二極 von TraO (ティーダの不確実) ================================================================================ Unbehagen --------- Tidus war mittlerweile eine weite Strecke in Richtung Macalania Tempel gelaufen. Plötzlich fand er sich vor einer Schlucht wieder, setzte sich hin, und seufzte. „Verdammt ey, wo bin ich n hier nur gelandet…“ Der Junge versteckte seinen Kopf in seinen Armen, eine Träne seine Augen entweichen lassend. Aus einmal spürte Tidus etwas seine Schulter berührend, zuckte zusammen und schrie kurz auf. Er blickte hinauf, was oder wer es war, in der Hoffnung, dass Auron bereits nach ihm gesucht hatte. Jedoch blickten die Augen des Jungen hinauf in das schrecken erregende Gesicht des Guado-Lords Seymour Guado. „Was macht einer der Guardian Yunas allein im Dunkeln, auch noch hier? Ist es nicht zu gefährlich in der Nacht zum Macalania Tempel zu reisen?“ sprach Seymour, eine Hand an sein Kinn hebend. „Ach lass mich in Ruhe! Ich wollt frische Luft schnappen und hab mich verlaufen… als wenns dich was anginge!“ erwiderte Tidus genervt, und wendete sich wieder ab. Seymour seufzte einmal, schloss seine Augen und fasst sich an die von einem Markenzeichen der Guado, den großen Adern, erfüllte Stirn. „Vielleicht solltest du mich zum Tempel geleiten, wir sind nicht weit von jenem.“ „Hey…! Was machst du eigentlich hier draußen man?!“ bemerkte Tidus, und sah Seymour anschließend empört an. Seymour seufzte abermals, und reichte dem Jungen eine seiner großen Hände.  „Ich hatte offenbar denselben Einfall, und ging hinaus um frische Luft zu atmen.“ Ohne die Hilfe Seymours anzunehmen, stellte sich Tidus von selbst wieder auf seine Füße und klopfte eventuellen Eis und Schmutz von seiner Kleidung. „Meinetwegen… ich komm mit dir… aber auch nur, weil ich hier nich erfrieren will…“ Seymour stieß ein kurzes Gelächter aus, und nahm den Jungen schließlich mit in den Macalania Tempel. In der Eingangshalle des Tempels, wurden beide bereits von Gefolgsleuten des Guado-Lords in Empfang genommen, und in das Zimmer des Lords geführt. „H-hey… sag mal… is es Ok, wenn ich hier bei dir schlafe? Ich mein… deine Handlanger haben nichts gesagt oder so… die denken aber nich, ich sei nur ne Art Spielzeug, oder?!“ Die Augen des Jungen verengten sich wieder zu Schlitzen und Tidus sah Seymour genervt und sauer zugleich an. „Nun… ich befürchte genau dies vermuten sie… ich werde dies sofort aufklären gehen, wenn euch dann besser zumute ist.“ Sprach Seymour und verschwand Richtung Eingangshalle. „Oh Junge… er muss ja nich ganz so hochgestochen quatschen…“ leicht beschämt errötete das Gesicht Tidus‘.  Er sah sich um, und das einzig komische was ihm auffiel war, dass im gesamten Raum nur ein Bett stand. Sollte er darin etwa zusammen mit Seymour nächtigen? Vor allem sah dieser Raum sehr vornehm und „Teuer“ aus. Nicht so, wie die üblichen Räume in all den Inns in denen sie bisher waren. Tidus setzte sich auf den Bettrand und wartete auf Seymour, um zu erfahren, wie das mit der Schlafgelegenheit geregelt werden sollte. Als Seymour das Zimmer nach einiger Zeit wieder betrat, fiel ihm eine mäßig große Wunde am Bein des Jungen auf, welche den Jungen nicht weiter zu kümmern schien. „Ihr wart eine lange Zeit in der Kälte, habe ich Recht?