When The Sun Goes Down von Medieval ================================================================================ Kapitel 1: Das beste kommt immer zum Schluss -------------------------------------------- Der Lärm der Straßen drang nur langsam zu mir durch, während der Wind durch meine Haare wehte. Ich öffnete meine Augen, die ich bisher geschlossen hatte und sah nach unten. Wie tief ging es wohl dort runter? 20 Meter? 30 Meter? Oder vielleicht doch mehr? Ich wusste es nicht, aber was ich wusste war, dass wenn ich dort unten aufschlagen würde, mit Sicherheit Tod sein würde. Meine Zehenspitzen ragten ein bisschen über die Brüstung hinaus. Ich wendete meinen Blick von unten ab und sah gerade aus, in Richtung des Horizonts. Die Sonne ging gerade unter und ließ den Himmel in unterschiedlichen Gelb und Orange Tönen erstrahlen. Ein fantastischer Ausblick. Langsam drehte ich mich um, damit ich einen letzten Blick auf die Tür werfen konnte, welche ins Innere des Hochhauses führte. Vielleicht kam er ja doch noch. Eine wahnwitzige Vorstellung, warum sollte er auch kommen und mich davon abhalten? Woher sollte er denn wissen was ich vorhatte oder eher warum sollte er sich für mich interessieren? Ich streckte meine Arme aus und spürte wie der Wind an mir lang wehte und leicht an meinen Körper zog. Es fühlte sich gut an, irgendwie befreiend. Schließlich lehnte ich mich nach hinten. Im selben Moment wurde die Tür aufgerissen und Mike sah mich erschrocken und zugleich panisch an, ehe er nach vorne rannte... Das schrille piepen meines Weckers weckte mich am frühen Morgen. Es war kurz vor Sieben. Zeit zum aufstehen. Eigentlich war es recht sinnlos, denn wir hatten morgen schon Sommerferien. Keiner der Lehrer machte mit uns noch Unterricht, aber wer die Woche schwänzte, konnte nicht zur Anschlussfeier und sein Zeugnis abholen. Träge hievte ich mich aus meinem Bett und ging ins Bad, um mich fertig zu machen. Kurze Zeit später betrat ich auch schon die Küche. Ausnahmsweise hatte ich nämlich mal Zeit morgens zu Frühstücken, da die erste Stunde ausfiel. Der Lehrer, den wir eigentlich hätten, war heute auf einem Ausflug mit einer der Parallelklassen. Nachdem ich schließlich fertig gegessen hatte, holte ich meine Tasche aus meinem Zimmer und machte mich auf den Weg zum Bus. Mit ein paar Minuten Verspätung hielt er dann auch endlich an der Haltestelle und ich stieg ein. Ich ließ mich in die erste freie Reihe fallen und kramte meinen iPod raus. Sofort drang 'Asking Alexandria' in meine Ohren. Nach einer viertel Stunde Fahrt kam ich dann auch an meiner Schule an. Schnell versteckte ich noch die Kabel meiner Kopfhörer unter meinem Shirt, ehe ich das Schulgebäude betrat. Neben der Tür zu unserem Raum, blieb ich stehen und lehnte mich an die Wand. Nach und nach kamen auch schon die anderen aus meiner Klasse und schließlich auch unser Lehrer. Nachdem jeder an seinem Platz war, sagte unser Englisch Lehrer das wir einen Film sehen würden. Innerlich stöhnte ich auf. Seit letzter Woche sahen wir uns im Unterricht einen Film nach dem andern an. Und da wir schließlich in der Schule waren, waren es auch keine wirklich interessanten. Ich verschränkte meine Arme auf dem Tisch und legte meinen Kopf darauf. Ich bekam am Rand mit wie der Film anlief. Da ich keine Lust mehr auf Filme gucken hatte machte ich die Musik meines iPod etwas lauter. Da selbst mein Lehrer auf dem Film achtete und sich nicht mehr groß für uns interessierte, viel das eh nicht auf. Ich ließ meinen Blick durch die Klasse wandern und sah, dass ich nicht der einzige war, der lieber schlief oder was anderes machte. Fast ein gutes Dutzend meiner Kassenkameraden waren unterm Tisch oder in ihren Taschen - die sie auf den Tisch oder Schoß gelegt hatten - mit ihren Handys beschäftigt. Nach gefühlten Stunden war die Stunde dann auch endlich vorbei und wir konnten in die Pause gehen. Ich betrat den Schulhof und machte mich auf den Weg zu der Ecke mit der ich immer mit Luke saß. Die Realschule, auf der ich war, und das Gymnasium, auf welches Luke ging, waren direkt nebeneinander und die hinteren Schulhöfe durch einen kleinen Gang miteinander verbunden. Ich setze mich also auf unsere Bank und wartete auf Luke. Ich sah mich auf dem Schulhof um. Vereinzelt standen die Gruppen zusammen und ich hörte sie selbst durch meine Musik lachen und reden. Schlussendlich blieb mein Blick auf Mike hängen, der gerade mit ein paar andern zu seinem typischen Standort ging. Ich folgte ihm mit meinem Blick und musste an meinen Traum denken. Es war nicht das erste Mal das ich so was in der Art träumte. Eigentlich träumte ich so etwas immer wieder, seit ich mich in Mike verliebt hatte. Es war nicht so dass ich immer denselben Traum hatte, nur in zwei Sachen waren sie immer gleich. Erstens, in irgendeiner Art und Weise stand ich immer davor das ich mir was antue und zweitens, Mike rettete mich kurz vorher. Als hätte Mike gewusst dass ich über ihn nachdachte, drehte er seinen Kopf in meine Richtung und sah zu mir rüber. Er lächelte leicht, als er sah dass ich ebenso zu ihm sah. Ich bemerkte wie meine Wangen anfingen zu glühen und sah schnell runter auf meine Füße. Ich linste durch meine Haare nochmal zu Mike und bemerkte dass er immer noch zu mir rüber sah. Warum guckt der denn so? Ich wusste nicht ob ich mich deswegen freuen sollte oder doch lieber beunruhigt. Denn mir hatte es bisher noch nie was Gutes gebracht wenn andere mich beobachteten. Wann kam den endlich Luke? Langsam fühlte ich mich unwohl, hier so allein zu sitzen. Fast so wie auf dem Silbertablett serviert. Kaum hatte ich den Gedanke zu Ende gedacht, tippte mich etwas an der Schulter an. Vor Schreck zuckte ich zusammen und sah mich erschrocken um. Vor mir stand Luke, der sich das Lachen anscheinend nicht verkneifen konnte. „'tschuldige, aber das war gerade einfach zu komisch. Ich wollte dich eigentlich nicht erschrecken.“ „Schon ok.“ sagte ich, konnte ihm aber nicht wirklich glauben, denn er war immer noch am lachen und es war nicht das erste Mal das er mich erschreckte, währen ich hier auf ihn wartete. Ich machte schnell die Musik aus und steckte meinen iPod in meine Tasche. Dabei riskierte ich nochmal einen Blick rüber zu Mike, der zum Glück nicht mehr zu mir Rüber sah. Doch zu früh gefreut. Er sah wieder zu mir rüber, doch diesmal nur kurz. „Und, gibt es irgendwas neues?“ riss mich Lukes frage aus meinen Gedanken. „Ich weiß nicht, aber ich hab ein komisches Gefühl, denn Mike sieht immer wieder zu mir rüber.“ „Sollte es dich nicht eher freuen?“ meinte Luke verwundert. „Endlich bekommst du mal Aufmerksamkeit von deinem Schwarm!“ Obwohl ich anfangs noch etwas Angst hatte, wie Luke darauf reagieren würde, hatte ich ihm schließlich gesagt, dass ich Schwul war und auf Mike stand. Zu meinem Glück hatte es ihn nicht abgeschreckt. Er behandelte mich immer noch wie vorher, worüber ich wirklich glücklich war, denn wenn ich Luke als Freund deswegen verloren hätte, wäre ich wirklich allein. Zwar wurde ich nicht schikaniert oder gemobbt, aber mit meinem Klassenkameraden, oder aus den anderen Leuten aus meinem Jahrgang, kam ich nicht wirklich klar. „Ja, eigentlich schon, aber ich fühle mich dennoch dabei etwas unwohl. Was ist wenn er das macht um mich später fertig machen zu können?“ antwortete ich schließlich. „Du siehst die Dinge immer viel zu Schwarz, Jona!“ Womöglich hatte er da recht. „Oder denkst du wirklich dass Mike so was machen würde?“ Nein, das glaubte ich nicht. Soweit ich ihn kannte, würde er eigentlich niemanden was antun. Er war im Gegensatz zu einigen anderen aus der Stufe ziemlich tolerant und freundlich. Meine Meinung gab ich Luke mit einem Kopfschütteln zu erkennen. „Na also! Und jetzt hör auf dir immer alles schlecht zu reden und freu dich das er dir Beachtung schenkt.“ Er boxte mich leicht gegen den Oberarm und ich lachte daraufhin nur. Den Rest der Pause redeten wir über irgendwelche belanglosen Sachen. Ab und zu blickte Mike wieder zu mir rüber, aber diesmal freute ich mich bei jedem Mal etwas mehr. Nun war die dritte Stunde und unsere Lehrer hatte sich dazu überreden lassen nach draußen zu gehen. Also saßen ich und meine Klassenkameraden auf dem Schulhof und genossen unsere verlängerte Pause. Nur war mir im Gegensatz zu vielen anderen ziemlich langweilig. Da ich mir nie die Mühe gemacht hatte im letzten Schuljahr Freunde zu suchen. Ich war nämlich zu Anfang des Schuljahres hier her gezogen, oder eher hier wieder zurück gezogen. Ich war in dieser Stadt schon zur Grundschule gegangen, aber Ende der vierten Klasse sind wir dann wegen der Arbeit meines Dad's Umgezogen. Vor einem Jahr dann wieder dasselbe Spiel. Aber es machte mir nicht groß was aus alleine zu sein. In meiner Freizeit hatte ich schließlich noch Luke, wir waren schon in der Grundschule beste Freunde gewesen, und wir haben uns gefreut, als ich wieder hier war. Aus Richtung des Schulgebäudes hörte ich laute Stimmen und Lachen. Schließlich betrat eine weitere Klasse den Pausenhof. Ich war mir nicht sicher, aber ich glaubte dass es Mikes Klasse war. Als dann auch noch Mike den Pausenhof betrat, war ich diesbezüglich sicher. Als hätte er schon gewusst das hier sitze, sah er wieder in meine Richtung uns grinste mich an. Mit der Situation leicht überfordert sah ich schnell weg. Schon wieder wich ich seinem Blick aus, wenn das so weiter ging, fällt es ihm noch auf und im schlimmsten Fall könnte er denken ich kann ihn nicht leiden! Diesen Gedanken wollte ich gar nicht erst zu Ende denken. Um auf andere Gedanken zu kommen sah ich hoch und erschrak als ich Mike vor mir stehen sah. Erstaunt sah ich ihm ins Gesicht. Ich wollte was sagen, aber ich bekam einfach kein Wort über die Lippen. „Bist du immer so leicht zu erschrecken?“ fragte er mich mit einem Lachen im Gesicht. Ich zuckte nur mit dem Schultern, da ich immer noch nicht in der Lage war etwas zu sagen. Ich war mir schon sicher mich Mike spätestens jetzt für einen Spinner halten würde und ging, doch stattdessen setzte er sich neben mich auf die Bank. „Warum bist du eigentlich immer alleine? Mal abgesehen von dem Jungen mit dem du die Pause verbringst, aber der geht ja nicht mal auf die gleiche Schule wie wir, also zählt der gerade nicht.“ Ich zuckte wieder nur mit den Schultern und hätte mich im gleichen Moment dafür Ohrfeigen können. Ich muss irgendwas sagen, sonst geht er und wird nie wieder mit mir reden. „Ich hab mir nicht die Mühe gemacht, hier Freunde zu finden.“ brachte ich dann schließlich doch noch zur Stande. Mike sah mich daraufhin verwundert an. „Warum das denn?“ „Für das eine Schuljahr das ich hier bin, wollte ich keine Freundschaften aufbauen, die jetzt eh zerbrechen würden.“ „Du bist schon ein komischer Vogel.“ lachte Mike und boxte mir gegen den Oberarm. Ich musste auch Grinsen. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich wusste dass Mike mich nicht für meine Einstellung für einen Spinner hielt und mich mied. „Aber in Momenten wie diesen ist es doch viel schöner, zumindest einen zu haben, mit dem man reden könnte.“ „Ich bin dran gewöhnt.“ meinte ich nur. Mike lachte wieder und ich stellte fest dass ich sein Lachen mochte. Es war schön anzuhören. Es war schwer für mich zu erklären, aber das für mich eh Nebensache. Gerade als Mike den Mund aufmachte um etwas zu sagen, klingelte es. Wir standen auf und machten uns auf den Weg ins Gebäude. An der Tür verabschiedeten wir uns kurz, denn wir mussten in unterschiedliche Richtungen weiter gehen. Ich war gerade super Glücklich, Mike hatte mit mir gesprochen und anscheinend mochte er mich. Aber so schnell dieses Hochgefühl gekommen war, war es auch schon wieder verschwunden, denn mir wurde klar, dass morgen schon der letzte Schultag war. Nun wieder deprimiert stand ich vor dem Klassenraum und wartete auf unseren Lehrer. Kaum nachdem er den Flur betreten hatte, wurde er schon von ein paar meiner Klassenkameraden belagert. Nach kurzer Diskussion, die die Schüler anscheinend gewannen, so wie sie sich freuten, kam der Lehrer dann beim Rest der Klasse an. „Auf Wunsch von euch und da es eh eure letzte Stunde ist, gehen wir Eis essen.“ Ab da an hörte ich gar nicht mehr zu. Mir war, um ehrlich zu sein, die Lust auf Eis essen vergangen, zudem hatte ich gar kein Geld dabei. Aber da ich ja nicht alleine zurückbleiben konnte, lief ich meinen Mitschülern träge hinterher. Nach zehn Minütigen laufen, kamen wir dann an der Eisdiele an und meine Klasse stellte sich an. Ich hingegen setzte mich auf einen der Stühle und holte meinen iPod wieder aus meiner Tasche. Mein Lehrer interessierte es allen Anschein nicht, denn schon auf dem Weg hier her, waren einige immer wieder mit ihrem Handy oder iPod beschäftigt. Von meinem iPod abgelenkt, bemerkte ich auch nicht, wie eine weitere Klasse zur Eisdiele kam. Erst nachdem ein Stuhl neben mir verrückt wurde sah ich auf. Neben mir saß Mike, mit einer Eiswaffel in der Hand, und grinste mich an. „Kein Eis?“ fragte er mich und leckte an seinem Eis. Ich schüttelte den Kopf. „Kein Geld.“ sagte ich noch kurz angebunden. Ich sah wieder runter zu meinem iPod, wickelte die Kopfhörer drum und steckte ihn mir in die Hosentasche. Als ich wieder hoch sah, saß Mike nicht mehr auf dem Stuhl neben mir. Ich hatte es also doch geschafft ihn zu vergraulen. Ich sah auf meine Hände und verfluchte mich selber über mein dämliches Verhalten. Doch ehe ich weiter in meinen Gedanken versinken konnte, schob sich eine Eiswaffel in mein Blickfeld. Verwirrt sah ich auf. Es war Mike der mir das Eis unter die Nase hielt. „Nimm schon.“ sagte er. Ich griff nach der Eiswaffel, starrte ihn aber weiterhin an. „Du musst es schon essen, sonst schmilzt es. Bei dem Wetter geht das schnell.“ meinte er noch und setzte sich wieder auf den Stuhl neben mir. „Das hättest du nicht machen müssen.“ meinte ich. „Ich weiß, aber ich wollte es.“ „Danke. Ich gebe dir das Geld morgen wieder.“ „Brauchst du nicht, Freunde machen das so, oder nicht?“ Mein Herz fing an zu rasen und innerlich wurde mir ganz warm. Ich freute mich so sehr darüber, das Mike mich anscheinend als Freund an sah. Ich musste zugeben das war einer der schönsten Tage die ich seit längerem hatte. Kapitel 2: Betrunkene Worte sind nüchterne Gedanken --------------------------------------------------- Ich sah den Wolken dabei zu wie sie langsam am Himmel schwebten, mein Kopf dabei gebettet auf einer Eisenbahnschiene. Es war mittlerweile Abend und die Sonne ließ den Himmel wie bei einem Regenbogen in unterschiedlichen Farben erstrahlen. Ich guckte auf die Uhr in meinem Handy. Es dauerte nicht mehr lange und der Zug würde hier lang fahren. Mein Blick wieder in Richtung Himmel, beobachtete ich einen Schwarm Vögel dabei, wie er über mir entlang flog. Nach kurzer Zeit spürte wie die Schiene unter meinem Kopf leicht anfing zu vibrieren. Der Zug kam also. Langsam stand ich auf und stellte mich in die Mitte der Gleise. Ich konnte den Zug von weiten schon sehen, wie er sich in hoher Geschwindigkeit näherte. „Jona!“ Ich drehte mich in die Richtung aus der ich die mir merkwürdig vertraute Stimme gehört hatte. In meine Richtung kam eine Person angerannt, erkannte aber nicht wer es war. Ich sah wieder in die Richtung aus der der Zug kam. Er war nicht mehr weit weg. Ich schloss meine Augen und wartete darauf dass der Zug mich erfasste. Plötzlich ging ein Ruck durch meinen Körper und ich fiel zur Seite auf den Boden. Erschrocken riss ich die Augen auf und sah wie der Zug neben mir vorbei fuhr. Dann nahm ich den Druck auf meinem Körper wahr und sah an mir runter. Mike… Auch an diesem Morgen wurde ich wieder von dem nervigen Piepen meines Weckers geweckt. Heute war der letzte Schultag. Meine Laune war auch durch die bevorstehenden Sommerferien nicht wirklich gut.Im Schlimmsten Fall, würde ich Mike heute das letzte Mal sehen. Zwar hatte er gesagt dass wir jetzt Freunde wären, aber sollte ich da wirklich so viel Wert rein legen? Trotz meiner Zweifel war ich dieser Meinung. Mike war niemand der sich anfangs Freunde machte und sie dann links liegen ließ. Ja, wir werden uns wieder sehen und ich rede mir das jetzt solange ein, bis ich es auch hundert prozentig glaubte! Mit merklich besserer Laune stieg ich aus dem Bett und ging ins Bad um mich fertig zu machen. Zurück in meinem Zimmer, sah ich das Abschluss Shirt auf meinem Schreibtischstuhl liegen. Meine Mum wollte es vorher noch mal waschen und hat es anscheinend, bevor sie heute zur Arbeit gefahren war, hier hin gelegt. Ich hatte das Shirt schon fast wieder vergessen, oder eher verdrängt. Ich sah es eine Zeit lang unschlüssig an und überlegte ob ich es wirklich anziehen sollte. Schlussendlich nahm ich es doch uns zog es mir über. Ich hatte es vorher nie anprobiert. Eigentlich wollte ich es gar nicht haben, ich war immer der Meinung nie wirklich in diese Klasse zu gehören, aber meine Mum hatte, durch eine Mutter eines Klassenkameraden, davon Wind bekommen und mich regelrecht gezwungen mir doch eins zu besorgen. So schlimm sah es gar nicht aus, dachte ich als ich mich im Spiegel betrachtete. Zwar war das Motto nicht wirklich nach meinem Geschmack 'Das Niveau verlässt das Gebäude', aber jedem das seine. Ich seufzte einmal, ehe ich mir meine Tasche nahm und zum Bus ging. Gerade aus dem Bus ausgestiegen, hörte ich schon die laute Musik und die Stimmen der Schüler. Die 10er Party schien anscheinend schon in vollem Gange zu sein. Meine Vermutung bestätigte sich als ich dann den Schulhof betrat und meinen Jahrgang auf einer Bühne zu lauter – und vor allem Schlechter – Pop Musik tanzen sah. Wie kann man nur zu Nicki Minaj so abgehen? Ich hätte ja eher was anderes angemacht. ‚Black Veil Brides‘, ‚Her Bright Skies‘ oder ‚Pierce The Veil‘, aber damit stände ich wohl alleine da. Bei dem Anblick verzog ich das Gesicht und wollte am liebsten wieder in einen Bus steigen, egal welcher, Hauptsache weg! „Endlich Geschafft! Ist das nicht Super?