Seikatsu no henka von Tai_Kakuzawa (Der Wandel im Leben) ================================================================================ Kapitel 2: Das erste Treffen ---------------------------- Als die Sonne aufging, kam Naruto an einem kleinen Bauernhof an. Es war ziemlich ruhig. Normalerweise waren die Bauern schon auf den Beinen und versorgten ihren Hof. Oder war er falsch informiert? Naruto traute der Stille nicht und ging vorsichtig auf den Hof zu. Erst öffnete er die große Tür, welche offenbar zu den Tieren führte. Mit Vorsicht sah er durch die Tür und blickte ungläubig auf das Bild vor ihm. Alle Tiere waren tot. Sie wurden augenscheinlich brutal hingereicht. Einige Köpfe lagen ohne Körper da. Andere wiederum hatten eine Menge Schnitte. Naruto schloss schnell wieder die Tür und versuchte das Bild der toten Tiere aus seinem Gedächtnis zu löschen. Gelangen tat ihm das aber nicht. Was ihm hier noch erwarten würde? Langsam und alles im Blick haltend ging er auf das Wohnhaus zu. Die Tür war nur leicht angelehnt. Offenbar war hier auch jemand drin gewesen. Mit einem Kunai in der Hand öffnete Naruto die Tür vollständig und trat ein. Er befand sich in einem Flur. Rechts von ihm führte eine Treppe nach oben. Sonst gab es hier noch zwei weitere Türen. Eine befand sich auf der linken Seite, die andere war am Ende des Flures. Naruto ging zu der linken Tür und öffnete diesen einen Spalt. Eine Küche. Durch den kleinen Spalt konnte er eine Arbeitsplatte und einen Herd erkennen. Der Blondschopf öffnete die Tür weiter und sah sich komplett in der Küche um. Die Arbeitsplatte verlief über zwei Seiten. Es sah ordentlich aus. An der anderen Wand standen ein Tisch und vier Stühle. Alles sah normal aus. Nur glauben konnte Naruto es nicht. Irgendwas musste hier passiert sein. Vielleicht nicht in der Küche. Aber es gab ja auch noch andere Räume. Naruto trat wieder auf den Flur und widmete sich jetzt den anderen Raum. Auch dort öffnete er die Tür erst einen Spalt weit auf. Hier sah es nach einem Wohnzimmer aus. Er trat komplett in den Raum und fühlte sich bestätigt. Der Raum war verwüstet. Die Sofalandschaft stand nicht mehr an seinem Platz. Die Möbel waren umgekippt. Der Schrank wurde durchwühlt. Blätter und Bücher lagen verstreut auf dem Boden. Die Pflanzen standen nicht mehr in Töpfen. Sie wurden aus der Erde gerissen. Die Wand hatte rotbraune Flecken. Naruto sah auf die Wand mit den Flecken und dann auf den Boden. Dort lag ein Jugendlicher. Er war tot. Die Kehle war dem armen Jungen durchschnitten worden. Naruto trat auf den Jungen zu und schloss seine vor Angst geweiteten Augen. Schnell ging er wieder aus dem Raum und auf den Flur. Wer hatte den Jungen nur getötet? Und was war mit der restlichen Familie? Den Eltern? Der Junge lebte bestimmt nicht alleine hier. Nun ging Naruto die Treppe nach oben. Hier gab es fünf Räume. Auf der einen Seite waren drei Zimmer und auf der Seite der Treppe waren zwei. Naruto betrat schnell den ersten Raum. Egal wer das hier war, derjenige war nicht mehr hier. Das Blut des Jungen im Wohnzimmer war schließlich schon trocken gewesen. Also brauchte der Blondhaarige nicht mehr sehr vorsichtig sein. Durch die Tür gelang Naruto in das Badezimmer der Bauerfamilie. Hier war nichts gewesen. Alles war sauber. Kein Blut oder irgendeine Verwüstung war im Badezimmer zu sehen. Schnell verließ er auch diesen Raum wieder und wandte sich der gegenüberliegenden Tür zu. Es war ein Jungenzimmer. Ein Bett für eine Person stand in einer Ecke. Die Wand war in  sanften Brauntönen gestrichen. Ein