My Future And Your Past von tema (...Die Tagebücher) ================================================================================ Kapitel 1: Die Butterblume -------------------------- 1. Die Butterblume Sachte strich sie über die Buchstaben, die so fein und säuberlich geschrieben worden, dass es Sakura fast den Atem verschlug. Die Seiten war leicht vergilbt und doch hatte das Buch so ein Glück gehabt, dass es nicht von irgendwelchem Ungeziefer zerfressen wurde. Die Schublade hatte einen guten Schutz geboten und darüber war Sakura auch ganz froh. Es war wie eine Reise in die Vergangenheit. Sie wusste nicht, was sie erwarten würde. Auch nicht, dass sie das Buch lieber wieder hätte weg legen sollen. Sakura hatte einfach noch nicht geahnt, dass das Buch seine Opfer verlangen wird und doch war es ein neuer Abschnitt, den sie hätte gehen müssen. Ihr Blick fiel wieder nach draußen. Zu dem jungen Mann. Just in diesem Moment blickt sie in die tiefen dunklen Augen von Sasuke. Erschrocken zuckte sie zusammen und drehte sich schnell weg. Blut schoss ihr in die Wangen und sie wusste nicht mal, wieso sie rot wurde, aber dieser Blick, den ihr Sasuke schenkte, war so intensiv gewesen. Und dann, als würde ihr eine Last von den Schultern fallen, fühlte sie sich frei. So frei wie noch nie. Sonst war sie in ihrer Stadt eingesperrt mit all den anderen Bürgern, die versuchten am Leben zu bleiben, aber das wollte Sakura nicht. Sie wollte unbeschwert leben. In einer Welt in der das Mädchen lebte, welches Tagebuch sie nun in der Hand hielt. „Hast du was gefunden“, kam die leicht verzerrte Stimme von Sasuke und Sakura schreckte wieder auf. Fest umklammerte sie das Buch und Sasuke ließ ein raues kehliges Lachen erklingen. „Ich werde dir das Buch schon nicht weg nehmen. Wegen Büchern gehe ich hier bestimmt nicht hin“, sagte er und Sakura sah in kurz schräg an. „Du gehst öfters hier hin“, fragte sie und Sasuke zeigte in diesem Moment das erste Mal Emotionen. Seine Augen weiteten sich und ihm wurde bewusst, was er gerade verraten hatte. Er stockte und war sich unsicher. Gerade als er versuchte ihr was zu erklären, wandte er sich schnaubend ab. „Dir werde ich das ganz bestimmt nicht erzählen. Sonst läufst du noch zu deinem Daddy“, zischte er und ging wieder aus dem Haus. Sakura stockte. Was auch immer Sasuke durch den Kopf ging und warum auch immer er immer mal wieder in die verbotene Zone ging, Sakura war das im Grunde total egal. Doch eins störte sie mehr als alles andere. Warum empfand sie Mitleid für ihn? Wieso hatte sie ihn nicht angefahren, nachdem er so scheiße zu ihr war. Sakura schüttelte ihren Schopf und ging mit erhobene Hauptes aus dem Haus. Sie konnte Tenten erkenne, die sich wohl nicht weiter weg traute. Shikamaru lag auf irgendeiner Bank und Sasuke wandte sich schon Richtung Phönix. Als Sakura dann endlich komplett aus dem Haus trat, gingen sie wieder zurück. Die Filter würden sowieso nicht mehr so lange halten und würden sie weiter gehen, dann hätten sie nicht mehr genug für den Rückweg. Endlich trat Sakura in ihr Zimmer und schmiss sich auf ihr Bett. Vorsichtig holte sie das Buch aus ihrer Jacke und schlug es auf. Wieder strich sie sachte über die Seiten und versuchte sich Vorzustellen, wer diese Hinata nun war. Vielleicht eine berühmte Schauspielerin oder eine Wissenschaftlerin. Vielleicht war sie auch Mutter und Ehefrau oder sie war ein Mädchen in ihrem Alter auf der Such nach der großen Liebe. Das taffe Mädchen von nebenan. Jedenfalls hatte sie eine schöne saubere Schrift. Sie müsste Kalligrafie gehabt haben. Dann war sie bestimmt ein reiches Mädchen. Aber warum ein Buch und nicht ein Display? Liebes Tagebuch, 17.05.2022 Es ist endlich wieder richtig warm. Der Winter war schrecklich kalt und mal wieder unendlich lange. Du fragst dich bestimmt, warum ich gerade auf dir