor mir ab und schloss kurz die Augen. Eigentlich sagte mir mein Herz, das sich ihm vertrauen konnte. Und eigentlich sagte es mir mein Verstand auch, aber es war halt eine blöde Eigenschaft von mir, die Dinge immer etwas skeptisch zu sehen, was ja manchmal auch auch gut so war. Schließlich war die Welt schlecht! Ich öffnete dann langsam wieder die Augen und sah ihn direkt an. Ich hoffte inständig, das die Sache unter uns bleiben würde und ich sie nicht noch 10 anderen Polizisten erklären musste. „Meine Mutter... sie ist abhängig...“, gab ich dann schließlich ehrlich an. „Sie konsumiert schon seit längerer zeit Alkohol und leider auch Drogen... Wenn ich Abends von der Arbeit nach Hause komme, ist sie meistens völlig zugedröhnt. Ich hab alles versucht um sie davon abzuhalten, immer und immer wieder, doch sobald ich ihr helfen will, werde ich zu ihrem Feind... Sie blockt jegliche Hilfe von mir ab“, ich pausierte kurz und seufzte gekränkt. Wie sollte ich ihr jemals helfen? Wie nur? „Ihr Mann hat sich damals aus den Staub gemacht, da er eine andere gefunden hatte, eine Frau die 20 Jahre jünger war als sie... Das hatte sie nie verkraftet. Seit dem geht es nur noch bergab... Und das mit den Drogen... ich bin mir sicher das sie einfach nur verwirrt war und meine mit ihrer Tasche verwechselt hat“, ich zuckte mit den Schultern, denn so genau war ich mir da auch nicht sicher. Manchmal verstand ich meine Mutter wirklich nicht mehr. Jedenfalls war ich doch irgendwie erleichtert, dass diese Geschichte nun raus war. Allerdings, was würde jetzt passieren? Vor allem, was würde mit meiner Mutter passieren? „Bitte! Das muss unter uns bleiben!“, flehte ich den anderen schon fast an. Allerdings schüttelte der andere dann leicht seufzend den Kopf und sah mir in die Augen. Ich versuchte aus dem anderen schlau zu werden. Was er wohl gerade über mich dachte? Sicherlich nicht viel, denn Polizisten durften ja kein Mitleid empfinden oder sonstige Gefühle, für die Verklagten aufbringen. Dabei versuchte ich doch gerade alles, um meiner kranken Mutter zu helfen! Ich hatte doch nur noch sie! "Das ist nicht möglich", stellte er dann gleich klar. "Wir werden deine Aussage nun nachprüfen. Das bedeutet also, wir werden deine Mutter ebenfalls zu uns einladen und mal befragen", erklärte er mir gleich zur weiteren Vorgehensweise. "Das geht nicht, ohne das ich das an den Polizeichef und den Staatsanwalt weitergebe", fügte er noch hinzu und stützte sich nun mit seinen Armen am Tisch ab. "Es war auf jedenfall die richtige Entscheidung von dir, mir das zu erzählen", sagte er nach einer kurzen Pause leise und auch ehrlich. Allerdings ging es mir nicht gut bei diesem Gedanken, weshalb ich sofort aufsprang. „Sie einladen!?“, fragte ich dann empört nach. Sie würde doch sowieso nicht viel von der Befragung mitbekommen, außerdem war mir nun klar, worauf das ganze hier hinauslaufen würde Schließlich handelte es sich um Drogenbesitz! Ich ballte eine Faust. Es reichte mir! "Die richtige Entscheidung!? Das sagst du doch nur, weil du es musst! Weil du kalt sein musst und kein Mitgefühl empfinden darfst!...", in meinen Träumen war der Duneklhaarige ganz anders als jetzt. Doch dies hatte nichts mehr damit zu tun. Es war nur seltsam. Scheinbar hatte ich mich völlig ihn ihn getäuscht! "Ich sag dir was die richtige Entscheidung gewesen