Mondtänzerin von Serakio ================================================================================ Kapitel 1: 1. Sehnsucht des Mondes ---------------------------------- Sehnsucht des Mondes Nyoko war unruhig. Sie stand in einem kleinen Raum. Die Luft war stickig und mit dicken Rauchschwaden durchsetzt die aus den vielen großen Brennöfen an der Wand kam. Zitternd stand sie da und starrte ins Halbdunkeln wo eines der Mädchen die gerade noch mit ihr gearbeitet hatte vom Meister wegen einer Unachtsamkeit gerade verprügelt wurde. Gebannt vor Angst stand sie da und beobachtete das Geschehen. So böse war der Meister schon lange nicht mehr gewesen. IN diesem Augenblick wandte er sich um und entdeckte sie wie sie untätig dastand. „Los mach dich an die Arbeit sonst bist du die nächste“ brüllte er sie zornig an und seine Augen waren voller Hass. Rasch zog sie den Kopf ein nahm eine kriecherische Haltung ein zog ihre Kleidung fester um sich murmelte „Ja Meister selbstverständlich sofort“ und nahm rasch ihre Arbeit wieder auf. Ihre Aufgabe und die der anderen Mädchen war es in die gerade stillgelegten Öfen zu krabbeln, die übrigen Tonscherben herauszusammeln damit sie noch weiterverwendet wurden und vor dem neuen Brennstart den ganzen Ruß und die Asche herauszukehren. Rasch kehrte sie zu dem ihr zuständigen Ofen zurück und verrichtete ihre Arbeit stillschweigend. Nur nicht auffallen und bloß keinen Fehler machen. SO hatte sie das letzte Jahr überlebt. Zum Glück war bald Abend und der Meister würde sie alle in das kalte dunkle Zimmer auf ihre Strohmatten schicken. Sie sah auf ihren Korb und seufzte rasch blickte sie einen Moment zu Mitsuko hinüber die gerade dabei war ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Sie sah schrecklich aus ihr eines Auge war zugeschwollen und überall an ihrem Körper begannen sich blaue Flecken auszubilden. Doch von ihr war kein Laut zu hören nur die Tränen die stumm über ihre Wangen liefen während sie weiterarbeitete kündeten noch von dem Schmerz den sie gerade über sich ergehen lassen hatte. Rasch sah Nyoko wieder weg sie wollte nicht aufdringlich sein. Stumm und flink arbeiteten sie so die verbliebenen Stunden noch ab. Sie merkte wie sie langsam immer müder wurde und ihr Hunger wuchs. Endlich verkündete der Meister das es Feierabend sei. Stumm kroch sie hervor und trottete hinter Mitsuko her in die Reihe wo bereits die anderen standen. Erst wenn wirklich alle da waren ließ der Meister sie nach oben gehen. Sie beobachtete die anderen Mädchen die wie sie auch stumm und zitternd vor Angst in ihren zerschlissenen Lumpen und mit gesenktem Kopf dastanden und darauf warteten das der Meister sie für heute entließ. Als es endlich soweit war fast eine halbe Stunde war inzwischen seit dem verkünden des Feierabends vergangen schlichen sie müde hinauf holten sich ihr Essen setzten sich hin und aßen rasch ihr Abendessen bevor der Meister sie alle auf ihre Strohmatten schickte. Leise lag Nyoko da zitternd vor Kälte in dem nicht geheizten Raum und versuchte ruhig und tief zu atmen damit keiner merkte das sie nicht schlief. Erleichtert atmete sie auf als das Licht gelöscht wurde und das Weinen der Mädchen um sie herum langsam verebbte als diese einschliefen. Als sie sicher sein konnte das auch der Meister zu Bett gegangen war schlich sie leise durch den Raum und vorsichtig zur Tür hinaus den Flur des Traktes entlang bis zu einem Fenster am Ende des Ganges. Leise öffnete sie es und schlüpfte vorsichtig auf das Dach des Hauses. Es hatte den ganzen Tag geregnet und die Schindeln waren rutschig. Langsam lief sie Schritt für Schritt auf die andere Seite des Daches wo sich ein Felsvorsprung befand auf den sie sich hinab ließ und von dort dann in den Innenhof. Rasch eilte sie leise auf die im Dunklen verborgene Tür in der Mauer zu. Kaum dort angekommen sah sie sich rasch um und langte dann unter einen versteckten Felsvorsprung in dem ein schwarzer im Mondlicht leicht silbrig schimmernder Mantel lag. Sie hatte ihn bei ihrer Ankunft vor den Augen des Meisters versteckt. Rasch zog sie ihn über öffnete leise das Türchen und huschte hinaus. Dabei kontrollierte sie sorgfältig das ihre Kapuze gut saß. Niemand durfte sie erkennen sonst war sie geliefert. Rasch eilte sie zu dem nahe gelegenen See an ihre Lieblingsstelle der alten Weide. Sie kletterte den Stamm hoch und verbarg sich in den Zweige. Dann blickte sie auf den See hinaus in dem sich der Vollmond spiegelte der heute wieder eine sehr beruhigende Wirkung hatte und fing an sich an das vergangene Jahr zu erinnern... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)