Mein Leben ... von Ten-nii-san (... Du und ich) ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- Kapitel 13   Als ich zuhause angekommen war, war Dad zum Glück nicht da. Also konnte ich mir einfach etwas anziehen und mich in meine Decken kuscheln. Verdammt, ich wollte heute nicht mehr raus. Hiashi hatte mich gedemütigt. Und ich wusste, dass ihm das gefallen hat. Ich kuschelte mich weiter in meine Decke und vergrub sogar mein Gesicht in ihr. Heute war die Eröffnung des Krankenhauses, da konnte ich nicht im Bett bleiben und Trübsal blasen. Die anderen brauchten mich. Ich wollte noch etwas schlafen, wenigstens etwas … Doch da raschelte etwas. Ich stand langsam auf, nahm mir einen Kunai in die Hand und schlich mich zur Tür. Diese Zelte waren nötig, bei so vielen Menschen, die nicht in ihr Haus konnten, aber dafür hatten sie keine richtigen Türe, sodass jeder ein und ausgehen konnte. „Ten“, röchelte jemand, als ich knapp vor der Tür war. Schnell schmiss ich den Kunai weg und rannte. Neji brach gerade an der Tür zusammen. Er war Leichenblass, zitterte und war total fertig. Das er es überhaupt bis hier her geschafft hatte. Verdammt, ich wusste genau was passiert war. Dazu musste ich mir noch nicht mal seine Stirn ansehen, die er noch nicht mal verdeckt hatte. Das Mal leuchtete noch etwas nach und rund herum war seine Haut gerötet. Ich kam gerade so rechtzeitig bei ihm an, sodass er nicht allzu hart auf dem Boden aufkam. „Was hast du getan?“, hauchte ich und legte meine Hand auf seine Wange. Er glühte. „Er hat dich … Er wollte nicht … also hab ich ...“ Ich presste die Lippen zusammen und musste meine Tränen zurück halten. Er hatte das für mich getan. Er hatte Hiashi gereizt, weil dieser mich so mies behandelt hatte. „Neji“, hauchte ich und strich sanft über seine Schweiß nasse Stirn. Ich legte einen seiner Arme um meine Schultern und hievte ihn dann mit aller Kraft hoch. Langsam und strauchelnd brachte ich ihn in mein Bett. Ich kuschelte ihn unter die Decke und holte dann eine Schüssel mit kaltem Wasser. Dann machte ich einen Lappen nass und legte ihm diesen auf die erhitzte Stirn. „Ich wollte nicht ...“, fing er an, aber ich legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Sch, alles ist gut. Du bist hier immer willkommen.“ „Wenn dein Dad kommt gehe ich.“ „Du bleibst hier. Ganz sicher werde ich dich nicht in diesem Zustand zurück zu diesem … egal. Du bleibst hier.“ Sanft strich ich ihm mit dem nassen Lappen über die Stirn. Seine Augen schlossen sich wie von selbst und es dauerte auch nicht lange, bis er einschlief. Ich blieb noch etwas an seiner Seite sitzen, strich durch sein offenes Haar. Hiashi war ein Monster, wenn ich es nicht besser wüsste, hätte er Neji auch getötet. Warum er das nicht getan hatte, war mir schleierhaft. Ob ihm wirklich soviel an ihm lag? Bestrafen hatte er ihn auf jeden Fall und das nicht nur ein bisschen. Neji war fertig, er hatte ja kaum noch stehen können. „Ich bin wieder zuhause“, rief plötzlich mein Vater. Ich lief schnell zu ihm und zeigte ihm das er leise sein sollte. „Neji schläft“, warnte ich ihn, was ihn verdutzt gucken ließ. „Neji?“ Ich biss mir auf die Lippe. „Er … ist eben her gekommen.“ Dad ging zu meiner Schlafecke und sah auf Neji herunter. „Er sieht krank aus.