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My Future And Your Past

...Die Tagebücher
von

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Phönix

Prolog
 

Phönix
 

Die Vögel zwitscherten und durch das leicht geöffnete Fenster wehte eine sanfte Brise in den kleinen Raum. Die Vorhänge wehten vor sich hin und eine ruhiges Gemurmel drang in das Zimmer. Gähnend streckte sich das Mädchen in dem Bett und rieb sich sanft den Schlaf aus den Augen. Sie strich ein mal mit ihren Fingern zart durch ihr rosa Haar und erhob sich dann von ihrem bequemen Bett. Wieder streckte sich sich und gähnte noch ein mal, bevor sie zu dem Fenster trat und in die Welt vor ihr hinaus blickte.
 

Ihre Eltern saßen in dem kleinen Garten und aßen ihr Frühstück, während sie leise miteinander sprachen und ihr Vater an seine Tasse Kaffee nippte. Sakura ging zum Spiegel vor dem ein kleines Tischchen und ein Stuhl stand und setzte sich hin. Sie kämmte sich ihre Haare und blickte in ihre smaragdgrünen Augen. Nachdem sie keine Kletten in ihren Haaren mehr fand, erhob sie sich und ging in des kleine angrenzende Badezimmer.
 

Langsam und ruhig trat sie nach draußen in den Garten und lächelte ihre Eltern an, die kurz das Reden aufhörten und ihr einen Guten Morgen wünschten. „Euch auch“, sagte sie und setzte sich mit an den Tisch. „Und Liebes“, fing ihre Mutter an. Sie war klein und zierlich. Ihre sanfte Stimme weckte in Sakura immer die Erinnerungen, als sie noch ein Kind war und ihre zarte Haut leuchtete in der Morgensonne. Sie hatte eine wunderschöne Mutter. Nur zu dumm dass sie nichts von ihrem Aussehen und Charakter abbekommen hat. Wohl nur die Augenfarbe. „Was hast du heute vor“, fragte sie und Sakura biss in ihr Brot. „Ich wollte mich mit Shikamaru und Tenten treffen. Wir wollten zu der Wiese“, sagte sie und ihre Mutter lächelte milde.
 

Ihr Vater war das komplette Gegenteil ihrer Mutter. Groß, herrisch und manchmal auch streng. Er hatte schon immer diesen fiesen Blick drauf, aber er war ein guter Vater. Den Besten den sie je hätte kriegen können. Sakura hatte viel mehr von ihrem Vater. Sie war genauso dickköpfig wie er und eigentlich auch recht groß. Jedenfalls größer als die meisten Mädchen in ihrem Alter. Sie akzeptierte keine Wiederworte, wusste alles besser und musste immer als Erste vorangehen. „Ich habe gehört, dass der Uchiha schon wieder was ausgefressen hat“, grölte ihr Vater los und Sakura zuckte mit den Schultern. Sie mochte ihn nicht wirklich, aber trotzdem fand sie es manchmal zu überzogen, was die Leute erzählten.
 

Eigentlich wusste sie nicht viel von ihm. Er wohnte bei seiner Mutter und sein Vater war ein hohes Tier im Rat gewesen. Man hatte ihn damals auch den Henker genannt, weil er den Außenbereich verhungern lassen wollte. Deswegen hatte man ihn wohl auch aus dem Rat geschmissen und war nun bei den „Schnorrern“ im Außenbereich gelandet. Die einen erzählten, dass er sich umgebracht hätte, andere, dass er sich schämte und alle verachtete weswegen er sich nicht zeigte, aber die meisten behaupteten, dass er verrückt geworden wäre. Was stimmte wusste sie nicht, aber das war ihr auch grundlegend egal. Es interessierte sie nicht.
 

„Ich sag dir. Der Junge wird genauso wie sein missratener Vater“, zischte ihre Vater und ihre Mutter sog scharf die Luft ein. „So was kannst du doch nicht sagen, Schatz. Die arme Frau tut mir so leid. Sie ist wirklich nett“, sagte ihre Mutter und Sakura seufzte laut. „Müssen wir jetzt über die Uchihas reden“, fragte sie und ihre Eltern schwiegen ein Zeit lang. Danach erzählten sie wieder was als nächstes käme und wann die Vorräte für den Bereich kommen würden.
 


