Visions - Neuversion von Yumi-san_89 ================================================================================ Kapitel 2: Unsere Gefühle ------------------------- Nachdem Team Rocket endlich weg war und Misty sich ihren Pokémon zugewendet und diese beruhigt hatte, wurde Amy nun von der ganzen Truppe unter die Lupe genommen. „Oh, tut mir leid, ich hab ja total vergessen, mich vorzustellen!“ warf das Mädchen fröhlich grinsend in die Runde ein. „Ich heisse Amy. Das hier sind meine Pokémon Suicune, Nachtara und Ampharos. Es freut mich, euch kennen zu lernen“, stellte sie sich den fünfen höflich vor. „Sag mal, wie kommt es, dass Team Rocket vorhin ein Pokémon von dir hatte? Und dazu auch noch ein so starkes?“, stellte Maike die entscheidende Frage. „Ach, das ist eine lange Geschichte!“, wich Amy Maike aus. „Wir würden das aber gerne hören.“, unterstütze Max seine Schwester. „Nur schon, weil es sich um ein legendäres Pokémon handelt.“, auch Rocko pflichtete ihr bei. Auch Ash und Misty schienen neugierig. „Sie haben mich im Verlaufe des Nachmittags im Wald überfallen. Es war ein Hinterhalt. Ehe ich mich versah, hatte ich Suicune eingesetzt. Sie hatten es sich mit dieser neuartigen Maschine geschnappt und dann…“ „Meisterin, entschuldigt bitte vielmals, dass ich euch angegriffen habe.“ „Keine Ursache. Die Attacke ist danebengegangen. Ich weiss, dass du mich im Normalfall niemals angreifen würdest.“, erklärte sie dem Pokémon ruhig und gelassen. „Dein Pokémon hat dich angegriffen?“, fragte Max beinahe ungläubig. Amy nickte. „Nach diesem Angriff war Jessie plötzlich verschwunden, gemeinsam mit Suicune und ihrer komischen Maschine. James und Mauzi waren noch da. Ich wollte natürlich gegen sie kämpfen. Sie haben mir einen Deal angeboten. James hat mir gesagt, er würde mir sein Entei geben, wenn ich Ihnen dafür Suicune überlasse…hätte ich mich doch niemals darauf eingelassen. Wie konnte ich so dumm sein?“, fluchte die 16-jährige über sich selber. „Ihr wolltet mich eintauschen?“, erschrocken blickte das Suicune seine Meisterin an. „Ich dachte mir, dass es toll wäre, mal von diesem ganzen Kram loszukommen und mal mit einem Entei zu kämpfen. Aber das war ja eine glatte Lüge.“, schämte sich die Pokémontrainerin. „Es tut mir Leid, was da heute Nachmittag geschehen ist, Suicune.“ „Entschuldigung akzeptiert.“ „Ich danke dir.“, flüsterte sie dem Pokémon zu, wuschelte ihm durch die Mähne und liess es schliesslich in seinem Pokéball verschwinden. Auf dem Weg zum Pokémoncenter stellten sich auch die Restlichen noch kurz vor. „Ähm, Leute, sagt mal, wo genau liegt eigentlich das Pokémoncenter?“, fragte sie die restlichen, als sie merkte, dass sie an der Spitze der Gruppe lief und eigentlich keine Ahnung hatte wo sie hingehen musste. Dieser Charakterzug kam Misty sehr bekannt vor. „WAS?!“ „Könntest du uns bitte mal erklären, wie es kommt, dass du zuerst vorausgehst und nachher sagen, dass du keine Ahnung hast wo du lang musst?“, fragte Misty Amy sauer und verschränkte die Arme vor der Brust. „Na ja, ich bin nun einmal nicht ein grosser Hirsch was Geografie betrifft und ausserdem…“ „Und ausserdem was?“, fragte Maike die ältere etwas ungeduldig. „…verlaufe ich mich andauernd“, meinte sie, was die anderen fünf nun endgültig aus den Latschen haute. Da sich die 16-jährige in der Gegend nicht auskannte, erklärte sich Rocko dazu bereit, voranzugehen. Also begaben sie sich zusammen zum Pokémoncenter. Misty jedoch blieb etwas hinter der Gruppe, weil sie über etwas nachdenken wollte. Maike fiel das sofort auf, worauf sie kurz auf Misty wartete. „Hey, was ist denn mit dir los?