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NOISE

von

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Chapter One ~ The New Student ~

Chapter One ~ The New Student ~
 

Graue Wolken überziehen den Himmel, während ich langsam die letzten Meter zurücklege und das große alte Schultor durchquere. Auch wenn ich es versuche zu Ignorieren, so entgehen mir leider doch nicht die Blicke, die mir meine Mitschüler immer wieder zu werfen.
 

Warum sie mich so anstarren?
 

Mein Name ist Uzumaki… Uzumaki Naruto. Ich bin der Sohn zweier sehr erfolgreicher Softwareentwickler. Mein Vater hat es soweit geschafft das er eine sehr hohe Position im Firmenrat eines Multiunternehmens erreicht hat. Sie sind Genies in ihrem Fachgebiet und haben sich dadurch auch kennen gelernt. Inzwischen sind sie soweit bekannt, dass fast jeder im Bezirk und dessen Umkreis mit dem Namen Uzumaki etwas anfangen kann. Heutzutage ist von der Technik eben einfach nicht mehr wegzudenken.

Das ist auch der Grund, warum mich an dieser Schule einfach alle kennen oder kennen wollen. Sie erhoffen sich dadurch später wahrscheinlich irgendwelche Vorteile. Aber wenn ich ehrlich bin geht mir das ziemlich auf die Nerven. Sie tun als wären sie meine besten Freunde, dabei wissen sie nicht das Geringste über mich…
 

„Naruto-kun!“, ruft mich eine Stimme und ich seufze unweigerlich auf. Noch ehe ich mich umdrehen kann spüre ich die beiden Arme und den Körper des Mädchens schon an meinen gepresst. Ich erwidere die Umarmung nicht. „Wie geht es dir heute, Naruto-kun? Hattest du einen schönen Sonntag?“, plappert sie auch sofort drauf los. Ein ironisches Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. Vor noch nicht allzu langer Zeit habe ich mir ernsthaft gewünscht, dass es so wäre wie es jetzt ist. Und nun?

Seit ungefähr einem Jahr ist es nun so, dass meine Eltern so erfolgreich sind. Vorher war ich gewissermaßen ein Störenfried. Ich spielte gern Streiche, war nie der beste Schüler und eigentlich fast immer wegen dieser beiden Sachen im Lehrerzimmer oder beim Nachsitzen anzutreffen. Man mied mich lieber, statt mir zu helfen, oder verpetzte mich sogar noch, wenn ich mal wieder etwas angestellt hatte. Doch kaum das meine Eltern sich einen Namen gemacht hatten, begannen meine Klassenkameraden auf einmal freundlicher zu mir zu sein. Das Mädchen, für welches ich geschwärmt hatte, begann sich für mich zu interessieren. Ich gebe zu… Zuerst hatte ich das echt genossen. Die ganze Aufmerksamkeit war genau das was ich haben wollte. Doch dann bekam ich ein Gespräch zwischen einer kleinen Gruppe mit, die in unsere Parallelklasse geht. Sie unterhielten sich darüber wie sie am besten meine Freunde werden könnten um auch mehr ansehen an der Schule zu bekommen. Da fiel bei mir dann der Groschen… Und Augenblicklich begann ich die Arbeit meiner Eltern zu verabscheuen… Ich begann die Aufmerksamkeit zu hassen und vor allem missfiel mir das Geheuchelte Verhalten der anderen, die einfach nicht begreifen wollten, dass ich sie doch schon längst durchschaut hatte.
 

„Es ging so…“, antworte ich ihr einfach nur und setze meinen Weg, zum Hauptgebäude der Schule, fort.

„Also mein Wochenende war viel zu kurz! Ich finde es sowieso ungerecht, dass so viele Länder sowohl Samstag als auch Sonntag frei haben und wir hier in Japan nur einen Tag bekommen. Wir arbeiten sowieso viel härter wie die westlichen Länder. Von daher sollten sie sich an uns doch einmal eine Scheibe abschneiden!“ Ich seufze erneut über ihre Worte und frage mich gleichzeitig ob sie überhaupt weiß was sie da grad von sich gegeben hat?

„Aha…“, antworte ich einfach nur, um zu symbolisieren, dass ich ihr zugehört habe.

„Ach übrigens! Am Samstag da...“ Mehr bekomme ich von ihrem Geplapper nicht mehr mit. Unwillkürlich stoppe ich in meiner Bewegung, den Blick stur nach vorn gerichtet, wo ich eine ganz bestimmte Person fixiere.
 

Der Schwarzhaarige hat seinen Rucksack auf den Boden gestellt, während er sein Fahrrad anschließt. Er trägt nicht die offizielle Schuluniform, da er erst vor wenigen Tagen auf unsere Schule gewechselt ist. Viel weiß ich nicht über ihn, da er in eine unserer Parallelklassen eingestuft wurde. Nur seinen Namen habe ich bisher erfahren. Usami Sasuke… Zuerst war ich verwirrt, da mir der Name ziemlich bekannt vorkam. Aber ein paar meiner Klassenkameraden meinten dann das Sasuke ein Verwandter des verrückten alten Kauzes im Westviertel wäre. Er hat keinen allzu guten Ruf in der Stadt, da er der Meinung ist jeden, der seinem Grundstück auch nur einen Blick zu wirft, beschimpfen und mit Eiern bewerfen zu müssen. Ich selbst durfte dieses Vergnügen auch schon ein paar mal am eigenen Leibe erfahren.
 

„Hörst du zu? Naruto?“ Eine Hand, die vor meinen Augen hin und her winkt, lenkt mich wieder aus meinen Gedanken heraus. „Was starrst du denn den Neuen die ganze Zeit so an?“ Der Neue… Ist zwar immer noch besser wie manch andere Bezeichnungen, trotzdem besitzt der Junge immer noch so etwas wie einen eigenen Namen. „Du beobachtest ihn schon die ganzen letzten Tage. Kennst du ihn etwa von irgendwoher?“

Sofort schüttele ich auf ihre Frage hin den Kopf. „Nein… Aber wenn ich ihn ansehe dann glaube ich immer etwas vergessen zu haben“, antworte ich ehrlich. Und genau das ist es was mich noch mehr verwirrt. Warum löst dieser Junge, der grade mal ein paar Tage in dieser Stadt wohnt, dieses Gefühl in mir aus? Ich würde es nur zu gern verstehen. Aber wahrscheinlich würde er mich, wenn ich ihn darauf ansprechen würde, einfach nur abweisen.

„Halt dich lieber von ihm fern“, meint Sakura sofort. „Ino meinte das man ihm seine Verwandtschaft ziemlich anmerkt und er sehr unfreundlich zu seinen Klassenkameraden sei. Bis auf die da.“ Die rosahaarige macht eine ziemlich abfällige Bewegung mit ihrer Hand, womit sie wohl auf die kleine Hyuuga deutet, die nun bei Sasuke steht und sich mit ihm zu unterhalten scheint. „Man munkelt schon die beiden hätten was am laufen. Was ich ehrlich gesagt ziemlich billig finde. Nur weil er neu ist, heißt das noch lange nicht, dass er auch interessant ist. Aber das scheint ihr wohl egal zu sein, wie so vieles-“

„Es reicht jetzt, Sakura“, unterbreche ich sie. „Ich hab deinen Standpunkt schon verstanden.“ Und ich habe keine Lust mehr mir ihre Lästereien anzuhören. Es ist ein offenes Geheimnis an unserer Schule, dass Sakura und Ino eine Abneigung gegen die kleine Hyuuga haben.
 

Diese Familie ist schon sehr alt und ihr Stammbaum lässt sich sehr weit zurückverfolgen. Sowohl vom Haupt- wie auch vom Nebenzweig der Familie ausgehend. Hinata gehört meines Wissens nach sogar zum Haupthaus und sollte daher eigentlich ein höheres Ansehen besitzen. Doch sie war schon immer sehr schüchtern und daher auch ein leichtes Opfer für Mädchen wie Sakura und Ino. Und der einzige Grund den die beiden vorweisen können ist ihr Neid. Ich finde es einfach nur noch schäbig und möchte damit am liebsten nichts zu tun haben. Aber dafür bin ich leider viel zu sehr mit Sakura involviert und kann daher nichts weiter machen als ihr solche dummen Gedanken und Sprüche auszureden und sie dafür zurecht zu weisen.
 

Nur dieses mal nicht. Heute ist es die Schulglocke, die ich als Ausrede nutze, um sie zu unterbrechen und mich nicht rechtfertigen zu müssen.
 


 


 

Irgendwie kann ich dem Unterricht nichts abgewinnen. Dabei kann ich nicht einmal genau sagen warum das so ist.

Ich nehme mir immer ganz fest vor auch ja Aufmerksam zu sein, da ich den Stoff ja nun auch nicht uninteressant finde. Immerhin stand es uns frei den Großteil unserer Module selber zu wählen. Aber immer wieder merke ich wie ich abdrifte. Und dann ist es meistens auch schon zu spät. Wieder sind mir dann wichtige Sachen entgangen und ich komme dann nicht wirklich rein in den Stoff.
 

Meistens ist es dann die Schulklingel die mich rettet. Ich entgehe dann jedes mal den Blicken der Lehrer und auch denen meiner Mitschüler. Oft bemerke ich, wie es ihnen zu wider ist, dass man mich vorteilhaft behandelt. Auch wenn ich das selber doch eigentlich gar nicht will… Dieses mal ist es auch wieder das selbe. Nur eines ist anders… Statt wie gewohnt mich auf das Dach der Schule zu flüchten, gehe ich direkt zum Sportunterricht. Der Hunger war mir schon vergangen, wie ich gewisse Mitschüler entdeckt hatte.
 

Da die Mädchen zu Pausenbeginn meistens alle schon den normalen Unterrichtsraum verlassen, da sie sich in einem Raum mit ungerader Zahl umziehen gehen müssen, laut Schulordnung, und unser Klassenraum eine gerade Zahl bildet, ist es auch nicht weiter wild, dass ich dort bereits vor allen anderen beginne mich umzuziehen. Die Jungs achten eher weniger auf mich, da sie abgelenkt von denen aus unserer Parallelklasse sind.

Gut… Ganz verübeln kann ich es ihnen auch nicht. So ist doch immerhin auch ein gewisser Usami in dieser Klasse.
 

Ich weiß nicht was es ist. Kann es mir einfach nicht erklären. Aber seit dem dieser Kerl hier an unserer Schule aufgetaucht ist, spukt er ständig in meinen Gedanken herum. Dabei bekomme ich immer so ein seltsames Gefühl. Als ob etwas sich im inneren meines Magens zu erheben versucht.
 

Während ich schon fast fertig bin, mir meine ebenso monotone Sportkleidung anzuziehen, springen andere Leute hier immer noch in ihrer normalen Uniform herum. Normalerweise ignoriere ich dies ja gekonnt. Aber nicht heute… Mein Blick fällt zwischen die verschiedenen Jungen hindurch auf Usami. Den Rücken zur Wand gerichtet zieht er sich sein Hemd aus. Normalerweise greift er nun nach dem von ihm auf dem einen Pult bereit gelegten Shirt und zieht es sich sofort über. Doch heute scheint er es vergessen zu haben. Mir entgeht nicht wie unsicher er sich mit einem mal ist. Ich kann seine Augen zwar nicht richtig erkennen, dennoch ist es nicht zu übersehen das er sich nervös umschaut. Sofort tue ich wieder ein wenig mehr auf beschäftigt, dass er nicht mitbekommt das ich ihn beobachte, und anscheinend klappt es auch.
 

Es dauert nur einen Moment…

Vielleicht eine Sekunde.

Jedoch nicht länger wie zehn…

In der er sich umdreht und somit seinen nackten Rücken präsentiert.
 

Es ist nur verdammt kurz… Und dennoch ausreichend, dass mir die Luft im Halse stecken bleibt.

Ich weiß nicht, ob ich schockiert sein soll, wie sich mir für einen kurzen, minimalen Augenblick, eröffnet wie vernarbt seine Haut ist… So als wäre sie verbrannt wurden…
 

Ist dies der Grund warum er sich so zurückzieht?

Ist dies der Grund warum er es meidet uns anderen beim umziehen näher zu kommen?

Und habe ich eigentlich das Recht es zu Hinterfragen?
 

Mein Kopf sagt eindeutig ‚nein‘. Doch irgendwie ist es meinem Magen nicht egal… Er verkrampft sich und ich habe Mühe damit gegen die Galle anzukämpfen, die langsam aber sicher versucht sich ihren Weg nach oben zu bahnen. Wieso interessiert es mich? Warum reagiere ich darauf? Auf seine Erscheinung… Es sollte mir egal sein… Egal das er so aussieht, als hätte man versucht ihn bei lebendigen Leibe in einen Ofen zu stecken. Aber das ist es nicht…
 

„Hey, Naruto? Alles in Ordnung?“, reißt mich eine Stimme aus den Gedanken und zwingt mich dazu wieder zurück in die Realität zu finden, wobei ich mir aber gleich wünsche ich wäre in der Traumwelt gefangen geblieben.

Trotzdem muss ich über den eigentlich gelangweilten Klang der Stimme schmunzeln. Es gibt nur einen der seine Sorgen so gut hinter dem Ausdruck von Langeweile verstecken kann. Und dieser jemand ist einer meiner ältesten Freunde. Nara Shikamaru… Ihn würde ich wahrscheinlich unter tausenden wieder erkennen.

„Ich glaube schon…“, murmel ich mehr zu mir selber, statt ihm zugewandt.

„Und warum starrst du dann Löcher in die Wand? Oder interessierst du dich neuerdings für die vielen verschiedenen Abstufungen des Rauputzes, wie dieser von einer Wand abblättern kann?“ Sauer, über den Kommentar, und gleichzeitig auch etwas peinlich Berührt, funkel ich den Nara böse an. Die Hitze steigt mir dabei im wahrsten Sinne des Wortes zu Kopfe.

„Ja! Weißt du… Ich kann mir im Leben nichts besseres Vorstellen!“ Shikamaru kratzt sich am Hinterkopf, auf meinen Kommentar hin. Das macht er immer, wenn er genervt ist. Und das passiert, wenn ich das so sagen darf, auch ziemlich häufig. Vor allem wenn diese Intelligenzbestie wieder einmal von einem Treffen des Schülerrates zurückkommt und sich Themen anhören musste die ihn kein Stück interessieren.

„Ist ja gut… Ich werde nicht mehr nachfragen.“
 

„Ist ja mal ganz was neues!“ Innerlich klatsche ich mir grade die Hand vor den Kopf. „Ist dir das nicht normalerweise sowieso viel zu anstrengend?“ Okay… Die Frage ist wirklich berechtigt. Irgendwie…

„Und du bist jetzt so unter die Spione gegangen, dass du dir diese Information einfach nicht entgehen lassen wolltest? Oder warum auf einmal dieser plötzliche Drang danach dich in anderer Leute Gespräche einzumischen, Kiba?“ Mal abgesehen davon das mich die plötzliche Gesprächigkeit des Naras doch ziemlich irritiert, muss ich ihm zustimmen.

„Mich hat es halt gewundert warum Naruto diesen Idioten die ganze Zeit angestarrt hat!“ Überrascht werde ich nun von Shikamaru gemustert. Und ehrlich… Der einzige Gedanke, der mir dabei grade als erstes in den Sinn kommt, ist ‚Ups‘. Andererseits macht mich die Tatsache, dass ich echt nicht bemerkt habe selber irgendwo beobachtet zu werden, irgendwie wütend auf mich selbst. Sowas kann auch einzig und allein mir passieren.

„Wieso starrst du Usami an?“, fragt Shikamaru, was aber bei der Tatsache das Kiba gleichzeitig: „Kennst du den irgendwoher?“, brüllt, vollkommen unter geht.

Verwirrt schaue ich deswegen zwischen den beiden hin und her und bleibe dann im Endeffekt doch bei dem Inuzuka hängen. Sein Interesse an Usami ist für mich nicht nachvollziehbar. Und das obwohl ich diesen Jungen nun auch schon eine ganze Weile kenne und mich des Öfteren von ihm mal zu kleineren Schandtaten hab hinreißen lassen. „Vielleicht habe ich auch einfach nur nachgedacht und zufällig in diese Richtung geschaut“, versuche ich mich heraus zu reden.

„Ach komm! Das glaubst du dir doch selber nicht. Immerhin wissen wir alle das Denken für dich zu anspruchsvoll ist!“ Das sagt ausgerechnet derjenige der eine Gehirnzelle mehr hat wie ein Huhn, damit er nicht auf den Bürgersteig kackt.
 

„Was interessiert dich eigentlich der Usami? Andauernd stellst du Fragen über ihn. Hat er dir irgendwie mal den Tag versaut? Vielleicht mal mit seinem Rad über deinen Fuß gerollt oder so?“, fragt Shikamaru Kiba.

„Na hör mal!, schreit der Junge nun schon fast, sodass sich nur noch mehr Augen uns zuwenden. „hast du nicht gesehen wie der andauernd mit Hinata abhängt?!“

„Also bist du Eifersüchtig“, stelle ich fest und verschränke die Arme. Klar… Hinata ist hübsch und jeder aus der Klasse weiß wie sehr Kiba auf sie steht. Immerhin rennt er ihr nun schon ein paar Monate lang hinterher wie ein läufiger Hund. Aber trotzdem erklärt es, in meinen Augen nicht, warum er so darauf versessen ist etwas über ihn in Erfahrung zu bringen.

„Und wenn schon! Jeder weiß das sie mein Mädchen ist!“ Außer sie… Und Usami anscheinend.

„Aber sie wirken auch so vertraut. Als wenn sie sich schon ewig kennen würden. Und wenn ich ehrlich bin kommt er mir auch irgendwie bekannt vor…“ Diesen Gedanken wollte ich eigentlich nicht aussprechen… Aber irgendwie überkam es mich grade.

„Bist du dir sicher?“, fragt Shikamaru und ich nicke einfach nur. Weiter will ich mich dazu nicht äußern. Ich kann nicht sagen warum es so ist, aus dem einfachen Grund das ich es eben selber auch nicht weiß… Klingt irgendwie dumm… Ist aber so.
 

