Schmetterlinge von Moku ================================================================================ Kapitel 3: Eintagsfliege ------------------------ Autor: Moku E-Mail: Mokuren@gmx.de Disclaimer: Moku: *luft holt* Nichts gehört mir, es gehört alles FIGHT!! Fight: Was? Tot: FIIIII~IGHT!!!! Fight: IYAAAAAAAAAAAAA!!!! Moku: *grins* Jetzt geht's mir gut... Nagi: Eigentlich gehören wir immer noch Koyasu Takehito... Moku: Mensch Nagi! Nagi: Hm? Moku: Vergiss es... Nagi: Kein Problem... Ähm, was sollte ich noch mal vergessen? Moku: Vergiss es! Nagi Was denn? Quatre: Das ist mein Spruch! Trowa: Unser! Golden Moments Autorin: Meiner! Kommentar: Die Geschichte läuft zwar nicht so, aber sie ist MEIN BABY! Ich werde sie NIE aufgeben... ^^ Ich weiß, das ist jetzt etwas egoistisch, da ich meine Kraft auf andere FFs beschränken sollte, aber HEY! Sie ist mein Liebling! Reicht das nicht als Grund das zu lesen? Grüße: Sherry: Du meintest, dass es jetzt interessant werden würde. Entscheide selbst. ^^ >v<>v<>v<>v<>v<>v<>v<>v< Kapitel drei - Eintagsfliege Eintagsfliegen, Ephemeriden: urtümliche Insekten mit vier netzadrigen Flügeln und drei langen Schwanzfäden; schlüpfen aus länger als ein Jahr im Süßwasser lebenden räuberischen Larven, Vollkerfe leben nur wenige Stunden oder Tage >v<>v<>v<>v<>v<>v<>v<>v< "Ich hasse Eintagsfliegen." Murmelte Omi, während er an seinem Computer saß und eine tote Fliege nach der anderen in den Papierkorb beförderte, warf dann einen Blick auf die Uhr, ohne die Uhrzeit wirklich zu registrieren. 3.56 Uhr. "Sie machen einem deutlich wie vergänglich das Leben ist." Fügte er für sich hinzu, wandte sich dann seinem Bett zu und beobachtete den Jungen. Ein Seufzer entglitt seinen Lippen. Nagi war vor zwei Wochen weggelaufen und kam erst jetzt wieder. Ohne Gedächnis. Crawford war der Meinung, dass Nagi schon öfters für ein paar Tage einfach abgehauen war und beruhigte die anderen damit, dass er irgendwann wieder kommen würde. Farfarello und Schuldig waren da ganz anderer Ansicht, doch alle akzeptierten Crawfords Antwort und kümmerten sich nicht weiter darum. Warum? Omi ballte seine Hände zu Fäusten. Warum hatte er sich mit dieser Antwort abgefunden? "Ich mag sie. Sie lassen einen nicht vergessen." Kam es plötzlich von Nagi und der blonde Junge zuckte überrascht zusammen. "Mach! Das! Nie! Wieder!" Zischte er. "Ich will nicht mit 18 einem Herzinfarkt erliegen." "Es tut mir Leid." Der Blonde winkte ab, wandte sich dann wieder an seinen Computer. "Habe ich dich geweckt?" Nagi schüttelte den Kopf. "Ich bin von alleine aufgewacht." "Du hast gehört, was ich gesagt habe?" "Ja." "Was lassen sie dich nicht vergessen?" "Sie ließen mich nicht vergessen, dass ich eine kürzere Lebensdauer als andere habe. Ich war - oder bin eine Eintagsfliege. Aber ich habe vergessen, warum ich diese Auffassung von meinem Leben hatte." Omi drehte sich um, musterte dann den anderen Jungen, bemerkte den hoffnungsvollen Blick in den Augen des anderen. Doch er würde ihm die Antwort nicht geben. Er wäre der Letzte, der Nagi sagte, was er für ein Leben geführt hat, bevor er sein Gedächnis verloren hatte. Leise stand er auf, ging auf sein Bett zu und legte sich neben den Brünetten, nachdem er ihn in eine sanfte Umarmung schloss. "Bin ich hier Zuhause?" "... Das liegt an dir..." >v<>v<>v<>v<>v<>v<>v<>v< Sie saßen alle am Frühstückstisch, nur Omi und Nagi fehlten. Brad schaute auf seine Uhr. "Sie werden noch zu spät