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Miracles

Eine Steampunkgeschichte
von

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Dunkelheit

"Ich muss hier raus...!" Verzweifelt krallt er seine blutigen Fingerspitzen in die Holzstufen und zieht sich einige Splitter ein, als er wegrutscht. Die Hitze hat ihn vollkommen ausgetrocknet, er sehnt sich nach einem Schluck Wasser. Keuchend sackt er zusammen, fällt die Treppe hinunter und landet auf unsanft dem Rücken. "Argh..."Er sieht die Kiste auf sein Gesicht zurasen und im nächsten Moment folgt der dumpfe Aufprall, gefolgt von alles einnehmender Finsternis.

Ankunft in Rune

Roderich blinzelte. "Wo bin ich...?"

"Unter der Erde." Er schreckte auf. Wer hatte da gesprochen? "Über dir." Roderich blickte nach oben und fiel vor Schreck fast aus dem unbequemen Feldlager, als ihn ein weißes Gesicht angrinste.

"Du hast ja ganz schön lang geschlafen. Tut's noch weh?" Das hellhäutige Mädchen sprang vom Dachgiebel und stand neben ihm."Wer bist du...?" Ihm war übel. Ein Traum...?

"Die Frage ist: Wer bist du?" Sie ging um das Lager herum und betrachtete ihn von allen Seiten aus neugierigen, dunkelroten Augen.

"Edelstein...Roderich Edelstein." Er wollte sich aufrichten, aber ein stehender Schmerz, der ihn zurücksacken ließ, durchfuhr ihn. "Aargh...was zum...?"

"Du hast geblutet." Das Kind kicherte. "Ich habe es wieder gut gemacht. Jetzt erst bemerkte er, dass sein schmaler Oberkörper in Verbände gehüllt war. Ein großer Blutfleck an der Seite verriet eine ziemliche Tortur, die er in den letzten Stunden mitgemacht haben musste. "Ich danke dir...wie ist dein Name?"

"Valkyre...aber meine Freunde nennen mich Val." Sie lachte.

"Willkommen in Rune."

Der Dieb

"Für den täglichen Bedarf, greifen Sie zu!"

"Sehen Sie? Absolute Perfektion!"

"Ein Muss für jeden Uhrmacher unter uns!"

Er sah sich fasziniert um. Ein Händler übertraf den nächsten. Roderich trat an einen Stand, auf dem kleine Taschenuhren ausgelegt waren.

"Möchten Sie mal sehen?" fragte ihn der Verkäufer, ein etwa gleichaltriger Mann mit einem gewaltigen Werkzeuggürtel um die Hüften, freundlich.

"Das sind die besten Uhren, die Sie bekommen können! Die können sogar eine Melodie abspielen....aus eigener Werkstatt!" Er zeigte ihm eine fast gläserne Uhr und Roderich bewunderte das feine Zusammenspiel der Zahnräder.

"Roddy, komm endlich! Wir haben nicht ewig Zeit!"

"Jaja, ich bin schon da..."

Val grinste. "Ich will dir heute noch ganz Rune zeigen!"

Sie schlenderten weiter über den Markt, auf dem es tatsächlich alles zu geben schien.

"Haltet ihn!! Haltet den Dieb! Bleib stehen, Mistkerl!"

Eine Gestalt, in eine dunkle Kutte gehüllt, rempelte ihn an, sodass Roderich unsanft auf dem Boden landete. Hinter dem Wesen rannten 3 Männer, offentsichtlich Polizisten, hinterher.

"Komm, das müssen wir uns ansehen!!" Val zerrte ihn hoch und rannteden Verfolgern nach, Roderich folgte etwas unfreiwillig.

"Da hinten ist das Tor, gleich haben wir ihn!"

Roderich blickte zu dem mächtigen, dunklen Tor auf, das aussah, als ließe es sich nicht einmal öffnen.

"Haben wir dich..." Die drei Männer kreisten ihn ein, zogen drohend eine seltsame Stockwaffe mit einigen hervorspringenden Klingen.

"W-was ist das denn...?" Roderich flüsterte.

"Das sind Polizeiwaffen...Erbette genannt." Val scherte sich nicht darum, auch nur im geringsten leise zu sein.

"Hände hoch und Beute fallen lassen!"

Die Gestalt ließ widerwillig ein kleines Päckchen los, das scheppernd zu ihren Füßen landete.

"Kapuze runter!" Die Polizisten schienen keinen Spaß zu verstehen.

"Bleiben Sie bitte ruhig, Officer..." Val lächelte. "Der 'Dieb' gehört zu mir. Mein geistig behinderter Bruder kann nichts dafür, er meint es ja nicht böse." Sie ging zu der Gestalt, nahm ihre Hand und führte sie zu Roderich. Dem fielen fast die violetten Augen aus dem Kopf. "Was tust du d-" Sie legte den Zeigefinger an die Lippen und nickte den Polizisten freundlich zu.

"Nun gut...aber beim nächsten Mal bist du dran!"

Die Polizisten verschwanden zum nächsten Café um die Ecke.

Die Gestalt stand nun direkt neben Roderich. Sie war etwas größer und legte die Hände an ihre Kapuze.

"Ist das wirklich dein geistig behinderter Bruder, Val?"

Doch bevor diese antworten konnte, fiel ihr die Gestalt ins Wort.

"Natürlich nicht, du Idiot!" Mit einem Ruck zuck sie sich die Kapuze vom Kopf und ein weißhaariger Mann um die 20 kam hervor. Er hatte, wie Val, rote Augen und ein hinterlistiges Grinsen auf den Lippen.

Val strahlte.  "Gilbert...du bist wieder da!"



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