Ich lasse mich auch nun nicht weiter mehr von den beiden über irgendwas ausquetschen. Sollen sie denken was sie wollen. Ankommen, wenn irgendwas ist, werden sie so oder so wieder. Da macht es jetzt keinen Unterschied, ob ich ihnen einen Grund dafür liefere mich als komisch abzustempeln. Außerdem… So lange wie wir uns kennen, sollten sie eigentlich beide wissen das ich sowas nicht unbegründet von mir gebe.
 

Seufzend ziehe ich daher nun endlich meine Sportuniform an. Ich weiß nicht ob ich es schon einmal erwähnt habe, aber ich kann sie nicht leiden… Diese Eintönigkeit in den Uniformen. Da kann man wirklich froh sein wenigstens auf eine gemischte Schule zu gehen. Ich glaube wenn das hier eine reine Jungenschule wäre würde ich freiwillig kapitulieren und mich auf ein Internat irgendwo ins Ausland absetzen. Auch wenn es vieles gibt was mich hier wirklich stört… Ich würde es nicht tauschen wollen.
 

Um mich herum verschwinden immer mehr meine Mitschüler. Aus den Augenwinkeln heraus bekomme ich mit wie sie mir vereinzelt Blicke zu werfen. Wahrscheinlich weil sie unsere kleine Unterhaltung mitbekommen haben. Wenigstens haben sie soviel Taktgefühl mich nicht noch einmal darauf anzusprechen…

„Uzumaki…“ Okay… Zu früh gefreut. Mit gemischten Gefühlen wende ich mich dem Jungen zu. Hyuuga Neji. Er ist der Cousin von Hinata, stammt im Gegensatz zu ihr von der Familie des Nebensitzes ab Ich hab normalerweise nicht wirklich etwas mit ihm zu tun.

„Was gibt es?“, frage ich, will das Gespräch so schnell wie möglich hinter mich bringen.

Er zögert. Irgendwas beschäftigt ihn und ich weiß ehrlich nicht ob ich besorgt sein soll oder nicht.

„Mir geht es auch so…“, kommt es nun von ihm und ich weiß ehrlich gesagt nicht worauf er hinaus will. Anscheinend entgeht ihm dies auch nicht. Oder aber er hatte sowieso noch vor sich genauer zu erklären. „Usami… Irgendwoher kenne ich ihn. Aber ich kann nicht sagen woher. Und ich denke das Hinata weiß woher.“

Ich kann nicht anders als Überrascht zu sein. Anscheinend hat er wirklich vorhin mitgehört. „Hast du mit ihr darüber gesprochen?“ Ein Kopfschütteln. Mehr erhalte ich nicht mehr als Antwort. Er lässt mich einfach stehen… Ich weiß grad nicht wie ich das finden soll. Im Grunde genommen, weiß ich so oder so nicht was ich denken soll…
 

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Hinweis: Diese Geschichte hatte ich vor langer Zeit schon einmal begonnen zu schreiben und dann aber verworfen. Der Stil hatte mir nicht mehr gefallen und deswegen habe ich nun begonnen sie neu zu schreiben und zu überarbeiten.

Auch der Titel wurde geändert. Auf ihn bin ich durch ein Lied von Tsukiko Amano gekommen. Ich höre es öfter während ich hierran schreibe. http://www.youtube.com/watch?v=4OfBeW5K9jU

Wenn es euch gefallen hat wäre es lieb ihr teilt mir das mit. Ich werde versuchen wöchentlich zu updaten.

Bis dahin

Yuki~

PS: Das Kapitel wurde bisher keiner Beta Kontrolle unterzogen.
 

Chapter Two ~ They Try To Harm People ~

Chapter Two ~They Try To Harm People ~
 

Auch wenn die Schule sehr darauf achtet, dass die Geräte für den Sportunterricht gut genug gewartet werden, kann ich nicht anders als das ganze Gelände altmodisch zu bezeichnen. Aber das ist wahrscheinlich normal. Immerhin ist diese Stadt hier keine wirklich große und es gibt nicht genügend Gelder um hier mal ein wenig alles aufzurüsten. Außerdem muss man auch zugeben das die Schüler alles andere als Sorgsam mit dem Eigentum der Schule umgehen. Warum ich mich jetzt eigentlich darüber aufrege…? Liegt vielleicht an der Tatsache das ich versuche nicht an Nejis Worte zu denken. Echt jetzt… Ich war vorher schon genug verwirrt. Und dann taucht dieser Idiot auf und sorgt dafür das alles nur noch schlimmer wird? Vorher konnte ich mich wenigstens gedanklich noch etwas von Usami abwenden… Aber nun?
 

Da kann nicht mal mein total überdrehter Sportlehrer Gai etwas gegen unternehmen. Auch wenn man bei der Aufforderung fünfzig Runden zum einlaufen um den Schulsportplatz zu joggen nur die Augen verdrehen kann, reicht es nicht um meinen Kopf umzulenken.

Schlussendlich kommt es sowieso wieder anders, da die Lehrerin der Mädchen einlenkt und uns gemischt Volleyball spielen lassen will. Eines muss man Mitarashi Sensei lassen. Sie versteht es hier als einzige in der Schule diesem Mann auch nur in irgendeiner Weise von seinen ‚üblichen‘ Unterrichtsinhalt abzubringen. Denn mal ehrlich… Wenn einer dreihundert Liegestütze mal eben so schafft, innerhalb seiner vorgegebenen Zeit, dann bezeichne ich den nicht mehr als normal. Von unserem Mitschüler Lee mal abgesehen… Ich glaube der würde auch sofort mit einem angerissenen Gummiseil von einer Klippe springen, nur weil Gai Sensei es verlangt hat. Jedenfalls schätze ich ihn so ein…
 

„Also los! Aufstellen und wählen!“, kommandiert die Frau, bei der ich echt vermute das sie mal beim Militär war. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die beiden die so sind wie Feuer Wasser füreinander aufgestellt werden zum wählen. Shikamaru, dem man mehr wie nur ansieht das ihm das Ganze so ziemlich zu blöd ist, und Kiba, der die Euphorie in Person ist.

Normalerweise werfen wir immer eine Münze, wenn wir uns entscheiden Mannschaften zu wählen, um zu bestimmen wer anfängt. Aber bei den beiden ist das wirklich überflüssig. Denn der Nara lässt dem Hundefreak mit den roten Wangentattoos freiwillig den vortritt. Wahrscheinlich denkt er sich einfach nur das dann umso schneller wieder etwas mehr ruhe in die Runde kommt. Doch falsch gedacht…
 

Anders wie vielleicht von einigen vermutet, wird auch im Sportunterricht in zwei Klassen gedacht. Dort zählt nicht das können… Sondern einzig und allein wer beliebt ist und wer nicht. Wenn also ein Mädchen es nicht schafft den Ball bei der Angabe über das Netz zu bekommen ist das egal, solange sie hübsch ist und sich auch nur im entferntesten so gibt wie sie aussieht. Und wenn ein Junge aussieht wie ein Nerd und es aber schafft das Spiel fast im Alleingang zu meistern ist das auch egal. Denn er ist und bleibt eben ein Nerd. Manchmal ist mir dieses System einfach unverständlich… Wenigstens auf eines achten die Lehrer hier. Und zwar das sowohl gleich viele Jungen wie Mädchen in einem Team sind. Damit das ‚Gleichgewicht‘ eingehalten wird. Sonderlich viel ausmachen tut das aber nicht wirklich.
 

Neben den beiden Mannschaften von Kiba und Shikamaru entstehen im Hintergrund noch zwei weitere. Doch diese interessieren mich eher weniger. Da wir hier sind werden wir auch nur hier spielen und uns beschäftigen. Es ist keine Seltenheit das die Gruppe aufgrund ihres Umfanges geteilt wird und die eine Hälfte unter Aufsicht von Gai und die andere unter der von Mitarashi fällt. Das einzig Gute daran das wir eben doch ein relativ großes Gelände zur Verfügung haben. Ist ja nun auch nicht auf jeder Schule eine Selbstverständlichkeit.
 

Am Ende sieht es so aus, dass ich zusammen mit Neji, Sasuke und, zu Kibas sichtlichem Unmut, Hinata in einer Mannschaft lande. Insgesamt haben wir zwei Teams aus jeweils neun Leuten, wovon jeweils drei immer auf der Wechselbank sitzen und warten.

Keine zwei Minuten dauert es und wir haben uns auch schon für die Startpositionen entschieden. Ehrlich gesagt wundert es mich dabei auch kein Stück, dass Shikamaru sich die ausgesucht hat bei der er beim nächsten Zug erst einmal auf die Bank wechseln darf. Eben typisch für ihn. Doch gut ist das dafür dann Neji sofort eingetauscht wird. Er ist keine schlechte Partie und hat eine super Angabe drauf. Wenn wir Glück haben und uns gut anstellen kann uns das durchaus ein paar Punkte einbringen.
 

Mitarashi Sensei pfeift an, nachdem sie uns alle nochmal mit einem finsteren Blick bedacht hat, der Aussagen soll: ‚Wehe es wagt einer zu betrügen!‘ Ob die Frau eigentlich weiß das sie damit kleine Kinder zum weinen bringen kann? Wahrscheinlich nicht… Ich habe allerdings auch nicht wirklich die Zeit dazu mich weiterhin um ihren Gesichtsausdruck zu kümmern. Denn Kiba ist bereits dabei seine Angabe zu machen, die zu hundert Prozent über das Netz hinweg fliegt und im Mittelfeld landet. Ich kenne seine Spielweise mittlerweile recht gut, da wir schon öfter Gegner wie auch verbündete in einem Match waren. Ich wusste also auch genau warum ich mich ausgerechnet jetzt im Mittelfeld positioniert habe. Sofort gehe ich deswegen in Stellung und verhindere auch mit einem gekonnten Treffer das der Ball im Feld landet. Leider, muss ich zu meiner Schande gestehen, habe ich vergessen das der Ball erst bei der dritten Berührung über das Netz darf.
 

Doch zu meiner Überraschung schafft es Sasuke noch meinen Schlag anzunehmen und kontert zu Shikamaru, der zwar genervt ist aber dennoch den Ball mit einem guten Treffer über das Netz zu bringen. Ino, die meiner Meinung nach nicht schlechter hat stehen können, müsste jetzt normalerweise springen und den Schlag blocken. Aber wie von ihr zu erwarten weicht sie dem Geschoss aus und sowohl Sakura, wie auch Kiba, die sofort beide zur Unterstützung nach vorn rennen, schaffen es nicht mehr den Aufprall zu verhindern. Somit steht es nun eins zu null für uns.

„Na endlich…“, kommt es nur noch von Shikamaru, welcher sich nun auf die Ersatzbank setzt und dafür Hinata auf die Position für die Angabe geht.
 

Leider wissen wir alle ganz genau das Hinata nicht wirklich jemand ist der kräftig auf ein rundes, aus Gummi bestehendes Objekt einschlagen kann. Weswegen ihre Angabe auch ins leere verläuft. Schon kurz vor mir landet der bereits wieder auf dem Boden, weswegen sie betreten auch ihren Blick senkt.

„Hey! Das ist nur ein Spiel. Kein Weltuntergang also“, sage ich und versuche ihr damit ein wenig Mut zu machen. Man merkt ihr zwar noch immer an das sie enttäuscht ist, aber zumindest lächelt sie nun wieder. Das finde ich wichtiger… Man sollte sich nicht davon herunter ziehen lassen, weil man in etwas nicht gut ist. Der Sportunterricht ist eben nicht jedermanns Sache und zumindest versucht sie es.
 

Als nächstes hat jemand Angabe, den ich nicht wirklich kenne. Lediglich vom sehen her. Das markante bei ihm ist eigentlich nur, dass er zu jeder Gelegenheit seine Sonnenbrille trägt. Ich glaube sonst würde ich den Kerl gar nicht wieder erkennen. Und da die Lehrer nichts zu seiner Brille sagen, denke ich wird es wohl auch so sein das er sie tragen muss. Aber egal. Man sieht es ihm zwar nicht an, aber er kann gut Angaben bringen. Auch wenn er mehr im vorderen Bereich liegt. Entweder benutzt er zu wenig Kraft oder aber es ist beabsichtigt. Einen Punkt schafft er es jedoch nicht zu machen. Was hauptsächlich Sasuke zu verdanken ist, da er es wieder schafft uns so einigermaßen zu retten. Ich hab es ihm zwar nicht zugetraut aber er kann echt gut sein.
 

Leider bedeutet das nun aber auch für ihn einen Einzug auf die Ersatzbank. Womit ich nun mit Hinata und Neji ziemlich allein da stehe. Die anderen drei kann man nicht wirklich als Motivation bezeichnen, so festgewachsen wie sie auf ihren Plätzen stehen. Und noch viel schlimmer ist das Sakura nun die Angabe im gegnerischen Team hat. Sie sieht vielleicht nicht so aus, aber das Mädchen hat einen Schlag drauf der sich gewaschen hat. Echt jetzt! Das wird nicht einfach… Ganz und gar nicht…

Deswegen gehe ich bereits schon in Abwehrstellung wo sie den Ball für ihren Aufschlag fängt, der ihr zugeworfen wurde. Das dumme ist nun wirklich das Neji und ich beide Randpositionen haben und Hinata für die Mitte zuständig ist. Bei Sakuras Schlag weiß ich ehrlich gesagt nicht ob ich den Ball halten könnte… Und ich denke dass das auch genau Nejis Konflikt ist.
 

Sakura wirft und ich verlagere mein Gewicht schon mehr auf die eine Seite, um sofort zum Sprung ansetzen zu können. Aus den Augenwinkeln heraus bemerke ich wie auch Hinata in Abwehrstellung geht. Und dann…
 

Alles was ich mitbekomme ist der Knall, wie ihre Hand auf das Gummi des Balles trifft und dann der Schrei Hinatas. Ich hab ihn nicht kommen sehen…
 

„Hyuuga!“, schreit Mitarashi Sensei und ist binnen weniger Sekunden bei ihr. Genauso wie Sasuke und Neji. Wie jedoch der Rest unserer Mannschaft ebenfalls näher rückt, straft sie uns sofort mit einem bösen Blick. Ich kann schon verstehen warum… Wir stehen im Weg…
 

„Gai! Bring das Mädchen sofort ins Krankenzimmer!“, schallt die Stimmer unserer Lehrerin nun durch die ganze Halle. Anscheinend haben die anderen nicht mitbekommen was bei uns passiert ist. Hätte mich auch gewundert wenn es anders wäre… Wahrscheinlich hat der Sensei sie so sehr auf Trab gehalten, dass sie gar keine Zeit hatten auf uns aufmerksam zu werden. Umso mehr verwundert es mich, dass der Mann sofort bereit steht und der Frau die junge Hyuuga abnimmt. Doch um unsere Aufmerksamkeit den beiden zu schenken, die nun grade das Sportgelände verlassen, haben wir keine Zeit.
 

„Was sollte das bitte?!“, schreit die Frau sofort wieder los und mir läuft ein eisiger Schauer über den Rücken. Irgendwie habe ich das Gefühl etwas Wichtiges verpasst zu haben… Irgendwie automatisch sucht mein Blick den Kibas, der, zu meiner Verwunderung, dabei ist vor Wut zu kochen.

„Was meinen sie?“, kommt die Gegenfrage auch prompt von Sakura.

„Haruno! Ich kenne dich und weiß wie du spielst! Das war kein Versehen!“ Sofort schnaubt Sakura wütend, über die Behauptung unserer Lehrerin. Ich hingegen kann nicht anders als geschockt zu ihr zu schauen. Ich weiß das sie Hinata nicht wirklich leiden kann… Aber das hat sie doch nicht wirklich getan… Oder? „Das war ein Angriff auf eine deiner Mitschülerinnen! Ist dir klar das du dafür von der Schule verwiesen werden kannst?!“ Anscheinend war ihr das nicht klar, so wie ihr Blick nun sich von Empörung in entsetzen verwandelt. Das reicht für mich um zu wissen das es wirklich Absicht war… Sie wollte Hinata verletzen…
 


 


 

Die restliche Stunde verbringen wir damit uns einen Vortrag von Mitarashi Sensei anhören zu dürfen. Über das Thema Kameradschaft und vor allem auch über Mobbing innerhalb der Klasse. Und obwohl sie wahrscheinlich selber ganz genau weiß dass das hier nicht wirklich Sinn hat, da ihr nur gezwungener maßen jetzt zugehört wird und im Endeffekt sich aber trotzdem niemand daran halten wird, schreit sie ihre Worte die ganze Zeit über durchgängig und malträtiert damit die Gehörgänge ihrer Schüler aufs äußerste. Aber ich kann es ihr nicht übel nehmen. Ich find es gut das sie sich darum schert was mit ihrer Schülerin passiert. Und ich denke auch das sie in Zukunft noch wesentlich mehr auf die kleine Hinata achten wird.
 

Auch hat sie noch einmal für alle Beteiligten die Konsequenzen angesprochen, die das ganze haben wird. Sakura wird vermutlich wirklich einen Schulverweis mit zeitweiliger Suspendierung bekommen. Aber so wie sie aussieht interessiert sie nicht einmal mehr das wirklich. Sie weiß was sie angerichtet hat und bereut es kein Stück. Und das ist es was mich ankotzt… Wenigstens eine Entschuldigung fände ich angemessen. Aber darauf wird die arme Hyuuga wohl ewig warten dürfen.
 

Darauf sind wir nun auch endlich von der Stunde entlassen. Ich kann gar nicht sagen wie erleichtert ich bin, dass das endlich ein Ende hat. Sofort suche ich daher nach Neji. Ich weiß das normalerweise, nach so einer Aktion, nicht unbedingt jeder Mitschüler zum geschädigten darf. Daher hätte ich gern sein Einverständnis… Ich möchte mich bei ihr entschuldigen, dafür das ich sie nicht habe Decken können…
 

Anscheinend bemerkt der Hyuuga meinen Blick. Denn fast unmittelbar erwidert er diesen und kommt auf mich zu.