zur Schule kommen." "Nagi wird vorerst nicht zur Schule gehen, Brad." Meinte Ken und stellte einen Teller vor die Nase des Amerikaners. "Er hat sein Gedächnis verloren." "Wann ist das eigentlich passiert?" Fragte Yohji. "Kurz, nachdem er verschwunden ist. Vielleicht am selben Tag. Er sagte, er wäre schon seit zwei Wochen auf der Suche nach etwas gewesen." Antwortete Ken. "War Nagi nicht weggelaufen?" Fragte Aya und nippte an seiner Schüssel mit Tee. "Weil er nicht mit dem Stress fertig wurde? Weil er vergessen wollte?" "Nagi ist kein Feigling, Aya." Meinte Farfarello und lächelte. "Er kam bei verschiedenen Familie unter, die sich für eine Nacht um ihn kümmerten. Einmal auch bei einem Zuhälter, der wollte, dass Nagi bei ihm bleibt." Der Deutsche knurrte und schlug dann mit seiner Faust in seine Hand. "Wenn ich den erwische, kann der was erleben." "Ich verstehe aber nicht, wieso wir ihn nicht doch gesucht haben. Trotz Brads Erklärung. Ihm hätte sonst was passieren können." Murmelte Ken. "Wenn er nach drei Tagen nicht wieder da ist, suchen wir ihn für gewöhnlich." Meinte Farfarello und stach eine Gabel in sein Essen. "Aber für uns kam es auch nicht länger als zwei Tage vor, und dazwischen fehlt irgendetwas." Alle Blicke wandten sich auf Schuldig. "Was?" "Du hast nicht reinzufällig mit unseren Gedächnis experimentiert?" Fragte Brad unverblümt und starrte weiterhin in seine Zeitung. "Hab ich nicht!" "Ja, ja..." "HEY!!!" >v<>v<>v<>v<>v<>v<>v<>v< "Morgen Nagi." Der Jungen blickte in das strahlende Gesicht des Blonden und lächelte zaghaft. "Guten Morgen Omi." Zwei Arme legten sich um Omi und zogen ihn sanft an die Brust des Jüngeren. Omi sah fragend auf, wusste nicht wie er reagieren sollte, obwohl gerade er das wissen müsste. "Warum habe ich vergessen wer ich bin? Wie konnte ich alles vergessen? War mein Leben schrecklich? War es schön... war es lebenswert? Kannst du mir meine Fragen beantworten, Omi? Kannst du das?" Der Blonde schüttelte den Kopf, nahm die zitternde Hand des Jungen in seine und drückte sie. "Ich kann dir nicht sagen, warum du alles vergessen hast. Und ich kann dir auch nicht sagen, wie du dein Leben fandest, da ich nicht in dich hinein sehen kann." "Warum habe ich alles vergessen..." "Nagi, das wird sich alles aufklären. Wir werden dich heute zu einem Arzt bringen und vielleicht kann der uns ja etwas sagen, okay?" Nagi nickte nur, ließ seinen Kopf hängen. "Du hast auch mal dein Gedächnis verloren, oder?" Omi sah den Brünetten überrascht an. "Nagi? Du erinnerst dich?" Nagi schüttelte den Kopf, sah dann verlegen auf die Bettdecke. "Ich habe nur geraten, wegen dem was Ken gesagt hat... Also, hast du es wirklich?" Der Ältere holte einmal tief Luft, als müsste er sich überwinden über seine Vergangenheit zu reden. "Ich war noch klein. Ich wurde entführt und mein Vater wollte das Lösegeld nicht zahlen." "WAS? Wie kann man so was machen?" "Mein Vater hasste mich." "Meine Eltern hassten mich auch, glaube ich..." Plötzlich stöhnte er und legte seine Hände an die Schläfen. Wo kamen diese Kopfschmerzen her? Omi stand auf und verließ den Raum, doch Nagi bemerkte es nicht, schloss krampfhaft seine Augen. Dann fühlte er einen feuchten Lappen, der ihm auf die Stirn gelegt wurde. "Davon gehen die Kopfschmerzen weg. Solltest du Alpträume bekommen nimm Schlaftabletten. Ich lege dir welche auf den Nachtisch und stelle dir ein Glas Wasser daneben. Ruh dich aus. Ich muss zur Schule." Nagi nickte