NOISE von YukiArisato ================================================================================ Kapitel 3: Chapter Three ~ The Old Mansion ~ -------------------------------------------- Chapter Three ~ The Old Mansion ~ “Ich hätte nicht gedacht, dass ihr wirklich hier auftaucht. Aber immerhin hast du dich somit an unsere Abmachung gehalten“, haucht mir Kiba zu. Das mulmige Gefühl, welches sich schon auf dem ganzen Wege hin in meinen Magen eingenistet hatte, nimmt nur noch mehr zu und löst in mir einen Brechreiz aus. Ich muss dringend einen Weg finden Sasuke zu warnen, aufzuklären über all das. Nur… Wie soll ich an ihn heran kommen? „Wie wäre es, wenn wir das Ganze auf die altmodische Art und Weise machen?“, fragt Sakura auf einmal und überrascht mit diesem Vorschlag offenbar nicht nur mich. Auch Kiba und Ino schauen etwas verwirrt drein. Dabei sind sie doch die Drahtzieher hinter dem ganzen. Das kommt wohl davon, wenn man sich vorher nicht wirklich abspricht. „Und was schlägst du vor?“, fragt Ino nun und geht etwas näher zu ihrer Freundin. Ihren Blick kann ich nicht deuten. Aber ich nehme an, dass sie versucht Sakuras Absichten zu durchleuchten. „Wir tun uns zu zweier Gruppen zusammen“, antwortet sie auch prompt, erwidert dabei konstant Inos Blicke. „Die sollten dann aber nicht willkürlich gewählt werden“, klinkt sich sofort Shikamaru ein, worauf sich bei mir sofort das Gefühl von Dankbarkeit breit macht. Es war gut gewesen, ihn zu bitten mitzukommen. Mit seiner Hilfe können Neji und ich wahrscheinlich besser dafür sorgen, dass Sasuke und auch Hinata nichts schlimmes zustoßen wird. „Dann kommt Stäbchen ziehen wohl schon mal nicht in Frage…“, murmel ich vor mir hin. Selbst mir entgeht dabei nicht das ich irgendwie erleichtert klinge. Wenn Blicke töten könnten, dann würde ich wahrscheinlich auf der Stelle an einem Herzinfarkt sterben. So jedenfalls fühle ich mich. Denn ich spüre Kibas Blick, welcher sich fragend in meinen Rücken bohrt. Warum tust du das? Warum erschwerst du es mir? Ich will es dir nicht schwerer machen… Aber ich will auch nicht das du Menschen verletzt, die dir offensichtlich nichts getan haben. Ich will nicht das du jemanden Schaden zu fügst, der schon genug Narben auf seinem Körper mit sich herum trägt. Ich frage mich… Hätte Sasuke jemals so viel meiner Aufmerksamkeit auf sich gezogen, wenn ich nicht seine Narben gesehen hätte? … Ja. Wahrscheinlich schon. Ich kann nicht abstreiten, dass er mich vom ersten Moment an beschäftigt hatte. Ich kann nicht abstreiten, dass dieser neutrale Blick für mich immer eine zu tiefe Spur von Trauer mit enthalten hatte. Und ich will wissen… Warum. „Naruto… Wieso um Himmels Willen sollte auch nur einer von uns hier Stäbchen dabei haben?“, motzt Sakura sofort. Zu meinem Überraschen ist es allerdings auch Shikamaru, der sich ihr entgegen stellt. „Obwohl so schlecht die Idee eigentlich nicht klingt..:“ Irgendwie werde ich aus ihm nicht ganz schlau. Zuerst ist er dagegen und nun doch dafür die Auswahl eher dem Zufall zu überlassen? Ob der Junge sich manchmal eigentlich selber zuhört? Wahrscheinlich eher nicht…oder? „Also wirklich! Als ob auch nur einer von uns Stäbchen oder Zahnstocher oder irgendwas dabei hätte in der Richtung!“, versucht es Sakura nun erneut. „Dann nehmen wir kleine Zweige und die die jeweils den kürzesten ziehen sind ein Paar. So können wir auch verhindern, dass zum Schluss irgendjemand behauptet es wäre geschummelt wurden.