 

Sakura lebte mit ihren Freunde in dem Außenbereich. Sozusagen der Schutzwall für den Goldenen Mittelpunkt. An den Mittelpunkt schloss der Silberne Bereich an, dann der Bronzene Bereich und als letztes der Außenbereich. Alle Bereiche waren offen zugänglich, nur im Goldene Mittelpunkt brauchte man eine Sondergenehmigung. Sakuras Vater war der Bürgermeister des Außenbereichs und somit Mitglied im Bürgerzirkel, der direkt unter dem Hohenrat steht. Doch der Hohenrat ist die Höchste Instanz in Phönix. Man hat die Stadt Phönix genannt wegen dem Neuanfang und dass diese neue Gesellschaft aus der Asche der alten entstanden ist.
 

Sakura ging aus ihrem Haus und zog die Haustür hinter ihr zu. Ruhig schlenderte sie durch die stark belebte Straßen von dem Außenbereich und schaute ab und zu mal zu den Ständen, die an der Seite standen und ihre Waren verkaufen wollten. Von der alten Welt sind einige Dinge übrig geblieben. Nicht viel. Doch es reichte um die Häuser zu bauen. Es reichte zum Leben und sonst gab es Fischer, Jäger und Bauern, die für das Essen sorgten. Eine wirkliche Währung gab es nicht. Wer Essen wollte, musste arbeiten und gegen die Stunden des Arbeitens gab es dann eine Entlohnung. Die kleinen Kinder versorgte man noch zusätzlich in den Kinderstätten. Im Grunde musste keiner hungern.
 

Endlich kam sie zu dem Großen Platz im Außenbereich an und sah schon vom weiten ihre beiden Freunde. Tenten winkte ihr schon fröhlich entgegen. Sie kannten sich schon seit Jahren. Tenten war sportlich und klug. Sie war im Grunde auch so ein Dickkopf wie Sakura und doch kam sie nie gegen sie an. Shikamaru dagegen war faul und intelligent. Tenten und Sakura traten ihm deswegen öfters in den Arsch, aber wirklich helfen tat es nie. Freudig rannte sie zu ihnen und schloss beide in ihre Arme. „Hat sich die Dame wieder Zeit gelassen“, fragte Tenten und grinste sie frech an. Sakura streckte ihr die Zunge raus und ging mit ihnen los.
 

Als sie endlich die große Wiese erreichten, die nahe dem Außenbereich war, ließen sich die drei bei der großen alten Eiche nieder, die ganz alleine dort auf der riesigen Wiese verweilte. Sie hatte den Krieg überlebt und rief ein bisschen Nostalgie in Sakura hervor. Sie liebte die alten Dinge. Und deswegen wollte sie unbedingt in die verbotene Zone. Eine alte Stadt. Von Bomben zerstört. Eine Stadt die Schätze beherbergt. „Und“, fragte sie an Shikamaru gewandt, welcher seufzte. Heute wollten sie einen kleinen Ausflug in die große Stadt machen. In die verbotene Zone für eine Stunde, weil die Filter nicht lange halten würden. Selbst nach hundert Jahren ist die Stadt zu sehr verseucht.
 

„Ich habe jemanden gefunden, der Atemmasken besitzt, aber es wird dich nicht erfreuen“, sagte Shikamaru und Sakura sah ihn schief an. „Hey“, vernahm sie eine tiefe dunkle Stimme hinter ihr. „Was?“, schrie sie und sprang auf. Vor ihr stand Sasuke Uchiha. Mit seinem selbstgefälligen Blick sah er sie an und ein Grinsen zupfte an seinen Mundwinkeln. „Hätte nicht gedacht, dass Haruno was verbotenes macht“, sagte er und kam der kleinen Gruppe näher. Die anderen beiden standen auch auf. „Ich habe sonst niemanden gefunden“, sprach Shikamaru und kramte in seiner Tasche. Er übergab Sasuke ein kleines Döschen, welches er schnell in seiner Tasche verschwinden ließ. Sasuke holte aus seiner Tasche vier Atemmasken heraus. Es waren Mundstücke mit einem Gummiband in einem dunklen Schwarz gehalten.
 

„Wieso muss er mitkommen“, zischte Sakura aufgebracht. Sie hatte sich ihre Maske um den Hals gehängt, genauso wie Sasuke. Tenten hielt ihre unschlüssig in der Hand und Shikamaru hatte seine in die Jackentasche gesteckt. „Ich gehe neben dir Haruno“, sagte Sasuke dunkel und strafte das Mädchen mit einem bösen Blick. „Beruhige dich, Sakura“, sprach Shikamaru mürrisch. „Er weiß, wie wir rein kommen“, erzählte der Nara und Sakura sah nun Sasuke ungläubig an, welcher nun siegessicher lächelte.
 