und legte sich auf den Rücken, die Beine und Arme von sich gestreckt. Er hörte das Rascheln von Omis Kleidung und richtete sich auf, sah auf den Bauch des Älteren. Seine Augen weiteten sich schockiert. "Das war... dein Bruder!" Stellte er fest. Er stand langsam auf und ging auf den anderen zu. Als er vor ihm stand fuhr er sanft mit seinen Zeigefinger über die Narben, die von den Stockhieben[6] herrührten. Wie konnten Menschen so grausam sein? Was trieb sie dazu? Und wann fing es an, dass Menschen begannen, andere wie Nichts zu behandeln? Wer gab ihnen das Recht dazu? War es mit ihm auch passiert? Wurde er auch so behandelt und... lief davon oder wollte vergessen? Oder... hatte er so behandelt? Omi sah ihn lange an, bis er die Hand des Jüngeren nahm und ermunternd drückte. Ein Lächeln umspielte seine sanften Lippen. >v<>v<>v<>v<>v<>v<>v<>v< "Ken?" Der Brünette sah fragend auf. "Nagi schläft wieder und ich habe ihm Schlaftabletten ans Bett gelegt. Außerdem hat er Kopfschmerzen, also wenn du vielleicht ab und zu nach ihm sehen könntest..." "Ja, mach ich. Aber willst du ihn wirklich alleine lassen?" "Das ist besser, als wenn er durch die Prüfungen rasselt." Kommentierte Aya und Crawford nickte zustimmend. Ken ignorierte die beiden und redete auf Omi ein, wie wichtig er doch jetzt wäre! Das Nagi den brauchte, der ihn am besten kannte! Außerdem verstand er Nagi am besten, da er ja auch mal sein Gedächnis verloren hatte. Sie sind in einem Alter! Haben die selben Interessen! Yada yada yada... Schlussendlich gab Omi den Widerstand auf und setzte sich an den Küchentisch, während Crawford und Aya Ken mit einem wütenden Blick taxierten. Dieser grinste zufrieden und wandte sich dem Herd zu. "Hunger, Omi?" "Ja." "Gut. Kannst du dann das Tablett nehmen und mit Nagi zusammen essen?" "Hast du mich eventuell zu seinem Pfleger auserkoren?" "Ja. War das so offensichtlich?" "Warum ich?" "Das weißt du ganz genau." Meinte Schuldig grinsend und lehnte sich im Stuhl zurück. "Nein, das weiß ich nicht." "Du lügst, Omi." Sagte Ken und sah ihn nachdenklich an. "Ach was soll's. Mit euch zu diskutieren bringt doch eh nichts." Resigniert ließ Omi seinen Kopf auf den Tisch fallen und betrachtete das Tablett, das auf dem Tisch stand. >v<>v<>v<>v<>v<>v<>v<>v< Nagi richtete sich auf, verließ das Bett und stellte sich vor den großen Spiegel in Omis Zimmer. Irgendwie schien ihm der Spiegel fehl am Platz, schien gar nicht zu den kleinen blonden Jungen zu passen. Er betrachtete sich. Ein Hemd, das ihm zu groß war, fast bis zu den Kniebeugen reichte, zerzauste Haare, matte, müde Augen. Augen, ohne Lebenswillen oder Gefühl. Trotz dem er sich sicher war, sein Zuhause gefunden zu haben, fühlte er sich überflüssig, nutzlos und ungeliebt. Und er verspürte das Verlangen wegzulaufen. Doch würde er weglaufen, wo sollte er dann hin? Er würde wieder herumstreunen ohne zu wissen, wohin. Er hatte es bemerkt. Egal wo er hinging, nirgends wurde er gebraucht oder geliebt. Er war überflüssig. Warum lebte er dann überhaupt? Wo war der Sinn seines Daseins? Was brachte er der Welt? Früher einmal, das spürte er, fand er sich wichtig. Dachte er, er wäre nicht überflüssig. Er wusste, dass er jemand war... warum dann jetzt nicht mehr? Er wandte sich vom Spiegelbild ab und durchquerte das Zimmer, öffnete die Tür und schlich die Treppe runter. Noch auf den Stufen stehend vernahm er Omis leicht gereizte Stimme, doch diese veränderte sich in ein