Mein Leben ... von Ten-nii-san (... Du und ich) ================================================================================ Kapitel 35: Kapitel 35 ---------------------- Kapitel 35     Es waren wieder drei Tage vergangen. Naruto und seine Gruppe war immer noch nicht wieder da. Jeder Tag der verstrich machte ich mir nicht nur Sorgen um Neji, sondern auch um Naruto. Ich wusste, dass er das für mich machte, für mich und auch für Hinata, aber er brachte sich damit nur auch in Gefahr und das wollte ich nicht riskieren. Selber konnte ich aber auch nicht gehen. Ich würde nur meine Kleine gefährden. Ja, es wurde ein Mädchen. Jetzt da ich nicht wusste, wie Neji zurück kommen würde, hatte ich das gebraucht. Wenigstens eine Sache die gewiss war. Schlafen tat ich immer noch im Hyuga-Anwesen. Hiashi hatte kein Wort darüber verloren, dass ich gehen musste und ich sah auch ihm an, dass er sich Sorgen um Neji machte. Auch wenn er immer auf unnahbar machte, war ihm Neji wichtig. Meine Tage verbrachte ich bei Dad und Shika im Krankenhaus. Sie erholten sich schon gut und bald würden sie auch wieder entlassen werden. Auch Izumo und Kotezu heilten. Das war die Hauptsache. Dad nahm meine Hand und drückte sie. „Wie willst du sie nennen?“, fragte er. Ich zuckte nur die Schultern. „Ich hatte an Miyu gedacht.“ „Das ist ein schöner Name.“ Ich nickte und drückte Dads Hand. „Du weißt, ich bin immer für dich da.“ „Ja, weiß ich.“ Plötzlich kam jemand ins Zimmer geschlittert. „Naruto ist wieder da“, keuchte Ino und sah mich an. Meine Augen weiteten sich und ich lief so schnell ich kann nach unten. Naruto stand im Empfangsbereich und sah mich schon von weitem … aber er stand da alleine. Ich blieb geschockt stehen und schüttelte den Kopf. „Ten ...“ „Nein“, hauchte ich. „Ten, wir haben überall nach ihm gesucht ...“ „Nein.“ Tränen sammelten sich in meinen Augenwinkeln. „Bitte“, hauchte ich und sackte auf meine Knie. Das konnte nicht sein. Warum? Warum tat er soetwas? Wir … ich … wir bekamen ein Kind, warum zum Teufel ließ er zu, dass er nicht zurück kommt. Ich weinte einfach drauf los und krallte mich in den Boden. Ich schaffe das doch nicht ohne ihn. „Ten“, sagte Naruto entschuldigend, aber ich hörte ihm nicht weiter zu. Denn plötzlich lief etwas mein Bein entlang und ein Schmerz zuckte durch mich. Ich sah hinunter zu meinem Bauch. Ich bekam Wehen … Miyu. Ich bekam nur noch mit, wie Naruto mich in den Kreißsaal trug und mich dort auf eine Liege legte. Verschwommen sah ich wie ein paar Leute herein kamen, unteranderem auch Tsunade, Sakura und Dad. Er war einfach so aufgestanden, wobei er das nicht tun sollte. „Okay, Ten, wir müssen das hier jetzt zusammen durchstehen okay?“, fragte Tsunade, aber ich schüttelte nur den Kopf. „Neji“, hauchte ich. „Ich brauche ihn … ohne ihn kann ich das nicht.“ Dad nahm meine Hand und drückte sie. „Ich bin bei dir Schatz“, sagte er, aber ich schüttelte nur noch heftiger den Kopf. „Neji“, weinte ich. Ich brauchte ihn. „Wir müssen sie sedieren, es geht nicht anders“, hörte ich Tsunade sagen, aber bevor ich irgendwie protestieren konnte, hatten sie mir schon irgendwas gegeben und ich sank in einen tiefen Schlaf … in einen tiefen und ereignislosen Schlaf. Als ich wieder aufwachte war alles geschafft. Ich lag in einem Krankenbett und das erste was ich machte, war an meinen Bauch zu fassen, aber er war nicht mehr dick. Also setzte ich mich auf und hielt mir den Kopf. Das war zu schnell, aber ich suchte nach ihr. „Nicht so schnell“, meinte Dad, den ich dann auch am Fenster stehen sah. Er drehte sich zu mir um und hatte ein kleines Bündel im Arm. „Gehts dir gut?