Ein Breiter Zaun hielt alle von der Stadt ab und von dem was hinter ihr lag. Man sprach von einer verbotenen Welt. Von weiteren Städten. Von Menschenfresser. Von wilden Tieren und der Stadt, die von der alten Welt übrig blieb. Sasuke schritt zu einem Teil des Zaunes und zog an dem Stock, welcher im Zaun steckte. Eine kleine Spalte tat sich auf. Sakura ging zu Erst durch und zog sich danach die Maske auf. Sasuke neben ihr tat es ihr gleich und als Shikamaru und Tenten auch auf der anderen Seite waren, gingen sie weiter.
 

Vor ihnen lag die zerstörte Stadt. Betonwände ragten noch aus dem Boden und ab und zu sah man Metallhaufen, die an die früheren Autos erinnerten. Manchmal stand noch ein kleiner Zaun und die zerbrochene Straße wurde fast komplett von Sand bedeckt. Ab und zu sah man noch ein Haus, welches fast ganz war. In das erste Haus trat Sakura. Sie kam in einen kleinen Flur. Eine morsche Treppe führte in den Himmel. Rechts war ein kleiner Raum mit einer Anrichte. Dieses war bestimmt die Küche. Links von ihr war ebenfalls ein größeres Zimmer. Ein Bett stand an der Wand und ein kleiner Schreibtisch war am Fenster. Sakura strich über das alte Holz des Schreibtisches und öffnete vorsichtig die Schublade des Tisches.
 

Ein Buch kam zum Vorschein. Sakura blickte noch ein mal durch das Fenster nach draußen und erblickte Sasuke, welcher in den Himmel sah. Als sie sich sicher war, dass er nicht zur ihr schauen würde, holte sie das Buch vorsichtig raus. Sachte strich sie über den verstaubten Einband und legte somit die Letter frei, die die Mitte des Buches schmückten. „Tagebuch“, sprach sie leise und öffnete es.
 

Das Tagebuch von Hinata Hyuga
 

Die Butterblume

1. Die Butterblume
 

Sachte strich sie über die Buchstaben, die so fein und säuberlich geschrieben worden, dass es Sakura fast den Atem verschlug. Die Seiten war leicht vergilbt und doch hatte das Buch so ein Glück gehabt, dass es nicht von irgendwelchem Ungeziefer zerfressen wurde. Die Schublade hatte einen guten Schutz geboten und darüber war Sakura auch ganz froh. Es war wie eine Reise in die Vergangenheit. Sie wusste nicht, was sie erwarten würde. Auch nicht, dass sie das Buch lieber wieder hätte weg legen sollen. Sakura hatte einfach noch nicht geahnt, dass das Buch seine Opfer verlangen wird und doch war es ein neuer Abschnitt, den sie hätte gehen müssen.
 

Ihr Blick fiel wieder nach draußen. Zu dem jungen Mann. Just in diesem Moment blickt sie in die tiefen dunklen Augen von Sasuke. Erschrocken zuckte sie zusammen und drehte sich schnell weg. Blut schoss ihr in die Wangen und sie wusste nicht mal, wieso sie rot wurde, aber dieser Blick, den ihr Sasuke schenkte, war so intensiv gewesen. Und dann, als würde ihr eine Last von den Schultern fallen, fühlte sie sich frei. So frei wie noch nie. Sonst war sie in ihrer Stadt eingesperrt mit all den anderen Bürgern, die versuchten am Leben zu bleiben, aber das wollte Sakura nicht. Sie wollte unbeschwert leben. In einer Welt in der das Mädchen lebte, welches Tagebuch sie nun in der Hand hielt.
 

„Hast du was gefunden“, kam die leicht verzerrte Stimme von Sasuke und Sakura schreckte wieder auf. Fest umklammerte sie das Buch und Sasuke ließ ein raues kehliges Lachen erklingen. „Ich werde dir das Buch schon nicht weg nehmen. Wegen Büchern gehe ich hier bestimmt nicht hin“, sagte er und Sakura sah in kurz schräg an. „Du gehst öfters hier hin“, fragte sie und Sasuke zeigte in diesem Moment das erste Mal Emotionen. Seine Augen weiteten sich und ihm wurde bewusst, was er gerade verraten hatte. Er stockte und war sich unsicher. Gerade als er versuchte ihr was zu erklären, wandte er sich schnaubend ab. „Dir werde ich das ganz bestimmt nicht erzählen. Sonst läufst du noch zu deinem Daddy“, zischte er und ging wieder aus dem Haus. Sakura stockte.
 