schreibe, oder? Ich war mal wieder in der alten Bücherei um die Ecke. Es war total regnerisch und kalt und so habe ich mich in die tiefen der Bücher verdrückt. Sachte strich ich immer mal wieder über die Bänder und fühlte eine innere Ruhe und gerade als ich ein Buch herausziehen wollte, sah ich in zwei wunderschöne blaue Augen. Ein Mann, vielleicht ein paar Jahre älter als ich, grinste mich an und das ließ mein Herz so wild schlagen, dass ich für einen kurzen Moment das Bewusstsein verlor. Als ich wieder zu mir kam, saß ich auf einen der Stühle und mir war extrem warm. Der junge Mann lächelte mich wieder an und mein Gesicht wurde so rot wie eine Tomate. Ich bin nicht so gut darin anderen fremden Menschen gegenüber zu treten, nicht nachdem ich meine gesamte Kindheit in meinem Zimmer verbringen musste. Er grinste mich mit diesem unwiderstehlichen Grinsen an und strich sich sanft durch sein strohblondes Haar. „Alles Okay“, hatte er mich gefragt und ich konnte nur nicken. Er hat sich dann als Naruto Uzumaki vorgestellt und mir fiel nicht ein woher ich seinen Namen kannte, bis ich seine Hundemarke sah. „D-dein Vater...“, brachte ich nur heraus und unterbrach ihn in seinem wunderbaren Monolog. Ich zeigte auf seine Hundemarke und er nahm sie vorsichtig in die Hand. „Ja mein Vater ist ein ganz hohes Tier, aber lass dich bitte davon nicht abschrecken“, er lächelte entschuldigend und ich konnte nur lächeln. Und als er ging, fühlte ich mich wieder alleine. Kannst du dir das vorstellen? Nach so kurzer Zeit hat dieser junge Mann mein Leben erfüllt. Farbenfroh und wundervoll. Doch nun ist es wieder dunkel und still. Und da kam mir die Idee. Ich würde alles nieder schreiben und dann könnte ich es immer wieder lesen. So lange bis es wieder für einen kurzen Moment mein Leben erfüllt. Und nun sitze ich hier. Vor meinem wunderbaren Schreibtisch mit dem Blick zum Pfirsichbaum, welcher mir gegenüber in dem kleinen Spielplatz wuchs und nun blühte. Es roch herrlich und doch fehlte er mir. Ob ich ihn jemals wiedersehen würde? Deine Hinata Sakura schloss leise das Buch und blickte aus ihrem Fenster. So wie es aussah, hatte diese Hinata ihre große Liebe gefunden und dann wieder verloren. Was sah Sakura, wenn sie aus ihrem Fenster sah? Vorsichtig lugte sie aus der kleinen Öffnung und sah ihren Garten. Ruhig und still. In diesem Haus gab es kaum Leben. Ihre Eltern liebten sie. Das wusste Sakura, aber was war ihr Leben? Sie gähnte ein mal und platzierte das Buch vorsichtig auf ihr Nachttisch. Als sie am nächsten Morgen erwachte, hatte sie all die schönen Träume vergessen. Träume in der Vergangenheit. Ein Leben als Mensch. Das Leben so wie es Hinata führte. Lachende Kinder. Laute Autos. Die Hektik der Geschäftsmänner. In einem Supermarkt gehen und alles kaufen, was das Herz begehrte. Ob sie sich früher eigentlich bewusst waren, was für ein wundervolles Leben sie führten. Wie bezaubernd real und doch magisch und voller Wunder die Welt war. Sie träumte davon zu fliegen. In einem Flugzeug hoch über die Städte und aus dem Fenster zu sehen. Die Erde unter einem und über dir nichts als der Himmel. Durch blaue Wolken fliegen. Sich frei fühlen. Schnell packte sie ihre Sachen und ging in das größte Gebäude im ganzen Außenbereich: Die Schule. Dort lernten sie Grundkenntnisse und konnten aus alten übrig gebliebenen Büchern lesen. Sakura liebte es. Freudig ging sie zu ihren beiden Freunden, die schon auf dem Hof standen und auf sie warteten. Kurz blickte sie sich um und sah Sasuke an der Hauswand lehnend. Die anderen Kinder gingen ihm aus dem Weg und wie immer wurde mit dem Finger auf ihn gezeigt und getuschelt. Gerade dadurch und vielleicht weil er nicht wirklich schlecht aussah, flogen die Mädchen auf ihn, würden sie nicht so sehr unter dem Druck ihrer Väter stehen. Als er ihren Blick auffing und sie nun fragend