“ sagte Mike und legte seinen Arm auf meine Schulter. Ich erschreckte mich und zuckte zusammen, so dass Mikes Arm von meiner Schulter rutschte. Mike sah mich erst verwirrt an ehe er leicht Lachen musste. „Du bist wirklich viel zu schreckhaft.“ sagte er dann. Ich zuckte nur mit den Schultern, musste aber Grinsen. Gemeinsam gingen wir dann zum Rest des Jahrgangs. Wir stellten uns aber etwas Abseits der Party Meute. Wie ich erfuhr, stand Mike auch nicht auf solche Musik, wie die die hier lief. Hatte ich mir aber auch schon gedacht, sein Kleidungsstiel glich meinem und alle die ich kannte, die so rumliefen, gefiel Pop Musik nicht besonders. Nach einer Weile kamen dann auch Mikes Freunde. Als ich sie von weitem schon sah, hatte ich ein komisches Gefühl. Vielleicht mochten sie mich nicht? Ich mein, wer mag schon einen Außenseiter? Deswegen waren sie ja Außenseiter. Was mit am meisten Sorgen bereitete war; wenn sie mich nicht mochten, wie sie dann Mike gegenüber reagieren würden. Aber meine Sorgen waren vollkommen unbegründet. Als Mikes Freunde da waren begrüßten sie mich und stellten sich als Tim, Chris und Sam vor. Wir verbrachten den Tag zusammen und verstanden uns besser als gedacht. Auch mit Luke verstanden sie sich gut als er in der Pause zu uns kam. Der Tag war so gut wie überstanden. Wir hatten gerade unsere Zeugnisse bekommen und unser Jahrgang wollte nun noch auf der Bürgerwiese feiern. Die Bürgerwiese war von Bäumen umrandet, so dass man ungestört von den Anwohnern, die in der Nähe wohnten, feiern konnte und lag direkt neben einem Tauchersee. Ich war gerade auf dem Weg zum Bus um dort hin zu fahren. Ich war vorher einmal kurz Zuhause gewesen, um mein Zeugnis weg zu bringen, damit ich mir darum den Tag über keine sorgen mehr machen musste. Wie eigentlich schon erwartet, hatte ich nicht vorgehabt dorthin zu gehen, aber Mike ging zur Wiese und als wir in der Schule darüber geredet hatten, meinte er ich müsste auch unbedingt kommen und so hat er mich überredet doch hinzugehen. Nach zwanzig Minuten Busfahrt stieg ich aus und ging den restlichen Weg zu Fuß. Kaum hatte ich die Bürgerwiese betreten, hörte ich schon Musik und das Lachen der Anderen. Ich ging in die Richtung, aus der die Musik kam und auf halben Weg kamen mir schon die ersten Klassenkameraden entgegen. Ich ging weiter in die Richtung aus der sie kamen und hinter dem Ring aus Büschen und Bäumen, von denen es auf der Bürgerwiese mehrere gab, damit sie für Schatten und Trennung, von anderen Leuten die auch hier waren, sorgten, fand ich dann die Feiernde Meute. Sie saßen auf den Bänken die vereinzelt rumstanden oder einfach auf Decken auf dem Boden. Nach kurzem umsehen fand ich auch Mike und seine Freunde. Ich ging auf sie zu und als er mich auch sah, winkte er mir zu. „Da bist du ja endlich. Ich dachte schon du kommst nicht mehr.“ Sagte er kaum dass ich mich neben ihm auf die Decke gesetzt hatte. „Ihr seid doch erst seit einer Stunde hier.“ „Ja, und? Alle anderen sind auch schon da!“ Meinte er darauf Lachend und drückte mir ein Bier in die Hand. Dankend nahm ich es an und trank einen Schluck. Zwei Stunden später waren wir schon ganz schön angetrunken. Wir redeten Blödsinn und waren nur noch am Lachen. Vor allem bei mir war es schlimm, denn im Gegensatz zu den anderen hatte ich mit den Harten Sachen, wie Wodka oder Schnaps, keinerlei Erfahrung. Zum Glück konnte ich aber noch einiger maßen klar denken, auch wenn manchmal alles anfing sich zu drehen, besonders wenn ich aufstehen wollte. Mike hielt mir noch einen Klopfer hin, doch ich lehnte ab. Ich wollte erst mal wieder klarer im Kopf werden. Er zuckte mit dem Schultern und trank darauf hin seinen und meinen. „Ich hab eine Super Idee!“ sagte Mike auf einmal. Ich sah ihn nur fragend an während er aufstand. „Na los, steh auf!“ Er zog mich am Arm auf die Beine und zog mich hinter sich her. Mike ging in Richtung Zaun, der den Tauchersee von der Bürgerwiese abtrennte. Er war an einigen Stellen eingerissen und durch eine der Lücken gingen wir. Langsam dämmerte es mit was Mikes tolle Idee war; er wollte schwimmen gehen. Durch Gebüsch und Bäume liefen wir ein paar Meter zu einer Stelle an der man gut ins Wasser gehen konnte. Mike war schon dabei sich die Schuhe auszuziehen nachdem er sich das T-Shirt über den Kopf gezogen hatte, während ich nur perplex da stand. Ich war mehr als nur abgelenkt von seinem Oberkörper. Schon länger hatte ich mir gewünscht ihn ohne seine Kleidung zu sehen und jetzt zog er sich vor mir aus. Als er nur noch in Boxershorts da stand ging er ans Wasser sodass er bis zum Knöchel drin stand. Dann drehte er sich zu mir um. „Willst du etwa mit Kleidung schwimmen gehen?“ fragte er mich mit einem Grinsen im Gesicht. Mein Gott, sah der Kerl heiß aus wenn er mich so angrinste. Am liebsten würde ich ihm in die Arme rennen und Küssen! Kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht bewegten sich meine Beine in seine Richtung. Kurz vor ihm blieb ich stehen und sah ihm in die Augen. Ich merkte, dass er in Gedanken versunken war, konnte aber nicht im Entferntesten sagen an was er denken könnte. Dann setzte mein Gehirn wieder ein, ich bekam Panik. Oh mein Gott, ich war gerade kurz davor Mike zu küssen! Ich durfte das nicht! Mike war nicht schwul, ich konnte nicht unsere neue Freundschaft aufs Spiel setzten nur weil ich zu viel getrunken hatte! Das war keine Entschuldigung! Ich musste irgendwas machen! Ich gab Mike einen kräftigen Schubs und er fiel erschrocken nach hinten ins Wasser. Nun saß er wie ein begossener Pudel im Wasser und sah mich perplex an. Ich fing an zu lachen, weil das einfach nur zu komisch aus sah. Kurz darauf fing auch Mike an zu lachen. „Das bekommst du zurück!“ Mike stand schneller vor mir als ich weglaufen konnte. Er nahm mich auf die Arme als würde ich nichts wiegen und ging mit mir Richtung Wasser. „Mike nicht! Ich hab noch meine Kleidung an!“ Ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen doch er hielt mich eisern fest. Als er bis zu den Oberschenkeln im Wasser stand warf er mich hinein. Schreiend und mit einem lauten Platscher landete ich im Wasser. Prustend kam ich wieder an die Wasseroberfläche und sah Mike der sich vor Lachen den Bauch hielt. So lange er noch vom Lachen abgelenkt war sprang ich ihn an und drückte ihn unter Wasser. Eine ganze Weile ging das dann so weiter, bis wir uns dann ans Ufer legten, um uns von den letzten Sonnenstrahlen trocknen zu lassen. Zugegeben, bei mir hatte es so gut wie keinen Effekt, denn ich war mit all meinen Klamotten im Wasser gewesen, aber Mike war nach einer Weile trocken. Nur seine Boxer war noch klamm. Wir gingen den gleichen Weg den wir gekommen waren wieder zurück. Wieder bei Mikes Freunden angekommen setzten wir uns zu ihnen auf die Decke. „Man wo wart ihr denn so lange? Ihr wart über eine Stunde weg! Wir haben euch schon gesucht und dachten ihr wäret nach Hause gegangen, weil wir euch nicht gefunden haben!“ meckerte Sam als er bemerkte, das wir es waren, die sich auf die Decke gesetzt hatten. „Wir waren Schwimmen, hinten am See.“ meinte Mike darauf nur lachend. „Ihr hättet uns eigentlich leicht finden können!“ „Alter, du bist ja ganz nass!“ Kam es auf einmal Tim. Sam, Chris, Mike und ich sahen ihn an. Erst erstaunt und dann fragend sah er in die Runde. „Wasn?“ fragte er dümmlich nachdem er den Inhalt seines Bechers noch schnell auf Ex kippte. Chris deute ihn mit der Handfläche gegen die Stirn so das er nach hinten umkippte. So blieb er einfach liegen uns regte sich nicht mehr. „Der ist eindeutig Sternhagel voll.“ bemerkte ich lachend. Mike nickte nur und fing dann auch an zu lachen. „Lassen wir den einfach so liegen.“ Sagte Chris der darüber auch nur lachen konnte und gab Mike und mir noch ein Bier. Gegen ein Uhr Nachts wollte ich dann langsam nach Hause gehen. Doch ich kippte, kaum das ich richtig stand, direkt wieder um. Die letzten drei Wodka Energy – oder waren es doch mehr? – waren wohl zu viel. Ich lag seitlich auf dem Rasen und versuchte wieder aufzustehen, doch als ich erneut drohte auf halben Weg umzukippen, hielt mich jemand am Arm und zog mich auf die Beine. Ich nuschelte ein danke und wollte schon meines Weges gehen, doch die Person hielte mich am Arm fest. „Jona, du kannst doch kaum stehen, willst du wirklich alleine nach Hause?“ fragte mich eine bekannte Stimme. Ich sah hoch und direkt in Mikes Gesicht. „Sicher, wo ich kann das?“ „Übernachte lieber bei mir, ich wohne nicht weit weg und du musst nicht betrunken mit dem Bus fahren, davon abgesehen das du nur noch sinnloses Zeug lallst.“ Während Mike anscheinend über mein Verhalten lachen musste, nickte ich nur noch schwach, denn ich war schon dabei im stehen einzuschlafen. Ich kippte gegen Mike und blieb einfach gegen ihn gelehnt stehen. Er roch so verdammt gut. Das machte mich noch schläfriger. Mike zog mich auf seinen Rücken und ging dann los. Ich legte meinen Kopf in Mikes Halsbeuge und zog seinen Duft ein. Ich konnte davon einfach nicht genug bekommen! Ich fing an Mikes Hals zu Küssen und merkte wie er sich leicht verkrampfte. „Jona, was machst du da?“ Ich brummte leicht, hörte aber nicht mit meiner Tätigkeit auf. „Ich liebe dich.“ Murmle ich gegen seinen Hals. „Du bist betrunken, Jona. Sag das nochmal wenn du nüchtern bist, dann glaub ich dir.“ Ich hörte auf und ließ meinen Kopf auf seiner Schulter liegen. Ich schloss die Augen und nach kurzer Zeit war ich eingeschlafen. Kapitel 3: Optimist, Pessimist und Realist ------------------------------------------ Ich wurde durch das Brummen meines Schädels geweckt. Es fühlte sich an als wäre ich mit voller Wucht gegen eine Mauer gerannt. Ich versuchte mir den gestrigen Abend wieder ins Gedächtnis zu rufen, aber das letzte woran ich mich erinnern konnte, war das wir gegen Mitternacht noch eine Flasche Wodka aufgemacht hatten, danach nichts. Wie war ich gestern eigentlich nach Hause gekommen? War ich überhaupt zu Hause, denn es roch nicht nach meinem Zimmer? Ich versuchte mich auf die andere Seite zu drehen doch irgendetwas hinderte mich daran mich zu bewegen. Hinter mir regte sich etwas und die Arme die sich um meinen Brustkorb gelegt hatten zogen mich enger an sich. Erschrocken riss ich die Augen auf. Böser Fehler! Geblendet von der Sonne und der nun stärker gewordenen Kopfschmerzen, schloss ich sie wieder. Was ich aber in dem kurzen Moment aber erkennen konnte war: Das war nicht mein Zimmer! Von Panik gepackt wollte ich aus dem Bett springen, doch wer auch immer mich da fest hielt, ließ nicht los. Ich konnte ein murren hören und spürte wie derjenige sich hinter mir kurz bewegte. Wieder versuchte ich aus dem Bett zu entkommen. „Jona, es ist noch früh. Bleib liegen und Schlaf noch was.“ Konnte ich eine eindeutig verschlafene und mir bekannte Stimme hören. „Ich hab tierische Kopfschmerzen.“ „Auf dem Nachttisch liegen Aspirin und eine Flasche Wasser. Nimm dir ruhig eine.“ Das tat ich auch schnell. Und noch während ich darauf wartete das die Tablette anfing zu wirken, schlief ich wieder ein. Eine Stunde später wachte ich wieder auf, in der gleichen Position wie vorher. Meine Kopfschmerzen waren nicht mehr ganz so schlimm wie vorher, weshalb ich mir nun meine Situation jetzt wirklich bewusst wurde. Ich riss die Augen auf und sprang aus dem Bett. Ich wurde diesmal nicht im Klammergriff gehalten, weshalb dies einfacher war als gedacht. Noch während ich aus dem Bett sprang, drehte ich mich so, dass ich zum Bett sehen konnte. Das war eindeutig zu viel für meinen verkaterten Körper. Mir wurde schwindlig und ich viel polternd auf meinen Hintern. Mit großen Augen sah ich zu Mike, der sich nun langsam im Bett aufsetzte. „Was machst du denn da?“ fragte er verschlafen. Ich machte den Mund auf um etwas zu sagen, doch ich bekam nichts raus. Nun wesentlich wacher sah Mike mich an. „Was hast du denn?“ War das denn nicht offensichtlich?! „Sag mal, an wie viel kannst du dich an gestern noch erinnern?“ Mir lief ein Eiskalter Schauer über den Rücken. Hab ich, oder eher haben wir, gestern irgendwas gemacht, woran ich mich besser erinnern sollte? Haben wir mit einander geschlafen?! Ich sah an mir runter, konnte aber sehen dass ich meine Boxershorts noch trug. Aber das heißt ja nicht viel, oder? Ich konnte ein leises Lachen hören und sah wieder hoch zu Mike. „Du solltest mal dein Gesicht sehen! Keine Sorge, wir haben nicht miteinander geschlafen, oder woran du auch immer gedacht hast. Man kann in deinem Gesicht wirklich lesen wie in einem Buch.“ Ich atmete erleichtert ein. „Wie kommt das ich bei dir bin und nicht zu Hause?“ „Ich wollte dich, betrunken wie du warst, nicht alleine mit dem Bus fahren lassen. Also hab ich dich mit zu mir genommen, denn ich wohne nicht weit weg von der Bürgerwiese. Und wie lange willst du noch da auf dem Boden sitzen bleiben? Komm lieber wieder ins Bett und Schlaf noch ne Runde. Es ist gerade mal Acht Uhr und das an unserem ersten Ferien Tag.“ Mike legte sich wieder hin und rückte ein Stück, damit ich wieder genug Platz im Bett hatte. Ich saß noch eine Weile auf dem Boden, unschlüssig ob ich mich wieder ins Bett legen sollte oder nicht. Da es aber langsam unbequem und kalt auf dem harten Boden wurde, legte ich mich doch lieber wieder ins Bett. Doch an Schlaf war anfangs nicht zu denken. Während Mike nach kurzer Zeit wieder eingeschlafen war, lag ich immer noch wach neben ihm. Es war nicht so, dass ich nicht mehr Müde war, aber ich war innerlich einfach zu aufgewühlt. Ich spürte Mikes Atem an meiner Schulter, da sein Kopf zur Seite gerutscht war, kurz nachdem er eingeschlafen war. Mein Herz schlug eigentlich so laut das Mike davon wach werden müsste, zumindest kam es mit so vor. Nach einer knappen halben Stunde hatte ich mich so weit beruhigt, dass ich wieder einschlafen konnte. Noch im Halbschlaf merkte ich dass Mike wieder seinen Arm um mich legte und mich an sich drückte. Gegen ein Uhr wachte ich dann, ausgeschlafen und ohne Kopfschmerzen, wieder auf. Doch diesmal lag ich allein im Bett. Ich guckte mich im Zimmer um und sah dass die Tür einen Spalt breit offen stand. Ich konnte leises Rauschen von Wasser hören und vermutete dass Mike gerade duschte. Ich stand aus dem Bett auf und nahm meine Sachen, die auf dem Schreibtischstuhl lagen. Die Dusche wurde abgestellt und Mike betrat ein paar Minuten später das Zimmer, kurz nachdem ich mich fertig angezogen hatte. Mike stand mit nichts weiter als einem Handtuch und noch immer nassen Haar vor mir. Ich sah den Wassertropfen dabei zu wie sie von seinen Haaren, über sein Schlüsselbein bis hin zu seinem Bauch flossen. „Morgen. Und, gut geschlafen?“ riss mich Mikes Stimme aus den Gedanken. „Äh... Ja. Danke dass ich bei dir Übernachten durfte. Ich glaub nicht, das ich jemals zuhause angekommen wäre.“ Stotterte ich verlegen. „Ach, kein Problem. Immer wieder gerne.