 

Was auch immer Sasuke durch den Kopf ging und warum auch immer er immer mal wieder in die verbotene Zone ging, Sakura war das im Grunde total egal. Doch eins störte sie mehr als alles andere. Warum empfand sie Mitleid für ihn? Wieso hatte sie ihn nicht angefahren, nachdem er so scheiße zu ihr war. Sakura schüttelte ihren Schopf und ging mit erhobene Hauptes aus dem Haus. Sie konnte Tenten erkenne, die sich wohl nicht weiter weg traute. Shikamaru lag auf irgendeiner Bank und Sasuke wandte sich schon Richtung Phönix. Als Sakura dann endlich komplett aus dem Haus trat, gingen sie wieder zurück. Die Filter würden sowieso nicht mehr so lange halten und würden sie weiter gehen, dann hätten sie nicht mehr genug für den Rückweg.
 

Endlich trat Sakura in ihr Zimmer und schmiss sich auf ihr Bett. Vorsichtig holte sie das Buch aus ihrer Jacke und schlug es auf. Wieder strich sie sachte über die Seiten und versuchte sich Vorzustellen, wer diese Hinata nun war. Vielleicht eine berühmte Schauspielerin oder eine Wissenschaftlerin. Vielleicht war sie auch Mutter und Ehefrau oder sie war ein Mädchen in ihrem Alter auf der Such nach der großen Liebe. Das taffe Mädchen von nebenan. Jedenfalls hatte sie eine schöne saubere Schrift. Sie müsste Kalligrafie gehabt haben. Dann war sie bestimmt ein reiches Mädchen. Aber warum ein Buch und nicht ein Display?
 

Liebes Tagebuch, 17.05.2022
 

Es ist endlich wieder richtig warm. Der Winter war schrecklich kalt und mal wieder unendlich lange. Du fragst dich bestimmt, warum ich gerade auf dir schreibe, oder? Ich war mal wieder in der alten Bücherei um die Ecke. Es war total regnerisch und kalt und so habe ich mich in die tiefen der Bücher verdrückt. Sachte strich ich immer mal wieder über die Bänder und fühlte eine innere Ruhe und gerade als ich ein Buch herausziehen wollte, sah ich in zwei wunderschöne blaue Augen. Ein Mann, vielleicht ein paar Jahre älter als ich, grinste mich an und das ließ mein Herz so wild schlagen, dass ich für einen kurzen Moment das Bewusstsein verlor.
 

Als ich wieder zu mir kam, saß ich auf einen der Stühle und mir war extrem warm. Der junge Mann lächelte mich wieder an und mein Gesicht wurde so rot wie eine Tomate. Ich bin nicht so gut darin anderen fremden Menschen gegenüber zu treten, nicht nachdem ich meine gesamte Kindheit in meinem Zimmer verbringen musste. Er grinste mich mit diesem unwiderstehlichen Grinsen an und strich sich sanft durch sein strohblondes Haar. „Alles Okay“, hatte er mich gefragt und ich konnte nur nicken. Er hat sich dann als Naruto Uzumaki vorgestellt und mir fiel nicht ein woher ich seinen Namen kannte, bis ich seine Hundemarke sah.
 

„D-dein Vater...“, brachte ich nur heraus und unterbrach ihn in seinem wunderbaren Monolog. Ich zeigte auf seine Hundemarke und er nahm sie vorsichtig in die Hand. „Ja mein Vater ist ein ganz hohes Tier, aber lass dich bitte davon nicht abschrecken“, er lächelte entschuldigend und ich konnte nur lächeln. Und als er ging, fühlte ich mich wieder alleine. Kannst du dir das vorstellen? Nach so kurzer Zeit hat dieser junge Mann mein Leben erfüllt. Farbenfroh und wundervoll. Doch nun ist es wieder dunkel und still. Und da kam mir die Idee. Ich würde alles nieder schreiben und dann könnte ich es immer wieder lesen. So lange bis es wieder für einen kurzen Moment mein Leben erfüllt.
 

Und nun sitze ich hier. Vor meinem wunderbaren Schreibtisch mit dem Blick zum Pfirsichbaum, welcher mir gegenüber in dem kleinen Spielplatz wuchs und nun blühte. Es roch herrlich und doch fehlte er mir. Ob ich ihn jemals wiedersehen würde?
 

Deine Hinata
 

Sakura schloss leise das Buch und blickte aus ihrem Fenster. So wie es aussah, hatte diese Hinata ihre große Liebe gefunden und dann wieder verloren. Was sah Sakura, wenn sie aus ihrem Fenster sah? Vorsichtig lugte sie aus der kleinen Öffnung und sah ihren Garten. Ruhig und still. In diesem Haus gab es kaum Leben. Ihre Eltern liebten sie. Das wusste Sakura, aber was war ihr Leben? Sie gähnte ein mal und platzierte das Buch vorsichtig auf ihr Nachttisch.
 