„Du willst zu ihr“, bemerkt er sofort und ich nicke einfach nur. „Dich trifft keine Schuld… Ich hab den Ball genauso wenig kommen sehen und das obwohl ich auf Haruno konzentriert war.“ Das mindert jedoch nicht mein schlechtes Gewissen Hinata gegenüber…

„Wenn du möchtest… Ich glaube Sasuke wird auch mit auf die Krankenstation kommen. Das wäre doch eine Möglichkeit ihn auf das anzusprechen, was du vermutest.“ Schnell verneine ich, in dem ich meinen Kopf energisch schüttel. Es wäre eine gute Situation, da wir dann alle an einem Ort versammelt sind. Aber ich möchte das nicht. Es wäre unpassend und Hinata gegenüber käme ich mir auch dämlich vor…
 

„Ich glaube… Selbst wenn er uns gegenüber etwas erzählen würde… Dann sollten wir ihn nicht in die Enge treiben.“ Und vielleicht… Aber auch nur vielleicht, liegt es auch im Bereich des Möglichen das Sasuke eigentlich wirklich jemand vollkommen unbekanntes ist. Das er einfach nur in diese Stadt gezogen ist und wir alle uns etwas einbilden. Immerhin können weder Neji noch ich genau sagen warum er uns bekannt vorkommt.
 

Aus den Augenwinkeln heraus bemerke ich das derjenige, über den wir hier sprechen, immer noch unbewegt auf dem Boden sitzt und in diesen Löcher hinein starrt. Die ganze Zeit über habe ich weniger auf ihn geachtet, wie mir eigentlich bewusst war. Ich habe weder wirklich seine Reaktion zu Hinatas Unfall bemerkt, noch wie er auf den ganzen Vortrag reagiert hat. Und jetzt sitzt er hier… Unbeweglich. Fast schon wie eine Puppe.
 

Mir fällt jetzt erst auf das sein Aussehen fast schon wie ein Klischee auf mich einwirkt. Die Rabenschwarzen Haare, diese Porzellanweiße Haut… So wie er jetzt auf mich wirkt, so unbeweglich und erstarrt, kommt in mir irgendwie die Furcht auf, dass wenn ihn jemand berührt, er sogar daran zerbrechen könnte. Und gleichzeitig kann ich über diesen dummen Gedanken schon wieder einfach nur den Kopf schütteln. Ich weiß nicht was mit mir los ist… Aber es muss aufhören…
 

„Wieso starrst du mich an, Idiot?“, fragt eine Stimme, die ich zum ersten mal wahrnehme. Erstaunt weitet sich mein Blick. Wenn ich es nicht besser wüsste dann würde ich glatt behaupten das er mich grad angesprochen hat! Doch anscheinend war es keine Einbildung. Denn er sieht mich wirklich an! Das ist glaube ich das erste mal, dass er mich wirklich anschaut. „Wenn du etwas sagen willst, dann sag es! Aber starr mich nicht an!“ Er gibt mir keine Chance zu Antworten. Ich habe nicht einmal die Zeit meine Lippen für einen Konter zu öffnen, denn da ist er auch schon vom Platz gestürmt. Anscheinend war es diesmal wirklich offensichtlich, dass ich ihn beobachtet habe. Doch trotzdem kann ich nicht anders als etwas erleichtert zu sein. Er scheint es mir nicht übel zu nehmen. Ja und vielleicht… Vielleicht war das sogar ein Schritt schon mal in die richtige Richtung.
 

Auch wenn wir vielleicht nie etwas miteinander zu tun gehabt hatten. So glaube ich dennoch das er kein schlechter Mensch ist, nur weil er sich etwas sonderbar Verhält.
 

„Also wirst du ihn nicht darauf ansprechen“, stellt Neji noch einmal fest und ich nicke nur, ehe auch ich mich auf den Weg ins Klassenzimmer mache, um nun wieder in meine normale Schuluniform zu schlüpfen. Immerhin dauert die Pause auch nicht ewig und ich möchte schon noch nach Hinata sehen.
 


 


 

Irgendwie fühle ich mich grade echt unwohl… Sasuke hatte, wie schwer zu übersehen, genau das gleiche vor. Nach Hinata schauen. Hätte man sich auch denken können, wenn man davon ausgeht das sie an dieser Schule die vermutlich einzige Person ist die in irgendeiner Hinsicht zu ihm hält. Genau deswegen sitzen wir nun zu dritt, wie die Hühner auf der Stange, vor der Krankenstation und warten auf die Erlaubnis zu ihr zu dürfen. Wäre im Prinzip ja nicht so schlimm, wenn meine beiden ‚Bekannten‘ hier nicht die Eisprinzen in Person wären, die von Kommunikation genauso viel halten wie ich von Rhabarber. Mal ehrlich… Wer isst so ein Zeug?
 

Nach gefühlten Stunden, wie es mir vorkommt, öffnet sich dann endlich diese verflixte Tür. Ich kann nicht anders und atme erleichtert aus. Mal ehrlich… Wie kann Hinata das aushalten?! Das muss ich sie demnächst wirklich einmal Fragen. Doch jetzt gibt es wichtigeres. Die Krankenschwester mustert uns drei ziemlich kritisch, bevor sie fragt: „Wer von euch ist Naruto?“

Sofort richten sich die Blicke der beiden anderen Jungs auf mich, weswegen ich am liebsten sofort in einem Loch verschwinden würde… Ich denke mal jeder kennt dieses Gefühl, wenn es einem eiskalt den Rücken runter läuft. Das hier fühlt sich nicht nur an wie der oft genannte Griff ins Klo, sondern eher wie ein Kopfsprung in die Kläranalage.
 

„Sie möchte dich sehen“, sagt die Schwester nur noch und verschwindet dann wieder hinter die Tür. Kritisch mustern mich der Hyuuga und der Usami. Am liebsten würde ich ihnen jetzt irgend einen dummen Spruch an die Backe nageln. Aber mir fällt kein wirklich guter ein, daher richte ich mich einfach nur auf und folge anschließend dem Beispiel der Frau und betrete das Krankenzimmer. „Gehen sie einfach grade durch. Fräulein Hyuuga liegt im hinteren Bett“, erklärt sie auch schon sofort, wie die Tür hinter mir zufällt. Ich nicke nur, auch wenn ich weiß das sie es sowieso nicht sieht, da sie mich keines Blickes würdigt.
 

Auch wenn ich weiß, dass dieses Zimmer hier immer noch zu unserer Schule gehört, so kommt es mir leider dennoch so vor als wäre ich ganz woanders. Wieder in einem Krankenhaus… Ich hasse Krankenhäuser… Überall dieses sterile weiß, was dich mit der Zeit einfach nur noch wahnsinnig werden lässt. Es stinkt die ganze Zeit nach Desinfektionsmitteln und überall sieht man Menschen die entweder in Blau, Grün oder Weiß herum rennen. Wo wir wieder beim Thema weiß wären… Auch die Schulkrankenschwester trägt diese Farbe… Hab ich schon erwähnt das sie mich auch unheimlich nervös werden lässt? Schon fast ängstlich… Ich kann es nicht verhindern, aber mein natürlicher Fluchtinstinkt ist grade dabei sich zu melden und verlangt von mir auf der Stelle kehrt marsch zu machen. Doch das geht nicht…
 

„Naruto-kun?“, fragt auch schon die leise, schüchterne Stimme.

„Ja… Ja ich bin da“, sage ich und versuche mich innerlich damit selber ein wenig zu beruhigen. Mir nicht anmerken zu lassen, was diese Umgebung in mir auslöst. Vorsichtig gehe ich um den Vorhang drum herum, der ausgezogen wurde. Wahrscheinlich um eventuelle neugierige Schüler davon abzuhalten ihr dumme Fragen zu stellen. Mein Blick ruht bedacht auf ihr. Ein sanftes Lächeln umspielt ihre Lippen. „Wie geht es dir?“, frage ich vorsichtig und setze mich auf den kleinen Hocker, der neben ihrem Krankenbett steht.

„Ganz gut. Ich denke… Es war gar nicht so… so schlimm…“, erklärt sie unsicher. Doch irgendwie hab ich eher das Gefühl sie möchte mich gern beruhigen. Deswegen nicke ich einfach nur. Versuche alles andere, was sich grade in mir aufbaut, hinunter zu schlucken.
 

„Wieso wolltest du grade mich sprechen?“, frage ich nun. Ich habe zwar überlegt, wie ich das ganze etwas anders formulieren kann, bin aber nicht wirklich auf eine Auswegmöglichkeit gekommen. Und warum auch um den heißen Brei herum reden, wenn es doch genau das ist was ich wissen will?

Sie senk den Blick aber mir entgeht trotzdem nicht wie sie sich auf die Unterlippe beißt. Wahrscheinlich muss sie nun selber überlegen was genau sie sagen kann… Oder vielleicht auch darf? Ich weiß es nicht… Ich weiß nicht was ich denken soll… Und wenn ich ehrlich bin, kann ich nicht leugnen das ich wirklich gerne ein paar Antworten von ihr hätte.
 

„Was weißt du über das abgebrannte Haus, bei den Hügeln?“, fragt sie nun und reißt mich damit vollkommen aus den Gedanken. Wie kommt sie jetzt genau darauf?

„Wenn ich ehrlich bin… Nur das die Familie wegzog…“ Jedenfalls ist das die Version, die mir meine Eltern damals erzählten, wie ich sie danach gefragt hatte. Ob es wahr ist oder nicht… Eigentlich war es mir bisher immer egal gewesen. Aber so wie Hinata nun schaut, glaube ich es könnte durchaus wichtig sein, für das was sie mir eigentlich sagen will.

„Ich verstehe…“ Ihr Blick weicht wieder betreten zurück auf das weiße Bettzeug. Irgendwie… Ich kann es nicht genau beschreiben. Aber sie wirkt auf einmal so traurig… Wie vorhin im Sport. Warum?
 

„Ich verstehe zwar nicht, warum genau du mich das gefragt hast… Oder warum es dich bedrückt… Aber.. Ich wollte dich da auch was fragen!“ Auch wenn der Zeitpunkt vielleicht nicht der beste ist… Eine andere Möglichkeit bekomme ich vielleicht so schnell nicht mehr. „Es geht um Sas-“

„Es tut mir leid… Naruto-kun…“, unterbricht sie mich. „Aber ich werde dir keine Fragen beantworten, die ihn betreffen.“ Klare Ansage. Ich kann nicht leugnen, dass ich enttäuscht bin. Andererseits kann ich sie auch verstehen. Sie sind Freunde. Und es steht mir eigentlich auch gar nicht zu sie über ihn auszuquetschen.

„Ich verstehe. Trotzdem… Vielen Dank, Hinata“, sage ich und versuche ihr kein schlechtes Gewissen weiter zu machen.
 

„Entschuldigung?“, fragt nun auch die Stimme ihres Cousins. Ich hab gar nicht bemerkt das er reingekommen ist. „Ich hab dir deine restlichen Sachen mitgebracht. Für den Rest des Tages bist du vom Unterricht befreit. Onkel wurde, soweit ich weiß, mittlerweile auch informiert.“ Wow… Eine menge Informationen auf einmal, wenn ich das so sagen darf. Anscheinend hat er sofort an alles gedacht. Oder aber es war den Lehrern einfach unangenehm und sie haben deswegen gleich gestanden, ehe es noch mehr Probleme mit dieser eher gehobenen Familie gibt.

„Ich verstehe…“, kommt es nur von Hinata. Anscheinend ist sie nicht grade zufrieden, was diesen Verlauf der Dinge betrifft.
 

„Was ist mit Sasuke?“, frage ich nun. Immerhin hatte ich Neji ja, mehr oder weniger, mit ihm zurück gelassen.

Zu meiner Überraschung seufzt der Hyuuga. Haben es die beiden Prinzen des Eises wirklich geschafft sich gegenseitig mit ihrer Anwesenheit so zu Nerven, dass er jetzt nicht mehr über ihn sprechen will? „Ich weiß was du denkst. Aber daran lag es nicht“, zerstreut Neji auch sofort meinen Verdacht wieder, den man mir wohl von der Nasenspitze hat ablesen können. „Wie ich die Sachen von Hinata geholt habe war er dabei, weil er seine ebenfalls holen wollte. Doch sie waren nicht da weswegen er los ist, sie suchen.“ Ich schlucke… Irgendwie kann ich mir denken wer da dahinter steckt und was mit den Klamotten des Usamis passiert ist. Und es behagt mir ganz und gar nicht…
 


 


 

Ich weiß nicht warum…

Im Grunde genommen glaube ich sogar, dass das hier eine ziemlich schlechte Idee ist.
 

Und doch sind es nicht einmal mehr zwei Blocks, die mich von meinem Ziel trennen. Mal ehrlich… Was ich mir dabei denke, zu diesem Haus zu rennen, weiß ich ehrlich gesagt selber nicht. Aber es ist so… Als ob es mich anziehen würde. Seit dem Hinata es erwähnt hat geht es mir nicht mehr aus dem Kopf. Dabei kann ich mir nicht mal im entferntesten erklären warum…
 

Warum kommen dauernd neue Puzzelteile dazu?

Warum ergeben sie kein Bild?

Warum ergibt einfach nichts einen Sinn?
 

Irgendwas, habe ich das Gefühl, ist an mir vorbei gezogen. Etwas was sehr wichtig gewesen war. Und ich denke… Das dort vielleicht Antworten liegen könnten.

Hinata jedenfalls werde ich danach nicht noch einmal Fragen. Sie hat ihren Standpunkt deutlich gemacht. Und ich kann sie sehr gut verstehen. Mir würde es wahrscheinlich auch nicht anders gehen, wenn jemand etwas über einen guten Freund in Erfahrung zu bringen versucht. Grade auch wenn man nicht weiß was dieser jemand mit der Information alles anrichten könnte. Heutzutage ist es sowieso schwer… Man kann niemanden wirklich einschätzen, wer Freund oder Verbündeter ist. Wer einem Leid zufügen will und wer nicht.
 

Jedenfalls denke ich das…
 

Der letzte Block… Nur noch diesen und den Weg entlang. Dann bin ich da. Bei dem alten, abgebrannten Haus. Es ist komisch… Ich verstehe nicht ganz warum mein Herz so schnell schlägt, schiebe es gedanklich einfach auf mein hastiges Tempo. Wobei ich nicht genau sagen kann ob es stimmt oder nicht.
 

„Naruto!“, schreit jemand und erschreckt mich damit beinahe zu Tode! Unwillkürlich verliere ich die Kontrolle über meine Beine und kann daher auch nicht verhindern das ich stolpere und dabei beinahe den Boden küsse. Wer um alles in der Welt- „Alter! Hab nicht gewusst das du so schreckhaft bist!“, kommt es scherzend vom Inuzuka und am liebsten würde ich ihm grade eine in sein markantes Gesicht geben.

„Was willst du?“, frage ich ziemlich bissig. Meine Wut ihm gegenüber kann ich mir so wirklich nur noch schwer verkneifen.

„Alter! Ganz ruhig. War keine Absicht von mir. Ich schwöre!“

„Jaja…“ Ich glaub ihm kein Wort. Er mag mich vielleicht nicht mit Absicht erschreckt haben. Aber es ist offensichtlich das er mir gefolgt ist. Immerhin weiß ich das der Kerl in der vollkommen anderen Richtung wohnt. „Was willst du nun? Ich hab nicht ewig Zeit.“
 

„Man sei doch nicht so. Ich wollte dich eigentlich nur zu der Mega Aktion von Sakura, Ino und mir einladen! Meine Chance endlich an Hinata ran zu kommen und dem neuen mal richtig eines auszuwischen“, erklärt er stolz, mit einem diabolischen Glanz in den Augen, wobei mir echt die Spucke wegbleibt. Meint der das Ernst? Nachdem was Sakura mit Hinata angestellt hat arbeitet er jetzt echt mit ihr zusammen?

„Also warst es doch du…“, murmel ich leise und ernte einen etwas verwirrten Blick. Denn er hat meine Worte trotz allem durchaus verstanden.

„Was meinst du?“, fragt er noch einmal nach.

„Das Usamis Klamotten vorhin so spurlos verschwunden waren“, erkläre ich meine Äußerung.

„Ach das meinst du“, meint er nur und stöhnt. „Man das war voll ein reinfall. Was meinst du was ich mir noch hab anhören dürfen. Grade weil ja vorher erst noch der Unfall mit Hinata war.“
 

…Moment! Hat er grade echt gemeint das die Sache mit Hinata nur ein Unfall war?! Das kann doch jetzt nicht sein Ernst sein! Selbst ein Blinder mit einem Krückstock hätte gesehen dass das eine geplante Tat von Sakura war und sie die ganze Zeit im Spiel nur auf den richtigen Moment hinaus gearbeitet hatte.

„Aber darum geht es jetzt nicht! Pass auf! Wir haben voll den genialen Plan!“ Irgendwie ignoriert der Inuzuka grade vollkommen das ich immer noch über seine Naivität geschockt bin. Oder es fällt diesem blinden Trottel wirklich nicht auf. Da wird das Mädchen, welches er angeblich so abgöttisch verehrt, so offensichtlich fertig gemacht und er bekommt es nicht mit. Und nun will er das gleiche auch noch mit Sasuke abziehen… „Morgen Abend wollen wir alle zusammen in das alte Geisterhaus gehen! Eine Mutprobe zur Geisterstunde!“ Vielsagend wackelt er mit seinen Augenbrauen. „Hinata will ich unbedingt auch dabei haben! Natürlich tun wir so, als ob das Stäbchen ziehen nicht manipuliert wäre, sodass ich mit ihr dann auch gemeinsam losziehen kann. Dann kann sie sich an mich klammern wenn sie Angst hat und-“

„Komm zum Punkt!“, fordere ich ihn auf, da er sich bereits in seiner Schwärmerei verirrt hatte.
 

„Ah… Sorry… Na jedenfalls. Wir wollen Usami einen kleinen Streich spielen und ihn in einem der oberen, heil gebliebenen, Zimmer für einen Moment einsperren und sehen wie er reagiert. Vorher natürlich noch ein wenig Unruhe stiften mit Geschichten und allem!“ Ob er weiß das man das ganze schon unter Freiheitsberaubung bezeichnen kann? Ich denke wohl eher nicht… Auf solch einen Schwachsinn kann auch nur Kiba kommen. Naja… Und Sakura und Ino natürlich.

„Und was genau habe ich damit nun zu tun, dass du mir wie ein Irrer bis hier rauf folgst?“, frage ich nun.