“ Damit drehte Mike sich um zu seinem Kleiderschrank um, nahm sich dort ein paar Sachen raus und ging dann wieder aus dem Zimmer. Ich nahm mein Handy solange aus meiner Hosentasche und guckte nach ob ich vielleicht neue Nachrichten bekommen hatte. Einen verpassten Anruf und zwei SMS. Der Anruf und eine SMS waren von meiner Mum, gegen ein Uhr Nachts. Sie wollte wissen ob ich noch nach Hause kam und ob es mir gut ging. Die zweite SMS war von Luke. Er hatte sie vor einer halben Stunde geschrieben. Er wollte wissen ob ich heute Bock hätte mich mit ihm zu treffen. Ich schrieb erst meiner Mum zurück, dass es mir gut ging und dass ich bei einem Freund übernachtet hatte. Luke wollte ich erst später zurück schreiben, er war es eh gewohnt das ich öfter mal spät zurück schrieb, besonders in den Ferien, wo ich öfter mal den halben Tag verschlief. Ich steckte mein Handy wieder in die Hosentasche zurück und kurz darauf kam Mike, angezogen aber mit immer noch feuchtem Haar, wieder ins Zimmer. „Hast du Hunger? Meine Mum hat uns Brötchen aufgebacken, bevor sie zur Arbeit gegangen ist.“ Jetzt wo er es erwähnte, könnte ich wirklich gut was zu essen vertragen. Ich nickte also und wir gingen runter in die Küche. Mike wohnte in einem Haus, denn sein Zimmer lag im ersten Stock und auf jedem Fall hatte seine Familie genug Geld, denn das Wohnzimmer, wie auch die Küche, waren Augenscheinllich mit nicht gerade billigen Möbeln eingerichtet. Im Wohnzimmer stand eine große schwarze Ledercouch und an der Wand hing ein großer Flachbild Fernseher. An den Seiten standen Bücherregale, die sowohl mit Büchern als auch mit DVDs und Games diverser Konsolen voll gestellt waren. Wo ich das so sah, war Mikes Zimmer eigentlich recht schlicht eingerichtet, weshalb ich mir auch nicht viel bei gedacht hatte, als ich es sah. Er hatte zwar ein großes Bett, aber das war schließlich nicht wirklich was Besonderes. Ich fragte mich auch, wie er es überhaupt geschafft hatte, mich in den ersten Stock in sein Zimmer zu hiefen.Die Küche war groß und war ein gemeinsamer Raum mit dem Esszimmer. Rechts die Küche, links ein großer heller Esstisch. Mike stellte die Brötchen und Teller auf den Tisch und holte Wurst, Käse und Marmelade aus dem Kühlschrank. Während wir aßen, redeten und lachten wir über den gestrigen Abend. Zumindest über das woran ich mich noch erinnern konnte. Wie es sich zeigte fehlten mir einige Stunden, die wir noch mit feiern verbracht hatten. Zwei Stunden später betrat ich dann meine Wohnung. Ich ging in mein Zimmer, holte mein Handy aus meiner Hosentasche, schrieb Luke dass wir uns in einer Stunde im Park, an unserem üblichen Treffpunkt, treffen konnten. Dann ging ich erst mal Duschen. Pünktlich eine Stunde später stand ich dann im Park und wartete auf Luke. Mit fünf Minuten Verspätung kam er dann auch. Er hatte wie immer seine Gitarre dabei. Er war nie ohne sie unterwegs. Er hatte sie vor zwei Jahren von seiner Großmutter bekommen, kurz bevor sie gestorben war. Wir setzten uns auf unsere übliche Parkbank, Luke fragte mich wie die gestrige Abschlussfeier war und ich erzählte ihm was alles so geschehen ist. Ich erzählte das Mike und ich schwimmen waren – an der Stelle ließ ich aber aus, das die Ins-Wasser-schubs Aktion nur kam, weil ich Mike küssen wollte – und das ich ohne die Erinnerungen der letzten Stunden heute Morgen bei Mike aufgewacht war. Luke lachte sich die Hälfte der Zeit darüber schlapp, war aber der Meinung dass ich sehr große Fortschritte in Sachen Mike machte. Dafür dass ich schon so lange in ihn verliebt war, wurde das auch endlich mal Zeit. Er fand dass es nur noch eine Frage der Zeit war bis wir endlich zusammen kommen würden. Als ich ihn fragte wie er darauf kommt, lächelte er nur dümmlich vor sich hin und schwieg. Ich gab es schnell auf ihn weiter zu fragen, denn bei ihm hatte dies wenig Erfolg, wie ich über die Jahre herausgefunden hatte. „Jetzt guck nicht so depri! Das wird noch, versprochen!“ Luke haute mir gegen den Oberarm. Ich wusste ja nicht woher er diesen Optimismus hatte, aber ich hoffte er behielt recht. Gegen Abend kam ich wieder nach Hause. Dass meine Mum gerade kochte, konnte ich schon riechen, kaum dass ich durch die Tür gegangen war. Ich zog mir schnell meine Schuhe aus und ging dann in die Küche. Meine Mum verteilte gerade die Nudeln auf die Teller. „Das riecht lecker! Ich hab nen Riesen Hunger, hab seit dem Frühstück nicht mehr gegessen!“ „Dann hau mal ordentlich rein!“ Sagte meine Mum grinsend und freudig nahm ich denn Teller entgegen. Ich setzte mich an den Esstisch und fing an zu essen. Kurz darauf kam mein Vater rein, nahm sich seinen Teller und setzte sich mir gegenüber. Meine Mutter setzt sich als letzte zu uns an den Tisch. „Und? Wie war gestern eure Feier? Das nächste Mal möchte ich auch gerne früher erfahren, dass du bei einem Freund übernachtest. Ich habe mir Sorgen gemacht.“ „Ja, sorry Mum. Wir hatten gestern viel Spaß, da haben wir die Zeit vergessen.“ „Schon Ok. Ich vertrau dir ja, das du keinen Blödsinn anstellst.“ „Außerdem war dein Zeugnis gut genug das du dir das erlauben durftest. Und alt genug bist du auch.“ wirft mein Vater dann Lachend ein. Er schien es nicht so eng zu sehen, wie meine Mum. „Als ich in deinem Alter war...“ Wollte mein Dad gerade anfangen, doch meine Mum unterbrach ihn sofort. Mein Dad zwinkert mir zu, und ich verstand diesen Wink sofort. Kurz nach dem Essen war ich in mein Zimmer verschwunden. Nun lag ich auf meinem Bett, starrte Löcher in die Luft und versuchte mich zu erinnern, was während meines Filmrisses passiert war. Mike hatte schließlich einmal nachgefragt und ich hatte das Gefühl das womöglich doch noch etwas gewesen war. Doch egal wie sehr ich es auch versuchte, ich erinnerte mich an nichts. Ich gab es schlussendlich ganz auf es weiter zu versuchen, ich würde mich sowieso an nichts erinnern. Ich zog mir Shirt und Hose aus und legte mich dann wieder ins Bett. Nachdem ich eine Weile schon nur so da gelegen hatte, fiel mir erst auf wie erledigt ich wirklich war. Am nächsten Morgen entschied ich mich einen faulen Tag einzulegen. Ich blieb also einfach im Bett liegen und döste so vor mich hin, bis meine Mum in mein Zimmer kam und mir sagte dass sie zu Freunden eingeladen wären. Kaum hörte ich die Wohnungstür zufallen, schloss ich meinen iPod an meine Anlage an und ließ meine Playlist abspielen. Ich machte es mir wieder in meinem Bett bequem und döste wieder vor mich hin. So hatte ich meine Sonntage am liebsten. Musik hören und im Bett faulenzen. Kurz bevor ich wieder dabei war einzuschlafen, klingelte mein Handy. Ich hatte eine SMS von Luke bekommen. Er wollte sich morgen mit mir in der Stadt treffen und da ich sonst nichts für den nächsten Tag geplant hatte, sagte ich zu. Kapitel 4: Sie ist was? ----------------------- Samstag ~Mikes Sicht~ Kaum war Jona aus der Tür, spielten die Gedanken, die ich den ganzen Tag über verdrängt hatte, verrückt. Besonders dieser eine Augenblick, als ich Jona zu mir nach Hause getragen hatte und er mir gesagte er liebe mich, spielte sich vor meinem inneren Auge immer wieder ab. Ich ging in mein Zimmer, um dort nur noch auf und ab zu gehen. Ich überlegte fieberhaft, ob er das wirklich gesagt hatte, oder ob ich mir das eingebildete. Schließlich hatte auch ich nicht gerade wenig getrunken, aber ich kam zu dem Punkt, dass er das gesagt hatte, da war ich mir, zwar nicht hundert prozentig, aber ziemlich sicher. Die nächste Frage war dann, konnte ich es ihm glauben? Er hatte so viel getrunken, dass er nun einen Filmriss hat, durch den er sich an den restlichen Abend nicht erinnern konnte. Also wie sehr konnte ich Jona seine betrunkenen Worte abnehmen? Da mir vom ganzen hin und her rennen langsam schwindlig wurde setzte ich mich auf die Kante meines Betts und ging den ganzen restlichen Tag noch mal in Gedanken durch. Der Ausflug zum See, der Moment bevor er mich ins Wasser geschubst hatte. War das wirklich so geplant gewesen, wie es abgelaufen ist? Er wirkte so abwesend. Wäre ich doch nicht so von seinen Augen abgelenkt worden! Aber als er mich so unschuldig ansah, konnte ich einfach nicht anders! Ich war kurz davor gewesen ihn einfach zu küssen! In dem Moment war ich aber auch selber glücklich das Jona mich ins Wasser geschubst hatte. Hatte er vielleicht bemerkt, dass ich wegen ihm so abgelenkt war? Vielleicht hat er schon längst bemerkt das ich auf ihn stehe uns spielt nur ein Spiel mit mir! Vielleicht war das auch der Grund warum er auf der Schule keine Freunde hat? Was zum Teufel dachte ich denn da! Ich schüttelte meinen Kopf um diesen Gedanken schnell wieder aus meinem Kopf zu verbannen. Jona war nicht so ein Mensch. Er ist viel zu gut um so was machen zu können. Zwar kannte ich ihn nicht lange, aber man merkte dass er ein Guter Mensch war. Was war mit den Letzten Schultagen? Er wirkte immer so nervös und überfordert, wenn ich bei ihm gewesen war. Aber ich kannte Jona auch noch nicht lange genug, um einschätzen zu können, ob das bei ihm immer so war oder nur durch mich. Ich konnte auch niemanden aus der Schule nach seinem Verhalten fragen, da er dort keine Freundschaften aufgebaut hatte! Und Luke konnte ich nicht fragen, erstens, wusste ich nicht viel über ihn und zweitens, käme das total verrückt rüber. Was wenn Jona wirklich nicht schwul war, ich mich somit zum Affen machte und gleichzeitig vor ihm Oute? Das Risiko wollte ich erst mal nicht eingehen. Frustriert ließ ich mich auf mein Bett fallen. Wieder hörte ich Jonas Stimme ,die sagte dass er mich liebe und mein Herz fing an Purzelbäume zu schlagen. Ich musste Jona dazu bringen es nochmal zu sagen! Warum konnte er sich denn nur nicht erinnern! Konnte man sich denn überhaupt wieder an einen Filmriss erinnern? Ich müsste das demnächst mal Tim fragen, der hatte schließlich oft genug einen Filmriss. Mit Sicherheit konnte er sich auch an gestern nicht mehr erinnern. Zumindest nicht mehr vollständig. Montag ~Jonas Sicht~ Bäume, überall waren nur Bäume. Ich ging immer weiter und weiter, doch der Wald schien kein Ende zu nehmen. Ich hatte das Gefühl schon seit Stunden im Kreis zu laufen. Dann, nach gefühlten weiteren Stunden, sah ich etwas, was zumindest wie ein Ausgang des Waldes aussah. Ich lief nun schneller und es gelang mir endlich die Bäume hinter mir zu lassen. Doch was ich sah, war nicht der ersehnte Ausgang. Ich stand an einer Klippe und vor mir erstreckte sich ein Kilometer großes Tal. Wohin ich auch sah, nur Berge und Bäume. Zusammen mit dem Sonnenuntergang war dies ein einfach atemraubender Ausblick, doch genießen konnte ich ihn gerade nicht wirklich. Verzweifelt ging ich noch einen Schritt näher an den Abgrund und guckte hinunter. Ein tiefer und steiler Abgrund zog sich vor und zu meinen Seiten entlang. Ich wollte mich umdrehen und gehen, da brach der Stein unter meinen Füßen weg uns ich stürzte in die Tiefe. Ich versuchte noch mich an der Klippe festzuhalten, doch meine Hand verfehlte den Stein nur um wenige Zentimeter. Dann schneller eine Hand hervor und ergriff meine. Dann sah ich den dazugehörigen Kopf und sah das Gesicht meines Retters. Mike… Gähnend stand ich an der Bushaltestelle und wartete auf den Bus. Ob diese Träume eigentlich noch normal waren? Ich nahm einfach mal an ja, denn es gab auch Leute die immer wiederkehrende Träume hatten und wenn ich das jetzt nicht annahm, wurde ich verrückt. Da es mir lieber, ich redete mir Blödsinn ein. Mit einiger Verspätung kam dann auch der Bus und ich stieg ein, ließ mich auf einen freien Platz fallen und hörte während der Fahrt Musik. Eine halbe Stunde später war ich dann auch in der Stadtmitte angekommen und sah Luke schon an der Haltestelle warten. „Da bist du ja endlich!“ Luke sah mich gespielt strafend an. „Das war nicht meine Schuld. Der Bus hatte Verspätung und dann die ganzen Roten Ampeln!“ Luke nickte gespielt ungläubig über diese Ausrede, die eigentlich keine Ausrede war. „Und was wollen wir jetzt machen?“ fragte ich und sah mich in der Gegend ein bisschen um. Es war ein super Wetter, genauso wie an den letzten Tagen. Warm und sonnig. „Ich brauche neue Schuhe und vielleicht einen neuen Hut.“ Luke sah erst zu seinen Füßen, wo seine nicht mehr ganz so gut aussehenden, Chucks zu sehen waren und dann hoch zu seinem Hut. „Ich hab irgendwie Lust auf ein Eis.“ Sagte ich ohne wirklich darüber nachgedacht zu haben. „Dann gehen wir danach ein Eis essen.“ Ich nickte und wir gingen Los. Eine Stunde später saßen wir dann mit einem Eis in der Hand auf einer Bank gegenüber einer Eisdiele. Zwischen unseren Füßen hatten wir die Einkäufe abgestellt. Selbst ich, ein großer Shopping Muffel, hatte mir eine neue Hose und ein neues Shirt gekauft. „Ey, ist das nicht Mike?“ Fragte Luke und stoß mich mit dem Ellbogen in die Seite, sodass er mir fast meine Eiswaffel aus der Hand kickte. „Pass doch auf.“ „‘tschuldige, aber guck doch!“ Ich sah in die Richtung in die Luke guckte und wirklich, ich sah Mike. Ich wollte gerade aufstehen und ihn begrüßen gehen, da sah ich dass er in Begleitung war. Neben ihm stand ein, wirklich sehr Hübsches und niedliches, Mädchen. Die beiden Lachten gerade wegen irgendwas und sahen dabei so vertraut aus. War das etwa seine Freundin? Ich hatte gar nicht gewusst dass er eine Freundin hatte! Ich sah zu Luke, doch dieser sah mich mit steinerner Miene an. Mir wurde übel. „Hast du gewusst das er eine Freundin hat?“ fragte ich Luke leise sodass, niemand außer ihm, diese Frage hören konnte. „Jona du bist ja ganz blass! Beruhig dich, ich glaube du interpretierst da zu viel rein!“ Wir sahen nochmal zu Mike und dem Mädchen und sahen gerade noch, wie sie Mike küsste, zwar nur auf die Wange, aber das reichte schon. Dann lief sie in Richtung Eisdiele und stellte sich hinten an die Schlange an. „Das nennst du zu viel rein interpretieren?!“ Mir wurde heiß und kalt zu gleich. Ich starrte runter auf mein Eis, um die beiden nicht sehen zu müssen, doch bei dem Anblick der Eistüte und den Gedanken an den Schulausflug, verkrampfte sich mein Magen. Ich schmiss mein Eis in den Mülleimer neben uns, bevor mir noch ganz anders zumute wurde. Ich konnte es einfach nicht mehr weiter essen. Luke sah mich mit verzweifeltem Blick an und mir wurde immer übler. Ich sah nochmal in Mikes Richtung und unsere Blicke trafen sich. Mike sah mich Lachend an und hob zur Begrüßung seine Hand, ehe er sich in unsere Richtung schnellen Schrittes Aufmachte. „Hey, so ein Zufall euch hier zu treffen.“ Sagte er, als er bei uns angekommen war. In mir machte sich langsam Panik breit. Ich wollte nicht, dass er hier war, denn das bedeutete dass seine Freundin hier her kommen würde, was zur Folge hatte, dass sich meine Vermutung bestätigte und zur Tatsache wurde! Meine Gedanken überschlugen sich, und mein Magen gab dazu das passende Gefühl. „Jona geht es dir nicht gut?“ Mike sah mich besorgt an. „Ihm bekommt die Hitze gerade nicht gut.“ Sagte Luke schnell. „Ja, ich glaube ich sollte jetzt besser...“ Ich konnte meinen Satz nicht beenden, denn da kam schon Mikes Begleitung angerannt. „Hey, du kannst doch nicht einfach weggehen!“ Hinter Mike tauchte das Mädchen wieder auf und drückte Mike eine Eiswaffel in die Hand. Von nahem sah sie noch schöner aus als von weitem. Ihre Bunten Haare standen ihr einfach super, besonders zusammen mit diesem Blassrosa-Schwarzem Kleid. „Entschuldige, aber ich hab hier ein paar Freunde gesehen. Darf ich Vorstellen, das sind Luke und Jona.“ Dabei zeigt er jeweils auf Luke und dann auf mich. „Luke, Jona, das ist Lina.“ Und zeigte dabei auf das Mädchen neben sich. „Schön euch kennen zu lernen. Du bist also Jona, Mike hat mir schon von dir erzählt.“ Sie grinste mich breit an, und obwohl sie nett wirkte fing ich an sie zu hassen. „Vielleicht ne dumme Frage, aber ich erlaube sie mir jetzt mal, da ich dich ja noch nicht wirklich kenne, aber ist sie deine Freundin?“ Mit leicht aufgerissenen Augen sah ich Luke an. Wie konnte er diese Frage jetzt einfach so raus hauen? Wollte er mich umbrigen?„Oh, ne. Unsere Eltern sind Geschwister, keine Sorge!“ Mike verschluckte sich an seinem Eis, woran er gerade leckte und Luke und mein Gesichtsausdruck sahen anscheinend so komisch aus, dass Lina laut loslachen musste. „Och Jungs, ihr seid süß. Ich bin seine Cousine!“ „Cousine?“ Fragte ich ungläubig. „Ja, schön euch kennen zu lernen.“ Lina leckte einmal grinsend an ihrem Eis und quetschte sich dann zwischen Luke und mich auf die Bank. „Ich darf doch?“ Fragte sie dabei mit einem Lachen. „Was wolltest du sagen, bevor Lina dich unterbrochen hat?“ Mike sah mich fragend an. Ich machte gerade den Mund auf um 'nichts' zu sagen, da kam mir Lina wieder dazwischen. „Und Jungs, was macht ihr noch?“ Fragte Lina in die Runde. „Also Jona und ich sind eigentlich fertig mit dem was wir vorhatten.“ Antwortete Luke und ich nickte. „Das trifft sich ja gut, Mike und ich hatten auch keine Ahnung was wir noch machen sollten! Lass uns doch was gemeinsam unternehmen!