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Humor Me

NaruSasu
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Sorry, dass es ewig gedauert hat, bis ich die zensierte Version hochgeladen hab, haaah;; Tat mir ein bisschen weh, das Zensieren, weil ich eine lustige Szene rausschneiden musste, wo Naruto ganz sexy mit den Zähnen ein Kondom-Tütchen aufreißen will und es kaputt macht lol >D Aber oh well, enjoy :D Komplett anzeigen

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Humor Me

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Humor Me -zensiert-

SHANK Comedy Club Tokio.
 

Dunkelbraune Augen betrachteten nüchtern, wie gelbe Kanji-Schriftzeichen in ein grelles Orange aufleuchteten und so Schatten auf sein blasses Gesicht warfen. Über den Kanji, in dicken, lateinischen Buchstaben, flackerten die vielversprechenden Worte „That’s Entertainment“ auf.
 

Der SHANK Comedy Club Tokio war kein gewöhnlicher Club. Er war nicht nur überraschend klein und einfach gehalten für einen Club in der berühmt-berüchtigten Spaßmeile Shibuya, sondern auch noch auf ein bestimmtes Thema spezialisiert – nämlich Comedy.
 

Ein Thema, womit Sasuke Uchiha nicht allzu viel am Hut hatte. Das lag nicht daran, dass er keinen Humor hatte, was ihm der Großteil seiner Bekannten und Kommilitonen wohl vorwerfen würde. Oh nein, er hatte durchaus Humor, nur war dieser eben etwas… Speziell und nicht unbedingt an die große Masse angepasst.
 

Er hatte guten Humor, wogegen die Anderen alle selbstverständlich mit schlechtem gestraft waren, verstand sich.
 

Deswegen war er auch nicht allzu angetan gewesen als seine gute Freundin Karin Usami mit der Idee angekommen war, mit ihm zusammen einen Comedy Club zu besuchen. Erst recht nicht, als er den Grund für ihr plötzliches Verlangen erfahren hatte.
 

„Im Fernsehen haben sie von einer Studie erzählt, die beweist, dass die humorvollsten Männer die längsten Schwänze haben!“, hatte sie ihm vor einigen Tagen ganz aufgeregt und mit einem unheilvollen Glitzern in den Augen mitgeteilt. „Also lass uns ins SHANK gehen!“
 

„Und warum soll ich dann mitkommen?“, hatte Sasuke daraufhin mit hochgezogener Augenbraue wissen wollen. „Wenn wir zusammen hingehen sieht es so aus, als ob wir ein Pärchen wären. Ganz abgesehen davon, dass solche Studien eh totaler Quatsch sind.“
 

Karin hatte daraufhin nur gelacht und ihm versichert, dass niemand so etwas vermuten würde, weil man angeblich selbst fünf Kilometer gegen den Wind riechen könnte, dass er stockschwul sei. Sasuke war zwar tatsächlich schwul, war sich aber dennoch sicher, dass man ihm seine gleichgeschlechtlichen Neigungen nicht ansah.
 

Er achtete sehr auf sein Äußeres und hatte eine Vorliebe für enge Klamotten, ja, aber das hieß noch lange nichts. Egal, wie sehr Karin ihn auch davon überzeugen wollte, dass sein Auftreten ihren so genannten „Gaydar“ (Radar für schwule Männer) zum Klingeln brachte.
 

„Jetzt zieh nicht so eine Fresse.“ Karin rammte ihren Ellbogen unsanft in seine Seite, was ihr ein leises Grunzen einbrachte, und richtete ihr Oberteil. „Wenn du Glück hast, dann findest du vielleicht auch ein Schnuckelchen für dich. Ich weiß doch, was für eine kleine Size-Queen du bist.“ Sie zwinkerte ihn an, ihre rotlackierten Nägel weiterhin mit ihrem schwarzen Top beschäftigt.
 

„Schließ von dir nicht auf andere“, sagte Sasuke und betrachtete ausdruckslos, wie sie den Ausschnitt ihres Tops noch ein weniger weiter herunter schob. Noch ein Stückchen und man würde ihren Bauchnabel sehen. „Wieso hast du dir überhaupt die Mühe gemacht und ein Oberteil angezogen, wenn es eh kaum etwas von deinem Körper verdeckt?“
 

Oh, das ganze Drama und die stundenlange Suche nach einem Top, die ihm so hätte erspart bleiben können.
 

„Halt die Klappe.“ Karin warf ihre feuerrote Mähne über ihre linke Schulter. „Nur, weil du die die Aussicht nicht wertschätzen kannst, heißt das nicht, dass es anderen Männern auch so geht.“
 

Sasuke gab daraufhin nur ein „Hn“ von sich und schob die Hände in die Taschen seiner schwarzen Röhrenjeans. „Vielleicht hätten wir einen Tisch reservieren sollen“, meinte er und neigte den Kopf, um an der kleinen Schlange vorbei einen Blick in den Club werfen zu können. „Es sieht voll aus.“
 

„Ach was, wird schon reichen“, erwiderte Karin unbekümmert und holte einen kleinen Spiegel aus ihrer Handtasche, um sich darin zu betrachten. „Und falls nicht, dann quetschen wir uns einfach rein. Ich will definitiv in diesen Club, ich hab mich nicht umsonst so aufgebretzelt.“
 

Mit einem lauten Klacken schloss sie den Handspiegel und räumte ihn zurück in ihre Tasche. Sie beugte sich etwas nach unten, um die Falten aus ihrem Minirock zu streichen und sich danach an den Busen zu fassen, der fast aus ihrem Ausschnitt herausquoll.
 

„Wie sehen meine Titten aus?“, fragte sie unverblümt und drehte sich in Sasukes Richtung.
 

„Als ob sie dringend Luft bräuchten“, antwortete Sasuke. Es stimmte, es sah total schmerzhaft aus, wie sehr ihre Brüste ein- und auch aneinander gequetscht waren. Er konnte absolut nicht nachvollziehen, was Frauen alles auf sich nahmen, nur, damit ihre Körbchengröße eine Nummer größer aussah.
 

Aber gut, Sasuke wusste aus Erfahrung, dass seine Geschlechtsgenossen in diesem Punkt nicht viel besser waren. Er hatte schon einige Kerle getroffen, die ziemlich gut bestückt aussahen und bei denen sich am Ende herausgestellt hatte, dass sie sich eine Socke in die Boxershorts gestopft hatten…
 

„Keine Sorge. Wenn ich den richtigen Kerl finde, dann werden sie auch an die Luft kommen.“ Karin warf ihm ein perverses Grinsen zu und richtete ihre Brille.
 

Sasuke rollte daraufhin nur die Augen und blickte in Richtung Eingang, als endlich etwas Bewegung in die Schlange kam. Wenige Minuten später konnten sie den SHANK Comedy Club Tokio endlich betreten.
 

Sie zahlten einen Gesamteintrittspreis von 10.000 Yen (5.000 pro Person) und wurden zu einem eckigen, schwarzen Tisch in der Mitte des Raumes geführt. Sasuke kroch der unangenehme Geruch von Zigarettenrauch und auch Schweiß in die Nase, während er sich seine leichte Jacke auszog und sie um die Rückenlehne seines Stuhls schlang.
 

Seufzend setzte er sich hin und ließ seinen Blick umher schweifen. Der Club sah sehr einfach aus und die Dekoration war in Braun- und Schwarztönen gehalten. In der Ecke konnte Sasuke eine Bar entdecken und einen Gang, der laut Beschilderung zu den Sanitäranlagen führte.
 

In der Mitte des Raums war eine kleine Bühne aufgebaut, die außer einer erhöhten Plattform, ein paar Musikboxen und einem Mikrofonständer nicht viel mehr zu bieten hatte. Um diese Bühne herum waren in einem Halbkreis die Sitzgelegenheiten aufgestellt.
 

Die meisten der Tische waren besetzt mit lachenden und gut gelaunten Gästen, die sich ein oder auch mehrere Biere gönnten. Bei diesem Anblick bekam auch Sasuke Lust auf ein Bier und bestellte sich deswegen auch eins, als kurz darauf eine lächelnde Kellnerin bei ihnen erschien und sie nach ihren Getränkewünschen befragte.
 

„So, mal sehen.“ Karin schnappte sich einen der Infozettel, die auf ihrem Tisch verteilt lagen, und fing an zu lesen. „Oh, heute ist der Newcomer-Tag! Das heißt, heute treten hier nur unbekannte Gesichter auf, die sich in der Comedyszene einen Namen machen wollen.“
 

„Hm.“ Sasuke summte und schnappte sich ebenfalls einen der Infozettel. Er überflog ihn und warf dann einen Blick auf seine Armbanduhr – 20:13 Uhr. Das hieß, in knapp fünfzehn Minuten würde die Show beginnen.
 

„Was meinst du?“, fragte Karin ihn und strich sich eine Haarsträhne hinters Haar. „Wie viele Leute werden heute auftreten?“
 

„Keine Ahnung“, antwortete Sasuke. Er lehnte sich im Stuhl zurück und legte den Zettel wieder auf den Tisch. „Die Show geht neunzig Minuten, also vermute ich mal, dass so um die neun, zehn Leute auftreten.“
 

Es waren alles noch Newcomer, weswegen er nicht vermutete, dass ihre Auftritte länger als zehn Minuten gehen würden. Mit mehr wären Anfänger wohl auch überfordert.
 

„Mh.“ Karin überschlug ihre Beine und stützte ihr Gesicht mit einer Hand ab. „Wir haben einen wirklich guten Platz erwischt, wir sitzen genau vor der Bühne.“
 

Sasuke brummte zustimmend. Ihr Tisch war zwar etwas weiter weg platziert als andere, aber dafür saßen sie der Bühne wirklich genau gegenüber und hatten eine perfekte Sicht.
 

„Ich hoffe wirklich, dass das ein oder andere Schnuckelchen dabei ist, sonst war alles umsonst.“ Seufzend zupfte Karin an ihrem Oberteil herum und holte ihr Handy heraus.
 

Sasuke hatte dazu nicht wirklich etwas zu sagen, also hielt er seinen Mund geschlossen und sah sich weiterhin um. Mit vor der Brust verschränkten Armen beobachtete er eine Gruppe Mädels, die auffällig oft kicherten und mit rosigen Wangen zu einer Tür in der Nähe der Bühne blickten.
 

Der Backstage-Bereich, vermutete Sasuke. Er fragte sich, ob sie einen der Komiker zu Gesicht bekommen hatten und von seinem Aussehen angetan waren oder ob sie auch von dieser angeblichen Studie mitbekommen hatten…
 

So verlegen und fast schon beschämt, wie sie aussahen, war wahrscheinlich das Zweite der Fall. Oder es war eine Mischung aus beidem, wer wusste das schon.
 

Sasuke wandte den Blick ab, als die Kellnerin mit ihren Getränken kam und bedankte sich bei ihr. Er nahm einen erfrischenden Schluck vom kühlen Bier und hörte mit einem halben Ohr zu, wie Karin aufgeregt vor sich hinplapperte.
 

Um Punkt halb neun war es dann schließlich soweit. Ein Mann mittleren Alters stellte sich auf die Bühne und begrüßte sie. „Herzlich Willkommen!“, sagte er ins Mikrofon und verbeugte sich, als einige der Gäste anfingen zu klatschen. „Ich freu mich, dass Sie heute so zahlreich erschienen sind! Heute ist Freitag, was heißt, dass wir wieder acht jungen, talentierten Menschen die Chance bieten, sich einen Namen zu machen und in den Comedyolymp aufzusteigen!“
 

Der Applaus wurde lauter und auch Sasuke klatschte zweimal in die Hände, bevor er sie wieder auf den Tisch ablegte und weiter lauschte. „Ich wünsche Ihnen viel Spaß und unseren Comedian viel Erfolg! Lassen Sie sich nun von unserem ersten jungen Mann beglücken – Suigetsu Hozuki!“
 

„Oh ja“, sagte Karin, als der Moderator von der Bühne ging und stattdessen Platz machte für einen Kerl mit schulterlangen, hellen Haaren und unheimlich spitzen Zähnen. „Von dem lass ich mich doch gerne beglücken.“
 

Sie richtete ihr Top, um sicherzugehen, dass sie auch genügend von ihren zwei… Argumenten vorzuweisen hatte, während Sasuke nur die Augen verdrehte und an seinem Bier nippte.
 

Suigetsu war ganz okay. Seine Witze waren nicht wirklich nach Sasukes Geschmack, aber sie waren auch nicht allzu schrecklich. Okay eben. Die Geschichte über seine Strapazen beim Shoppingausflug mit seiner Freundin schien beim restlichen Publikum allerdings ziemlich gut anzukommen, da sie mehrmals herzhaft lachten.
 

Und auch Karin kicherte vor sich hin, obwohl sie anfangs geschmollt hatte, als Suigetsu von seiner Freundin erzählt hatte. Sasuke war sich dabei nicht einmal wirklich sicher, ob er tatsächlich eine hatte. Viele Komiker spielten schließlich eine Rolle und nicht all ihre Geschichten entsprachen unbedingt der Realität.
 

Die Männer und auch Frauen, die nach Suigetsu auftraten, waren ebenfalls ganz in Ordnung und dann… Dann, als vorletzter Act, kam er auf die Bühne. Blondes, zerzaustes Haar. Ein rundes, grinsendes Gesicht. Ein kleiner, aber muskulöser Körper, bekleidet mit einem weißen T-Shirt, einem orangen Hoodie und einer zerlöcherten, tiefsitzenden Jeanshose und diese Augen…
 

Diese strahlendblauen, so unglaublich lebendig wirkenden Augen.
 

Sasuke hatte sein inzwischen zweites Glas Bier gerade zu seinen Lippen geführt, als er die Bühne betrat und erstarrte mitten in der Bewegung. Trotz ihrer räumlichen Entfernung war das Blau seiner Augen so intensiv, dass ihm für mehrere endlose Sekunden der Atem stockte.
 

„Hi!“ Der Blonde strahlte in die Runde und hob zur Begrüßung eine Hand. „Was geht? Mein Name ist Uzumaki Naruto und ich freu mich, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid.“
 

„Naruto, huh“, murmelte Sasuke leise vor sich hin und nahm einen Schluck Bier, während Naruto mit seinem Programm anfing.
 

Sehr auffällig war die Lässigkeit, mit der Naruto sich bewegte und auch sprach. Im Gegensatz zum Großteil der anderen Komiker schien er überhaupt nicht nervös zu sein und kam fast schon ein wenig arrogant herüber mit der unglaublichen Selbstsicherheit, die er ausstrahlte.
 

Das gefiel Sasuke.
 

„Ich hab mir letztens einen Hund zugelegt“, fing Naruto an zu erzählen, eine Hand locker um den Mikrofonständer geschlungen. „Einen… Äh, Doberweiler. Mäuschen ist sein Name.“
 

Die ersten Lacher waren zu hören und auch Karin gab ein Schnauben von sich.
 

„Ich hab letztens mit Mäuschen einen Spaziergang durch das Shinjuku-Viertel gemacht, als es plötzlich angefangen hat zu regnen“, sprach Naruto weiter. „Wie aus Eimern. Eine Zeit lang bin ich durch den Regen geirrt, auf der Suche nach irgendeinem Dach zum Herunterstellen, aber ich fand nichts. Also bin ich mit Mäuschen in einen der Läden gesprungen.“
 

Er legte den Kopf schief und runzelte die Stirn. „Ich glaub, Dock war der Name“, sagte er langsam und kratzte sich am Hinterkopf.
 

…Dock? Sasuke hob eine Augenbraue in die Höhe und verschränkte die Hände ineinander. Er kannte den Namen und war sich ziemlich sicher, dass er wusste, von welchem Laden Naruto gerade sprach. Deswegen war er auch umso neugieriger, wie seine Geschichte nun weitergehen würde.
 

„Ich bin zum Tresen gegangen, um nachzufragen, ob es okay sei, wenn Mäuschen und ich hier ein wenig warten würden, da kam auf einmal diese… Person angestöckelt.“ Naruto machte das Geräusch von Stöckelschuhen nach und stellte sich schräg hin, eine Hand in seine Hüfte gestemmt.
 

„Hallo“, sprach er mit hoher Stimme ins Mikro. „Mein Name ist Vivienne.“
 

Sasuke schnaubte bei der extrem schlechten Aussprache des englischen Namens und lehnte seine Wange gegen seine geballte Hand, während er lauschte, wie Naruto sein Gespräch mit dieser zwielichtigen Gestalt weiter nachstellte.
 

„Willst du mich nicht zum Getränk einladen?“, fragte er als Vivienne nach und klimperte übertrieben mit den Wimpern.
 

„Äh“, antwortete er mit seiner normalen Stimme und kratzte sich an der Wange, „Ich hab eine Capri-Sonne mit, die kannst du haben.“
 

Das Publikum lachte lauthals, während Naruto den Rest seines Gespräches mit Vivienne rezitierte und dann erzählte, wie er schnell das Foyer verlassen und sich stattdessen in einem stockdusteren Raum wiedergefunden hatte.
 

„Es war stockduster“, sprach er. „Mäuschen wurde langsam unruhig und ich wollte eigentlich nach einem Lichtschalter suchen, aber dann dachte ich, dass ich lieber erst mal warte für den Fall, dass hier gerade ein paar Fotos entwickelt werden oder so. Wollte ja nicht unhöflich sein.“
 

Sasuke verdrehte die Augen. Okay, dass der Kerl nicht wusste, was das für ein dunkler Raum war, nahm er ihm nicht ab. So dumm konnte er nicht sein, aber er spielte die Rolle des naiven, dämlichen Blondchens trotzdem überzeugend.
 