“ Mein Magen tanzt Samba, auf diese Worte hin. Klar… Es ist alles offen. Aber so ist die Chance zumindest größer das Sasuke entweder zu mir oder zu Hinata in eine Gruppe kommt. Obwohl… Rein rechnerisch sind die anderen immer noch im Vorteil. Aber… Ach man! Selbst Shikamaru wäre mir eine größere Hilfe, wenn Sasuke mit ihm in ein Team käme. Ich muss einfach einmal in meinem Leben Glück haben beim losen! Es dauert nicht lange bis wir genug kleine Äste gesammelt haben um die Auslosung starten zu können. Eigentlich wollte Kiba ja von da an übernehmen, aber Shikamaru hat zum Glück soweit mitgedacht, dass er dies verhindert hat. Wahrscheinlich ahnt er irgendetwas. Ich vermute es zumindest. Oder aber er traut Kiba generell nicht über den Weg und glaubt das der einen Plan ausgeheckt hat. Man… Manchmal würde ich wirklich gern einen Blick in den Kopf des braunhaarigen werfen. Obwohl der immer so gelangweilt tut müssen dem doch mindestens tausend Sachen auf einmal durch den Kopf gehen. So ist es also der Nara, der nun seine Hand ausstreckt, indem er die acht kleinen Stöckchen umschlossen hält. Alle gleichzeitig ziehen wir an einem und halten sie dann wieder vor uns hoch, um sie miteinander zu vergleichen. Erleichterung durchflutet mich, wie ich erkenne das sowohl Sasuke und ich nicht in der ersten Gruppe sein werden. Denn diese besteht schon mal aus Sakura und Ino, die sich nun beide angucken als würde ihnen die ganze Sache gar nicht passen. Ob die sich eigentlich mal entscheiden können, ob sie nun Freund oder Feind sind? Shikamaru jedoch zuckt nur mit den Schultern und verlangt das wir ihm die Stöckchen wieder geben. Bis auf zwei, die er einfach wegwirft, da sie nun zu viel sind. Die zweite und die dritte Runde läuft genauso ab. Nur das die Auserwählten dieses mal Kiba und Hinata, sowie auch Neji und Shikamaru selbst sind. Wie genau dieses Ergebnis fest steht löst sich in meinem Herzen nicht nur ein Stein sondern gleich ein ganzer Kontinent! Wir sind zwar die letzte Gruppe die das Haus betreten wird, aber wir sind in einer und dementsprechend kann ich mich darauf konzentrieren die Umgebung genau im Auge zu behalten. So warten wir also… Alle zehn Minuten wird eine neue Gruppe los geschickt. Ich muss zugeben… Ein wenig Angst habe ich schon. Und offensichtlich bin ich damit nicht allein. Auch Hinata und Ino haben sichtlich zu kämpfen. Wobei Ino krampfhaft versucht das zu verbergen. Wahrscheinlich wegen Sakura. Kiba hingegen scheint irgendwie seinen Plan schon fast vergessen zu haben. Denn seitdem er weiß das er mit Hinata in einer Gruppe ist gilt seine Aufmerksamkeit nur noch ihr. Vielleicht habe ich Glück und es geschieht ja wirklich nichts. Shikamaru und Neji sind die letzten beiden, die vor uns starten. Doch vorher dreht sich der nara noch einmal zu mir um und mustert mich. Er sagt nichts. Aber ich glaube er will mich warnen. Vielleicht will er damit aber auch nur verdeutlichen das er diesen nächtlichen Ausflug noch immer nichts abgewinnen kann. Bei ihm kann man ja irgendwie nie so wirklich wissen was genau er will… Oder aber es liegt wirklich an mir. Erneut schaue ich auf die Uhr. Noch zwei Minuten. Dann sind die zehn um und wir dürfen los gehen. Vorsichtig wandert mein Blick hinüber zu Sasuke, der ein paar Meter von mir entfernt steht. „Also…“, beginne ich und senke den Blick auf den Boden. „Wie… Ich meine warum… Warum hast du eingestimmt hier mitzumachen?