ansah, merkte Sakura wie sich ihr Herzschlag minimal beschleunigte und da fiel ihr auch der eine Traum ein. Der Traum mit ihr und Sasuke. Hand in Hand vor den Toren der berühmten mythischen Stadt. Mit Rucksäcken und Atemmasken bewaffnet. Schnell blickte sie weg und rannte fluchtartig in das Gebäude hinein ohne auch nur einen Blick zurück zu dem Jungen zu werfen, der ihr Leben verändert wird und denn sie hätte nie begegnen sollen. Sakura wusste nicht was mit ihr los war. War es das Buch? War es vielleicht sogar diese Hinata, die bei ihr diese Gefühle hervorrief? Fühlte sie sich mit ihr so verbunden, dass sie selber Gefühle für jemanden entwickelte, der ihr doch so weit entfernt war? Sie war in keinster Weise auch nur ansatzweise dieser Hinata ähnlich. Schon in den ersten Zeilen konnte sie herauslesen, wie diese Hinata tickte. Sie war nicht der taffe Typ. Sie war ein scheues Mäuschen, welches sich lieber hinter den Büchern versteckte und die Welt durch ein Fenster sah. Hatte sie jemals ein Abenteuer erlebt, sowie es Sakura etliche Male mit ihren Freunden getan hatte? Sie haben immer was Neues entdeckt. So auch die Wiese außerhalb von Phönix. Sie bot ihnen das bisschen Freiheit, was sie brauchten. Seufzend schmiss sie ihr Schulzeug auf das Bett und als ihr Blick zu dem Buch fiel, welches auf ihren Nachttisch lag, zögerte sie einen Moment. Sie wusste nicht so recht, ob das hier richtig war. Sollte sie es wagen? Wird es sie weiter verändern? Sie zog unbewusste Parallelen zwischen ihrer Welt und die von Hinata. Musste sie diesen Schritt gehen? Würde sie sich Sasuke weiter nähren, wenn sie es tat? Ihre Hand fuhr über den Einband und wieder ein mal nahm sie das Buch in die Hand und schlug es auf. Liebes Tagebuch, 08.07.2022 Es ist Sommer und die einst so kühle Luft hat sich komplett verzogen. Nun ist es so heiß, dass man es kaum aushält. Das Einzige was man noch machen kann, ist sich in irgendeinen See zu verziehen und entspannen. Doch wieder ein mal sitze ich vor meinen Schreibtisch und schreibe dir. Ich weiß, dass das letzte mal zwei Monate her ist, aber ich hatte kaum Zeit. Das Krankenhaus zerrt an meine Nerven. Zu viele Menschen und dann auch noch Krankheiten, die man kaum bekämpfen kann. Man spricht von einem neuen Krieg. Ich soll demnächst in das neu errichtete Lazarett gehen. Schon jetzt sind zu viele Soldaten im Krankenhaus. Schwer verletzt mit Schuss- und Sprengwunden. Heute ist mir sogar ein Soldat unter den Händen weggestorben. Sein kompletter unterer Bereich war weg und er verlor so viel Blut, dass wir ihn in der Pathologie behandeln musste. Er hat sich nicht geschafft, aber das Gesicht werde ich nie vergessen. Diese Tränen unterlaufenden braunen Augen. Das verzerrte gequälte Gesicht und dann noch seine blutige Hand, die meinen Arm ergriff. Ich glaube, dass ich mich danach zwei mal übergeben habe. Wie kann es jetzt schon so schrecklich sein, obwohl der Krieg noch gar nicht angefangen hat? Heute ist mein letzter Tag in meinem Haus. Ab morgen muss ich rund um die Uhr beim Lazarett sein und dort meine Arbeit machen und auch wohnen. Warum ich dich bei mir zu Hause lasse? Ich weiß es nicht. Vielleicht ließt das hier noch jemand, aber ich habe kein gutes Gefühl. Gestern habe ich zum ersten Mal wieder Naruto getroffen. Er hatte eine leichte Schusswunde gehabt, doch das hatte mir keine Angst gemacht. Er war gebrochen, dass habe ich in seinen Augen gesehen. Er hatte mich mit diesen sonst leuchtenden und nun toten Augen angesehen. Mir überkam eine schreckliche Gänsehaut. „Alles ist verloren“, hatte er immer gestammelte und ich wusste damit nichts anzufangen. Leider kam der Oberarzt schon und hat ihm Beruhigungsmittel gegeben. Heute war er schon wieder weg. Ich habe das Gefühl, dass etwas passiert. Etwas womit jeder rechnet, aber was keiner gehofft hat. Genau kann ich es nicht