Der Augensammler von YamiBakura (Man sagt die Augen sind die Spiegel zur Seele) ================================================================================ Kapitel 5: Liebe? ----------------- Akefia hatte die meiste Zeit des Tages vor dem Fernseher verbracht. Er war zwar nicht in Gefahr – dafür aber Malik! Akefia wollte nicht das sein Kumpel in den Knast kam. In den Nachrichten brachten sie zwar, dass es ein neues Opfer gab, aber weiteres kam nicht. Hoffentlich hatte Malik in seiner Wut nichts falsch gemacht! Irgendwann machte er aber wieder los – er hatte noch eine Verabredung mit Bakura. Mal sehen was sich alles aus diesen Abend ergibt. Sie trafen sich bei einer kleinen Pizzeria, sie war zwar beliebt, aber man bekam leicht einen Tisch. Bakura wirkte auf Akefia nervös, was ihn nachdenklich stimmte. Da kam wohl der Vertrauenslehrer mit ihm durch – er wollte wissen was los war und ob er irgendwie helfen konnte. Aber sie waren ja nicht hier um über ihre Probleme zu sprechen – sondern wollten schick was essen und dann… mal sehen. Vielleicht kam Bakura ja noch einmal mit? „Du siehst nervös aus, Kleiner“, begann Akefia dann doch, weil er es nicht mehr ertrug den Albino hin und her rutschen zu sehen. „Ist was passiert?“ Bakura legte den Kopf schief und seufzte. „Jemand hat meinen Mantel und den Schlüssel bei mir abgegeben. Unten im Eingang steht manchmal so ein Kerl, der hat es mir heute gegeben als ich von der Arbeit gekommen war.“ Es war kein schönes Gefühl zu wissen, dass man scheinbar der Nächste war! Bakura drehte sich andauernd um, fühlte sich verfolgt… als ob man jeden seiner Schritte genauestens beobachtete. Das machte ihn wahnsinnig! „Ich könnte jetzt sagen, dass du dich vielleicht geirrt hast und sie nur ein verrückter Fan von dir ist – aber wenn sie Zeitungsartikel vom Augensammler in der Wohnung hat…“ Es gefiel Akefia nicht, dass es scheinbar Jemanden gab, der ihm seinen Bakura wegnehmen wollte! Gut, dass verschaffte ihm mehr Luft und Sicherheit, aber er wollte gar nicht daran denken, dass jemand ihm seinen Bakura wegnehmen konnte! „Ich habe schon auf Arbeit nach ihr gesucht, aber nichts gefunden“, seufzte der Albino deprimiert und strich sich durch das weiße Haar. Akefia legte seine Hand auf die von Bakura, welche auf den Tisch lag. „Das wird schon Bakura. Ich bin sicher du tust dein Bestes und deshalb wirst du den Mörder finden. Ob es nun die Frau ist oder nicht.“ Dann streckte er die zweite Hand aus und strich über die bleiche Wange, lächelte dabei sanft. „Aber du solltest vorsichtig sein. Deine Augen sind nicht gewöhnlich, sie sind sehr hübsch und ich kann mir vorstellen das sie jemand haben möchte.“ Es war schon irgendwie süß zu sehen, wie rot Bakura wurde und seinen Augen dabei beinahe Konkurrenz machte. Nach und nach wurde Akefia leider klar, dass er diese Augen nicht entfernen konnte… Zum einen weil sie ansonsten hässlich werden würden – zum anderen weil er Bakura mochte. Genau wie es bei Malik war. Es gab zwei Gründe weshalb er die violetten Augen nicht besaß und dieselben Gründe würde es wohl bei Bakura auch geben… „Haben sie bereits etwas ausgesucht?“ Akefia zog beide Hände zurück und sah zu Bakura, welcher erst mal perplex aussah und dann den Kopf schüttelte. „Nein, noch nicht“, antwortete der Lehrer. „Wären sie so nett und brächten uns erst mal zwei Gläser Cola?“ „Natürlich!“, die Bedienung lächelte freundlich und klimperte mit ihren langen Wimpern. „Groß oder klein?“ Nachdem er Bakura einen Blick zugeworfen hatte, entschied der Weißhaarige, dass sie zwei große Gläser wollten. Sein kleiner Liebling sah müde aus, entkräftet und irgendwie auch am Ende mit den Nerven. Akefia hoffte das würde sich noch ändern! „Hier, Such dir was aus, ich zahle heute“, meinte Akefia und schob Bakura eine Speisekarte entgegen. Anfangs schien Bakura wiedersprechen wollen, ließ es dann aber doch sein und schaute in die Karte. Neben einigen Pizzen, gab es auch andere italienische Spezialitäten. Die Gläser mit Cola kamen nach wenigen Minuten an ihren Tischen an und Bakura hatte sich dann für Spaghetti mit Bolognesen entschieden. Akefia nahm dasselbe und informierte die Bedienung, welche sofort wieder davon huschte und sie alleine ließ. Es war ziemlich ruhig hier, die meisten Gäste unterhielten sich leise mit einander und konzentrierten sich ansonsten auf das Essen. „Wie geht es eigentlich deinem Kollegen – Ryou, richtig?