“ Seymour kam näher und kniete sich vor den Jungen hin, seine Hände für einen Heilzauber zusammen formend. Tidus sah überrascht nach unten und bemerkte nun auch die Wunde, welche sich über sein halbes Bein zu erstrecken schien. Er musste sich die Wunde beim mehrmaligen Schlittern und rutscht über dem Eis zugezogen haben. Abgelenkt von der sagenhaften Kälte der Umgebung, musste er die Wunde nicht weiter bemerkt haben. Nachdem er diesen Gedanken abgeschlossen hatte, und abermals nach unten blickte, war die Wunde auch bereits verschwunden, geheilt durch den Guado-Lord, welcher nun wieder in voller Größe vor dem Jungen stand. „D-danke… a-aber… ich hätts auch damit ausgehalten…“ beschämt wendete Tidus seinen Blick ab in eine untere Ecke des Raumes, in welcher er seinen Blick fixierte. „Ich bitte euch, es war mir ein leichtes euch von dieser Wunde zu befreien. Ich habe den Umstand meinen Wachleuten erklärt, und euch wird als bald ein anderes Zimmer zugeteilt. Wenn es euch beliebt, könnt ihr euch jedoch bereits in den Waschräumen säubern.“ Sprach der Lord und deutete in Richtung eines angrenzenden Raumes. Tidus sah in die gezeigte Richtung, und stellte sich auf seine Beine, welche nun durch den plötzlichen Umschwung von Kälte auf Wärme etwas wackelig schienen. Er hielt sich am Bettrand fest, fing sich und tat langsam einen Schritt vor den nächsten. Er wollte sich auf keinen Fall vor Seymour blamieren, und hoffte, man würde es ihm nicht anmerken, dass er etwas wackelig auf den Beinen war.  Seymour jedoch bemerkte sehr wohl, dass der Junge absichtlich langsam einen Schritt vor den nächsten tat, und blickte hinter den Jungen her. Seymour führte eine Hand an seinen Mund, und biss leicht in seinen Zeigefinger, als der Junge im Waschraum verschwand.  Bereits in Luca, als Seymour vom Schiff kam, fiel der Junge ihm auf. Die Kleidung die der Junge trug sah nicht typisch für die übliche Kleidung Spiras aus, und das Unschuldige benehmen zeugte davon, dass er nicht mit den Leiden der anderen Bewohner aufgewachsen sein konnte. Die Spirale des Todes welche es den Bewohnern Spiras schwer machte, aufrichtig fröhlich zu sein, eher ständig in der Angst lebend, Sin könnte die Stadt angreifen in welcher sie lebten.  Tidus jedoch schien diese Angst nicht zu kennen, seine Aura schien unbeschwert, welches die Aufmerksamkeit des Guado-Lords letztendlich auch auf ihn zog.  Nur zu gerne hätte er den Jungen über seine Herkunft ausgefragt, jedoch würde ihm der Junge vermutlich lediglich einen genervten Blick entgegenbringen und einen Teufel tun, und ihm irgendetwas über sich erzählen. Diese Geheimnisse um den Jungen machten diesen immer attraktiver für den Guado-Lord. Eine kleine Weile später kam Tidus mit einem Handtuch über dem Kopf, wieder aus dem Waschraum. Mit einer Hand hielt er das Handtuch an seinem Kopf und rubbelte leicht über seine Haare damit. „Tut mir Leid, dass ich so ne Umstände mach…“ mit geschlossenen Augen verbeugte Tidus sich leicht gegenüber des Guado-Lords. „Macht euch keine Gedanken hierrüber. Es ist mir ein Vergnügen behilflich zu sein, wenn es in meiner Macht steht.“ Seymour neigte seinen Kopf leicht zur Seite und schloss sanftmütig die Augen. Eine Art von Güte ging plötzlich von Seymour aus, was in Tidus Verwirrung hervorrief. Er war sich nicht sicher, ob er dies für wahre Münze nehmen sollte, oder ob es nur gespielt gewesen sein könnte, da Seymour dem Jungen ohnehin von Anfang an seltsam vorkam. Das Beste schien in diesem Moment zu sein, sich nicht weiter darum zu scheren, und setzte sich wieder auf den Bettrand. Einige schweigsame Momente später, betrat einer Seymours Gefolgsleute den Raum nach einem Klopfen, und teilte dem Lord mit, dass sie einen Raum für dessen Besuch hergerichtet hatten. Seymour bedeutete der Wache, dass dies in Ordnung sei, und er seinen Gast höchstpersönlich in dessen Gemächer geleiten würde. Daraufhin reichte Seymour dem Jungen eine seiner großen Hände um ihm abermals aufzuhelfen. Ohne dieses Mal darüber nachzudenken, nahm Tidus reflexartig die Hand des Guado-Lords und ließ sich auf die Beine helfen.  