“ Diese Frage brennt mir wirklich auf der Seele. Denn wenn ich ehrlich bin, ich hätte nicht gedacht das er wirklich einwilligt. Er sieht mich nicht an. Sondern blickt immer noch starr auf das Gebäude vor uns. Für einen Moment glaube ich nicht mehr daran, dass er mir noch antworten wird. Aber wieder belehrt er mich eines besseren, wie sich mit einem mal seine Lippen bewegen und ich seine ruhige Stimme vernehme. „Ich wollte es mit eigenen Augen sehen…“ Okay? Ich werde zwar nicht schlau aus seine Antwort. Aber wahrscheinlich ist es für ihn ein sehr wichtiger Grund. Etwas was man nicht so einfach erklären oder ausdrücken kann. Vielleicht vertraut er mir aber auch einfach nicht genug. Ja… Ist wohl am wahrscheinlichsten. „Wir dürfen“, erklingt erneut seine Stimme, worauf er sich auch sofort in Bewegung setzt. Ein Glück reagiere ich rechtzeitig und folge ihm. Ansonsten denkt er vielleicht noch das ich wirklich Angst habe! Die Tür steht noch offen. Das war ein Teil der Abmachung von uns allen. Die Eingangstür bleibt immer offen, egal was passiert, damit wir immer rein oder raus können. Sollte eine Gruppe in Panik verfallen, damit sofort reagiert werden kann. Ich gebe zu… Es beißt sich mit Kibas Ursprungsgedanken. Aber vielleicht ist das auch grade daran der Trick. In Sicherheit wiegen und dann zuschlagen wenn niemand es erwartet. Noch einmal atme ich tief durch, bevor ich Sasuke in das Innere des Gebäudes folge. Der Eingangsbereich sieht eigentlich aus wie bei uns zuhause auch. Typisch japanisch eben. Eine kleine Kommode steht auf der linken Seite. Sie ist verstaubt und an einigen Stellen leicht angekohlt. Vom Feuer nehme ich an. Ansonsten sieht dieser Raum eigentlich noch ziemlich unbeschadet aus. Aber wer weiß wie das weiter geht… Im Gegensatz zu mir schaut sich Sasuke nicht wirklich um. Er bleibt zwar kurz stehen, bevor er den ersten Schritt auf das Holz setz, aber das Ganze wirkt eher bedacht… Zögernd… Bei diesem Bild merke ich wie sich in meinem Magen etwas zusammen zieht. Ich kann es nicht genau beschreiben… Es ist keine Angst und auch keine Nervosität… Eher schon fast wie… Ja… Nach Hause kommen. Aber wahrscheinlich ist das einfach nur meine Einbildung. Etwas was ich mir einrede um zu überdecken weswegen ich eigentlich hier bin. Ich sage nichts, wie Sasuke einfach einen Weg einschlägt, ohne mich zu fragen, sondern folge einfach. Irgendwie wäre es falsch, jetzt etwas zu sagen. Leise wiederhallen unsere Schritte auf dem Holzboden. Auch dieser ist von einer dicken Schicht, welche eine Mixtur aus Staub und Ruß darstellt, bedeckt. Die beschädigten Wände und auch die kaputten Shoji geben währenddessen einen guten Ausblick auf den einst bestimmt prächtigen Garten. Jetzt ist dort alles von Unkraut übersät. Ist auch kein Wunder, wenn niemand da ist der sich darum kümmern könnte. Schade… Ich würde gern wissen wie es hier vor dem Brand aussah. Wie die Familie war… „Kommst du?“, reißt mich seine Stimme aus den Gedanken. Ich habe gar nicht wirklich mitbekommen das ich stehen geblieben bin. Aber so ist das wohl, wenn man sich in Gedanken zu sehr in etwas vertieft. Schnell beginne ich deswegen aufzuholen und dieses mal auch mit ihm Schritt zu halten. Mehr oder weniger fällt mir dabei auch erst einmal auf wie verkrampft seine Haltung eigentlich ist. Als ob er irgendwas erwartet… Ich öffne meinen Mund, möchte irgendwas zu ihm sagen, um die Stimmung wenigstens etwas zu lockern, als er plötzlich stehen bleibt. „Hier ist es…“, kommt es leise von ihm. Für meinen Geschmack schon fast zu leise, denn ich verstehe seine Worte kaum. „Was ist hier?