“ „Ich habe da so ein ungutes Gefühl was Amy betrifft.“ „Hä? Wie meinst du das?“ „Na ja, es kommt mir so vor, als ob ich plötzlich zwei Ashs um mich hätte.“ „Also ich bitte dich!“ Maike fand Mistys Idee absurd. „Dann müssten die beiden doch miteinander verwandt sein, oder nicht?“ „Ich weiss es nicht, aber irgendetwas sagt mir, dass zwischen den beiden eine Verbindung besteht. Frag mich bitte nicht warum ich das glaube, aber irgendetwas sagt mir, dass da etwas ist, was nicht sein sollte.“ Der Unterton in Mistys Stimme war nicht zu überhören. Sie war eifersüchtig, und zu allem Überfluss hoffnungslos in Ash verliebt. „Ich glaube, du übertreibst. Ich gehe dann mal wieder nach vorne“, lächelte sie die 18-jährige an und schloss zu dem grösseren Teil der Gruppe auf. Die Rothaarige nickte darauf kurz. So blieb sie immer einige Meter hinter der Gruppe, doch als sie plötzlich stehen blieb, blieb jemand anders ebenfalls stehen, und zwar so, dass Max direkt in ihn hineinlief. „Hey, kannst du denn nicht aufpassen?!“, wurde der Schwarzhaarige von dem Dreizehnjährigen angefaucht. „Entschuldigung“, entschuldigte er sich kurz und bündig. Verwundert blickte Ash dem jüngeren Nach. Was war denn in den Gefahren? Er drehte sich um und erblickte Misty, die wenige Meter hinter ihm stand. Sie hatte ihre Blicke auf den Boden gerichtet und schien nachdenklich zu sein. Denn als er sie rief, reagierte sie nicht. Ash empfand es als merkwürdig. Ansonsten war doch er der Unachtsame. Mit langsamen Schritten ging er auf die Rothaarige zu. Er wusste nicht recht, ob er sie ansprechen sollte. Aber er hatte das Gefühl, das Richtige zu tun. „Misty? Ist alles in Ordnung?“, sprach er sie an. Die Rothaarige blickte ihn zuerst verwundert an, worauf sie ein Nicken von sich gab. „Ja, es ist alles ok.“, lächelte sie ihn an. Doch Ash wusste, dass etwas nicht stimmen konnte. Dafür kannte er die Arenaleiterin bereits zu lange. „Bist du dir auch wirklich sicher?“, hakte er nach. Auch Pikachu, das seinem Trainer auf Schritt und Tritt folgte, blickte sie prüfend an. Stumm seufzte die Rothaarige. Vor Ash konnte sie einfach nichts verheimlichen. „Tut mir leid, aber heute ist einfach ziemlich viel passiert. Zuerst werde ich von Team Rocket überfallen, dann laufe ich dir in die Arme…ich glaube, ich bin einfach etwas durcheinander.“, vermutete sie. „Ich…“, sie wollte bereits weiter sprechen, doch da hatte Ash bereits seine Arme um sie gelegt. Misty wusste nicht, wie ihr geschah. Träumte sie wieder einmal? War das wirklich der Ash, den sie vor gut acht Jahren kennen gelernt hatte? Oder war das hier die Wirklichkeit? Sie schloss die Augen. Vielleicht war es besser, diesen Moment zu geniessen. Ash erstarrte, als er spürte, wie Misty seine Umarmung erwiderte. Konnte es sein, dass sie die gleichen Gefühle für ihn hegte wie er für sie? Ash wusste es nicht, gleichzeitig verstärkte er die Umarmung und drückte die junge Frau fester an sich. Er wollte, dass sie weiss, dass er jederzeit für sie da ist. Misty konnte fühlen, wie sich sein Körper fester gegen den ihrigen presste und schmiegte sich an den Schwarzhaarigen. „Ich habe dich vermisst.“, flüsterte sie leise an seiner Brust. „Ich habe dich auch vermisst, Misty.“, flüsterte er zurück, während er ihr sanft über den Rücken stich. Er hatte sie so sehr vermisst und konnte es kaum erwarten, sie wieder zu sehen. Langsam liess er von ihr ab, nur um wieder in ihren ozeanblauen Augen zu versinken. Misty hatte sich ebenfalls von ihm gelöst, und lächelte ihn an. Sie war glücklich wieder bei ihm sein zu können. „Ash, Misty! Kommt ihr endlich?!