“ In dem Moment bewegte Neji sich leicht und der Lappen rutschte von seiner Stirn, sodass Dad das Mal sehen konnte und das was es angestellt hatte. „Das hat Hiashi nicht wirklich getan.“ „Neji hat sich für mich eingesetzt und Hiashi hat ihn deswegen bestraft.“ Ich schlang meine Arme um mich. Dad nahm mich in den Arm und drückte mich fest. „Wollt ihr das wirklich durchziehen?“ Ich trennte mich leicht von ihm und holt meinen Verlobungsring unter meinen Sachen hervor. „Ich will nicht, dass er verletzt wird.“ „Wenn ihr das durchstehen wollt, wird das wohl nicht anders gehen.“ Ich lehnte mich seufzend an ihn. „Ich werde euch unterstützen so weit ich kann.“ „Danke Dad.“ Er küsste meine Stirn und ließ mich los. „Ich habe Shizune getroffen und sie hat mich gefragt, wann du zum Krankenhaus kommst.“ Wieder seufzte ich und machte mich dann fertig. Ich zog meine Sachen an, die Jonin-Weste ließ ich diesmal zuhause, genauso wie meine Anbumaske. Bevor ich mich aufmachte, sah ich noch einmal zu Neji, der immer noch selig ruhig am Schlafen war. „Ich passe auf ihn auf“, versicherte Dad mir. „Danke.“ Ich küsste ihn auf die Wange und machte mich auf den Weg. Die anderen warteten schon auf mich. Heute würde anstrengend werden. Ich musste erst die ganzen Räume inspizieren, die Inventur durchführen und gucken, ob wirklich Patienten in das neu erbaute Krankenhaus konnten. Danach mussten natürlich die Patienten her gebracht werden, die es am nötigsten hatten. Den ganzen Tag verbrachte ich in unserem neuen Krankenhaus und regelte jeglichen Schreibkram und alles andere. Zum Ende des Tages hatten wir die meisten Patienten umlagern können und sogar anständig behandeln können. Als ich dann zuhause ankam, duftete es nach leckerem Essen … was eigentlich nur war, wenn ich zuhause kochte. „Sind wir umgezogen?“, fragte ich und trat ins Zelt. Neji und mein Dad standen wahrhaftig am Herd und kochten. „Was macht ihr denn da?“ „Kochen“, meinte Dad und lächelte mich an. „Ihr zwei?“ „Ja, also eigentlich dein Dad, aber ich hab auch was geholfen“, sagte Neji und drehte sich zu mir. Er rührte in einem Topf; keine Ahnung was drin war. Seine Hautfarbe war nicht mehr so blass, aber man sah ihm den Schmerz noch an. Jetzt hörte er auf zu rühren, kam zu mir und küsste mich … auf den Mund … vor meinem Vater. Mein Vater wusste, dass Neji und ich zusammen waren und auch das wir es geheim hielten, aber wir hatten noch nie Zärtlichkeiten ausgetauscht, wenn mein Vater dabei war, weder Händchen gehalten noch irgendeine andere Art von Berührungen. Es war komisch das jetzt vor ihm zutun. „Geht es dir gut?“, fragte ich ihn und legte meine Hand an seine Wange. Fieber hatte er auch keins mehr. Aber seine Stirn hatte er jetzt verborgen. Dad hatte ihm wohl eines seiner Verbände gegeben, damit er dieses blöde Mal verstecken konnte. „Besser, jetzt wo du da bist.“ Er beugte sich noch mal vor und küsste mich, sanft und doch leidenschaftlich. „Schleimer.“ „Es ist gleich fertig“, meinte Dad und Neji und ich deckten schon mal den Tisch. „Ich hoffe es schmeckt.“ Damit stellte er einen großen Topf Ramen auf den Tisch. Nachdem Dad uns allen drauf getan hatte, setzte wir uns hin und wünschten uns einen Guten Appetit. „Itadakimasu.“ Das Ramen schmeckte sogar. Ich lächelte die beiden an und nickte. „Ja, schmeckt“, lobte ich sie. Dad wiegte seinen Kopf hin und her. „Nicht so gut wie deins oder Ichirakus.