“, frage ich deshalb dümmlich. „Die Küche…“ Ich stocke. Eigentlich wollte ich noch etwas erwidern. Doch die Worte bleiben mir einfach im Hals stecken. Denn ich weiß genau worauf er hinaus will. Hier ist es passiert… Das Feuer… „Wie-“, beginne ich, doch unterbricht er mich sofort. „Sie meinten es war ein Defekt in einer Gasleitung…“ Weiter spricht er nicht. Blickt nur noch zu einem Fleck, an dem ein verkohltes Loch in der Wand ist. Trauer steigt in mir auf, wie ich erkenne das dieser besagte Punkt sich sehr weit ausdehnt. Um es genau zu sagen sogar bis in den zweiten Stock hinauf… Ich weiß nicht, ob es wirklich so gut ist weiter zu gehen und sich den Rest anzusehen. Doch egal wie es jetzt wohl weiter gehen mag, das Gefühl, welches sich die ganze Zeit immer mehr in meinem Körper ausgebreitet hat, kann ich jetzt endlich benennen. Es ist Trauer… Eine richtig tiefe Traurigkeit, bei der ich einfach nicht weiß woher sie kommt. „Wir sollten weiter“, sagt er und richtet sich nun zum ersten mal, seitdem wir das Gebäude betreten haben, mir zu. „Woher weißt du das?“, entkommt mir die Frage, bevor mir überhaupt selber bewusst ist, dass ich sie stellen wollte. „Diese Details über das Haus und alles…“ „Recherche“, ist seine schlichte Antwort, mit der er an mir vorbei geht und den Weg zurück einschlägt. Wortlos beginne ich wieder damit ihm zu folgen. Schweigend gehen wir deswegen den Gang wieder zurück, über den wir hergekommen sind. Ich versuche dabei auch weitestgehend alles um mich herum zu ignorieren. Auch wenn das nicht wirklich leicht ist, da mir die Umgebung allein schon immer wieder Schauer über den Rücken jagt. Es ist schlimm… Jedes knacksen der Dielen oder jedes Pfeifen des Windes klingt wie ein Geräusch welches von irgendetwas übernatürlichen ausgelöst wird. Zum Glück glaube ich nicht wirklich an Geister… Glaub ich… Hoff ich… „Da vorn“, sagt Sasuke und ich zucke unwillkürlich zusammen. Mit seinen plötzlichen Äußerungen kann der Junge es echt schaffen, dass einem noch einmal das Herz stehen bleibt! „Was?“, frage ich dadurch, ziemlich aus der Rolle gefallen, noch einmal nach. Skeptisch fährt sein Blick dadurch über meinen Körper, sodass ich das Gefühl habe, er scannt jeden Muskel und jede Faser um auch das kleinste bisschen Angst in mir zu entdecken. „Bei der Tür dort… Da war einmal das Wohnzimmer gewesen“, erklärt er dennoch in genau der gleichen ruhigen Tonlage, wie auch schon zuvor. Er lässt keinen dummen Kommentar über mein Verhalten fallen, wofür ich ihm auch wirklich dankbar bin. Allerdings verwundert es mich schon ein wenig, dass dort das Wohnzimmer sein soll. Ich dachte es wäre generell Garten, der sich über die Mitte des Hauses zieht. Die Shoji haben da eigentlich drauf hingedeutet. Allerdings erklärt es auch warum die Türen vorne weniger eingefallen und verrottet sind, durch Witterung oder äußeren Einflüssen, wie die die in Richtung Küche führen. „Möchtest du dort hinein?“, frage ich vorsichtig. Lange ist sein Blick auf die Stelle gerichtet, ehe er schließlich den Kopf schüttelt. Eine kleine, für viele wahrscheinlich kaum wahrnehmbare, Bewegung. Ich glaube fast… Sasuke ist ein Mensch der sich sehr schwer damit tut sich durch Worte auszudrücken. Allerdings sind seine Bewegungen teilweise auch schon sehr schwer wahrzunehmen. Was in mir schon die Frage aufkeimen lässt, ob er in der Vergangenheit überhaupt schon mal jemand war der gut darin war sich auszudrücken? Wie er wohl war bevor er diese Narben bekommen hat? „Wollen wir dann weiter? Oder möchtest du abbrechen?“, wieder sind es Fragen die sich ganz allein auf mich beziehen. Die ich kaum bemerken würde, wenn ich nicht so aufmerksam ihm gegenüber wäre. „Möchtest du denn weiter?