Ménage-à-trois von Mju ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Titel: Ménage-à-trois Pairing: YamatoxSora, YamatoxTaichi Autor: Hajime Genre: Shonen Ai, Hetero, Comedy Anm. Die Charaktere gehören nicht mir. /…………../ Gedanken „………….“ Gespräche, Dialoge KAPITEL 7 Später als geplant kam Taichi an dem Wohnkomplex an, in dem Yamato wohnte. Es war bereits nach sieben und schon dämmrig, als er die Stufen in den 3. Stock hinaufstieg und an die graue Türe klopfte. Einige Minuten wartete er, doch niemand öffnete. Ungeduldig wie er war, klingelte er und klopfte gleich darauf noch mal. Nur Augenblicke später konnte er hören, dass von innen aufgesperrt wurde und Yamato die Türe aufmachte. „Tai …“, japste der Blonde überrascht, „Was machst du denn hier?“ „Ich wollte dich besuchen.“ Skeptisch betrachtete er den roten Fleck am Hemdkragen seines Freundes. „Oh …“ Aus dem Inneren der Wohnung hörte Taichi plötzlich jemanden sprechen und eine Tür, die ins Schloss fiel. Hinter Yamato tauchte ein braunhaariges Mädchen in einem engen fliederfarbenen Kleid auf. Sora. „Tai!“, begrüßte sie ihn freudig. Doch der Angesprochene brauchte einigen Momente, um sich zu fangen, ehe er antworten konnte. „Was machst du hier?“, entkam es ihm etwas kühler, als geplant. „Ahm … ich besuche Yamato.“, erwiderte sie unsicher. „Ja, klar …“ Gerade wollte er kehrt machen, um die Stufen wieder hinunter zu gehen, doch plötzlich machte sich ein Gedanke in seinem Kopf breit. /Nein./ „Ich auch.“, fügte er lächelnd hinzu. Anhand von Yamatos Gesichtsausdruck konnte man ihm seinen Schock deutlich ablesen. Sora legte ihren Kopf ein wenig schief, ging ein paar Schritte zurück und machte sich auf den Weg in die Küche. „Dann hole ich noch ein Glas!“, rief sie und verschwand hinter der Tür. Liebevoll lächelnd fragte Taichi: „Willst du mich nicht reinlassen?“ „Äh, doch. Entschuldige … komm rein.“ Mit skeptischem Blick machte er seinem Freund Platz, sodass dieser in den Vorraum konnte. Er zog sich seine Schuhe aus und platzierte sie neben Soras. Dann warf er Yamato einen seitlichen Blick zu. „Wieso schaust du so skeptisch?“ „Ist das nicht offensichtlich?“ „Yamato … ich werde nichts tun, okay?“ Irritiert vom seltsamen Verhalten seines Gegenübers trat er einen Schritt zurück. „Was hast du dann vor?“, fragte er. Taichi überwandt die kleine Distanz zwischen den beiden und legte ihm eine Hand auf die Wange. Vorsichtig hauchte er ihm einen Kuss auf die Lippen. „Hm?“, entkam es Taichi und er grinste leicht. Ohne auf die Frage einzugehen, ging er in das Wohnzimmer und lies den verwirrten Yamato stehen. Just in diesem Moment kam ihm Sora mit einem Glas entgegen, das eine blaue Flüssigkeit enthielt. Fragend hob Taichi eine Augenbraue, während er sich auf das Sofa setzte. Er nahm das Glas hoch und inspizierte dessen Inhalt. /Gift?/ „Schau nicht so angeekelt, das ist Heidelbeersaft mit Kiwi, Karotte und Brombeeren und Ingwer.“ Mit in die Hüften gestemmten Händen sah das Mädchen auf ihn herab, ehe es sich neben ihn setzte. „Ohne Zucker, rein biologisch.“ „Bist du auf einem Bio-Trip?“, entgegnete Taichi und roch an dem vermeintlichen Getränk. /Ingwer…? Iiehh…/ „Nein, gar nicht. Ein paar Mädels aus meinem Sportklub machen bei einem Wettbewerb mit und haben mich gebeten, sie dabei ein wenig zu unterstützen, indem ich ihre Kreationen an meine Freunde verkoste und deren Meinungen einhole.