Mein Leben ... von Ten-nii-san (... Du und ich) ================================================================================ Kapitel 15: Kapitel 15 ---------------------- Kapitel 15     Tag ein Tag aus, mussten wir kochen. Frühstück und Abendessen. Nach dem Frühstück mussten wir zum Unterricht. Kimiko lehrte uns die Geschichte der Hyuga und wie wichtig es doch sei, dass der Hyuga-Clan ein mächtiges Oberhaupt bekommt. Danach hatten wir ein bisschen zeit für uns. Aber dann ging es auch weiter mit dem Unterricht. Das Benehmen einer echten Dame. Um fünf mussten wir dann das Essen vorbereiten und nach dem Essen konnten wir auf unsere Zimmer gehen. Und das Tag für Tag. Nur heute nicht. Hiashi hatte uns in seinen Dojo gerufen und da saßen wir vier jetzt brav, auf den Knien, Kopf gesenkt und Hände flach auf den Oberschenkeln. So wie es sich für eine Ehefrau gehörte. „Kimiko ist wirklich stolz auf euch“, meinte Hiashi und ging vor uns auf und ab. Schon die ganze Zeit hatte ich mich gewundert, warum er sich nicht mehr eingemischt hatte. Er hatte auch nicht versucht, mich in irgendeiner Weise zu provozieren. Morgens saß er immer auf der Terrasse, trank seinen Tee und sah Neji beim Trainieren zu. Auch Kazumi, Sumi und Hikari sahen ab und zu, wenn wir etwas Zeit hatten. Aber von ihm kam nichts mehr. „Sie sagte ihr bemüht euch richtig.“ Hiashi blieb vor Sumi stehen, die zwischen Kazumi und Hikari saß. Dadurch sah er auch nur die drei an, mich ließ er außen vor. „Ihr drei wisst wirklich viel über unsere Familie.“ Hikari spinckste zu mir herüber und sah ein bisschen traurig aus. Sie machte sich immer viel zu viele Sorgen um mich. Nun kam Hiashi zu mir und sah auf mich herab. „Aber von dir war sie noch überraschter“, meinte er. „Du wusstest alles über unsere Familie.“ Was hatte er erwartet? Das ich dumm war? Aber das sagte ich ihm nicht. Er wollte mich doch eh nur wieder provozieren. Hiashi ging weiter und blieb dann mit dem Rücken zu uns stehen. „Heute werde ich eine Unterrichtsstunde übernehmen. Ihr werdet mir heute alle eure Teezeremonie vorführen.“ Kazumi und Sumi sahen sich mit großen Augen an. Hikari starrte nur auf den Boden. „Wir fangen mit Sumi an“, entschied Hiashi und setzte sich mitten in den Raum. Eine traditionelle Teezeremonie war nicht so einfach, wie es sich anhörte. Man musste gewisse Abläufe einhalten, was sehr langwierig sein konnte. Früher verbannt man Teezeremonien mit Geschäftsterminen, da man die Pausen nutzte um im Garten spazieren zu gehen, nebenbei wurde der Tee zubereitet. Heute war es allerdings anders. In dem Dojo, in dem wir saßen, gab es einen kleinen Schrank, indem alles stand. Zu der Zeremonie gehörte es, alles perfekt aufzubauen und dann den Tee mit frischen Teeblättern aufzubrühen. Dabei vollführte man gewisse Schritte. Man bewegte die Schalen immer nur ein Stück und vor allem spielte sich alles vor den Knien ab. Nie stellt man eine Schale oder eine Tasse von sich weg. Auch das ständige verbeugen war Pflicht. Sumi machte am Anfang alles richtig, sie verbeugte sich bevor sie anfing und machte auch die kleinen Schritte, aber ab einem gewissen Punkt hatte sie zu Hiashi hoch gesehen, wohl um Bestätigung zu bekommen, aber er saß nur still da und beobachtete sie. Das konnte einen schon einschüchtern. Kazumi machte sich ein bisschen besser, kam aber auch nicht wirklich weiter, wie Sumi. Danach kam Hikari. Sie brachte die Zeremonie zuende, sodass Hiashi endlich einen Tee vor sich hatte. Aber Hikari machte alles viel zu langsam, mit zitternden Händen. „Der Tee ist gut, aber etwas kalt“, meinte Hiashi und stellte die Tasse weg. „Dann haben wir ja nur noch eine Kandidatin.“ Hikari setzte sich mit gesenktem Blick wieder neben mich. „Räum das hier erst ordnungsgemäß weg.