“ Ich lachte. „Ichirakus Ramen werde auch ich nie toppen.“ Nach einer Diskussion, ob meine Ramen Ichiraku Konkurrenz machen könnten, war es erst mal etwas Still zwischen uns ...bis Dad ein heikles Thema ansprach. „Was passiert jetzt als nächstes?“ Ich sah auf meinen leeren Teller und ballte meine Hand zur Faust. Neji legte seine Hand auf meine Faust und drückte sie. „Es war egoistisch von mir her zu kommen und euch mit hineinzuziehen“, meinte Neji. Sofort sah ich ihn an. „Bist du verrückt? Wärst du da geblieben hätte sich keiner um dich gekümmert. Ich kann mir schon denken, was Hiashi getan hat. Er hat dich sicher einfach auf dem Boden liegen gelassen und ist gegangen.“ Ich wurde richtig wütend. So ein Unmensch, wie konnte er noch in der Vergangenheit leben? Die Zeiten hatten sich geändert, man musste mit seiner Familie nicht mehr umgehen, als wären sie nicht würdig. „Ich hätte mich in mein Zimmer schleifen können.“ „Du wolltest zu Ten, das ist selbstverständlich, Neji“, meinte Dad nur und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich habe dir eben schon gesagt, dass ich nicht gegen eure Beziehung bin und ich werde helfen wo ich nur kann und wie weit ihr mich helfen lasst.“ Neji nickte. „Ich konnte eben nicht einfach nur dastehen und zulassen, dass er schlecht von dir redet und außerdem war ich so sauer, wie er dich behandelt hat.“ Ich legte meine andere Hand noch auf seine und drückte auch zu. „Lass uns nicht mehr darüber reden, okay? Obwohl ich Hiashi echt eine verpassen möchte. Es geht jetzt nur darum, was wir als nächstes machen.“ „Hiashi hat einem Essen zugestimmt“, meinte Neji und sah mich an. „Wenn du das möchtest.“ „Du hast dein Leben dafür aufs Spiel gesetzt, da werde ich ganz sicher nicht Nein sagen.“ „Und dann?“, fragte Dad. „Ich muss ihm einfach zeigen, dass wir es ernst meinen“, meinte ich. „Vielleicht schaffen wir es ja.“ Neji drückte meine Hand noch mal. „Du bist der Wahnsinn, hab ich dir das schon mal gesagt?“ Ich lachte und küsste seinen Mundwinkel. „Ten, ich meine das Ernst. Ohne dich würde ich das ganze nicht schaffen.“ „Gut das du mir schon einen Antrag gemacht hast, sonst hätte ich es jetzt verlangt.“ Dad und Neji lachten und letzterer küsste meine Wange. Den ganzen Abend saßen wir drei zusammen und redeten einfach, lachten und dachten einfach nicht weiter über den Sturm nach, der schon bald über uns einbrechen würde. Neji verbrachte sogar die Nacht bei uns. Am nächsten Morgen musste ich früh raus, ließ Neji und Dad aber weiter schlafen. Ich hatte Frühdienst im Krankenhaus und das hieß zwei Uhr aufstehen. Leise schlich ich mich hinaus und machte mich auf den Weg. Im Krankenhaus war viel zutun und eigentlich musste ich mich auf die Patienten konzentrieren, aber ich konnte nur an heute Abend und das Essen mit Hiashi denken. Ich musste ihn endlich davon überzeugen, dass ich gut genug war, dass ich das alles schaffte. Und irgendwie musste ich ein Zeichen setzten. Irgendwas, was zeigte, dass ich nicht klein bei geben würde. … „Der Ring“, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „Der Ring?“, fragte Ino, die neben mir stand. „Was für ein Ring?“ Ich blinzelte und sah sie verständnislos an. „Was?“ „Das hast du doch gerade gesagt.