“ Inzwischen hatte Yamato ihnen Gesellschaft geleistet und sich den beiden schräg gegenüber auf einen grünen Sitzsack gesetzt. Weiterhin mit skeptischem Blick beobachtete er Taichi. „Und da dachtest du dir, du machst Yamato zu deinem ersten Opfer?“ „Meine Mutter und ein paar andere habe ich auch schon verköstigt, also nein.“, gab sie lächelnd zurück. „Verstehe.“ /Na dann mal los .../ Vorsichtig nippte er an seinem Glas. Überraschenderweise schmeckte er aber keinen Ingwer, die Mischung hatte nur einen wenig scharfen Nachgeschmack, der allerdings nicht störte. „Geschmacklich ist es ok… aber sag mal … wieso ist das so blau? Brombeeren sind zwar schwarz und Heidelbeeren blau, aber das hier ist … so … Malkastenblau.“ „Mh … naja, ich hab ein wenig zu viel … Lebensmittelfarbe … erwischt …“, gab Sora kleinlaut zu. „Biologisch, ja?“ Entschuldigend grinste das Mädchen ihn an. Da sich die Stimmung gelockert hatte, unterhielten sich die drei den Rest des Abends relativ entspannt. Bis Taichi ein pikantes Thema ansprach. „Sag mal Sora … hast du eigentlich einen Freund?“, fragte er mit der unschuldigsten Miene, die er aufbringen konnte. Mit überraschtem Gesichtsausdruck sah sie ihn an. „Nein … nein, habe ich nicht.“ „Dann gibt es aber sicher jemanden, den du magst, oder?“, hakte er weiter nach. Mit einen kaum erkennbaren Seitenblick auf Yamato und einen Rotschimmer im Gesicht antwortete sie: „Ja ...“ Ihr Blick richtete sich gegen den Boden und sie begann, mit ihren Fingern zu spielen, indem sie sie aneinander rieb. Manche Leute taten das, wenn sie nervös oder aufgeregt waren. „Und wen?“ „Taichi…“, warf Yamato leise drohend ein. „Was denn? Es interessiert mich eben, dich etwa nicht?“ Der freche Blick entging Yamato nicht und er presste die Lippen aufeinander. Da dieses Spiel gewonnen war, richtete Taichi seine Aufmerksamkeit wieder auf Sora, die etwas unsicher die Beine angezogen hatte. Eigentlich war ihr Kleid für so eine Art zu Sitzen zu kurz... „Sora?“ „Ja...“ „Willst du es mir nicht sagen?“ Innerlich seufzend lehnte Taichi sich ein Stück nach vorne. „Hm, das ist es nicht. Nur…“ Wieder ein Seitenblick auf das Objekt beider Begierden. „Schon gut, ich wollte dich nicht drängen.“ Entschuldigend legte er seiner Freundin seine Hand auf die Schulter. Die sah ihn an und zog die Mundwinkel ein wenig hinauf. „Und hast du eine Freundin, Tai?“, entgegnete sie fragend. „Nein, ich habe keine Freundin.“ „Gibt es dann ein Mädchen, das du gern hast?“ „Meinst du, im Sinne von lieben?“, fragte er. „Ja.“ „Das gibt es nicht.“ „Oh.“ „Wieso klingst du so überrascht?“, wollte Taichi wissen. „Weil ich immer dachte, dass du eine Freundin hast. Oder jemanden, den du liebst.“ Sollte er sich nun selbst ins Abseits manövrieren? Ach, nein. „Was bringt dich zu der Annahme?“ „Weibliche Intuition.“ Lachend lehnte er sich wieder zurück. Beleidigt verkreuzte Sora die Arme vor der Brust. Ihre Füße wanderten wieder auf den Boden. „Was ist daran lustig?“ Keiner der beiden bekam mit, dass Yamato sich seufzend an die Stirn griff. „Ni…chts. Tut mir leid…“, japste er. „Jaja, ich weiß, dass du davon nichts hältst, weil es nicht ´wissenschaftlich´ erwiesen ist… trotzdem war ich mir so sicher, dass es jemanden an deiner Seite gibt.