Naruto erzählte davon, wie ihm eine tiefe, knurrende Stimme fragte, was er denn hier suche. „Einen Lichtschalter“, war seine Antwort, die den Gästen gleich darauf ein Lachen entlockte.
 

Er zog die Mundwinkel hoch, ein selbstzufriedenes Grinsen auf den Lippen, während er seinen Blick durch den Raum gleiten ließ und dann mit tiefer Stimme weiter sprach: „Ich bin gerade nackt, Süßer.“
 

„Ähm… Okay?“
 

„Na…? Wie gefällt dir das?“
 

„Uhm, was?“
 

„Ich mach gerade deine Hose auf“, grollte er ins Mikro, als er den Typen nachmachte.
 

„Das ist nicht meine Hose“, sagte Naruto und legte beide Hände um das Mikrofon. Er schwieg für einen Moment und sah sich im Publikum um. „Das ist der Maulkorb von meinem Hund.“
 

Die Menschen brachen in tosendes Gelächter aus und auch Sasuke spürte, wie seine Mundwinkel amüsiert in die Höhe zuckten. Der Typ war echt nicht schlecht, das musste man ihm lassen. Er konnte gut schauspielern und brachte die verschiedenen Rollen, in die er schlüpfte, perfekt herüber.
 

Naruto erzählte weiter von seinem Leben, bis er auf einmal ganz aufgeregt auf das Thema Zauberkunst zu sprechen kam und wie er letztens einen Einsteigerkurs belegt hätte. „Seitdem hab ich fleißig geübt“, sagte er und sah sich mit funkelnden Augen im Publikum um. „Deswegen würd ich euch nun gerne ein paar Tricks vorführen, aber dafür brauch ich einen Freiwilligen… Wer stellt sich freiwillig als mein Opf-ähm, als Testobje-uh, also… Wer von euch hat Lust?“
 

Sasuke blickte zu dem Mädelstisch und beobachtete, wie mehrere von ihnen sich aufgeregt meldeten und dabei kicherten, als sich auf einmal Finger um sein Handgelenk legten und seine Hand hoch in die Luft zogen.
 

„Er!“, rief Karin lauthals und warf ihrem entsetzten Freund ein fieses Grinsen zu.
 

Sasuke starrte sie fassungslos an, dann verengte er die Augen zu wütenden Schlitzen. Was zur Hölle, er stand zwar gern im Mittelpunkt, aber nicht bei so einer dämlichen Comedyveranstaltung, auf die er keinen Bock hatte…! Und erst Recht nicht, wenn man sich dabei über ihn lustig machen würde, was Naruto sehr wahrscheinlich vorhatte, und das wusste sie…! Dieses Miststück…!
 

Schnell entriss er seinen Arm aus ihrem Griff, doch es war bereits zu spät. Meerblaue Augen waren auf ihn gerichtet und volle Lippen formten sich zu einem Grinsen.
 

„Du“, sagte Naruto entschlossen und zeigte mit dem Zeigefinger auf ihn, bevor er den Finger mehrmals krümmte und Sasuke so zu sich winkte. „Komm her. Ich glaub, ich hab meinen Freiwilligen gefunden.“
 

Sasuke presste die Lippen zu einer dünnen, harten Linie zusammen und blieb stur sitzen. Ein amüsiertes Glitzern erschien in den blauen Augen, doch er blieb weiterhin trotzig bewegungslos, bis Karin ihn mehrmals schubste und er schließlich seufzend aufstand.
 

Mit einem Johlen klatschte Karin und auch andere Gäste stimmten mit ein, während Sasuke mit geballten Fäusten und langsamen Schritten auf die Bühne ging. So ein elendiges Miststück, er hoffte, dass Karin an ihrem Gelächter verreckte.
 

„Hey!“ Naruto lächelte ihn an, als Sasuke ihm gegenüber stehen blieb und hielt ihm seine Hand hin. „Wie heißt du?“
 

Sasukes Blick ruhte für einen Moment auf dieser großen Hand, bevor er ihn langsam höher wandern ließ. Vom Nahen wirkte der Blauton seiner Augen viel intensiver und erst jetzt fielen ihm die blonden Stoppeln auf seinem Kiefer auf, genauso wie die vereinzelten Sommersprossen, die seine Wangen und seinen Nasenrücken zierten.
 

Er war außerdem ziemlich klein, bemerkte Sasuke. Fast einen halben Kopf kleiner, aber das tat seiner Attraktivität dennoch keinen Abbruch und ja… Naruto Uzumaki war definitiv attraktiv, das konnte Sasuke nicht länger leugnen.
 

Das machte allerdings die Situation, unfreiwillig auf der Bühne zu stehen, auch nicht viel besser.
 

Er nahm die ihm angebotene Hand an und schüttelte sie zweimal. Narutos gebräunte Haut fühlte sich weich und angenehm warm unter seinen Fingerspitzen an. „Sasuke“, stellte er sich knapp vor.
 

„Sasuke“, wiederholte Naruto und erwiderte den Händedruck. „Du hast da etwas“, meinte er plötzlich und strich ihm eine dunkle Haarsträhne hinters Ohr.
 

Sasuke verkrampfte sich instinktiv, raue Fingerspitzen streiften über seine Haut und dann starrte er auch schon dümmlich auf die rote Rose, die Naruto plötzlich in seinen Händen hielt.
 

Naruto grinste ihn charmant an, während das Publikum johlte und pfiff, und übergab ihm die Rose. „Danke, dass du dich so… Ähäm, schön freiwillig zur Verfügung gestellt hast.“
 

Die anderen Leute lachten. Sasuke richtete seinen hasserfüllten Blick auf Karin, die ihm nur frech die Zunge rausstreckte, und sah dann wieder zu Naruto.
 

Dieser zwinkerte ihn an und begann damit, mehrere Zaubertricks aufzuführen, die allesamt auf die lächerlichste Art und Weise in die Hose gingen. Das Publikum kriegte sich kaum noch ein vor Lachen, während Sasuke kaum eine Miene verzog.
 

Er war angepisst und das sah man ihm an. Deutlich. Es tat ihm zwar ein wenig leid, dass Naruto darunter zu leiden hatte, aber in dem Moment war er so angefressen, dass ihm das am Arsch vorbeiging.
 

Naruto bemerkte seine schlechte Laune natürlich und versuchte auch sein bestmöglichstes, um ihn etwas aufzuheitern, doch vergebens. Sasukes Miene blieb eiskalt. Nicht einmal ein müdes Zucken mit den Mundwinkeln konnte er ihm entlocken.
 

Auch nicht bei der doch ganz unterhaltsamen Nummer mit dem Zylinder, bei der Naruto anstatt einer Taube ein Papagei-Kuscheltier mit rosafarbenen Rüschenslip herauszog.
 

Zwei verhunzte Kartentricks später schlug ihm Naruto schließlich freundschaftlich auf den Rücken. „Vielen Dank für dein Mitmachen, Herr Eisprinz“, bedankte er sich mit funkelnden Augen bei ihm, scheinbar ganz und gar nicht verärgert von Sasukes unmöglichem Verhalten.
 

Er legte ihm eine Hand auf den Oberarm und drückte sanft zu, ein kleines Lächeln auf den Lippen. Das Publikum klatschte, während Sasuke schluckte, um den plötzlichen Kloß aus seinem Hals zu bekommen.
 

Vielleicht hatte er sich doch ein wenig unfair benommen… Naruto hatte schließlich so hartnäckig versucht, ihm ein Lachen zu entlocken und Sasuke musste zugeben, dass seine Zaubernummern wirklich ganz unterhaltsam gewesen waren…
 

Narutos Fingerspitzen strichen über seinen Arm und ließen ihn dann los. Sasuke schluckte abermals und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Tisch. „Ich hasse dich“, zischte er Karin zu, als er sich wieder neben sie setzte und schnappte sich ihren Gin Tonic, um das halbvolle Glas mit einem Schluck zu leeren.
 

Fuck, jetzt hatte er doch tatsächlich ein schlechtes Gewissen und das, obwohl seine Reaktion und seine Wut ja wohl nachvollziehbar waren… Hn.
 

„Stell dich nicht so an, Miesepeter.“ Karin rollte mit den Augen und zwickte ihm in die Seite. „Du stehst doch auf Blondies, ich wollte dir damit nur einen Gefallen tun.“
 

Sasuke leckte sich einen Tropfen Alkohol vom Mundwinkel. „Wenn du mir wirklich einen Gefallen tun willst, dann geh sterben.“
 

„Sei nicht so zickig.“ Karin schnalzte mit der Zunge und beachtete ihn dann nicht weiter, um stattdessen Naruto zu applaudieren, der sich gerade vor ihnen verbeugte und sich verabschiedete.
 

Sasuke betrachtete sein strahlendes Gesicht, dann sah er auf die Rose, die er immer noch in seiner Hand hielt. Einer seiner Mundwinkel zog sich in die Höhe, als er die Blume auf den Tisch legte und ihm ebenfalls applaudierte.
 

Den Applaus hatte er definitiv verdient, weil er sich von Sasukes eisiger Art nicht hatte aus der Ruhe bringen lassen. Das gelang nicht vielen und deswegen musste Sasuke auch zugeben, dass er schon ein wenig beeindruckt war.
 

„Danke! Ihr wart toll!“ Naruto winkte in die Runde und dann verschwand er von der Bühne, um Platz für den nächsten Komiker zu machen.
 

Es war eine Dame, die vom ersten Treffen mit ihren Schwiegereltern erzählte, aber Sasuke schenkte ihr kein Gehör und beschäftigte sich stattdessen damit, sein schlechtes Gewissen mit Alkohol zu ertränken, was ihm auch ganz gut gelang.
 

Um kurz nach 22 Uhr war die Show schließlich vorbei und Sasuke ganz schön angetrunken. Karin kaute ihm immer noch wegen diesem Suigetsu Kerl das Ohr ab, obwohl Sasuke schon lange aufgehört hatte, ihr zuzuhören.
 

Uninteressiert ließ Sasuke seinen inzwischen etwas glasigen Blick durch den Club streifen. Keiner der Gäste konnte es schaffen, seine Aufmerksamkeit zu fangen, bis er plötzlich ihn sah.
 

Braun bohrte sich in blau und als sich ihre Blicke trafen, fühlte sich Sasukes kompletter Körper wie elektrisiert an, die Haare in seinem Nacken stellten sich auf.
 

Überrascht öffnete Sasuke seine Lippen einen Spalt breit und ließ einen tiefen Atemzug aus. Naruto…
 

Naruto wandte den Blick für keine Sekunde ab und kam mit langsamen, zielstrebigen Schritten auf ihn zu. Karin stoppte in ihrem Monolog, als sie ihn erblickte, und hob beide Augenbrauen. „Hey“, sagte sie, als er in Hörweite kam. „Bist du nicht dieser… Dieser Naruto?“
 

„Genau“, bestätigte er lächelnd und kam vor ihrem Tisch zum Stehen, eine Hand in seiner Hosentasche vergraben. „Und wer bist du?“
 

„Karin“, stellte sie sich vor und richtete ihre Brille, bevor sie ihm ihre Hand hinstreckte. „Freut mich dich kennenzulernen!“
 

„Danke gleichfalls, Karin.“ Naruto nahm ihre Hand an und schüttelte sie, während seine Augen langsam wieder zu Sasuke huschten. „Und du warst Sasuke, richtig?“
 

„Richtig“, bestätigte er und befeuchtete sich die Lippen.
 

Naruto grinste ihn an und nickte mit dem Kopf zum Stuhl, der sich neben Sasukes befand. „Ist der Platz besetzt?“, fragte er nach, „Oder kann ich mich zu euch setzen?“
 

„Klar, setz dich nur!“ Karin strahlte ihn an.
 

„Cool, danke.“ Mit einem Ächzen ließ sich Naruto auf den Stuhl plumpsen und schob die Ärmel seines Hoodies bis zu den Ellbogen hoch. „Uff, ich bin echt am Verdursten. Meine Kehle ist staubtrocken.“
 

„Deine Show war echt gut, ich hab mich fast totgelacht!“, teilte Karin ihm enthusiastisch mit. Sie linste aus den Augenwinkeln zu Sasuke herüber und rammte ihm ihren Ellbogen in die Seite. „Tut mir übrigens echt leid wegen meinem Freund, er ist ein kleiner Pisser.“
 

Sasuke warf ihr einen vernichtenden Blick zu, weil die ganze Sache schließlich ihre Schuld war, während Naruto nur lachte und mit der Hand abwinkte. „Kein Ding“, sagte er mit funkelnden Augen und richtete seinen Blick auf Sasuke. „Ich mag Herausforderungen und ihn zum Lachen zu bringen ist zwar eine harte Nuss, aber eine, die ich definitiv knacken werde.“
 

Überrascht von dieser Aussage hob Sasuke eine Augenbraue in die Höhe. „Du bist sehr von dir selbst überzeugt“, meinte er und nippte an seinem Jack Daniels.
 

„Ich weiß.“ Naruto zwinkerte ihn an, dann lehnte er sich im Stuhl zurück, um die Kellnerin zu ihrem Tisch zu winken und sich ein Bier zu bestellen.
 

„Wow, da hast du dir aber echt etwas vorgenommen, die kleine Diva hat nämlich überhaupt keinen Humor.“ Mitfühlend tätschelte Karin ihm die Schulter und saugte am pinken Strohhalm ihres Cocktails.
 

„Ich hab Humor“, brummte Sasuke mit zusammengezogenen Augenbrauen und griff nach seinem Glas. Ging das schon wieder los… „Ich war eben nur angepisst, das ist was anderes.“
 

„Oh ja, man hat gesehen, dass du angepisst warst.“ Grinsend rollte Naruto mit den Augen. „Aber ich muss schon sagen, dass ich etwas enttäuscht bin.“
 

„Enttäuscht?“, fragte Sasuke nach, nachdem er einen großen Schluck Jack Daniels getrunken hatte. „Wieso das?“
 

Naruto nahm die Rose in die Hand und drehte sie langsam zwischen Daumen und Zeigefinger. „Ich hab mir ein Lächeln gewünscht“, sagte er und tippte mit den Rosenblättern sanft auf Sasukes Nase. „Wegen der Blume, aber ich hab nichts bekommen.“
 

Mit einem Seufzen schob er seine Unterlippe hervor und kitzelte mit der Rose weiterhin Sasukes Nasenspitze, bis er niesen musste. Naruto blinzelte überrascht und lächelte dann. „Gesundheit.“
 

„Danke“, grummelte Sasuke und nahm Naruto die Rose ab, um sie auf dem Tisch abzulegen.
 

Ein paar Sekunden lang betrachtete Naruto die Blume, die Stirn gerunzelt, dann riss er plötzlich die Augen auf. „Oh“, sagte er und sah zwischen ihnen hin und her. „Oh…! Ich… Ihr… Ihr seid aber kein Pärchen, oder? Nicht, dass deine Freundin jetzt etwas Falsches von mir denkt oder so…!“
 

„Wir?! Ein Paar? Pfft!“ Karin fing an zu gackern und warf ihr Haar schwungvoll hinter ihre Schulter. „Sasuke ist stockschwul, der würde mich nicht einmal mit der Kneifzange anfassen!“
 

„Karin!“ Zischend und mit verengten Augen trat Sasuke sie unterm Tisch. Es war ja nicht so, als ob er sich dafür schämen würde, schwul zu sein, aber trotzdem musste sie es nicht unbedingt jedem auf die Nase binden und dann auch noch mit so einer Lautstärke!
 

Naruto schien von dieser neuen Erkenntnis allerdings überhaupt nicht abgeschreckt zu sein und legte neugierig den Kopf schief. „Echt? Du bist schwul?“ Er bedankte sich bei der Kellnerin, als sie ihm sein Bier brachte, und sah dann wieder zu ihm herüber, die Augen groß und interessiert.
 

„Glaub mir, bei einer Schwulen-Skala von 1 bis 10 ist Sasuke eine 12“, meinte Karin prustend. „Der Typ steht total auf Schwänze, sogar noch mehr als ich!“
 

Sasuke hob skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. „Ich denke nicht, dass das möglich ist“, sagte er. „Erinner dich doch bitte mal daran, wieso du überhaupt in diesen Club gehen wolltest.“
 

„Ach“, sagte Karin und winkte mit der Hand ab. „Dass- Oh! Oh! Da ist Suigetsu!“ Blitzschnell richtete sie sich in eine gerade Position auf und zog ihren Ausschnitt noch ein bisschen weiter herunter. „Kennst du ihn?“, wollte sie aufgeregt von Naruto wissen. „Weißt du, ob er eine Freundin?“

„Öh…“ Etwas verdutzt warf Naruto einen Blick hinter seine Schulter und beobachtete Suigetsu, der sich gerade etwas an der Bar bestellte. „Nee, keine Ahnung. Sorry.“
 

„Mhmpf, egal.“ Karin stand auf und strich sich mit den Fingerspitzen durchs Haar, um ihre Frisur zu richten und sie noch wilder und verführerischer zu gestalten. „Ich werd ihm mal eben einen kleinen Besuch abstatten, also wünscht mir Glück!“
 

Sasuke brummte nur und nippte an seinem Getränk. „Kondom?“
 

„Dabei.“ Karin tätschelte ihre Handtasche, winkte den beiden Jungs zu und stöckelte in Richtung Bar.
 

