Vanishing Hope von YharnamSunrise ================================================================================ Kapitel 1: Das herannahende Unglück ----------------------------------- Es war ein wunderschöner Sommertag im 79. Bezirk von Rukongai, Kusajishi. Die Sonne strahlte und die Vögel zwitscherten. Der blaue Himmel war völlig klar und die Hitze war unerträglich. Der blondhaarige Mann lief gut gelaunt auf ein kleines Häuschen zu, während er eine Melodie vor sich hin pfiff. Er schwitzte in seiner Kleidung und seine langen blonden Haare, die er stets offen zu tragen pflegte, verstärkten diesen Zustand noch. Dort lebte er mit seiner Familie. Er freute sich schon, seine Kinder wieder zu sehen. Er liebte sie abgöttisch. Mit einem Lächeln öffnete er die Türe. Die beiden Kinder waren gemeinsam mit ihrer Mutter in der Küche. Der 10jährige Junge saß auf dem Boden und seine 3 Jahre ältere Schwester kniete vor ihm. Sie spielten miteinander. Die Mutter Sîa saß am Küchentisch und sah mit einem warmen Lächeln zu ihren Kindern hinab, als die Haustüre geöffnet wurde und Schritte auf dem Gang zu vernehmen waren. Ihr Mann Shen war nach Hause gekommen. Was Sîa jedoch noch nicht wusste war, dass er nicht alleine war. Sîa hasste Shen, er war ein richtig schlechter Ehemann. Er führte nämlich ein Doppelleben. Hier zu Hause war er der Familienvater und daneben hatte er auch noch eine andere Frau, eine Geliebte, bei der er nachmittags nach seiner Arbeit im Kidô-Corps seine Zeit verbrachte. Sîa musste viel mit ihm mitmachen. Er war auch öfters mal ein launischer Mensch und sie stritten sich häufig. Vor den Kindern taten sie aber immer so, als ob alles schön und gut wäre. Was sollten sie auch Anderes tun? Shen ging mit seiner Geliebten in die Küche. Dort fing er sich einen bitterbösen Blick von seiner Frau Sîa ein. »War das sein Ernst? Shen brachte seine Geliebte mit in ihr gemeinsames Haus?! Das konnte nicht sein Ernst sein!«, dachte sie sich wütend. "Saraya, Shin, das hier ist Anastasia, eine gute Freundin von mir und eine nette Frau.", stellte er seinen Kindern Anastasia vor. Anastasia kniete sich zu den Kindern und redete nett mit ihnen. Sîa stand auf und ging auf Shen zu. Die Augen ihrer Kinder folgten ihr und das wusste sie. Daher nahm sie ihn nur ganz sanft bei der Hand zur Seite mit den Worten: "Komm mal mit mein Schatz, ich muss dir mal kurz zeigen, was ich Neues hergestellt habe." Sie verkaufte am Markt nämlich eigene, handgemachte Skulpturen und Vasen und die waren nun der perfekte Vorwand. Sie verließen die Küche und gingen ins Wohnzimmer. Dort angekommen packte Sîa ihren Mann am Kragen. "Bist du eigentlich des Wahnsinns?! Was bildest du dir eigentlich ein?!", schrie sie schon fast. Sie schlug ihn mit der flachen Hand und war außer sich vor Wut. "Was bist du für ein Mistkerl?! Unseren Kindern deine Geliebte vorzustellen!", schimpfte sie. Mit wütend funkelnden Augen und geröteten Wangen sah sie ihn an. Er erwiderte ihren Blick und fasste ihr mit einer Hand unter das Kinn. Dann hob er ihren Kopf an und wollte sie küssen, doch Sîa blockte ab und schubste ihn weg. "Versuchs gar nicht erst!", knurrte sie. Shen musterte sie mit seinen stechend blauen Augen und genoss den Anblick. Sie war wirklich eine schöne Frau und wenn ihre Augen wütend funkelten fand er sie noch viel attraktiver. Sie richtete erneut ihr Wort an ihn: "Ich will, dass du jetzt sofort von hier verschwindest. Nimm deine komische Tussi und verzieh dich!" Er ging einen Schritt auf sie zu und packte sie bei den Handgelenken. Dann küsste er sie. "Wird gemacht.", sagte er in einem ruhigen Ton und ging in die Küche zurück. Dort bat er Anastasia, mit ihm zu kommen und die Beiden verließen das Haus. Er verließ mal wieder seine Familie, wie immer eben. So ein Mann war er! Das er sich nicht für seinen Egoismus schämte. Damit schürte er den Hass seiner Frau nur noch mehr, was schon bald zu großem Unglück führen sollte... Sîa blieb für einen Moment im Wohnzimmer stehen und sah nach draußen. Das ging jetzt schon eine Weile so, dass Shen ein Doppelleben führte und seine Famile immer mehr vernachlässigte. Anstatt dass er sich um sie und insbesondere um die Kinder kümmerte lebte er lieber sein eigenes, egoistischen Leben stur und ohne Rücksicht auf Verluste weiter. Das machte Sîa traurig. Sie hatte sich schon immer ein schönes Leben mit ihrer Familie gewünscht, doch Shen machte Alles kaputt! Viel, richtig viel, hatte sie mittlerweile schon über sich ergehen lassen müssen und sie konnte das Alles nicht mehr mit ansehen und wollte das auch nicht mehr. Er sollte dafür büßen! Vor allem der Kinder wegen tat es ihr leid, dass alles so ausarten musste. Die Beiden merkten bestimmt schon lange, dass Irgendetwas nicht stimmte. Ständig und immer verbrachte nur sie Zeit mit ihnen, den Vater bekamen sie allerhöchstens abends zu Gesicht, wenn überhaupt. Selbst die Nachbarskinder, deren Eltern beide arbeiteten, mussten so etwas nicht mitmachen. Deren Eltern waren immer um sie herum und das bekamen Saraya und Shin oft genug zu Gesicht. Sîa seufzte. "Mama, alles ok?", fragte Saraya ihre Mutter, die mit dem Rücken gewandt zu ihr stand. Sîa hatte gar nicht bemerkt, dass ihre Tochter zu ihr ins Zimmer gekommen war. Auch Shin war mit ins Wohnzimmer getreten und stand hinter seiner großen Schwester. "Ja klar!", sagte Sîa und setzte ein gespieltes Lächeln auf. "Kommt, lasst uns den schönen Sommerabend noch ein bisschen genießen!", sagte sie und öffnete die Balkontür. Dann gingen sie in den Garten. Dort setzten sie sich auf die Wiese und verbrachten mehrere schöne Stunden miteinander. Das lenkte Sîa von ihrem ganzen Leid ab. Ihre Kinder waren das Wichtigste für sie, da war ihr egal, was aus Shen wurde. Er würde schon sehen, was er davon hatte, sie Alle so zu behandeln... Oh ja, DAS würde er definitiv... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)