„Das ist doch wohl logisch!“ Legt er einfach mal so fest. „Du sollst auch mit zur ‚Mutprobe‘. Umso mehr da mitkommen, desto glaubwürdiger erscheint es. Immerhin soll der Plan ja auch aufgehen. Und für einen kleinen Scherz warst du doch schon immer zu haben!“ Ja für einen Scherz. Aber nicht für Mobbing…
 

Wie von selbst breitet sich auf meinem Gesicht ein lächeln aus. „Alles klar. Ich bin dabei. Wann geht es los?“

Nun Grinst auch der Inuzuka. „Das klären wir morgen in der Schule. Aber geil, Alter! Find ich gut. Wusste doch auf dich kann man sich verlassen!“ Unwillkürlich wird mein Grinsen breiter, bevor ich nur noch ein: „Aber immer doch!“, erwidere.
 

Ich kann selber kaum glauben, dass er mir das abkauft. Aber immerhin kann ich mir nun vollkommen sicher sein, dass er wirklich so blind ist und nicht nur so tut. Und er gibt mir damit ungewollt eine Chance… Eine Möglichkeit an Sasuke heran zu kommen. Ich muss zu ihm… Und ihn warnen. Gleich Morgen früh, vor dem Unterricht!
 


 


 

„Mist!“, fluche ich und versuche noch etwas schneller um die nächste Ecke zu rennen. Grade heute muss dieser dämliche Wecker seinen Geist aufgeben und mir damit eines auswischen! Ich glaub es einfach nicht!
 

Schwer atmend komme ich vor dem Klassenzimmer an. Das die Stunde allerdings schon vor mehr als zwanzig Minuten angefangen hat ignoriere ich nun einfach mal gekonnt. Kann doch jedem mal passieren, wenn man wichtigere Dinge im Kopf hat. Natürlich ist mir die Schule auch wichtig… Das streite ich nicht ab. Aber im Moment liegen meine Sorgen ganz woanders. Und zwar bei dem Streich den Kiba heute Nacht in die Tat umsetzen will. Das muss verhindert werden!

Natürlich bedenke ich, in meinen Gedanken auch nicht, dass einfach so die Tür zum Klassenzimmer aufzureißen nicht grade die feine englische Art ist. Erst wie es bereits geschehen ist und ich ein erleichterten Ausruf der Freude von mir gegeben habe, merke ich das die anderen bereits alle samt über einen Papierbogen hängen und sich nur aufgerichtet haben um mir böse Blicke zuzuwerfen.
 

Und als ob ein unangekündigter Test nicht schon schlimm genug wäre… Nein! Mein Lehrer muss natürlich auch gleich noch eines drauf setzen und mich mit dem Wassereimer, auf dem groß das Wort ‚Kandidat‘ steht, vor die Tür schicken. Natürlich nicht ohne vorher noch die Anweisung zu geben, diesen auch ja mit Wasser zu füllen, damit er schön schwer ist. Ehrlich gesagt habe ich noch nie verstanden warum man grade damit bestraft wird. Aber gut… Ich will wirklich keinen unserer Sensei dazu animieren sich weitaus effektivere Strafen auszudenken. Denn um ehrlich zu sein steht das ‚Kandidat‘ auf dem Eimer nicht umsonst da. In achtzig Prozent aller Fälle bedeutet es nämlich nur eines: Nachsitzen! Und dazu zu vierzig Prozent noch einen Aufsatz oder eine andere stupide Aufgabe, die man dann am nächsten Tag noch abgeben darf. Ich habe aber auch wieder ein Glück…
 

Als es dann endlich zum Stundenende klingelt bin ich erlöst und darf endlich das Klassenzimmer betreten. Nicht aber ohne aufrichtig zu verkünden wie leid mir die Störung tut und vor allem das ich zu spät kam. Klar ist es nicht schön eine Senkung im Notenschnitt nun zu haben… Aber ehrlich gesagt fände ich es viel schlimmer wenn ich nun wegen dieser Lappalie den Usami heute Abend ins offene Messer laufen lassen müsste.
 

„Alter…“, meint Kiba nur und klopft mir anerkennend auf die Schulter. Wobei ich mich ernsthaft Frage warum. „Der Auftritt war Oskar reif! Jeder von uns hätte wahrscheinlich mindestens ‘ne Woche Nachsitzen und zusätzlichen Putzdienst aufgedrückt bekommen! Aber nicht du man!“ Ein riesiges Grinsen hat sich auf seinem Gesicht gebildet. Ich bin mir ziemlich sicher das es durchgängig einmal um seinen Kopf herum gehen würde, wären nicht seine Ohren im Weg. Unwillkürlich muss ich bei der Vorstellung grinsen, da mir die kleinen Männchen mit den Wackelköpfen aus einer bekannten TV-Serie in den Sinn kommen und ich Kiba einfach mir als eine solche vorzustellen beginne.

„Ja. Ich glaub das kriege wirklich nur ich hin!“ Ich sollte echt aufhören zu Lügen… Irgendwann stürzt mir nochmal die Decke auf den Kopf. Ganz so nachsichtig war der Sensei dann nämlich doch nicht. Ich darf einen Aufsatz über ‚Pünktlichkeit und ordentliches Benehmen‘ schreiben. Außerdem noch dreimal die Schulordnung ab pinseln, weil das so lustig ist. Aber das muss ich dem Inuzuka ja nun wirklich nicht unter die Nase reiben.
 

„Aber mal ernsthaft! Usami hat echt zugesagt! Und Hinata auch! Leider kommt zwar ihr blöder Cousin mit, aber damit kann ich leben“, plappert er auch direkt drauf los. Anscheinend haben sie den Morgen schon genutzt um alle einzuspannen die nur möglich sind. Also hätte es mir auch nichts gebracht, wenn ich Sasuke vor der Schule abgefangen hätte…

Dann muss ich mir ehrlich was einfallen lassen… Und das schnell. Denn der Abend wird mit Sicherheit schneller da sein, wie mir lieb ist.
 

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Hallo :D

Da meld ich mich dann doch einmal mit dem zweiten Kapitel zurück. Ich muss sagen... Es ist etwas anders, wie ich es ursprünglich geplant hatte. Denn eigentlich war der Schluss dieses Kapitels mal als eigenständiges gedacht XD Aber ich stellte dann fest das es viel zu kurz werden würde. Deswegen hab ich es so gemacht ^^ Ich hoffe es gefällt euch so und würde mich freuen wenn ihr es mich wissen lasst :D

Ansonsten wünsche ich euch allen eine schöne Woche und vor allem ein erholsames Wochenende ^^

Yuki~

Chapter Three ~ The Old Mansion ~

Chapter Three ~ The Old Mansion ~
 

“Ich hätte nicht gedacht, dass ihr wirklich hier auftaucht. Aber immerhin hast du dich somit an unsere Abmachung gehalten“, haucht mir Kiba zu. Das mulmige Gefühl, welches sich schon auf dem ganzen Wege hin in meinen Magen eingenistet hatte, nimmt nur noch mehr zu und löst in mir einen Brechreiz aus. Ich muss dringend einen Weg finden Sasuke zu warnen, aufzuklären über all das. Nur… Wie soll ich an ihn heran kommen?
 

„Wie wäre es, wenn wir das Ganze auf die altmodische Art und Weise machen?“, fragt Sakura auf einmal und überrascht mit diesem Vorschlag offenbar nicht nur mich. Auch Kiba und Ino schauen etwas verwirrt drein. Dabei sind sie doch die Drahtzieher hinter dem ganzen. Das kommt wohl davon, wenn man sich vorher nicht wirklich abspricht.

„Und was schlägst du vor?“, fragt Ino nun und geht etwas näher zu ihrer Freundin. Ihren Blick kann ich nicht deuten. Aber ich nehme an, dass sie versucht Sakuras Absichten zu durchleuchten.

„Wir tun uns zu zweier Gruppen zusammen“, antwortet sie auch prompt, erwidert dabei konstant Inos Blicke.
 

„Die sollten dann aber nicht willkürlich gewählt werden“, klinkt sich sofort Shikamaru ein, worauf sich bei mir sofort das Gefühl von Dankbarkeit breit macht. Es war gut gewesen, ihn zu bitten mitzukommen. Mit seiner Hilfe können Neji und ich wahrscheinlich besser dafür sorgen, dass Sasuke und auch Hinata nichts schlimmes zustoßen wird.

„Dann kommt Stäbchen ziehen wohl schon mal nicht in Frage…“, murmel ich vor mir hin. Selbst mir entgeht dabei nicht das ich irgendwie erleichtert klinge.
 

Wenn Blicke töten könnten, dann würde ich wahrscheinlich auf der Stelle an einem Herzinfarkt sterben. So jedenfalls fühle ich mich. Denn ich spüre Kibas Blick, welcher sich fragend in meinen Rücken bohrt.
 

Warum tust du das?

Warum erschwerst du es mir?
 

Ich will es dir nicht schwerer machen… Aber ich will auch nicht das du Menschen verletzt, die dir offensichtlich nichts getan haben.

Ich will nicht das du jemanden Schaden zu fügst, der schon genug Narben auf seinem Körper mit sich herum trägt.
 

Ich frage mich… Hätte Sasuke jemals so viel meiner Aufmerksamkeit auf sich gezogen, wenn ich nicht seine Narben gesehen hätte?
 

… Ja. Wahrscheinlich schon.

Ich kann nicht abstreiten, dass er mich vom ersten Moment an beschäftigt hatte.

Ich kann nicht abstreiten, dass dieser neutrale Blick für mich immer eine zu tiefe Spur von Trauer mit enthalten hatte.

Und ich will wissen… Warum.
 

„Naruto… Wieso um Himmels Willen sollte auch nur einer von uns hier Stäbchen dabei haben?“, motzt Sakura sofort. Zu meinem Überraschen ist es allerdings auch Shikamaru, der sich ihr entgegen stellt.

„Obwohl so schlecht die Idee eigentlich nicht klingt..:“ Irgendwie werde ich aus ihm nicht ganz schlau. Zuerst ist er dagegen und nun doch dafür die Auswahl eher dem Zufall zu überlassen? Ob der Junge sich manchmal eigentlich selber zuhört? Wahrscheinlich eher nicht…oder?

„Also wirklich! Als ob auch nur einer von uns Stäbchen oder Zahnstocher oder irgendwas dabei hätte in der Richtung!“, versucht es Sakura nun erneut.

„Dann nehmen wir kleine Zweige und die die jeweils den kürzesten ziehen sind ein Paar. So können wir auch verhindern, dass zum Schluss irgendjemand behauptet es wäre geschummelt wurden.“
 

Mein Magen tanzt Samba, auf diese Worte hin. Klar… Es ist alles offen. Aber so ist die Chance zumindest größer das Sasuke entweder zu mir oder zu Hinata in eine Gruppe kommt. Obwohl… Rein rechnerisch sind die anderen immer noch im Vorteil. Aber… Ach man! Selbst Shikamaru wäre mir eine größere Hilfe, wenn Sasuke mit ihm in ein Team käme. Ich muss einfach einmal in meinem Leben Glück haben beim losen!
 

Es dauert nicht lange bis wir genug kleine Äste gesammelt haben um die Auslosung starten zu können. Eigentlich wollte Kiba ja von da an übernehmen, aber Shikamaru hat zum Glück soweit mitgedacht, dass er dies verhindert hat. Wahrscheinlich ahnt er irgendetwas. Ich vermute es zumindest. Oder aber er traut Kiba generell nicht über den Weg und glaubt das der einen Plan ausgeheckt hat. Man… Manchmal würde ich wirklich gern einen Blick in den Kopf des braunhaarigen werfen. Obwohl der immer so gelangweilt tut müssen dem doch mindestens tausend Sachen auf einmal durch den Kopf gehen.
 

So ist es also der Nara, der nun seine Hand ausstreckt, indem er die acht kleinen Stöckchen umschlossen hält. Alle gleichzeitig ziehen wir an einem und halten sie dann wieder vor uns hoch, um sie miteinander zu vergleichen. Erleichterung durchflutet mich, wie ich erkenne das sowohl Sasuke und ich nicht in der ersten Gruppe sein werden. Denn diese besteht schon mal aus Sakura und Ino, die sich nun beide angucken als würde ihnen die ganze Sache gar nicht passen. Ob die sich eigentlich mal entscheiden können, ob sie nun Freund oder Feind sind? Shikamaru jedoch zuckt nur mit den Schultern und verlangt das wir ihm die Stöckchen wieder geben. Bis auf zwei, die er einfach wegwirft, da sie nun zu viel sind.
 

Die zweite und die dritte Runde läuft genauso ab. Nur das die Auserwählten dieses mal Kiba und Hinata, sowie auch Neji und Shikamaru selbst sind. Wie genau dieses Ergebnis fest steht löst sich in meinem Herzen nicht nur ein Stein sondern gleich ein ganzer Kontinent! Wir sind zwar die letzte Gruppe die das Haus betreten wird, aber wir sind in einer und dementsprechend kann ich mich darauf konzentrieren die Umgebung genau im Auge zu behalten.
 

So warten wir also… Alle zehn Minuten wird eine neue Gruppe los geschickt. Ich muss zugeben… Ein wenig Angst habe ich schon. Und offensichtlich bin ich damit nicht allein. Auch Hinata und Ino haben sichtlich zu kämpfen. Wobei Ino krampfhaft versucht das zu verbergen. Wahrscheinlich wegen Sakura.

Kiba hingegen scheint irgendwie seinen Plan schon fast vergessen zu haben. Denn seitdem er weiß das er mit Hinata in einer Gruppe ist gilt seine Aufmerksamkeit nur noch ihr. Vielleicht habe ich Glück und es geschieht ja wirklich nichts.
 

Shikamaru und Neji sind die letzten beiden, die vor uns starten. Doch vorher dreht sich der nara noch einmal zu mir um und mustert mich. Er sagt nichts. Aber ich glaube er will mich warnen. Vielleicht will er damit aber auch nur verdeutlichen das er diesen nächtlichen Ausflug noch immer nichts abgewinnen kann. Bei ihm kann man ja irgendwie nie so wirklich wissen was genau er will… Oder aber es liegt wirklich an mir.
 

Erneut schaue ich auf die Uhr. Noch zwei Minuten. Dann sind die zehn um und wir dürfen los gehen. Vorsichtig wandert mein Blick hinüber zu Sasuke, der ein paar Meter von mir entfernt steht.

„Also…“, beginne ich und senke den Blick auf den Boden. „Wie… Ich meine warum… Warum hast du eingestimmt hier mitzumachen?“ Diese Frage brennt mir wirklich auf der Seele. Denn wenn ich ehrlich bin, ich hätte nicht gedacht das er wirklich einwilligt.

Er sieht mich nicht an. Sondern blickt immer noch starr auf das Gebäude vor uns. Für einen Moment glaube ich nicht mehr daran, dass er mir noch antworten wird. Aber wieder belehrt er mich eines besseren, wie sich mit einem mal seine Lippen bewegen und ich seine ruhige Stimme vernehme. „Ich wollte es mit eigenen Augen sehen…“
 

Okay? Ich werde zwar nicht schlau aus seine Antwort. Aber wahrscheinlich ist es für ihn ein sehr wichtiger Grund. Etwas was man nicht so einfach erklären oder ausdrücken kann. Vielleicht vertraut er mir aber auch einfach nicht genug. Ja… Ist wohl am wahrscheinlichsten.
 

„Wir dürfen“, erklingt erneut seine Stimme, worauf er sich auch sofort in Bewegung setzt. Ein Glück reagiere ich rechtzeitig und folge ihm. Ansonsten denkt er vielleicht noch das ich wirklich Angst habe!
 

Die Tür steht noch offen. Das war ein Teil der Abmachung von uns allen. Die Eingangstür bleibt immer offen, egal was passiert, damit wir immer rein oder raus können. Sollte eine Gruppe in Panik verfallen, damit sofort reagiert werden kann. Ich gebe zu… Es beißt sich mit Kibas Ursprungsgedanken. Aber vielleicht ist das auch grade daran der Trick. In Sicherheit wiegen und dann zuschlagen wenn niemand es erwartet.

Noch einmal atme ich tief durch, bevor ich Sasuke in das Innere des Gebäudes folge.
 

Der Eingangsbereich sieht eigentlich aus wie bei uns zuhause auch. Typisch japanisch eben. Eine kleine Kommode steht auf der linken Seite. Sie ist verstaubt und an einigen Stellen leicht angekohlt. Vom Feuer nehme ich an. Ansonsten sieht dieser Raum eigentlich noch ziemlich unbeschadet aus. Aber wer weiß wie das weiter geht…
 

Im Gegensatz zu mir schaut sich Sasuke nicht wirklich um. Er bleibt zwar kurz stehen, bevor er den ersten Schritt auf das Holz setz, aber das Ganze wirkt eher bedacht… Zögernd… Bei diesem Bild merke ich wie sich in meinem Magen etwas zusammen zieht. Ich kann es nicht genau beschreiben… Es ist keine Angst und auch keine Nervosität… Eher schon fast wie… Ja… Nach Hause kommen. Aber wahrscheinlich ist das einfach nur meine Einbildung. Etwas was ich mir einrede um zu überdecken weswegen ich eigentlich hier bin.
 

Ich sage nichts, wie Sasuke einfach einen Weg einschlägt, ohne mich zu fragen, sondern folge einfach. Irgendwie wäre es falsch, jetzt etwas zu sagen.

Leise wiederhallen unsere Schritte auf dem Holzboden. Auch dieser ist von einer dicken Schicht, welche eine Mixtur aus Staub und Ruß darstellt, bedeckt. Die beschädigten Wände und auch die kaputten Shoji geben währenddessen einen guten Ausblick auf den einst bestimmt prächtigen Garten. Jetzt ist dort alles von Unkraut übersät. Ist auch kein Wunder, wenn niemand da ist der sich darum kümmern könnte. Schade… Ich würde gern wissen wie es hier vor dem Brand aussah. Wie die Familie war…
 

„Kommst du?“, reißt mich seine Stimme aus den Gedanken. Ich habe gar nicht wirklich mitbekommen das ich stehen geblieben bin. Aber so ist das wohl, wenn man sich in Gedanken zu sehr in etwas vertieft. Schnell beginne ich deswegen aufzuholen und dieses mal auch mit ihm Schritt zu halten. Mehr oder weniger fällt mir dabei auch erst einmal auf wie verkrampft seine Haltung eigentlich ist. Als ob er irgendwas erwartet…
 

Ich öffne meinen Mund, möchte irgendwas zu ihm sagen, um die Stimmung wenigstens etwas zu lockern, als er plötzlich stehen bleibt.