„Öhm…“ Naruto sah ihr blinzelnd nach. „Okay…?“ Er schnappte sich sein Bier und nahm einen großen Schluck. „Warum wollte sie hierhin kommen? Wegen Suigetsu?“
 

„Nein.“ Schnaubend zog Sasuke ihren halbleeren Cocktail zu sich herüber. Pina Colada. Nicht sein Favorit, aber dennoch trinkbar. „Sie hat in einer Studie gelesen, dass humorvolle Männer angeblich die längsten Schwänze haben sollen und deswegen ist sie hier. Ich bin als Begleitung mitgeschleift worden.“
 

„Woah! Echt jetzt?! Hab ich ja noch nie gehört!“ Mit einem Lachen stellte Naruto sein Bier ab und zog an dem Hosenbund seiner Jeans, um einen Blick zwischen seine Beine zu werfen. „Jepp, ich kann die Studie nur bestätigen. Humorvolle Kerle sind verdammt gut bestückt.“
 

Er wackelte mit den Augenbrauen, woraufhin Sasuke schnaubend mit den Augen rollte und am Cocktail nippte. „Natürlich.“
 

„Hey, du hast geschnaubt!“ Grinsend stützte Naruto sein Gesicht mit beiden Händen ab und sah ihn an. „Gilt das als Lachen? Hab ich dich gerade zum Lachen gebracht?“
 

„Da muss ich dich leider enttäuschen.“ Sasuke spielte mit dem Strohhalm und sah ihn mit gesenkten Lidern an. „Ein Schnauben ist und bleibt ein Schnauben und gehört nicht in dieselbe Kategorie wie ein Lachen.“
 

„Verdammt.“ Naruto schnalzte mit der Zunge, die Mundwinkel weiterhin in die Höhe gezogen. „Aber so schnell geb ich nicht auf, ich werd es weiterhin versuchen.“
 

„Das kannst du gerne tun.“ Sasuke strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und lehnte seine Wange gegen seinen Handrücken. Er ließ seinen Blick über Narutos Gesicht streifen und runzelte die Stirn. Irgendwie hatte er das Gefühl, Naruto von irgendwoher zu kennen.
 

Eine Zeit lang sahen sie sich einfach nur an, bis Naruto das Schweigen schließlich brach. „Ist mein Gesicht wirklich so interessant, dass du nicht wegsehen kannst?“, fragte er amüsiert nach.
 

Sasuke leckte sich die Lippen. „Ich könnte dich dasselbe fragen.“
 

„Heh.“ Naruto pustete sich eine Haarsträhne aus den Augen. „Ich versuch nur, aus dir schlau zu werden. Irgendwie faszinierst du mich.“
 

„Tu ich das?“ Sasuke neigte den Kopf zur Seite und sah ihn überrascht an. „Dabei kennen wir uns doch gar nicht.“
 

„Ich weiß, aber trotzdem hast du einfach irgendetwas… An dir. Es ist schwer zu beschreiben.“ Naruto stützte sein Kinn auf seiner geballten Faust ab, ein spitzbübisches Funkeln in den Augen. „Außerdem möchte ich gern wissen, was das für ein komisches Wesen ist, das nicht über meine Witze lacht.“
 

Sasuke prustete und schüttelte den Kopf. „Du bist tatsächlich sehr von dir selbst eingenommen.“
 

„Hab ich nie abgestritten.“ Naruto warf ihm ein Grinsen zu. „Aber hey, ein Prusten! Steht das in der Rangordnung höher oder tiefer als ein Schnauben?“
 

Sasuke dachte ein paar Sekunden lang über die Frage nach. „Höher“, sagte er schließlich.
 

„Hah! Bald hab ich dich soweit, bald wirst du dich bei meinen Witzen auf dem Boden kugeln!“ Naruto funkelte ihn siegessicher an und hob eine Augenbraue.
 

„Hn. Bild dir nicht zu viel ein, das liegt lediglich am Alkohol.“ Um seine Worte zu unterstreichen, leerte Sasuke seinen restlichen Jack Daniels mit einem Schluck. Angenehme Wärme breitete sich langsam in seinem Bauch aus.
 

Er leckte sich über den Mundwinkel und stützte sein Gesicht mit beiden Händen ab. Langsam verengte er die Augen. „Du kommst mir bekannt vor.“
 

„Tu ich das?“ Naruto tippte sich auf die Wange. „Heh, das könnte durchaus sein.“
 

Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. „Woher kenn ich dich?“
 

„Du erinnerst dich echt nicht?“ Naruto senkte die Lider und verdeckte den Großteil seiner Augen unter blonden Wimpern. Sasuke unterdrückte das kindische Verlangen, sie anzufassen. Er hatte noch nie zuvor blonde Wimpern gesehen und dieser neue Anblick faszinierte ihn.
 

„Wir hatten einen One-Night-Stand.“
 

Sasuke blinzelte verständnislos. One-Night-Stand. Erst mehrere Sekunden später wurde ihm die Bedeutung dieser Wörter bewusst und ließ ihn heftig zusammenzucken. Fuck… Fuck! Hieß dass, er und Naruto hatten wirklich…?!
 

Aber wieso konnte er sich dann nicht an ihn erinnern? Sasuke war sich sicher, dass er solch wunderschöne Augen niemals hätte vergessen können, egal, wie betrunken er auch gewesen sein musste…
 

„Du bist wirklich laut im Bett“, sprach Naruto weiter. „Die Nachbarn haben sich am nächsten Tag bei mir beschwert. Du warst ganz versessen darauf, mich Daddy zu nennen und… U-Und…“
 

Seine Schultern fingen an zu zittern, seine Wangen wurden dick und dann… Dann brach Naruto schließlich in schallendes Gelächter aus und schüttelte den Kopf. „Oh Mann“, brachte er atemlos hervor und strich sich die Tränen aus den Augen. „Du bist so einfach reinzulegen, das hätte ich echt nicht gedacht…“
 

Sasuke starrte ihn fassungslos an und konnte nicht glauben, dass er tatsächlich auf so einen alten und blöden Scherz hereingefallen war. „Du… Arschloch!“, fauchte er schließlich und gab ihm einen harten Klaps auf den Hinterkopf. „Das ist überhaupt nicht witzig!“
 

„Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen.“ Naruto verzog das Gesicht und rieb sich die schmerzende Stelle. „Fuck, du hast echt einen Wumms drauf, Alter!“
 

„Glaub mir, wenn ich nicht so betrunken wäre, dann hätte der Schlag noch viel mehr Kraft gehabt.“ Sasuke warf ihm einen vernichtenden Blick zu und nahm einen großen Schluck Pina Colada.
 

Naruto wimmerte und ließ die Hand langsam fallen. „Kennst du J-Wave?“
 

„Diesen Radiosender?“ Sasuke hob überrascht eine Augenbraue, als Naruto nickte. „Ja. Wieso?“
 

Naruto lehnte sich im Stuhl zurück und schlang den Arm um die Rücklehne. „Ich arbeite da“, erklärte er und legte die Finger um sein Bierglas. „Jeden Mittwoch, von neun Uhr bis halb zehn hab ich da meine Show und tätige Scherzanrufe. Vielleicht kennst du mich daher.“
 

Scherzanrufe… Sasukes Augen weiteten sich langsam. Stimmt, das… Tatsächlich. Daher kannte er Naruto also…! Es war nicht sein Gesicht, was ihm bekannt vorgekommen war, sondern seine Stimme! „Hast du nicht mal bei so einem Restaurant angerufen und wolltest Katzen dünsten oder so etwas?“
 

„Hah, ja! Ganz genau!“ Lachend schlug Naruto auf den Tisch und lehnte sich näher an ihn heran. „Kennst du das Telefonat?“
 

Sasuke nickte. „Ich kenn sogar mehrere Telefonate von dir“, sagte er und strich mit dem Zeigefinger über den Rand des Cocktailglases. Sein Mundwinkel zuckte. „Die sind durchaus unterhaltsam.“
 

„Echt?“ Das Strahlen auf Narutos Gesicht erinnerte ihn irgendwie an ein Kind bei einem Besuch im Spielzeugladen. „Das heißt, du findest mich unterhaltsam?“
 

„Das find ich durchaus“, bestätigte Sasuke. „Ich fand auch deinen Auftritt nicht schlecht, aber wie gesagt.“ Träge zuckte er mit einer Schulter. „Ich war angepisst.“
 

„Wow“, sagte Naruto ungläubig und streckte die Hand nach der Rose aus, um mit ihr herumzuspielen. „Irgendwie… Freut mich das gerade echt, ich hab eigentlich gedacht, dass ich überhaupt nicht deinen Humor getroffen hätte... Aber das ist cool, heh.“
 

„Mh“, summte Sasuke und senkte den Blick auf die Rose. „Mir hat der Teil mit dem Dock gefallen. Ich war sogar überrascht, weil du es durchaus passend beschrieben hast.“
 

„Oh Gott, das Dock…“ Lachend rollte Naruto mit den Augen. „Über diesen Schuppen könnte ich echt tausend Stories erzählen. Da laufen zum Teil sehr… Bizarre Gestalten herum.“
 

„Du warst schon einmal im Dock?“, fragte Sasuke überrascht nach.
 

„‘Türlich“, antwortete Naruto. „Sogar schon mehrmals. Sonst hätte ich es doch nicht so gut beschreiben können, du Dummi.“
 

Sasuke blinzelte. „Das ist ein Schwulenclub“, sagte er langsam.
 

„Deswegen bin ich ja auch dort gewesen. Weil ich schwul bin.“ Naruto streckte die Zunge einen Spalt breit heraus und biss sie spitzbübisch.
 

„… Du bist schwul.“
 

„Jepp.“ Naruto pikste Sasuke mit dem Rosenstängel sanft in den Handrücken.
 

Sasuke zog eine Augenbraue in die Höhe. „Was ist mit dem rosa Höschen? Ich dachte, das wär von deiner Freundin.“ Das hatte er zumindest gesagt…
 

„Das ist mein privates.“ Naruto klimperte mit den Wimpern und lachte. „Hah, nee. Das hab ich mir extra für den Gag gekauft und das mit der Freundin stimmt natürlich nicht. Ist auch noch unbenutzt!“ Er holte den Slip aus seiner Hosentasche und hielt ihn Sasuke vors Gesicht. „Kannst aber trotzdem schnüffeln, wenn du willst.“ Er wackelte mit den Augenbrauen.
 

Sasuke kräuselte die Nase. „Das will ich ganz bestimmt nicht.“
 

„Aww. Aber kay!“ Naruto räumte das Höschen wieder weg. „Ich bin kein großer Fan von Crossdressing, deswegen wird der Slip wohl auch für immer ungetragen bleiben. Hach, schweres Schicksal, was das arme Ding da hat.“
 

„Kein Fan von Crossdressing?“, wiederholte Sasuke. Er schmunzelte. „Ich mag dich. Es gibt nichts Unerotischeres als Männer in Frauenklamotten.“
 

„Ganz deiner Meinung!“ Naruto nickte enthusiastisch.
 

„Mh“, machte Sasuke und leckte sich die Lippen. „Du bist also tatsächlich schwul.“
 

„Das bin ich. Laut der Definition deiner Freundin bin ich wohl auch genauso stockschwul wie du.“ Naruto lachte erheitert auf. „Eine 12 bin ich nämlich auch. Mindestens.“
 

… Wow. Damit hätte Sasuke ehrlich gesagt nun gar nicht gerechnet. Normalerweise war er ziemlich gut darin, seine Mitmenschen einzuschätzen und er bemerkte auch relativ schnell, wenn sein Gegenüber genau wie er selbst homosexuell war, aber bei Naruto…
 

Vielleicht lag das an dem reichlichen Alkohol, der inzwischen durch seine Adern pumpte, aber bei Naruto hätte er das nie vermutet.
 

„Okay“, sagte er langsam. „Das erklärt dann tatsächlich, wieso du das Dock so gut beschreiben konntest. Allerdings hab ich dir nicht wirklich abgenommen, dass du nicht weißt, was ein Dark Room ist.“
 

„Ich kann dir versichern, dass ich durchaus weiß, was ein Dark Room ist und auch schon mehrmals einen besucht habe.“ Naruto funkelte ihn vielsagend an. „Der Sketch war vielleicht wirklich etwas übertrieben, aber das hab ich absichtlich so gemacht.“
 

Er schnappte sich sein Glas Bier, um sich einen Schluck zu gönnen. „Bei blonden Haaren und blauen Augen erwarten die Leute einfach ein Dummchen und das mime ich ihnen gern. Mir macht es einfach Spaß mit Klischees zu spielen, sie ein wenig übertrieben darzustellen und der ganze Kram.“
 

Naruto leerte sein Getränk und bestellte sich bei der Bedienung direkt das nächste Glas. „Ich schlüpfe gern in andere Rollen“, sprach er weiter und leckte sich über die Lippen. „Besonders gern in die eines Vollidioten, da ich nicht abstreiten kann, dass ich tatsächlich einer bin.“
 

Sasuke zog amüsiert die Mundwinkel in die Höhe. „Das ist gar nicht mal so dumm“, sagte er. „Mit Klischees zu spielen.“
 

„Heh, ich bin zwar blond, aber ich kann dir versichern, dass ich ganz sicher nicht blöd bin, Sasuke.“ Naruto stützte sein Gesicht mit einer Hand ab und funkelte ihn an. „Ich kann zwar eine ziemlich lange Leitung haben, aber das heißt nicht viel.“
 

Sasuke gab ein Summen von sich. „Das hab ich auch nie behauptet. Man merkt, dass du intelligent bist. Du wählst deine Worte mit Bedacht und du weißt genau, wie du sie betonen musst, um die größten Lacher zu bekommen.“
 

„…Wow.“ Naruto blinzelte mehrmals. „Das ist… Das hast du echt gut erkannt, krass.“
 

„Hn.“ Sasuke schmunzelte arrogant und reckte das Kinn in die Höhe. „Ich studier ja schließlich nicht umsonst Psychologie.“
 

„Du studierst Psychologie? Wirklich?“ Naruto neigte den Kopf schief. „Das find ich richtig cool. In welchem Semester bist du denn?“
 

„Im dritten.“
 

„Kannst du schon eine kleine Psychoanalyse von mir machen?“, wollte Naruto aufgeregt wissen und rutschte mit seinem Stuhl näher an ihn heran. „Das würd mich jetzt mal interessieren.“
 

„Klar.“ Sasuke zuckte mit den Schultern und lehnte sich mehr in seine Richtung. „In meinem nicht mehr ganz so nüchternen Zustand solltest du allerdings nicht erwarten, dass sie zu hundert Prozent stimmt.“
 

„Mach ich schon nicht!“ Naruto winkte mit der Hand ab und sah ihn abwartend an.
 

Irgendwie war diese Aufregung, die Naruto an den Tag legte, ziemlich niedlich und deswegen konnte Sasuke das kleine Lächeln, das über seine Lippen huschte, auch nicht verbergen.
 

„Du hast gelächelt“, sagte Naruto, der daraufhin ebenfalls lächeln musste. „Du hast ein schönes Lächeln.“
 

Sasuke schnaubte. „Ich bin betrunken“, erwiderte er. „Also sei deswegen bloß nicht zu stolz. Das ist keine große Leistung.“
 

„Bah.“ Naruto streckte ihm die Zunge raus. „Ich bild mir trotzdem was drauf ein, weil du zuerst gelächelt und dann auch noch geschnaubt hast!“
 

„Tsk.“ Amüsiert rollte Sasuke mit den Augen. „Idiot.“
 

„Heh.“ Naruto stieß ihn sanft mit seiner Schuhspitze an. „Aaaalso?“
 

Sasuke verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete ihn. Der Alkohol in seinem System erschwerte es ihm doch sehr, Naruto auf irgendeine Art und Weise zu analysieren… Aber versuchen würde er es trotzdem, er wollte den Blonden schließlich nicht enttäuschen!
 

Er schloss die Augen und rief sich Narutos Verhalten nochmal genau ins Gedächtnis, besonders die Dinge, die ihm sofort an ihm aufgefallen waren. Er war erstaunt, dass sich sein Gehirn trotz seiner Trägheit noch die eine oder andere Sache zusammenreimen konnte und sprach diese nun laut aus:
 

„Du bist ein sehr lebensfroher und offener Mensch. Du stehst gerne im Mittelpunkt, das sieht man dir an, deswegen vermute ich, dass du früher kaum oder nur negative Beachtung bekommen hast.“
 

Okay, er hatte zum Teil einfach nur geraten, aber für eine betrunkene Analyse mit Kopfschmerzen schien sie doch ganz okay geworden zu sein, hm…
 

„Wow, das stimmt sogar!“, rief Naruto überrascht aus und fing an zu lachen. „Ich bin früher tatsächlich ein Außenseiter gewesen in der Schule, das hat sich erst in der Highschool geändert. Aber soll ich ehrlich sein?“
 

Grinsend hob er eine Augenbraue in die Höhe. „Ich bin eine Attentionwhore vor dem Herrn. Ich liebe es einfach, im Mittelpunkt zu stehen.“
 

„Hn.“ Sasuke leerte den Rest seines Cocktails und leckte sich die Lippen. „Das kommt sehr überraschend“, meinte er mit einem sarkastischen Schmunzeln.
 