“ Akefia wollte einfach wieder reden und ihm fiel gerade nichts Besseres ein! „Ja, Ryou“, nickte Bakura und wirkte auf ihn recht zerknirscht. „Ihm geht es gut… denke ich.“ „Warum so mürrisch? Hat er irgendwas getan?“ Der bloße Gedanke daran machte Akefia wuschig und am liebsten wäre er aufgesprungen um diesen Kerl aufzusuchen! Diese Gefühle kannte er nicht – es war ungewöhnlich! „Ach… ist nicht so wichtig“, seufzte Bakura. „Mach dir keine Sorgen, er hat mir nichts angetan.“ Akefia sah misstrauisch in die blutroten Augen. „Ich hoffe du weißt, dass ich das nicht nur auf körperliche Art meine.“ Immerhin konnte man einen Menschen auch schädigen, ohne ihn anzurühren und das hatte Akefia eher gemeint. „Es gibt immer Mal Ärger – ist ja nichts Weltbewegendes.“ „Das entscheide immer noch ich, mein kleines Problemkind“, summte Akefia und funkelte Bakura leicht an. „Also? Ich höre?“ „Du klingst so, als wärst du mein Psychologe oder so was, Akefia!“, beschwerte sich Bakura und schmollte kurz. „Bakura…“, seufzte Akefia. Dann kamen auch schon ihre Teller mit dem Essen gefüllt. Die Bedienung wünschte ihnen noch einen guten Appetit und ging wieder. „Guten Appetit, Akefia“, wünschte Bakura ihm und Akefia erwiderte diese Geste, bevor sie beide schweigsam zu essen begannen. Das Essen war sehr gut und Akefia fand einfach kein gutes Thema, über welches man sprechen könnte. Also konnte er doch einfach die Gesellschaft von Bakura genießen, oder!? Bakura sah zufrieden mit dem Essen aus und rieb sich den Bauch als er fertig war. „Lecker!“, meinte er lächelnd und Akefia konnte da nur zustimmen. „Wie wäre es mit einem Nachtisch?“ Bakura dachte gar nicht lange nach, sondern nickte sofort und nahm eine Karte wieder an sich um rein zu sehen was es alles so gab. „Tiramisu?“, fragte Bakura Akefia, welcher daraufhin nickte, die Bedienung her winkte und ihr Bescheid gab. Sie nahm die leeren Teller mit und brachte wenig später Teller mit Tiramisu. Lächelnd beobachtete Akefia wie Bakura sein Dessert aufaß und dabei ziemlich zufrieden wirkte. Währenddessen folgte auch bei Akefia ein Stück nach den Anderen, bis auch die Teller geleert waren und sie noch die Cola austranken. „Wie sieht´s aus? Kommst du nochmal zu mir?“, fragte Akefia charmant. „Äh…“, dachte Bakura nach und nickte dann zaghaft. „Ja, gerne.“ Die Augen vom Ägypter begannen zu glitzern und er rief die Bedienung, gab ihr das nötige Geld und stand dann zusammen mit Bakura auf. Dabei schnappte er sich dessen Mantel und half ihm dabei hinein zu schlüpfen – wie es ein Gentleman nun mal tat! Dann erst zog auch er sich den Mantel an. „Dann mal los.“ Akefia legte den Arm um Bakuras Schultern. Warum wusste er selber nicht so genau – wahrscheinlich einfach, um sich zu vergewissern das er da war und mitkam… freiwillig! Als er sich sogar leicht an ihn kuschelte, musste Akefia einfach lächeln. Ihm war schon immer aufgefallen wie anschmiegsam sein ehemaliger Schüler war – damals wie heute – dennoch freute es ihn unglaublich das Bakura sich an ihn schmiegte… Akefia fühlte sich gut – sehr gut! Er fühlte sich wie nach einem Mord – nach dem er die Augen wieder gestohlen hatte. Wenn er so darüber nachdachte – es fühlte sich sogar besser an, als wenn er mordete, dabei sah er nicht einmal in die Augen von Bakura… seltsam. Akefia führte den Jüngeren zu sich nach Hause, half ihm dabei, aus dem Mantel zu schlüpfen und ging ins Wohnzimmer. „Möchtest du was trinken? Einen Tee – oder eine heiße Schokolade?“ Gerade zweifelte Akefia gar nicht mehr daran das Bakura auch diese Nacht bei ihm schlafen würde. Es war immerhin recht spät und wenn sie hier noch etwas zusammen guckten, würde es noch später werden! Nachdem Bakura sich gesetzt und um einen Kakao bat, machte sich Akefia auf den Weg in die Küche um für Bakura und sich was zu Trinken zu machen. Dabei dachte er über Bakura nach. Da war irgendwas… Akefia hatte noch nie so ein kribbelndes Gefühl verspürt, ohne in die Augen von Jemand zu sehen. Selbst bei Malik! Konnte es etwa sein das er Bakura liebte…?! Akefia presste die Lippen auf einander, er hatte noch nie jemanden geliebt und war damit auch immer klar gekommen, aber jetzt, wo es sein könnte, dass er verliebt war, wusste er nicht, wie er sich fühlen sollte. Ihm war aufgefallen das er es nicht mochte, von Bakura getrennt zu werden, aber das hatte er bisher immer auf die roten Augen geschoben! Vielleicht lag das aber in Wahrheit an was vollkommen anderes? Der Lehrer schüttelte leicht den Kopf und ging zurück ins Wohnzimmer wo Bakura geduldig auf sein warmes Getränk wartete. Akefia wusste nicht wie er sich verhalten sollte, vor allem da sein ehemaliger Schüler so nachdenklich aussah – zugleich aber auch, als ob er jeden Moment was heraus schreien würde! Da Akefia nicht einmal annähernd wusste, was das sein konnte, machte es ihn irgendwie… Angst? Diese ganzen unbekannten Gefühle machten ihn noch wahnsinnig! „Akefia?