“ Luke nickte und für Lina war es damit beschlossene Sache. „Wir gehen am besten zu Mike!“ Damit sprang sie auf, schnappte sich Lukes Arm uns ging schon mal voraus. Am Abend kam ich völlig fertig zu Hause an. Lina war wirklich eine aufgeweckte Person, das hätte ich gar nicht zugetraut, aber sie war super nett und ich hatte schnell ein schlechtes Gewissen gehabt, dass ich sie im ersten Moment und völlig unbegründet, gehasst habe. Sie wollte unbedingt Nummern tauschen, und das nachdem sie uns erst eine halbe Stunde lang kannte. Dienstag Es war früher Abend und ich lag im Wohnzimmer auf der Couch und war an meinem Laptop beschäftigt. Meine Eltern waren ausgegangen. Zum Geburtstag einer Freundin oder so. Sie blieben auch länger weg, da sie morgen beide ihren Freien Tag hatten. Ich hatte das Gefühl vor Langeweile einzugehen. Warum gab es denn nichts Interessantes zu tun! Auf dem Tisch hörte ich mein Handy vibrieren. Ich nahm und öffnete die eingegangene Nachricht. »Mach die Tür auf! Mike« Verwundert ging ich zu Tür und öffnete sie. Vor mir stand breit grinsen Mike. „Ich hoffe ich störe nicht?“ Immer noch überrascht schüttelte ich mit dem Kopf und ließ Mike in die Wohnung. Mike zog sich seine Schuhe aus und gemeinsam gingen wir ins Wohnzimmer. „Deswegen wolltest du gestern unbedingt wissen wo ich wohne.“ Verlegen kratzte sich Mike am Hinterkopf und lachte. Das war Antwort genug. „Und was wollen wir jetzt machen?“ „Ich hab mir gedacht wir machen einen Film Abend, ich hab Chips und andres Knabber Zeugs dabei und natürlich ein paar Filme. Wir können uns auch was anderes machen wenn du willst!“ „Ne ist schon ok. Machst du das öfter?“ Jetzt war es Mike der verwundert schaute. „Was?“ „Na ungeladen bei Freunden auftauchen und so.“ „Ja, schon. Chris, Sam und Tim sind immer darauf vorbereitet dass ich mal ungeladen auftauche, wenn ich Lust danach habe. Stört dich das? Ich kann gehen wenn es ungelegen kommt!“ „Nein!“ sagte ich etwas laut. „Ich meine nein, ist schon ok, ich freue mich dass du da bist. Ich hatte sowieso nichts zu tun. Außerdem sind meine Eltern nicht da, wir haben also das Wohnzimmer für uns.“ „Super!“ Mike grinste breit und auch ich musste grinsen. Egal was er machte, er brachte mich immer zum Lachen. Mike holte die DVDs raus und wir suchten uns eine aus. Dann klappten wir die Couch aus, denn sie war praktischer weise eine Schlafcouch. Ich legte den Film ein und wir machten es und gemütlich. Insgesamt schauten wir drei Filme, naja fast drei, denn noch während des dritten sind wir beide eingeschlafen. Mitten in der Nacht wurde ich dann wach, als meine Eltern nach Hause kamen. Der Film war schon zu Ende und auf dem Fernseher wurde wieder das Hauptmenü angezeigt. Mit halb geöffneten Augen sah ich wie meine Mum den Fernseher aus machte und sich dann zur Couch umdrehte. Mein Dad kam in dem Moment auch ins Wohnzimmer und sah uns auf der Couch liegen. „Wer ist denn das?“ fragte mein Vater leise. „Ich vermute mal Jonas neuer Freund, bei dem er vor ein paar Tagen auch schon geschlafen hatte.“ Meine Mum ging aus dem Zimmer, ich schloss meine Augen um weiter zu schlafen und bekam nur noch am Rande mit wie meine Mum uns die Decken überwarf. Am nächsten Morgen wurde ich durch ein lautes Poltern direkt neben mir geweckt. Ich saß auf einmal Kerzen gerade auf der Couch und sah neben mich, wo eigentlich Mike liegen sollte. Doch dieser lag nun neben der Couch auf dem Boden und sah erschrocken an die Zimmerdecke. „Alles ok bei dir?“ fragte ich besorgt. „Ja, ich denke schon. Ich hab nur vergessen dass ich nicht bei mir im Bett liege. Da liege ich normalerweise nicht am Rand.“ Lachend richtete er sich auf und setzte sich dann wieder auf die Couch. Mike streckte sich einmal und gähnte dabei ausgiebig. „Das nächste Mal, solltest du vielleicht nicht auf der Rand Seite schlafen.“ Fügte ich grinsend hinzu. „Ja denke ich auch. Aber es war ja auch nicht geplant aus dem Film Abend eine Übernachtung zu machen.“ Ehe ich darauf antworten konnte kam meine Mum ins Wohnzimmer. „Ah, ihr seid schon wach. Ich wollte euch gerade wecken. Das Frühstück ist fertig!“ Nachdem wir gefrühstückt hatten ging Mike auch fast direkt wieder, schließlich hatte er in seiner Kleidung geschlafen und er war der Meinung, dass er sich lieber umziehen gehen wollte, auch wenn ich ihm angeboten hatte, dass er Kleidung von mir haben könnte. Donnerstag Ich saß gerade gemütlich im Wohnzimmer auf der Couch und sah Fernsehen, da klingelte mein Handy. Auf dem Display sah ich das eine SMS eingegangen war und das die von Lina gekommen war. Warum schrieb sie mir denn? Neugierig geworden nahm ich mein Handy uns öffnete die SMS. »Hey Jona! Am Samstag gebe ich eine Party! Ich hab Luke auch schon geschrieben, es wäre super, wenn ihr beide kommen würdet! XY Straße Nr. XY 18 Uhr LG Lina « Eine Party? Mir graute es bei der Erinnerung an die letzte Party, auf der ich gewesen war. Ich hatte die Erinnerung an die mir fehlenden Stunden immer noch nicht wieder, und glaube auch mittlerweile dass dies so bleiben würde. Dann kam mir wieder in den Sinn das sie Mikes Cousine war und somit sicherlich auch Mike kommen würde. Dieser Gedanke siegte schlussendlich und ich antwortete Lina dass ich kommen würde. Ich nahm mir jetzt schon vor dieses Mal nicht so viel zu trinken. Gedächtnis Lücken zu haben ist nicht gerade ein schönes Gefühl. Kapitel 5: Und das Übel nimmt seinen lauf ----------------------------------------- Ich rannte. Ich rannte einfach nur gerade aus. Vor mir die untergehende Sonne und der schier endlose Horizont und hinterm mir nur eine Leere Straße. Ich wusste nicht wohin ich rannte, aber ich rannte immer weiter. Ganz klein tauchten vor mir die Konturen einer Person auf. Sie ging, im Gegensatz zu mir langsam die Straße entlang. Je näher ich kam, desto deutlicher wurde die Person vor mir. Ich holte den Vorsprung immer schnell auf, da ich nun wusste wer dort vor mir lief. Mein Vordermann drehte sich nicht um, er ging immer noch mit dem Rücken zu mir gewannt die Straße weiter. Bei ihm angekommen sprang ich ihm auf den Rücken und automatisch hielt er meine Beine fest. Ich schmiegte mich an ihn und vergrub meinen Kopf in seiner Halsbeuge. „Ich liebe dich!“ „Du bist betrunken...“ Samstag ~Jonas Sicht~ Ich öffnete meine Augen und sah gegen die Wand meines Zimmers. Langsam richtete ich mich auf und sah auf meine Bettdecke. Nun hatte ich mich doch tatsächlich mit meinem eigenen Traum selbst verwirrt! Warum hatte sich die Art meines Traumes auf einmal geändert? So lief es doch bisher noch nie ab! Was mich aber am meisten verwirrte war, das mir die Worte 'Ich liebe dich' und sein 'Du bist betrunken...' so vertraut vor kamen. Wie bei einem Deja Vu! Doch ich hatte keine Zeit mir noch groß Gedanken darüber zu machen, denn wir hatten schon kurz vor eins und ich wollte mich noch vor Linas Party mit Luke treffen. Also schwing ich mich aus dem Bett, ging ins Badezimmer um zu Duschen, Zähne putzen und Haare föhnen. Zurück in meinem Zimmer zog ich mir was Party taugliches an. Nachdem ich dann noch zu Mittag gegessen hatte, denn um kurz vor drei war schon etwas spät für Frühstück, machte ich mich dann auf den Weg zu Luke. Bei Lukes Haus angekommen klingelte ich und nach einiger Zeit wurde mir auch die Tür geöffnet. Lukes Mum begrüßte mich und ließ mich dann rein. „Luke ist in seinem Zimmer und spielt bestimmt mal wieder Gitarre, wahrscheinlich hat er dich deswegen nicht gehört. Geh einfach hoch.“ Ich nickte und ging dann die Treppe hoch. Lukes Mum hatte recht gehabt, Luke spielte mal wieder, denn je näher ich seinem Zimmer kam je lauter wurde die Musik. Als ich seine Zimmer Tür dann öffnete verklang gerade der letzte Ton. Luke saß in mit dem Rücken zu mir in einem seiner zwei Sitzsäcke. „Das war super!“ Luke drehte sich zu mir. „Danke. Seit wann stehst du da schon?“ „Hab gerade erst die Tür aufgemacht.“ „Oh, ich hab gar nicht gehört dass du geklingelt hast.“ Ich winkte grinsend ab und ließ mich in den Sitzsack gegen über seinen Fallen. Ich lehnte mich zurück und machte es mir somit gemütlich. „Spielst du noch mal was?“ „Was denn?“ „Mir egal.“ Luke fing an zu spielen und ich erkannte den Song an den ersten Tönen. Ich wusste auch warum er dieses eine Lied spielte. Es war das Lieblingslied von seiner Oma gewesen und er hat es ihr oft vorgespielt. Ich schloss die Augen und lauschte der Musik. Luke war am Ende angekommen und es wurde still im Raum. „Vermisst du sie?“ Luke sah mich eine Weile an ehe er antwortete. „Ja, schon. Zwar nicht mehr so sehr wie am Anfang, aber immernoch. Das wird auch immer so bleiben. Wichtige Menschen sind einem niemals egal. Aber jetzt zu dir. Du willst nur das ich dir was vorspiele, wenn es dir selber nicht gut geht! Was ist los?“ Ich setzte mich wieder gerade in den Sitzsack und sah Luke an. „Du kennst es doch wenn man ein Deja Vu hat?“ Luke nickte. „In meinem Traum hab ich Mike gesagt ich liebe ihn und kurz darauf bin ich aufgewacht, mit dem Gefühl gerade ein Deja Vu gehabt zu haben.“ „Aber das ist doch nicht so schlimm oder? Das war doch nur ein Traum.“ „Schon, aber was wenn ich das während meines Filmrisses zu Mike gesagt habe und mein Unterbewusstsein sich wieder daran erinnert?“ „Du denkst doch nicht echt dass du das gesagt haben könntest?“ „Ich weiß nicht, was ich denken soll! Ich träum seit Wochen immer wieder diese komischen Träume, dass weißt du. Da kann mir auch vorstellen, dass ich mich auf diese komische Weise wieder an meinen Filmriss erinnern würde.“ „Ich glaub du machst dir zu viele Gedanken! Du hast Mike doch seit deiner Abschlussfeier mehrmals gesehen und wenn du das wirklich gesagt haben solltest, sollte er sich doch anders dir gegen über verhalten oder mal was erwähnt haben, oder nicht?“ „Ich denke schon.“ „Also, hör auf dir immer so viele Gedanken darüber zu machen, es sind nur Träume. Ich kann mir vorstellen dass es nicht so toll ist, so was ständig zu träumen, aber leg da nicht so viel Wert rein.“ Ich nickte Luke zu. Wahrscheinlich hatte er recht und dieser Traum hatte keine große Bedeutung. „So, ich mach mich dann mal fertig, damit wir heute auch irgendwann mal zur Party kommen.“ Damit stand Luke aus dem Sitzsack auf und verließ das Zimmer. Gegen halb sieben standen wir dann, mit jeweils einer Flasche Alkohol in der Hand, vor der Einfahrt des Hauses, was nach Angabe der Adresse der Veranstaltungsort der Party sein sollte. Haus war da schon fast untertrieben, es war mehr eine kleine Villa. „Bist du sicher dass wir richtig sind?“ Fragte mich Luke. „Wir haben beide dieselbe Adresse bekommen und Mike ist auch nicht gerade Arm. Lina ist seine Cousine, würde mich also nicht wundern, wenn die noch mehr Geld haben.“ Wir gingen die Einfahrt hoch und langsam konnten wir auch die Musik von innen hören. Wir drückten auf die Klingel und Lina öffnete die Tür. „Jungs, da seid ihr ja! Schön das ihr auch gekommen seid!“ Sie drückte uns einmal, nahm uns dann die Flaschen ab und gemeinsam gingen wir rein. Das hier war wirklich eine Hausparty im großen Stil. Laute Musik, die man von außen gar nicht als so laut wahrgenommen hatte, und überall Leute. Viele von denen kannte ich nicht, andere waren im demselben Jahrgang wie ich gewesen und andere kannte ich vom sehen aus Lukes Jahrgang. „Ist Mike hier?“ fragte ich Lina. „Ja, er muss sich mit seinen Kumpels irgendwo im Haus aufhalten. Vielleicht ist er auch draußen im Garten.“ Aus einem Nebenzimmer hörten wir, wie jemand nach Lina rief und damit verschwand sie durch eine Tür zu unserer Rechten und ließ Luke und mich stehen. Luke ging den Flur weiter gerade aus und ging dann dort durch die Tür. Wir kamen ins nicht gerade kleine Wohnzimmer, mit einer Glaswand, durch die man in den genauso wenig kleinen und beleuchteten Garten sehen konnte. Auch hier waren überall feiernde Teenager, doch von Mike und oder seinen Kumpels war keine Spur zu sehen. „Holen wir uns erst mal was zu trinken.“ Schlug Luke vor und wir gingen zum Tisch, auf dem einiges an Flaschen aufgestellt waren. Wir nahmen uns jeweils eine Flasche Becks und stießen an. Nachdem ich einen Schluck getrunken hatte, sagte ich Luke dass ich mal draußen gucken gehen wollte, ob Mike irgendwo dort war. Luke nickte und ging dann zu ein paar Jungen, die er wohl kannte. Ich ging nach draußen und sah mich nach Mike um. Zu meiner Enttäuschung sah ich ihn aber auch hier nirgendwo. „Hey, du siehst aus als ob du jemanden suchen würdest.“ Ich sah zu meiner Linken und dort stand ein schwarzhaariger Junge der mich grinsend ansah. „Äh, ja. Einen Kumpel von mir. Mike, Linas Cousin.“ „Ne der ist nicht hier draußen. Aber sag mal, du bist nicht öfter auf Linas Partys, oder? Ich sehe dich zum ersten Mal.“ „Ne, ich kenn Lina noch nicht so lange.“ „Das erklärt es! Ich bin Luis.“ „Jona.“ Luis schaffte es wirklich mich in eine Unterhaltung zu verwickeln, aus der ich nicht mehr raus kam. Wir setzten uns auf eine Bank und nach weiteren Themen hatte ich fast schon vergessen, warum ich eigentlich raus gekommen war. Luis war nett, doch hatte ich immer das Gefühl das da noch mehr war, was man auf den ersten – oder auch zweiten – Blick nicht sofort erkennen konnte. Doch er wusste mich in das Gespräch so gut zu verwickeln, dass ich das Gefühl erst mal verdrängte. Als wir beide dann unser Bier leer hatten, wollten wir rein gehen uns was Neues holen. Wir gingen wieder ins Wohnzimmer, auf den Tisch zu, auf dem die Getränke standen und aus dem Augenwinkel bekam ichmit wie Luis ein paar Jungs einen versteckten Daumen rauf zeigte, worauf sie es im gleich taten. Es meldete sich wieder dieses Komische Gefühl, doch wieder verdrängte ich es. Ich wollte heute lieber Spaß haben und mir keine Gedanken über so was machen. Und ehe ich es mir versah verging die erste Stunde auf Linas Party, ohne dass ich Mike auch nur einmal gesehen hatte. Ich hatte mittlerweile auch schon ein paar Bier und anderes intus, und das obwohl ich nicht so viel trinken wollte, aber Luis schaffte es immer wieder mich dazu zu bringen was zu trinken. Ich bemerkte somit auch nicht, dass Luis mir irgendwie immer näher gekommen war, auch bemerkte ich nicht wirklich dass er angefangen hatte mit mir leicht zu flirten. „Wollen wir wieder raus in den Garten gehen? Da ist es etwas leiser als hier drinnen.“ Ich nickte und folgte Luis, naiv wie ich war, nach draußen. Wir standen wieder an der Bank auf der wir auch vorhin gesessen hatten, nur diesmal waren hier weniger Leute. Somit war es hier auch wirklich etwas Leiser und man konnte etwas ungestörter sein. Ich wollte mich gerade wieder auf die Bank setzen da küsste mich Luis. Mit einem Schlag war ich wieder nüchtern und guckte Luis mit weit aufgerissenen Augen an. ~Mikes Sicht~ „Sag mal Lina, ist Jona nicht da? Ich dachte er wollte kommen.“ „Doch er ist schon länger da. Habt ihr euch denn noch nicht gesehen?“ Ich schüttelte den Kopf. „Komisch.“ In mir machte sich ebenfalls ein komisches Gefühl breit. „Sag mal, Luis ist doch wieder hier, oder?“ „Ja, aber wa… Oh scheiße!“ Lina sah mich erschrocken an, denn sie wusste das ich auf Jona stand und Luis war Bi, vögelte alles was ihm gerade in den Weg kam und da Jona neu war, war er somit, mit hoher Wahrscheinlichkeit, sein neues Opfer. Mein ungutes Gefühl wurde zur Übelkeit. Ich konnte nur hoffen das Jona auf sich selber aufpassen konnte und nichts Dummes anstellte. Jona liebte mich, laut seiner Aussage auf der Abschlussfeier zumindest, und ich glaubte ihr mittlerweile vollkommen. Ich konnte mir gerade nicht vorstellen dass er etwas mit Luis anfangen würde. „Ich geh mal ins Wohnzimmer gucken ob die da sind.“ Sagte ich zu Lina und machte mich auf den Weg. Durch die Tür gegangen sah ich noch wie Luis, mit Jona im Schlepptau, in den Garten gingen. Schnell folgte ich ihnen. Gerade betrat ich die Trasse, da drückte Luis seine Lippen auf Jonas, oder war es anders herum? Mir klappte nur die Kinnlade runter und ich starrte die zwei an. ~Jonas Sicht~ Vollkommen erstarrt saß ich da und ließ zu das Luis sich als nächstes an meinen Hals ran machte. Er senkte den Kopf und ich sah dass Mike uns mit offenem Mund ansah. Aus Panik schubste ich Luis weg, leider so heftig das ich selber vom meinem Ende der Bank runter fiel. Luis sah mich darauf verwundert an und drehte sich in die Richtung, in die immer noch starrte. Als er Mike dort stehen sah fing er an zu grinsen und leckte sich über die Lippen. Mike drehte sich um und ging wieder zurück ins Haus. Ich wollte ihn schon hinter her, doch Luis packte mich am Arm. „Wo willst du hin?! Ich hab mich nicht umsonst den ganzen Abend an dich ran gemacht! Wir hatten doch die ganze Zeit unseren Spaß und nur, weil er uns jetzt gesehen hat willst du abhauen!?