„Ich weiß, das ist der totale Schocker.“ Lachend rutschte Naruto tiefer in seinen Sitz. „Aber das war nicht schlecht, mach weiter.“
 

„Zu mehr bin ich momentan nicht in der Lage.“ Sasuke legte sich seufzend eine Hand an die Schläfe und fing an, sie zu massieren. „Frag mich nochmal, wenn ich nüchtern bin.“
 

„Das heißt aber, dass wir uns wiedersehen müssen.“ Zum gefühlt tausendsten Mal an diesem Abend nahm Naruto die Rose in die Hand und strich mit den Blütenblättern zart über Sasukes Handrücken. Sasuke fragte sich, wieso er ihm die Rose überhaupt geschenkt hatte, wenn er scheinbar so sehr an ihr hing.
 

„Oder versteh ich das falsch?“ Naruto hob den Blick und sah ihn an, seine strahlendblauen Augen bohrten sich in seine.
 

Sasuke schluckte und versuchte die Gänsehaut, die sich bei den sanften Berührungen mit der Rose auf seiner Haut bilden wollte, zu unterdrücken, doch vergeblich. Er erschauderte leicht und biss sich auf die Unterlippe.
 

„Das heißt es wohl“, sagte er langsam. „Ich bezweifel nämlich, dass ich innerhalb der nächsten Stunden wieder nüchtern werde.“
 

Naruto summte leise und strich über eine leicht hervorstehende Ader seines Handrückens. „Kommst du nächste Woche wieder ins SHANK?“, fragte er ihn. „Für die nächsten zwei Monate werd ich hier jede Woche einen Auftritt haben.“
 

„Hatte ich eigentlich nicht vor, nein.“
 

„Ach, komm schon.“ Naruto stupste ihn sanft mit seinen Chucks an. „Ich würd dich hier gern wiedersehen, außerdem will ich dich ja immer noch zum Lachen bringen!“
 

„Ich denke nicht, dass dein Programm beim zweiten Zuhören witziger wird“, meinte Sasuke und presste die Lippen zusammen. Der Club war zwar ganz nett, aber einfach nicht sein Ding. Deswegen hatte er auch eigentlich nicht vor, ihn nochmal zu besuchen…
 

Eigentlich.
 

„Wird es, ganz abgesehen davon, dass ich mein Programm von Woche zu Woche eh immer ein bisschen verändern wollte, weil ich drauf achte, was gut beim Publikum ankam und woran ich vielleicht noch etwas feilen sollte…“ Naruto grinste ihn an. „Also komm schon, wovor hast du Angst? Dass du dich zu Tode lachst?“
 

Sasuke verdrehte die Augen. „Haha.“
 

„Nee, aber wirklich.“ Naruto richtete sich gerade auf und ließ die Rose los. „Ich will dich definitiv zum Lachen bringen… Und dafür dann natürlich auch eine Belohnung bekommen, hehe.“
 

„Belohnung?“ Skeptisch hob Sasuke eine Augenbraue. „Was für eine Belohnung?“
 

„Weiß nicht.“ Lächelnd zuckte Naruto mit den Schultern. „Wie wär’s mit einem Kuss?“
 

Ein… Einen… Sasuke war froh, dass seine Wangen wegen des ganzen Alkohols bereits gerötet waren und Naruto so nicht mitbekam, wie ihm auf einmal ganz warm wurde. Warm und… Kribbelig. Er legte eine Hand unauffällig auf seinen Bauch und leckte sich die Lippen.
 

Okay, das kam sehr… Plötzlich. Aber bei diesem Blick, mit dem Naruto ihn schon den ganzen Abend gemustert hatte, hätte er so etwas vielleicht ahnen können… Aber dennoch.
 

„Meinst du das ernst?“
 

Naruto sah ihm direkt in die Augen. „Wenn du nichts dagegen hast, dann ja“, sagte er, die Stimme überraschend warm. „Ein Kuss wäre ziemlich… Schön.“
 

Naruto wollte einen Kuss von ihm und in diesem Moment… In diesem Moment wurde Sasuke klar, dass er wirklich hackedicht sein musste, weil er überhaupt kein Problem damit hatte, ihn zu küssen.
 

Im Gegenteil. Beim bloßen Gedanken daran fingen seine Lippen an zu kribbeln und wenn er ehrlich war, dann könnte Naruto ihn hier und jetzt küssen und er-
 

… Ookay. Er war wirklich komplett voll. Sah so aus, als wäre es dringend Zeit für ihn, ins Bett zu verschwinden, bevor er noch auf dumme Gedanken kam.
 

Sasuke räusperte sich. Seine Stimme klang beim Sprechen trotzdem rau. „Okay.“
 

„Echt?“ Naruto strahlte ihn an und rieb mit dem Zeigefinger glücklich über seine Nase. „Cool. Ich bin nächsten Samstag wieder hier, diesmal um 22:30 Uhr.“
 

„Okay.“ Sasuke nickte und stand auf. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, als er seine Jacke überzog und er hatte keine Ahnung warum. „Dann… Sehen wir uns.“ Er griff nach der Rose, doch bevor er seine Hand wieder wegziehen konnte, legte sich Narutos auch schon auf seine.
 

„Ich werde auf dich warten“, murmelte er und drückte sanft seine Hand. „Samstag, 22:30 Uhr.“
 

„Ich sagte doch, dass wir uns sehen.“ Sasuke musste den Blick von diesen intensiven Augen abwenden und schob die Rose in seine Jackentasche. „Bis dann.“
 

„Bis dann, Sasuke.“
 

Er ging zur Bar, um für seine Getränke zu zahlen. Gewohnheitshalber checkte er dabei auch sein Handy und bemerkte, dass er bereits vor geraumer Zeit eine neue SMS bekommen hatte. Hm, er war so in sein Gespräch mit Naruto vertieft gewesen, dass er davon gar nichts mitbekommen hatte.
 

Von: Karin

Jackpot bin aufm weg zum love hotel! :DDD Hatte keine zeit um für meine drinks zu zahlen, also mach das bitte für mich thx :*

Oh Mann. Stöhnend bezahlte Sasuke auch noch Karins Getränke und verließ endlich den Club. Er warf einen Blick auf die Uhr – kurz vor halb eins. An sich noch nicht allzu spät, aber nach den überaus seltsamen Gedanken, die er nicht mehr abschütteln konnte, war Rückzug nun das Beste.
 

Naruto zu küssen, hatte sich in seinen Ohren nämlich nach einer viel zu guten Idee angehört.
 

Viel zu gut.
 

~ xXx ~

Es war Samstagabend, kurz nach elf Uhr. Sasuke konnte nicht glauben, dass er tatsächlich wieder hier war, mit einer Cola in seiner Hand und schlechten Witzen lauschend.
 

… Okay, das war eine Lüge.
 

Er hatte von Anfang an gewusst, dass er nächstes Wochenende wieder hier sein würde. Im SHANK Comedy Club Tokio.
 

Und das alles wegen ihm…
 

Seufzend nippte Sasuke an seiner Cola und wartete darauf, dass der dunkelhaarige Vollpfosten endlich die Bühne verlassen und dafür Naruto auftreten würde.
 

Naruto Uzumaki. Der blonde Komiker, den er vor einer Woche kennengelernt hatte und der ihn unbedingt zum Lachen bringen wollte. Und warum?
 

‚Ich will dich definitiv zum Lachen bringen und dafür dann natürlich auch eine Belohnung bekommen. … Wie wär’s mit einem Kuss? … Ein Kuss wäre ziemlich schön.‘

Verdammt, Sasuke hatte keine Ahnung, wie er den Abend ohne Alkohol überstehen konnte, aber das musste er. Naruto hatte schließlich mehr oder weniger angedeutet, dass er ihn wieder sehen wollte… Nüchtern.
 

Warum auch immer. Vielleicht wollte er, dass Sasuke ihn noch weiter psychoanalysierte. Vielleicht hatte es aber auch etwas mit ihrer kleinen… „Wette“ zu tun, falls man es so nennen konnte.
 

Sasuke hatte absolut keinen blassen Schimmer. Er wusste nur, dass ein oder vielleicht auch mehrere Schlückchen Jack Daniels seinen Nerven sicherlich gut getan hätten.
 

Gott… Es war fast schon lächerlich, wie er sich gerade aufführte. Obwohl… Das Wörtchen „fast“ konnte er eigentlich streichen, es war lächerlich, dass er sich mit 22 Jahren noch wie ein ängstlicher Teenie aufführte, nur, weil er Naruto küssen musste, wenn er ihn zum Lachen brachte.
 

Musste… Irgendwie hatte Sasuke die Vermutung, dass das Wort ‚müssen‘ es nicht ganz genau traf… Aber wie auch immer, darüber wollte er sich nun nicht den Kopf zerbrechen.
 

Erst einmal musste Naruto ihn überhaupt zum Lachen bringen und wer wusste, ob er das überhaupt schaffen konnte. …Obwohl er schon zugeben musste, dass er Naruto in der letzten Woche ein wenig… Gestalkt hatte.
 

Sasuke hatte bei Youtube mehrere seiner Scherzanrufe gefunden, hatte sich diese angehört und… Hatte tatsächlich lachen müssen. Mehrmals. Naruto war tatsächlich ein lustiger Kerl und je mehr er von ihm hörte, desto attraktiver wurde er in seinen Augen auch.
 

Sasuke mochte seine unglaubliche Schlagfertigkeit und diesen unwiderstehlichen Charme, den er selbst bei einem bloßen Telefonat ausstrahlte und-
 

Wow, er hörte sich gerade wirklich wie ein verliebtes Schulmädchen an, oder? Verdammt.
 

Er warf seinem Glas Cola einen vernichtenden Blick zu, als ob es die Wurzel alles Übels wäre und blickte auf die Bühne, als der langweilige Kerl endlich verschwand und Platz für den nächsten Komödianten machte.
 

Ein Wischmopp blonder Haare erschien auf der Bühne und strahlendblaue Augen, die sofort seine fanden und anfingen zu funkeln, als sich ihre Blicke trafen.
 

Naruto.
 

Sasukes Mundwinkel zuckten für einen kurzen Moment in die Höhe und dann machte er es sich auf seinem Platz bequem, gespannt, ob Naruto sein Programm tatsächlich etwas verändert hatte.
 

Das hatte er. Nicht alles, vieles war gleich geblieben, aber anstatt der Zaubernummer am Ende seines Programms erzählte er nun von seinem ersten Besuch im Fitnessstudio.
 

„Ich weiß“, sprach er in das Mikrofon, das er vor einiger Zeit aus dem Ständer genommen hatte, und schlenderte lässig über die Bühne, „Wenn man mich sieht, dann denkt man, dass mich meine Mutter in einer Muckibude geboren hätte und ich aus ihrem Uterus direkt auf die Hantelbank geflutscht wäre, aber dem ist nicht so.“
 

Mit einem Grinsen auf den Lippen wartete er, bis das Gelächter verebbt war und legte die Finger um den Saun seines hellblauen T-Shirts. „Diese Muckis hier“, sagte er und hob langsam sein Shirt an, was den weiblichen Teil des Publikums sofort zum Johlen und Pfeifen brachte, „sind alle home-made, aber nachdem ich die tausendste Einladungskarte zum Probetraining in meinem Briefkasten vorfinden konnte, habe ich beschlossen, mir eins dieser Fitnesscenter doch mal genauer anzusehen.“
 

Sasuke verdrehte die Augen, weil Naruto seinen muskulösen Oberkörper, der zugegebenermaßen wirklich ansehnlich war, viel länger als nötig präsentierte, und gab ein geschnaubtes „Angeber“ von sich.
 

„Ich bin also rein und weil das alleinige Betreten eines Fitnesscenters schon ziemlich anstrengend ist und zum Schwitzen verleitet, hab ich mir also meine Jacke ausgezogen und an so einem Spind aufgehängt“, erzählte Naruto weiter und schwieg für einen Moment.
 

Er legte eine Hand in den Nacken und verzog das Gesicht. „… War allerdings kein Spind, sondern Jorge, ein Afroamerikaner. 2,09m groß, pinkfarbene Radlerhose, Tennissocken, Adiletten und ein Netzhemd… Im ersten Moment dachte ich, ich wäre wieder im Dock gelandet und dass endlich einer den Lichtschalter gefunden hatte.“
 

Sasuke musste, wie der Großteil des Publikums, schnauben und schüttelte amüsiert den Kopf. Er konnte Narutos Blick auf sich spüren, also sah er ihn mit erhobener Augenbraue und einem Schmunzeln auf den Lippen an.
 

Naruto erwiderte es mit einem fetten Grinsen und zwinkerte ihn an. Er ging zum Ständer herüber, um das Mikro dort wieder hineinzustecken. „Solche Oberarme hatte der Kerl“, sagte er und zeigte mit seinen Händen die Größe an. „Sah aus wie kurz nach einem Allergieanfall.“
 

Sasuke prustete in sein Colaglas und nahm einen großen Schluck.
 

„Also frage ich den Typen besorgt: ‚Hey, hat dich eine Wespe gestochen?‘ Die Arme waren original so weit vom Oberkörper weg“, sprach Naruto enthusiastisch weiter und machte vor, wie der Typ dastand. „Ich sag: ‚Junge, du hast als Kind zu lange Schwimmflügelchen getragen!‘“
 

Unter Gelächter erzählte er den Rest seines einschneidenden Erlebnisses im Fitnesscenter und verabschiedete sich dann gut gelaunt und mit einem Strahlen im Gesicht beim Publikum. Die Gäste jubelten, während sie ihm applaudierten und auch Sasuke klatschte ihm schmunzelnd zu.
 

Dieses Mal verließ Naruto die Bühne nicht in Richtung Backstage-Bereich und schlenderte stattdessen auf ihn zu. „Hey!“, begrüßte er Sasuke grinsend und setzte sich ihm gegenüber an den Tisch. „Du bist da.“
 

„Ich sagte doch, dass ich kommen werde“, erwiderte Sasuke und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
 

„Stimmt.“ Naruto lächelte ihn an und schlang beide Arme um die Stuhllehne. „Und?“, fragte er nach und reckte das Kinn in die Höhe. „Wie war ich?“
 

„Ich denke nicht, dass du es bei deinem Ego wirklich nötig hast nach Komplimenten zu fischen“, meinte Sasuke augenrollend und tippte ihm mit dem Zeigefinger aufs Kinn, um es wieder nach unten zu schieben.
 

Naruto lachte nur und streckte ihm die Zunge heraus. Er drehte den Oberkörper in Richtung Bühne und lauschte dem dort stehenden Komödianten. Er prustete bei einem seiner Witze und drehte sich dann wieder zu Sasuke, die Fingerspitzen durch seine Haare streichend.
 

„Wollen wir den Ort wechseln?“, fragte er Sasuke und zupfte am Rundkragen seines T-Shirts herum. „Mir ist echt sauwarm und ich könnte jetzt ein bisschen frische Luft gebrauchen.“ Hechelnd streckte er die Zunge heraus.
 

Er schien tatsächlich total durchgeschwitzt zu sein, fiel Sasuke auf. Einige seiner Haarsträhnen waren feucht und klebten an seinen Schläfen und auch sein T-Shirt sah so aus, als ob es an seinem Körper kleben würde.
 

Eigentlich hätte Sasuke diesen Anblick nicht so verflucht sexy finden sollen, aber fuck… Verschwitzte Männer waren definitiv ein Anturner für ihn.
 

Er trank den Rest der Cola mit einem Schluck leer und erhob sich. „Lass uns gehen“, sagte er an Naruto gewandt und ging zur Bar, um für sein Getränk zu bezahlen.
 

Gemeinsam und Seite an Seite verließen sie den SHANK Comedy Club Tokio und fanden sich in der überfüllten Vergnügungsmeile in Shibuya wieder. Betrunkene und lachende Menschen kamen ihnen entgegen, während über ihren Köpfen die verschiedensten Leuchtanzeigen flackerten.
 

Sasuke schob die Hände in seine Hosentasche und drehte sich zu Naruto. „Wohin?“
 

„Keine Ahnung, lass uns einfach ein bisschen durch die Gegend schlendern und gucken, ob wir ein nettes Plätzchen zum Sitzen oder so finden, okay?“, schlug Naruto schulterzuckend vor.
 

Sasuke nickte schweigend, also setzten sie sich in Bewegung. Es war Samstagnacht, kurz vor Mitternacht, und dementsprechend waren die Straßen wirklich überfüllt. Sasuke war kein großer Freund von Menschenmassen, aber er war die Vergnügungsmeile schon so oft lang gegangen, dass ihm die Leute kaum noch auffielen.
 

Er war es inzwischen gewohnt und er kannte Shibuya auch gar nicht anders, besonders dieses Viertel hatte er bis jetzt immer nur überfüllt erlebt.
 

„Bist du oft in Shibuya?“, fragte Naruto ihn plötzlich.
 