“, konnten sie Rockos Stimme hören, die nach ihnen rief. Verwundert drehten sich die anderen um. Sie hatten gar nicht gemerkt, dass Ash und Misty zurückgeblieben waren. Rocko hatte es geahnt, da Pikachu vor wenigen Sekunden plötzlich neben ihm hergelaufen war und nicht wie üblich neben seinem Trainer. Ein Blick zurück hatte seine Vermutung bestätigt: Ash und Misty hatten sich in den Armen gelegen. Kein Wunder, dass das Pokémon die beiden nicht stören wollte. Für ihre nächsten Freunde war es schon immer ein offenes Geheimnis gewesen, dass die beiden ineinander verliebt waren, sich das selbst bisher aber nicht eingestanden hatten. „Wir kommen ja schon“, gab Ash ihm missmutig zur Antwort. Am liebsten wäre er noch länger dort stehen geblieben. Misty ging es gleich. Doch es war besser, wenn sie sich gemeinsam mit den anderen zum Pokémoncenter begaben. In der Nacht war der Wald nicht gerade sicher und nach ihrem Abenteuer mit Team Rocket waren alle froh, wenn sie eine ruhige Nacht verbringen konnten. Misty lächelte. Anscheinend war sie nicht die einzige, die Rocko am liebsten auf den Mond geschossen hätte. Sie liess ein Lachen hören, worauf Ash sie fragend anblickte. „Findest du das etwa komisch?“, er klang beleidigt. „Mach dir nichts draus.“, sagte sie lächelnd zu dem Schwarzhaarigen. Verwundert blickte Ash sie an. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab Ash einen Kuss auf die Wange. Augenblicklich wurde der Pokémontrainer rot, was aber aufgrund der Dunkelheit nicht zu sehen war. Schüchtern blickte er zur Seite. Ash wusste nicht, was er als nächstes tun würde, wenn er ihr an diesem Abend noch einmal in die Augen schaute. Er spürte, wie sie sich bei ihm einhakte. „Lass uns zum Pokémoncenter gehen. Ich bin mir sicher, dass wir dort noch genug Zeit haben werden.“, schlug sie vor, worauf er nur nickte. Misty fand es niedlich, wie Ash sich schüchtern von ihr abwandte und ihr doch zeigte, dass es ihm nicht unangenehm war. Häufig bekam sie nur seine ungestüme Seite zu sehen. Doch heute war das anders. Sie wollte bereits losgehen und ihn sanft mit sich ziehen. Doch Ash war stehen geblieben und blickte sie starr aus seinen braunen Augen an. Fragend blickte Misty den Schwarzhaarigen an. Vorsichtig aber bestimmt löste er ihre Umklammerung. Nur um die Rothaarige keine Sekunde später an der Hand zu nehmen. Nun war Misty diejenige, die rot wurde. Vorher, als er sie gefunden hatte, mitten im Wald, war sie sich nicht bewusst gewesen, dass er allein dadurch, dass er ihre Hand hielt, so ein Gefühlschaos in ihr lostreten konnte. Vorher hatte sie es nicht realisiert gehabt. Sie war einfach froh gewesen, ihn wieder zu sehen. Jetzt, wo sie beide hier alleine standen, ohne die Pokémon, war es eine ganz andere Situation. Erst jetzt, wo er ihr tief in die Augen blickte, wurde ihr das bewusst. Sie fühlte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Der Plan, mit den anderen ins Pokémoncenter zu gehen, war verworfen. Ash hätte sich verfluchen können. Er hatte ihr doch nicht mehr in die Augen schauen wollen. Aber er hatte nicht anders gekonnt. Er griff nach ihrer Hand. Ehe er sich versehen hatte, war er wieder in ihren ozeanblauen Seelenspiegeln versunken. Ihre Augen waren so wunderschön, er konnte es gar nicht beschreiben. Unmerklich machte Ash einen Schritt auf Misty zu. Langsam näherte sich sein Gesicht dem ihrigen. Misty hatte aufgehört nachzudenken. Sie wollte es einfach geschehen lassen. Sie wusste, dass er sie küssen würde. Aber sie hatte Angst davor. Was, wenn