“ Ich griff in den Kragen meines Shirts und zog den Verlobungsring an der Kette heraus. Ino schrie sofort auf. „Das ist nicht das, was ich denke, das es ist, oder?“ „Doch, ist es“, lächelte ich und zog den Ring von der Kette. Dann steckte ich mir den Ring an den linken Ringfinger. „Oh, ich will mindestens Brautjungfer sein.“ Ich lachte. „Das dauert noch etwas.“ „Ten, Ten, wir brauchen deine Hilfe!“, rief plötzlich jemand. Ich sah Ino entschuldigend an und lief in die Richtung, aus der ich gerufen worden war. Ino und ich hatten eine kleine Bestandsaufnahme gemacht, nur jetzt hatte ich einen Patienten, den ich operieren musste. Es ging alles so schnell und dafür brauchte ich meine ganze Konzentration. Als wäre mit dem Ring die ganzen Sorgen weggefegt worden, konnte ich mich nun auf meine Arbeit konzentrieren. Das gelang mir noch den ganzen Tag. Ich konnte richtig abschalten und mich auf die Leute konzentrieren, die meine Hilfe brauchten. Als ich zuhause ankam, war Neji schon weg. Er hatte mir einen Zettel dagelassen und auch Dad hatte mir einen Brief da gelassen, dass er Dienst an der Grenze hatte. Nejis Brief war ein bisschen anders …   Hey du, ich konnte nicht warten bis du wieder zurück warst. Ich muss zurück zum Anwesen, auch wenn es dir nicht so sehr gefällt. Ich warte sehnsüchtig auf dich. Ich war schon sehr traurig als du heute Morgen nicht neben mir aufgewacht bist. Also zieh dir was hübsches an, wir müssen einem Biest das Handwerk legen. Ich liebe dich, mein Vogel.   Blödmann. Ich verstand doch, dass er wieder zurück musste. Nur mein Problem war jetzt ein anderes. Ich hatte keine Ahnung, was ich anziehen sollte. Ich musste etwas anziehen, dass Hiashi davon überzeugte, dass ich es Wert war. Es durfte nicht zu kurz und nicht zu freizügig. Ich ging an meinen Schrank und musste leider auch noch feststellen, dass ich nicht so wirklich viel Auswahl hatte. Es gab vielleicht zwei Kleider in meinem Schrank und einen Kimono. Ganze Zehn Minuten stand ich vor meinem Schrank und starrte einfach vor mich hin. Ich brauchte Hilfe. Schnell nahm ich meine Sachen und machte mich auf den Weg zu Sakura. Wenn ich jetzt schon bei Hinata auftauchte, dann konnte ich die ganze Sache eh vergessen. „Saku, bist du da?“, rief ich und klopfte gegen ein Holzbrett. Sakura war auch noch nicht in ein Haus gezogen, sie war der gleichen Ansicht, wie Dad und ich. Erst sollten die Leute umziehen, die es auch wirklich nötig hatten. „Ja, komm rein“, meinte sie und ich trat ein. Ihr Zelt war fast genauso aufgebaut wie unseres. Nur das sie eine Niesche für ihr Bett hatte, wohin Dad und ich ja zwei brauchten. „Du? Ich hab ein kleines Problem.“ Sie stand am Herd und drehte sich kurz zu mir um. „Was denn für ein Problem?“ „Hiashi hat mich mal wieder zum Essen eingeladen.“ Das ließ sie stocken und sich jetzt ganz zu mir umdrehen. „Er hat was?“ Ich seufzte. „Neji und ich … wir wollen unsere Beziehung jetzt endlich offen legen und weil Hiashi ihm drei Heiratskandidaten besorgt hat, mussten wir handeln und es ihm sagen … na ja, also Neji hat es ihm gesagt. Und jetzt haben wir den Salat.“ „Hiashi ist echt bescheuert. Wir haben ja schon oft genug mitbekommen, wie er dich behandelt und jetzt wollt ihr euch mit ihm anlegen?“ „Ich will mich nicht mehr verstecken.“ „Liebst du Neji denn genug, um das durchzustehen?“ „Natürlich.