wäre... zu sagen das ich schuldig wäre!", platzte mir dann schließlich laut heraus. Ja, wahrscheinlich wäre das besser gewesen für sie! "Wenn du sie einlädst, wird sie auch noch ihr gewohntes Umfeld verlieren. Sie wird verhaftet werden und ihr würde alles genommen werden! Sie würde daran zerbrechen! Sie ist doch kein schlechter Mensch nur weil sie die Scheidung ihres Mannes nicht verkraftet hat! Sie hat sich stets um mich gekümmert! Und jetzt soll es so enden?", ich blickte den anderen ernst und verzweifelt an. Kurz pausierte ich, um mich wieder etwas zu fangen. "Und ich dachte immer ihr Polizisten würdet anderen helfen...", nun sah ich wieder von ihm weg. Mittlerweile war schon eine gute Stunde vergangen, seit ich hergekommen war. Und wenn ich ehrlich war, hatte ich jetzt auch keine große Lust mehr, mich weiter mit ihm zu unterhalten. Es reichte mir! "Sind wir fertig?...", fragte ich dann etwas mürrisch nach und stand auf. Ich sah den anderen immer noch nicht an. Eigentlich konnte er ja auch nichts dafür. Es war halt sein Beruf und dieser verlangte halt von ihm, dass er die Vorschriften genau befolgte. Dennoch empfand ich es als eine Art Fassade. Dieser Beruf... wie konnte so was nur Spaß machen? Als ich zum Ausgang gehen wollte, spürte ich plötzlich, dass mich der Dunkelhaarige am Handgelenk ergriff und unsanft an die Wand drückte. Ich gab kurz einen stöhnenden Laut von mir. „Ah~! L-lass mich los!“, protestierte ich gleich. Was war den jetzt los? Ich verstand es nicht. Mein Blick suchte den seinen. Diese Augen... blau wie das Meer und so viel intensiver wie in meinen Träumen... Halt Moment! Was dachte ich den da jetzt überhaupt!? Und warum ausgerechnet jetzt? Das war wirklich der falsche Zeitpunkt für so etwas! Der Dunkelhaarige behielt den Druck aufrecht. "Du willst deine Mutter beschützen? Das ehrt deine Absichten, keine Frage", begann er dann zu sagen, und schaute mir weiterhin in die Augen. "Aber willst du wirklich dein Leben ruinieren, nur weil deine Mutter sich einen Spaß erlaubt hat und dir die Drogen in die Tasche gesteckt hat?" Plötzlich wurde ich stutzig und dachte über seine Worte nach. Ob ich ich wirklich mein Leben dafür ruinieren wollte? Natürlich nicht... Das wollte ich wirklich nicht, schließlich hing zu viel auf dem Spiel! Obwohl... soviel war es nicht. Vielleicht würde ich meine Arbeitsstelle verlieren aber sonst? Was hatte ich den schon zu verlieren? Okay, er würde kein Geld mehr bekommen und würde sich nicht mehr versorgen können, wahrscheinlich würden sie auch aus der Wohnung fliegen, weil sie nicht mehr die Miete zahlen konnten... Er hatte vielleicht doch nicht so unrecht. Leise seufzte ich sah kurz zu Boden. "Du willst ihr doch helfen... Meinst du nicht das es eine Hilfe für sie wäre, wenn sie eine Entzugstherapie macht? Du weißt tief in dir drin, das sie nicht von selbst zustimmen würde. Wir...", schließlich fing der andere an zu stocken und brach seinen Satz ab. Ich sah somit wieder leicht auf. Was war den jetzt los? Die Stimme des Dunkelhaarigen wurde immer leiser. Irgendwie klang er nun nicht mehr so streng und ernst wie zuvor. Ast schon so, als ob er Gefühle bei dieser Geschichte entwickelt hatte. Was war nur mit ihm los? Am liebsten würde ich ihn ja jetzt bitten mir zu helfen, als guten Freund, doch wir kannten uns doch kaum. Praktisch war es