es sich nicht so anfühlte, wie sie es sich immer vorgestellt hatte? Nur noch wenige Millimeter trennten ihre Lippen voneinander. Schliesslich fasste sich Misty ein Herz, denn sie hielt es nicht mehr aus. Sie wollte wissen, wie es war, den Mann den sie liebte, zu küssen. Misty schloss die Augen und überbrückte die letzten Millimeter. Versiegelte seine Lippen mit den ihrigen. Ash war von Mistys plötzlicher Initiative überrascht, doch erwiderte er ihren Kuss. Er vertiefte ihn sogar, indem er ihre Hand losliess, seine Arme um ihren Körper schlang und sie noch näher an sich zog. Misty hingegen legte ihr Hände um seinen Hals, wollte ihm so nah sein wie nur möglich und diesen Moment unvergesslich machen. - Die Gruppe kam nach einer Viertelstunde Fussmarsch endlich beim Pokémoncenter an. Sie hatten sich noch rechtzeitig vor dem Regen in Sicherheit bringen können. Doch fiel ihnen auf, dass 2 Personen fehlten. Es handelte sich um Ash und Misty. „Wo sind die beiden denn abgeblieben?“, fragte Maike verwundert. „Wahrscheinlich noch im Wald.“, mutmasste Rocko. Obwohl er die beiden noch gerufen hatte. Aber sie waren keine Kleinkinder mehr, sondern junge Erwachsene. „Sagt mal, habe ich da vorher richtig gesehen, oder haben die beiden ausgesehen wie ein unglückliches Liebespaar?“, vermutete Amy. Sie war erst heute zu der Gruppe gestossen und wollte niemanden beleidigen. So machte sie ihre Beobachtungen und sprach aus, was sie dachte. „Unglücklich ist nicht gerade richtig…wenn wir ehrlich sind…“, Maike versuchte das Ganze zu beschreiben. Aber es wollte ihr nicht gelingen. „Die Beiden sind noch nicht mal zusammen.“, fiel ihr kleiner Bruder der Braunhaarigen ins Wort. „Max! Was fällt dir ein mir einfach ins Wort zu fallen?!“, sie zog den jüngeren an den Ohren. „Aha, verstehe.“, gab Amy von sich. Sie hätte schwören können, die beiden schon irgendwo einmal gesehen zu haben. Aber sie konnte sich nicht erklären wo. Sie kamen ihr bekannt vor. „Sag mal Amy, wie kommt es, dass du ein legendäres Pokémon besitzt?“, Maike war neugierig. Die Koordinatorin hatte inzwischen von ihrem Bruder abgelassen und befasste sich nun mit der Trainerin des Suicunes. „Ach, du sprichst von Suicune. Ich habe es vor Jahren von meiner Mutter geschenkt bekommen. Es ist seine Art, mich Meisterin zu nennen. Das hat es schon bei meiner Mutter getan.“ Maike nickte. Die beiden setzten sich an einen Tisch im Pokémoncenter. Rocko war gerade dabei die Pokémon der Gruppe zu versorgen, wobei Max ihm nur allzu gerne half. Mit seiner Schwester wollte er sich nicht nochmals anlegen. „Nur so aus Neugierde: Darf ich dich Fragen, was dich hierher bringt?“ „Ich war auf dem Weg hierher weil ich in das Museum wollte. Da ich mit einigen Legenden vertraut bin, wollte ich mir mal genauer ansehen, was das Museum so alles ausgestellt hat.“, erzählte Amy. „Was ist mit euch? Soweit ich weiss gibt es in Kikato keine Arena und ihr seid doch alle Pokémontrainer.“ „Wir sind hier weil wir uns mit Ash treffen wollten. Es sollte eine kleine Wiedersehensfeier zu seinem 18ten Geburtstag werden.“ „Und, steht die Torte für das Geburtstagskind schon bereit?“ „Wir konnten leider noch gar nichts vorbereiten. Aber ich glaube nicht, dass das noch nötig sein wird.“, Rocko setzte sich zu den beiden jungen Frauen. „Dürfte ich dein Nachtara nochmal sehen?