 

Als sie am nächsten Morgen erwachte, hatte sie all die schönen Träume vergessen. Träume in der Vergangenheit. Ein Leben als Mensch. Das Leben so wie es Hinata führte. Lachende Kinder. Laute Autos. Die Hektik der Geschäftsmänner. In einem Supermarkt gehen und alles kaufen, was das Herz begehrte. Ob sie sich früher eigentlich bewusst waren, was für ein wundervolles Leben sie führten. Wie bezaubernd real und doch magisch und voller Wunder die Welt war. Sie träumte davon zu fliegen. In einem Flugzeug hoch über die Städte und aus dem Fenster zu sehen. Die Erde unter einem und über dir nichts als der Himmel. Durch blaue Wolken fliegen. Sich frei fühlen.
 

Schnell packte sie ihre Sachen und ging in das größte Gebäude im ganzen Außenbereich: Die Schule. Dort lernten sie Grundkenntnisse und konnten aus alten übrig gebliebenen Büchern lesen. Sakura liebte es. Freudig ging sie zu ihren beiden Freunden, die schon auf dem Hof standen und auf sie warteten. Kurz blickte sie sich um und sah Sasuke an der Hauswand lehnend. Die anderen Kinder gingen ihm aus dem Weg und wie immer wurde mit dem Finger auf ihn gezeigt und getuschelt. Gerade dadurch und vielleicht weil er nicht wirklich schlecht aussah, flogen die Mädchen auf ihn, würden sie nicht so sehr unter dem Druck ihrer Väter stehen.
 

Als er ihren Blick auffing und sie nun fragend ansah, merkte Sakura wie sich ihr Herzschlag minimal beschleunigte und da fiel ihr auch der eine Traum ein. Der Traum mit ihr und Sasuke. Hand in Hand vor den Toren der berühmten mythischen Stadt. Mit Rucksäcken und Atemmasken bewaffnet. Schnell blickte sie weg und rannte fluchtartig in das Gebäude hinein ohne auch nur einen Blick zurück zu dem Jungen zu werfen, der ihr Leben verändert wird und denn sie hätte nie begegnen sollen.
 

Sakura wusste nicht was mit ihr los war. War es das Buch? War es vielleicht sogar diese Hinata, die bei ihr diese Gefühle hervorrief? Fühlte sie sich mit ihr so verbunden, dass sie selber Gefühle für jemanden entwickelte, der ihr doch so weit entfernt war? Sie war in keinster Weise auch nur ansatzweise dieser Hinata ähnlich. Schon in den ersten Zeilen konnte sie herauslesen, wie diese Hinata tickte. Sie war nicht der taffe Typ. Sie war ein scheues Mäuschen, welches sich lieber hinter den Büchern versteckte und die Welt durch ein Fenster sah. Hatte sie jemals ein Abenteuer erlebt, sowie es Sakura etliche Male mit ihren Freunden getan hatte? Sie haben immer was Neues entdeckt. So auch die Wiese außerhalb von Phönix. Sie bot ihnen das bisschen Freiheit, was sie brauchten.
 


 

Seufzend schmiss sie ihr Schulzeug auf das Bett und als ihr Blick zu dem Buch fiel, welches auf ihren Nachttisch lag, zögerte sie einen Moment. Sie wusste nicht so recht, ob das hier richtig war. Sollte sie es wagen? Wird es sie weiter verändern? Sie zog unbewusste Parallelen zwischen ihrer Welt und die von Hinata. Musste sie diesen Schritt gehen? Würde sie sich Sasuke weiter nähren, wenn sie es tat? Ihre Hand fuhr über den Einband und wieder ein mal nahm sie das Buch in die Hand und schlug es auf.
 

Liebes Tagebuch, 08.07.2022
 

Es ist Sommer und die einst so kühle Luft hat sich komplett verzogen. Nun ist es so heiß, dass man es kaum aushält. Das Einzige was man noch machen kann, ist sich in irgendeinen See zu verziehen und entspannen. Doch wieder ein mal sitze ich vor meinen Schreibtisch und schreibe dir. Ich weiß, dass das letzte mal zwei Monate her ist, aber ich hatte kaum Zeit. Das Krankenhaus zerrt an meine Nerven. Zu viele Menschen und dann auch noch Krankheiten, die man kaum bekämpfen kann. Man spricht von einem neuen Krieg. Ich soll demnächst in das neu errichtete Lazarett gehen. Schon jetzt sind zu viele Soldaten im Krankenhaus. Schwer verletzt mit Schuss- und Sprengwunden.
 