Anschließend ließ er sich von diesem in einen anderen Raum führen, welcher beinahe genauso nobel aussah, wie jener in welchem er sich zuvor befunden hatte. Tidus setzte sich auf das einzige Bett, welches auch in diesem Raum stand, und streifte seine Schuhe von seinen Füßen. Seymours Blicke beobachteten den Jungen unbemerkt und verengten sich in Erregung, während er seinen Kopf leicht hob.  Kurzer Hand setzte sich Seymour neben Tidus auf den Bettrand und legte eine seiner großen Hände auf den Schoß des Jungen.  Tidus Blick wandte sich rasch der Hand auf seinem Schoß zu, und sofort in das Gesicht des Guado-Lords. Er spürte wie sein Gesicht erröten musste, da ihm plötzlich sehr warm wurde. Er mochte nicht, wie nah Seymour ihm plötzlich kam. Wollte er nicht eigentlich Yuna ehelichen? Unbehagen konnte seine Situation in diesem Moment wohl am besten beschreiben. Wenn er sich nicht schon seit dem Zusammentreffen mit Seymour, über das mitnehmen in dessen Gemächer, bis hin zu diesem Moment unbehaglich gefühlt hatte, war es schließlich dieser Moment, in welchem sich der Junge wünscht, nicht noch einmal an die frische Luft gegangen zu sein. Sollte der Guado-Lord etwa ein Auge auf den Blitzballspieler aus Zanarkand geworfen haben? Konnte das denn wirklich möglich sein? „Ihr scheint erschöpft. Ihr solltet euch etwas ausruhen. Doch vorher solltet ihr euch eventuell eurer Kleider entledigen.“ Mit einem erregten Gesichtsausdruck blickte Seymour den Körper des Jungen hinunter, diesen musternd. „O-Ok… aber… kann ich das auch allein machen?“ Die Forsche Art des Jungen zog Seymour nur noch mehr an. Schließlich stand Seymour auf und ging Richtung Tür, um den Jungen augenscheinlich allein zu lassen. Jedoch verließ der Guado-Lord nicht das Zimmer, sondern verschloss die Tür lediglich. Er drehte sich zurück und sah in das verwirrte Gesicht des Jungen. „H-hey! Was soll n das man!“ Tidus nahm ein Bein hoch aufs Bett und stützte sich auf seine Hände hinter dessen Körper, auf dem Bett ab. „Lasst mich euch helfen. Ich habe doch sehr wohl bemerkt, dass ihr zu erschöpft seid, seid ihr vorhin doch beinah zusammengebrochen, dank eurer wackeligen Beine.“ Ertappt weiteten sich die Augen des Jungen so weit wie nur irgend möglich. Mit seinem erröteten Gesicht drehte Tidus seinen Kopf weg von Seymour, als dieser wieder auf Tidus zukam. Seymour setzte sich neben den Jungen und begann diesen sanft mit seinen langen Fingern die Haare des Jungen aus dessen Gesicht zu streifen. „Was…was machst du… da…?!“ vollkommen eingeschüchtert begann Tidus zu stottern und richtete ein Stoßgebet gen Himmel, dass doch bitte jemand kommen und ihn retten kommen würde. „Shh… Gemach, gemach, ich tue euch nichts Böses an, glaubt mir.“ Seymour bettet Tidus sanft mit seinen Händen auf den weichen Untergrund des Bettes, langsam das Oberteil des Jungen ausziehend. Völlig beschämt und unbehaglich drehte Tidus seinen Kopf weg und stemmte seine Hände gegen die Brust des Guado-Lords, um diesen von sich zu stoßen. „Ich… ich kann mich auch allein bettfertig machen man…“ „Ich verstehe euch. Ich dacht ich könnt euch behilflich sein, so erschöpft wie ihr mir erscheint.“ Seymour ließ ab von Tidus und setzte sich wieder auf den Bettrand, mit seinen Blick auf den Jungen gerichtet. „Und… du musst echt nich so förmlich und überhöflich zu mir sein… bin ich ja auch nich zu dir… ich bin nur n normaler Teenager, keine wichtige Person oder so was…!“ Genervt setzte Tidus sich auf, und zog seine Kleidung wieder zurecht, Seymour einen wütenden Blick zuwerfend. Seymour genoss die Aufmerksamkeit, welche er von dem Jungen erhielt, schloss seine Augen für einen Moment und stellte sich anschließend auf. „Ich nehme an… Lady Yuna und die restlichen ihrer Guardians, werden morgen im Laufe des Tages hier eintreffen. Du wirst also nicht mehr allzu lange auf ihre Gesellschaft warten müssen.