Sasuke schob die Hände tiefer in seine Hosentaschen. „Ich wohn hier, also ja.“
 

„Echt, du wohnst hier?“, fragte Naruto überrascht nach. „In diesem Stadtbezirk?“
 

„Nein, ich wohn in einem ruhigeren Eck.“ Sasuke schüttelte den Kopf und brummte missmutig, als er von einem besoffenen und lauthals singenden Teenager angerempelt wurde. „Ich wohn in Hiroo.“
 

„Ah“, machte Naruto und summte zustimmend. Er verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Das ist wirklich ein schönes Eck.“
 

„Du scheinst dich hier auszukennen“, meinte Sasuke und linste zu ihm herüber. „Wohnst du auch hier?“
 

„Hab ich früher mal, aber inzwischen wohn ich in Shinjuku.“ Naruto warf ihm ein versautes Grinsen zu. „Nur wenige Minuten vom Nichō entfernt.“
 

Nichō. Das war der „liebevolle“ Spitzname vom Shinjuku ni-chōme, ein Viertel des Shinjuku-Bezirks, das vor allem als Tokios Amüsierviertel für Schwule bekannt war. In genau diesem Nichō befand sich auch der Gayclub Dock, von dem Naruto in seiner Performance erzählt hatte und den Sasuke auch selbst schon einmal besucht hatte.
 

„Wieso verwundert mich das jetzt nicht“, sagte Sasuke tonlos und gab ein Schnauben von sich.
 

„Weil du Psychologie studierst und deswegen alles weißt!“, meinte Naruto lachend und schubste ihn leicht mit seiner Hüfte an.
 

„Hn“, machte Sasuke und reckte das Kinn arrogant in die Höhe. „Das stimmt, obwohl ich nicht alles weiß, weil ich ein Psychologiestudent, sondern Sasuke Uchiha bin.“
 

„Wow und da sagst du mir, dass ich eingebildet wäre.“ Amüsiert verdrehte Naruto die Augen. „Weißt du, du tust die ganze Zeit so tadelnd und bescheiden und jetzt kommt erst heraus, wie arrogant du eigentlich bist!“
 

„Ich hab ja auch allen Grund dazu, es zu sein“, meinte Sasuke nur und zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. Ihm war durchaus bewusst, wie arrogant er war und ihm wurde dies auch öfter als negative Eigenschaft vorgeworfen, aber so war er nun einmal.
 

Er war ein arrogantes Schwein, wusste das auch und hatte damit überhaupt kein Problem. Punkt.
 

„Oh Mann.“ Lachend schüttelte Naruto den Kopf. „Du bist echt- Oh, hey!“ Er blieb abrupt stehen und legte Sasuke eine Hand auf den Oberarm. „Da ist ein Starbucks, wollen wir uns da nicht reinsetzen?“
 

Schulterzuckend gab Sasuke ein „Von mir aus“ von sich und dann betraten sie kurz darauf auch schon das Kaffeehaus. Das Aroma von frisch gepresstem Kaffee und Kaffeebohnen kroch ihm sofort in die Nase und ließ einem koffeinsüchtigen Sasuke ein zufriedenes Seufzen entfleuchen.
 

Das Starbucks war, wie immer, ziemlich voll, hatte aber glücklicherweise noch genügend freie Tische aufzuweisen, um sich entspannt an der Kasse anzustellen und seine Bestellungen - einen Cappuccino für Sasuke und einen Caramel Macchiato für Naruto – abzugeben ohne Angst zu haben, den Sitzplatz weg geschnappt zu bekommen.
 

Sie suchten sich ein gemütliches Plätzchen im hinteren Teil des Kaffeehauses aus und setzten sich an einen kleinen, runden Tisch. Naruto schnappte sich zwei Tütchen Zucker und schüttete sie in seinen Caramel Macchiato, weswegen Sasuke angewidert die Nase rümpfte.
 

Er trank seinen Kaffee ausnahmslos schwarz – ohne Zucker und ohne Milch.
 

Naruto rührte mit dem Löffel um und führte die Tasse zu seinen Lippen, musste allerdings enttäuscht feststellen, dass es noch viel zu heiß zum Trinken war. Mit einem traurigen Seufzen stützte er seine Ellbogen auf dem Tisch ab und nahm sein Gesicht zwischen seine Hände, sein Blick auf Sasuke gerichtet.
 

Sasuke erwiderte ihn und zog eine Augenbraue in die Höhe. „Ja?“
 

„Nichts, ich wollte dich einfach nur ansehen.“ Lachend rieb sich Naruto über das unrasierte Kinn und lehnte sich im Stuhl zurück.
 

„Bin ich immer noch faszinierend?“, wollte Sasuke schmunzelnd wissen.
 

„Bist du“, bestätigte Naruto. „Je besser und länger ich dich kenne, desto interessanter find ich dich sogar!“
 

„Mh.“ Summend legte Sasuke den Kopf schief und strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. „Du bist auch nicht gerade uninteressant.“
 

„Heh.“ Naruto lächelte ihn an und blickte aus dem Fenster, das ihm einen perfekten Blick auf die überfüllten Straßen bot. „Ich wollte dich vorhin irgendetwas fragen, aber ich weiß es nicht mehr“, brummte er und zog einen Schmollmund.
 

„Hn.“ Sasuke runzelte die Stirn und folgte seinem Blick nach draußen. Aus den Augenwinkeln konnte er Narutos konzentrierte Miene sehen und schwieg, um ihn nicht aus seinen Gedanken zu bringen.
 

Naruto murmelte leise vor sich hin, bis sein Gesicht auf einmal aufleuchtete und er mit einem „Aha!“ mit den Fingern schnipste. „Nichō“, sagte er mit einem Grinsen. „Dazu wollte ich dich etwas fragen.“
 

„Ah“, machte Sasuke und nickte. Er nahm seinen Löffel in die Hand, um damit träge in seinem Cappuccino zu rühren. „Dann schieß los.“
 

„Du hast gesagt, du bist schon einmal im Dock gewesen, richtig?“
 

Ein zustimmendes Summen war seine Antwort.
 

Naruto nickte. „Wo bist du sonst noch so gewesen? Bist du da häufiger anzutreffen?“
 

Nachdenklich zog Sasuke die Augenbrauen zusammen. „Ich bin in mehreren Clubs gewesen“, sagte er langsam, nachdem er mehrere Sekunden über die Frage nachgedacht hatte. „Zum Beispiel im Annex oder im DNA. In der Rehab Lounge war ich auch schon öfter.“
 

„Oh Gott, Rehab!“ Narutos Augen fingen an zu glitzern. „Da bin ich vor ein paar Tagen erst mit meinen Kumpels gewesen! Die machen dort echt die besten Cocktails!“
 

Dem konnte Sasuke nur voll und ganz zustimmen. Das Rehab war ihm fast schon zu laut und irgendwie zu… Unpersönlich, weswegen er es hauptsächlich wegen der leckeren Cocktails besuchte.
 

„Wo gehst du am liebsten hin?“, fragte er Naruto und nippte vorsichtig an seinem Getränk.
 

„Uh, kommt ganz auf meine Stimmung an“, erwiderte Naruto und kratzte sich mit verengten Augen am Kopf. „Wenn ich Bock auf wilde Partys und Sex hab, dann sind das Rehab und das Dock, heh, meine Favoriten. Wenn ich aber eher Lust auf einen gechillten, entspannten Abend hab, dann besuch ich gern das Dragon Men oder auch das DNA.“
 

Sasuke summte. Die Clubs kannte er vom Namen her, aber besucht hatte er sie nicht alle. Dafür war er viel zu selten im Nichō unterwegs. „Es klingt so, als ob du ziemlich oft im Nichō anzutreffen wärst.“
 

„Naja, ich wohn ja wie gesagt direkt um die Ecke und wenn’s nur einen Katzensprung entfernt ist, wieso nicht?“ Naruto zuckte mit den Schultern und nahm seine Tasse in die Hand, um zu pusten und die Flüssigkeit zu kühlen. „Ich bin jetzt aber auch nicht total verrückt nach Partys und jedes Wochenende auf Piste oder so, die Zeiten sind vorbei. Was ist mit dir?“
 

Er nahm einen vorsichtigen Schluck seines Getränks und sah Sasuke an. „Du siehst nicht unbedingt wie jemand aus, der andauernd feiern ist.“
 

„Bin ich auch nicht“, meinte Sasuke und lehnte seine Wange gegen seine geballte Faust. „Ich geh ziemlich unregelmäßig raus, fehlende Motivation und stressige Uni machen mir da oft einen Strich durch die Rechnung.“
 

„Auf welche Uni gehst du denn?“, fragte Naruto ihn neugierig. „Ich bin damals auf eine Uni in Shibuya gegangen, vielleicht kenn ich deine ja.“
 

„Wirklich?“ Sasuke sah ihn überrascht an. „Ich geh auf die Komazawa Universität, falls dir der Name etwas sagt. Auf welche bist du denn gegangen?“
 

„Kokugakuin“, antwortete Naruto und nahm noch einen Schluck von seinem Caramel Macchiato. „Ich hab da für zwei Semester Geschichte studiert und die Uni dann geschmissen. Deine Uni sagt mir leider nichts, ist sie hier in der Nähe oder etwas weiter weg?“
 

„Geht, sie ist in Setagaya.“ Sasuke zuckte mit einer Schulter. „Mit Bus und Bahn ist sie relativ schnell zu erreichen.“
 

„Bus und Bahn, huh.“ Naruto leckte sich etwas Schaum vom Mundwinkel und funkelte ihn spitzbübisch an. „Heißt das, du bist noch zu jung für den Führerschein? Ich hab keine Ahnung, wie alt du bist, aber irgendwie wirkst du trotz deines ernsten Auftretens sehr jung, weiß nicht.“
 

Missmutig presste Sasuke die Lippen zusammen. „Ich bin 22“, sagte er und verengte warnend die Augen. „Also ganz sicher nicht zu jung, um einen Führerschein zu machen. Ich hab im Moment einfach nicht genug Zeit dafür.“
 

„Oh, wow, ich hätte dich viel jünger geschätzt, auf 19 oder so“, meinte Naruto überrascht und blinzelte. „Heh, dann bist du ja gar nicht so viel jünger als ich.“
 

„Wie alt bist du denn?“, wollte Sasuke wissen und sah ihn neugierig an. Wegen seines runden Gesichts und seinem sorgenfreien, kindischen Auftretens geriet er schnell in Gefahr, Naruto viel jünger zu schätzen, als er wahrscheinlich war.
 

„24“, war die Antwort. „Im Oktober werd ich 25 und oh Gott, ein Vierteljahrhundert alt, ey!“ Naruto gab ein wehleidiges Wimmern von sich.
 

„Das ist doch nicht alt.“ Sasuke verdrehte die Augen, weil Naruto gerade wirklich maßlos übertrieb und nippte an seinem Cappuccino.
 

Naruto zog geräuschvoll die Nase hoch. „Du bist ja auch noch ein junger Hüpfer, da hast du leicht reden!“
 

„Hn“, machte Sasuke. „Sieh es positiv, dann hast du wenigstens wieder ein Thema für dein Comedy-Programm.“
 

„Huh…“ Naruto runzelte die Stirn und kratzte sich am Kopf. „Stimmt, so hab ich das noch gar nicht gesehen, mh… Naja, ist nur ein kleiner Trost, aber ein Trost ist immer noch ein Trost“, meinte er und rubbelte sich seufzend durchs Haar.
 

„Eben“, sagte Sasuke. Er verschränkte seine Finger ineinander und stützte sein Kinn auf seinem Handrücken ab, der Blick auf Narutos Gesicht gerichtet. „Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen, Comedian zu werden? Du sagtest ja, dass du Geschichte studiert hast und diese beiden Dinge haben nicht unbedingt etwas miteinander zu tun…“
 

„Naja, Gemeinsamkeiten haben die beiden Sachen schon“, meinte Naruto und fing an, mit der Serviette zu spielen, indem er sie mehrmals faltete. „Bei dem einen lern ich etwas über Geschichte und bei dem anderen erzähl ich selbst eine, aber heh, ich weiß schon, wie du das meinst.“
 

Er ließ die Serviette fallen, um beide Hände stattdessen um seine Tasse zu legen. „Ich interessier mich sehr für Geschichte, auch wenn man mir das bestimmt nicht ansieht, und hab deswegen gedacht, dass es cool wäre, das auch zu studieren…. War es aber leider nicht.“
 

Naruto zog eine Grimasse und trank einen Schluck. „Es war schon interessant, aber es war irgendwie so… So langweilig. Ich brauch mehr Action, ich will nicht immer nur dasitzen, zuhören und mir Sachen aufschreiben, ich will selbst aktiv sein, also hab ich die Uni geschmissen. Ganz zu Ma’s Missfallen, die war total stolz, weil ich so etwas Seriöses studiert hab…“
 

Sasuke nickte. Er konnte Naruto da schon verstehen. Ihm selbst machte es zwar nichts aus, viel Theorie zu haben und passiv zu sein, aber für solch einen aktiven und lebendigen Menschen wie Naruto war das wohl die Hölle.
 

„Wie bist du dann auf die Idee gekommen Comedian zu werden?“, fragte er ihn. „Hast du zu dem Zeitpunkt schon deine Scherzanrufe gemacht?“
 

„Scherzanrufe mach ich eigentlich schon seit ein paar Jahren“, erklärte Naruto ihm. „Seitdem ich, uh… 20 bin oder so. War zu dem Zeitpunkt aber noch alles privat. Damals im Suff hab ich mal einen Pizzalieferanten angerufen und denen einen Streich gespielt und das hat mir so sehr Spaß gemacht, dass ich es im nüchternen Zustand weiter gemacht hab.“
 

Er warf Sasuke ein wölfisches Grinsen zu und gluckste fies. „Meine Kumpels haben sich dabei immer kaputt gelacht, also haben wir angefangen, die Gespräche aufzunehmen und bei Youtube hochzuladen und tja… Irgendwann hat sich dann J-Wave bei mir gemeldet und mir einen Job angeboten, den ich natürlich auch sofort angenommen hab. Man könnte also sagen, ich bin eins dieser Youtube-Phänomene.“
 

Er wackelte mit den Augenbrauen, was Sasuke ein erheitertes Schnauben entlockte. „Wurde Justin Bieber nicht auch via Youtube entdeckt?“, fragte er mit einem fiesen Schmunzeln.
 

„Hör auf!“ Wimmernd legte sich Naruto die Hände auf die Ohren. „Red bloß nicht weiter, sonst machst du mir alles kaputt! Ich will nicht mit so einem Honk verglichen werden!“
 

Sasuke gluckste leise und fing die Serviette, die auf sein Gesicht zukam, mit Leichtigkeit auf. „Erzähl weiter“, sagte er und warf die Serviette wieder zurück. Narutos Werdegang war wirklich interessant, weswegen er unbedingt mehr erfahren wollte.
 

„Bah. Also seit, uh… seit circa drei Jahren hab ich also meine kleine Show bei J-Wave. Das macht mir auch echt Spaß, aber leider verdien ich damit alleine nicht genug, um über die Runden zu kommen. Also hab ich mich die letzten Jahre mit den verschiedensten Nebenjobs über Wasser gehalten. Ich hab mir immer Jobs gesucht, bei denen ich viel mit Menschen zu tun habe, weil ich das einfach mag. Mit Menschen zusammen zu sein.“
 

Naruto lächelte und schlang einen Arm um die Stuhllehne. „Dort hab ich immer viel und gern herumgealbert und jedes Mal, wenn ich einen der Kunden zum Lachen bringen konnte, hab ich mir dabei echt einen Ast abgefreut und dachte, ‚hey, du hast schon deine kleine Comedyshow im Radio, wieso trittst du nicht auch vor Publikum als Stand-Up-Comedian auf‘? Scherzanrufe und Stand-Up-Comedy sind nicht dasselbe, das weiß ich, aber ich wollte es dennoch wenigstens versuchen und hier bin ich nun!“
 

Er grinste Sasuke an und stupste ihn unterm Tisch sanft mit seiner Schuhspitze an. „Du bist bei meinem allerersten Aufritt als richtiger Comedian live dabei gewesen, also sei stolz!“
 

„Wirklich?“, fragte Sasuke fassungslos nach und hob beide Augenbrauen. „Das war dein erster Auftritt?“
 

„Jupp. Vor einem richtigen Publikum zumindest, die Nummer hab ich davor ein paarmal bei meinen Kumpels geprobt.“
 

Sasuke blinzelte langsam. „…Wow“, sagte er. „Das hätte ich niemals vermutet. Du hast total souverän und überhaupt nicht nervös gewirkt.“
 

„Wirklich? Dabei hab ich mir fast in die Hose geschissen vor Angst, hehe.“ Mit einem verlegenen Grinsen rieb sich Naruto den Nacken. „Man sieht es mir glücklicherweise nicht an, aber glaub mir, ich bin echt verfickt nervös gewesen. Heute auch noch, aber letzte Woche ist echt krass gewesen.“
 

„Dann heißt das, dass ich die erste Person gewesen bin, die aktiv bei einem deiner Sketche mitgemacht hat, oder?“ Sasuke biss sich auf die Unterlippe, als sich sein Bauch verknotete – eine Mischung aus Schuldgefühlen und einer seltsamen Freude.
 

„Jepp.“ Narutos Augen funkelten warm, als er sein Gesicht in seinen Händen abstützte und ihn erneut sanft mit seinem Schuh anstupste. „Das heißt es.“
 

„Ich hab es dir sicher nicht einfach gemacht“, murmelte Sasuke. Nun war er derjenige, der mit einer der Servietten herumspielte. „So unkooperativ, wie ich gewesen bin.“
 

„Ach was.“ Naruto lachte leise. „Ich bin sehr froh, dass du die erste Person warst, Sasuke. Wirklich.“
 

Sasuke bohrte die Zähne in seine Lippe und blickte zur Seite. Die Schuldgefühle verschwanden und wurden stattdessen von einer riesigen, aufgeregten Horde von Schmetterlingen ersetzt.
 