Schrank stand auf der einen Seite. Am Fenster stand ein Schreibtisch. >Das muss das Zimmer des Jungen sein<, schoss es Naruto in den Kopf. Hier würde er nichts mehr finden. Als er wieder draußen war, ging er direkt auf das nächste Zimmer zu. Dieses Mal kam er wieder in Schlafzimmer. Dieses Mal gehörte es aber definitiv Erwachsenen. Ein Ehebett war in diesem Zimmer und ein großer Schrank. Naruto ging auf das Bett zu. Es stand in der Mitte des Raumes. So konnte er nicht erkennen, was sich dahinter befand. Sobald Naruto das Bett erreichte, konnte er auf den Boden zwei weitere Leichen erkennen. Eine Frau und ein Mann, beide so um die vierzig Jahre alt. Das mussten die Eltern und Besitzer dieses Hofes sein. Den Beiden war allerdings nicht die Kehle durchschnitten worden. Ihnen wurde jeweils ein großes Messer in den Bauch gerammt. Sie mussten gelitten haben. Naruto hatte in diesem Raum genug gesehen. >Hoffentlich finde ich nicht noch eine Leiche. Das ist echt schrecklich, was hier geschehen ist<, dachte Naruto. Die vorletzte Tür brachte ihn in einen Abstellraum. Hier sah aber auch alles ordentlich aus, also verließ er diesen Raum auch schnell wieder. Nun blieb ihm noch ein Raum übrig. Naruto fasste an die Klinke, schloss seine Augen und atmete einmal tief ein, dann betrat er den letzten Raum. Ein Mädchenzimmer. Die Wände waren in einem hellen Rotton gestrichen. Ein weißes Bett stand an einer Ecke. Ein Bett für ein kleines Mädchen. Der Kleiderschrank war auch weiß. Auf dem Boden lagen einige Puppen. Aber wo war das Mädchen? Es sah zwar unordentlich in diesem Raum aus, aber ein Kampf schien hier nicht stattgefunden zu haben. Naruto sah sich noch einmal um. Vielleicht war das Mädchen bei Verwandten, als die Tat passierte. Naruto drehte sich gerade um, da hörte er plötzlich ein leises Schluchzen. Er drehte sich wieder um. Er bückte sich und sah unter das Bett, aber dort war nichts. Vielleicht im Kleiderschrank? Naruto ging auf den Kleiderschrank zu und öffnete ihn vorsichtig. Als der Kleiderschrank ganz auf war, wurde Naruto plötzlich auf den Boden gedrückt. Auf seiner Brust saß ein kleines Mädchen und funkelte ihn aus verweinten Augen ängstlich an. Das Mädchen konnte nicht älter als fünf Jahre alt sein. Es hatte rote lange Haare, welche leicht gewellt waren. Die Haut hatte einen normale Farbe. Nicht zu braun, aber auch nicht zu blass. Die Augen hatten ein kräftiges Waldgrün. Sie trug ein T-Shirt und eine einfache Stoffhose. Naruto war immer noch zu verwirrt, um zu reagieren. Von einem kleinen Mädchen zu Boden gebracht. Na das fing ja gut an. Er hatte das kleine Mädchen aus Reflex an den Schultern gepackt. Naruto wurde aus seiner Starre gerissen, als das Mädchen anfing sich zu winden. “Bit-Bitte lass mich am le-leben”, weinte das kleine Mädchen. “Ich will nicht sterben. Ich habe doch gar nichts gemacht.” Naruto verstand erst jetzt, dass das kleine Mädchen ihn für den Mörder hielt. “Shh. Ich werde dir nichts tun. Ich bin nur auf der Durchreise und wollte hier nach dem Rechten sehen. Ich will dir bestimmt nicht weh tun.” Nun sah ihn das Mädchen mit großen Augen an. “Wirk-wirklich nicht?” “Wirklich nicht. Warum sollte ich auch?” “Ab-aber du bist nicht so wie die bösen Männer?” “Nein wirklich nicht. Ich würde so etwas niemals tun. Möchtest du mir sagen, wie du heißt?” Das kleine Mädchen sah ihn immer noch mit diesen großen Augen an, als wenn es nicht begreifen könnte, dass Naruto nicht böse war. Nach ein paar Minuten der Stille hatte sich das kleine Mädchen wieder gesammelt. “Ich hei-heiße