“ Wütend sah Luis mich an. „Ich hatte nicht vor was mit dir anzufangen!“ „Das sah die letzte Stunde aber anders aus! Einen Gedanken an ihn, hast du in meinen Augen auch nicht verschwendet.“ „Nicht mein Problem, was du denkst!“ Wütend riss ich mich von Luis los und rannte ins Haus. Wo war Mike nur hingerannt? Was sollte ich ihm sagen? Was dachte er jetzt von mir? Verzweiflung und leichte Panik kam in mir auf. Ich sah mich nochmal um und erblickte Luke. Schnell lief ich zu ihm. „Hast du Mike gesehen?“ „Ja, er ist gerade in den Flur gelaufen. Alles ok? Er sah irgendwie aufgebracht aus.“ Ohne Luke zu antworten rannte ich in den Flur. Die Haustür stand offen und ich sah dass Mike in der Auffahrt stand und mit den Händen in den Haaren, in den Himmel starrte. Ich lief zu ihm und blieb hinter ihm stehen. „Mike…“ Mike drehte sich zu mir um und sah mich verletzt an. „Warum?“ Ich verstand gerade gar nichts mehr. In meinem Kopf herrschte gähnende Leere und somit blieb mir nichts übrig als ihn einfach verwirrt anzustarren. „Was sollte das? Warum machst du so was!? Das ist nicht Richtig! Und dann auch noch mit ihm! Der will nur jemanden ins Bett bekommen, du bist ihm an sich vollkommen egal.“ Nun sah er mich nicht mehr nur verletzt, sondern auch wütend, an. In mir kam auch langsam Wut hoch, was denkt der wer er ist, dass er mir deswegen Vorwürfe machen konnte? Es war doch meine Sache. „Ich versteh nicht warum du dich so aufregst!“ „Du verstehst nicht warum ich mich so aufrege? Du hast doch damit angefangen!“ „Ich hab mit gar nichts angefangen! Was stört es dich, dass mich jemand küsst?! Wir sind nicht zusammen oder sonst irgendwas!“ Ich bereute meine Worte, als ich den Schmerz in seinen Augen sehen konnte. „Deswegen stört es mich!“ Mike kam einen Schritt näher und küsste mich. Es fühlte sich um so vieles besser an, als bei Luis, doch ehe ich darauf eingehen konnte, ließ Mike wieder von mir ab. „Deswegen verletzt es mich! Und es verletzt mich umso mehr, weil du an der Abschlussfeier noch gesagt hast, dass du mich liebst und ich dir das auch noch geglaubt habe! Doch hier Küsst du einfach einen anderen! Das hatte ich nicht von dir erwartet.“ Mike drehte sich um und ging die Straße entlang. Ich hatte was? So perplex von seiner Aussage, dauerte es einen Moment bis ich realisierte, dass Mike schon mehrere Meter weg gegangen war. „Mike, warte! Das hast du falsch verstanden!“ „Falsch verstanden? Willst du mich... weißt du was, schenk es dir! Und ich dachte du wärst besser als andere!“ Mike bog um die Ecke und weg war er. Verzweifelt ließ ich mich auf die Knie sinken und vergrub mein Gesicht in meinen Handinnenflächen. „Jona! Was ist passiert, ich hab euch bis in den Flur brüllen hören.“ Luke ließ sich neben mir fallen und strich mir mit der Hand über den Rücken. „Ich hab es versaut!“ Währen dich das sagte kamen mir die Tränen und ich fing an zu weinen. „Was ist passiert? Wo ist Mike?“ Von hinten hört ich Linas Stimme. „Er ist gegangen! Er hasst mich jetzt sicher!“ Sagte ich schluchzend. „Ich liebe dich.“ „Du bist betrunken, Jona. Sag das nochmal wenn du nüchtern bist, dann glaub ich dir.“ Kapitel 6: Was hab ich nur getan... ----------------------------------- ~Jonas Sicht~ Ich saß bei Lina im Zimmer auf dem Bett und starrte an die Wand. Neben mir Lina und schräg gegen über von mir Luke, der auf Linas Schreibtischstuhl saß und sich immer wieder leicht von einer Seite auf die andere drehte. Ich hatte ihnen erzählt was passiert war und nun war die Stimmung etwas geknickt. Draußen war die Party immer noch in vollem Gange, doch keiner von uns hatte noch Lust zu feiern. „Ich glaube nicht dass er dich hasst. Er ist nur verletzt und bereut es sicher schon dass er so gemein zu dir war. Außerdem weiß er wie Luis ist und ich bin mir sicher das er auch weiß das du Luis nicht küssen wolltest.“ „Doch! Er hasst mich jetzt! Schließlich hatte ich wirklich an der Abschlussfeier gesagt, dass ich ihn liebe und dann sieht er mich, wie mir ein anderer Typ, nur wenige Tage später, am Hals knabbert!“ „Das wird schon wieder, glaub mir!“ Ich schüttelte den Kopf und starrte weiter an die Wand. „Ich geh uns mal was zu trinken hohlen.“ Sagte Lina und ging raus. „Ich bin so ein Idiot! Wieso hab ich auch nicht bemerkt das Luis sich an mich ran gemacht hat? So ein scheiß, ich hab gemerkt, dass er mit mir geflirtet hat, war aber zu dumm um es wirklich zu raffen.“ „Mach dich selbst nicht so runter Jona! Jeder macht mal Fehler und wenn Mike dich so sehr liebt wie du ihn dann wird er es verstehen! Du wolltest Luis doch gar nicht küssen!“ „Meinst du wirklich Mike liebt mich?“ „Müsstest du das jetzt nicht besser wissen als ich? Lass ihm etwas Zeit um über das geschehene nachzudenken.“ Ich seufzte einmal tief und zog dann meine Beine an um meinen Kopf darauf zu legen. Lina kam wieder ins Zimmer und stellte das trinken auf den Nachttisch. Im Hintergrund hört ich die Musik und ich fühlte mich nun noch schlechter, weil ich Lina und Luke die Party versaute. „Ich geh glaub ich lieber nach Hause, ich will euch nicht den kompletten Abend versauen. Ich hoffe ihr habt dennoch heute noch was Spaß.“ Ich rutschte vom Bett und machte mich auf in Richtung Tür. „Du musst nicht gehen! Du hast uns nicht den...“ Sagte Lina noch, doch ich war schon aus den Zimmer raus und lief die Treppen nach unten. Unten angekommen tauchte Luis in meinem Blickfeld auf. Wenn man Teufel Spricht... „Was willst du?“ fragte ich ihn scharf. „Dasselbe wie vorhin. Jetzt wo Mike abgehauen ist, können wir doch weiter Spaß haben. Bis er aufgetaucht ist, war ja noch alles gut zwischen uns.“ Er sah mich mit einem Lächeln an, dass sicher schon einige andere schwach gemacht hatte, doch bei mir zog das gerade gar nicht. Wie konnte man nur von sich selber so überzeugt sein? Ich ging stur an ihm vorbei Richtung Haustür und verließ das Haus. Kaum war ich nach draußen getreten holte Luis mich ein. „Komm schon, Jona. Wir können doch einfach Spaß haben. Und wenn es dir so wichtig ist brauch Mike davon auch nichts erfahren.“ Wütend drehte ich mich wieder zu ihm um. „Ich wollte den ganzen Abend nichts von dir! Such dir jemand anderen zum rummachen! Ich geh jetzt!“ Ich war schon dabei zu gehen, da hielt er mich nochmal auf, in dem er mich an der Jackentasche packte. „Warte. Nimm zumindest noch das hier.“ Luis gab mir einen Zettel auf dem, nachdem ich ihn aufgeklappte, seine Handy Nummer zu lesen war. „Wenn du es dir anders überlegen solltest, ruf mich an!“ Sagte er mit einem Augenzwinkern. Ich sah ihn wütend an, zerknüllte den Zettel und schmiss ihn weg, ehe ich mich umdrehte und Luis stehen ließ. Dieser Arrogante Arsch, merkte er denn nicht dass er an allem schuld war. ~Mikes Sicht~ Meine Party Laune war mehr als nur dahin. Wut und Verzweiflung machten sich in mir breit. Wie konnte ich nur so blöd sein und denken das Jona mich auch liebt! Anscheinend machte er sich mit an jeden rann, wenn er was getrunken hatte. Zumindest wusste ich nun dass er mindestens Bi war. Doch jetzt brachte es mir auch nicht mehr viel. Ich kickte einen Stein, der auf dem Weg lag mit Wucht weg und steckte meine Hände tief in die Hosentasche. So hätte ich Jona niemals eingeschätzt. Er sah immer so schüchtern und zurückhaltend aus. Aber vielleicht war an dem Sprichwort ‚Stille Wasser sind Tief‘ mehr dran als man dachte. Zum Glück waren meine Eltern mit Linas Eltern irgendwo essen gegangen, was bei ihnen immer sehr lange dauerte, da sie so Lina auch ihre Party ermöglichen wollten. Aber besonders heute war es gut, denn ich hatte gerade keine Lust das meine Eltern zuhause waren. Denn nur so konnte ich die Musik um diese Uhrzeit noch voll aufdrehen damit es mir wieder was besser ging. In meinem Zimmer angekommen, tat ich dies auch direkt. Meine Anlage war so laut das ich sie ohne Probleme bis runter ins Wohnzimmer hören konnte, wo ich meinen Laptop am Mittag hatte liegen lassen. Wieder in meinem Zimmer angekommen, schloss ich meine Tür ab und machte es mir in meinem Bett bequem. Während ich so ziellos im Internet surfte, konnte ich meine Gedanken nicht nicht von heute Abend abwenden. Ich hatte mich langsam wieder was beruhigt und meine Gedanken waren langsam auch wieder was klarer und nüchterner. Vielleicht hatte ich Jona unrecht getan. Ich meine, ich kannte Luis und das er sehr gut darin war, Menschen zu überzeugen und um den Finger zu wickeln. Jona war dafür ein Leichtes Opfer, schüchtern und naiv... Sonntag Es war schon Mittag und ich lag in meinem Zimmer auf meinem Bett und starrte die Zimmerdecke an, bis mich das Klingeln der Haustür meine Aufmerksamkeit forderte. Ich ging runter an die Tür und vor mir stand Lina. „Was machst du denn hier?“ „Ich wollte mit dir reden! Wegen gestern.“ Lina kam ins Haus, zog sich die Schuhe aus und ging dann weiter ins Wohnzimmer. Seufzend folgte ich ihr. Im Wohnzimmer setzte ich mich neben Lina auf die Couch und wartete dass sie etwas sagte. „Ich fand das gestern nicht gut von dir dass du Jona so angemacht hast!“ Sie kreuzte die Arme und sah mich böse an, während ich nur eine Augenbraue hochzog und wartete dass sie weiter sprach. „Der kleine war vollkommen fertig, als wir ihn draußen aufgelesen haben! Das hätte wirklich nicht sein gemusst. Du weißt doch selber wie Luis ist, deshalb bist du doch gestern erst so schnell auf die Suche nach Jona gegangen. Zudem weißt du genau wie naiv er sein kann!“ In mir machte sich langsam das schlechte Gewissen breit. Lina hatte recht, Jona war nicht einer der sich an jeden ran machte, doch rückgängig machen konnte ich das geschehene nicht mehr! „Ich hoffe dass du dich jetzt richtig schlecht fühlst! An deiner Stelle würde ich mich bei Jona entschuldigen! Und jetzt komm mir nicht mit ‚Aber er hat doch einen anderen geküsst‘. Es ist Jona, unser kleiner naiver Jona. Er würde niemanden etwas zuleide tun, doch du hast ihn zum weinen gebracht und das erträgt mein Herz nicht! Dank Luis ist das alles erst passiert, nicht wegen Jona, also sei sauer auf diesen Arroganten Idioten!“ Jona hatte geweint? Nun fühlte ich mich wirklich richtig schlecht. Ich hätte ihm zuhören sollen, als er es mir erklären wollte. Aber ich war dummerweise so geschockt und verletzt gewesen, da konnte ich es nicht ertragen, auch nur ein Wort zu hören, was ich nicht wollte. Und ja, ich war sauer auf Luis, der würde was erleben, wenn ich den nochmal zu Gesicht bekommen würde. Ich war gestern wirklich ein Idiot gewesen, Lina hatte recht! Und dabei regte man sich bei Filmen immer über solche stellen auf, bei dem Missverständnisse entstehen, weil man dem anderen nicht zuhören wollte. „Ich hoffe dass du die ganze Sache wieder in Ordnung bringst! So einen wie Jona kannst du dir nicht einfach entgehen lassen!“ „Ist gut! Ich hab’s ja verstanden! Ich bin ein riesiger Idiot und Jona das Beste was mir hätte passieren können und ich hab es versaut. Aber ich verspreche, ich bring das wieder in Ordnung.“ „Wenn nicht werde ich dir andere Seiten von mir zeigen!“ Sie piekte mich mit dem Finger in die Brust, stand auf und verließ das Wohnzimmer. Ich ging ihr hinterher und sah ihr dabei zu wie sie ihre Schuhe anzog. „Ich bin dann wieder weg und wenn wir uns das nächste Mal sehen, hast du dich mit Jona vertragen und ihr seid ein hübsches, süßes Pärchen! Ich will meinen Freundinnen endlich erzählen können, das mein Cousin es auf die Kette bekommen hat, seinen Schwarm zu bekommen! Die fiebern schon seit so langer Zeit mit.“ Ich fuhr mir mit einer Hand durchs Gesicht und sah dann wieder zu Lina. „Du und deine Mädels ließt zu viele Boys-Love Mangas.“ Sie grinste mich breit an, machte einen Kuss Mund und ging dann raus. Erst am frühen Abend entschied ich mich dazu mal raus zu gehen um den Kopf frei zu kriegen und mir eine Möglichkeit einfallen zu lassen mich bei Jona zu Entschuldigen. ~Jonas Sicht~ Ich wurde am nächsten Morgen schon früh wach und fühlte ich mich elend und das lag nicht am dem Alkohol von der gestrigen Party. Ich hatte absolut keine Lust irgendwas zu machen, weshalb ich mich auch einfach umdrehte und weiter im Bett liegen blieb. Ich hatte auch daran gedacht zu Mike nach Hause zu gehen, um zu versuchen es ihm nochmal zu erklären, doch ich hatte vor einer negativen Reaktion, seiner Seits, einfach zu viel Angst. Vielleicht könnte ich es damit auch schlimmer machen. Ich verkroch mich noch tiefer in meinem Bett und reagierte nicht mal, als mein Handy klingelte. Möglich das mein Verhalten überzogen war, doch ich wollte gerade mit niemandem reden. Ich hatte Liebeskummer und dem gab ich mich Teenager mäßig voll hin. Erst gegen Mittag kam ich dann aus meinem Zimmer raus, um mir eine lange Dusche zu gönnen und etwas zu essen. Doch danach verkroch ich mich erneut in meinem Zimmer, nur um dort auf meinem Bett zu liegen und Musik zu hören. Es klopfte an meiner Tür und meine Mum kam rein. „Jona, Liebling. Ist alles bei dir in Ordnung?“ „Sicher, warum auch nicht.“ Sagte ich und starrte dabei meine Decke zu tode. „Du wirkst schon den ganzen Tag so zerknittert. Ist etwas passiert?“ „Nein, es ist alles in Ordnung. Wirklich.“ Meine Mum setzte sich auf die Kante meines Bettes und sah mich sorgenvoll an. „Du weißt dass du immer zu mir und deinen Vater kommen kannst, wenn irgendwas ist, das weißt du. Wir machen uns nur Sorgen.“ Ich nickte und versuchte ein Lächeln. „Das weiß ich. Danke Mum.“ Sie strich mir einmal über den Kopf und verließ dann wieder mein Zimmer. Seufzend schloss ich die Augen. Es war früher Abend da kam meine Mum nochmal in mein Zimmer mit der bitte das ich für sie mal eben einkaufen gehen soll. Ihr fehlten noch ein paar Sachen fürs Abendbrot und es würde mir guttun mal raus zu gehen. Also zog ich mir schnell meine Schuhe an und machte mich auf den Weg. Ich nahm den Umweg durch den Park, da mir die frische Luft wirklich gut tat. Hätte ich das doch lieber mal gelassen… Kapitel 7: Kalte Lippen und blutiger Kuss ----------------------------------------- ~Jonas Sicht~Ich nahm den Umweg durch den Park, da mir die frische Luft wirklich gut tat. Doch als ich um die Ecke Bog sah ich Luis, der mir entgegen gelaufen kam. Ich blieb wie versteinert stehen und starrte nach vorne. Zu meinem Glück hatte Luis mich noch nicht gesehen, weil er mit seinem Handy beschäftigt war. Ich drehte mich um und machte mich schnellen Schrittest auf den Rückweg. „Hey Jona!“ Dreck! Er hatte mich gesehen. „Was willst du noch! War das gestern nicht deutlich genug von mir?“ Ich blieb stehen und mit genervtem Blick sah ich den schwarzhaarigen an. „Och komm schon, Jona.“ Ich sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Was war nur falsch bei diesem Typen? „So wie es gestern aussah, wird das doch nichts mehr mit dir und Mike, falls da jemals was hätte draus werden können. Dann können wir doch was Spaß haben! Ein bisschen Erfahrung kann doch nicht schaden.“ Wenn der Kerl noch weiter sprach, würde es nicht mehr lange dauern und mir würde schlecht werden. „Wie kommst du darauf!“ Luis zog spöttisch eine Augenbraue in die Höhe. „Du kannst mir nicht erzählen dass du schon allzu viel Erfahrung hast. Und das mit Mike war gestern ja mehr als offensichtlich.“ „Warum willst du nicht verstehen dass ich kein Interesse an die habe!“ Luis schnalzte mit der Zunge und sah mich dann spöttisch an. „Du brauchst nicht unbedingt Interesse an mir um ein bisschen Erfahrung zu sammeln.“ „Ok, dann stell ich die Frage mal anders. Warum willst du unbedingt was von mir!“ „Es hat keinen Besonderen Grund. Du bist mein Typ.“ Ich verdrehte die Augen. „Aber ich will auch einfach nicht dass Mike dich bekommt.“ „Warum? Was ist verdammt nochmal dein Problem!“ „Meine Beweggründe sind nicht wichtig. Was wichtig ist, ist das ich dich will und nicht will, das Mike jemanden wie dich einfach für sich alleine hat. Und ich werde dich auch bekommen!“ Luis kam mir einen Schritt näher und packte mit seiner Hand mein Kinn. „Was machst du da?“ Ungestört kam Luis mit seinen Kopf näher. „Lass das! Ich will das nicht!“ Ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen, doch er hatte mich fester in seinem Griff, als ich dachte. Plötzlich wurde Luis mit einem Ruck nach hinten und herum gerissen und ich sah nur noch wie er eine Faust ins Gesicht bekam, ehe er auf den Boden stürzte. „Mike!“ Zischte Luis und ich sah nur verwirrt auf die Person, die Luis von mir weg gerissen hatte. „Bist du taub oder warum hast du nicht mitbekommen das Jona nichts von dir will!?