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Die Flucht vor sich selbst...

Eine Grablicht-Fanfiction
von

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Die Wiedergeburt

Als ich auf einer Parkbank aufwachte, ohne zu wissen wo ich war, sah ich in den dunklen Sternenhimmel. Ich stand auf, nahm meine Tasche, die neben mir stand und lief auf eine dunkle Gestalt zu. Ich sah nicht viel und hatte keine Erinnerungen weder an was passiert sein könnte noch an wo ich war. Als ich mich ihm näherte, drehte er sich zu mir um und sagte überrascht: „Ah Chérie, Du bist ja bereits wach.“ Etwas überrascht blickte auch ich drein. Woher kannte der Mann mit den langen schwarzen Haaren, die zu einem Zopf zusammen gebunden waren, mich? „Welchen Namen trägst Du denn, Schönheit?“ fragte er mich mit einem französischen Akzent. Doch mit ein paar einzelnen Tränen in den Augen, die im Mondlicht glitzerten, sagte ich: „Das weiß ich nicht mehr. Ich weiß nicht mal wie ich hier her gekommen bin...“ Der Mann lächelte und sagte: „Beruhige Dich, Emily.“ Etwas verwirrt darüber, dass der Mann meinen Namen nun doch kannte fragte ich woher er dies tat. Er antwortete nur, dass er mir den Namen gegeben hatte, weil er einfach zu mir passte. Er nahm mich in den Arm um mich zu trösten und sagte, ich solle einfach bei ihm bleiben, denn er würde mich beschützen. Ich traute ihm nicht, riss mich von ihm los und sagte: „Wieso sollte ich ihnen trauen? Ich kenne sie nich-“ „Was hast Du zu verlieren, Chérie?“ Ich ging wieder auf ihn zu, denn er wirkte irgendwie vertrauenswürdig auf mich. Er lief voraus, nachdem er mir erklärte, dass ich ihm einfach folgen sollte. Auf dem Weg zu seinem Motorrad sah ich mich um und mir wurde schnell klar, wie schrecklich es war, ganz ohne Erinnerungen zu leben. Angekommen, setzte ich mich unsicher hinter den Mann. „Wie heißen Sie eigentlich?“ - „Nenn mich einfach David.“ Wir fuhren durch einen Wald und eine Stadt. Die Fahrt kam mir länger vor als sie wirklich war, denn ich wurde von Sekunde zu Sekunde nachdenklicher. Vor Davids Haus angekommen, stiegen wir beide ab. Er sah mir tief in meine hellblauen Augen, und erkannte schnell, dass ich total vertieft in meine Gedanken war. Er nahm meine Tasche und zog mich mit sich. Als wir in seiner Wohnung standen, und ich einen Spiegel an der linken Wand des Flures sah, betrachtete ich mich darinnen. Erst jetzt sah ich die roten Spritzer, verteilt auf meinem ganzen Körper und der Kleidung. „Herr David, warum bin ich denn voller Ketchup?“ fragte ich verwirrt. Er fing an zu lachen, denn er dachte ich machte Scherze. „Das ist kein Ketchup. Das ist Blut!“ Meine Augen weiteten sich allein bei der Vorstellung jeglicher Massen BLUT, die an mir waren. Ich wollte und konnte das einfach nicht glauben. „Was ist denn mit mir passiert?“ murmelte ich leise. „Ich weiß es nicht, Emily. Als ich Dich fand, sahst Du bereits so aus.“ antwortete Herr David. Ich begann zu weinen, woraufhin er mich in den Arm nahm und fest drückte. Nach kurzer Zeit ließ er mich wieder los und sagte, ich könne das ganze Blut abwaschen gehen, wenn ich wollte. Ich nickte stumm, lief in das Badezimmer, wartete bis er mir ein Handtuch gab, schloss nach ihm die Tür und begann zu duschen. Viele Minuten vergingen bis ich wieder aus dem Badezimmer gehen konnte. Im Wohnzimmer, welches direkt neben dem Badezimmer war, wartete auch schon David. Er sah zu mir und lächelte mir aufmunternd zu. Ich setzte mich neben ihn auf das Sofa und schmunzelte ihn an. „Wie geht es Dir, Emily?“ Ich nickte, um zu zeigen, dass es nun besser sei. Er stand kurz auf, um ebenfalls duschen zu gehen.