einordnen, aber bald wird etwas furchtbares passieren und uns alle in den Tod stürzen. Sollte ich den morgigen Tag überleben, wird mein neues Tagebuch bestimmt auf dem großen Markt sein. Ich hoffe, dass ich mich täusche und dass niemand mein Buch lesen muss. Deine Hinata Sakura blätterte weiter, doch keine einzige andere Seite war beschrieben. Sie stutze. War das alles? Sie hatte es bestimmt nicht geplant gehabt, als sie dieses Buch angefangen hat, dass sie in diesem nur zwei Einträge machen wird. Und als Sakura die Hoffnung fast aufgegeben hätte, flog eine kleine Blüte aus der letzten Seite auf den Boden. Vorsichtig hob sie diese hoch und besah sich der gepressten Blüte. Es war eine Butterblume. Schnell schlug sie die letzte Seite auf, doch nichts war zusehen. Nur die Butterblume war noch in dem Tagebuch. „Wir müssen noch mal in die verbotene Zone“, flüsterte Sakura und Tenten sah sie geschockt an. „Nicht noch mal“, zischte sie und auch Shikamaru nickte ihr zu. „Wir hatten nur dieses eine Mal ausgemacht und du hast doch dein blödes Andenken gefunden“, sprach er und setzte sich an den kleinen Tisch, wo er sein Essen auspackte. Die beiden Mädchen taten es ihr gleich, während Sakura dabei seufzte. Ihr Blick fiel wieder auf Sasuke, welcher alleine an dem Tisch ganz in der Ecke saß. Er würde bestimmt mitkommen, aber sollte sie es wagen? Mit einem Ruck stand sie auf und ging zu dem Tisch hin, während ihre beiden besten Freunde sie ungläubig und mit weit aufgerissenen Augen anstarrten. Je näher sie dem Tisch von Sasuke kam, desto mehr Blicke hefteten sich an sie, aber kurz bevor er aufsehen konnte, zischte sie und schritt aus der kleinen Kantine raus. Sie konnte das nicht. Aber sie wollte es so sehr. Sie wollte wissen, was mit Hinata passiert ist und was verdammt noch mal die Butterblume zu bedeuten hatte. Erschrocken drehte sie sich um, als sie eine Hand am Arm packte und blickte in Tentens braunen Augen. „Mensch Sakura. Was ist nur mit dir los“, fragte sie aufgebracht, während sie sich im Gras nieder ließen. „Das Buch ist kein normales Buch“, erzählte Sakura und Tenten sah sie fragend an. „Was soll es sonst sein?“ „Es ist ein Tagebuch“, erzählte Sakura und holte das Buch aus ihrer Tasche. Sie gab es Tenten, welche es vorsichtig an sich nahm und die es aufschlug. „Da sind nur zwei Einträge“, sprach sie und Sakura nickte seufzend. „Sie hat dieses nicht zu ende geschrieben, aber sie wollte ein weiteres schreiben. Es soll sich auf dem großen Markt befinden“, erzählte Sakura weiter und Tenten seufzte. „Sakura. Was ist wenn es nicht mehr da ist, oder sie gar kein neues Tagebuch angefangen hat? Außerdem weißt du doch nicht mal, wo sich der große Markt befinden könnte!“ Und wieder ein mal gab es eine Lücke in ihrem Plan. Wie sollte sie den großen Markt finden und was wäre, wenn er länger als eine Stunde entfernt war? So viele Atemmasken konnte sie nicht auftreiben. „Was ist mit Sasuke“, fragte Shikamaru, welcher stillschweigend neben den beiden gelegen hatte. Er setzte sich auf und streckte sich bei dem fragenden Blick der Mädchen. „Sasuke kennt sich gut in der alten Stadt aus. Außerdem habe ich gesehen, dass er immer eine Karte bei sich hat“, erzählte er. Und schon wieder war es Sasuke, der ihr weiter helfen kann. „Sakura“, rief ihr Vater und Sakura erschrak. Sie versteckte das Buch von Hinata schnell unter ihrem Bett und ging die kleine Treppe runter, welche sie direkt in die Arme ihres Vater führte. Wenn er sie so nannte, dann konnte es nichts Gutes heißen. „Ja Dad“, fragte sie, als sie direkt vor ihm stand und die roten Punkte in seinem Gesicht sah. Also hatte er sich schon über etwas aufgeregt. „Ich habe gehört, dass du mit dem Uchiha Bengel zu tun hast. In der Schule auch noch. Sakura, sollte ich dich noch ein mal mit diesem Unkraut sehen, dass bekommst du mehr als nur Hausarrest“, grölte ihre Vater los und ließ ihr nicht mal eine Chance sich zu verteidigen. „Ich habe nichts... .