also unmöglich. Von Freundschaft war da noch keine Rede gewesen... Dennoch hatte er Recht, allein würde er es mit seiner Mutter nicht schaffen. Sie brauchte Hilfe von außen. Plötzlich lies er meine Schulter ruckartig los und ging ein paar Schritte im Raum herum. Ich hielt mir die Schulter und folgte ihm mit meinen Augen. Es sah so aus, als hätte er eine Idee. Aber wie?... Schließlich blieb er junge Polizist mitten im Verhörsaal stehen und fuhr sich durch die Haare. "Es gäbe noch etwas...", setzte er schließlich wieder an, ohne mich dabei anzusehen. "Eine Möglichkeit, das du auch offiziell als unschuldig gilst, ohne deine Mutter mit in die Sache reinzuziehen...", fügte er schließlich noch hinzu. Schließlich wurde ich hellhörig. Einen Vorschlag? Auf jedenfalls klang das schon viel besser, als die Worte zuvor. Doch was hatte der Dunkelhaarige jetzt vor? Ich spürte, dass er mir wirklich helfen wollte und die Sache nicht noch verschlimmern wollte, aber... wie wollte er das den anstellen? Die Sache hatte doch ganz klar einen haken! Der andere nickte schließlich. "Ja. Dafür müsstest du mir allerdings etwas versprechen...", sprach er weiter und blickte mich dann wieder an. „Etwas versprechen?...“, wiederholte ich ungläubig und ging ein paar Schritte auf den anderen zu. Erneut nickte der junge Polizist. "Hol dir professionelle Hilfe an die Seite, wie du deine Mutter dabei unterstützen kannst ihre Sucht loszuwerden und mit den Problemen fertig zu werden, die der Auslöser ihres abrutschen waren", stellte er schließlich die Bedingung. Die Bedingung wurde sofort von mir akzeptiert. Außerdem hatte ich sowieso keine andere Möglichkeit, als diesen Deal einzugehen, denn sonst würde das noch viel schlimmere Folgen haben, für mich und meine Mutter! "Das werde ich tun, das hatte ich sowieso vor, aber...", unsicher blickte ich dem anderen wieder in die Augen. "Was... wirst du tun?" Ich war mir nicht ganz sicher, ob er damit seine Pflichten verletzten würde, oder nicht. Es war mir auch nicht ganz geheuer. Was wäre, wenn ich ihm noch zusätzliche Probleme machen würde?... Das war nicht in meinem Sinn! Zu meinem Gunsten, bekam ich sofort ein Lächeln von dem anderen geschenkt. War das jetzt gut, oder eher schlecht?... Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, setzte sich der andere wieder hin und bat auch mich noch einmal Platz zu nehmen. Ich folgte seiner Anweisung und setzte mich schließlich wieder ihm gegenüber. Der Dunkelhaarige verfasste nun eine Art Protokoll. Eine ganze Weile herrschte Stille im Raum, da er nur schrieb, fast eine ganze Seite voll. Was er da hin schrieb, wusste ich nicht so genau. Nach ca. 10 Minuten drehte er das Blatt dann schließlich um, und schob es zu mir rüber. Ich sah abwechselnd auf das Schriftstück und dann wieder auf meinen Gegenüber. Sofort wurde mir ein Stift gereicht, welchen ich unsicher annahm. "Unterschreib das bitte", sagte er dann nur. "Dann kannst du gehen". Der Dunkelhaarige hielt seine Hand auf den Text, somit konnte ich auch nicht lesen, was er da drauf geschrieben hatte. Ich zögerte. Sollte ich wirklich?... Und warum setzte er gerade alles auf Spiel, nur um mir zu helfen? Was zum Teufel hatte er vor? So sah ich ihm wenig später noch einmal innig in die Augen. Ich wollte aus diesen lesen, leider ohne Erfolg. Ich wusste absolut nicht, was er da vor hatte, obwohl ich zu gerne wissen würde, was der andere dachte und fühlte im Moment. Handelte er wirklich nur aus Mitleid? „Vertrau mir Akito“, sprach der andere dann noch leise. Schließlich sah ich auf. Ich sollte ihm vertrauen? Auch wenn ich nicht einmal genau wusste, was auf diesem Blatt Papier stand? Das war ziemlich verrückt! Noch dazu fühlte ich mich etwas mies dabei. Er verletzte seine Regeln als Polizist und das nur wegen mir, wegen dieser blöden Drogengeschichte! „Aber...ich...