“, stelle ich nun die Gegenfrage. Denn irgendwie habe ich das Gefühl… Das es für ihn um mehr geht, wie nur eine Mutprobe. Doch anstelle zu antworten setzt er einfach den Weg fort. Vorbei an den kleinen Eingangsbereich, den wir schon einmal passiert hatten, und vorbei an der eingefallenen Tür, die zum Wohnzimmer führt. Den Flur entlang… Im Gegensatz zum Gartendurchgang sind hier ausschließlich feste Holzwände. Anscheinend wollte man schon dafür gesorgt haben, dass sowohl im Sommer wie auch im Winter angenehme Temperaturen im Haus herrschen. Der Flur führt einmal um das Wohnzimmer herum. Wie wir diesen Weg endlich zurück gelegt haben ist das erste was wir sehen weitere eingestürzte Shoji. Die eine, auf der rechten Seite, ist wahrscheinlich ein verkürzter Durchgang zur Treppe. Fragend richte ich mich Sasuke zu. „Ja… Es ist ein Durchgang. Die andere Tür führt ins Badezimmer. Allerdings würde ich es lieber vermeiden dort hinein zu gehen.“ Verstehend verziehe ich das Gesicht. Ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust mich dem Gestank vermodernder Leitungen und ähnlichem auszusetzen. Lieber stehe ich dann dazu und sage, dass ich dort nicht hineingegangen bin. „Also dann die Treppe rauf“, stelle ich fest. Die Stufen sind zwar etwas Morsch und stöhnen unter jedem Schritt, halten aber dennoch unserem Gewicht stand. Worüber ich ehrlich erleichtert bin. Ich habe es ehrlich gesagt nicht so gern, wenn man mich irgendwo wieder heraus ziehen muss. Das eine mal im Winter, wo ich im Eis eingebrochen war und mein Vater mich herausgezogen hat, war schlimm genug. Ich weiß noch, dass Mum tierisch wütend war, weil sie sich Sorgen gemacht hatte. Aber das ist jetzt uninteressant… „Du?“, frage ich, unsicher darüber seine Aufmerksamkeit zu haben, da er sich weder zu mir herum dreht oder stehen bleibt. „Wie viele Räume gibt es oben noch?“ Allzu viel kann es nicht sein, wenn man die Größe des Gartens mit bedenkt. „Drei Zimmer. Aber eines können wir nicht betreten“, erklärt er nur ruhig. Noch einmal ertönt ein lautes knacksen unter meinen Füßen und ich zucke zusammen. Bemühe mich dabei keinen Laut von mir zu geben. Dennoch kann ich nicht verhindern das mein Körper beschließt an der Stelle stehen zu bleiben. Fast so… Als wäre es eine Warnung… „Was ist?“, reißt mich erneut die Fragende Stimme des Usamis aus meinen Gedanken. Oder eher gesagt… Aus der spannenden Beschäftigung meine Beine zu betrachten, wie sie mir den Dienst verweigern. „Wir müssen hier raus…“, murmel ich. Mehr zu mir selber, wie zu ihm. Immer und immer wieder. Wir dürfen nicht weiter gehen! Wenn wir weiter gehen dann- „Es ist okay:“ Eine Hand umfasst meine Schulter. Diese Berührung sorgt dafür, dass ich meinem Mantra entkommen und endlich in die schwarzen Augen schauen kann, die mich besorgt mustern. „Es ist okay… wenn du Angst hast. Wir können auch zurück gehen.“ „Aber ich-“ „Wirklich… Du musst das hier nicht tun, nur weil ich die restlichen Zimmer noch sehen möchte.“ „Darum geht es doch gar nicht!“, sage ich nun und muss kräftig Luft holen. Ich kann es selber kaum glauben. Aber dieser eine Satz hat mich eine Menge Kraft gekostet. Soviel… Das ich nicht weiß wie ich mich genau ausdrücken soll, um mich klar zu vermitteln. „Was ist los?“, fragt er nun. Dieses mal aber deutlich skeptischer. „Es geht um dich“, sage ich und habe für einen Augenblick das Gefühl, dass er erschrocken wirkt. „Sie planen einen Streich! Kiba hat es mir gesagt…“ Beschämt wende ich meinen Blick ab. „Ich wollte dir das schon viel früher sagen…“ Kennt jemand solche Momente? Momente, wenn man glaubt das die Zeit still steht? Momente, wenn man merkt das etwas zerbricht? Momente, wenn alles irgendwie seine Bedeutung verliert? Solch einen erlebe ich grade. Und er löst ihn aus… Diese dunklen Augen die dabei sind mein innerstes zu durchbohren. Sie strahlen eine solch deutliche Kälte aus, dass es mir eiskalt den Rücken herunter läuft. Und trotzdem… trotzdem sehe ich keinen Funken darin, der mir die Schuld an alldem gibt. „Ich konnte es mir denken…“, sagt er lediglich. „Aber warum machst du dann dabei mit, wenn du weißt was sie vorhaben?!