“ „Es gibt auch Behauptungen über den sogenannten sechsten Sinn, der gerüchterweise existieren soll, Sora.“, stachelte Taichi. „Den gibt es!“, antwortete sie. „Nein, gibt es nicht.“ „Doch! Es gibt Beweise. Wenn zum Beispiel eine Mutter plötzlich das Gefühl hat, dass es ihrem Kind nicht gut geht, oder man auf einmal nachts mit einem seltsamen Gefühl im Bauch aufwacht, dass etwas nicht stimmt und man dann im Wohnzimmer den röchelnden Hund entdeckt.“ „Eine Mutter hat doch oft das Gefühl, dass es ihrem Kind nicht gut geht, vor allem dann, wenn es in der Pubertät ist. Und zum Beispiel Hund: Vermutlich waren die Geräusche zu hören und für die Person untypisch. Weißt du, der Körper, oder besser das Gehör gewöhnt sich an typische Nachtgeräusche, und auch, wenn alle 2 Stunden der Zug hinter dir vorbei fährt wirst du es irgendwann nicht mehr hören. Wenn dann ein Geräusch vorkommt, dass normalerweise nicht da ist, wachen wir auf. So einfach ist das.“, erklärte Taichi sachlich. „Sora … was Taichi sagen will ist, dass die Sachen, die du als Beispiele genannt hast auch anders erklärbar sind.“, schaltete sich Yamato in die Unterhaltung ein. „Und trotzdem gibt es diesen sechsten Sinn, genau so, wie die weibliche Intuition.“, sagte sie mit leicht trotzigem Unterton. Was brachte es sich, mit einer Psychologiestudentin zu streiten? Und dazu noch über Dinge, die in die Psyche gingen? Um einen Streit zu verhindern, machte Yamato den Vorschlag, sich eine DVD anzusehen. Auch deshalb, weil ihm das Verhalten seines Freundes suspekt vorkam. Er war zu nett zu ihr, für seinen Geschmack. Er wollte verhindern, dass Taichi doch noch etwas sagte, was Sora als Anhaltspunkt auffassen konnte. Sora wollte „The sixth Sense“ sehen, während Taichi mehr für einen Horrorfilm war. „Ihr müsst euch schon entscheiden…“, meinte Yamato. „Was willst du sehen?“, fragte Sora. „Mir ist das egal.“, gab er mit einem Schulterzucken zurück. „Taichi, siehst du dich als Gentleman?“, fragte Sora. „Äh … denke schon … wieso?“, fragte er perplex, während er sie irritiert anblinzelte. „Gut, dann sehen wir uns „The sixth Sense“ an.“, gab sie fröhlich zurück und holte besagte DVD aus ihrer Hülle. „Oh, so war das gemeint…“, nuschelte Taichi kaum hörbar. Während der Film lief saßen sie zu dritt auf dem Sofa. Sora schmiegte sich leicht an Yamato und legte ihm auch kurz den Kopf auf seine Schulter. Er wiederum hatte seinen Arm um ihre Schulter gelegt. Da der Blonde in der Mitte saß (mittlerweile hatte er herausgefunden, dass er sich den denkbar schlechtesten Sitzplatz ausgesucht hatte) konnte er nicht aus. Von der anderen Seite lehnte sich Taichi kaum merkbar, aber mit einem Grinsen, welches nur Yamato sehen konnte, an seine andere Seite. Bei etwa der Hälfte des Filmes spürte Taichi, wie sein Freund seine Hand nahm und ihre Finger verhakten sich ineinander. Fragend blickte er ihn an und sah dabei, dass Sora auf der anderen Seite eingeschlafen war, immer noch eng an ihn gelehnt mit Yamatos Arm um ihre Schultern. Dieser versuchte, den Bildschirm zu fixieren. „Taichi?“, flüsterte er leise. „Hm?“ „Ich liebe dich. Und Sora. Ich liebe euch beide.