“ „Ten, du weißt wie ich das meine. Hiashi wird kein gutes Haar an dir lassen und er wird es euch auch nicht leicht machen. Er wird von dir alles abverlangen und ich wette, dass er auch verlangt, dass du dein Shinobidasein aufgibst.“ „Ich weiß, aber … Neji und ich wir haben darüber gesprochen und ich will ihn nicht verlieren. Ich würde alles für ihn machen. „Du weißt, dass ich euch zwei lieb habe, aber würde er das auch für dich tun?“ „Er hat so hart gearbeitet, Saku, wie könnte ich soetwas von ihm verlangen?“ Sie nickte und drehte sich wieder zu ihrem Kochtopf. „Und was für ein Problem hast du jetzt?“ „Ich weiß nicht, was ich zu dem Essen anziehen kann geschweige denn soll.“ „Da bist du hier an der perfekten Adresse.“ Sie nahm den Topf vom Herd und rieb sich dann die Hände. „Ich will dich aber nicht stören.“ „Nein, du bist jetzt wichtiger. Mal gucken was ich für dich habe.“ Saku verschwand in ihrer Schlafniesche und dann hörte ich es nur noch rascheln. „Nein. Nein. Das auch nicht. Nein.“ Die Kleider flogen nur so durch die Luft. „Da ist es!“ Strahlend kam sie wieder hervor und hielt sich ein Kleid vor den Körper. „Darin wirst du wunderschön aussehen, es ist nicht zu gewagt aber immer noch elegant.“ Es war ein beiges, bodenlanges Kleid. Unter der Brust waren kleine Perlen, die an der Seite der Brust weiter liefen und dann zu leicht breiten Trägern wurden. Außerdem hatte es einen leichten V-Ausschnitt. „Zieh es mal bitte an.“ Ich tat ihr den Gefallen und probierte es an. Sakura machte es hinten am Rücken zu und verlangte dann, dass ich mich umdrehen sollte. Das Kleid floss einfach so an mir herunter, machte aber eine wunderschöne Figur. „Du siehst wunderschön aus.“ „Meinst du, das passt zu dem Essen?“ „Auf jeden Fall. Hiashi wird dich umwerfend finden und Neji erst recht.“ Ich sah mich noch weiter im Spiegel an. Sakura hatte Recht, es sah wunderschön aus und es schmiegte sich auch perfekt an meinen Körper, aber was würde Hiashi dazu sagen? Mir war klar, dass er alles an mir bemängeln würde und auch das er wieder meine Stellung im Dorf schlecht machen würde. Wenn ich das hier durchziehen wollte, dann musste ich so werden, wie er mich haben wollte. Gehorsam. „Danke, Saku.“ Sie lächelte und fing dann an, meine Haare zu machen. Ich ließ sie sich austoben. In der Zeit konnte ich mich auf das Essen vorbereiten. Fünf Minuten später war sie fertig und meine Haare fielen seidig über meine Schultern. „Du musst mir sagen, wie es war.“ Ich nickte nur und verließ dann ihr Zelt. Ich ließ mir unendlich viel Zeit, um beim Hyuugaanwesen anzukommen. Auch vor der Tür blieb ich stehen. Wollte ich das hier wirklich durchziehen? Ich wollte mich schon wieder umdrehen und gehen, als plötzlich die Türe aufgemacht wurde. Tanaka stand vor mir und senkte den Blick. „Ich … ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich habe Euch gesehen, aber Ihr wolltet nicht klingeln, dabei werdet Ihr doch erwartet“, murmelte sie leise. Irgendwie tat sie mir leid. Aber vielleicht mochte sie es, vielleicht fühlte sie sich ja wohl in ihrer Haut und bei ihrer Aufgabe. Wer wusste das schon? Tanaka war eine sehr zierliche Frau, sie würde nie sagen, wenn es ihr nicht gut ginge. „Ja, ich weiß“, lächelte ich sie an und trat hinein. „Ich hatte gehofft noch entkommen zu können.