„Hier ist es…“, kommt es leise von ihm. Für meinen Geschmack schon fast zu leise, denn ich verstehe seine Worte kaum.

„Was ist hier?“, frage ich deshalb dümmlich.

„Die Küche…“ Ich stocke. Eigentlich wollte ich noch etwas erwidern. Doch die Worte bleiben mir einfach im Hals stecken. Denn ich weiß genau worauf er hinaus will. Hier ist es passiert… Das Feuer…
 

„Wie-“, beginne ich, doch unterbricht er mich sofort.

„Sie meinten es war ein Defekt in einer Gasleitung…“ Weiter spricht er nicht. Blickt nur noch zu einem Fleck, an dem ein verkohltes Loch in der Wand ist. Trauer steigt in mir auf, wie ich erkenne das dieser besagte Punkt sich sehr weit ausdehnt. Um es genau zu sagen sogar bis in den zweiten Stock hinauf… Ich weiß nicht, ob es wirklich so gut ist weiter zu gehen und sich den Rest anzusehen. Doch egal wie es jetzt wohl weiter gehen mag, das Gefühl, welches sich die ganze Zeit immer mehr in meinem Körper ausgebreitet hat, kann ich jetzt endlich benennen. Es ist Trauer… Eine richtig tiefe Traurigkeit, bei der ich einfach nicht weiß woher sie kommt.
 

„Wir sollten weiter“, sagt er und richtet sich nun zum ersten mal, seitdem wir das Gebäude betreten haben, mir zu.

„Woher weißt du das?“, entkommt mir die Frage, bevor mir überhaupt selber bewusst ist, dass ich sie stellen wollte. „Diese Details über das Haus und alles…“

„Recherche“, ist seine schlichte Antwort, mit der er an mir vorbei geht und den Weg zurück einschlägt. Wortlos beginne ich wieder damit ihm zu folgen.
 

Schweigend gehen wir deswegen den Gang wieder zurück, über den wir hergekommen sind. Ich versuche dabei auch weitestgehend alles um mich herum zu ignorieren. Auch wenn das nicht wirklich leicht ist, da mir die Umgebung allein schon immer wieder Schauer über den Rücken jagt. Es ist schlimm… Jedes knacksen der Dielen oder jedes Pfeifen des Windes klingt wie ein Geräusch welches von irgendetwas übernatürlichen ausgelöst wird. Zum Glück glaube ich nicht wirklich an Geister… Glaub ich… Hoff ich…
 

„Da vorn“, sagt Sasuke und ich zucke unwillkürlich zusammen. Mit seinen plötzlichen Äußerungen kann der Junge es echt schaffen, dass einem noch einmal das Herz stehen bleibt!

„Was?“, frage ich dadurch, ziemlich aus der Rolle gefallen, noch einmal nach. Skeptisch fährt sein Blick dadurch über meinen Körper, sodass ich das Gefühl habe, er scannt jeden Muskel und jede Faser um auch das kleinste bisschen Angst in mir zu entdecken.

„Bei der Tür dort… Da war einmal das Wohnzimmer gewesen“, erklärt er dennoch in genau der gleichen ruhigen Tonlage, wie auch schon zuvor. Er lässt keinen dummen Kommentar über mein Verhalten fallen, wofür ich ihm auch wirklich dankbar bin. Allerdings verwundert es mich schon ein wenig, dass dort das Wohnzimmer sein soll. Ich dachte es wäre generell Garten, der sich über die Mitte des Hauses zieht. Die Shoji haben da eigentlich drauf hingedeutet. Allerdings erklärt es auch warum die Türen vorne weniger eingefallen und verrottet sind, durch Witterung oder äußeren Einflüssen, wie die die in Richtung Küche führen.
 

„Möchtest du dort hinein?“, frage ich vorsichtig. Lange ist sein Blick auf die Stelle gerichtet, ehe er schließlich den Kopf schüttelt. Eine kleine, für viele wahrscheinlich kaum wahrnehmbare, Bewegung. Ich glaube fast… Sasuke ist ein Mensch der sich sehr schwer damit tut sich durch Worte auszudrücken. Allerdings sind seine Bewegungen teilweise auch schon sehr schwer wahrzunehmen. Was in mir schon die Frage aufkeimen lässt, ob er in der Vergangenheit überhaupt schon mal jemand war der gut darin war sich auszudrücken? Wie er wohl war bevor er diese Narben bekommen hat?

„Wollen wir dann weiter? Oder möchtest du abbrechen?“, wieder sind es Fragen die sich ganz allein auf mich beziehen. Die ich kaum bemerken würde, wenn ich nicht so aufmerksam ihm gegenüber wäre.

„Möchtest du denn weiter?“, stelle ich nun die Gegenfrage. Denn irgendwie habe ich das Gefühl… Das es für ihn um mehr geht, wie nur eine Mutprobe. Doch anstelle zu antworten setzt er einfach den Weg fort. Vorbei an den kleinen Eingangsbereich, den wir schon einmal passiert hatten, und vorbei an der eingefallenen Tür, die zum Wohnzimmer führt. Den Flur entlang… Im Gegensatz zum Gartendurchgang sind hier ausschließlich feste Holzwände. Anscheinend wollte man schon dafür gesorgt haben, dass sowohl im Sommer wie auch im Winter angenehme Temperaturen im Haus herrschen.
 

Der Flur führt einmal um das Wohnzimmer herum. Wie wir diesen Weg endlich zurück gelegt haben ist das erste was wir sehen weitere eingestürzte Shoji. Die eine, auf der rechten Seite, ist wahrscheinlich ein verkürzter Durchgang zur Treppe. Fragend richte ich mich Sasuke zu.

„Ja… Es ist ein Durchgang. Die andere Tür führt ins Badezimmer. Allerdings würde ich es lieber vermeiden dort hinein zu gehen.“ Verstehend verziehe ich das Gesicht. Ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust mich dem Gestank vermodernder Leitungen und ähnlichem auszusetzen. Lieber stehe ich dann dazu und sage, dass ich dort nicht hineingegangen bin.

„Also dann die Treppe rauf“, stelle ich fest.
 

Die Stufen sind zwar etwas Morsch und stöhnen unter jedem Schritt, halten aber dennoch unserem Gewicht stand. Worüber ich ehrlich erleichtert bin. Ich habe es ehrlich gesagt nicht so gern, wenn man mich irgendwo wieder heraus ziehen muss. Das eine mal im Winter, wo ich im Eis eingebrochen war und mein Vater mich herausgezogen hat, war schlimm genug. Ich weiß noch, dass Mum tierisch wütend war, weil sie sich Sorgen gemacht hatte. Aber das ist jetzt uninteressant…
 

„Du?“, frage ich, unsicher darüber seine Aufmerksamkeit zu haben, da er sich weder zu mir herum dreht oder stehen bleibt. „Wie viele Räume gibt es oben noch?“ Allzu viel kann es nicht sein, wenn man die Größe des Gartens mit bedenkt.

„Drei Zimmer. Aber eines können wir nicht betreten“, erklärt er nur ruhig.
 

Noch einmal ertönt ein lautes knacksen unter meinen Füßen und ich zucke zusammen. Bemühe mich dabei keinen Laut von mir zu geben. Dennoch kann ich nicht verhindern das mein Körper beschließt an der Stelle stehen zu bleiben. Fast so… Als wäre es eine Warnung…

„Was ist?“, reißt mich erneut die Fragende Stimme des Usamis aus meinen Gedanken. Oder eher gesagt… Aus der spannenden Beschäftigung meine Beine zu betrachten, wie sie mir den Dienst verweigern.

„Wir müssen hier raus…“, murmel ich. Mehr zu mir selber, wie zu ihm. Immer und immer wieder. Wir dürfen nicht weiter gehen! Wenn wir weiter gehen dann-

„Es ist okay:“ Eine Hand umfasst meine Schulter. Diese Berührung sorgt dafür, dass ich meinem Mantra entkommen und endlich in die schwarzen Augen schauen kann, die mich besorgt mustern. „Es ist okay… wenn du Angst hast. Wir können auch zurück gehen.“

„Aber ich-“

„Wirklich… Du musst das hier nicht tun, nur weil ich die restlichen Zimmer noch sehen möchte.“

„Darum geht es doch gar nicht!“, sage ich nun und muss kräftig Luft holen. Ich kann es selber kaum glauben. Aber dieser eine Satz hat mich eine Menge Kraft gekostet. Soviel… Das ich nicht weiß wie ich mich genau ausdrücken soll, um mich klar zu vermitteln.
 

„Was ist los?“, fragt er nun. Dieses mal aber deutlich skeptischer.

„Es geht um dich“, sage ich und habe für einen Augenblick das Gefühl, dass er erschrocken wirkt. „Sie planen einen Streich! Kiba hat es mir gesagt…“ Beschämt wende ich meinen Blick ab. „Ich wollte dir das schon viel früher sagen…“
 

Kennt jemand solche Momente?
 

Momente, wenn man glaubt das die Zeit still steht?

Momente, wenn man merkt das etwas zerbricht?

Momente, wenn alles irgendwie seine Bedeutung verliert?
 

Solch einen erlebe ich grade. Und er löst ihn aus…

Diese dunklen Augen die dabei sind mein innerstes zu durchbohren.

Sie strahlen eine solch deutliche Kälte aus, dass es mir eiskalt den Rücken herunter läuft. Und trotzdem… trotzdem sehe ich keinen Funken darin, der mir die Schuld an alldem gibt.
 

„Ich konnte es mir denken…“, sagt er lediglich.

„Aber warum machst du dann dabei mit, wenn du weißt was sie vorhaben?!“ Ich muss mich zurückhalten nicht zu schreien. Es macht mich verrückt. Ich verstehe diesen Jungen nicht. Sein Handeln entzieht sich mir jeder bekannter Logik. Wie kann man nur so freiwillig in eine Falle laufen?

„Das habe ich dir doch bereits gesagt…“ Verwirrt suche ich nach der Antwort in meinem Gedächtnis, die er meint mir bereits gegeben zu haben. „Ich habe gesagt, dass ich es mit eigenen Augen sehen wollte. Deswegen bin ich hier. Und dafür nehme ich auch gerne das kindische Verhalten unserer Mitschüler in Kauf. Zumindest warst du so ehrlich und hast die Wahrheit gesagt.“
 

Damit scheint für ihn das Gespräch beendet. Denn er dreht sich um und lässt mich stehen. Überlässt es anscheinend mir, ob ich weiter machen möchte oder nicht. Und wenn ich ehrlich bin… Wir sind zusammen so weit gekommen. Warum also jetzt auf den letzten paar Metern noch das Handtuch werfen? Ich glaube schon das wir zusammen den Rest auch noch durchstehen können.

Hektisch, fast schon zu schnell für meine eigene Wahrnehmung, renne ich daher die letzten paar Stufen noch hinauf und stehe wieder neben Sasuke. Schon fast abschätzend betrachtet er mich und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast behaupten das er mich anlächelt. Zumindest kann er nicht abstreiten das er nicht froh ist, dass ich die Sache mit ihm bis zum Ende hin durchstehe!
 

„Also dann… Zwei Zimmer noch! Welches nehmen wir uns als erstes vor?“ Im Gegensatz zu unten, sehen die Türen hier oben weitaus weniger angegriffen aus. Sogar die Fenster des Flures sind noch einigermaßen gut intakt auf dieser Seite. Wobei es auf der anderen schon wieder ganz anders aussieht. Man merkt das gegenüber das Feuer sehr stark gewütet hatte. Der Flur ist verwüstet, das Holz schwarz verfärbt und der Boden wahrscheinlich eingestürzt. Von daher ist ein betreten unmöglich… Das hat Sasuke also gemeint…
 

„Das hintere…“
 

Erschrocken schaue ich zu ihm. Doch dieses mal nicht weil er etwas gesagt hat. Nein… Es liegt daran wie er es gesagt hat…

Trauer… In seiner Stimme lag eindeutig die blanke Traurigkeit. So sehr… Das ich für eine Sekunde lang das Atmen vergessen habe. Warum ist er so betroffen?
 

Schweigend geht er an der ersten Tür vorbei.

Beachtet mich nicht und dreht sich auch nicht um, um nach mir zu schauen.

Jetzt liegt es an mir… Wenn ich etwas erfahren will, dann nur jetzt.

Das sagt mir mein Gefühl… Das er einzig und allein in dieser Situation mit mir reden würde. Wo er angegriffen und verwundbar ist. Aber… Will ich das so zwingend wissen, dass ich seine Verletzung nutze um etwas aus eigenen Interesse über jemanden herauszubekommen? Wäre ich damit nicht genauso wie die anderen?
 

Ich folge einfach, wie Sasuke seine Hand auf die Shoji legt, die definitiv noch intakt ist und funktioniert, um sie zu öffnen.

Verwundert schaut er in den Raum, woraufhin ich schnell zu ihm renne um ebenfalls hinein zu gucken.
 

Kibas entsetzter Blick ruht dabei mehr oder weniger auf uns.

Mehr auf Sasuke, wie auf mich. Was mich zweifelnd nach Hinata Ausschau halten lässt. Diese jedoch wendet sofort ihren Blick ab, wie er den meinen kreuzt. Okay… Das ist sehr seltsam.

„Was ist los?“, frage ich und trete an Sasuke vorbei in den Raum.

„Bleib bloß weg von mir!“, schreit Kiba auf einmal und ich bleibe erschrocken stehen.

Was zum Henker ist jetzt kaputt gegangen?!
 

„Was hast du denn auf einmal?!“

„Das fragst du noch? Warum hast du mich angelogen?!“ Verwirrt schaue ich ihn an. Verstehe nicht was er meint. Worin soll ich ihn angelogen haben? Wegen der Sache mit Sasuke? Weil ich ihm gesagt habe was sie planen?

„Ich fand es halt nicht okay… Es ist nicht fair ihm gegenüber, wenn du ihm Streiche spielst, nur weil er mit Hinata befreundet ist!“, erwidere ich deswegen. Kiba hingegen scheinen meine Worte nur noch wütender zu machen. Ich hab ja geahnt, dass er nicht grad glücklich darüber sein wird, wenn ich mit der Wahrheit rausrücke. Aber das er gleich so sauer wird, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet.
 

„Darum geht es hier doch gar nicht mehr! Wieso hast du behauptet ihr würdet euch nicht kennen?“ Irritiert schaue ich zu Sasuke, der nur mit den Schultern zuckt. Gleichzeitig aber haben seine Augen einen warnenden Ausdruck. Was… soll das?

„Was redest du denn da? Ich kannte Sasuke nicht bevor er auf unsere Schule kam! Woher auch?“, stelle ich nun die Gegenfrage.
 

„Woher…?“ Kibas Stimme ist leise… Viel zu leise, bedenkt man mit welcher Lautstärke wir hier eben noch gestritten haben. Ich weiß nicht ob er mir glaubt. Aber es ist die Wahrheit. Woher sollte ich Usami kennen?
 

Hinatas Stimme ist es, die mich wieder zurück ins Geschehen befördert. Die ganze Zeit über hatte sie versucht mit ihrem Klammergriff etwas zu verbergen. Erst jetzt erkenne ich das kleine Buch, welches sich nun in Kibas Händen befindet. Es ist angelaufen und die einzelnen Seiten scheinen wellig zu sein. Wahrscheinlich ist es ein Wunder das es überhaupt noch hält. Doch woher haben sie das? Etwa…

„Ist das von der Familie die hier gewohnt hatte?“, frage ich. Doch bekomme keine Antwort.

„Das wird deinem Gedächtnis vielleicht etwas auf die Sprünge helfen!“, sagt der braunhaarige nur noch und wirft es in meine Richtung. Das Zimmer ist zwar nicht sehr groß, doch ich bin auch nicht besonders gut im fangen von Gegenständen. Weswegen das arme Ding auf dem Boden aufkommt.
 

Ich bücke mich, um es aufzuheben, doch eine blasse Hand kommt mir zuvor und zieht es mir vor der Nase weg.

„Es ist unwichtig!“, meint der Verursacher unseres Streites nun, weswegen ich mich verwirrt an ihn wende.

„Weswegen-“

„Weil es unwichtig ist! Das hat nichts zu bedeuten!“
 

Ich will Wiedersprechen. Doch der Lärm, der mit einmal von draußen zu uns hinein strömt nimmt jede Chance. Sirenen…

„Wir müssen raus hier!“, quiekt die junge Hyuuga ängstlich.

Und dann… Geht alles sehr schnell.
 

Kiba packt sie am Arm und zerrt sie hinter sich her. Im Gegensatz zu ihm, würde sie normalerweise niemals so ein Tempo erreichen. Sasuke und mir fällt es dagegen weniger schwer Schritt zu halten.

Die anderen sind bereits unten. Shikamaru, der anscheinend noch einmal hinauf rennen wollte, um uns zu warnen, macht auf dem Absatz kehrt, wie er uns sieht.
 

Im Moment treibt uns alle nur die Angst.

Die Angst davor erwischt zu werden.
 

Immerhin haben wir hier ein gesperrtes Grundstück betreten und könnten somit alle einen fetten Eintrag in der Jugendstrafakte für Hausfriedensbruch kassieren. Aber wie es aussieht… Kommen wir da nicht drum herum. Jedenfalls denke ich das, wie eine kräftige Hand mich am Oberarm packt und dafür sorgt das ich stehen bleibe.


 


 

Oh Gott... Es tut mir schrecklich leid, dass ich hier jetzt so lange nicht geupdatet habe. Die Story steht mittlerweile schon bei Kapitel fünf auf FanFiktion.de und hier habe ich es einfach total verplant. Entschuldigt bitte u_u

Ich kann jedenfalls sagen, dass es hier jetzt richtig los geht. Die ersten beiden Kapitel fühlen sich für mich schon fast wie eine Einleitung an. Von daher bin ich froh darüber hinweg zu sein. Ich werde schauen, dass ich in Zukunft versuche Zeitgleich mit FanFiktion.de zu updaten.
 