„…Hn“, machte er schließlich und zog die Mundwinkel für ein kleines, aber ehrliches Lächeln in die Höhe.
 

Naruto wurde davon angesteckt. „Du lächelst“, wisperte er.
 

„Und diesmal bin ich nicht betrunken“, erwiderte Sasuke mit genauso leiser Stimme.
 

„Das stimmt.“ Naruto nahm eine seiner Hände von seinem Gesicht und legte sie auf den Tisch, nur wenige Zentimeter von Sasukes entfernt. Ihre Fingerspitzen berührten sich. „Was für einen Wert bekommt ein Lächeln bei deiner Skala?“
 

Sasuke schluckte mit einigen Schwierigkeiten. Seine Kehle war staubtrocken, als ob er seit Tagen nichts mehr getrunken hätte, dazu kam das unregelmäßige Pochen seines Herzens, das er so deutlich in seinem Hals spüren konnte.
 

Sein Blick ruhte auf ihren Händen. Auf blassen, schlanken Fingern mit perfekt geschnittenen Nägeln. Auf gebräunten, etwas kleineren Fingern mit abgekauten Nägeln und mit mehreren Silberringen geschmückt.
 

Auf Finger, die unterschiedlicher nicht sein konnten und trotzdem einfach nur perfekt zusammen passten. Wie füreinander gemacht. Naruto legte seinen Zeigefinger auf Sasukes Mittelfinger. Sasuke zuckte und musste sich zusammen reißen, als das Bedürfnis, seine Hand in Narutos zu legen, immer größer wurde.
 

Er öffnete den Mund: „Das kann ich dir gerne zeigen.“ Er schluckte, seine Kehle war immer noch viel zu trocken und seine Stimme zu rau. „Aber dafür musst du die Augen schließen.“
 

Naruto sah ihn an, dann schloss er flatternd die Augenlider und legte auch die andere Hand auf den Tisch. „Okay.“
 

Fasziniert betrachtete Sasuke, wie diese außergewöhnlichen, hellen Wimpern auf gebräunter Haut ruhten. Er betrachtete die Sommersprossen, die jetzt, wo es langsam wärmer wurde und sich die Sonne öfter blicken ließ, immer mehr Stellen seiner Haut zierten.
 

Ganz langsam senkte er den Blick und sah nun auf volle, geschwungene Lippen. Sein Herz machte einen Sprung und schlug mit doppelter Geschwindigkeit weiter in seiner Brust. Zu schnell. Fast so, als ob es bereits wusste, was gleich geschehen würde, obwohl sich sein Kopf noch immer dagegen sträubte.
 

Sasuke war ein Kopfmensch, war es schon immer gewesen, doch in diesem Fall… In diesem Fall hatte er keine Chance. Der Kampf war bereits verloren, bevor er angefangen hatte. Der Bauch hatte über den Kopf gesiegt.

Seine Finger zitterten, als er sie vorsichtig ausstreckte und hauchzart auf Narutos Wangen legte. Er konnte Bartstoppeln unter seinen Fingerspitzen spüren. Bartstoppeln und weiche, warme Haut.
 

Narutos Augenlider flatterten für einen kurzen Moment, doch er ließ sie geschlossen. Seine Lippen öffneten sich einen Spalt breit und er ließ einen langen, tiefen Atemzug aus. Sasuke hatte nicht bemerkt, wann er sich näher gelehnt hatte, aber er konnte ihn ganz deutlich spüren.
 

Narutos warmen Atemzug in seinem Gesicht. Er roch nach Karamell, Kaffee und ganz leicht nach Pfefferminz, als ob er vor wenigen Stunden einen Kaugummi gekaut hätte. Es war eine… Außergewöhnliche Mischung, aber nicht schlecht.
 

Sie war… Interessant. Ob sie wohl auch so interessant schmecken würde, wie sie roch? Sasukes Finger zuckten bei diesem Gedanken. Seine Atmung beschleunigte sich. Langsam hob Naruto seine Hand und legte sie auf Sasukes. Er verschränkte ihre Finger miteinander und drückte sanft zu, gab Sasuke so den restlichen Mut, der ihm gefehlt hatte.
 

Sasuke schloss die Augen, neigte seinen Kopf und küsste ihn.
 

Narutos Lippen waren trocken. Ganz fein schmeckten sie nach Karamell und etwas anderem, das Sasuke nicht genau benennen konnte. Naruto neigte den Kopf etwas zur Seite. Seine Unterlippe schob sich sanft zwischen Sasukes leicht geöffnete Lippen.
 

Sasuke biss sie behutsam und öffnete seinen Mund ein Stückchen mehr, als Naruto seine Oberlippe küsste.
 

Mehrere, endlos schöne Sekunden verharrten sie in dieser Position, bis sich Sasuke langsam wieder zurückbeugte. Nicht viel, nur ein bisschen. Naruto ließ seine Augen geschlossen, die Mundwinkel zu einem sanften Lächeln in die Höhe gezogen.
 

Sasuke ließ seine Hände auf Narutos Gesicht ruhen und strich mit den Fingerspitzen über seinen Nacken. Die feinen Härchen, die sich dort befanden, waren schweißnass und klebten an seiner Haut.
 

„Ein Lachen und ein Lächeln sind nicht dasselbe“, sagte er leise, „aber es ist genauso schwer, mich zum Lächeln zu bringen, deswegen hast du dafür eine Belohnung verdient.“
 

Langsam öffnete Naruto seine Augen und leckte sich über die Lippen. Die Lippen, die Sasuke gerade geküsst hatte und deren leichten Druck er immer noch spüren konnte.
 

„Okay“, sagte Naruto und strich mit dem Daumen über die blasse Hand, die immer noch so zärtlich sein Gesicht hielt. „Das werd ich mir merken.“
 

Sasuke wusste nicht, was er daraufhin sagen sollte, also lächelte er einfach nur. Naruto nutzte die Gelegenheit, um ihn nochmal zu küssen. Sasuke hatte keine Einwände.
 

Ein leises Schmatzgeräusch ertönte, als sich ihre Münder dieses Mal voneinander trennten. Sasuke leckte sich über den Mundwinkel und lehnte sich langsam zurück. Seine Lippen kribbelten. Es fühlte sich so an, als ob tausende, kleine Ameisen auf ihnen herumkrabbelten.
 

Sasuke mochte das Gefühl. Er nahm seinen Kaffeebecher in die Hand, aber er trank nicht. Er wollte den Geschmack von Naruto nicht mit etwas anderem überdecken. Stattdessen ließ er die Flüssigkeit langsam abkühlen.
 

Auch Naruto ließ sein Getränk ruhen und sah ihn einfach nur an. Das Lächeln war seit ihrem ersten Kuss kein einziges Mal von seinen Lippen gewichen.
 

Sasuke wollte ihn nochmal küssen. Er wollte ihn noch viel öfter küssen und genauso oft zurückgeküsst werden. Er wollte geküsst werden, auch, wenn er nicht lächelte. Nicht nur als Belohnung, sondern einfach nur so.
 

Weil er wollte. Weil sie wollten.
 

Aber dazu kam es nicht, weil in genau diesen Moment Narutos Handy klingelte. Sasuke runzelte die Stirn und lauschte dem Gesang, während Naruto sein Handy aus der Hosentasche fischte. Irgendwie kam ihm das Lied bekannt vor…
 

Haruka Kanata
 

„Asian Kung-Fu Generation?“, fragte er, als Naruto sein Handy endlich gefunden hatte.
 

Der Blonde strahlte ihn an. „Jepp“, bestätigte er, tippte ein paarmal auf dem Touchscreen seines Smartphones herum und hielt es sich ans Ohr. „Yo, Kiba. Was geht?“
 

Sasuke lehnte seine Wange gegen seine Handinnenfläche, während Naruto mit diesem Kiba telefonierte, und sah aus dem Fenster. Die Straßen waren immer noch voll, aber bei weitem nicht mehr so überfüllt wie noch vor einigen Stunden.
 

Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr – 1:13 Uhr.
 

„Du bist so ein Vollpfosten, Mann!“, hörte er Naruto im Hintergrund fluchen und sah aus dem Augenwinkel zu ihm.
 

Naruto hatte seinen Blick auf seinen Caramel Macchiato gerichtet, die Stirn leicht gerunzelt und die Mundwinkel nach unten gezogen. Sasuke hatte keine Ahnung, worüber sie sprachen, aber er schien auf jeden Fall nicht besonders erfreut zu sein.
 

„Ja“, brummte Naruto. Eine Pause. „Ja, Mann! Mach dir nicht ins Höschen, ich komm vorbei.“ Noch eine Pause, diesmal etwas länger. „Starbucks. … Nein, in Shibuya. … Bestimmt nicht, du Penner. In einer halben Stunde oder so bin ich da, bis dann.“
 

Seufzend legte er auf und schmiss sein Handy achtlos auf den Tisch. „Mein Mitbewohner“, erklärte er, als er Sasukes fragenden Blick bemerkte. „Der Typ ist total besoffen und hat scheinbar seinen Schlüssel in der Wohnung gelassen, keine Ahnung, auf jeden Fall muss ich Nachhause fahren und ihn reinlassen.“ Er verdrehte die Augen.
 

„Ah.“ Sasuke versuchte, sich von seiner Enttäuschung nichts anmerken zu lassen. Er hätte gern noch etwas länger mit Naruto geredet. „Okay, dann mach ich mich jetzt auch auf den Weg nach Hause.“
 

„Sorry“, entschuldigte sich Naruto. Man konnte heraushören, dass es ihm tatsächlich sehr leid tat.
 

„Schon okay.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „So etwas passiert.“
 

„Schon, aber ist trotzdem ärgerlich.“ Brummend lehnte sich Naruto im Stuhl zurück und rubbelte sich durchs Haar. Er wirkte nachdenklich. „Hey. Ich hab zwar nächste Woche wieder einen Auftritt im SHANK, aber ich weiß nicht, ob ich wirklich ganze sieben Tage darauf warten kann, dich nochmal zu sehen.“
 

Sasuke schmunzelte und hoffte so die lächerlich große Freude beim Hören dieser Worte verstecken zu können. „Ich weiß, ich bin süchtig machend.“
 

„Das auf jeden Fall.“ Naruto rieb sich mit dem Daumen über die Unterlippe, ein vielsagendes Glitzern in den Augen. „Hast du diese Woche schon etwas vor?“
 

Sasuke dachte darüber nach und schüttelte den Kopf, nachdem er seinen mentalen Terminplaner durchgegangen war. „Nein, hab ich nicht.“
 

„Sehr schön.“ Naruto grinste, sichtbar glücklich über diese Antwort. „Es sind Semesterferien, oder? Das heißt, dass wir uns auch tagsüber sehen können? Ich mein, ich will dir meine unglaubliche Schönheit, die erst dann richtig zur Geltung kommt, wenn die Sonne scheint, nicht vorenthalten.“
 

Sasuke verdrehte die Augen, nickte aber bejahend.
 

Narutos Grinsen wurde noch breiter. „Cool. Dann… Mh, wie wär’s, wenn wir uns am Dienstag treffen? So um die Mittagszeit rum, dann können wir vielleicht zusammen essen gehen. Vielleicht ins Asahi Sushi, diesem kleinen Sushi-Laden in Shibuya? Um 12 Uhr?“
 

„Hört sich gut an.“
 

„Cool, dann haben wir ein Date.“ Naruto zog einen Mundwinkel für ein schiefes, aber trotzdem überraschend attraktives Grinsen in die Höhe, dann schnappte er sich sein Handy und stand auf.
 

Sasuke tat es ihm gleich und so verließen sie gemeinsam das Starbucks. Draußen angekommen verabschiedeten sie sich voneinander. Sasuke war im ersten Moment etwas überrumpelt, als Naruto ihn in eine Umarmung zog, erwiderte sie dann aber zaghaft und dann gingen sie auch schon getrennte Wege.
 

Sasuke schob die Hände tief in seine Hosentasche und senkte den Kopf, damit die Haarsträhnen, die ihm ins Gesicht fielen, sein kleines Lächeln verstecken konnten, dass er den ganzen Nachhauseweg über auf den Lippen trug.
 

Dienstag, 12 Uhr mittags im kleinen Sushi-Laden in Shibuya.
 

Sie hatten ein Date.
 

~ xXx ~

In den nächsten Tagen und Wochen verging die Zeit wie im Fluge. Es gab kaum einen Tag, an dem sie sich nicht sahen und im SHANK Comedy Club Tokio war Sasuke inzwischen Stammgast. Er war bei jedem einzelnen von Narutos Auftritten dabei und konnte sein Programm mittlerweile auch schon fast auswendig.
 

Nicht nur das, er war inzwischen auch schon zu einer Art… Berater aufgestiegen. Sasuke konnte nicht sagen, wie oft er in den letzten Wochen die Worte „Hey, wie gefällt dir der?“ gehört hatte. Viel zu oft zum Zählen.
 

Naruto erzählte ihm andauernd irgendwelche neuen Witze, die er sich gerade ausgedacht hatte und Sasuke musste über sie urteilen.
 

Wenn sie Sasuke nicht gefielen (was ziemlich oft der Fall war), dann lachte er mit einem Schulterzucken einfach nur darüber und strich die aufgeschriebenen Texte mit einem Kugelschreiber wieder durch. Ein wenig herzlos, aber es war besser so, denn… Wow, einige von Narutos Witzen waren richtig schlecht. Die sollten niemals an die Öffentlichkeit gelangen.
 

Wenn Sasuke seine Witze allerdings gefielen (geschah eher selten, aber kam das ein oder andere Mal doch vor), dann sah Naruto aus wie der glücklichste Mensch auf Erden und bekam das Strahlen für den Rest des Tages nicht mehr aus seinem Gesicht.
 

Es war wirklich niedlich, wie sehr sich Naruto damit brüstete, ihn zum Lachen gebracht zu haben. Naruto achtete auch genauestens darauf, für jeden Lacher mit einem Kuss belohnt zu werden.
 

Eine Belohnung, die Sasuke ihm nur allzu gerne gab.
 

Das war auch etwas, was er besonders gern an Naruto mochte; seine Unkompliziertheit und dieses lockere Verhältnis ohne Verpflichtungen, das sie zueinander hatten.
 

Sie gingen die Sache langsam an und nahmen sich die nötige Zeit, um sich richtig kennenzulernen und ihren Gefühlen die Chance zu geben, sich zu entwickeln, anstatt irgendetwas zu überstürzen. Sie hatten keine Eile, sie waren beide vollkommen zufrieden damit, ihren Beziehungsstand erst einmal auf „gute Freunde“ einzustufen.
 

Sasuke war es gewohnt, ziemlich früh sehr eindeutige Angebote von anderen Kerlen zu bekommen und er war auch immer relativ schnell mit seinen Exfreunden zusammen gekommen, weswegen er es nun umso mehr genoss, dass sich die andere Person tatsächlich die Zeit nahm, um mehr über ihn zu erfahren, von seinen Träumen und seinen Ängsten, seinen positiven und auch negativen Eigenschaften.
 

Die Küsse, die sie ab und an und ganz unverbindlich teilten, waren da natürlich ein netter Bonus und versüßten ihre Kennenlern- und Annäherungsphase noch einmal ungemein und bevor Sasuke sich versah, hatte er sich auch schon in den blonden Chaoten verliebt.
 

~ xXx ~

„Hey, kennst du den schon? ‚ Im Knast sitzen fünf Perverse in einer Gemeinschaftszelle: ein Sodomist, ein Sadist, ein Nekrophiler, ein Pyromane und ein Masochist. Sie unterhalten sich darüber, was sie tun wollen, wenn sie aus dem Knast raus sind. Der Sodomist sagt: "Wenn ich rauskomme, werde ich eine Katze ficken." "Sehr gut", meint der Sadist, "wir ficken die Katze und foltern sie dann langsam zu Tode." Der Nekrophile: "Gut, wir ficken die Katze, foltern sie langsam zu Tode und ficken sie dann nochmal richtig durch." Der Pyromane: "Prima Idee! Zuerst ficken wir die Katze, dann foltern wir sie langsam zu Tode, ficken sich nochmal richtig durch, danach übergießen wir sie mit Benzin und zünden sie an." Dann fragen sie den Masochisten, der die ganze Zeit über geschwiegen hatte: "Und was willst du machen?" - "Miau!"‘“
 

Sasuke rollte mit den Augen und gab ein belustigtes Schnauben von, während sich Naruto den Bauch hielt vor lauter Lachen und sich kaum noch einkriegte. „Okay, der ist nicht schlecht.“
 

„Nicht schlecht?“ Naruto sah ihn mit feuchten Augen an und strich sich kichernd die Tränen aus den Augenwinkeln. „Der ist verdammt geil, Mann! Einer meiner absoluten Lieblingswitze!“
 

Als er erneut grölte fingen die ersten Leute an, ihnen seltsame Blicke zuzuwerfen, also gab ihm Sasuke einen Klaps auf den Hinterkopf. „Ist gut, Naruto. Beruhig dich wieder.“
 

Immer noch lachend streckte Naruto ihm die Zunge raus und schüttelte den Kopf. „Hach“, stöhnte er begeistert. „Der Witz wird echt nie alt.“ Er griff nach seinem Sex On The Beach und nippte daran.
 

Auch Sasuke gönnte sich einen Schluck von seiner Bloody Mary und machte es sich auf seinem Hocker bequem, sein Knie sanft gegen Narutos ruhend.
 