Heute ist mir sogar ein Soldat unter den Händen weggestorben. Sein kompletter unterer Bereich war weg und er verlor so viel Blut, dass wir ihn in der Pathologie behandeln musste. Er hat sich nicht geschafft, aber das Gesicht werde ich nie vergessen. Diese Tränen unterlaufenden braunen Augen. Das verzerrte gequälte Gesicht und dann noch seine blutige Hand, die meinen Arm ergriff. Ich glaube, dass ich mich danach zwei mal übergeben habe. Wie kann es jetzt schon so schrecklich sein, obwohl der Krieg noch gar nicht angefangen hat?
 

Heute ist mein letzter Tag in meinem Haus. Ab morgen muss ich rund um die Uhr beim Lazarett sein und dort meine Arbeit machen und auch wohnen.
 

Warum ich dich bei mir zu Hause lasse? Ich weiß es nicht. Vielleicht ließt das hier noch jemand, aber ich habe kein gutes Gefühl. Gestern habe ich zum ersten Mal wieder Naruto getroffen. Er hatte eine leichte Schusswunde gehabt, doch das hatte mir keine Angst gemacht. Er war gebrochen, dass habe ich in seinen Augen gesehen. Er hatte mich mit diesen sonst leuchtenden und nun toten Augen angesehen. Mir überkam eine schreckliche Gänsehaut. „Alles ist verloren“, hatte er immer gestammelte und ich wusste damit nichts anzufangen. Leider kam der Oberarzt schon und hat ihm Beruhigungsmittel gegeben. Heute war er schon wieder weg.
 

Ich habe das Gefühl, dass etwas passiert. Etwas womit jeder rechnet, aber was keiner gehofft hat. Genau kann ich es nicht einordnen, aber bald wird etwas furchtbares passieren und uns alle in den Tod stürzen.
 

Sollte ich den morgigen Tag überleben, wird mein neues Tagebuch bestimmt auf dem großen Markt sein. Ich hoffe, dass ich mich täusche und dass niemand mein Buch lesen muss.
 

Deine Hinata
 

Sakura blätterte weiter, doch keine einzige andere Seite war beschrieben. Sie stutze. War das alles? Sie hatte es bestimmt nicht geplant gehabt, als sie dieses Buch angefangen hat, dass sie in diesem nur zwei Einträge machen wird. Und als Sakura die Hoffnung fast aufgegeben hätte, flog eine kleine Blüte aus der letzten Seite auf den Boden. Vorsichtig hob sie diese hoch und besah sich der gepressten Blüte. Es war eine Butterblume. Schnell schlug sie die letzte Seite auf, doch nichts war zusehen. Nur die Butterblume war noch in dem Tagebuch.
 


 

„Wir müssen noch mal in die verbotene Zone“, flüsterte Sakura und Tenten sah sie geschockt an. „Nicht noch mal“, zischte sie und auch Shikamaru nickte ihr zu. „Wir hatten nur dieses eine Mal ausgemacht und du hast doch dein blödes Andenken gefunden“, sprach er und setzte sich an den kleinen Tisch, wo er sein Essen auspackte. Die beiden Mädchen taten es ihr gleich, während Sakura dabei seufzte. Ihr Blick fiel wieder auf Sasuke, welcher alleine an dem Tisch ganz in der Ecke saß. Er würde bestimmt mitkommen, aber sollte sie es wagen?
 

Mit einem Ruck stand sie auf und ging zu dem Tisch hin, während ihre beiden besten Freunde sie ungläubig und mit weit aufgerissenen Augen anstarrten. Je näher sie dem Tisch von Sasuke kam, desto mehr Blicke hefteten sich an sie, aber kurz bevor er aufsehen konnte, zischte sie und schritt aus der kleinen Kantine raus. Sie konnte das nicht. Aber sie wollte es so sehr. Sie wollte wissen, was mit Hinata passiert ist und was verdammt noch mal die Butterblume zu bedeuten hatte. Erschrocken drehte sie sich um, als sie eine Hand am Arm packte und blickte in Tentens braunen Augen.
 

„Mensch Sakura. Was ist nur mit dir los“, fragte sie aufgebracht, während sie sich im Gras nieder ließen. „Das Buch ist kein normales Buch“, erzählte Sakura und Tenten sah sie fragend an. „Was soll es sonst sein?“ „Es ist ein Tagebuch“, erzählte Sakura und holte das Buch aus ihrer Tasche. Sie gab es Tenten, welche es vorsichtig an sich nahm und die es aufschlug. „Da sind nur zwei Einträge“, sprach sie und Sakura nickte seufzend. „Sie hat dieses nicht zu ende geschrieben, aber sie wollte ein weiteres schreiben. Es soll sich auf dem großen Markt befinden“, erzählte Sakura weiter und Tenten seufzte. „Sakura. Was ist wenn es nicht mehr da ist, oder sie gar kein neues Tagebuch angefangen hat? Außerdem weißt du doch nicht mal, wo sich der große Markt befinden könnte!“
 