“, ich suchte nach den richtigen Worten. "Du musst das nicht meinetwegen machen... Mein Leben war schon immer das pure Chaos und...", ich pausierte kurz und blickte wieder auf den Block. "Ich möchte auf keinen Fall das du wegen mir und der Sache Schwierigkeiten bekommst!" Ich meinte es ernst! Das wollte ich nicht! So blickte ich meinen Gegenüber wieder an. Ich wollte wirklich nicht das ER damit in Schwierigkeiten geriet! Hoffentlich wusste der andere auch was er da tat! "Ich hoffe du weißt was du da tust...", schließlich unterschrieb ich dann doch und legte den Stift schnell wieder auf den Block. Leise seufzte ich erneut. Ob das die richtige Entscheidung war? Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er mir wirklich helfen konnte und wollte. Ich vertraute ihm schon beinahe. Der junge Polizist schmunzelte und nahm das Schriftstück wieder an sich. „Dann hast du jetzt den ersten Schritt getan, dein Chaos etwas in Ordnung zu bringen“, meinte er bloß und betrachtete meine Unterschrift. Kurze Zeit später steckte er das Schriftstück dann in eine Akte und richtete den Blick wieder auf mich. Er klemmte die Akte unter den Arm und stand dann auf. "Danke das du dir dabei auch Gedanken um mich machst, aber du und deine Mutter brauchen deine Aufmerksamkeit dringender" Er grinste bloß. Ich verstand und nickte, dann erhob ich mich ebenfalls. Einen Schritt zur Beseitigung meines Chaos gemacht? Wieso sagte er überhaupt so etwas, wo er doch eigentlich gar nicht von meinem Leben wusste? Trotzdem machte mich der Gedanke daran gerade sehr glücklich. Ja, vielleicht hatte ich wirklich den ersten Schritt dazu getan und das nur durch seine Hilfe! Es war sehr Kameradschaftlich, was der Dunkelhaarige gerade für ihn auf die Kappe nahm. Das hatte, wenn ich ehrlich war, noch niemand für mich gemacht. Vielleicht war es deshalb auch so schwer für mich, jemandem zu vertrauen, doch bei ihm hatte ich da eigentlich keine Bedenken. Lediglich hoffte ich, dass die Sache für beide Seiten gut ausging. "Tja, scheinbar schulde ich dir jetzt etwas...", begann ich dann leise und schmunzelte etwas. Natürlich würde ich nicht so schnell aufgeben, was den junge n Polizisten anging. So nutze ich gleich die Chance für einen weiteren Versuch."Also ich muss jetzt zur Arbeit sonst flippt mein Chef aus... vielleicht kann ich dich ja heute auf einen Drink einladen?...", zum Glück waren sie hier ganz allein und die Wände Schalldicht. Sonst hätte ich das nicht gesagt. Doch dann fiel es mir wieder ein. Seinen Namen! Ich musste ihn erfahren! „Ah... sag mal... mit wem hab ich es eigentlich die ganze Zeit zu tun gehabt?“, begann ich dann etwas unsicher und hoffte, dass der andere es mir verraten würde, auch wenn sie sich hier vielleicht siezen sollten. "Zweiter Versuch, hm?", sagte er frech und ging auf schließlich auf mich zu. "Ok, weil du so brav warst und dich gut benommen hast....", willigte er dann grinsend ein. Ich wurde leicht rot an den Wangen, als dieser einwilligte. „H-Hey! Was soll das den jetzt heißen!?