Chapter Four ~ Something Has Changed ~

Chapter Four ~ Something Has Changed ~
 

Irgendwie hatte ich mit allem gerechnet. Nur nicht damit einmal mit dem viertel meiner Klasse, mit dem ich normalerweise nicht wirklich viel außerhalb der Schule zu tun habe, auf dem Polizeirevier zu landen. Dazu noch mitten in der Nacht und mit Beschuldigungen die ich nicht einmal wiederlegen kann. Denn Fakt ist nun einmal… Wir haben Hausfriedensbruch begangen…
 

Wem auch immer dieses alte Haus gehört haben mag…
 

Neben mir sitzt Sakura, die sich immer wieder ängstlich umschaut. Wahrscheinlich hält sie besorgt Ausschau nach ihren Eltern. Kann ich ihr ehrlich gesagt nicht verübeln. Auch ich fürchte mich vor dem Moment wo meine Mutter hier eintreffen wird… Und ihr Donnerwetter wird wahrscheinlich das aller anderen mit Leichtigkeit übertreffen. Dafür kenne ich meine Mutter einfach zu gut. Normalerweise habe ich ja wenigstens meinen Vater noch auf meiner Seite, der mich oft in Schutz nimmt und für mich mit Prügel bezieht. Aber in so einer Situation wird er das mit Sicherheit nicht tun. Das hier… Das hab ich ganz allein zu verschulden. Es war meine Entscheidung und ich werde sie ihnen erklären. Sie werden es verstehen. Denn sie sind meine Eltern.
 

Es vergeht zuerst eine Stunde… Dann noch eine… Schließlich sind drei Stunden vergangen, in denen wir nun hier sitzen und die Leute kommen und gehen. Alle, bis auf Neji, Sasuke und ich, sind abgeholt worden. Und das nicht immer grad leise, wenn ich das einmal sagen darf.

Sakuras Mutter war außer sich. So sehr, dass sogar der Beamte einen Schritt zurück getreten ist. Inos Vater schien mir hingegen einfach nur krank vor Sorge gewesen zu sein. Denn er hat lediglich seine Tochter in den Arm genommen und sie gebeten mit ihm nach Hause zu gehen. Kibas Schwester hat keinen wirklichen Aufstand gemacht, war aber sichtlich nicht erfreut ihren Bruder von der Polizeiwache abholen zu müssen. Verständlich…
 

Hinata wurde von Neji gebeten, als erstes zu gehen. Ihr Vater, welcher Nejis Onkel ist, wollte beide eigentlich sofort mitnehmen, wie er ankam. Aber Neji bestand darauf noch eine Weile bei uns bleiben zu dürfen. Ich verstehe zwar nicht ganz wieso… Aber ich hinterfrage es auch nicht. Bin einfach nur froh in einem solchen Augenblick nicht allein sein zu müssen. Das fände ich nämlich wirklich schlimm… Jetzt allein zu sein…
 

Irgendwie kann ich nicht anders und richte meinen Blick auf Sasuke. Schon die ganze Zeit frage ich mich, wer wird ihn wohl abholen? Seine Eltern? Vielleicht Geschwister? Wieder einmal fällt mir auf wie wenig wir eigentlich von ihm wissen.

Unweigerlich wandert mein Blick zu dem Buch, welches der schwarzhaarige die ganze Zeit über fest umklammert hat. Ich glaube… Nicht einmal ein Presslufthammer könnte es ihm entreißen. Aber vielleicht…
 

„Warum darf ich nicht sehen was in dem Buch steht?“, frage ich neugierig nach und wende meinen Blick keine Sekunde von seinem Gesicht ab. Ich weiß, dass ihn das stört. Doch trotzdem versucht er es zu ignorieren. Genauso wie er meine Frage ignoriert. Nun… Zwingen, es mir zu sagen, kann ich und will ich ihn auch nicht.
 

„NARUTO!“, hallt ein Schrei durch, wahrscheinlich, das gesamte Gebäude und sorgt dafür das sich mir auf der Stelle der Magen umdreht. Es gibt nur einen Menschen auf der ganzen weiten Welt, der über ein solches Organ verfügt, und genau diese Person drängt sich grad an den Polizisten vorbei. Mir rutscht das Herz in die Hose, wie ich die roten Haare meiner Mutter erkenne, die ihr so ziemlich in alle Richtungen abstehen. Anscheinend ist sie sehr überstürzt aufgebrochen. Keine wirklich guten Überlebenschancen für mich! Obwohl ich eigentlich bis vor wenigen Minuten noch die Hoffnung hatte, dass es schon nicht so schlimm werden wird. Nun… So kann man sich täuschen.
 

Aus den Augenwinkeln heraus sehe ich wie auch Neji zusammenzuckt, wie er die Stimme meiner Mutter vernimmt. Tja… Damit hat er anscheinend nicht gerechnet. Der einzige, von uns dreien, der sich kein Stück davon stören lässt, ist Sasuke. Aber das war auch irgendwie nicht anders zu erwarten. Immerhin hat er, seitdem wir hier sind, nicht einmal den Ausdruck in seinem Gesicht geändert, geschweige denn auch nur ein Wort mit uns gewechselt.

Doch kann ich mich nicht weiter ihm widmen. Vielmehr heißt es jetzt den roten Tornado beruhigen, der sich bedrohlich vor uns aufgebaut hat. „Was glaubst du eigentlich wie spät es ist und was wir uns für Sorgen gemacht haben, wie wir nach Hause kamen, du warst nicht da und auf dem Anrufbeantworter war eine Nachricht von der Polizei! Dein Vater und ich wir waren krank vor Sor-“
 

„Itachi?“ Die verwirrte Stimme meines Vaters lässt sie inne halten und sowohl die wütende Rothaarige und mich ihn verwundert anblicken. Ich habe bis eben nicht einmal bemerkt das er hier ist. Und jetzt, wo ich seinen entsetzten Blick sehe, kann ich meinen Augen kaum glauben. Doch es bin nicht ich, dem dieser Blick gilt, sondern dem Schwarzhaarigen neben mir, der fragend meinen Vater entgegen blickt.

„Sie verwechseln mich“, sagt er lediglich und richtet seinen Blick genauso schnell wieder ab. Für ihn ist die Sache damit anscheinend gegessen.

„Ja… Das stimmt. Itachi müsste viel älter sein. Entschuldige. Du bist-“

„Ich kenne sie nicht. Also lassen sie mich bitte in Ruhe.“ Entsetzt betrachtet mein Vater den jungendlichen vor sich. Anscheinend will er nicht glauben was er da hört. Und ich kann nicht anders als mich darüber wundern und zu fragen, wer dieser Itachi sein soll. Echt jetzt… Ich habe diesen Namen noch nie gehört. Doch im Moment traue ich mich auch nicht wirklich nachzufragen. Nicht wo Sasuke wieder so abweisend ist. Vielleicht… Aber auch wirklich nur vielleicht, können sie es mir erklären.
 

Stumm steht der schwarzhaarige auf und geht an ihm vorbei, auf den Beamten zu. Ich kann leider nicht verstehen was sie sagen. Doch kurz darauf wird er nach draußen begleitet.
 


 


 

Mittlerweile ist eine Woche vergangen, seit unserem kleinen Abenteuer.

Meine Eltern haben sich Urlaub genommen und mir Hausarrest aufgebrummt. Damit sie ein Augen auf mich haben können. Ich werde zur Schule gebracht und auch geholt, was ich echt nervig finde.
 

Aber was noch viel nerviger ist, ist die Tatsache das Sasuke und auch die beiden Hyuugas mir aus dem Weg gehen und es vermeiden mit mir zu sprechen. Sie verweigern mir die Antworten auf meine Fragen…
 

Ich habe lange mit dieser Entscheidung gerungen. Doch im Endeffekt bleibt mir einfach nichts anderes mehr übrig. Ich muss zu Kiba… Er hat gesehen was in dem Buch war. Und genau das ist der Grund, warum ich nun hier stehe und darauf warte, dass er auftaucht. So unauffällig wie möglich habe ich versucht ihm mitzuteilen sich hier mit mir zu treffen. Auf dem Dach der Schule. Dass das riesen Ärger gibt, wenn herauskommt das wir dafür den Unterricht schwänzen, muss ich nicht erwähnen.
 

„Warum?“, fragt eine Stimme wie aus dem nichts, die ich als Kibas wiedererkenne, ohne mich ihm zuwenden zu müssen.

„Ich will Antworten…“, sage ich leise. „Und du hast gesehen was in dem Buch war. Ich will es wissen…“

Schritte ertönen und ich merke wie sich ein warmer Körper neben mir niederlässt. Ein seufzen ertönt und ich muss auch nicht nachfragen warum. Wahrscheinlich hat er mittlerweile selber begriffen dass ich ihn nicht angelogen habe. Das ich wirklich keine Ahnung hatte, wovon er gesprochen hatte.
 

„Darf ich dir zuerst eine Frage stellen?“ Seine Augen scheinen meine zu durchbohren. Ich nicke. Wie könnte ich ihm das verwehren, wenn ich doch so viel mehr von ihm verlange, mir zu sagen. „Kennst du den Usami wirklich nicht irgendwie von früher?“ Irgendwie habe ich damit gerechnet, weswegen ich auch nicht zögere diese zu verneinen. Lange mustert er mich, bevor er erneut aufseufzt und meint: „Irgendwie habe ich mit dieser Antwort gerechnet.“
 

Ich komme nicht dazu irgendwas darauf zu erwidern. Sein Blick lässt es nicht zu. „Erst mal sollte ich mich wohl bei dir entschuldigen…“, meint er leise aber ehrlich. Das sehe ich in seinen Augen. „Hinata meinte, dass du wirklich nichts dafür kannst und wirklich keine Ahnung hast. Aber ich wollte es noch einmal von dir hören.“ Verwundert ziehe ich eine Braue nach oben. Hinata hat ihn also dazu gebracht mir zu glauben? „Es ist so… Nachdem ich über dich geschimpft habe hat sie dich in Schutz genommen. Ich habe sie gefragt was das alles zu bedeuten hat, aber dazu hat sie mir leider keine Erklärung gegeben. Es ginge mich nichts an und als ich mit dem Argument kam das wir doch eigentlich befreundet sind, meinte sie nur es würde alles komplizierter machen, wenn ich auch noch davon wüsste.“
 

Ist das der Grund warum mich nun Hinata und Neji meiden? Weil sie nicht wollen das sich eine Situation verschlimmert? Und wenn ja, warum sollte sie sich deswegen eigentlich verschlimmern?

„Du wolltest wissen was das für ein Buch war… Es war eine Art Bildertagebuch. Die Schrift zu den Fotos war leider zu sehr verwischt und verblichen, sodass man nichts lesen konnte. Aber viele Bilder sahen noch gut aus und waren fast unbeschädigt. Nun… Auf einem Bild, welches ich gesehen habe, waren drei Kinder abgebildet. Einer davon hatte schwarze Haare und sah dem Usami verdammt ähnlich. Deswegen bin ich natürlich auch sofort davon ausgegangen das er es sein könnte. Die anderen beiden waren blond, hatten jeweils beide Narben im Gesicht und sahen sich auch sonst zum verwechseln ähnlich. Das einzige was unterschiedlich war… Waren die Augen. Der eine hatte blaue und der andere rote…“
 

Ich spüre das mein Mund offen steht, bereit dazu ist etwas zu sagen. Sich zu rechtfertigen. Doch kein Ton kommt über meine Lippen. Kann ich den Worten doch einfach keinen Glauben schenken. „Das muss ein Irrtum sein…“ Meine Stimme ist nicht lauter wie ein Hauch, wie ich es endlich schaffe mich dazu zu äußern. Doch Kiba zerstreut meine Hoffnung sofort wieder, indem er den Kopf schüttelt.

„Ich weiß was ich gesehen habe. Und ich war sauer in dem Moment, da ich einfach nur dachte das du mich belogen hättest. Doch gleichzeitig hab ich mich gefragt, warum du das hättest tun sollen… Es ergab irgendwie alles auf einmal keinen Sinn und ich hatte auch nicht mehr die Chance eventuell eins und eins zusammen zu zählen, da ihr dann mit einmal auch schon in der Tür standet.“
 

Es erklärt so einiges. Sasuke verheimlicht etwas. Und die Hyuugas wissen es. Doch wie Kiba schon sagte, können wir von ihnen wohl keine Antworten erwarten.

„Mein Vater war entsetzt wie er Sasuke auf gesehen hat. An dem Abend wo wir bei der Polizei waren. Aber er hatte ihn Itachi genannt“, sage ich nun. „Ich weiß nicht was das zu bedeuten hat… Sasuke hatte sofort alles abgestritten. Ihm gesagt das sie sich nicht kennen würden.“

„Du meinst deine Eltern könnten vielleicht mehr wissen, wie sie zugeben wollen?“ Ich nicke nur, auf seine Frage hin. „Dann sollten wir vielleicht damit anfangen sie zu konfrontieren.“

„Sie werden nichts sagen. Nicht wenn ich sie nicht mit der Nase direkt darauf stoße“, wiederlege ich sofort. Immerhin sind sie meine Eltern. Und ich sollte schließlich am besten wissen, wie sie ticken.

„Dann lass uns dafür sorgen, dass sie einfach keine andere Wahl haben!“
 


 


 

Kiba und ich hatten bisher mehr wie Glück, dass die Schule unsere Familien noch nicht informiert hat, wegen unser fehlen im Unterricht. Gut… Es war auch bisher nur eine Stunde gewesen, aber das kann sich bekanntlich schnell ändern. Wie ich erfahren habe, hat auch seine Mutter ihm Hausarrest aufgebrummt. Doch im Gegensatz zu mir hat er noch die Freiheit der nicht ständigen Kontrolle. Denn genau deswegen sitzen wir nun in der öffentlichen Bibliothek und quälen uns durch die ganzen alten Zeitungsartikel durch. Die Frau am Empfang hat zwar sehr skeptisch geschaut, wie wir auf einmal vor ihr standen und danach gefragt haben. Als wir aber meinten es ginge dabei um ein Geschichtsprojekt über unsere Stadt war sie einverstanden. Vielleicht denkt sie wir haben eine Freistunde die wir dafür nutzen wollen… Im Grunde ist das auch unwichtig, solange sie nicht die Schule informiert. Ich denke aber nicht das sie das tun wird, war sie doch viel zu sehr damit beschäftigt in ihrem Klatschblatt zu lesen.
 

„Der Brand war vor ungefähr elf Jahren…“, meint Kiba nun und zieht einen der vielen Hefter aus dem Regal hervor. Um ehrlich zu sein bin ich sehr fasziniert davon, wie gut hier alles geordnet ist. Das erspart uns einiges an Arbeit und vor allem auch an Zeit. Immerhin haben wir diese nicht unbegrenzt zur Verfügung. Denn wenn ich heute Nachmittag nach dem Unterricht nicht pünktlich vor der Schule warte, habe ich ein sehr großes Problem.

„Weißt du ungefähr den Monat?“, frage ich, doch erhalte nur ein Kopfschütteln zur Antwort. Das heißt für uns also blind drauf los suchen.
 

Mittlerweile haben wir gefühlte Tausend Artikel durch. Und wenn ich ehrlich bin war nicht einer davon wirklich aufschlussreich. Es wird viel über die Familie berichtet, die dort gewohnt hatte. Ihr Name war Uchiha. Sie waren sehr einflussreiche Leute hier in Konoha und haben eng mit der Hyuuga Familie zusammen gearbeitet. Offenbar hatten sie sehr viel in der Wirtschaft und auch in der Börse am Laufen, sodass sie nicht grade arm waren. Es waren auch sehr viele Bilder dabei, über das Oberhaupt Fugaku und seine Frau Mikoto. Auch haben wir herausgefunden das es wohl zwei potenzielle Erben des Unternehmens geben solle. Doch leider gab es von den beiden Kindern des Ehepaares bisher kein einziges Bild. Ich nehme an die Familie hatte dafür gesorgt, dass es so bleibt um die beiden vor der Presse zu schützen.
 

„Hier steht etwas zum Brand!“, ruft der Inuzuka auf einmal aus, weswegen wir sofort einen warnenden Blick zugeworfen bekommen. Entschuldigend schaue ich die Frau an die grade dabei ist ein paar Bücher einzuräumen, bevor ich mich Kiba zuwende, der schon eifrig am lesen ist.

„Was genau steht drin?“, frage ich neugierig.

„Nicht viel… Nur das die Eltern sofort tot waren, da die Gasleitung, die für den Brand verantwortlich war, sich im Zimmer unter ihrem Schlafzimmer befunden hat. Was mit den Kindern passiert ist wird mit keinem Wort erwähnt…“ Enttäuscht seufze ich auf. Irgendwie hatte ich das schon fast vermutet. Wenn sie die beiden die ganze Zeit über schon aus den Angelegenheiten der Presse heraus gehalten haben, dann wird mit Sicherheit auch danach für gesorgt wurden sein. Wer weiß… Vielleicht haben dort auch die Hyuugas ihre Hand mit im Spiel gehabt. Zuzutrauen wäre es ihnen, immerhin schweigen sich Neji und Hinata ja auch tot darüber.
 

Die Arme verschränkend lehnt sich der braunhaarige in seinem Stuhl zurück. Ich kann deutlich erkennen wie in seinem Kopf die Zahnräder am arbeiten sind. „Es ist nur eine Vermutung… Aber anhand des Fotoalbums, welches wir gefunden haben, würde ich vermuten das Sasuke der Sohn der beiden Uchihas ist.“ Ich nicke, bestätigend auf seine These hin. Genau das selbe habe ich mir auch schon gedacht. Wenn er wirklich recht hat und es Sasuke auf dem Bild war, welches er gesehen hat, würde das vieles erklären. Wahrscheinlich sind die beiden untergetaucht, einfach um dem ganzen Trubel zu entkommen. Es würde auch erklären warum Sasuke einfach so viel weiß, über das was im Haus geschehen ist.
 