Nozomi.” “Freut mich Nozomi. Ich bin Naruto.” Ohne Vorwarnung schmiss sich Nozomi an Narutos Brust, klammerte sich an seiner Jacke fest und weinte hemmungslos. Naruto der mit der plötzlichen Reaktion von Nozomi etwas überfordert war, legte seine Arme um den kleinen Körper und drückte ihn etwas fester gegen sich. Leise flüsterte Naruto beruhigende Wörter in Nozomis Ohr. Langsam beruhigte sich das Mädchen in Narutos Armen, bis nur noch ein leiser und gleichmäßiger Atem zu hören war. Sie war eingeschlafen. Naruto legte Nozomi in ihr Bett und streckte seine steifen Knochen. Naruto ging nach draußen und erschuf zehn Schattendoppelgänger. “Sucht einen Spaten oder eine Schaufel. Irgendetwas, womit man ein Loch graben kann.” “Ja”, kam es einstimmig von seinen Doppelgängern. Während diese sich auf die Suche machten, ging Naruto wieder ins Haus. Er suchte drei Tücher, um die Toten darin einwickeln zu können. Nozomi wollte bestimmt Abschied von ihnen nehmen. Nach einigem Suchen fand Naruto drei große weiße Bettlaken. Er ging zu den Toten und wickelte sie darin ein. Dann brachte er sie nach draußen, wo seine Doppelgänger auch zwei Spaten gefunden hatten. Naruto befahl ihnen, drei große Löcher zu graben. Dies taten diese dann auch sofort. Nach ein paar Minuten waren die Löcher fertig und Naruto legte die drei Laken dort hinein. Danach wurden die Löcher wieder zugeschüttet. Naruto ließ seine Doppelgänger verpuffen und ging in den Wald, um ein paar Äste zu suchen. Schnell fand er geeignete Äste. Er band aus ihnen drei Kreuze und steckte sie in die Gräber. Dann ging er wieder in das Zimmer von Nozomi. Nozomi schlief unruhig. Anscheinend hatte sie einen Albtraum. Sie wälzte sich von einer Seite auf die andere. Naruto trat an ihr Bett und schüttelte sie leicht an der Schulter. “Wach auf Nozomi. Das ist nur ein Traum.” Nozomi schlug die Augen auf. Sie sah Naruto einen Moment ängstlich an, doch dann erinnerte sie sich wieder an ihn und umarmte ihn. Dabei konnte sie ihre Tränen nicht aufhalten. Wieder weinte sie an Narutos Brust. Naruto ließ es geschehen. Er wusste, dass sie es rauslassen musste, er hatte bei Sasuke gesehen, was geschah wenn man nicht trauerte. Auch wusste er wie es sich anfühlt, wenn eine geliebte Person starb. Der Hokage der dritten Generation war für Naruto wichtig gewesen. Und als er starb, fühlte Naruto einen Schmerz in seinem Herzen, den er vorher nicht gekannt hatte. Trauer und Verlust waren schmerzhafte Gefühle, dass wusste er. Und Nozomi verlor gleich drei geliebte Personen an einem Tag. Nach einigen Minuten schniefte Nozomi noch einmal und sah dann Naruto an. “Wo sind meine Mama, mein Papa und mein großer Bruder jetzt?” fragte sie ihn. “Naja, also”, Naruto wusste erst nicht, was er dem kleinen Mädchen sagen sollte, dann aber viel ihm etwas ein. “Die drei sind jetzt im Himmel und passen von dort auf dich auf.” “Wirklich? Kann ich sie dann auch noch mal sehen?” “Nicht direkt. Aber weißt du, wenn du nachts in den Himmel schaust, musst du nur den hellsten Stern finden, dass sind dann deine Mama, dein Papa und dein Bruder.” “Ok.” “Nozomi? Hast du noch Verwandte, zu denen du jetzt kannst?” Nozomi sah ihn traurig an. “Nein ich habe jetzt niemanden mehr.” Wieder kamen der Kleinen die Tränen. Sie schluchzte und Naruto zog sie in seine Arme. Leicht schaukelte er mit ihr vor und zurück, damit sie sich beruhigte. Nach einiger Zeit hatte sie sich auch wieder beruhigt und sah Naruto nun schüchtern an. “Kann ich mit dir mitgehen? Bitte. Ich kenne doch sonst niemanden.” Naruto sah in die grünen Augen, welche