Und wieder ein mal gab es eine Lücke in ihrem Plan. Wie sollte sie den großen Markt finden und was wäre, wenn er länger als eine Stunde entfernt war? So viele Atemmasken konnte sie nicht auftreiben. „Was ist mit Sasuke“, fragte Shikamaru, welcher stillschweigend neben den beiden gelegen hatte. Er setzte sich auf und streckte sich bei dem fragenden Blick der Mädchen. „Sasuke kennt sich gut in der alten Stadt aus. Außerdem habe ich gesehen, dass er immer eine Karte bei sich hat“, erzählte er. Und schon wieder war es Sasuke, der ihr weiter helfen kann.
 


 

„Sakura“, rief ihr Vater und Sakura erschrak. Sie versteckte das Buch von Hinata schnell unter ihrem Bett und ging die kleine Treppe runter, welche sie direkt in die Arme ihres Vater führte. Wenn er sie so nannte, dann konnte es nichts Gutes heißen. „Ja Dad“, fragte sie, als sie direkt vor ihm stand und die roten Punkte in seinem Gesicht sah. Also hatte er sich schon über etwas aufgeregt. „Ich habe gehört, dass du mit dem Uchiha Bengel zu tun hast. In der Schule auch noch. Sakura, sollte ich dich noch ein mal mit diesem Unkraut sehen, dass bekommst du mehr als nur Hausarrest“, grölte ihre Vater los und ließ ihr nicht mal eine Chance sich zu verteidigen. „Ich habe nichts... .“ „Genug“, brüllte er und bekam wieder ein rotes Gesicht, was Sakura schlucken ließ. Das bedeutete nie was Gutes.
 

„Er ist nicht gut“, sprach ihr Vater zornig und Sakura seufzte. Das wusste sie doch selber. Sie wusste, dass sie sich nicht mit ihm abgeben durfte. Sie musste ihn ignorieren und hoffen, dass er bald mit seiner Familie fliehen oder verrecken würde, weil sein Vater so ein schrecklicher Mann war. Und auch weil er arbeiten ging, obwohl er noch die Schule besuchen musste. Sie musste ihn dafür hassen, dass er sich überhaupt traute sich in der Öffentlichkeit überhaupt zu zeigen. Und sie wusste auch, dass es eine Frechheit war, dass man nicht die gesamte Familie dafür bestrafte. Und doch dachte sie nur an ihn, während des ganzen Gespräches.
 

Sie dachte daran, dass er eigentlich nie was verbrochen hatte. Sakura dachte an seine Mutter, welche meist dünn und blass einkaufen ging und vor dem Regal stand, um dann wieder einige Teile aus dem Korb zu packen. Sie dachte an seinen älteren Bruder, welcher monatelang in einem kleinen Schacht arbeitete. Sakura wusste, dass sie es schwer hatten. Und auch wenn sein Vater ein Arsch war, waren sie es doch nicht. Aber die Gesellschaft braucht ihren Sündenbock und daher mussten die Überbleibsel von den Uchihas leiden.
 


 

Als es dunkel wurde, kletterte sie aus dem Fenster und zog sich ihre Kapuze über. Sie wusste, dass er oft zu dieser Zeit die Felder der alten Witwe Mina bewachen musste. Und so schritt sie durch die Nacht, bis sie ein Licht entdeckte an dem eine Gestalt hockte und das Feld beobachtete. Vorsichtig fasste sie ihm an die Schulter, weshalb er sich erschrocken umdrehte und sie ungläubig betrachtete. „Du weißt schon, dass du eigentlich im Bett liegen müsstest“, fragte er und Sakura sah ihn böse an. „Ich wollte wegen geschäftlichen Dingen zu dir“, sagte sie und Sasuke zog eine Augenbraue in die Höhe. „Geschäftliches? Soll ich etwa jemanden für dich umbringen?“, fragte er und das leicht geschockte Gesicht von Sakura ließ ihn dunkel lachen.
 

„Also“, fragte er, „Worum geht es?“ Sakura räusperte sich. Sie würde ihm ganz sicher nichts vom Buch erzählen, aber sie brauchte seine Hilfe. Ohne ihn würde sie das zweite Buch von Hinata nicht finden und dann war sie im Grunde aufgeschmissen. Sie musste einfach wissen, was mit ihr passiert ist. Ob sie Naruto noch mal getroffen hat. Oder ob sie den Krieg überlebt hatte. Vielleicht lebten ihre Nachfahren auch irgendwo und würden gerne wissen, was mit Hinata passiert ist. Dass Hinata selbst nach hundert Jahren noch lebte, konnte sie nicht glauben, aber vielleicht Ihre Enkel.
 