“ Unsicher blickte der Blonde ihn an. Taichi unterdrückte den Drang, von seinem Freund wegzurutschen und aufzustehen. Das kam ihm etwas zu schnell. „Warum?“, fragte er stattdessen, ebenso leise. „Ich weiß es nicht.“, flüsterte er und verstärkte den Griff um Taichis Hand. Yamatos Finger waren warm. Er blickte ihn an und erwartete … ja, was erwartete er nun von ihm? Seine Augen spiegelten nicht nur Unsicherheit, sie waren hilfesuchend an Taichi gerichtet und nebenbei war da noch etwas anderes in ihnen zu sehen. Zuneigung? „Yamato, lass uns nachher darüber reden, ja?“, flüsterte Taichi, deutete auf Sora und küsste ihn kurz. Dann unterbrach er den Augenkontakt, denn er hatte das Gefühl, in diesem Blau zu ertrinken. „Ich kann Sora ins Bett bringen.“, entgegnete Yamato. Natürlich konnte er das tun, aber Taichi wollte nicht, dass Sora da lag, wo normalerweise er war. Außer ihm sollte niemand in Yamatos Bett liegen. Andererseits war sein Gegenüber gerade so einlenkend und offen, dass er diese Chance nutzen sollte. Die Entscheidung fiel ihm daher alles andere als leicht. Mit sich ringend gab er ein Seufzen von sich und willigte ein. Er lies Yamato los und stand auf. Dieser löste sich vorsichtig von dem Mädchen und nahm sie auf den Arm. Sie kuschelte sich im Schlaf an seine Brust. Als Yamato wieder aus dem Schlafzimmer zurück kam, hatte Taichi bereits den Fernseher ausgeschalten und saß wieder dort, wo er davor gesessen hatte. Yamato schloss die Schlafzimmertür hinter sich und setzte sich ihm gegenüber, indem er sich im Schneidersitz auf die Garnitur setzte. „Was meinst du damit?“, begann Taichi das unterbrochene Gespräch. „Ich meine das, was ich gesagt habe. Ich liebe dich. Wirklich. Aber ich liebe Sora auch.“ Wie besagte Person am frühen Abend, kauerte sich nun Yamato zusammen und zog die Beine an. „Ich liebe es, wenn sie lacht, wie sie sich bewegt, ich mag ihre Stimme und den Geruch ihrer Haare. Ich mag das Gefühl ihrer Lippen auf meinen und wenn sie mich berührt. All das liebe ich aber auch an dir. Ich möchte dich umarmen, dich küssen, mit dir schlafen und dir nahe sein. Ich liebe dich. Nur … all das will ich mit Sora auch tun. Ich weiß, dass ich dich damit verletze, aber du wolltest eine Entscheidung von mir, die ich dir nicht bieten kann. Ich kann mich nicht zwischen euch beiden entscheiden, Taichi.“ Der letzte Satz kam ihm mehr geflüstert über die Lippen. Taichi konnte sehen, wie seinem Freund Tränen in die Augen stiegen. „Ich will dich nicht verlieren, ich will auch Sora nicht verlieren, aber … du hast eine Beziehung, die sie mit ein bezieht abgelehnt und ich befinde mich gerade in einer Zwickmühle.“ Er senkte den Kopf. „Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich das handhaben könnte, wer von euch beiden mir mehr bedeutet. Und ich kann es nicht, weil ihr mir beide gleich viel wert seid. Ich will keinem von euch wehtun.