Das verwirrte Mädchen

Am nächsten Tag wachte ich im dunkeln auf. Ich konnte nichts sehen. Wo war ich? Was ist passiert? Ich wurde panisch und schlug beinahe um mich. Plötzlich packte mich jemand. „Ganz ruhig, Chérie.“ sagte Herr David. Ich beruhigte mich, während er etwas öffnete. Als ich aufstand bemerkte ich wo genau ich eben geschlafen hatte. „Wieso haben wir in einem Sarg geschlafen, Herr David?“ fragte ich nervös. „Weil wir Vampire sind.“ „Ach Quatsch. Vampire gibt es doch gar nicht.“ sagte ich lachend. Er streckte mir einen kleinen Handspiegel entgegen und sagte ich solle doch mal den Mund öffnen. Ich bemerkte meine spitzen Eckzähne, die mir zuvor nicht aufgefallen waren. Erschrocken blickte ich ihm in die Augen, denn ich konnte es nicht fassen. Ich war ein Fabelwesen. Panisch dachte ich darüber nach was dies zu bedeuten hatte. Ich würde Blut trinken, ich würde nie wieder in die Sonne gehen können. Herr David hatte mich zu einem Monster gemacht! „Wie konnten Sie nur?“ fragte ich ihn entsetzt. „Ich wollte doch einfach nur als Mensch ein normales Leben führen, und dann machten Sie mich zu einer Bestie!!!“ Weinend und schluchzend rannte ich aus der Wohnung hinaus. Ich wusste nicht wohin, doch ich wollte einfach nur weg. Ich rannte über die Straße, mitten in einen Wald. Es war stockduster, ich konnte nicht mal die eigene Hand vor Augen sehen. Viele Äste und Zweige sah ich nur kurz vor dem Stolpern, und konnte sie nur noch knapp hochheben. Plötzlich bemerkte ich etwas an meinem rechten Fuß. Ich fiel, doch durch meine Panik und Wut bemerkte ich nichts. Ich stand auf, humpelte zu einem Baum und ließ mich dort erschöpft zu Boden sinken. Erst jetzt bemerkte ich Nässe an meinem Fuß. Irgendetwas stimmte da nicht. Ich sah nervös an meinem Bein hinab, und bemerkte eine Wunde. Sie war noch frisch. Das muss passiert sein, als ich hingefallen war. Ich winkelte meine Knie an, legte meinen Kopf darauf und schloss die Augen für einen kurzen Moment. Plötzlich bemerkte ich ein Rascheln hinter mir, doch kurz darauf wurde es still. Ich muss mir das Geräusch nur eingebildet haben, dachte ich. Verängstigt saß ich dort. Unter einem riesigen alten Baum. Es war eine Trauerweide, neben einem See. Viele Tiere waren selbst jetzt, wo es wieder dunkel war noch wach. Ich bemerkte eine Eule, die direkt in dem Baum über mir saß, mehrere Zikaden, Fledermäuse, Mottenschwärme und außerdem Wolfsgeheul. Natürlich war ich damit noch beunruhigter als zuvor. Ich versuchte verzweifelt aufzustehen, doch es funktionierte einfach nicht. Jedes mal brach ich wieder zusammen. Ich gab auf, denn ich wusste es würde alles nur schlimmer machen. Eine plötzliche Stille ließ mich den Atem anhalten. Ich lauschte gebannt, und robbte in einen Busch um mich zu verstecken. „Emily...“ ich hörte verzweifelte Rufe von Herrn David. Unsicher ob ich nun antworten sollte oder nicht, blieb ich einfach still in dem Busch versteckt. Seine Blicke wanderten zu dem Baum, wo ich vor kurzem noch saß. Er schien das Blut zu bemerken. Jedoch lief er einfach an mir vorbei. Ich dachte immer Vampire hätten eine bessere Wahrnehmung als Menschen. Nachdem er an mir vorbeigelaufen war, und auch nicht mehr hörbar war, seufzte ich leise. Die Tiere begannen wieder Geräusche von sich zu geben und ich robbte zurück zu dem Baum. Gefühlte Stunden später bemerkte ich wie die ersten Spatzen zu zwitschern begannen. Da es Sommer war, war die Nacht nur sehr kurz.



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