Die Blume des Monsters von Lyndis (SessxRin Oneshot) ================================================================================ Kapitel 1: Die Blume des Monsters --------------------------------- Die Blume des Monsters Langsam betrat er den Raum. Sie stand da, am Fenster und sah hinaus. Wie immer umgab sie diese unglaubliche Ruhe, die er so sehr an ihr mochte. Sie stellte keine Erwartungen an ihn, außer jener, dass er immer wieder kehren möge. Es war nicht so, als würde er selbst an seiner stetigen Rückkehr zweifeln, doch sie war derart überzeugt davon, dass er sich selbst ab und an einfach dem Gefühl hingab, dass allein ihr Glaube ihn unsterblich machte. Natürlich war das ein sehr menschlicher und absurder Gedanke, aber es tat schlichtweg gut, nicht immer alle Last auf den eigenen Schultern zu tragen. "Du bist zurück", erklang ihre ruhige Stimme. Beinahe sofort spürte er die Last seines Reiches von sich abfallen. Nur bei ihr konnte er diese innere Ruhe finden, nur bei ihr einmal kein Lord sein. Wieder wünschte er sich, irgendwann eine Frau, eine Dämonin zu finden, die ihm das gleiche Gefühl gab. Weder er noch sie waren so töricht zu glauben, dass sie seine Frau werden konnte. Es ging nicht, denn er brauchte eine Dämonin an seiner Seite und keinen Menschen. Nur eines hatte er ihr versprechen können: Solange sie lebte und bei ihm war, würde er keine Frau neben ihr haben. Und er würde sich ihren Lebtag lang um sie kümmern. Er trat hinter sie, legte beide Hände auf ihre Schultern und neigte sich zu ihr. Sie bot ihm willig ihren Hals an und empfing seine zarten Küsse mit einem wohligen Schaudern. Ihm war klar, dass sie wie immer erwartete, dass er weiter ging, doch heute quälten ihn einige Fragen. So richtete er sich bald wieder auf, strich ihr nur durch das ebenholzfarbene Haar und spielte leicht mit einer Strähne. "Was bedrückt Euch, Sesshoumaru-sama?" Fast hätte er geschmunzelt, bei dieser Frage. Ihne, dass sie ihn angesehen hatte, hatte sie seinen Gemütszustand erahnt. Noch immer stand sie mit dem Rücken zu ihm, als er endlich das Wort an sie wandte: "Auf dem Rückweg hier her kam ich durch ein Dorf. Es ist nur unweit des Schlosses. Mir sind dort einige Gerüchte zu Ohren gekommen." Er brach erst einmal ab und rief sich die Worte der Bewohner noch einmal ins Gedächtnis. Währenddessen spürte er eine zarte Hand, die sich auf seine legte. So ruhten beide auf ihrer Schulter. "Seit wann gebt Ihr so viel auf das Geschwätz einiger Menschen? So viel sogar, dass Ihr Euch offensichtlich sorgt?" "Es geht um dich." Kurz spürte er, dass Angst in ihr aufkeimte. Sachte drückte er ihre Schulter, in dem Versuch, sie zu beruhigen. Kannte sie die Gerüchte etwa? Fürchtete sie seine Reaktion, wenn sie wahrheitsgemäß auf seine Fragen antwortete? "Rin, ich will nur das Beste für dich, das weißt du.", raunte er, doch es half nichts. Hatte sie wirklich Frucht vor ihm? "Rin, bist du unglücklich hier?" "Aber natürlich nicht, Sesshoumaru-sama!" Das kam so schnell und so verzweifelt, dass es ihm im Herzen weh tat. Hatte er all die Jahre nicht bemerkt, dass sie unglücklich war? Ihn wahrscheinlich fürchtete? Gab sie sich ihm vielleicht sogar nur aus Angst hin? Nie hatte sie erahnen lassen, dass ihr etwas missfiel. "Die Bewohner sagten, dass sie oft ein Menschenmädchen am Fenster stehen sähen, das traurig in die Ferne blicke." Stille legte sich über das Zimmer. Stille, die ihm fast das Herz zerriss. Endlose Minuten lang hielt das Schweigen an, ehe er die leise, verzweifelte Stimme wieder vernahm: "Schickt Ihr mich weg?" Was? "Rin, was redest du da?" Er konnte die Tränen riechen, die sich in ihren Augen sammelten. "Wenn Ihr denkt, dass ich hier unglücklich bin, werdet Ihr mich sicher weg schicken." Ihre Hand klammerte sich an seine, als hätte sie Angst, er würde sie weg ziehen. "Ich werde dich nicht weg schicken. Wie könnte ich das? Aber sag: Bist du hier unglücklich?" War es wirklich nur die Furcht davor, dass er sie fortschickte oder war da noch mehr? Sie begann nicht zu weinen, schien aber noch immer nicht beruhigt. "Wenn Ihr fort seid... bin ich einsam.", hauchte sie leise und schuldbewusst. "Warum hast du mir nie davon erzählt?" "Was hätte das geändert? Ihr müsst Euch um Euer Land kümmern. Ihr könnt nicht bleiben und mit Euch kann ich auch nicht kommen." "Das mag sein, aber es gibt nicht nur diese beiden Möglichkeiten." "Was meint Ihr?" "Ich bin jetzt erst einmal einige Wochen im Schloss. Bis ich wieder abreisen muss, habe ich eine Lösung gefunden." Sie nickte nur noch darauf. Er war sich nicht sicher, ob sie beruhigt war, doch sie würde es sicherlich sein, wenn er seine Idee in die Tat umgesetzt hatte. Aber das brauchte noch ein wenig Zeit. Jetzt erst einmal löste er seine Hand vorsichtig von ihrer und umfasste ihren Körper sanft. Er zig sie an seine Brust, neigte sich zu ihr. "Weißt du, wie sie dich nennen?", fragte er sanft. Sie schüttelte nur sacht den Kopf und schmiegte sich etwas an ihn. "Sie nennen dich 'Die Blume des Monsters'." Sie kicherte leise, was ihn enorm beruhigt. "Aber Ihr seid doch kein Monster." Dieser Satz beruhigte ihn ebenfalls sehr. "Nein, aber du bist die schönste Blume Japans." Er spürte deutlich wie sehr ihr dieses Kompliment gefiel. Ja, sie war seine Blume und er würde ihr helfen erneut zu voller Pracht zu erblühen. "Ich liebe dich, Rin." "Ich liebe Euch auch, Sesshoumaru-sama." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)