ihn schüchtern und bittend ansahen. Wäre es schlau, die Kleine mitzunehmen? Es könnte gefährlich werden. Es gab einige Menschen, die ihn gerne tot sehen würden. “Weißt du Nozomi, es könnte gefährlich werden. Mich mögen viele Personen nicht und ein richtiges Zuhause habe ich auch noch nicht.” “Bitte. Ich werde auch ganz brav sein und immer auf dich hören.” “Ich weiß nicht so recht”, Naruto wollte Nozomi nicht in Gefahr wissen, aber er konnte das kleine Mädchen auch nicht hier auf sich alleine gestellt zurücklassen. “Weißt du was? Du kommst erstmal mit mir mit und dann gucken wir weiter.” Die Kleine umarmte Naruto freudig und drückte ihm einen Schmatzer auf die Wange. Naruto wurde rot und stotterte “Gern ge-geschehen.” Naruto sah sich in dem kleinen Zimmer um und suchte eine Tasche. Fündig wurde er aber nicht. “Sag mal Nozomi. Hast du einen Rucksack, wo wir ein paar von deinen Sachen hineintun können?” “Ich glaube schon.” Schnell lief die Rothaarige zu ihrem Kleiderschrank und holte eine kleine Reisetasche heraus. “Geht die?” “Ja die geht.” Naruto trat auf Nozomi zu und nahm ihr die Tasche aus der Hand. Dann legte er die Tasche auf das Bett und sah sich die Kleidung in dem Schrank an. Naruto griff ein paar T-Shirts und Hosen heraus. Diese sahen gut aus. Sie würden einiges durchhalten. Unterwäsche und Socken holte er auch hervor. Nozomi betrachtete währenddessen Naruto interessiert. Sie fand es interessant, wie konzentriert der Blonde ihre Sachen aussortierte und in die Tasche packte. Jetzt erst betrachtete sie ihn genauer. Er trug eine schwarz-orangene Hose- Dazu ein schwarzes T-Shirt  und die Jacke, die er anhatte, passte zu seiner Hose. Um sein linkes Bein war eine kleine Tasche befestigt, ebenso um seine Hüfte. Ob er ein Ninja war? Sie hatte schon einige gesehen. Viele hielten hier an, weil sie dachten, dass sie hier übernachten konnten. Das nächste Dorf war schließlich zwei Stunden weit weg. Sie wollte selbst einmal ein Ninja werden. Sie wollte ihre Familie schützen können, aber ihr Vater war dagegen gewesen. Er wollte sie immer in Sicherheit wissen und ein Leben als Ninja war nun mal gefährlich. Und hier in der Nähe gab es auch kein Dorf, welches Shinobis ausbildet. Entweder man musste nach Konoha gehen oder aber in eines der anderen Reiche. Hier am Rande des Wellenreiches gab es keine große Stadt. Ihre Mutter hatte ihr mal erzählt gehabt, dass es vor dem großen Ninja-Weltkrieg ein großes Dorf im Wellenreich gegeben hat. Aber das wurde vollständig zerstört. Vielleicht zeigte Naruto ihr ja, wie man ein richtiger Ninja wird? Sollte sie fragen? Warum nicht, mehr als nein sagen konnte auch Naruto nicht. “Du Naruto?” fing Nozomi an. “Ja” Naruto drehte sich um und sah Nozomi an. “Bist du ein richtiger Ninja?” Neugierig wurde der Blonde angeguckt. Er kratzte sich am Kopf und grinste. “Ja ich bin ein Ninja. Zwar nur Genin, aber ich bin trotzdem gut.” “Cool. Bringst du mir das auch bei?” “Was? Weißt du, ich bin kein guter Lehrer.” “Bitte.” Sie schaute Naruto bittend an. “Na gut. Ich versuche es. Aber jetzt sollten wir uns auf den Weg machen. Bist du bereit?” Nozomi nickte. Sie war froh, wenn sie aus dem Haus raus war. Sie hatte ihren Bruder und ihre Eltern wirklich geliebt, aber sie hätte es niemals lange in diesem Haus ausgehalten. Und Naruto würde sie mit Sicherheit vor allen Gefahren schützen. Sie ging auf Naruto zu und nahm seine Hand. Er drückte ihre Hand einmal kurz und gemeinsam machten sie sich auf den Weg in ein neues Leben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)