Es war eine angenehm warme Frühlingsnacht und sie befanden sich gerade im DNA, einem der ruhigeren Gayclubs, die das Nichō zu bieten hatte. Vor knapp einer Stunde hatte Naruto seinen Auftritt im SHANK Comedy Club Tokio bestritten und sie hatten beschlossen, eine Kleinigkeit trinken zu gehen.
 

Und hier saßen sie nun und waren beide nach ihrem zweiten Drink schon mehr oder weniger (okay, mehr traf es besser)… Angetrunken.
 

Sasuke leckte sich über die Lippen und sah Naruto an, der immer noch vor sich hin kicherte. Er war im nüchternen Zustand schon andauernd am Lachen und Sasuke hatte es wirklich nicht für möglich gehalten, aber wenn er besoffen war, dann lachte er tatsächlich noch mehr. Das ging wirklich.
 

„Dein Vertrag mit dem SHANK läuft bald aus, oder?“, fragte er ihn.
 

„Jupp“, bestätigte Naruto und nickte. „Ich hatte einen zweimonatigen Vertrag und der läuft in zwei Wochen aus.“
 

„Mh“, machte Sasuke und nippte an seinem Getränk. „Wirst du ihn verlängern? Hat dir das SHANK schon ein Angebot gemacht?“
 

„Noch nicht. Ich hab nach meinem letzten Auftritt einen Termin mit dem Besitzer und dann gucken wir mal.“
 

„Okay. Aber prinzipiell hast du nichts gegen eine Verlängerung, oder? Oder machst du dir langsam Gedanken, dir einen größeren Club zu suchen?
 

Das SHANK war schließlich sehr klein und bot nicht mehr Platz als für knapp 150 Leute. Naruto kam auch sehr gut beim Publikum an, deswegen konnte sich Sasuke gut vorstellen, dass vielleicht auch ein etwas größerer Club Interesse an ihm haben könnte.
 

Naruto war witzig und sah dabei auch noch gut aus, das war doch fast wie ein Sechser im Lotto.
 

„Ein größerer Club wär schon cool, ich hab aber auch nichts dagegen, nochmal ein paar Wochen im SHANK aufzutreten.“ Naruto zuckte mit den Schultern und leerte seinen Cocktail, um sich direkt noch einen zu bestellen. „Die Atmosphäre ist ziemlich gemütlich und intim, das gefällt mir.“
 

„Hn“, brummte Sasuke nur und widmete sich wieder seinem Drink.
 

„Aber falls ich den Club tatsächlich wechseln sollte, dann…“ Naruto drehte sich mit dem Hocker in seine Richtung und legte ihm eine Hand auf den Arm. „Dann kommst du doch weiterhin zu meinen Auftritten, oder?“
 

Sasuke hob eine Augenbraue und schmunzelte fies. „Wieso sollte ich?“

„Weil, weil, weil…!“ Naruto legte beide Hände auf Sasukes Schultern und lehnte sich näher. „Weil du musst!“
 

„Sehr tolle Argumentationsweise.“ Sasuke schnaubte. „Wer sagt, dass ich es muss?“
 

„Ich!“
 

„Und wer gibt dir das Recht, über mich zu befehlen?“
 

„Auch ich!“
 

„Immer nur ich, ich, ich…“ Sasuke schloss ein Auge, als Naruto etwas ungeschickt seine Wange küsste. „Du riechst nach Alkohol.“
 

„Bin ja auch betrunken“, brummelte Naruto und lehnte seine Stirn gegen Sasukes Schulter.
 

Sasuke legte eine Hand in Narutos Nacken. Er schluckte. „Ich auch.“
 

„Ja?“ Naruto hob den Kopf und sah ihm in die Augen.
 

Sasuke erwiderte den Blick. „Ja.“
 

Naruto sah ihn eine Zeit lang an und es wirkte so, als hätte er etwas zu sagen, doch er ließ seinen Mund geschlossen und lehnte seine Stirn stattdessen wieder gegen Sasukes Schulter.
 

Sasuke atmete hörbar aus der Nase aus und blickte an die Decke. Okay, langsam aber sicher wurde die ganze Angelegenheit lächerlich. Kennenlernphase und alles langsam angehen war schön und gut, aber zwei Monate lang?!
 

Das war dann doch etwas zu viel des Guten, besonders, weil sich Sasuke schon länger seiner Gefühle sicher war… War sich Naruto immer noch unsicher oder warum unternahm er nichts…? Er musste langsam mal die Initiative ergreifen, verdammte Scheiße!
 

Sasuke hatte seinen Teil erledigt, er hatte oft genug deutlich gemacht, dass er tiefere Gefühle als Freundschaft für Naruto hegte. … Naja, so deutlich, wie es für einen Menschen, dessen zweiter Name „Subtilität“ hieß, eben möglich war.
 

… Okay, das ergab jetzt selbst für Sasuke nicht allzu viel Sinn, aber er war betrunken, verdammt! Er musste keinen Sinn ergeben, sondern stattdessen total hemmungslos mit Naruto herumknutschen und rumfummeln! So sah es aus!
 

Er presste die Lippen zusammen und gab Naruto einen harten Klaps auf den Hinterkopf.
 

„Autsch!“, heulte Naruto sofort auf. „Was zur Hölle?!“
 

„Du hast es verdient.“
 

„Gar nicht!“
 

Noch ein Schlag auf dem Hinterkopf. „Doch.“
 

Quengelnd löste sich Naruto von ihm und rieb sich den Kopf. „Penner.“ Er streckte ihm die Zunge raus und griff nach seinem Cocktail. Er nahm einen Schluck, verzog das Gesicht und stellte das Glas wieder ab. „Ich glaub, den Rest schaff ich nicht“, meinte er, ein deutliches Lallen in seiner Stimme. „Sonst kotz ich. Ich bin jetzt schon total voll.“
 

„Du hast doch gerade erst etwas Neues bestellt. Schlappschwanz.“ Sasuke war gefrustet, also nahm er das Getränk in die Hand und trank die Hälfte des Sex On The Beach, ohne das Glas von den Lippen zu nehmen. Der Rest war ihm allerdings auch zu viel, also stellte er das Glas etwas ungeschickt ab und rieb sich mit dem Handrücken über das Kinn.
 

Naruto blinzelte. „Alte Saufnase. Du könntest Bürgermeister vom neuen Animal Crossing werden, der hat auch so eine rote Säufernase wie du. Ihr sollet eure Stadt Saufnasen-City nennen. Rudolph kann euer Maskottchen werden, das könnt ihr euch dann als Flagge machen.“
 

„… Was.“
 

„… Nichts.“ Naruto stand schwankend auf und holte seine Geldbörse aus der Hosentasche. „Lass uns an die frische Luft gehen, mir ist echt schlecht.“
 

Sasuke sah ihn verständnislos an. „Okay…“ Gemeinsam bezahlten sie ihre Getränke und quetschten sich aus dem vollen Club hinaus in die ebenfalls überfüllten Straßen von Shinjuku ni-chōme.
 

Das Gemurmel der Menschen war unangenehm laut und das Flackern der Leuchtanzeige tat seinen Augen weh und verursachte ihm Kopfschmerzen. Außerdem spürte Sasuke, dass ihm langsam auch ein wenig übel wurde, also verließen sie das Schwulenviertel und setzten sich auf den Bordstein einer relativ verlassenen Straße, die zu einer Sackgasse führte.
 

„Uff, Alter.“ Naruto gab ein Stöhnen von sich und fasste sich an den Kopf, ein Auge zusammen gekniffen. „Scheiße, ist mir schlecht, ey.“
 

Sasuke brummte und nahm eine ähnliche Position ein; ebenfalls nach vorne gebeugt und eine Hand an seiner Schläfe ruhend. „Ich hab keine Ahnung, ob ich es in diesem Zustand überhaupt bis Nachhause schaffe.“
 

„Du kannst bei mir pennen“, bot Naruto ihm an und neigte den Kopf in seine Richtung. „Mein Mitbewohner ist übers Wochenende bei seiner Freundin, also wird er uns auch nicht auf den Sack gehen.“
 

Sasuke sah ihn an, blickte in diese blauen, vom Alkohol leicht glasigen Augen. Egal, wie oft er sie ansah, er hatte im ersten Moment immer das Gefühl, in ihnen zu versinken. „Okay.“
 

Naruto lächelte ihn an und sah danach in den Himmel. Sasuke tat es ihm gleich. Mehrere Minuten saßen sie einfach nur da, Schulter an Schulter.
 

„Lass uns zu mir gehen“, sagte Naruto nach einiger Zeit schließlich und stand etwas wackelig auf. Er bot Sasuke die Hand an und hievte seinen Freund in eine stehende Position.
 

Zusammen gingen sie durch die Straßen, bogen ein paarmal ab und standen schließlich vor einem fünfstöckigen Mehrfamilienhaus. Hier, im dritten Stockwerk in Appartementnummer 302, wohnte Naruto mit seinem Mitbewohner Kiba.
 

Sasuke war schon mehrmals bei ihm zu Gast gewesen, verspürte aber dennoch eine gewisse Anspannung, als er die Treppen hinaufstieg und Naruto kurz danach in die kleine Wohnung folgte.
 

Im Flur angekommen schlüpfte Sasuke aus seinen Chucks und tapste ins Wohnzimmer. Es sah genauso aus wie immer: Gelbe Wände, Parkettboden, ein großer, runder Holztisch, ein Flatscreen-TV und ein beiges Sofa.
 

Warum war er dann so verflucht nervös?!
 

Naruto ging an ihm vorbei in sein Zimmer. Sasuke blieb noch einige Sekunden lang unschlüssig im Wohnzimmer stehen, bevor er ihm folgte.
 

Naruto stand vor seinem Schrank und schien irgendetwas zu suchen. Sasuke beachtete ihn nicht weiter und ließ sich stattdessen auf das ungemachte Bett mit der blauen Superman-Bettwäsche plumpsen. Er lehnte sich zurück, bis sein Oberkörper auf der Matratze ruhte, und streckte die Arme über seinen Kopf aus, die verengten Augen auf die weiße Decke gerichtet.
 

Es herrschte Stille, nur Narutos Gekrame und das regelmäßige Ticken der Wanduhr waren zu hören. Tick, Tack. Tick, Tack. Ticktackticktack.
 

Sasuke runzelte die Stirn. Mit einem Schlag fühlte er sich total nüchtern... Und gefrustet. Unbefriedigt.
 

Naruto fummelte noch ein paar Sekunden lang an seinen Sachen herum und kam dann schließlich zu ihm herüber. Er lächelte leicht, als sich ihre Blicke trafen, und setzte sich neben Sasuke aufs Bett. Seine Hand war nur wenige Zentimeter von Sasukes Hüfte entfernt und sein Blick ruhte auf dem schmalen Streifen blasser Haut, den ein hochgerutschtes T-Shirt entblößte.
 

Sasuke krallte die Finger in die Bettdecke. „Sag etwas“, befahl er.
 

Naruto befeuchtete sich die Lippen. „Kommt ein Pferd in eine Bar-“
 

„Halt die Klappe.“
 

Naruto leckte sich über die Vorderzähne und hob den Blick, um in Sasukes halbgeschlossene Augen zu sehen. „Du wolltest doch, dass ich etwas sage.“
 

„Ja.“ Sasuke verhärtete für einen Moment seinen Griff, bis seine Knöchel weiß hervortraten. „Aber nicht das. Etwas anderes.“ Er löste eine Hand aus der Decke und umfasste den blauen Stein, der an Narutos Kette baumelte. Der Glücksbringer seiner Mutter, wie er ihm vor einigen Wochen erzählt hatte.
 

Naruto schluckte merklich. Sasuke beobachtete, wie sein Adamsapfel in seiner Kehle auf- und abtanzte. „Treffen sich ein Jäger und-“
 

„Nein.“ Sasuke zog an der Kette. Naruto ließ sich bereitwillig ein Stückchen nach unten ziehen. Näher ziehen. „Etwas anderes.“
 

Naruto öffnete die Lippen einen Spalt breit und senkte die Lider. „Eine Frau kommt-“
 

„Etwas anderes.“
 

Näher.
 

„Im Zirkus treffen-“
 

„Etwas anderes.“
 

Noch ein Stückchen näher. Immer näher und näher, bis Sasuke Narutos heißen Atem in seinem Gesicht spüren konnte. „Etwas anderes“, wisperte er.
 

Naruto drückte eine Hand neben Sasukes Kopf in die Matratze. Er war über ihn gebeugt. Ihre Oberschenkel berührten sich und ihre Lippen waren nur noch einen Hauch voneinander entfernt. Sie sahen sich in die Augen.
 

„Ich kann nicht länger warten“, flüsterte Naruto.
 

Sasuke ließ die Kette los und schloss die Augen. „Ja“, wisperte er und legte die Hände in einem sanften Griff um Narutos Hals. Er konnte seinen wild pochenden Puls unter seinen Fingerspitzen spüren. Oder war das sein eigener?
 

„Genau das.“
 

Er zog Narutos Gesicht nach unten und küsste ihn.
 

Sie hatten sich in den letzten zwei Monaten häufiger geküsst, dennoch konnte Sasuke bei der ersten zaghaften Berührung ihrer Lippen spüren, dass es diesmal anders war.
 

Diesmal war alles anders.
 

~ xXx ~
 

Sasuke lächelte, müde und gesättigt, und strich mit seiner Nase liebevoll über Narutos gerötete Wange. „Für das“, sagte er mit kratziger Stimme, „hat es sich definitiv gelohnt zwei Monate zu warten.“
 

Naruto lachte atemlos und küsste seine Augenbraue. „Find ich auch.“
 

„Ich hoffe nur, dass ich nicht nochmal zwei Monate warten muss, um das wieder zu erleben.“ Sasuke funkelte ihn schmunzelnd an und strich ihm die feuchten Haarsträhnen aus der Stirn.
 

„Musst du nicht, ich erhol mich schnell.“ Naruto wackelte mit den Augenbrauen und lachte dann. „Hey“, meinte er leise und presste seine Stirn gegen Sasukes. Er sah ihm in die Augen.
 

„Mh?“
 

Naruto nahm sein Gesicht zwischen seine Hände. „Ich liebe dich.“
 

Sasuke lächelte und küsste seine Nasenspitze. Die Schmetterlinge in seinem Bauch waren zurück. „Mh.“
 

„Mh“, machte Naruto nach. „Kannst du nicht mehr sagen? Oder hab ich dich so gut gefickt, dass dein Gehirn nun Matsch ist?“
 

Sasuke zwickte ihm in die Nase. „Idiot.“
 

„Ja“, bestätigte Naruto mit einem Wispern, ein liebesvolles Funkeln in den strahlendblauen Augen. „Aber jetzt bin ich dein Idiot.“
 

„Das bist du“, erwiderte Sasuke mit genauso leiser Stimme. „Wir sollten schlafen. Ich bin müde.“
 

Naruto summte. „Was ist mit saubermachen?“
 

„Schlafen“, brummte Sasuke und schloss die Augen.
 

Naruto beschwerte sich noch ein paarmal, war im Endeffekt aber auch viel zu müde und geschafft, um nochmal aufzustehen, also gab er nach und schwieg.
 

… Naja. Fast.
 