„Er meinte zu mir, dass er es mit eigenen Augen sehen wollte“, entkommt es mir. Kibas Blick richtet sich darauf fragend auf mich. „Als wir im Haus waren. Jetzt sei nicht sauer, okay? Aber mir kam es grad recht, dass ich mit ihm in einer Gruppe war. Ich wollte ihn warnen, dass ihr einen Streich plant. Aber er meinte es sei ihm egal, denn er wollte selber das Haus sehen.“

Nachdenklich nickt der Inuzuka. „Es wiederlegt zumindest meine Vermutung nicht.“
 


 


 

Unsicher stehe ich in meinem Zimmer, mit den nun mittlerweile ausgedruckten Fotografien in der Hand, die wir von den einzelnen Artikeln gemacht haben. Meine einzigen Beweise, die ich habe und mit denen ich meine Eltern nun konfrontieren muss. Tief atme ich durch, bevor ich meine Tür öffne und mir der Geruch des Spezial Currys meiner Mutter in die Nase strömt. Das Wasser läuft mir im Munde zusammen, bei der Vorstellung es nachher genießen zu dürfen. Zwar ist es trotz allem nicht so gut wie Ramen, aber es kommt nahe heran und lässt mich nur wohlig aufseufzen.
 

Schnell schüttele ich den Kopf, um mit den Gedanke wieder auf mein Vorhaben zurück zu kommen. Ich darf mich jetzt nicht ablenken lassen. Eilig renne ich dadurch die Stufen hinunter, direkt hinein in die Küche, wo sich der Blick meines Vaters nur fragend auf mich richtet.

„Das Essen dauert noch eine Weile“, meint er nur und ich nicke. Dennoch scheinen ihm die Zettel, die ich in der Hand habe, nicht zu entgehen. „Gab es Ärger in der Schule?“, kommt deswegen sofort die Frage, die ich natürlich verneine. Wenn sie jetzt noch nichts davon erfahren haben, dass ich geschwänzt habe, dann ist es umso besser.
 

„Ich muss mit euch sprechen…“, sage ich leise, aber deutlich genug, dass nun auch meine Mutter sich von ihrem Herd abwendet und mich anschaut.

„Was gibt es denn Schatz?“, fragt sie und ihr Blick wirkt sofort besorgt.

„Es geht um etwas was ich vergessen habe…“, meine ich ruhig. Sofort schauen sich meine Eltern an, bevor meine Mutter schließt vom Essen abzulassen und sich zu meinen Vater zu setzen. Ich tue es ihnen gleich und setze mich ihnen Gegenüber an unseren Esstisch.
 

„Seit nicht sauer… Aber ich war heute nicht in der Schule, sondern mit Kiba in der Bibliothek. Und wir haben da einiges herausgefunden, über das Haus und auch die Familie die da drin gewohnt hatte“, erzähle ich und vermeide es die beiden anzuschauen. Die Blätter, die ich immer noch in den Händen halte, sind mittlerweile schon etwas zerknüllt. Dadurch das sie unter meiner Nervosität leiden müssen. Daher lege ich sie auf den Tisch und schiebe sie meinem Vater hin.

Zögernd nimmt er sie entgegen. Dennoch kann ich in seinen Augen keine Regung entdecken, wie er sie durchschaut.
 

„Wie viel weißt du?“, fragt er ruhig, nachdem er jedes einzelne Blatt durchgesehen hat.

„Alles was dort steht und… Es ist etwas passiert wie wir in dem Haus waren“, antworte ich ruhig und beginne ihnen alles Stück für Stück zu schildern. Alles was ich ihnen vorher verschwiegen habe. Sasukes Verhalten, seine Antworten, seine Erklärungen, die er mir im Haus gegeben hat. Und dann schließlich auch von dem Ereignis mit dem Album. Denn nur wenn sie jetzt alles wissen, kann ich auch davon ausgehen, dass sie mir mit der gleichen Ehrlichkeit entgegen kommen.
 

„Ich hatte befürchtet, dass du eines Tages Fragen stellen würdest“, meint mein Vater nun. Er wirkt ruhig… Genauso wie meine Mutter. Doch mir entgeht nicht, dass sie die ganze Zeit mit ihrem Fuß auf und ab wippt. Das macht sie nur wenn sie nervös ist. Und anscheinend ist sie das in diesem Moment sehr. Ansonsten hätte man nicht das Gefühl, das sich der ganze Tisch unter ihr bewegen würde. „Es bringt wohl nichts mehr, noch länger ein Geheimnis draus zu machen.“

„Schatz…“, erklingt nun ihre Stimme. „Du musst uns glauben, wenn wir dir sagen, dass wir selber Überrascht waren Sasuke zu sehen. Wir hatten keine Ahnung das er und Itachi wieder in Konoha sind. Die beiden sind damals, nach dem Feuer, untergetaucht.“

„In der Öffentlichkeit wurde immer von einem Unfall berichtet. Doch die Hyuugas sind davon ausgegangen, dass es sich um einen Anschlag gehandelt hatte. Daher haben sie dafür gesorgt das die beiden ein neues Leben und eine neue Identität bekamen.“
 

Wow… Das… Haut mich um. Ich habe zwar damit gerechnet, dass die beiden Kinder der Uchiha ihren Namen geändert haben, da man über sie einfach nichts weiter herausgefunden hat. Aber das es sogar soweit ging das die beiden untertauchen mussten…

„Also sind die beiden immer noch in Gefahr?“, frage ich ruhig, doch innerlich zieht sich grade alles bei mir zusammen.

„Wir vermuten es. Schon allein wegen Sasukes Reaktion, von neulich Abend“, erklärt mein Vater, worauf ich nur nicke.
 

Ich habe noch so viele Fragen. Aber ich weiß nicht ob mein Kopf dazu in der Lage ist diese noch aufzunehmen. Einerseits möchte ich so gerne mehr über die beiden wissen, wie unser Verhältnis zueinander war, was mit dem anderen Jungen ist… Doch ich habe ja jetzt schon das Gefühl das mein Schädel kurz vor dem Explodieren ist.
 


 


 

Das Essen verlief sehr ruhig… Um ehrlich zu sein habe ich, nach diesem Gespräch, auch nicht wirklich etwas herunter bekommen. Es kommt mir grade alles etwas unwirklich vor. Denn egal wie sehr ich auch versuche mich an etwas zu erinnern… Es passiert nichts. Meine Eltern meinten es läge einfach nur daran das ich alles verdrängt habe. Aber kann es wirklich nur allein davon kommen? Von Verdrängung? Müssten dann nicht zumindest noch irgendwelche Bilder in meinem Kopf existieren und nicht nur diese gähnende Leere?
 

Während ich darüber nachdenke merke ich nur am Rande, wie das Kalte Wasser über meinen Rücken hinab läuft. Alles in mir rotiert und selbst wenn ich mich mit den Händen an den Fließen abstütze finde ich keinen Halt. Wie gern würde ich einfach die Zeit zurück drehen und alles betrachten, was ich gerne wissen möchte. Nur weiß ich auch, dass das leider nicht möglich ist und ich wohl nur noch Antworten bekommen werde, wenn ich die Beteiligten danach Frage.
 

Ein stechender Schmerz sorgt dafür das ich meine halb geschlossenen Augen panisch aufreiße. Mein Magen zieht sich zusammen und ich habe das Gefühl das mir jemand ein Messer in den Bauch rammt. Ein Schrei entkommt mir und keuchend falle ich auf die Knie. In meinem Kopf beginnt es sich noch mehr zu drehen und meine Sicht verschwimmt vollkommen.
 

Der Schmerz, der sich durch meine Haut bohrt erreicht nun auch meinen Kopf. Ein Druck breitet sich aus, sodass ich das Gefühl bekomme mich gleich übergeben zu müssen. Schnell nehme ich eine Hand von den Fließen und halte sie mir vor den Mund. Ein Glück bin ich immer noch in der Dusche. Dort kann die Schweinerei schneller beseitigt werden, wie wenn ich in meinem Bett liegen würde. Ein hoch auf die Fließen, denke ich Sarkastisch.
 

Langsam ebbt der Schmerz ab und wie durch einen Schleier nehme ich das laute Klopfen an der Badezimmertür wahr. Die Stimme meiner Mutter dringt zu mir durch. Sie klingt panisch. Die Wörter nehme ich dabei gar nicht wirklich wahr. Nur das sie es ist.

„Es ist alles in Ordnung…“, meine ich ruhig. Und trotz des Lärmes, den sie verursacht hatte, scheint sie sie wahrgenommen zu haben.

„Bist du sicher?“, kommt es von ihr gedämpft zurück. In Ihrer Stimme schwingt noch immer Sorge mit.

„Ja… Ich hab nur Magenkrämpfe… Machst du mir bitte Wasser warm für die Wärmflasche?“, frage ich und versuche dabei so ruhig wie möglich zu bleiben.

„Ist gut mein Schatz…“ Ihre Schritte entfernen sich und ich atme erleichtert auf.
 

Mein Blick ist immer noch verschwommen, aber schon wesentlich klarer. Auch das Gefühl der Übelkeit verschwindet langsam. Vorsichtig nehme ich die Hand, die ich auf meinen Mund gepresst hatte, nun wieder herunter und fahre damit langsam über meinen Bauch. Kurz stutze ich, wie ich eine mir unbekannte leichte Erhebung spüre und lasse meinen Blick nach unten wandern.
 

Ich habe keine Ahnung wie das möglich ist…

Oder ob ich es mir einbilde…

Ich weiß lediglich… Das dieses Symbol bis vor wenigen Minuten noch nicht meinen Bauch geziert hat. Eine Spirale die sich fast über den gesamten Bereich zieht. Ich schlucke und fahre vorsichtig weiter mit den Fingerspitzen darüber. Es brennt nicht… Es juckt nicht… Aber es ist da… Es ist da obwohl es nicht da sein dürfte! Und ich habe keine Ahnung… Warum…
 

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Hallo alle zusammen :D Dieses Mal habe ich dran gedacht! Die Updates werden jetzt, wie eigentlich sonst normalerweise auch, immer Wöchentlich erfolgen. Ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen des Kapitels.

Wenn ja würde ich mich freuen, wenn ihr es mich wissen lasst ^^

Ansonsten habe ich dieses mal nicht mehr wirklich was zu sagen und entlasse euch daher ohne viel BlaBla meinerseits XD

Habt eine schöne Woche und macht euch nicht mehr so viel Stress bezüglich vielleicht noch nicht gekaufter Weihnachtsgeschenke!

Yuki~
 

Chapter Five ~ The Missing Stundent ~

Chapter Five ~ The Missing Student ~
 

Müde halte ich mir eine Hand vor den Mund, während ich langsam den Weg zum Schulgebäude zurück lege.

Die Nacht war furchtbar... Ich habe kaum ein Auge zubekommen.
 

Nervös lege ich, schon fast automatisch, eine Hand auf meinen unteren Bauch. Wie oft habe ich das jetzt in der letzten Nacht getan? Irgendwann habe ich einfach aufgehört zu zählen… Es hatte ja doch keinen Sinn, eben weil es immer von ganz allein passiert ist.

Obwohl ich darauf, nachdem ich regelrecht aus dem Bad regelrecht geflüchtet war, zuerst versucht hatte die Ruhe zu bewahren und es auch ein wenig zu ignorieren gelang es mir nicht. Wie auch?! Immerhin taucht ja nicht jeden Tag einfach mal ein Symbol auf meinem Körper auf, welches einem Zeichen für ein Opferritual gleich kommt!
 

Woher ich auf den Gedanken komme, dass es Ähnlichkeit mit einem Opfersiegel hat? Nachdem ich die halbe Nacht schon wach gelegen hatte, hab ich einfach beschlossen ein wenig zu recherchieren. Im Internet kann man sich heutzutage ja wirklich über alles Informieren. Einen Vorteil den wir der älteren Generation wirklich inne haben. Hätte ich erst in eine Bibliothek gemusst und mich durch verschiedene große Schinken von alten Religionen quälen müssen, wäre ich innerlich komplett daneben gewesen. So ergab sich wenigstens der Vorteil darüber, dass ich mir einen ungefähren Einblick hatte einholen können.
 

Eigentlich ist das ja auch vollkommen egal. Die Tatsache ist einfach das es da ist und anscheinend auch nicht die Absicht besitzt so schnell wieder zu verschwinden.

Und ich will einfach nur wissen warum?!
 

Warum muss sowas ausgerechnet mir passieren?!Es ist ja nicht so dass mein Schädel schon genug strapaziert wird, mit dem was hier im Moment alles um mich herum passiert. Diese ganzen Sachen die mir meine Eltern einfach mal so verheimlicht haben… Die Uchihas…

Sofort verknotet sich etwas in meinen inneren. Der Gedanke daran, dass Sasuke und sein älterer Bruder zu diesem Ort zurück gekehrt sind, obwohl sie vermutlich in Lebensgefahr schweben könnten, bereitet mir die meisten Sorgen. Ich kann mir nicht erklären warum sie ihre Sicherheit riskieren, wo sie doch schon so viel verloren haben. Denn trotz der Unterstützung der Hyuugas ist doch niemals wirklich dafür gesorgt das nicht doch etwas passieren könnte… Sie mögen mächtig sein, aber ihre Augen sind auch nicht überall…
 

Meine Gedanken stoppen, wie ich um eine Kurve gehe und ein paar Meter weiter Hinata entdecke. Natürlich…

Sowohl Hinata und Neji sind immer irgendwie in Sasukes Nähe. Er ist also dadurch irgendwie immer unter ständiger Beobachtung. Trotzdem ist es mir immer noch ein Rätsel warum Neji ihn dann nicht kannte… Vielleicht hat er mir das aber auch einfach alles nur vorgespielt. Hinata hatte immerhin nach dem Unfall im Sportunterricht schon zugegeben das es etwas gibt was sie verheimlichen. Jetzt wo ich es weiß… Vielleicht könnten sie dann-
 

„Hast du es schon gehört?“

„Ja. Schon wieder einer!“
 

Mein Blick ruckt etwas zur Seite. Zwei Schülerinnen von unserer Schule laufen ein Stück weit von mir entfernt.

„Das ist echt unglaublich… Schon der dritte.“

„Ich hab gehört dass das alles mit einem Mitschüler zusammen hängt! Immerhin sind alle auf die gleiche Schule gegangen!“

„Echt wahr… Aber komisch ist das schon… Ich hoffe dass das in Suna bleibt und nicht auch noch woanders anfangen Schüler zu verschwinden…“
 

Geschockt weiten sich meine Augen. Schüler sind verschwunden?! Wann…? Und warum hab ich das nicht mitbekommen?

„Aber das ist doch in Suna! Das ist ein paar Stunden weit weg von hier! Ich denke nicht das es soweit kommen wird und auch von woanders Schüler entführt werden.“ Die Eine versucht offenbar die andere zu beruhigen, doch mir rutscht das Herz nur immer weiter den Organismus hinunter. Mittlerweile führt es glaub ich schon sehr angeregt eine Unterhaltung mit den Nieren. Jedenfalls ist das Gefühl innerlich zerrissen zu werden wieder stärker geworden.

„Haben sie denn diesmal gesagt wer es war?“

„Nein… Es wurden auch wieder keine Bilder gezeigt. Überall sagen sie nur dass es Oberschüler aus dem West Bezirk waren. Die Uniformen sind sehr auffällig. Darauf sollen die Leute wohl achten. Wenn du mich fragst echt dämlich. Würde ich abhauen oder gekidnappt werden würde ich die doch als erstes entsorgen!“ Innerlich kann ich ihr einfach nur zustimmen. Das die Polizei nicht einmal Fotos der Öffentlichkeit preis gibt kann nichts Gutes bedeuten. Und die Tatsache das sie ausschließlich Oberschüler suchen…
 

Ich kann mir nicht helfen… Es kann einfach kein Zufall sein, oder?

Die Uchihas werden Verfolgt. Vielleicht sind sie indirekt der Grund, warum so viele Schüler verschwinden? Möglicherweise interpretiere ich auch einfach nur zu viel hinein… Es kann auch einfach wirklich nur ein Zufall sein…
 

Der Schulweg kommt mir mit einem mal immer länger vor.

Meine Eltern wollten eigentlich ihre mir auferlegte Strafe, die permanente Beobachtung, weiter durchziehen. Doch nach den Geschehnissen des gestrigen Tages schienen meine Argumente die weitaus logischeren zu sein. Oder sie wollten einfach verhindern das sie mit noch mehr konfrontiert werden würden… Alles ist möglich… Immerhin sind noch viele Fragen unbeantwortet.
 

Warum existiert ein Foto von Sasuke und mir…? Zusammen… In einem Album was offensichtlich den Uchihas gehört und den Brand überstehen konnte.

Und vor allem… Wer war der andere Junge, von dem Kiba gesprochen hatte? Der genauso ausgesehen haben soll wie ich…?
 

Ich kann mir das jedenfalls nicht erklären… Geschweige denn vorstellen. Es wird zwar immer gesagt, dass jeder Mensch irgendwo auf der Welt einen Doppelgänger besitzen soll. Aber das wäre echt zu viel des Guten! Ich kann mich jedenfalls kein Stück an jemanden erinnern, der mir so ähnlich sein soll. Aber ich kann mich auch nicht an Sasuke erinnern…
 

Stöhnend fasse ich mir an den Kopf. Wenn ich so weiter mache dann lerne ich irgendwann in meinem Schädel noch mit den einzelnen Zellen das Tetris spielen. Und ich befürchte dass das unter Umständen nicht so gut sein könnte. Ich habe keine Lust als menschliches Vorführobjekt zu Enden, für irgendwelche abstrakten Puzzle Profis!
 

Eine Hand legt sich auf meine Schulter und ich zucke unweigerlich zusammen. Erschrocken fahre ich sofort zu der Person herum, wo mir auch schon das breite Grinsen entgegen schlägt. Wären nicht an seinem Kopf noch Ohren angebracht, könnte man denken das breite Lächeln würde einmal rund herum gehen. Das könnte man sich dann bestimmt so vorstellen wie die in South Park dargestellten Kanadier.

„Alles klar, Mann?“, fragt auch sofort seine Stimme. Alles was ich von mir gebe ist ein brummen, welches sowohl als Begrüßung wie auch als Antwort dienen soll. Herr Gott nochmal! Was jagt er mir auch am frühen Morgen nach solchen Nachrichten einen Schrecken ein! Ist er selber Schuld wenn ich ihn jetzt anbrumme.
 