“ Wenn Blicke töten könnten, dann hätten sich Luis und Mike wohl nun gegenseitig umgebracht. „Bitte beruhigt euch doch!“ Versuchte ich die angespannte Situation aufzulockern, doch ich sah erschrocken dabei zu wie Luis aufsprang und Mike eine verpasste. „Hey, aufhören!“ Doch statt auf mich zu hören, schlug Luis direkt nochmal zu. Mike flog diesmal nach hinten weg und als Luis nochmal zuschlagen wollte sprang ich dazwischen. Ich bekam Luis schlag mit voller Wucht in den Magen und sank auf die Knie. „Jona!“ Während Luis nur wütend vor uns stand, legte Mike mir einen Arm um den Rücken. „Bist du denn verrückt! Du kannst doch nicht einfach dazwischen springen!“ „Tut mir leid, aber ich wollte nicht dass er dich nochmal verletzt.“ „Ihr Spinner, ich hau ab. Soll er dich doch haben, du bist es nicht wert.“ Luis fluchte noch irgendwas während er an uns vorbei marschierte. Mike sah mich besorgt an. „Mach dir um mich keine Sorgen, es war nur ein Schlag. Ich mach mir mehr Sorgen um dich. Deine Lippe blutet.“ Mike fasste sich mit einer Hand an die Lippe und sah sich dann erstaunt seine blutigen Finger an. Ich stand auf und zog Mike dann auch auf die Beine. „Lass uns zu mir gehen. Dann mach ich das sauber.“ Kaum waren wir durch die Wohnungstür gegangen kam meine Mum uns im Flur entgegen. „Da bist du ja wieder.. hast du an alles... Oh mein Gott was ist passiert!“ Erschrocken darüber wie Mike mit seiner Blutigen Lippe aussah, kam sie zu uns. „Tut mir leid, ich hab den Einkauf vergessen. Aber wie du siehst ist etwas dazwischen gekommen.“ „Schon ok. Geht ins Badezimmer und kümmert euch darum. Ich hohl einen Kühl Pack.“ Meine Mum drehte sich um und verschwand in der Küche, während wir ins Badezimmer gingen. Eine Zeit später saßen wir dann in meinem Zimmer auf dem Bett und schwiegen uns an. „Es tut mir Leid, wie ich mich gestern verhalten habe. Das war nicht Fair von mir.“ Ich sah Mike an, wie er sich immer noch das Kühl Pack an die Lippe hielt. „Du brauchst dich nicht...“ „Doch das muss ich. Ich kenn doch Luis verhalten und dennoch hab ich so überreagiert. Dabei weiß ich auch das du keiner bist der einfach mit ihm rummachen würde. Aber es hat mich halt verletzt dich mit ihm zu sehen, denn es war nicht gelogen, ich liebe dich wirklich.“ Mein Herz setzte einen Schlag aus, nur um dann um einiges schneller zu schlagen. „Du brauchst dich nicht entschuldigen. Es war ja meine Schuld. Wäre mir nur früher aufgefallen was seine wirklichen Absichten gewesen sind.“ Mike ließ das Kühl Pack sinken und fasste mich mit einer Hand an der Wange. Langsam näherten sich unsere Gesichter bis sich unsere Lippen berührten. Der Kuss war kühl und schmeckte leicht nach Blut, doch es war der beste Kuss den ich mir hatte vorstellen können. „Entschuldige wenn ich nochmal störe, aber…“ Erschrocken gingen wir auseinander und sahen zur Tür, wo meine Mum stand und uns mit großen Augen ansah. „Ich komm später wieder!“ Damit schloss sie schnell die Türe wieder. Mein Hochgefühl sackte etwas in sich zusammen und schnell sprang ich auf um meiner Mum hinter her zu gehen. „Mum!“ Ich fand meine Mum in der Küche, wo sie sich ein Glas Wasser einschenkte. „Es tut mir Leidl ich hätte klopfen sollen.“ „Nein, es tut mir leid, ich hätte es dir früher sagen sollten! Bitte Hass mich jetzt nicht!“ „Liebling, wie könnte ich dich deswegen hassen! Du bist mein Sohn, ich will nur dass du Glücklich bist! Auch wenn das heiß das du eher auf Jungs stehst als auf Mädchen. Und mach dir keine Sorgen wegen deinem Vater, ich versuch es ihm beizubringen!“ Ich stand reglos in der Küche und starrte meine Mum an. Wenn es so einfach gewesen wäre, hätte ich es ihr auch früher sagen können. Hinter mir betrat Mike die Küche und stellte sich neben mich. „Und du bist nun der Freund meines Sohnes?“ Fragte meine Mum Mike ungeniert. „Ähh…“ Mike sah mich fragend an. Eine unangenehmere Frage, hätte meine Mum nicht stellen können, nach dem was seit Linas Feier passiert war. Wie sollten wir jetzt am besten darauf antworten? „Ja, ich bin Mike, der Freund ihres Sohnes!“ Ich sag Mike erst mit großen Augen an, ehe ich Anfing wie ein Trottel zu Grinsen. „Du kannst mich ruhig duzen. Wenn ihr beiden aber heute noch was essen wollt, müsst ihr aber langsam mal die Sachen kaufen gehen. Dein Vater kommt gleich nach Hause und der hat sicher auch Hunger.“ Wir machten uns also fertig und gingen dann los. Erst als wir im Park waren sagte Mike das erste Wort seit Zuhause. „Willst du das denn auch?“ fragend sah ich Mike an. „Was meinst du?“ „Das wir jetzt zusammen sind.“ Ich blieb stehen und sah Mike an. Er blieb ebenfalls stehen. „Ja, ja das will ich! Ich weiß schon gar nicht mehr wie lange ich eigentlich schon in dich verliebt bin. Kannst du dir eigentlich vorstellen wie Glücklich ich war, als du mich an den letzten Schultagen angesprochen hast? Es mir egal was an Linas Party passiert ist, ich liebe dich.“ Nachdem ich das nun endlich gesagt hatte ging ich auf ihn zu und küsste ihn. Nachdem wir uns wieder getrennt hatten sah Mike aus, wie der Glücklichste Mensch auf Erden und auch ich fühle mich so. Wir setzten unseren Weg fort und als wir an der Stelle ankamen an der vor nicht mal einer Stunde alles passiert ist kam mir eine Frage in den Sinn. „Kann ich dich was fragen?“ „Sicher, was denn?“ „Luis meinte, dass er das gemacht hat, weil er nicht wollte dass du mich bekommst. Ist zwischen euch mal was vorgefallen?“ Mike seufzte einmal ehe er antwortete. „So wie es aussieht scheint er sehr nachtragend zu sein. Er hat mich an einer Party ebenfalls angemacht, aber ich habe ihn abblitzen lassen.“ „Nur deswegen? Er hat das ganze Theater veranstaltet nur weil du nichts von ihm wolltest!“ „Scheint so.“ „Wirklich? Mehr war da nicht?“ „Naja vielleicht hab ich ihm auch die Freundin ausgespannt…“ „Du hast was?!“ Ich blieb stehen und sah Mike erstaunt an, Mike hingegen fing an laut zu Lachen. „Das war nur ein Witz! Wirklich. Das hab ich nicht gemacht! Der Typ hat einfach ein viel zu großes Ego und kommt mit einer Abfuhr nicht klar!“ „Darüber macht man keine Witze.“ Ich sah Mike gespielt böse an und setze meinen Weg fort. „Jona, sein nicht böse auf mich!“ Mike folgte mir eilig und sah mich schmollend an. Ich konnte einfach nicht auf ihn böse sein und zeigte es ihm indem ich ihn angrinste. Erleichtert grinste Mike zurück, griff nach meiner Hand und verschränkte unsere Finger. Montag Als ich an diesem Morgen wach wurde, fühlte ich mich so gut wie lange nicht mehr. Meine Erinnerungen gingen zurück an den gestrigen Abend. Nachdem Mike und ich vom einkaufen wieder da waren, hatte meine Mum meinem Vater schon erzählt was passiert ist. Zu meinem Glück hatte er es genau so locker aufgenommen wie meine Mum. Ich griff nach meinem Handy, das ich seit vorgestern nicht mehr benutzt hatte und stellte fest, dass ich ein paar ungelesene Nachrichten hatte. Stimmt ja, ich hatte mein Handy gestern ignoriert. Es waren ein paar Nachrichten von Luke und Lina, der Inhalt war ziemlich gleich. Sie machten sich Sorgen und ich soll mich doch bitte bei ihnen melden. Ich bekam ein schlechtes Gewissen, ich wollte nicht das sie sich um mich sorgen machten. Also schrieb ich beiden schnell dass sich alles geklärt hatte und dass sie sich keine Sorgen machen mussten. Kaum hatte ich mein Handy zur Seite gelegt bimmelte es auch schon wieder. Luke hatte geantwortet. Er war schon auf dem Weg zu mir, da ich gestern nicht zu erreichen war, wollte er nun persönlich nach mir sehen. Ich sprang aus meinem Bett und machte mich schnell fertig. Denn da meine Eltern beide arbeiten waren, wollte ich es vermeiden nur mit Unterwäsche die Tür zu öffnen. Gerade holte ich ein Shirt aus meinem Schrank da klingelte es schon an der Tür. Auf dem Weg zog ich es mir schnell über den Kopf und öffnete dann die Tür. Luke kam Grinsend die Treppen hoch gelaufen. „War ich froh als du dich vorhin gemeldet hast. Ich wollte dich eigentlich überraschen, aber egal.“ Luke betrat die Wohnung, zog seine Schuhe aus und ging dann vor in Richtung Küche. Verwundert darüber, dass er direkt in die Küche gegangen war, sah ich im nach und schloss dir Haustüre. Ich folgte ihm dann und sah ihm dabei zu wie er den Frühstückstisch deckte. „Was machst du da?“ Fragte ich verwundert. „Ich deck den Tisch! So wie ich dich kenne hast du bis vor zehn Minuten noch im Bett gelegen und da ich dachte, dass es dir schlecht geht, war ich beim Bäcker!“ Luke ging zu seiner Tasche die er auf dem Küchenstuhl deponiert hatte und zog zwei Tüten vom Bäcker raus. „Ich hab dir sogar deine Lieblings Schoko Croissants gekauft. Eigentlich damit es dir besser geht, aber der Grund ist auch nicht so wichtig!“ Hatte ich eigentlich schon mal erwähnt dass ich den besten Freund auf der Welt habe? „Es tut mir Leid das du dir wegen mir Sorgen gemacht hast. Und es ist echt voll lieb von die das du das für mich machst.“ „Schon ok, dafür sind beste Freunde doch da und jetzt setzt dich an den Tisch, ich hab einen mega Hunger!“ Satt und Glücklich lagen wir nun auf der Couch und schalteten durch das heutige TV Programm. Doch es war überall nur Werbung. „Du und Mike habt euch jetzt also wieder vertragen?“ Warf Luke die Frage in den Raum. „Ja, sogar mehr als das!“ Ich konnte ein fettes Grinsen nicht unterdrücken und musste sogar anfangen zu Lachen als Luke die Gesichts Züge entgleisten. „Wie? Seid ihr zusammen oder was?“ Ich konnte nur nicken, was anderes brachte ich nicht zu Stande. „Warum hast du das nicht schon früher gesagt! Ich bin jetzt schon fast eine Stunde bei dir und du hast es nicht für nötig gehalten es mir schon etwas früher zu sagen!“ „Es tut mir leid?“ Versuchte ich es, doch verhindern das Luke mir ein Kissen ins Gesicht schlug, tat es nicht. ~Mikes Sicht~ Da meine Eltern beide Arbeiten waren, saß ich alleine am Frühstückstisch und wünschte mir das Jona jetzt hier wäre. Es war gerade so langweilig alleine und ich vermisste ihn. Ich konnte es kaum glauben, das Jona und ich jetzt wirklich zusammen waren. Es kam mir fast unwirklich vor. Ich musste mir immer wieder in den Arm zwicken um sicher zu gehen dass ich nicht träumte. Nun hatte ich ihn endlich, den Jungen den ich schon so lange in den Pausen beobachtet hatte. Fertig aufgegessen räumt ich meinen Teller wieder weg und machte mich auf den Weg in mein Zimmer. Auf dem halben weg die Treppe hoch klingelte es dann an der Tür. Seufzend drehte ich also wieder um und öffnete die Tür. Vor mir stand, und wie sollte es auch anders sein, Lina. „Was ist mit deiner Lippe passiert?“ Fragte sie besorgt und zog mein Gesicht näher in ihrs. „Nur eine kleine Auseinander Setzung mit Luis. Nicht so schlimm.“ Sie ließ mein Gesicht wieder los und sah mich böse an. „Ich hoffe er sieht schlimmer aus!“ Ohne dass ich sie hereingebeten hatte, ging sie ins Haus und danach weiter ins Wohnzimmer. Ich folgte ihr und blieb neben dem Sofa stehen. „Was verschafft mir die Ehre deines Erscheinens?“ „Nicht so unfreundlich, junger Mann! Ich bin hier um zu kontrollieren ob du dich wieder mit Jona vertragen hast!“ „Da hast du mir aber viel Zeit gelassen.“ „Ja, das war Absicht. Aber das war keine Antwort auf meine Frage.“ „Du allerdings hast auch keine Frage gestellt.“ Gab ich mit schiefem Grinsen als Antwort. „Mike! Das ist mir ernst. Hast du oder hast du nicht?“ „Ja, schon gut. Ich und Jona haben uns wieder vertragen. Wir haben uns zufällig gestern im Park getroffen.“ „Und lass mich raten, Luis war auch da.“ „Kann sein.“ „Ich sehe ausnahmsweise mal über diese Prügelei hinweg, aber nur weil du es geschafft hast dich mit Jona zu vertragen. Aber jetzt müssen wir den nächsten und wichtigsten Schritt angehen. Wie bringen wir euch zusammen? Das sollte ja eigentlich nicht so schwer sein, schließlich wissen wir das ihr hoffnungslos in einander verliebt seid…“ „Äh, Lina, ich unterbrech dich ja ungern, aber ...“ Unterbrach ich ihren anfänglichen Gedankengang. „Du hältst dich da raus! Du hast schon genug Mist gebaut! Ich finde du solltest es etwas Romantischer machen, als es ihm nochmal direkt ins Gesicht zu sagen…“ „Lina, hör auf! Du brauchst dir darum keine Gedanken mehr Machen!“ „Warum? Was hast du schon wieder angestellt?“ „Warum denkst du immer das ich was angestellt haben soll!“ Lina sah mich böse an und ich ließ seufzend den Kopf hängen. „Schon verstanden. Es ist nur das Jona und ich schon ein Paar sind. Seit gestern Abend.“ Mit einem Freudenschrein kam Lina auf mich zugerannt und sprang mir entgegen um mich feste zu umarmen. Leider war ich darauf nicht vorbereitet, sodass wir beide nach hinten auf den Boden weg kippten. Kapitel 8: Ende Gut, Alles Gut ------------------------------ Eine Woche später ~Jonas Sicht~ Ich lief nun gelangweilt durch die Wohnung und überlegte was ich heute machen könnte. Ich könnte mich mit Mike treffen, schoss es mir durch den Kopf. Begeistert von dieser Idee ging ich in mein Zimmer und nahm mir mein Handy. »Was machst du gerade?« Schrieb ich an Mike. Vielleicht hatte er ja was anders zu tun. Schon kurze Zeit später bekam ich dann schon eine Antwort von Mike. »Eigentlich nichts, du?« »Auch, bist du zu Hause?« »Nein, bin unterwegs«Enttäuscht sah ich auf mein Handy. Dann hatte es sich mit treffen wohl erledigt. Aber vielleicht war er ja nur eben einkaufen? Viel kann es ja nicht sein, sonst würde er nicht sagen, das er nichts macht, oder? »Wo bist du denn?« Ich wartete eine Weile auf die Antwort und hatte schon fast aufgegeben noch in der nächsten Zeit eine zu bekommen, doch dann bimmelte mein Handy wieder. »Mach die Tür auf!« Mir kam diese Nachricht sehr vertraut vor. Vor freudig rannte ich zur Tür und riss sie fast schon auf. Mike kam augenblicklich entgegen und küsste mich, als hätten wir uns Wochen nicht gesehen. Aufgrund Luftmangels ließen wir kurz voneinander ab, doch kaum hatte ich tief Luft geholt kam Mike mir wieder näher. Lachend zog ich meinen Kopf zur Seite und sah wie Mike einen Schmollmund zog. „Lass mich doch erst mal die Tür schließen. Was ist denn heute los mit dir?“ Ich konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Kaum hatte ich die Tür geschlossen, drückte Mike mich gegen diese und Küsste mich erneut. „Ich will nur wirklich sicher gehen, dass du jetzt mir gehörst.“ Seine Stimme war leise und leicht rau und sie jagte mir einen angenehmen Schauer über den Rücken. „Keine Sorge, ich gehöre dir.“ Ich selber konnte es ja kaum glauben, doch wir waren zusammen. Ich glaub ich war ab dem Tag der glücklichste Mensch auf Erden. Ich versiegelte unsere Lippen mit einem Kuss und nach kurzer Zeit wurde der Kuss immer intensiver. Mike verschaffte sich mit seiner Zunge eintritt in meinem Mund und so begangen unsere Zungen ein sich unglaublich anfühlendes Spiel. Mikes Hände glitten langsam unter mein Shirt und verursachten eine heiß brennende Spur. Ungehindert ließ ich ihn mein Shirt ausziehen, doch als wir gerade da weiter machen wollten, wo wir unterbrochen hatten, klingelte es an der Tür. Mike seufzte einmal, ließ dann aber von mir ab, sodass ich den Türsummer betätigen konnte. Ich öffnete die Tür und der Postbote kam die Treppen rauf. „Können Sie ein Paket für ihre Nachbarn annehmen?“ Ich nickte und er hielt mir das Paket hin und das Gerät zum unterschreiben. Das Paket gab ich an Mike weiter der es neugierig betrachtete und ich unterschrieb. Während ich dies tat, entging mir nicht wie uns der Postbote anguckte. Ich konnte es ihm aber auch nicht übel nehmen. Ich stand hier nämlich immer noch ohne Shirt und ich fühlte dass mein Gesicht immer noch errötet war, genauso wie Mikes. Peinlich berührt spürte ich wie ich nur noch mehr errötete. Mike legte das Parket zur Seite und ich hob mein Shirt vom Boden auf und zog es mir wieder an. „Was fällt dem eigentlich ein uns einfach zu unterbrechen!“ sagt Mike gespielt empört. „War dir das eigentlich nicht unangenehm?“ „Ach, soll der doch denken was er will.“ Mike lachte und ich beneidete ihn darum so zu denken. Ich würde mir wohl immer Gedanken darum machen, was die anderen dachten. Wir gingen ins Wohnzimmer, der Flur war ja nicht wirklich der beste Ort in der Wohnung. „Jetzt zum Grund meines Besuches. Ich wollte dich fragen ob du heute bei mir übernachten möchtest. Diesmal geplant und mit allen nötigen Utensilien. Meine Eltern sind heute Abend etwas länger weg, wir sind also längere Zeit ungestört.“ Bei den Gedanken daran war wir alles ungestört machen könnten, wenn ich heute Abend bei Mike übernachten würde, wurde ich wieder rot und Nervosität machte sich in mir breit. Vorhin hatte ich mir zwar keine Gedanken gemacht, aber wie weit wären wir gegangen hätte der Postbote uns nicht unterbrochen? „Jona? Was ist?