“ „Ja? Was ist denn, Kleiner?“, fragte der Lehrer mit einem sanften Lächeln, ehe er wie gewohnt durch das helle Haar des Jüngeren streichelte, es sich durch die Finger gleiten lassen, während Bakura ihn ansah, als würde er ihn hypnotisieren wollen. „Also… ich… wollte dir was sagen!“ Der Polizist atmete tief durch und sammelte all seinen Mut, während ihm der Gedanke ‚Jetzt oder Nie!‘ in den Kopf schoss. „Du hast dich damals immer sehr rührend um mich gekümmert, egal ob ich mitten in der Nacht hier aufgetaucht bin, ob ich dich gebeten hatte in den Park zu kommen, weil ich mich zu schwach zum Laufen fühle oder du mich unterstützt hast, als ich in eine WG gezogen bin. Du hast mich nie irgendwie… angemeckert und nie die Geduld verloren, obwohl ich es dir damals wohl nie sehr einfach gemacht habe und… ich bin dir dankbar das du da warst, wer weiß, was jetzt sonst mit mir wäre?“ In Akefias Ohren klang das wie eine Danksagung und obwohl er es nicht wollte, rührte es ihn und sein Herz fühlte sich so leicht, wie nie zuvor an! „Dabei ist mir aufgefallen das ich… also… schon damals, vor meinem Abschluss, ich wollte es dir sagen, bevor ich gegangen bin, aber ich hatte so viel Angst und ich…“ Erwartungsvoll sah Akefia den Jüngeren an, wie dieser wieder tief ein und aus atmete und nicht wagte ihn anzusehen. „Ich… liebe dich, Akefia.“ ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Es war mit das erste Mal das Akefia nicht alleine auf stand… und das es nicht daran lag, weil er vergessen hatte den One-Night-Stand raus zu schmeißen. Nein… die Person neben ihm war nicht nur freiwillig da – sondern auch, weil da mehr zwischen ihnen war als Sex oder eine lockere Freundschaft. Akefia hatte nie gedacht sich wirklich ernsthaft zu verlieben, aber wenn er an das Geständnis von gestern dachte und diesen Jungen neben sich liegen sah – wie er friedlich schlummerte – wusste er nicht, wie er es nur so lange hatte ohne Bakura aushalten können. Er war gestern überrascht gewesen als der Junge ihm sagte, dass er ihn liebte… aber als er die Worte hörte, fühlte sich sein Herz offen an! Als würde es fliegen und sein Bauch verwechselte sich mit einer Waschmaschine! Es war ein großartiges Gefühl gewesen, wie hätte er da sagen sollen, dass er für Bakura nichts empfand? Denn es war so – er liebte diesen Jungen! Obwohl er nur dessen Augen wollte. Aber da sah man mal wieder, was geschah wenn man nur ‚Das eine wollte‘. Ehe man sich versah, verliebte man sich! „Was ist denn…?“ Als er die leise Stimme hörte, lächelte Akefia schlagartig. Er beugte sich runter und drückte der leicht geröteten Wange einen sanften Kuss auf. „Ich wollte dich nur aufwecken – es ist schon 10 Uhr“, hauchte Akefia in das Ohr seines Geliebten. „Mmh… ich will nicht aufstehen…“ Akefia hätte fast vergessen, dass sein kleiner Liebling ein Morgenmuffel war. „Na gut“, seufzte er. „Ich komme gleich wieder.“ Solange konnte Bakura schlafen, wenn er das unbedingt wollte. Akefia war der Letzte der was dagegen sagen würde. Also stand der Lehrer auf, streckte sich ausgiebig und begab sich in die Küche, um ein kleines Frühstück vorzubereiten. Dabei schaute er auf sein Handy. Malik hatte ihn gestern angerufen, aber er war nicht ran gegangen, in dem Moment war Bakura wichtiger gewesen… vor allem diese weichen Lippen! Da Akefia Malik als Kumpel ansah, schrieb er diesem per SMS, was gestern passiert war. Natürlich kurz formuliert um nicht zu viel zu schreiben. Vielleicht hätte er das überdacht, wenn er gewusst hätte, dass Malik ungefähr dasselbe wie Bakura fühlte… Da er es aber nicht wusste, schrieb er es ihm und brachte das Frühstück zum Bett, nicht wissend was Malik alleine planen konnte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)