“ Keine Bitte, ein Befehl. „Sie kann es bestimmt gar nicht“, murmelte Sumi und lächelte schelmisch. Kazumi nickte zustimmend. Ich verbeugte mich, so wie es sich gehörte, rutschte auf meinen Knien vor Hiashi. Weil er der Hausherr und auch weil er der ältere war, verbeugte ich mich noch einmal und räumte dann alles auf. Als ich alles gesäubert hatte, stand ich auf und brachte alles zurück in den Schrank. Hiashis Blick folgte mir und ich spürte ihn die ganze Zeit auf mir. Aber ich ließ mich davon nicht abbringen. Mit gezielten Griffen bereitete ich die Zeremonie vor und setzte mich dann wieder Hiashi gegenüber. Wieder eine Verbeugung und ich begann. Jeder Griff saß, ich stockte nicht und hielt mich an die Regeln der Teezeremonie. Nachdem ich Hiashi die Teetasse hingestellt hatte, verbeugte ich mich noch einmal und legte die Hände auf meine Oberschenkel. Dieser sah sich die Tasse an, nahm sie in seine Hände und nahm einen Schluck. Sie dampfte noch leicht, aber daran erkannte ich, dass sie genau die richtige Temperatur hatte, um sie zu trinken ohne sich zu verbrennen. Hiashi nickte und sah mich an. „Ihr habt gerade eine perfekte Teezeremonie gesehen“, meinte er und musterte mich. „Woher kannst du das?“ Ich sah ihn an und neigte leicht den Kopf. Eine stumme Anfrage, ob ich reden durfte. Durch sein weiteres Nicken hatte ich die Erlaubnis. „Ich war Undercover bei einer Mission und musste etliche Teezeremonien erlernen“, antwortete ich ihm. Er stellte die Tasse wieder hin und stand auf. Von oben sah er auf mich herab. „Ich bin gespannt, was du mir noch alles zeigst.“ Seine pupillenlosen Augen musterten mich von oben bis unten und ein leichtes Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen, dann verschwand es allerdings und er drehte sich zu den anderen drein um. „Kimiko wird euch zeigen, wie man eine traditionelle Teezeremonie durchführt und morgen möchte ich sehen, wie ihr euch anstellt.“ Damit verließ er den Raum und Kimiko trat ein. Sie setzte sich genau auf den gleichen Platz, auf dem Hiashi eben gesessen hatte und sah mich an. „Danke Tenten. Sumi, räum bitte auf“, bat Kimiko und entließ mich so. Ich verbeugte mich und setzte mich wieder auf meinen Platz. Sumi sah mich aus zusammen gekniffenen Augen an und setzte sich Kimiko gegenüber. Als Sumi anging, sagte Kimiko ihr, was sie alles falsch machte und auf was man achten musste. Sie erklärte uns alles genau und zeigte auch, wie man es zu machen hatte. Nicht so wie Hiashi. Er hatte uns vorführen wollen … naja so ein bisschen wenigstens. Ihm war glaub ich nicht so bewusst gewesen, dass die anderen drei die Teezeremonie nicht so drauf hatten. Drei Stunden hatte ich mir das alles anhören müssen. Kimiko hatte mich kein mal dran genommen. Ich hatte einfach nur brav da sitzen dürfen und einfach nur zugucken dürfen. Jetzt war der Tag aber zum Glück vorbei. Heute hatten wir auch nicht das Abendessen vorbereiten müssen. Ich stand draußen im Garten und sah hoch zu den Sternen. Das neue Hyuga-Anwesen war nahe an den Stadtmauern errichtet worden und dadurch war der Garten sehr abgeschottet und man konnte perfekt die Sterne sehen. Ich seufzte und ließ meine Schultern hängen. Ich war jetzt wirklich schon zwei Wochen hier. Abgeschnitten von allem. Selbst meinen Vater hatte ich in den zwei Wochen nicht gesehen. Hiashi ließ uns einfach nicht aus den Augen. Auch wusste ich nicht, wie es in der Stadt voran ging, weder wie es im neuen Krankenhaus lief. Dank Hinata hatte ich eine kleine Informationsquelle, aber viel hatte ich auch nicht mit ihr sprechen können. Am Essenstisch unterband Hiashi solche Gespräche. Und dazu kam noch, dass Hinata entschieden hatte bei Naruto einzuziehen. Ich gönnte ihr das, nur dann würde ich sie auch nicht mehr oft sehen. Seufzend griff ich in meinen Hausschnitt und holte den Ring hervor. Ich umschloss ihn mit