“ Aus meinen Gedanken gerissen sah ich Mike an, der mich erwartungsvoll ansah. Es war ja nicht das erste Mal das ich bei ihm oder er bei mir übernachtet hatte. Ich machte mir wahrscheinlich wieder zu viele Gedanken. „Ja ok. Ich muss dann nur eben meine Sachen packen und meiner Mum Bescheid sagen.“ Schnell drehte ich mich um und ging in mein Zimmer. Ich hörte wie Mike aufstand und mir folgte. Ich holte meine Tasche und alle Sachen die ich brauchte aus meinem Schrank und packte sie dann in die Tasche. Je mehr Sachen ich in meine Tasche packte, je nervöser wurde ich. Zuletzt wollte ich dann Zahnbürste etc. aus dem Badezimmer holen, doch Mike stand am Türrahmen angelehnt und sah mich mit leicht zusammengezogenen Augenbrauen an. „Willst du das auch wirklich? Oder hast du nur ja gesagt um mir einen Gefallen zu tun?“ „Nein, so ist das nicht. Es ist nur…“ Ich fing an meine Hände zu kneten. „Der Gedanke an heute Abend macht mich total nervös. Wir sind alleine, und wer weiß was so passiert. Wer weiß was vorhin passiert wäre, wenn der Postbote und nicht unterbrochen hätte.“ Mike stoß sich vom Türrahmen ab und kam auf mich zu. „Jona, ich würde nie etwas machen das du nicht willst. Ich liebe dich doch.“ Mike nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und küsste mich einmal vorsichtig auf den Mund. „Ich liebe dich auch. Tut mir leid, ich mach mir mal wieder zu viele Gedanken. Ich geh dann meine restlichen Sachen aus dem Badezimmer holen.“ Ich lächelte ihn einmal an und ging dann schnell los um meine Sachen zu holen. Wieder zurück in meinem Zimmer hatte es sich auf meinem Bett gemütlich gemacht und sah sich die Playlist meines iPods an, der zuvor noch auf dem Nachttisch gelegen hat. Schnell schrieb ich meiner Mum eine SMS das ich bei Mike schlafen werde. „Ich glaub ich hab dann alles. Wir können los.“ Glücklich Grinsend stand Mike auf und drückte mir meinen iPod in die Hand. „Kann ich dich etwas fragen?“ Mir schoss diese Frage vorhin als ich im Badezimmer war durch den Kopf und nun brannte sie mir unter den Fingernägeln. „Sicher, du kannst mich alles Fragen.“ „Hast du schon mal, nun ja… mit einem Jungen geschlafen?“ Ich sah Mike an, dass er gerade nicht mit dieser Frage gerechnet hatte. „Ja, das erste Mal vor einem Jahr. Da ist mir auch klar geworden das ich Schwul bin.“ „Warum wusste ich dann nicht schon vorher dass du schwul bist? Weiß das überhaupt einer?“ „Nur Tim, Chris und Sam. Ich hab das nie herumerzählt. Ich fand das nie für was besonderes, für etwas was alle über einen wissen müssten.“ „Wie ist es denn mit einem anderen Jungen zu schlafen? Ich mein, tut es weh?“ „Am Anfang kann das sein, aber bei guter Vorarbeit ist das kaum der rede wert.“ Mike zwinkerte mir zu und ich merkte wie ich rot anlief. Vom Gefühl her, war ich gerade eine rot Leuchtende Wunderkerze. „Und was machen wir jetzt?“ Ich legte meine Tasche auf Mikes Bett und setzte mich dann selber auf das Fußende. „Ich wüsste da was!“ Mike stellte sich vor mich und legte seine Arme locker auf meine Schultern, sodass sein Gesicht nah an meinem war. Ich schluckte einmal, ich war auch nach der Zeit immer noch nicht wirklich daran gewöhnt das Mike und ich zusammen waren und ich seine Nähe nun immer haben konnte wenn ich sie wollte. Auch war ich immer noch nicht daran gewöhnt, seinen Duft so intensiv riechen zu können. Jedes Mal machte es mich wieder verrückt. Mike kam mir immer näher bis unsere Lippen sich berührten. Automatisch ging ich immer weiter nach hinten, bis ich auf seinem Bett lag. Über mich gebeugt wanderten Mikes Lippen von meinen, über meinen Kiefer bis runter zu meinem Hals. Mir entwich ein leises stöhnen und als daraufhin Mike über meinen Hals leckte ein lauteres. Ich versuchte es zwar zu unterdrücken, doch schaffen tat ich es nicht. Mikes Hände waren mittlerweile runter zu meinem Bauch gewandert und bahnten sich ihren Weg unter mein Shirt. Kurzer Hand hatte er es mir auch schon ausgezogen. Zum zweiten Mal an diesem Tag hatte Mike mir mein Shirt nun ausgezogen. Mike fing an küsse auf meinem Oberkörper zu verteilen und ging dabei langsam immer weiter runter. Je tiefer er kam, je stärker klopfte mein Herz. Ich merkte worauf er hinauswollte, nur wusste ich nicht ob ich dafür schon bereit war. Um Zeit zu schinden richtete ich mich langsam wieder auf, sodass Mike gezwungen war auf meinem Schoß zu sitzen und wir wieder auf Augenhöhe waren. Ich legte meine Arme um seinen Hals und fing an ihn in einen Zungenkuss zu verwickeln. Meine Gedanken und komplette Aufmerksamkeit war nach kurzer Zeit nur noch beim Kuss, sodass ich nicht bemerkte wie mich Mike wieder zurück auf die Matratze drückte. Erst als wir kurz von einander abließen, bemerkte ich dies leicht verwundert. Ich sah Mike dabei zu wie er sich sein eigenes Shirt auszog. Bei dem Anblick seiner nackten Brust hatte ich das Gefühl das gleich mein Herz aufhören müsste zu schlagen. Zwar hatte ich ihn schon mal ohne Shirt gesehen, damals am See, doch jetzt so nah war es was ganz anderes. Wieder drückte Mike seine Lippen auf meine und machte sich langsam an meiner Hose zu schaffen. Kaum hatte ich dies bemerkt, hatte er sie auch schon geöffnet und war dabei mit seiner Hand in hinein zu gleiten. Ich unterbrach den Kuss und griff nach seiner Hand. „Mike, ich…“ Sanft sah Mike mich an. „Hast du Angst?“ Langsam nickte ich. „Soll ich dir was verraten? Das habe ich auch. Glaub mir, ich will dir schließlich nicht weh tun. Du bedeutest mir viel zu viel und ich will das es dir auch gefällt.“ Ich atmete einmal tief ein um mein immer noch viel zu schnell schlagendes Herz zu beruhigen. „Sollen wir aufhören?“ Fragte Mike mit sanfter Stimme. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich vertrau dir.“ Lächelnd sahen wir uns an und machten da weiter wo wir aufgehört hatten. Mike raubte mir, mit einem erneuten Kuss, den Atem und zog mir dabei meine Hose aus. Somit lag ich nur noch in Boxershorts unter ihm. Zwar war mir dies, wiedermal, peinlich, aber da ich nicht die ganze Zeit über nur der passive Part sein wollte, machte ich mich langsam an seiner Hose zu schaffen. Nachdem ich ihm direkt Hose und Boxershort ausgezogen hatte, machte Mike bei meiner Boxershort weiter. Er zog sie mir aus und nun lag ich vollkommen entblößt unter ihm. Ich konnte nicht verhindern das mir die röte ins Gesicht stieg, es war das erste Mal das wir uns ganz ohne irgendwelche Kleidungsstücke sahen. „Weißt du eigentlich, wie niedlich du aussiehst, so ganz rot im Gesicht und verlegen?“ Noch ehe ich darauf ich was erwidern konnte drückte Mike seine Lippen auf meine und schnell wurde der Kuss wieder intensiver. Nicht nur Mike gierte nach mehr auch ich wollte es. Ich spürte die schwere von Mikes Körper auf meinem und das Gefühl von seiner nackten Haut auf meiner. Ich spürte sowohl meine als auch Mikes aufkommende Erektion. Mike unterbrach den Kuss und griff mit einer Hand in die Schublade seines Nachttisches. Er beförderte eine Tube Gleitgel und ein Kondom ans Tageslicht. Er hielt mir das Kondom hin und ich kam seiner Stillen Aufforderung nach. Aus dem Augenwinkel sah ich wie er etwas von dem Gleitgel aus seine Finger drückte. „Versprich mir dass du vorsichtig sein wirst.“ Liebevoll lächelte Mike mich an, nickte und verteilte das Gel. Kurz darauf konnte ich einen Schmerz und zuckte zurück. „Entspann dich, dann wird es nicht so weh tun.“ Mike küsste wieder meinen Hals und so viel mir das entspannen um einiges leichter. Schon nach kurzer Zeit wurde der Schmerz den ich dabei empfand, wenn Mike sich in mir bewegte, bittersüß und in mir spielten alle Gefühle verrückt. Immer wieder musste ich ein Stöhnen von mir geben und auch von Mike konnte ich es nach kurzer Zeit hören. Ich legte meinen Kopf genießerisch in meinen Nacken und bäumte somit meinen Rücken auf. „Ich liebe dich!“ Brachte ich keuchend raus. „Ich dich auch, Jona!“ Auch Mike sagte es nicht weniger keuchend. Gemeinsam kamen wir zu unserem Höhepunkt. Wir waren beide verschwitzt und atmeten deutlich schneller. Zufrieden mit der Welt legten wir uns nebeneinander ins Bett und Mike legte einen Arm um mich und zog mich wieder näher an sich ran. Kapitel 9: Ende Gut, Alles Gut ~zensiert~ ----------------------------------------- Eine Woche später ~Jonas Sicht~ Ich lief nun gelangweilt durch die Wohnung und überlegte was ich heute machen könnte. Ich könnte mich mit Mike treffen, schoss es mir durch den Kopf. Begeistert von dieser Idee ging ich in mein Zimmer und nahm mir mein Handy. »Was machst du gerade?« Schrieb ich an Mike. Vielleicht hatte er ja was anders zu tun. Schon kurze Zeit später bekam ich dann schon eine Antwort von Mike. »Eigentlich nichts, du?« »Auch, bist du zu Hause?« »Nein, bin unterwegs«Enttäuscht sah ich auf mein Handy. Dann hatte es sich mit treffen wohl erledigt. Aber vielleicht war er ja nur eben einkaufen? Viel kann es ja nicht sein, sonst würde er nicht sagen, das er nichts macht, oder? »Wo bist du denn?« Ich wartete eine Weile auf die Antwort und hatte schon fast aufgegeben noch in der nächsten Zeit eine zu bekommen, doch dann bimmelte mein Handy wieder. »Mach die Tür auf!« Mir kam diese Nachricht sehr vertraut vor. Vor freudig rannte ich zur Tür und riss sie fast schon auf. Mike kam augenblicklich entgegen und küsste mich, als hätten wir uns Wochen nicht gesehen. Aufgrund Luftmangels ließen wir kurz voneinander ab, doch kaum hatte ich tief Luft geholt kam Mike mir wieder näher. Lachend zog ich meinen Kopf zur Seite und sah wie Mike einen Schmollmund zog. „Lass mich doch erst mal die Tür schließen. Was ist denn heute los mit dir?“ Ich konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Kaum hatte ich die Tür geschlossen, drückte Mike mich gegen diese und Küsste mich erneut. „Ich will nur wirklich sicher gehen, dass du jetzt mir gehörst.“ Seine Stimme war leise und leicht rau und sie jagte mir einen angenehmen Schauer über den Rücken. „Keine Sorge, ich gehöre dir.“ Ich selber konnte es ja kaum glauben, doch wir waren zusammen. Ich glaub ich war ab dem Tag der glücklichste Mensch auf Erden. Ich versiegelte unsere Lippen mit einem Kuss und nach kurzer Zeit wurde der Kuss immer intensiver. Mike verschaffte sich mit seiner Zunge eintritt in meinem Mund und so begangen unsere Zungen ein sich unglaublich anfühlendes Spiel. Mikes Hände glitten langsam unter mein Shirt und verursachten eine heiß brennende Spur. Ungehindert ließ ich ihn mein Shirt ausziehen, doch als wir gerade da weiter machen wollten, wo wir unterbrochen hatten, klingelte es an der Tür. Mike seufzte einmal, ließ dann aber von mir ab, sodass ich den Türsummer betätigen konnte. Ich öffnete die Tür und der Postbote kam die Treppen rauf. „Können Sie ein Paket für ihre Nachbarn annehmen?“ Ich nickte und er hielt mir das Paket hin und das Gerät zum unterschreiben. Das Paket gab ich an Mike weiter der es neugierig betrachtete und ich unterschrieb. Während ich dies tat, entging mir nicht wie uns der Postbote anguckte. Ich konnte es ihm aber auch nicht übel nehmen. Ich stand hier nämlich immer noch ohne Shirt und ich fühlte dass mein Gesicht immer noch errötet war, genauso wie Mikes. Peinlich berührt spürte ich wie ich nur noch mehr errötete. Mike legte das Parket zur Seite und ich hob mein Shirt vom Boden auf und zog es mir wieder an. „Was fällt dem eigentlich ein uns einfach zu unterbrechen!“ sagt Mike gespielt empört. „War dir das eigentlich nicht unangenehm?“ „Ach, soll der doch denken was er will.“ Mike lachte und ich beneidete ihn darum so zu denken. Ich würde mir wohl immer Gedanken darum machen, was die anderen dachten. Wir gingen ins Wohnzimmer, der Flur war ja nicht wirklich der beste Ort in der Wohnung. „Jetzt zum Grund meines Besuches. Ich wollte dich fragen ob du heute bei mir übernachten möchtest. Diesmal geplant und mit allen nötigen Utensilien. Meine Eltern sind heute Abend etwas länger weg, wir sind also längere Zeit ungestört.“ Bei den Gedanken daran war wir alles ungestört machen könnten, wenn ich heute Abend bei Mike übernachten würde, wurde ich wieder rot und Nervosität machte sich in mir breit. Vorhin hatte ich mir zwar keine Gedanken gemacht, aber wie weit wären wir gegangen hätte der Postbote uns nicht unterbrochen? „Jona? Was ist?“ Aus meinen Gedanken gerissen sah ich Mike an, der mich erwartungsvoll ansah. Es war ja nicht das erste Mal das ich bei ihm oder er bei mir übernachtet hatte. Ich machte mir wahrscheinlich wieder zu viele Gedanken. „Ja ok. Ich muss dann nur eben meine Sachen packen und meiner Mum Bescheid sagen.“ Schnell drehte ich mich um und ging in mein Zimmer. Ich hörte wie Mike aufstand und mir folgte. Ich holte meine Tasche und alle Sachen die ich brauchte aus meinem Schrank und packte sie dann in die Tasche. Je mehr Sachen ich in meine Tasche packte, je nervöser wurde ich. Zuletzt wollte ich dann Zahnbürste etc. aus dem Badezimmer holen, doch Mike stand am Türrahmen angelehnt und sah mich mit leicht zusammengezogenen Augenbrauen an. „Willst du das auch wirklich? Oder hast du nur ja gesagt um mir einen Gefallen zu tun?“ „Nein, so ist das nicht. Es ist nur…“ Ich fing an meine Hände zu kneten. „Der Gedanke an heute Abend macht mich total nervös. Wir sind alleine, und wer weiß was so passiert. Wer weiß was vorhin passiert wäre, wenn der Postbote und nicht unterbrochen hätte.“ Mike stoß sich vom Türrahmen ab und kam auf mich zu. „Jona, ich würde nie etwas machen das du nicht willst. Ich liebe dich doch.“ Mike nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und küsste mich einmal vorsichtig auf den Mund. „Ich liebe dich auch. Tut mir leid, ich mach mir mal wieder zu viele Gedanken. Ich geh dann meine restlichen Sachen aus dem Badezimmer holen.“ Ich lächelte ihn einmal an und ging dann schnell los um meine Sachen zu holen. Wieder zurück in meinem Zimmer hatte es sich auf meinem Bett gemütlich gemacht und sah sich die Playlist meines iPods an, der zuvor noch auf dem Nachttisch gelegen hat. Schnell schrieb ich meiner Mum eine SMS das ich bei Mike schlafen werde. „Ich glaub ich hab dann alles. Wir können los.“ Glücklich Grinsend stand Mike auf und drückte mir meinen iPod in die Hand. „Kann ich dich etwas fragen?“ Mir schoss diese Frage vorhin als ich im Badezimmer war durch den Kopf und nun brannte sie mir unter den Fingernägeln. „Sicher, du kannst mich alles Fragen.“ „Hast du schon mal, nun ja… mit einem Jungen geschlafen?“ Ich sah Mike an, dass er gerade nicht mit dieser Frage gerechnet hatte. „Ja, das erste Mal vor einem Jahr. Da ist mir auch klar geworden das ich Schwul bin.“ „Warum wusste ich dann nicht schon vorher dass du schwul bist? Weiß das überhaupt einer?“ „Nur Tim, Chris und Sam. Ich hab das nie herumerzählt. Ich fand das nie für was besonderes, für etwas was alle über einen wissen müssten.“ „Wie ist es denn mit einem anderen Jungen zu schlafen? Ich mein, tut es weh?“ „Am Anfang kann das sein, aber bei guter Vorarbeit ist das kaum der rede wert.“ Mike zwinkerte mir zu und ich merkte wie ich rot anlief. Vom Gefühl her, war ich gerade eine rot Leuchtende Wunderkerze. „Und was machen wir jetzt?“ Ich legte meine Tasche auf Mikes Bett und setzte mich dann selber auf das Fußende. „Ich wüsste da was!“ Mike stellte sich vor mich und legte seine Arme locker auf meine Schultern, sodass sein Gesicht nah an meinem war. Ich schluckte einmal, ich war auch nach der Zeit immer noch nicht wirklich daran gewöhnt das Mike und ich zusammen waren und ich seine Nähe nun immer haben konnte wenn ich sie wollte. Auch war ich immer noch nicht daran gewöhnt, seinen Duft so intensiv riechen zu können. Jedes Mal machte es mich wieder verrückt. Mike kam mir immer näher bis unsere Lippen sich berührten. Automatisch ging ich immer weiter nach hinten, bis ich auf seinem Bett lag. Über mich gebeugt wanderten Mikes Lippen von meinen, über meinen Kiefer bis runter zu meinem Hals. Mir entwich ein leises stöhnen und als daraufhin Mike über meinen Hals leckte ein lauteres. Ich versuchte es zwar zu unterdrücken, doch schaffen tat ich es nicht. Mikes Hände waren mittlerweile runter zu meinem Bauch gewandert und bahnten sich ihren Weg unter mein Shirt. Kurzer Hand hatte er es mir auch schon ausgezogen. Zum zweiten Mal an diesem Tag hatte Mike mir mein Shirt nun ausgezogen. Mike fing an küsse auf meinem Oberkörper zu verteilen und ging dabei langsam immer weiter runter. Je tiefer er kam, je stärker klopfte mein Herz. Ich merkte worauf er hinauswollte, nur wusste ich nicht ob ich dafür schon bereit war. Um Zeit zu schinden richtete ich mich langsam wieder auf, sodass Mike gezwungen war auf meinem Schoß zu sitzen und wir wieder auf Augenhöhe waren. Ich legte meine Arme um seinen Hals und fing an ihn in einen Zungenkuss zu verwickeln. Meine Gedanken und komplette Aufmerksamkeit war nach kurzer Zeit nur noch beim Kuss, sodass ich nicht bemerkte wie mich Mike wieder zurück auf die Matratze drückte. Erst als wir kurz von einander abließen, bemerkte ich dies leicht verwundert. Ich sah Mike dabei zu wie er sich sein eigenes Shirt auszog. Bei dem Anblick seiner nackten Brust hatte ich das Gefühl das gleich mein Herz aufhören müsste zu schlagen. Zwar hatte ich ihn schon mal ohne Shirt gesehen, damals am See, doch jetzt so nah war es was ganz anderes. Wieder drückte Mike seine Lippen auf meine und machte sich langsam an meiner Hose zu schaffen. Kaum hatte ich dies bemerkt, hatte er sie auch schon geöffnet und war dabei mit seiner Hand in hinein zu gleiten. Ich unterbrach den Kuss und griff nach seiner Hand. „Mike, ich…“ Sanft sah Mike mich an. „Hast du Angst?