“ Ich muss mich zurückhalten nicht zu schreien. Es macht mich verrückt. Ich verstehe diesen Jungen nicht. Sein Handeln entzieht sich mir jeder bekannter Logik. Wie kann man nur so freiwillig in eine Falle laufen? „Das habe ich dir doch bereits gesagt…“ Verwirrt suche ich nach der Antwort in meinem Gedächtnis, die er meint mir bereits gegeben zu haben. „Ich habe gesagt, dass ich es mit eigenen Augen sehen wollte. Deswegen bin ich hier. Und dafür nehme ich auch gerne das kindische Verhalten unserer Mitschüler in Kauf. Zumindest warst du so ehrlich und hast die Wahrheit gesagt.“ Damit scheint für ihn das Gespräch beendet. Denn er dreht sich um und lässt mich stehen. Überlässt es anscheinend mir, ob ich weiter machen möchte oder nicht. Und wenn ich ehrlich bin… Wir sind zusammen so weit gekommen. Warum also jetzt auf den letzten paar Metern noch das Handtuch werfen? Ich glaube schon das wir zusammen den Rest auch noch durchstehen können. Hektisch, fast schon zu schnell für meine eigene Wahrnehmung, renne ich daher die letzten paar Stufen noch hinauf und stehe wieder neben Sasuke. Schon fast abschätzend betrachtet er mich und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast behaupten das er mich anlächelt. Zumindest kann er nicht abstreiten das er nicht froh ist, dass ich die Sache mit ihm bis zum Ende hin durchstehe! „Also dann… Zwei Zimmer noch! Welches nehmen wir uns als erstes vor?“ Im Gegensatz zu unten, sehen die Türen hier oben weitaus weniger angegriffen aus. Sogar die Fenster des Flures sind noch einigermaßen gut intakt auf dieser Seite. Wobei es auf der anderen schon wieder ganz anders aussieht. Man merkt das gegenüber das Feuer sehr stark gewütet hatte. Der Flur ist verwüstet, das Holz schwarz verfärbt und der Boden wahrscheinlich eingestürzt. Von daher ist ein betreten unmöglich… Das hat Sasuke also gemeint… „Das hintere…“ Erschrocken schaue ich zu ihm. Doch dieses mal nicht weil er etwas gesagt hat. Nein… Es liegt daran wie er es gesagt hat… Trauer… In seiner Stimme lag eindeutig die blanke Traurigkeit. So sehr… Das ich für eine Sekunde lang das Atmen vergessen habe. Warum ist er so betroffen? Schweigend geht er an der ersten Tür vorbei. Beachtet mich nicht und dreht sich auch nicht um, um nach mir zu schauen. Jetzt liegt es an mir… Wenn ich etwas erfahren will, dann nur jetzt. Das sagt mir mein Gefühl… Das er einzig und allein in dieser Situation mit mir reden würde. Wo er angegriffen und verwundbar ist. Aber… Will ich das so zwingend wissen, dass ich seine Verletzung nutze um etwas aus eigenen Interesse über jemanden herauszubekommen? Wäre ich damit nicht genauso wie die anderen? Ich folge einfach, wie Sasuke seine Hand auf die Shoji legt, die definitiv noch intakt ist und funktioniert, um sie zu öffnen. Verwundert schaut er in den Raum, woraufhin ich schnell zu ihm renne um ebenfalls hinein zu gucken. Kibas entsetzter Blick ruht dabei mehr oder weniger auf uns. Mehr auf Sasuke, wie auf mich. Was mich zweifelnd nach Hinata Ausschau halten lässt. Diese jedoch wendet sofort ihren Blick ab, wie er den meinen kreuzt. Okay… Das ist sehr seltsam. „Was ist los?“, frage ich und trete an Sasuke vorbei in den Raum. „Bleib bloß weg von mir!“, schreit Kiba auf einmal und ich bleibe erschrocken stehen. Was zum Henker ist jetzt kaputt gegangen?! „Was hast du denn auf einmal?!“ „Das fragst du noch? Warum hast du mich angelogen?!