“, bat die Koordinatorin nun die Pokémontrainerin. „Aber sicher“, lächelte Amy und liess ihr Nachtara aus seinem Pokéball. - Ash und Misty standen immer noch im Wald und küssten sich eng umschlungen. Sie hatten die Zeit und die Umwelt vergessen. In diesem Augenblick gab es für sie nur noch den jeweilig anderen. Immer und immer wieder küssten sie sich, wollten nicht voneinander ablassen. Schliesslich war es Misty, die den Kussmarathon unterbrach. Ihre Wangen waren gerötet. Ash wollte zu einem weiteren Kuss ansetzen, das Gefühl von eben nochmals verspüren. Doch die Rothaarige hielt ihn auf. „Ash…was tun wir da eigentlich? Ich meine, wir sind noch nicht einmal zusammen…“, flüsterte sie, ihre Arme lösten sich von Ashs Nacken. „Ich weiss, Misty. Aber…ich bin schon so lange in dich verliebt. Bis jetzt habe ich mir das einfach nicht eingestehen wollen.“, gestand er ihr. Während er diese Worte aussprach, hatte er Mistys Gesicht in seine Hände genommen, streichelte sanft über ihre Wangen. Misty schloss die Augen. Schliesslich liess er von ihr ab. „Es tut mir leid, aber es hat sich einfach richtig angefühlt. Ich habe nicht bedacht, dass du eventuell schon einen Freund hast.“, bitter kamen ihm diese Worte über die Lippen. Er wollte sich aufmachen in den Weg Richtung Pokémoncenter. Doch die Rothaarige hinderte ihn. Sie hatte ihn von hinten umarmt, ihre Arme um seinen Bauch geschlungen und ihr Gesicht gegen seinen Rücken gepresst. Im Augenblick wollte sie nicht alleine sein. Sie wollte die aufkommenden Tränen verstecken. Sie hätte niemals gedacht, dass sie ihn so sehr verletzen könnte. Sie hatte das nicht gewollt. Niemals hätte sie gedacht, dass er möglicherweise schon seit Jahren in sie verliebt war. Dabei ging es ihr doch genau gleich. „Nein Ash! Ich muss mich entschuldigen.“, schluchzte sie in seine Jacke. Der Schwarzhaarige glaubte sich verhört zu haben. „Ich dachte, ich könnt meine Gefühle für dich unterdrücken. Aber ich kann es nicht.“, sie löste ihre Umarmung und liess sich zu Boden sinken. Ash drehte sich um. Mistys Gesicht war tränenüberströmt. „Seit wir zusammen auf den Orange-Inseln unterwegs waren, war ich in dich verliebt. Und ich bin es immer noch. Ich habe immer so getan, als ob…“, doch weiter kam sie nicht. „Misty…“, leise murmelte Ash ihren Namen, setzte sich zu ihr auf den kalten und dunklen Waldboden. Er konnte nicht anders, als sie in seine Arme zu schliessen. Der Schwarzhaarige hatte nicht erwartet, dass es ihr genau gleich ging wie ihm. Auch wenn es ihm erst während ihrer gemeinsamen Reise durch Johto bewusst wurde. Danach war es umso schmerzhafter für ihn, nicht mit ihr unterwegs zu sein. Misty war erstaunt. Sie hatte erwartet, dass er weglaufen würde. Dass nichts mehr so sein würde wie früher. Dass sie sich evtl. nie mehr wiedersehen würden. Doch damit, dass Ash ihre Gefühle erwiderte, hatte sie nicht gerechnet. Sie schmiegte sich an den Schwarzhaarigen, in dessen Umarmung sie sich befand. Ihre Tränen versiegten nach und nach. Misty genoss es, Ashs Herzschlag spüren zu dürfen. Ash strich ihr immer wieder sanft über den Rücken und genoss es, sie bei sich zu haben. Schliesslich war sie es, die sich aus seiner Umarmung löste. Misty wollte Ash noch einmal küssen, liess dann aber von diesem Gedanken ab, als sie einen Regentropfen auf ihrer Nasenspitze verspürte. „Scheint so, als ob es bald regnen wird.“, mutmasste sie, worauf Ash nickte. „Dann sollten wir uns beeilen. Wir benötigen ca. eine Viertelstunde bis wir beim Pokémoncenter ankommen.“ „Ich hoffe, bis dann hat uns der Regen nicht eingeholt.“ „Komm, beeilen wir uns lieber, nicht damit wir all zu nass werden“, sagte der Schwarzhaarige grinsend und griff nach der Hand der Wasserpokémontrainerin, ehe sie zu zweit dem Regen davonsprinteten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)