“ Mit diesen Worten verließ Seymour den Raum und ließ Tidus schließlich endlich allein. „Endlich…“ Tidus entledigte sich seiner Kleidung, bis auf die Unterhose und ließ sich auf das weiche Bett fallen. Die Arme und Beine von sich gestreckt, lag Tidus auf seinem Rücken und blickte hoch zur Decke. Alles in diesem Tempel sah aus wie eingefroren, dabei war es alles andere als kalt. Im Gegenteil, es war angenehm warm, worüber der Junge mehr als Dankbar war, da er nicht draußen in der Kälte nächtigen musste. „Warum… man… warum passieren mir in letzter Zeit diese Ur-seltsamen Dinge…“ Tidus schloss entnervt die Augen und zog seine Augenbrauen zusammen.  Der Junge verschränkte seine Arme unter seinem Kopf, derweil eine Schnute ziehend. Ob bereits jemand bemerkt hatte, dass er nicht länger im Inn war? Ob sie sich sorgen machen würden? Oder ob sie ihn vielleicht sogar bereits gesucht hätten? Was der Junge nicht wusste war, dass Seymour vor dem Raum des Jungen Wachen postiert hatte, welche den Guado-Lord sofort unterrichten sollten, sollte der Junge den Raum verlassen. Seymour hatte sich in den Kopf gesetzt, seinem Gast in der Nacht noch einen Besuch abzustatten. Die Unschuld in dessen Augen, in seiner gesamten Ausstrahlung wirkte sehr anziehend auf ihn. Seit ihm der Junge in Luca aufgefallen war, wollte er ihn haben. Er wusste nicht, was es war, aber irgendetwas wollte ihn dazu veranlassen, entweder den Jungen zu seinem Eigentum zu machen, oder dessen Unschuldiges Gemüt zu zerstören. So erschöpft, wie der Guado-Lord den Jungen allein gelassen hatte, konnte es nicht allzu lange dauern, bis dieser einschlafen würde. Er wollte ihn nicht gegen seinen Willen nehmen, nein. Er wollte ihm Angst machen, ihm Respekt lehren, ihm klar machen, dass niemand ihn davon abhalten könnte, würde er dem Jungen etwas antun wollen, völlig egal was es war. Tidus dachte darüber nach, ob es nicht sicher wäre, würde er die Tür zu seinem Raum verschließen, da niemand, der sich außer ihm im Tempel befand, jemand war, den er kannte, oder umgekehrt, was bedeutete, dass er niemandem dort Vertrauen schenken konnte. Er versuchte aufzustehen, brach jedoch vor Erschöpfung auf dem Boden zusammen. „Reiß dich zusammen man!“ Er schlug sich einmal auf die Beine und stand anschließend wieder auf, um zur Tür zu wandern. Tidus bemerkte, dass die Tür kein Schloss hatte, also würde es dazu auch keinen Schlüssel geben. Der Junge suchte nach einer Möglichkeit, die Tür dennoch zu verschließen, um zu verhindern, dass Seymour noch einmal unangemeldet ins Zimmer platzen konnte.  Eine Kommode, welche nicht weit von der Tür stand, schob der Junge vor eben diese. Nachdem die Kommode sicher vor der Tür stand, ließ der Junge sich auf den Boden fallen, und lehnte sich gegen die Kommode. Was könnte Seymour von ihm wollen? Wollte er ein Spielzeug für die Nacht? Aber wieso dann ihn? Er war doch ein Junge. Ganz egal, was es war, es war Tidus mehr als unangenehm gewesen, dass Seymour ihm so nahe gekommen war. Er würde alles dafür tun, damit das nicht noch einmal passieren würde. Schließlich kroch der Junge zurück ins Bett, schloss seine Augen und schlief vor Erschöpfung ein. Seymour sah eine Weile Später seine Chance, und begab sich noch einmal zum Zimmer des Jungen. Er musste schmunzeln, als er bemerkte, dass der Junge die Tür verriegelt zu haben schien, und bat eine der Wachen, ihm zu helfen, die Tür vorsichtig zu öffnen. Einige Momente später konnte Seymour die Gemächer des Jungen betreten, und gab der Wache ein Zeichen, dass er nicht gestört werden wolle, während er die Tür hinter sich wieder schloss. Wenige Schritte später stand der Guado-Lord vorm Bett des Jungen und blickte mit einem finsteren Blick hinab auf diesen, ein dreckiges Grinsen auflegend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)