“ Verwirrt schaue ich ihn an. Verstehe nicht was er meint. Worin soll ich ihn angelogen haben? Wegen der Sache mit Sasuke? Weil ich ihm gesagt habe was sie planen? „Ich fand es halt nicht okay… Es ist nicht fair ihm gegenüber, wenn du ihm Streiche spielst, nur weil er mit Hinata befreundet ist!“, erwidere ich deswegen. Kiba hingegen scheinen meine Worte nur noch wütender zu machen. Ich hab ja geahnt, dass er nicht grad glücklich darüber sein wird, wenn ich mit der Wahrheit rausrücke. Aber das er gleich so sauer wird, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. „Darum geht es hier doch gar nicht mehr! Wieso hast du behauptet ihr würdet euch nicht kennen?“ Irritiert schaue ich zu Sasuke, der nur mit den Schultern zuckt. Gleichzeitig aber haben seine Augen einen warnenden Ausdruck. Was… soll das? „Was redest du denn da? Ich kannte Sasuke nicht bevor er auf unsere Schule kam! Woher auch?“, stelle ich nun die Gegenfrage. „Woher…?“ Kibas Stimme ist leise… Viel zu leise, bedenkt man mit welcher Lautstärke wir hier eben noch gestritten haben. Ich weiß nicht ob er mir glaubt. Aber es ist die Wahrheit. Woher sollte ich Usami kennen? Hinatas Stimme ist es, die mich wieder zurück ins Geschehen befördert. Die ganze Zeit über hatte sie versucht mit ihrem Klammergriff etwas zu verbergen. Erst jetzt erkenne ich das kleine Buch, welches sich nun in Kibas Händen befindet. Es ist angelaufen und die einzelnen Seiten scheinen wellig zu sein. Wahrscheinlich ist es ein Wunder das es überhaupt noch hält. Doch woher haben sie das? Etwa… „Ist das von der Familie die hier gewohnt hatte?“, frage ich. Doch bekomme keine Antwort. „Das wird deinem Gedächtnis vielleicht etwas auf die Sprünge helfen!“, sagt der braunhaarige nur noch und wirft es in meine Richtung. Das Zimmer ist zwar nicht sehr groß, doch ich bin auch nicht besonders gut im fangen von Gegenständen. Weswegen das arme Ding auf dem Boden aufkommt. Ich bücke mich, um es aufzuheben, doch eine blasse Hand kommt mir zuvor und zieht es mir vor der Nase weg. „Es ist unwichtig!“, meint der Verursacher unseres Streites nun, weswegen ich mich verwirrt an ihn wende. „Weswegen-“ „Weil es unwichtig ist! Das hat nichts zu bedeuten!“ Ich will Wiedersprechen. Doch der Lärm, der mit einmal von draußen zu uns hinein strömt nimmt jede Chance. Sirenen… „Wir müssen raus hier!“, quiekt die junge Hyuuga ängstlich. Und dann… Geht alles sehr schnell. Kiba packt sie am Arm und zerrt sie hinter sich her. Im Gegensatz zu ihm, würde sie normalerweise niemals so ein Tempo erreichen. Sasuke und mir fällt es dagegen weniger schwer Schritt zu halten. Die anderen sind bereits unten. Shikamaru, der anscheinend noch einmal hinauf rennen wollte, um uns zu warnen, macht auf dem Absatz kehrt, wie er uns sieht. Im Moment treibt uns alle nur die Angst. Die Angst davor erwischt zu werden. Immerhin haben wir hier ein gesperrtes Grundstück betreten und könnten somit alle einen fetten Eintrag in der Jugendstrafakte für Hausfriedensbruch kassieren. Aber wie es aussieht… Kommen wir da nicht drum herum. Jedenfalls denke ich das, wie eine kräftige Hand mich am Oberarm packt und dafür sorgt das ich stehen bleibe.   Oh Gott... Es tut mir schrecklich leid, dass ich hier jetzt so lange nicht geupdatet habe. Die Story steht mittlerweile schon bei Kapitel fünf auf FanFiktion.de und hier habe ich es einfach total verplant. Entschuldigt bitte u_u Ich kann jedenfalls sagen, dass es hier jetzt richtig los geht. Die ersten beiden Kapitel fühlen sich für mich schon fast wie eine Einleitung an. Von daher bin ich froh darüber hinweg zu sein. Ich werde schauen, dass ich in Zukunft versuche Zeitgleich mit FanFiktion.de zu updaten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)