Besitzansprüche von ZerosWolf ================================================================================ Epilog: -------- Die Sonne blendete als Natsu durch aus dem Tor des Gefängnisses trat. Er wurde im Gegensatz zu anderen Ex-Gefangenen nicht mit einem harten Stoß in den Rücken verabschiedet, dafür hatten die Wachen zu viel Angst vor dem Gegenstoß. Es war eine Frechheit, dass man ihn hier zwei ganze Jahre hatte eingesperrt, nur weil er diesem Bastard „Gillian“ einen bleibenden Denkzettel verpasst hatte. Schwere Körperverletzung lautete die Anklage. Natsu hatte heftig protestiert, aber die Justiz sah das anders. Eigentlich sollte es auch nur ein Jahr sein, aber er hatte es sich nehmen lassen, sich auf seine Art Respekt im Gefängnis zu verschaffen – wofür er noch ein Jahr aufgebrummt bekam. Danach konnte Lucy ihn überzeugen, friedlich zu bleiben und einfach seine Strafe abzusitzen. Egal wie ungerecht es sei. Es war ein schwacher Trost, dass Gillian zumindest länger hinter Gitter wanderte. Wegen Betrugs in mehreren Fällen und versuchter Vergewaltigung hatte man ihn für zehn Jahre weggesperrt. Für Natsu noch nicht genug, aber seine Stimme zählte da leider nicht. Wenigstens würde Gillians Masche nach dessen Freilassung nicht mehr funktionieren, so tiefe Spuren hatte Natsu in seinem Gesicht hinterlassen. Aber das war alles Vergangenheit. Es wurde Zeit, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren! Diese wartete nur wenige Schritte vom Tor entfernt. Lucy stand dort, hatte ihn längst kommen sehen und lächelte ihm munter entgegen. Sie hätte bestimmt gewunken, wenn nicht beide Arme mit jeweils einem Kind belegt wären. Seinen Kindern. Eine einzige gemeinsame Nacht, bevor er abgeführt wurde, hatte diese beiden zuckersüßen Wunder zustande gebracht. Die Zwillinge Nuka und Layla, er hatte von ihren kleinen Leben ganz fünfzehn Monate verpasst! Das musste er ganz dringend aufholen! Aber jetzt drehte sich eines der Kinder um, Layla, sein kleines Mädchen mit dem rotbraunen Haar, das es vermutlich von seinen unbekannten Großeltern, Natsus Eltern, geerbt hatte. Zumindest war das Lucys Erklärung. Sowas mit überspringen von Generationen und so 'n komischer Kram der Natsu zu hoch war. Laylas Augen fingen an zu leuchten und sie zeigte mit dem Zeigefinger auf ihn. „Papa da!“, rief sie begeistert und nun folgte auch ihr großer Bruder, Nuka, ihrem Beispiel und rief ebenfalls „Papa!“. Natsu könnte das Herz schmelzen, wenn er seine kleinen sah, auch wenn er das nie nie nie nie niemals zeigen würde! Das wäre ja viel zu peinlich! Die Ungeduld hatte ihn trotzdem im Griff. Schnellen Schrittes eilte er zu seiner kleinen Familie und zog alle drei in eine feste Umarmung. Lucy lachte und die Kinder quietschten vergnügt. „Ich hab euch vermisst.“, flüsterte Natsu, das bisschen Gefühl, dass er sich eingestand. Lucy sah ihn mit neckisch erhobener Augenbraue an, verkniff sich aber einen Kommentar – oder vielmehr konnte sie keinen aussprechen, weil Natsu sich das lang ersehnte Gefühl ihrer Lippen auf seinen holte. Sie brauchte gar nichts sagen, damit er ihr Layla abnahm. Er sah ihr an, dass beide Kinder auf Dauer zu schwer für sie wurden. Lucy hatte viel zu erzählen, wie immer eigentlich. Aber dieses Mal hörte Natsu gelassen zu. In den letzten zwei Jahren war er um einiges ruhiger geworden. Ob es nun am Alter lag oder an der vielen langweiligen Zeit in der er sich so viele Gedanken gemacht hatte oder an der Tatsache, dass er nun Vater war: er sah die Welt jetzt mit anderen Augen. „Natsu?“ Lucy stand neben ihm vor ihrer Haustür, dem Eingang zu seiner alten Hütte, in der Lucy bisher mit Happy und den Kindern gelebt hatte. „Mhm?“, brummte Natsu nur zurück. Ein Schritt noch und er würde endgültig in sein neues Leben als Vater und Versorger eintreten. Irgendwas zwickte ihn, er sollte vor der Masse an Verantwortung fliehen, irgendein Rest seiner Persönlichkeit, bevor er Lucy kennengelernt, sich für sie verändert hatte. „Lass mich bitte nie wieder allein.“ Lucy starrte auf ihre Füße hinab und hielt Nuka ganz fest, wie ein Rettungsseil. Sie sah so verboten süße aus, dass auch der letzte Funken Widerstand erlosch. Natsu legte eine Arm um Lucy und flüsterte ihr ins Ohr: „Niemals. Versprochen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)