leises Murmeln. Er blickte erst auf die Stufen, überlegte, ob er sich umdrehen sollte, wusste nicht, ob er Schuld daran war. Doch dann hob er seinen Kopf, ging die Treppe runter. "Guten Morgen." Die anderen sahen ihn überrascht an, doch er lächelte nur zögerlich, was eine weitere undefinierbare Reaktion auslöste. Ein zartes Rot färbte seine Wangen, aufgrund des Verhaltens der anderen, doch er schüttelte leicht seinen Kopf und versuchte es noch einmal. "Guten Morgen, Ken. Schuldig, Aya, Omi..." Doch da hörte sein Wissen auf und er sah hilfesuchend zu Ken. Dieser deutete auf die restlichen drei Personen. "Farfarello." "Wollen wir ein bisschen Gott verletzen?" "Farf! Yohji." "Hey!" "Und Brad." "..." "Morgen Chibi." Meinte Schuldig und kam auf den Jüngeren zu, gab ihm einen kleinen Klaps auf die Schulter, wandte sich dann aber an die anderen. "Also dann. Muss noch was machen." "Warte Schuldig! Du wolltest mich mitnehmen." Maulte Yohji und stand auf, zog seine Jacke von der Stuhllehne und folgte dem Rothaarigen. Daraufhin standen auch Aya und Brad auf, verließen die Küche und zurück blieben nur noch Farfarello, Ken, Omi und Nagi. Letzterer setzte sich an den Tisch und blickte verstohlen auf Omi. Doch dann stand er auf und setzte sich auf einen anderen Stuhl, lächelte etwas. "Ist das mein Platz?" Ken nickte fröhlich und setzte sich neben ihn. "Hunger?" "Nein. Ich weiß nicht, warum ich runtergekommen bin." "Willst du etwas über dich erfahren?" Fragte Farfarello und betrachtete den Jungen neben sich eindringlich. Dieser nickte. "Willst du alles erfahren? Wirklich alles?" Er überlegte etwas, doch dann schüttelte er den Kopf. "Ich... Ich glaube, ich möchte mich selbst finden." Der Ire grinste zufrieden und stand auf. "Sorry, bin heute dran den Laden zuöffnen. Omi, könntest du Nagi..." "Ich werde mich hier schon alleine zurechtfinden." Damit verließ Nagi die Küche. Ken sah ihm überrascht nach, ebenso Omi. Dann stupste Ken den anderen an. "Hey, willst du ihm nicht nach gehen?" Der Blonde sah auf, schüttelte dann den Kopf. "Ich weiß, was du vor hast, Ken. Und ich will das nicht. Außerdem wäre es gemein, seine Schwäche auszunutzen." "Du nutzt sie nicht aus, Omi. Du hast ihm immer geholfen, wolltest ihn aus seiner Isolation herausholen. Wenn er verletzt war, hast du seine Wunden versorgt. Es wäre so, wie sonst auch. Du würdest ihn nicht ausnutzen, sondern nur das tun, was du sonst auch machst. Und das ist genau das, was wir alle machen sollten. Wir sollten ihn so behandeln wie immer. Besonders du. Auf dich hat er sich bisher am meisten verlassen können." "Ihm ist das doch eh egal. War es schon immer." "Auch wenn die Möglichkeit besteht, dass ihm deine Fürsorge egal ist, so hast du es doch wenigstens versucht. Außerdem... ich bezweifle, dass es ihm gleich war, dass du der einzige warst, der sich wirklich um ihn kümmerte. Zu dir war er ganz anders als zu uns." Omi lächelte sanft und Ken legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Wir wissen alle, was du fühlst. Alles was ihr braucht ist ein Neuanfang." >v<>v<>v<>v<>v<>v<>v<>v< "Deshalb?" "Ja." Sie stöhnte genervt, ließ sich zurückfallen, und er betrachtete sie belustigt. "So was kindisches." "Für dich ist es kindisch, aber für ihn war es ernst. Für ihn war es wichtig." >v<>v<>v<>v<>v<>v<>v<>v< [6] Ja, man kann davon Narben zurückbehalten, muss man aber nicht... >v<>v<>v<>v<>v<>v<>v<>v< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)