“ „Ja, ich glaube schon“, murmelte ich und sah mir das kleine Mädchen in seinen Armen an. „Willst du sie halten?“ Ich schluckte, nickte aber. Langsam kam Dad zu mir und legte mir dann mein kleines Mädchen in den Arm. Bis eben hatte sie noch geschlafen, aber irgendwie hatte sie mitbekommen, dass ich sie jetzt im Arm hielt, denn sie machte langsam die Augen auf. Ich stockte und konnte sie nur anstarren. Sie hatte Nejis Augen. Hyuga-Augen. Sofort bildeten sich wieder Tränen und ich konnte sie nur stumm ansehen. „Ich hab Tsunade gesagt, dass sie Miyu heißt.“ Wieder nickte ich und strich sanft über ihre Hand. „Sie ist wunderschön. Hast du gut hinbekommen.“ Ich schluchzte auf und sah Dad an. „Was mache ich denn jetzt?“, hauchte ich. „Ich kann doch nicht … was sage ich ihr? Kann ich sie alleine aufziehen?“ „Ich bin auch noch da.“ Er kam zu mir und küsste meine Schläfe. „Hab dich lieb.“ Ich sagte nichts dazu, sah nur zu meiner Kleinen hinunter, die sich meinen Finger genommen hatte und ihn ganz leicht fest hielt. Dad entließ ich, damit er etwas essen konnte, aber lange blieb ich nicht alleine. Denn auch meine Freunde wollten sich Miyu mal ansehen. Sie freuten sich zwar alle auf sie, aber es war auch irgendwie eine erdrückende Stimmung zwischen uns. Keiner sprach auch nur Nejis Namen aus und auch keiner machte die Bemerkung, dass Miyu Nejis Augen hatte. Abends gingen sie dann auch. Hinata hatte Miyu noch in ihren Brutkasten gelegt und war dann zusammen mit Naruto gegangen. Ich legte mich zurück und starrte einfach nur auf die Wand mir gegenüber an. Jetzt wo ich alleine war, dachte ich über die letzten Tage nach. Es war einfach so viel passiert und jetzt … jetzt war ich alleine. Naruto hatte ihn nicht gefunden, das hieß nicht, dass er tot war … das hieß aber auch nicht, dass er noch lebte. Stumm liefen Tränen über meine Wangen, aber ich machte mir nicht die Mühe, sie weg zu wischen. Es würde eh nichts nützen. Sie würden einfach weiter laufen und weiter und weiter und weiter. Miyu schlief zum Glück in Ruhe und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie ein ruhiges Kind war. Es klopfte leise am Türrahmen und ich sah erschrocken dort hin. Schnell wischte ich mir die Tränen weg. „Es tut mir leid“, sagte Hiashi und trat in den Raum ein. Ich konnte ihn nur ansehen. Ich wusste nicht, was er dachte oder wie er es verkraftete, was mit Neji war. Schrieb er ihn ab? Trauerte er um ihn? „Mir auch“, sagte ich leise. Hiashi ging an meinem Bett vorbei zu dem Brutkasten in dem Miyu lag. „Habt ihr einen Namen ausgesucht?“, fragte er und strich mit einem Zeigefinger über ihr Köpfchen. Er war sanft und vorsichtig, etwas was ich ihm nicht zugetraut hatte. „Miyu.“ Hiashi lächelte sanft. „Es ist ein schöner Name.“ Dann wurde es still zwischen uns. Hiashi blickte auf mein Baby hinunter und ich beobachtete ihn. „Ich werde noch einmal nach ihm suchen lassen.“ „Wenn Naruto ihn nicht gefunden hat, dann werden auch deine Leute ihn nicht finden.“ „Wir haben das Byakugan auf unserer Seite. Außerdem sind sie schon unterwegs.“ Ich nickte bloß und sah auf meine Hände, die ich in meine Decke gekrallt hatte. „Es ist okay, jetzt schon um ihn zu trauern.“ „Und was ist mit dir? Wie trauerst du um deinen Neffen?“ Sauer sah ich ihn an, aber Hiashi stand einfach nur da und sah mich an. „Ich traure um ihn, auch wenn es nicht danach aussieht. Ich muss einen Klan führen, da darf ich mir keine Schwäche erlauben.“ „Er ist dein Neffe.