„Ich will noch mal in die verbotene Zone. Ich brauche etwas vom großen Markt“, sprach sie und wieder zog Sasuke eine Augenbraue in die Höhe. „Zum großen Markt? Du weißt schon, dass die meisten Bomben auf den großen Markt gefallen sind“, fragte er und Sakura sah ihn geschockt an. „Aber“, fing sie an, doch Sasuke seufzte, während er sich den Nasenrücken auf und ab fuhr. „Näher als 10 Meter kommst du nicht ran. Da ist nur ein großer leerer Krater. Wenn du näher gehst, dann könntest du in diesem rutschen, also schminke es dir ab!“
 

„Aber... Da muss was sein. Es kann doch nicht einfach so enden“, fing Sakura aufgebracht an und Sasuke sah sie skeptisch an. „Was kann nicht so enden“, fragte er, aber Sakura ergriff die Flucht und rannte zurück. „Sakura“, rief er, aber sie hielt sich die Ohren zu und rannte. Rannte bis sie nicht mehr konnte und vor dem Geländer der verbotenen Zone stand. Tränen strömten über ihr Gesicht und ohne zu überlegen oder auch nur in Betracht zu ziehen, dass sie keine Maske hatte, schritt sie durch den Zaun und schritt in Richtung des großen leeren Kraters.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wieder mal was Neues :) Wie findet ihr es. Auf Rechtschreibung habe ich noch nicht überprüfen lassen.

Grüße tema :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habe mich extra beeilt ;)
Danke an LiveInPeace und Novah für die lieben Kommentare :)

Wegen Rechtschreibung muss ich noch mal drüber schauen, wer ein Fehler findet, kann mir den dann per Ens schicken ;)

Grüße tema Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MissBlackBloodSakura
2018-03-15T12:40:17+00:00 15.03.2018 13:40
Guten Tag ^^
Ich liebe deine Storys^^
Schreibst du bei dieser noch weiter??
Es wäre echt toll wenn du diese Story beenden würdest^^

Ich wünsche noch einen schönen Tag^^
Von: abgemeldet
2014-09-21T19:09:48+00:00 21.09.2014 21:09
Ich habe diese Fanfic gerade gefunden und mich sofort in sie verliebt. Die Idee ist einfach nur Klasse und ich liebe deinen Schreibstil! Ich habe schon lange nicht mehr eine so gute Fanfic gefunden, auch wenn sie bis jetzt nur zwei Kapitel aufweist, so ist sie doch einmalig und ich hoffe, dass dich dieser Kommentar dazu ermutigt weiter zu Schreiben! Ich würde es auf jeden Fall weiter verfolgen!

LG san
Von:  LiveInPeace
2013-10-07T16:31:51+00:00 07.10.2013 18:31
Gefällt mir sehr gut. ^^
Bin schon sehr neugierig bitte schrieb bald weiter.
lg
Antwort von:  tema
10.10.2013 23:04
Danke :) Und ich beeile mich. Bin schon fleißig am schreiben ;)

Grüße tema
Von:  Mirai-san
2013-10-07T11:19:12+00:00 07.10.2013 13:19
Nach dem ich die Kurzbeschreibung gelesen habe hat diese FF, sofort meine Neugier geweckt. Ich finde die Idee spitze, mal was neues. Eigentlich wenn ich darüber nachdenke, habe ich noch keine FF mit so einem Thema gelesen. Ich bin gespannt, was du daraus machst. Ich kenne deine bisherigen FF's, und bin ganz vernarrt in sie. Hab noch keine Kommis geschrieben, ist nicht so mein Ding. Aber hierfür habe ich mich entschieden, einen zu schreiben. Zu deinem können kann ich nur einfach sagen, dass du wirklich eine gute Autorin bist man sieht die Arbeit in deinen Werken und das find ich fabelhaft. Das erste Kapitel hat dann meine Neugier noch mehr geweckt. Also ich kann nichts weiter schreiben, als das ich die nächsten Kapitel schon erwarte sehr-sehr. :)
LG,
Novah
Antwort von:  tema
07.10.2013 13:28
Hey :)

Vielen Dank für dein liebes Kommentar :D
Eine solche FF habe ich auch nicht gesehen gehabt und das sind auch meistens Vorraussetzungen für meine Storys. Ich lese auch lieber was Neues, als immer wieder das Selbe und irgendwie will man auch seine eigene Note bekommen ;)

Ich beeile mich mit dem neuen Kapitel :D

Grüße tema


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