meinen Fingern und presste die Faust dann an meine Lippen. Ich musste mir wieder vor Augen führen für wen ich das hier tat. Ich tat das für Neji. Verdammt, ich wollte mit ihm zusammen sein, ja, aber auch ihn sah ich nur zum Essen. Aber wie hatte ich mir das auch vorgestellt? Als ob Hiashi mich mit ihm alleine ließ. Wieder seufzte ich und schloss für einen Moment die Augen. Plötzlich schlangen sich zwei Arme um mich und zogen mich an einen warmen Körper. Im ersten Moment wollte ich mich wehren, aber als ich dann warme Lippen an meinem Hals spürte, ließ ich es einfach zu. Niemand hier würde mich so an sich ziehen, niemand außer Neji. „Dich alleine anzutreffen ist ja seltener, als Tsunade mal nicht betrunken zu sehen“, flüsterte mir seine raue Stimme ins Ohr und ich lehnte mich sofort an ihn. „Ach komm, sie hat sich gebessert.“ Nejis Lippen verzogen sich zu einem Lächeln und dann küsste er mich noch mal. Seine Hände streichelten meinen Bauch und er drückte mich noch fester an sich. „Bleib heute bei mir.“ Ich schloss die Augen und lehnte meinen Kopf auf seine Schulter. „Wenn Hiashi das raus bekommt, Neji, dann sind wir beide tot.“ Er küsste meine Wange und streichelte weiter meinen Bauch. „Ich möchte dich bei mir haben.“ Ich wollte doch auch bei ihm sein. Nur wusste ich mit Sicherheit, dass wir morgen wieder geweckt wurden, wie das letzte mal. „Nur möchte Hishi-sama das nicht“, meinte ich und löste mich von ihm. „Ich sollte jetzt in mein Zimmer gehen.“ Damit küsste ich seine Wange und drehte mich zum Gehen um. „Er wird einen der drei wählen.“ Ich stockte und sah zu Boden. Das war mir auch bewusst. Meine Bemühungen hier sind umsonst. „Das weißt du genauso gut wie ich, warum dann nicht die Zeit ausnutzen, die du hier bist.“ „Vielleicht bekomme ich ihn umgestimmt. Ich habe schon Pluspunkte gesammelt“, versuchte ich ihn aufzumuntern. „Du belügst uns beide damit und wenn … das hier ist nicht das Leben, was du wählen würdest.“ Ich drehte mich wieder zu Neji um und sah ihm in die Pupillenlosen Augen. „Ich habe dich gewählt, egal was dazu gehört.“ „Ja, du hast mich gewählt und gibst somit dein ganzes Leben auf und ich? Ich bekomme alles was ich möchte. Wie kann ich das von dir verlangen?“ „Du hast durch diese Familie so viel durchmachen müssen, verdienst du da nicht mal etwas gutes?“ „Du bist auch durch die Hölle gegangen.“ „Trotzdem war mein Vater immer für mich da. Neji, du musst diese Familie endlich in die richtige Richtung lenken. Keiner außer dir kann das.“ „Nicht, wenn ich dich dadurch verliere.“ Ich wollte ihm sagen, dass er mich nie verlieren würde, aber dazu kam ich nicht. Tanaka trat zu uns nach draußen und verbeugte sich tief. „Ich will nicht stören, aber Hiashi verlangt nach euch beiden“, meinte sie. Neji und ich sahen uns an und gingen dann auf sie zu. „Wir haben Besuch.“ Zusammen traten wir in das Wohnzimmer und sahen uns Tsunade und Shizune gegenüber. „Was macht ihr zwei denn hier?“, fragte ich sie und stellte mich mit Neji neben das Sofa auf dem Hiashi saß. „Ich weiß, dass du uns gefragt hast, ob du eine Auszeit haben kannst und ich weiß auch, dass das hier sehr wichtig ist, aber … wir brauchen dich, Ten“, meinte Tsunade und sah mir in die Augen. „Alles läuft aus dem Ruder und im Krankenhaus ist eine Epedimie ausgebrochen, wir konnte sie in Schach halten, aber wir brauchen Leute, die wissen was zutun ist“, sagte Shizune. „Ich würde dich nicht darum bitten, wenn es nicht wirklich wichtig wäre“, murmelte Tsunade entschuldigend. „Tja Tenten, jetzt musst du entscheiden. Entscheidest du dich für das Dorf oder für Neji?“, fragte Hiashi, verschränkte die Arme und lächelte. Ich sah zu Neji und unsere Blicke trafen sich. Jetzt verliere ich ihn wirklich an einen dieser Mädchen.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)