“, fragte ich gleich protestierend nach. Brav? Was meinte er den nun wieder damit? Damit hatte ich doch wirklich nicht gerechnet. Ich hatte eher erwartet, wieder bei dem anderen abzublitzen, doch dieser schien sich auch noch über die Einladung zu freuen. Und auch ich freute mich riesig. So schlich mir zugleich ein verlegenes Lächeln über die Lippen. „Du glaubst doch nicht echt, dass ich so schnell aufgeben oder?“, gab ich schließlich grinsen zurück. Diese lockere Art gerade irgendwie schön. Der junge Polizist klopfte mir dann sachte auf die Schulter, und ging an mir vorbei, in Richtung Tür. "Um 20 Uhr im 'Undine'?", schlug er schließlich als Ort und Zeit für ihr Treffen vor. Ich nickte ziemlich schnell. "Ich werde da sein!", zum Glück schlief meine Mum um diese Uhrzeit immer schon. So konnte ich mich einfach davonschleichen. Dennoch schwirrte mir da eine Frage noch im Kopf herum. War das jetzt... etwa ein Date? Naja, ich wusste ja nichtmal auf was der andere so stand. Vielleicht hatte er ja schon längst eine Freundin? Obwohl... Ich riskierte einen dezenten Blick auf die Hände des anderen . Einen Ring trug er schon mal nicht.Dann war er entweder noch Solo, was wohl ziemlich unwahrscheinlich war, da er wirklich heiß aussah, oder aber er war mit seiner Freundin noch nicht verlobt. Moment mal, heiß? Hatte ich das jetzt wirklich gedacht? Innerlich schüttelte ich schnell den Kopf und wurde wieder etwas rot. Das konnte doch nicht die Norm sein! Trotzdem war der Gedanke daran, dass sein Traummann eine Freundin hatte, wie ein Stich ins Herz... Das wollte ich einfach nicht wahr haben! „Ich bin übrigens Samuel, aber du kannst mich Sam nennen“, schmunzelte der Dunkelhaarig dann und reichte mir die Hand. „Entschuldige, dass ich mich noch nicht vorgestellt habe, das war ziemlich unhöflich von mir“ Sofort schüttelte ich den Kopf und nahm seine Hand an. Ich lächelte leicht. „Das macht doch nichts. Wir haben uns ja auch nur ganz kurz gesehen“, fing ich dann an und schüttelte seine Hand schließlich. „Freut mich... Sam~“ Ich wurde von dem anderen zur Tür begleitet, welche er nun öffnete und für mich offen hielt. „Danke für Ihre Kooperation. Wenn noch weitere Fragen sind, wenden Sie sich wieder an uns“, sprach der Dunkelhaarige dann förmlich nach Vorschrift. Ich verstand sofort und nickte. Klar mussten wir uns jetzt siezen, auch wenn es mir nicht gefiel... „Danke~ Das werde ich machen“, gab ich dann noch an und riskiert einen Blick auf meine Armbanduhr. Ich riss die Augen geschockt auf. "Oh verdammt! Schon so spät? Das gibt Ärger!", mit einem Ruck stürmte ich schließlich los und suchte den Ausgang des Polizeireviers. Den gesammten Weg rannte ich nun zur Arbeit, weshalb ich dort völlig k.o und erschöpft ankam. Es brauchte ein wenig, bis ich mich wieder gesammelt hatte. Unauffällig setzte ich mich an meinen PC, in der Hoffnung das keiner die Verspätung bemerkt hatte. Meine Gedanken hingen jedoch noch ganz wo anders, nämlich bei Sam. //Samuel heißt er also?... Sam...// Ein verlegenes Lächeln schlich mir über die Lippen. //Ich freue mich darauf dich kennen zu lernen... Sam~// Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)