“ Sie lächelte leicht und lief dann vor mir her. Wir standen vor dem Esszimmer, wo zum Glück die Türe noch zu war. Im nächsten Moment kam Neji um die Ecke und blieb wie angewurzelt stehen. Ich drehte mich zu ihm und breitete die Arme aus. „Was meinst du?“, fragte ich ihn. „Oder muss ich mich umziehen gehen?“ „Nein, du siehst wunderschön aus.“ Er lächelte und kam zu mir. Sanft legte er seine Hände auf meine Wangen und gab mir einen kurzen Kuss. „Ich bin so froh, dass du hier bist.“ Ich legte meine Hände auf seine, die auf meinen Wangen waren. „Ich hab dir gesagt, dass wir das zusammen durchstehen. Ich will nie wieder sehen, dass Hiashi dir so wehtut.“ „Ich liebe dich“, flüsterte er und küsste mich noch einmal. Ich atmete noch einmal tief ein und dann machte Tanaka die Türe auf. Und es war wie beim ersten Mal. Der Tisch war gedeckt und alle saßen schon auf ihrem Platz. Hiashi am Kopf, links neben ihm Nejis Oma … dann Sumi, Kazumi und Hikari. Gegenüber saßen Hanabi, Hinata und Naruto. Der einzige Neue hier am Tisch war Naruto, der auch sofort aufstand und uns begrüßte. Hinata tat es ihm nach und drückte mich. Sie wollte mir so Mut machen, aber das half nicht wirklich. Das war Hiashis Kampfansage … aber dabei sollte es nicht bleiben. Er stand auf und lächelte mich an. „Schön das du wieder Zeit gefunden hast, Tenten, nachdem du gestern schon die ganze Nacht hier verbracht hast und ich sehe, du hast etwas schönes zum Anziehen gefunden“, meinte er. Ich erstarrte und konnte ihn nur ansehen. „Hör auf“, meinte Neji und nahm sich meine Hand. „Du hast mir etwas versprochen.“ Hiashi hob die Hände und lächelte, dabei inspizierten seine lavendelfarbenden Augen meinen Körper. „Ja, stimmt.“ „Warum ist sie hier?“, fragte Kazumi und stand auch auf. Sumi nickte zustimmend und konnte ihre Augen nicht von Nejis und meiner Hand wenden. „Tenten ist aus dem gleichen Grund hier, wie auch ihr drei“, erklärte Hiashi. Was? „Sie ist eine Heiratskandidatin.“ Sein Lächeln wurde immer größer. „Nein, deswegen ist sie nicht hier“, fing Neji an. „Das ist eure Entscheidung. Wenn euch das wichtig ist, dann wird sie hier einziehen und mit Kazumi, Sumi und Hikari gleich gestellt. Sie wird mit den anderen drei lernen wie man sich als Hausfrau verhält und was sie für Aufgaben hat.“ Ich bewegte mich immer noch kein Stück. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen oder machen sollte. Hiashi erwartete von mir, dass ich mich sträubte, das wusste ich. Aber … wollte ich das hier? Wollte ich ihm nachgeben oder sträube ich mich dagegen und lasse ihn gewinnen. „Das ist doch totaler Schwachsinn. Du sagtest, ich soll ich mich zwischen den dreien entscheiden, wenn du Tenten jetzt dazu tust, dann kann ich mich jetzt schon entscheiden. Denn ich werde Tenten wählen, egal was passiert“, sagte Neji und sah seinen Onkel eindringlich an. „Nein, jetzt werde ich entscheiden, wen du heiratest.“ Ich löste meine Hand aus Nejis und ging. Neji kam mir hinter her, aber ich ignorierte ihn. Ich musste so schnell es ging weg hier. Meine Gefühle schlugen gerade Saltos und ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte. Und ich wollte auch mit keinem reden, ich wollte jetzt alleine sein. Dieser Punkt ging an Hiashi und damit hatte er genau das hier bewirken wollen. Ich spielte ihm genau in die Hände.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)