„Hey, kennst du den schon? Treffen sich ein-“
 

„Halt die Klappe, Naruto.“
 

Ende.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Urks, es ist vollbracht, ihr habt wirklich das Ende erreicht! :D Obwohl… Jetzt kommt ja erst noch meine ellenlange Abschlussanmerkung… *hust*

Aaalso, mir hat das Schreiben sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es mich doch etwas herausgefordert hat! D: Es war nämlich verdammt schwer, Narutos Programm zu schreiben, weil die meisten Witze einfach nicht lustig sind, wenn man sie liest :/ Außerdem fand ich es schwer zu schreiben, wenn Naruto zwei verschiedene Figuren „spielt“ und „spricht“, das wäre audiovisuell viel einfacher gewesen, aber da konnte ich halt nicht drum herum! D: Aber nachdem ich eine Geschichte gesehen hab, in der Naruto ein Comedian war, das... Das war einfach Liebe auf den ersten Blick, ich musste so etwas schreiben 8D

Sasuke ist hier auch ein wenig anders als sonst. Nicht so kalt und abweisend und das gefällt mir eigentlich sehr in AU, auch wenn es für einige vllt. OOC ist, aber hey, bei AU gibt es kein IC und OOC 8D Für mich zumindest uwu

Ich mag Karin ja total gerne und es war eine richtige Gaudi, sie mit Sasuke zusammen zu schreiben, so als ungleiche beste Freunde! :D Memo an mich selbst: Karin unbedingt öfter als Sasukes beste Freundin einbauen <3

Was mir auch sehr viel Spaß gemacht hat, war die Recherche für Humor Me! :D Die Orte, Clubs, etc., gibt es nämlich alle in Wirklichkeit. Ich weiß nicht, ich liebe es einfach, mir Städte anzusehen und zu recherchieren, was da so alles abgeht, wie es da aussieht, was für Restaurants und Sehenswürdigkeiten es dort gibt… *3*

Das macht SO Bock, weswegen ich das nun auch immer in meinen FFs machen werde. Das heißt, Konoha ade, Naruto, Sasuke und Co. werden bei mir nun in echten japanischen Städten leben! T^T

Hm, ich glaub, mehr fällt mir gerade nicht ein und das Wichtigste hab ich gesagt… o.ô Oh, nein! Ich muss mich ja noch ganz herzlich bedanken und zwar bei meiner Beta, der supertollen Minerva Noctua! Sie hat mich tatkräftig unterstützt und sie hat mir auch beim Summary geholfen und es geschrieben (!) für mich, weil ich wie immer keine Ahnung hatte D‘: Also vielen Dank für die ganze Mühe, Liebes! <3

Ähm. Yo. Das war’s dann nun. Wirklich! 8D Also nochmal Danke, dass ihr Humor Me gelesen habt, jetzt habt ihr tatsächlich das Ende erreicht! <3 *knuddelt alle ganz doll* Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  Inara
2017-01-14T13:30:56+00:00 14.01.2017 14:30
Ich lässt deine Fanfic sehr.
Sie ist liebevoll geschrieben. Mir ist es lieber wenn sich eine Beziehung entwickelt. In manchen Fanficts sehen sie sich und fallen wie die Karnickel übereinander her. Das ist unrealistisch.
Ich hab keine OOC Allergie solange die Charas wiedererkennt und sie nicht ins externe verzerrt werden.
Zu Naru passt die Rolle des Comedian wie die Faust auf's Auge. Das Sasu Humor hat ist gar nicht mal so abwegig. In Sasuke Shinden kommt das etwas zum Vorschein.
Die beiden sind echt süß.
Antwort von:  Inara
14.01.2017 14:32
Lässt = mag
Sch*** Fehlerkorrektur
Von:  Wisteria
2017-01-08T16:10:24+00:00 08.01.2017 17:10
Wie cool! Ich liebe es!
Ich musste bei den Auftritten echt lachen, echt klasse!
Super geschrieben.
LG
Von:  CookiesVanilleKipfel
2013-12-01T20:24:07+00:00 01.12.2013 21:24
Oh Gott~
Die Idee muss man erst einmal haben! Aber ich finde der Job würde auch zu ihm passen wie Arsch auf Eimer! :D Naruto ist ja von Natur aus ne kleine Ulknudel, ob gewollt oder nicht sei jetzt mal dahin gestelt XD
Ich fands toll das du bei seinem ersten Auftritt so viele Details reingemacht hast, auch wenn das wahrscheinlich so sein musste, da Sasuke ja auch auf die Bühne kam. Aber du hast ja auch extra Gags reingeschrieben, über die ich auch größtenteils schmunzeln musste xD [Vorallem als Sasuke den Laden mit dem Darkroom da auch kannte xD]
Ich finde man kann dazu auch noch ne kleine Fortsetzung schreiben, findste nicht? (。◕‿‿◕。)

Wie immer sehr geiler Schreibstyle - und ja das schreib ich dir jetzt in jedem Kommentar!- und wieder geile Dialoge :D

Hamm hamm~
Knoppi~ x3
Von:  Tamuh
2013-09-24T12:42:07+00:00 24.09.2013 14:42
Also, wo soll ich Anfangen?
Ich bin wirklich begeistert von der FF ^^ Seit langem schon keine so toll geschriebene Geschichte gelesen.
Zwar waren die Charaktere OOC (was mich kein bisschen stört) aber ich finde sie waren sehr gut dem AU angepasst, wesswegen es sehr angenehm war die Charaktere zu lesen, vorallem da du dir ja noch die Mühe mit den Bildern gemacht hast, war sehr schön gewesen.
Ich bin auch froh das du zwar klar gemacht hast das beide durch und durch schwul waren, aber trotzdem kein tuckiges auftreten hatten.
Dazu kommt noch, das mir auch der Kontrast zwischen Naruto und Sasuke auch gefiel, und Sasuke nicht ewig den sturen Bock gespielt hat sondern auch drauf eingegangen ist, nach dem er merkte das er Naruto ja auch sehr anziehend findet. Also war es durchgehend sehr interessant auch zu lesen und ich persönlich fand sogar die Witze sehr witzig ^^

Alles zusammen mochte ich die FF sehr und empfehle sie auch gerne weiter :3

Tam
Von:  Maso-Panda
2013-09-17T17:03:23+00:00 17.09.2013 19:03


*-*


Waaaaaaaaaaaahnsinn!!!!!!!

Das ist mein echt geiler One-Shot!

Erstmal hast du mein tiefsten Respekt für deine ganze Arbeit, die du dir gemacht hast nur für diesen OS. Ich denke ich spreche hier für einige deiner Leser, dass wir uns echt ne Scheibe von dir abschneiden können. Du hast dir sogar die Mühe gemacht und ein paar Bilder dazu reingestellt hast !! Ich ziehe meinen Hut vor dir!

Aber kommen wir zum Hauptteil meines Urteils~

Man merkt richtig beim Lesen was für Arbeit und Herzblut du hier reingesteckt hast. Ich musste oft lachen, selbst an den Stellen wo Sasuke nicht gelacht hat.
Meine Lieblingsszene ist die "Ich öffne deine Hose - nein, das ist der Maulkorb meines Hundes"
Da hab ich mich fast ne halbe Stunde drüber erfreut und gelacht als würde es kein Morgen geben. Ich muss nur an diese Szene denken und ich könnte schon wieder lachen XD
Aber auch der Rest der Sketche waren einfach nur der Hammer! Es ist definitiv mal was anderes.

Auch hat mir der nicht so eiskalte Sasuke sehr gefallen. Auch das er jünger als Naruto war ist ein genialer Schachzug von dir gewesen. Dazu muss ich sagen ich hab Naruto echt jünger geschätzt wie Sasuke.

Karin gefiel mir ja mal so richtig gut als Sasukes "beste Freundin" wozu ich gestehen muss das ich der totale Karin-Hater bin... ^^'' Aber du kannst Karin gern öfters als seine Beste Freundin darstellen :D Wie sie Suigetsu gefeiert hat war sehr amüsant xD Naja Die SmS nach dem ersten Auftritt von Naruto erklärt sich ja von Selbst xD

Der Kuss im Starbucks fand ich am niedlichsten~ *-* Auch wenn die Unterhaltung mal so komplett aus der Rolle fiel... Aber das ist so gar nicht schlimm.

Der Adult-Teil am Ende war das Sahnehäubchen :3
Du hast es perfekt geschrieben und jeder weibliche Leser hatte Nasenbluten, denn wenn nicht, haben die deinen OS nicht verstanden xD Nein Scherz!! Nach laaaaangen zwei Monaten sind sie endlich im Bett gelandet und das war bitternötig xD Sasu ist ja fast durchgedreht xD

Im Ganzen war dein OS ein voller Erfolg! Ich hoffe ich les noch mal was so geniales von dir. Wie schon erwähnt in vorherigen Kommis auf deine Werke bist du meine Göttin im SasuNaru/NaruSasu Himmel <3

Mach immer weiter so~

Fetten Knutschi da lass

deine treue Maso-Panda

( die in letzter Zeit nicht mehr so treu war, da sie kaum noch Zeit findet zu lesen... :'((( )
Von:  Mizuki_97
2013-09-15T18:26:04+00:00 15.09.2013 20:26
Da ich nicht weiß wie ich dich sonst Fragen kann ,
schreib ich dir einfach mal hier...
du hast dir ja die Mühe gemacht die FF
nochmal Zensiert zu schreibe...
aber die ist auch auf Adult gestellt worden...
naja wollte halt nur Fragen ob du da was machen kannst ,
weil ich wollte deine FF schon gerne lesen...
lg Musicfreak
Antwort von:  Minami
15.09.2013 20:29
Hey! :D
Ich hab mich schon vor einigen Stunden beim Fanfic-Helpdesk gemeldet und klär die ganze Angelegenheit mit animexx. Sobald das geklärt ist, werd ich in Twitter bekannt geben, dass die zensierte Version endlich für alle lesbar ist, so, wie es eigentlich ja auch bestimmt war uwu :3
Antwort von:  Mizuki_97
15.09.2013 20:32
Wuhu dafür danke ich dir schon mal... :-D
bin zwar nicht bei Twitter...
aber werds merken wenn es soweit ist... ;-P
also Danke danke danke schön... :-P
Antwort von:  Minami
15.09.2013 20:34
Du musst auch nicht bei Twitter angemeldet sein, wenn man auf meinen Stecki ist sieht man meinen letzten Tweet :3 Ansonsten... Einfach mal täglich nachsehen, animexx ist ja eigentlich recht schnell, also hoffe ich mal, dass sich das schnell klärt :3
Antwort von:  Mizuki_97
15.09.2013 20:38
O_o ah...ok...
Ja , mach ich sowie so
regelmäßig , wenn ich Zeit habe... :-D
freu mich schon drauf deine FF zu lesen...

Man liest und schreibt sich...oder so ähnlich... :-P

Bd...
deine Musicfreak
Von:  GeezKatsu
2013-09-15T12:00:55+00:00 15.09.2013 14:00
Ich finde es klasse, das du dir sogar die Arbeit gemacht hast und nen paar Bilder dazu gestellt hattest. Nur der Club DNA ist auf dem Bild ein Shop & Café. Oder wird der Laden in der Nacht fix umgeräumt? xD

Als ich die OS durch hatte, war mein erster Gedanke, wie du darauf kommst, dass es zuerst ohne Plot sein sollte. Dann nur Plot und am Ende Plot mit Sex. Egal welche Wege du hinter dir hast, es hat sich definitiv gelohnt! Ich finde diese Story so ausgefuchst genial und ich musste echt oft lachen. Gerade bei der "ich öffne deine Hose" "nein, das ist der Maulkorb"-Szene. Irgendwie lief dann ein Kopfkino ab, wie der Hund lossprang und in eine Stelle biss, die andere ... >Gefühle< lieber gewesen wäre :D Aber auch der Witz mit den kranken Leuten, die ne Katze durchnehmen wollen, war so der Hammer, dass ich nicht anders konnte, als mir den abzuspeichern.

Durch deiner lockeren Erzählungsart war es fast nie langweilig und ich habe die fast 19.000 Wörter hintereinander verschlungen. Nur eine klitzekleine Stelle war etwas lahm, was aber vll auch daran lag, das der ganze Plot so temporeich mit Ereignissen bespickt waren und durch die ruhige Stelle abgebremst wurde. Ich meine die Szene im Starbucks, wo sie sich unterhalten hatten. Sie war etwas eintönig zu lesen, aber lag wie vorher schon gesagt wahrscheinlich daran.

Karin war die Oberhärte. Als ich den Anfang las, konnte ich mir ein Stöhnen nicht verkneifen da ich den Verdacht hatte, das da schon wieder ein unbekannter Charakter eingebaut wurde der absolut kacke dar gestellt wurde. Aber ne, ich wurde völlig überrascht (yay!)
Ich finde sie so sympathsich, das ich mit ihr auch gern mal auf ner Party gehen würde, nur um mir ihre Art anzusehen :D Ich mag diese Art von Frauen, die genau wissen, warum sie sich wie anziehen und ihre gewissen Vorteile auszunutzen, hehe. Hätte mir auch ein wenig gewünscht, dass sie noch einmal vorkommt, aber okay, ich bevorzuge ja auch lieber Romane von der Wörteranzahl her als kurze 1000-Zeiler^^
Aber dadurch, DASS es nun mal 19.000 Wörter waren, bin ich hin und weg. Bei vielen merkt man sofort, wo der Autor Schwierigkeiten und Hänger hatte, da der Lesefluss gestoppt wurde und es holprig wirkt. Da musste man schon mit Peitsche dahinter stehen und sich selbst antreiben weiter zu lesen. Bei dir war das nur diese eine klitzekleine Stelle im Cafe, sonst war ich echt gefesselt.

Alleine schon die erste Kussszene war so Gefühlvoll beschrieben, dass ich echt schmachtend vor meinem Laptop saß. Viel besser, als dieser Mainstream, den man sonst so liest. Küssen - Lippen aufeinander - Schmetterlinge - fertig. Wörks!

Man merkt, das du da viel Zeit und Mühe investiert hattest und ich bin vor allem davon begeistert, wie realitätsnah alles war. Kein Obercooler Komödiant der reich und schön ist, sondern ein junger Mann, der noch auf der ersten Sprosse der Leiter ist. Allein schon der Hinweis, das Sasuke seinen ersten Auftritt gesehen hatte, fand ich echt niedlich. Da stellt man sich gern eine Szene vor, die in 10 Jahren ist wo man unter verträumten Lächeln erzählt, welche Erlebnisse man gemeinsam schon teilt.

Der Witz mit dem Katzendünsten war mir schon bekannt, aber ich kann mich gut an den Witz von Paul Panzer erinnern. Das lief bei mir damals im Radio ständig rauf und runter. Das erste Mal hatte ich es gehört, als ich mit Kollegen noch in der Arbeitsstätte saß und mit nem Prosecco auf den Feierabend anstieß nach einer 17h Schicht - und dann kam Paul Panzer im Radio. Ich weiß bis heute nicht, wie es dazu kam, aber ich pustete vor Lachen den schönen Sekt über den Boden und einiges Schoss mir in die Nase, was ekelhaft brannte. Den ganzen Abend roch ich überall Prosecco ^^
War ne anstrengende, aber auch lustige Zeit und du hast mich daran erinnert. Allein deswegen ist diese OS schon Goldwert ♥

Ich freu mich, die gefunden zu haben. Sie wird einen wohlverdienten Platz in meinen Favos finden und hoffe noch mehr solcher tollen Storys zu lesen.

Ach so. PS: ich fand den Dirty Talk da sehr angebracht und nicht zu übertrieben. Super ;)




Von:  TyKa
2013-08-24T12:24:32+00:00 24.08.2013 14:24
wuaahh
ist das geil!
also naruto als comedian
und sasuke etwas offener zu lesen
ist ja echt mal was ganz anderes
und doch total passend, vor allem noch mehr
wenn man bedenkt dass DU die Autorin bist
und die beiden einfach in allen lebenslangen
passend beschreibst und sie als Charaktere
passend darstellst

bei narutos Auftritten und witzen
musste ich auch selbst immer mich total wegschmeißen vor lachen
und fand es immer niedlich
wenn sasuke doch auch geschnaubt oder geprustet hat
das ist er nun halt einfach mal
und wenn er in schallendem gelächter ausbrechen würde
wäre er nicht mehr "unser" sasuke

der sex zwischen ihnen
ist ja total H-O-T!
*
Antwort von:  TyKa
24.08.2013 14:26
ah fuck
hab die falsche taste erwischt
Oo
war ja noch nicht fertig

also was ich noch ausführen wollte
zum "Adult"-Teil
total hot
und ich muss gestehen ich find sasuke total
heiß wenn er naruto reitet
*sabber*
und dass naruto hier beim sex der ruhige typ ist
war ja mal witzig
aber auch interessant zu lesen
dass auch er "leise" sein kann
und sasuke sich gern mal gehen lässt
*hrhrhr*

eine fantastische
OS
die ich natürlich gleich
in meine Favo-Liste gesteckt habe
*Applaus*

ich bin echt begeistert
*knuddlz*
Von:  Schmusemaus
2013-08-22T01:02:06+00:00 22.08.2013 03:02
Ich bin wie immer restlos begeistert!!! :-) Es ist einfach toll wie du schreibst und es macht mir wahnsinnig Spaß deine Geschichten zu lesen.
Ich hab mich weg geschmissen an der Stelle, an der Naruto bei sich in die Hose schaut, um das Klische des großen Penis zu bestätigen xD *lach*
Es zeugt von sehr viel Herzblut, dass du für deine Geschichten so viel recherchierst. Man merkt, dass dir deine Geschichten wichtig sind und dass du dir sehr viel Gedanken um den Inhalt machst.
Auch die Auftritte von Naruto hast du genial hinbekommen. Dass du dir seine Sketche selbst ausgedacht hast ist der Hammer und lobenswert. Ich musste des öfteren ganz schön schmunzeln. Ich hab Naruto bei seinen Auftritten förmlich vor mir gesehen, mit seinem typischen Grinsen :-D Dein Humor gefällt mir ;-)
Wie du die beiden diesmal dargestellt hast, hat mir auch wieder Mal sehr gut gefallen. Doe Dialoge zwischen den beiden, sehr gut ;-)
Man merkt einfach dass du dir die ganze Story nicht einfach mal eben aus dem Ärmel geschüttelt hast, sondern dir sehr viele Gedanken gemacht hast. Es ist bei dir einfach nie langweilig zu lesen ;-)
Ich bin einfach restlos begeistert!!!!! :-D
Einfach klasse, super, phanomenal!!!!!! :-)
Mach weiter so ich frei mich schon wieder auf dein nächstes Werk!!!!! :-D

LG
Von:  celebhel
2013-08-15T09:14:52+00:00 15.08.2013 11:14
Super! Einfach unglaublich wie gut du es schaffst Stimmungen und Gefühle auszudrücken. Mit Humor Me ist dir mal wieder eine in sich stimmige und vor allem eine unterhaltsame ff gelungen. Und ja, ich musste tatsächlich schmunzeln, lächeln und lachen... Die Sketche fand ich allerdings nicht soooogut...liegt villeicht daran, dass ich letzte Woche erst Paul Panzer geehen hab und das noch im Kopf hatte... Die Dialoge zwischen Karin und Sas waren dagegen spitze! Hoffe sie nun öfters in deinen ff's zu finden. Du solltest aber auf jeden fall noch eine zensirte Version hochladen, denn auch ohne den adult Teil ist die Geschicht toll.


LG und mach weiter so
Celebhel


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