“ „Und das wird er auch immer bleiben.“ Er drehte sich wieder zum Brutkasten um. „Ruh dich noch etwas aus. Unser Haus steht dir immer offen.“ Damit verließ er mein Krankenzimmer und ließ mich mit meinen Tränen alleine.     Zwei endlos lange Tage musste ich noch im Krankenhaus bleiben. Zwei Tage die sich so lang gezogen hatten wie noch nie. Die Ungewissheit wegen Neji … ich wusste einfach nicht wohin mit meinen Gedanken und immer und immer wieder dachte ich nur an ihn, dachte daran, was ich machen sollte, wenn er nicht mehr zurück kehren sollte … wenn er tot war. Auch wenn ich Freunde hatte, die mich unterstützen und auch Dad. Ich musste Miyu alleine groß ziehen, musste ihr alles alleine beibringen. Und was würde ich ihr sagen, was mit ihrem Papa ist? Würde sie irgendwann, wenn sie alt genug war nach ihrem Vater fragen? Warum er nie zuhause war? Würde ich sie dann anlügen? Ich wusste es einfach nicht. „Danke Hina fürs helfen“, bedankte ich mich und folgte Hinata ins Anwesen. „Mache ich doch gerne“, lächelte sie und nahm mir auch schon Miyu aus dem Arm. „Wenn ich dann meine kleine Süße Miyu im Arm halten kann.“ Ich schüttelte nur den Kopf und ging mit Hinata in mein Zimmer. Hina ging einfach an mir vorbei zu dem kleinen Kinderbettchen, dass man schon aufgestellt hatte. Wahrscheinlich hatte Hiashi das veranlasst. Ich blieb im Türrahmen stehen. Alles hier erinnerte mich an Neji, an ihn und unsere gemeinsame Zeit hier. Auch wenn es nicht leicht gewesen war, hatten wir schöne Stunden in diesem Zimmer verbracht. „Die Mädels freuen sich schon voll aufs Shoppen“, sagte Hina und küsste Miyu auf die Stirn. „Dann holen wir dir ein paar schöne Sachen.“ „Danke noch mal, Hina.“ Sie umarmte mich und drückte mich ganz fest. Als sie dann gegangen war, ging ich zu Miyu und deckte sie zu. Sobald Hinata sie ins Bettchen gelegt hatte, war sie eingeschlafen. Gut das wenigstens sie sich hier wohl fühlte. Sanft strich ich über ihre Stirn und seufzte. „Tenten?“ Ich drehte mich um und sah in Hisus hellen Augen. „Was ist?“ „Hiashi-sama möchte dich sehen.“ Ich sah noch mal nach Miyu und folgte Hisu dann in den Dojo. Ich machte keine Anstalten mich neben Hiashi zu knieen. Stattdessen stand er auf und kam zu mir. Er sah nicht erfreut aus und in seinem Augenwinkel … „Haben sie ihn gefunden?“, fragte ich. Hiashi sah aber nur auf den Boden. „Der Unterschlupf war herunter gebrannt.“ „Das heißt nicht, dass Neji da gewesen sein muss.“ „Ich weiß. Sie haben auch Überreste von ...“ Ich schüttelte den Kopf. „Er ist nicht aufzufinden, Tenten, wir müssen annehmen das er ...“ Ich biss meine Zähne zusammen und starrte auf den Boden. „Es tut mir leid.“ Ich nickte nur und ging zurück in mein Zimmer. Dort warf ich mich aufs Bett und weinte hemmungslos in mein Kissen. Ich weinte so lange, bis ich nicht mehr konnte. Das hieß aber nicht, dass mein Herz aufhörte zu schmerzen. Es fühlte sich an, als würde eine unsichtbare Hand es herausreißen. Nur leise hörte ich, wie die Türe aufgemacht wurde. Jemand setzte sich aufs Bett und strich mir über den Kopf. Langsam drehte ich mich um und sah Hiashi ins Gesicht. Schnell setzte ich mich auf und wischte die Tränen weg. „Es ist okay.“ „Was möchtest du von mir?“, fragte ich und zog die Beine an. „Ich wollte nach dir sehen.“ „Es ist alles gut“, hauchte ich. „Ist es nicht.“ Er schluckte und schluckte. „Wir werden eine Zeremonie abhalten und ich werde ein Grab für ihn aufstellen lassen.“ Ich nickte bloß. Auch er nickte und ließ mich wieder alleine.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)