“ „Genug“, brüllte er und bekam wieder ein rotes Gesicht, was Sakura schlucken ließ. Das bedeutete nie was Gutes. „Er ist nicht gut“, sprach ihr Vater zornig und Sakura seufzte. Das wusste sie doch selber. Sie wusste, dass sie sich nicht mit ihm abgeben durfte. Sie musste ihn ignorieren und hoffen, dass er bald mit seiner Familie fliehen oder verrecken würde, weil sein Vater so ein schrecklicher Mann war. Und auch weil er arbeiten ging, obwohl er noch die Schule besuchen musste. Sie musste ihn dafür hassen, dass er sich überhaupt traute sich in der Öffentlichkeit überhaupt zu zeigen. Und sie wusste auch, dass es eine Frechheit war, dass man nicht die gesamte Familie dafür bestrafte. Und doch dachte sie nur an ihn, während des ganzen Gespräches. Sie dachte daran, dass er eigentlich nie was verbrochen hatte. Sakura dachte an seine Mutter, welche meist dünn und blass einkaufen ging und vor dem Regal stand, um dann wieder einige Teile aus dem Korb zu packen. Sie dachte an seinen älteren Bruder, welcher monatelang in einem kleinen Schacht arbeitete. Sakura wusste, dass sie es schwer hatten. Und auch wenn sein Vater ein Arsch war, waren sie es doch nicht. Aber die Gesellschaft braucht ihren Sündenbock und daher mussten die Überbleibsel von den Uchihas leiden. Als es dunkel wurde, kletterte sie aus dem Fenster und zog sich ihre Kapuze über. Sie wusste, dass er oft zu dieser Zeit die Felder der alten Witwe Mina bewachen musste. Und so schritt sie durch die Nacht, bis sie ein Licht entdeckte an dem eine Gestalt hockte und das Feld beobachtete. Vorsichtig fasste sie ihm an die Schulter, weshalb er sich erschrocken umdrehte und sie ungläubig betrachtete. „Du weißt schon, dass du eigentlich im Bett liegen müsstest“, fragte er und Sakura sah ihn böse an. „Ich wollte wegen geschäftlichen Dingen zu dir“, sagte sie und Sasuke zog eine Augenbraue in die Höhe. „Geschäftliches? Soll ich etwa jemanden für dich umbringen?“, fragte er und das leicht geschockte Gesicht von Sakura ließ ihn dunkel lachen. „Also“, fragte er, „Worum geht es?“ Sakura räusperte sich. Sie würde ihm ganz sicher nichts vom Buch erzählen, aber sie brauchte seine Hilfe. Ohne ihn würde sie das zweite Buch von Hinata nicht finden und dann war sie im Grunde aufgeschmissen. Sie musste einfach wissen, was mit ihr passiert ist. Ob sie Naruto noch mal getroffen hat. Oder ob sie den Krieg überlebt hatte. Vielleicht lebten ihre Nachfahren auch irgendwo und würden gerne wissen, was mit Hinata passiert ist. Dass Hinata selbst nach hundert Jahren noch lebte, konnte sie nicht glauben, aber vielleicht Ihre Enkel. „Ich will noch mal in die verbotene Zone. Ich brauche etwas vom großen Markt“, sprach sie und wieder zog Sasuke eine Augenbraue in die Höhe. „Zum großen Markt? Du weißt schon, dass die meisten Bomben auf den großen Markt gefallen sind“, fragte er und Sakura sah ihn geschockt an. „Aber“, fing sie an, doch Sasuke seufzte, während er sich den Nasenrücken auf und ab fuhr. „Näher als 10 Meter kommst du nicht ran. Da ist nur ein großer leerer Krater. Wenn du näher gehst, dann könntest du in diesem rutschen, also schminke es dir ab!“ „Aber... Da muss was sein. Es kann doch nicht einfach so enden“, fing Sakura aufgebracht an und Sasuke sah sie skeptisch an. „Was kann nicht so enden“, fragte er, aber Sakura ergriff die Flucht und rannte zurück. „Sakura“, rief er, aber sie hielt sich die Ohren zu und rannte. Rannte bis sie nicht mehr konnte und vor dem Geländer der verbotenen Zone stand. Tränen strömten über ihr Gesicht und ohne zu überlegen oder auch nur in Betracht zu ziehen, dass sie keine Maske hatte, schritt sie durch den Zaun und schritt in Richtung des großen leeren Kraters. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)