“ Langsam nickte ich. „Soll ich dir was verraten? Das habe ich auch. Glaub mir, ich will dir schließlich nicht weh tun. Du bedeutest mir viel zu viel und ich will das es dir auch gefällt.“ Ich atmete einmal tief ein um mein immer noch viel zu schnell schlagendes Herz zu beruhigen. „Sollen wir aufhören?“ Fragte Mike mit sanfter Stimme. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich vertrau dir.“ Lächelnd sahen wir uns an und machten da weiter wo wir aufgehört hatten. Mike raubte mir, mit einem erneuten Kuss, den Atem und zog mir dabei meine Hose aus. Somit lag ich nur noch in Boxershorts unter ihm. Zwar war mir dies, wiedermal, peinlich, aber da ich nicht die ganze Zeit über nur der passive Part sein wollte, machte ich mich langsam an seiner Hose zu schaffen. *~*~*~* Wir waren beide verschwitzt und atmeten deutlich schneller. Zufrieden mit der Welt legten wir uns nebeneinander ins Bett und Mike legte einen Arm um mich und zog mich wieder näher an sich ran. Kapitel 10: In Guten wie in Schlechten Tagen; Ich Liebe Dich ------------------------------------------------------------ Vor mir sah ich den wohl atemberaubendsten Sonnenuntergang meines Lebens. Die Farben waren so intensiv, wie ich sie noch niemals vorher gesehen hatte. Zum krönenden Abschluss spiegelte sich das auch noch in dem leicht welligen Meer. Der Sand auf dem ich saß war immer noch angenehm warm von der Sonne des Tages. Von hinten konnte ich hören wie sich mir jemand näherte und sich dann neben mich im Sand nieder ließ. Ich musste nicht hinsehen um zu wissen dass es Mike war. Er nahm meine Hand und verschränkte unsere Finger miteinander. Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab und gemeinsam sahen wir uns diesen wunderschönen Sonnenuntergang an. Der nächste Morgen ~Jonas Sicht~ Ich glaube so gut wie an diesem Morgen wurde ich noch nie geweckt. Während Mike mich fest im Arm hielt verteilte er Küsse in meinem Nacken. Ich drehte mich um und sah Mike mit halb geöffneten Augen an. „Morgen“ sagte ich leise. „Morgen.“ Antwortete er mit einem Lächeln und küsste mich diesmal auf den Mund. „Und was machen wir jetzt?“ Fragte ich scheinheilig. „Wir können ja da weiter machen wo wir gestern Abend aufgehört haben.“ Mit einem verschmitzten Grinsen ließ Mike seine Hand in meiner Boxer Short verschwinden. „Also diesen Plan finde ich gar nicht so schlecht, daran könnte ich mich gewöhnen!“ Eine Stunde später saßen wir in der Küche am Frühstückstisch. Während Mike genüsslich seine Cornflakes aß, konnte ich mich nicht wirklich darauf konzentrieren, meine ebenfalls zu essen. Immer wieder wanderte mein Blick zu Mike, und dabei hörten auch unweigerlich meine Bewegungen auf. Wie er da so saß, leicht grinsend sein Müsli essend, wirkte er auf mich wie der Glücklichste Mensch auf Erden. Und ich war der Grund dafür. In mir machte sich ein unglaubliches Glücksgefühl breit. Langsam hob Mike seinen Blick und sah mir in die Augen. „Was ist los? Hast du keinen Hunger?“ „Äh, doch.“ Schnell schob ich mir einen Löffel mit Cornflakes in dem Mund. Doch meine Konzentration hielt auch dieses Mal nicht lange. Nach zwei Löffeln blieb mein Blick erneut auf Mike hängen. „Sag mal, hab ich was im Gesicht oder warum guckst du mich die ganze Zeit so an?“ Fragt Mike lachend und merkte mal wieder wie mir die röte ins Gesicht stieg. „Äh, nein ich…“ Doch ehe ich aussprechen konnte, unterbrach uns zum Glück Mikes Handy, kurz darauf klingelte auch meins. Ich zog es mir aus der Hosentasche und öffnete die eingegangene SMS. »Luke und ich haben beschlossen, dass wir heute ins Freibad gehen werden. Keine wider rede! Um zwei Uhr am Eingang. Tim, Sam und Chris konnte ich ebenfalls mal erreichen und gezwungen hinzukommen. Wenn ihr beiden nicht kommt, werde ich euch an den Ohren herziehen! Ihr hattet die Nacht genug Zeit alleine! Lina « „Hast du ihr erzählt dass ich bei dir bin?“ „Nein.“ „Woher…?“ „Keine Ahnung…“ Ich steckte mein Handy wieder zurück in meine Hosentasche und verdrängte die Frage aus meinem Kopf woher Lina das nur wissen konnte. „Gehen wir?“ Fragte ich Mike und sah ihn fragen an. „Sicher! Lina meint die Drohung ernst! Ich hab die einmal Ignoriert und bin ohne Absage nicht erschienen, einmal und nie wieder…“ Mike schüttelte sich einmal, als könnte er die Erinnerung daran wieder loswerden. „Dann müssen wir aber gleich los, schließlich muss ich noch meine Badesachen hohlen.“ „Ja, aber lass mich noch schnell zu Ende essen!“ Pünktlich um zwei Uhr kamen wir dann am Eingang zum Freibad. Lina und Luke waren schon vor uns da gewesen, nun fehlten noch Tim, Sam und Chris. Als erster kam Chris bei uns an. „Bist du sicher dass die kommen?“ fragte Mike mit einem Blick auf seine Uhr. Die fehlenden zwei waren mittlerweile schon eine Viertelstunde zu spät. „Ja, und das will ich ihnen auch geraten haben.“ „Sam war doch bis heute bei seinen Verwanden auf dem Land, oder nicht? Und Tim kommt eh nur zum Feiern raus, ansonsten ist der nur am zocken.“ „Oh glaub mir, die kommen.“ Mit einem verschlagenen Grinsen sah Lina Mike an und ich fing langsam an mich zu fragen, wie viele Seiten ich wohl noch von ihr zu sehen bekam. „Mit was hast du ihnen Gedroht?“ fragte Mike mit besorgtem Unterton. „Weißt du noch Karneval? Ich hab gedroht es bei der nächsten Gelegenheit publik zu machen.“ Zwar wusste ich nicht was an dem Tag passiert war, aber an Mikes Gesichts Ausdruck schien es etwas zu sein, was eigentlich nicht jeder wissen sollte. „Sorry dass ihr warten musstet! Wir haben den Bus verpasst!“ Außer Atmen kamen die beiden noch Fehlenden Jungs bei uns an. „Was heißt denn bitte schön wir? Du hast doch noch unbedingt mit dem Mädchen flirten müssen, dabei hat man doch schon von weitem gesehen das du bei der keine Chance hattest!“ Sam winkte Tims Einwand einfach ab und ging Schnurstracks zu den Kassen vor. Fertig umgezogen standen wir nun vor den Schließfächern und warteten auf das einzige Mädchen in unserer Runde. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Lina dann auch endlich mal aus der Umkleide uns verstaute ihre Sachen. Ich musste sagen, in ihrem schwarzen Bikini sah Lina verdammt Sexy aus, und wäre ich nicht schwul und hätte Mike, wär ich von ihr sicher nicht abgeneigt. Tim, Sam und Chris hielten sich anscheinend zurück, aber man sah dass sie nicht ganz abgeneigt waren. Ich wusste nicht ob es daran lag das die sich schon so lange kannten oder daran das sie Mikes Cousine war, aber Luke hingegen sah aus, als würde er gleich anfangen zu sabbern. „So Jungs! Wir können dann!“ Breit grinsend drückte sie Sam ihr pinkes Badetuch in die Hand und nahm sich dann seinen als auch Chris Arm und ging los Richtung Wiese. Nachdem Lina dann endlich einen guten Platz ausgesucht hatte breiteten wir unsere Badetücher aus. Ich legte mich auf mein Handtuch und genoss erst mal die Sonne auf meiner Haut. „So ich geh jetzt ins Wasser! Wer kommt mit?“ Fragte Tim und machte sich schon mal auf den Weg, ohne auf die Antwort der anderen zu warten. „Ich bleib noch etwas in der Sonne liegen.“ Sagte Lina uns legte sich ebenfalls auf ihr Badetuch. „Kommst du mit?“ fragte mich Mike. „Nein, ich glaube ich bleib auch noch etwas hier.“ „Ok“ Sagte Mike und folgte dann als letzter den Jungs Richtung Becken. Nur noch ich und Lina blieben zurück. „Sag mal, woher wusstest du dass ich bei Mike war?“ Fragte ich Lina. „Nennen wir es einfach mal weibliche Intuition. Und anscheinend hatte ich ja recht.“ Lachte Lina. Ich wusste nicht genau wie viel Zeit vergangen war, denn es war einfach zu entspannend so mit geschlossenen Augen in der Sonne zu liegen, doch irgendwann tropfte etwas Kaltes und Nasses auf meinen Bauch. Kurz darauf ließ sich dann ein genauso kaltes und nasses auf mich nieder. Ich öffnete die Augen und sah direkt in Mikes Grinsendes Gesicht. „Du ist schwer, weißt du das? Ich krieg kaum noch Luft!“ Sagte ich Lachend. „So schwer bin ich nun auch wieder nicht! Gestern Abend hat es dich ja auch nicht gestört.“ Verschmitzt sah er mich an und ich wusste natürlich nichts außer meinem roten Gesicht zu erwidern. Auch die anderen waren wieder zurückgekommen und ärgerten Lina indem sie sie Nass machten. Ich lachte einmal und ließ mich dann von Mike küssen. „Ihr seid zusammen?!“ Kam es augenblicklich von Tim. Und auch Sam und Chris sahen uns mit großen Augen an. „Das wusstet ihr nicht?“ Fragte ich ebenso zurück. „Nein, aber das erklärt warum ich Mike die letzten Tage nur am Abend erreichen konnte!“ Lachte Chris. „Los lass und ins Wasser gehen.“ Sagte Mike zu mir und bevor ich was erwidern konnte, stand er auf, zog mich auf die Beine und dann auf seine Arme. Erschrocken klammerte ich mich an ihm fest, während er in Richtung Becken losrannte. „Mike, nicht! Lass mich runter!“ Doch ich wurde einfach ignoriert und so kam es wie es kommen musste, Mike sprang mit mir ins kühle Nass. Prustend kam ich wieder an die Wasseroberfläche und konnte noch sehen wie Luke das gleiche mit einer kreischenden Lina machte. Herbst Endlich war die Schule zu ende. Ich stand an der Station und wartete auch die Straßenbahn, und hoffte dass der Rest des Tages besser werden würde, als der Teil den ich schon hinter mir hatte. Denn irgendwie war heute nicht mein Tag. Auf dem Weg zur Schule hatte es auf einmal angefangen zu regnen, doch zum Glück hatte ich einen Schirm dabei, nur ist der auf der Hälfte des Weges kaputt gegangen. Dann wurde ich von meinem Lehrer für etwas an gemeckert, was ich gar nicht getan hatte und kurz darauf wäre ich fast die Treppen runter geflogen. Nun stand ich im Regen, da diese Station keine Überdachung hatte und wartete drauf das die, noch immer nicht kommen wollende, Straßenbahn kommt. Was für ein super Freitag. Mein einziger Hoffnungsschimmer für diesen Tag war Mike, denn den würde ich gleich nach einer Woche endlich wieder sehen. Leider waren Mike und nicht mehr auf derselben Schule, aber dank ihm hatte ich mehr Selbstvertrauen aufbauen können und so viel es mir um einiges leichter Freundschaften in meiner neuen Klasse schließen zu können. Ich warf einen Blick auf die Anzeigetafel und konnte gerade noch die Meldung lesen dass meine Straßenbahn wegen Verspätung ausfällt. Die nächste kam erst in einer viertel Stunde. Ich seufzte einmal und ließ meinen Kopf nach vorne hängen. Böser Fehler, denn sofort regnete es mir in den Nacken und die kalten Tropfen bahnten sich ihren Weg meinen Rücken runter. Als dann die Bahn endlich kam, waren meine Sachen vollkommen durchnässt und ich fror. Ich war nie so froh wie in diesem Moment endlich in eine überfüllte Bahn zu kommen und nun konnte ich es gar nicht mehr aushalten endlich Mike zu sehen. Wieder halbwegs aufgewärmt und getrocknet stieg ich dann wieder aus um den Rest des Weges zu Fuß zu Mike zu gehen. Doch auch diesmal zeigte sich das heute nicht mein Tag war, denn genau in dem Moment als ich neben einer großen Pfütze lang ging, fuhr ein Auto mit hoher Geschwindigkeit durch. Ehe ich mich versah war ich wieder nass, so richtig nass und das mit dreckigem Wasser. Denn Rest des Weges zu Mike rannte ich fast schon. Ich wollte einfach nur noch zu ihm. Aus der Puste kam ich dann endlich bei ihm an und drückte auf die Klingel. „Da bist du ja endlich, was hat… was ist denn mit dir passiert?“ Mike hatte mir die Tür geöffnet und sah mich nun mit großen Augen an. „Heute ist nicht mein Tag!“ brachte ich nur mit vor Kälte klappernden zähnen raus. „Sieht man, aber komm erst einmal rein!“ Mike ließ mich ins Haus und ich zog mir schnell meine Schuhe und Jacke aus. „Willst du duschen gehen?“ Dankend nickte ich und ging dann zusammen mit ihm hoch ins Bad. Mike legte mir ein Handtuch und frische Kleidung hin und ging dann wieder, mit den Worten er wartet unten im Wohnzimmer auf mich. Nachdem ich dann, frisch geduscht und wieder einigermaßen aufgewärmt aus dem Badezimmer kam, machte ich mich schnell auf den Weg die Treppen runter ins Wohnzimmer zu Mike. Er lag auf der Couch und sah zu mir als ich durch die Tür kam. Ich schmiss mich auf ihn drauf und gab ihm einen langen Kuss. „Ich hab dich so vermisst!“ Mike lachte kurz ehe er antwortete. „Ich dich auch!“ Er gab mir noch mal einen Kuss und sah mich dann fragend an. „Was denn passiert das du so vor meiner Tür standst?“ Ich seufzte einmal und ließ meinen Kopf auf seine Brust sinken, ehe ich ihm erzählte was mir heute alles passiert war. „Ja, heute scheint echt nicht dein Tag zu sein.“ Sagte Mike als ich fertig war. Ich nickte einmal und legte mich dann etwas gemütlicher auf Mike hin. „Willst du dich nicht vielleicht neben mich auf die Couch legen, statt auf mich drauf?“ Ich schüttelte einmal den Kopf und drückte mich noch etwas enger an ihn. „Mir ist immer noch kalt!“ Behauptete ich. Mike lachte einmal und legte dann seine Arme um mich. „Dann sollte ich das vielleicht mal ändern!“ Und wie erhofft ist der Tag doch noch ganz schön geworden. Weihnachten Mike und ich waren nun schon fast ein halbes Jahr zusammen und immer noch so glücklich wie am Anfang. Heute war Weihnachten und da sich unsere Eltern ebenfalls gut verstanden, hatten sie beschlossen, dass wir gemeinsam den zweiten Weihnachtstag feiern. Mike und ich hatten uns nach dem Essen ins Wohnzimmer verdrückt, wo wir nun auf dem Sofa saßen. Ich hatte meinen Kopf auf Mikes Schoß gelegt und wir sahen uns das Geschenk an, welches ich Mike gemacht hatte. Es war ein großer Bilderrahmen in den ich eine Sammlung Bilder geklebt hatte, die ich über die letzten Monate gesammelt hatte. Es waren Bilder von Mike und mir, mal mit Lina, Luke, Sam, Tim und/ oder Chris. Eines der besten Bilder war das, wo wir an Mikes achtzehntem Geburtstag versucht haben ein Gruppenfoto von uns allen sieben zu schießen, aber Tim und Chris anfingen sich zu streiten, ich von der Couch fiel und Mike beinahe mit zerrte und Lina Luke küsste, welcher sie total perplex und mit weit aufgerissenen Augen ansah. Nach diesem Abend sind die beiden dann auch endlich ein Paar geworden. Der einzige, der fröhlich Grinsend in die Kamera gesehen hatte, war Sam. Dann gab es noch eins von mir und Mike, wo wir im Herbst draußen mit Lina unterwegs waren. Ich saß auf dem Bild auf Mikes schultern und klammerte mich ängstlich an seinem Kopf fest, aus Angst gleich runter zu fallen. Direkt daneben war das Bild von Tim, als er eingeschlafen auf Linas Couch lag und wir ihn mit wasserfestem Edding im Gesicht bemalt hatten. Das war ein Spaß, als er dann wieder wach war und nicht wusste warum wir alle so lachen mussten. „Sollen wir hoch in mein Zimmer damit ich mich ordentlich bei dir bedanken kann?“ flüsterte Mike mir ins Ohr. „Nein, unsere Eltern sitzen hier!“ „Na und?“ „Du kannst doch wohl noch etwas warten, oder? Ich übernachte heute eh bei dir.“ Sagte ich Grinsend. „Mir bleibt wohl nichts anderes übrig.“ Mike zog einen Schmollmund und sah beleidigt in die andere Richtung. Lachend zog ich Mikes Gesicht wieder zu mir runter und gab ihn zur Wiedergutmachung einen Kuss. „Ich liebe dich.“ Sagte Mike leise gegen meine Lippen. „Ich liebe dich noch viel mehr!“ Gab ich zurück und küsste Mike wieder. „Du kannst doch wohl noch etwas warten, oder? Ich übernachte heute eh bei dir.“ Sagte ich Grinsend. „Mir bleibt wohl nichts anderes übrig.“ Mike zog einen Schmollmund und sah beleidigt in die andere Richtung. Lachend zog ich Mikes Gesicht wieder zu mir runter und gab ihn als Wiedergutmachung einen Kuss. „Ich liebe dich.“ Sagte Mike leise gegen meine Lippen. „Ich liebe dich noch viel mehr!“ Gab ich zurück und küsste Mike wieder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)