“ Schniefend wischte Yamato sich über die Augen, die er wieder auf sein Gegenüber richtete. „Hilf mir doch Tai …“ Dieser holte tief Luft und lies sie langsam wieder heraus. „Yamato …“ Dass Yamato Sora mochte, war von Anfang an nicht zu leugnen. Dass er sich in sie verliebt hatte, war allerdings ein großes Problem und von Taichis Seite her nicht vorherzusehen. Welche Reaktion erwartete er denn jetzt von ihm? Gut, er hatte sein OK an Yamato gegeben, sich mit Sora zu treffen. Ob er damals schon mehr für sie empfand als Neugierde? Und wieso hatte er das nicht schon damals hinterfragt? Zwar hatte er gemeint, er würde Yamato lieber teilen, als ihn zu verlieren, aber natürlich wollte er der Einzige für ihn sein. Er wollte ihn nicht teilen. Dass diese Einsicht etwas zu spät kam, wurde Taichi mehr und mehr klar. Die Frage war nur, ob er sich wirklich so darauf versteifte, Yamatos einziger Partner zu sein. Bis vor Kurzem war er der Meinung, Yamatos Interesse würde sich mit der Zeit verlieren, dem war aber nicht so. Nein, es war das komplette Gegenteil eingetreten. „Yamato, ich will dich definitiv für mich… deshalb kann ich auch keine Beziehung zu dritt eingehen. Sora weiß immer noch nichts von mir, oder?“ Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Woher willst du wissen, dass SIE nichts gegen mich hätte? Ich glaube kaum, dass sie es toll finden würde, wenn ihr Freund für einen anderen Mann die Beine breit macht.“ „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.“, gab er zu, „Aber mit dir bin ich zusammen, deshalb wollte ich … ich weiß auch nicht …“ Taichi legte seinem Freund die Hände auf die Schultern, sodass dieser den Kopf anhob, um ihn anzusehen. „Dass du das Interesse an ihr nicht auf Knopfdruck verlieren kannst, ist mir klar, aber ich will nicht, dass sie deine Freundin wird. Ich will nicht, dass du mit ihr das tust, was du mit mir tust. Du sollst sie nicht anfassen! Und du sollst sie erst recht nicht küssen. Seit wann küsst ihr euch überhaupt?!“ In Rage geraten lies Taichi Yamatos Schultern los, um Abstand zu gewinnen. Er lehnte sich nach hinten, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. „Wie konnte das nur so schief gehen?“, fragte er, wobei die Frage mehr an sich selbst, als an sein Gegenüber gerichtet war. „Kannst du sie nicht einfach wieder als normale Freundin sehen? Kannst du nicht einfach aufhören, sie als potentielle Liebhaberin zu behandeln? Weißt du, wie sie dich ansieht? Sie ist dabei, sich in dich zu verlieben. Und wenn das passiert ist, was hattest du dann vor zu tun? Hättest du ihre Bitte nach einer Beziehung wirklich ablehnen können? Wo du doch behauptest, du würdest sie lieben? Wieso behauptest du da noch, du würdest mich lieben?“ Das Zittern in Taichis Stimme wurde deutlicher. „Weil ich euch beide liebe! Was soll ich denn machen? Gegen meine Gefühle kann ich nichts tun! Wieso verstehst du das nicht? Ich liebe euch beide. Auf die gleiche Weise.“ „Aber du kannst nicht mit uns beiden zusammen sein. Du kannst nur mit einem von uns beiden zusammen sein, auch wenn du uns beide liebst. Ich meine … wie bitte hattest du dir das vorgestellt? Dass du mit ihr zusammen kommst, während du mit mir zusammen bleibst und ich bei gemeinsamen Treffen so tue, als wäre ich ein ganz normaler Freund für dich? Hättest du vorgehabt, unsere Beziehung weiterzuführen und ihr einfach nie etwas davon zu erzählen?“ „Tai! Ich habe dir doch gesagt, ich weiß nicht, was ich machen soll! Wieso machst du mich jetzt so nieder? Warum denkst du, rede ich mit dir darüber?!“, spie er Taichi lauter entgegen als geplant, „In einer Partnerschaft soll man sich doch gegenseitig unterstützen, und du bist außerdem der Einzige, mit dem ich darüber sprechen kann! Ich will …“ „Was willst du?“, hakte er nach, da sein Freund nicht weiterredete. „Ein wenig … Verständnis deinerseits wäre nett. Dass du mit der Situation nicht glücklich bist, ist mir klar, aber ich kann im Moment nichts daran ändern und glücklich bin ich auch nicht.“ Mittlerweile fanden die ersten Tränen ihren Weg ins Freie. Diesmal wischte Yamato sie nicht fort. „Ich will mich nicht von dir trennen, aber ich kann Sora auch nicht mehr als normale Freundin behandeln, weil sie das für mich nicht mehr ist.“ „Würdest du ablehnen, wenn sie dich fragt? Könntest du das?“ Seltsamerweise tat ihm Yamato in diesem Augenblick leid. Er wollte ihn nicht weinen sehen. „Ich weiß es nicht.“ Taichi stand auf. Erschrocken von der plötzlichen Bewegung erhob sich auch Yamato. Aus Angst, er könnte gehen, griff er nach Taichis Handgelenk. „Nein.“, entkam es diesem, doch in der gleichen Sekunde tat es ihm auch schon wieder leid. Mit traurigem Blick lies er seine Hand wieder sinken. „Ich habe Verständnis für deine Situation. Aber ich bin dagegen, dass du dich weiterhin mit Sora triffst. Ich bin dein Freund, und wenn du dich nicht von ihr trennen kannst, dann trenne ich mich von dir. Euch zwei so…“, er suchte nach einem passendem Wort, „ … eng miteinander zu sehen tut mir weh. Ich sagte zwar, ich würde dich teilen, aber das will ich nicht. Ich will dich nicht teilen. Ich liebe dich. Ich liebe dich sehr, aber ich ertrage es nicht, jemand anderen an deiner Seite zu wissen…“ Den Klos, der sich in seine Kehle gesetzt hatte, hinunterschluckend wandte sich Taichi zum Gehen. Doch bevor er sich die Schuhe anziehen konnte, versperrte ihm Yamato den Weg. „Du willst mich dafür verlassen, dass ich mich verliebt habe, obwohl ich nie gesagt habe, dass ich mich von dir trenne?“ Enttäuschung und Wut, aber auch Trauer und Angst waren dem Blonden ins Gesicht geschrieben. Taichi machte einen Schritt auf ihn zu und schloss ihn in die Arme. Nur kurz, dann lies er ihn wieder los. Die feuchten Spuren der Tränen waren deutlich zu sehen. „Alles, was ich von dir möchte, Yamato, ist, dass du dich nicht mehr mit ihr triffst. Dass dir das weh tut, ist mir klar, aber ich bin für dich da und noch ist es nicht zu spät. Denk dabei auch an Sora. Wenn sie nicht mehr das Gefühl hat, du willst etwas von ihr, wird sie das im momentanen Stadium noch akzeptieren. Wenn sie sich mal in dich verliebt hat, ist es zu spät.“ „Aber … ich kann das nicht …“, entkam es ihm zitternd. Ohne noch weiter darauf einzugehen, schlüpfte Taichi in seine Schuhe. Was Yamato gesagt hatte, wühlte ihn mehr auf, als er dachte. „Und ich kann nicht akzeptieren, dass du jemand anderen außer mich liebst.“, flüsterte Taichi. Kaum waren diese Worte ausgesprochen, hatte er die Tür hinter sich ins Schloss fallen lassen. Regungslos stand Yamato im halbdunklen Vorzimmer. Jetzt, da ihn niemand mehr sehen konnte lehnte er sich an die Wand, lies sich daran hinuntergleiten und begann hemmungslos zu weinen. Er zog die Beine an und vergrub sein Gesicht zwischen seinen Knien. *:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:* Danke für´s Lesen! Rechtschreibfehler schenke ich euch. Lg, Mju Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)