„Klingt so als wäre das Gespräch nicht gut verlaufen?“, fragt er vorsichtig nach, doch ich schüttel sofort den Kopf. „Also ist es gut gelaufen.“ Auf diese Feststellung nicke ich.

„Lass uns bitte nicht hier darüber reden, okay? Nachher in der Mittagspause, am besten auf dem Dach!“ Verwunderung liegt in seinen Augen. Doch er stimmt zu. Und bis dahin kann ich mir etwas einfallen lassen, bezüglich der Hyuugas.
 


 


 

„Deswegen meldet bitte jeden der euch Verdächtig vorkommt! Egal ob Schüler oder Erwachsener. Die Polizei wird jeden Verdächtigen überprüfen und Ermittlungen anstellen.“ Ein zustimmendes raunen geht durch die Klasse. Das dem Unterricht heute auch nur einer folgt können die vergessen.
 

Kaum das wir das Gebäude betreten haben wurden wir auch schon alle in die Turnhalle zitiert, zu einer besonderen Ansprache des Direktors. Und nun, eine halbe Stunde später, verstehe ich auch genau warum.

Offenbar hat die magische Zahl drei nun dafür gesorgt das auch in den weiter entfernten Regionen unseres Landes die Sicherheitsmaßnahmen erhöht werden. Die Schüler aus Suna, die verschwunden sind… Man nimmt an sie seien entführt wurden. Allerdings kann man zwischen den Opfern keine Verbindungen finden, außer eben die Tatsache das sie alle auf die gleiche Schule gegangen sind. Man will nun, um zu verhindern das sich die Vorfälle auch in anderen Städten ereignen könnten, alles daran setzen um eine Ausbreitung zu verhindern und gleichzeitig die Vermissten wieder zu finden.
 

„Bitte kehrt nun in eure Klassenräume zurück. Auch wenn es für euch mit Sicherheit ein schwieriger Tag werden wird, bitte ich euch trotz allem euer bestes im Unterricht zu geben. Denkt daran… Es geht hier um eure Zukunft und ich möchte das ihr für diese alle euer bestes gebt.“ Damit verlässt der alte Sarutobi, gefolgt von unserer Sportlehrerin Mitarashi und unserem Volkskundelehrer, der ebenfalls Sarutobi heißt, da die beiden miteinander Verwandt sind, die Halle.

Es ist ein Zeichen des Respektes ihm gegenüber, dass alle Schüler warten, bis er den Raum verlassen hat, ehe sie dann schließlich als eine Masse hinaus und zum Klassenraum stürmen.
 

Wie zu erwarten. Der Unterricht verläuft zäh. Es fühlt sich fast so an, wie wenn man auf einen Kaugummi getreten ist und diesen nun mit aller Macht versucht von seinem Schuh zu entfernen. Der nun aber statt einfach abzugehen sich in viele eklige Fäden auflöst und diese dann zurück an die Sohle schnipsen, nachdem man den unansehnlichen großen Klumpen entfernt hat. Eine ziemlich lästige Angelegenheit.

Irgendwie muss ich bei dem Vergleich selbst schmunzeln. Diese Aussage hat mich so ziemlich an Shikamarus Eigenart erinnert.
 

Im Klassenraum liegt trotz allem eine schreckliche bedrückte Stille in der Luft. Jeder fragt sich warum so ein Mysterium um die verschwundenen Schüler gemacht wird, aber niemand traut sich danach zu fragen. Wahrscheinlich deswegen weil jeder von uns weiß das wir keine Antworten erhalten werden. Entweder wissen es die Lehrer selber nicht, oder sie dürfen darüber nicht reden, weil sie sonst etwas Schlimmes erwarten könnte.

Vielleicht handelt es sich um Kinder reicher und mächtiger Leute? Die wollen doch dann erst recht das Stillschweigen gewahrt wird, oder? Damit die Presse nichts mitbekommt…
 

Unweigerlich kommt mir dabei Sasuke in den Sinn.
 

Seine Eltern wollten auch nie, dass er oder sein Bruder, Itachi war, glaube ich, sein Name, groß in der Presse auftauchten. Einfach um sie zu schützen, damit die beiden, so gut es eben möglich war, wahrscheinlich ein normales Leben führen konnten. Wer weiß… Vielleicht mussten sie Privatunterricht nehmen, weil sie auf keine Schule durften, da ihnen dort möglicherweise jemand hätte auflauern und sie in den Blickpunkt der Öffentlichkeit hätte bringen können? Ich kann mir das alles schwer vorstellen…

Aber die Angst… Die Angst ist trotzdem da. Das die beiden Vorfälle miteinander zusammen hängen könnten. Das Wissen allein, dass der Brand im Haus der Uchihas kein Unfall war, genügt um diese zu bestärken.
 

Die Klingel reißt mich aus meinen Gedanken und löst gleichzeitig auch ein Gefühl der Erleichterung in mir aus.

Klar… Für jeden Schüler ist sie einfach nur eine Genugtuung, bedeutet es doch wenigstens ein paar Minuten lang sich keine Gedanken über Polynomdivision, die Französische Revolution oder dem Lebenslauf von Karl Maria von Weber machen zu müssen. Aber für mich ist sie nun einfach die Chance mit einem Freund über all das reden zu können, was mir grade die einzelnen Zellen meines Gehirns zermartert. Deswegen drehe ich mich auch nur kurz nach hinten, um zu überprüfen ob Kiba auch wirklich das Klassenzimmer verlässt und dann wie versprochen auf dem Dach auf mich warten wird. Und er tut es…
 

Doch bevor ich ihm nach gehen kann muss ich noch dafür sorgen das noch jemand anwesend sein wird… Jemand der wichtig werden und vielleicht auch noch ein paar Sachen erklären kann. Deswegen halte ich meine Augen, wie ich aufgestanden und das Klassenzimmer verlassen habe, auf dem Gang nach dem Hyuuga auf. Und ich entdecke ihn… Wie erwartet vor dem Klassenzimmer unserer parallel Klasse, in der auch Hinata und Sasuke sind. Offenbar wartet er auf die beiden und will sie nun in die Mittagspause begleiten.

Schnell tragen mich meine Füße zu ihm. Meine Schritte hallen laut in meinen Ohren wieder. Fast schon zu laut, für meinen Geschmack. Aber offenbar habe ich wirklich einen etwas Trampligen Gang auf Lager. Oder aber ich bin einfach kein Mensch der jemand anderen subtil auf etwas ansprechen kann. Beides ist möglich. Jedenfalls sieht er mich an, musternd und mit hochgezogener Augenbraue.
 

„Die Antwort ist immer noch nein“, sagt er, wie ich kurz vor ihm stoppe. Mein Herz schlägt dabei ziemlich heftig in meiner Brust, habe ich doch Angst das Sasuke jeden Moment durch die Tür treten und alles mit anhören kann.

„Es geht um was anderes“, sage ich daher sofort. Doch offenbar glaubt er mir kein Wort. „Wirklich. Ich will dich nicht mehr mit Fragen löchern. Aber es gibt da vielleicht etwas wobei ich deine Hilfe brauche. Daher möchte ich dich bitten mitzukommen!“ Kurz verbeuge ich mich vor ihm, um meiner Bitte noch mehr Ausdruck zu verleihen. Auch wenn er ein Sohn des Nebenzweiges ist, so ist es doch angebracht ihm den nötigen Respekt zu zollen, bei einer Bitte. Jedenfalls empfinde ich das so und ignoriere daher die Blicke unserer Mitschüler.
 

Ich kann nicht genau sagen, wie langer er mich warten lässt, ehe er mit einem leisen ‚Okay‘ antwortet. Ich bin jedenfalls erleichtert und sage ihm noch, dass ich auf dem Dach warten werde, bevor ich mich schließlich selber auf den Weg mache.
 

Wie vermutet wartet der Inuzuka schon ungeduldig auf mein Erscheinen, was mir ein Grinsen entlockt. Offenbar ist da jemand sehr neugierig.
 

„Hast ja lange auf dich warten lassen…“, meint er und lehnt sich etwas mehr an den Sicherheitszaun. Ich dagegen lasse es mir nicht nehmen mich erst einmal an diesen hinab rutschen zu lassen und eine bequeme Position einzunehmen. Ich mag diesen Platz hier… Man hat einen schönen Ausblick auf die Berge und alles erscheint einen so friedlich, wenn man von hier oben hinabblickt.

„Ich habe Neji gebeten noch nachzukommen“, erkläre ich nun ruhig und schließe die Augen. „Bitte stelle mir jetzt keine Fragen und unterbrich mich nicht…“ Das ich ihm keine Wahl lasse, indem ich absichtlich dies nicht als Frage formuliere, ist für Kiba Aussage genug. Ich brauche ihn nicht ansehen, um zu wissen dass er verstanden hat. Daher beginne ich zu erzählen… Von dem was meine Eltern gesagt haben, von meinen Vermutungen bezüglich der beiden Brüder und der Verbindung zu den Hyuugas. Vor allem betone ich dabei das Sasuke und Hinata sich wahrscheinlich daher auch schon aus Kindertagen kennen und sie sich deswegen auch so gut verstehen könnten. Ich will diese Vermutung einfach los werden und sicher gehen das der Inuzuka nicht gleich wieder falsche Tatsachen ausmalen könnte. Bei ihm kann man schließlich auch nie genau wissen was Phase ist in seinem Kopf. Vor allem nicht wenn meiner bei all dem schon wie eine Mexikanische Würfelbude aussieht.
 

„Das bestätigt zwar unsere Vermutung, aber erklärt das Foto dennoch nicht…“, sagt Kiba nun ruhig, worauf ich nicke. Ich habe so viel gesprochen, dass ich im Moment einfach eine Pause brauche. Denn sobald Neji da ist werde ich wohl noch einmal erzählen dürfen, was ich herausbekommen habe. Ich erwarte mir zwar nichts von ihm… Aber irgendwo hoffe ich schon, dass er mir zumindest Bestätigung daher geben kann, ob Sasuke wirklich in so großer Gefahr steckt oder ob ich einfach nur paranoid die Flöhe in meinem Kopf die Nationalhymne pfeifen höre.
 


 


 

Er hat mich angeschrien…

Ich bin so ein Trottel…
 

Verzweifelt verdecke ich mit meinen Händen mein Gesicht, versuche das Zittern zu unterdrücken. Das dabei der letzte Gong, der den Unterricht wieder einleitet, ertönt, ignoriere ich. Ich kann dort jetzt nicht hin… Ich will dort jetzt nicht wieder hin. Es geht einfach nicht…
 

Besorgt mustert mich Kiba. Obwohl ich ihn gebeten habe mich jetzt allein zu lassen, ist er geblieben. Ich weiß nicht warum, schiebe es gedanklich darauf das er die Geschichte um unsere Freundschaft wahrscheinlich wirklich ernst nimmt. Aber es stört mich… Im Moment stört mich seine Anwesenheit. Ich kann grade niemanden gebrauchen… Wahrscheinlich... Nein. Ganz sicher sogar. Ich bin ein Egoist. Ich will etwas und wühle daher in Sachen herum die mich nichts angehen. Neji hat damit vollkommen recht. Mit allem was er gesagt hat, hat er irgendwo recht.
 

Aber eines… Eine Kleinigkeit gibt es, die es eben doch zu etwas macht, was mich angeht.

Und das ist dieses Foto.
 

Es birgt eine Geschichte in sich, die ich verstehen will. Und ich kann einfach nicht aufhören, alles wieder aufzuwühlen, bis ich es weiß. Und daher…
 

„Wenn du jetzt in den Unterricht zurück gehst…“, beginne ich leise, bin mir aber bewusst das der Inuzuka trotz allem jedes Wort verstehen kann. „Dann nimm bitte nachher meine Sachen erst einmal mit zu dir. Ich werde sie später abholen.“

„Naruto… Was hast du vor?“ Seine Frage klingt brüchig und unsicher. Ich nehme an, dass der Ausbruch des Hyuugas und meine Reaktion darauf schuld sind.

„Nichts schlimmes“, antworte ich daher. Versuche meiner Stimme einen beruhigenden Klang zu geben, was nicht funktioniert, weswegen ich es mit einem Grinsen noch etwas untermale.
 

Er soll sich jetzt keine Gedanken machen. Nicht um mich zumindest…
 


 


 

Es weht ein leichter Wind, wie ich feststellen muss. Die Blätter der Bäume um mich herum bewegen sich, geben ein raschelndes Geräusch von sich. Im Moment ist meine volle Aufmerksamkeit auf meine Umgebung gerichtet. Denn am Tag sieht es einfach nur imposant aus, das Haus der Uchiha.
 

Ich weiß, dass ich nicht hier sein sollte. Wahrscheinlich werde ich gewaltigen Ärger bekommen. Aber grade ist mir das einfach nur noch egal.

Meine Eltern, die Hyuugas… Sasuke…

Sie alle können oder wollen mir nicht die Antworten geben, nach denen ich so verzweifelt suche. Die Fragen beantworten die damit drohen mein Gehirn zum kapitulieren zu bewegen. Es kann so einfach nicht mehr weiter gehen. Etwas muss sich jetzt ändern. Und wenn sich diejenigen, die die Antworten bereit halten, sich weigern sie auszuhändigen, dann muss ich mich selber darum kümmern.
 

Entschlossen richtet sich mein Blick auf die brüchige Eingangstür. So Morsch, wie sie mir jetzt erscheint, habe ich sie nicht in Erinnerung gehabt. Aber das ist jetzt auch eher nebensächlich.

Kiba hatte das Fotoalbum in einem der oberen Zimmer gefunden. Diese sind mein Ziel… Dort werde ich mit meiner Suche beginnen.
 

Auf meine Schritte achtend folge ich dem Weg, den ich schon einmal mit Sasuke abgelaufen bin. Doch dieses mal meide ich es einen Blick in die Küche werfen zu wollen. Der Anblick, jedenfalls sagt mir das mein Gefühl, würde mir nicht gefallen und mich möglicherweise von meinem Ziel abbringen können. Das darf jetzt nicht geschehen.

Deswegen richte ich meine Aufmerksamkeit ganz und gar der anderen Richtung, folge dem Flur um das Wohnzimmer herum, steige die Treppe hinauf und befinde mich schließlich im Obergeschoss, wo ich nun die Wahl zwischen den beiden Zimmern der Geschwister habe.
 

Innerlich dreht schon wieder etwas Pirouetten in meinem Magen. Die Vorstellung das Sasuke hier gelebt hatte… Schnell versuche ich diesen Gedanken abzuschütteln. Doch das Gefühl bleibt, weswegen ich den Kloß, der sich ebenfalls in meinem Hals gebildet hat, versuche hinunter zu schlucken und die, nach den Jahren, labile Schiebetür öffne. Die Shoji knackst dabei verdächtig, sodass ich gelichzeitig auch die Angst verspüre sie eventuell nun ganz zerstört zu haben. Doch sie ist in Ordnung. Wahrscheinlich wollte sich einfach nur einmal das Alter zu Wort melden.
 

Ich durchsuche das Zimmer… Soweit es mir möglich ist.

Erst das eine und dann das andere…

Doch Fehlanzeige…
 

Es gibt nichts. Nichts was mir auch nur im entferntesten einen Hinweis liefern könnte.
 

Eigentlich hätte ich mir das aber auch denken können. Immerhin ist es nun doch schon etliche Tage her, dass unsere Gruppe dieses kleine Abenteuer veranstaltet hatte. In der Zeit hätte jeder hier hinein gekonnt und alles mitnehmen können, was mir auch nur in irgendeiner Weise hätte Aufschluss geben können. Vielleicht war es sogar Sasuke selbst…

Immerhin hat er ja auch sofort das Buch an sich genommen, wo ich einen Blick hinein werfen wollte. Und auch wenn es sein gutes Recht war, ändert es nichts daran das es mich etwas sauer macht. Er hat damit meine Chance zerstört…
 

Meine Wut hinunter schluckend wende ich mich ab… Ab von den Gegenständen, die in diesem Zimmer ihre letzten verkümmernden Momente noch genießen und nicht meiner Laune ausgesetzt sein sollen. Ich bin immer noch ein Einbrecher und Unruhestifter, der für das erneute unbefugte betreten durchaus auch mit einer Jugendstrafe rechnen kann. Deswegen muss ich nicht noch zwingend auf mich Aufmerksam machen.
 

Seufzend bewege ich mich aus dem Raum, durch den Flur des Obergeschosses und zurück in das Erdgeschoss. Innerlich entspannen kann ich mich trotzdem nicht… Ich versuche mir zwar immer noch einzureden, das es vielleicht besser so ist. Dennoch will es mein Körper nicht so vernehmen.

Mein Blick trifft dabei die ramponierte Wohnzimmertür.
 

Der einzige Raum in dem ich bisher noch nicht gewesen bin.
 

Sasuke wollte es nicht betreten, meinte dort gäbe es nichts Besonderes.

Ich kann mir nicht helfen… In mir keimt trotz allem immer noch dieser kleine Funken an Hoffnung. Bei dem Gedanken, dass dort etwas sein könnte.
 

So vorsichtig wie möglich versuche ich mich durch die Trümmer zu bewegen. Man merkt sehr deutlich dass das Feuer hier gewütet haben muss. Überall klebt Ruß… Die Wände sind angelaufen. Dies stammt eindeutig nicht nur von der Witterung…
 

Die Tatami sind völlig verschoben und angegriffen.

Eine von ihnen bedeckt den in sich zusammen gefallenen Tisch, der in der Mitte des Raumes steht. Ich kann nicht verhindern, dass meine Schritte mich zu ihm führen.

Vorsichtig beuge ich mich hinunter, achte dabei nicht darauf, dass meine Sachen eventuell schmutzig werden könnten, und strecke meine Hand aus. Das gesplitterte Holz des Tisches… Meine Fingerspitzen berühren es und in meinem Kopf bildet sich die Frage, ob ich schon einmal von diesem gegessen habe. Zusammen mit der Familie Uchiha und dem unbekannten Jungen…

Ob es ein harmonisches beisammen sein war oder ob es Streit gab, weil jemand zu spät nach Hause gekommen war?
 

Behutsam streiche ich etwas Staub mit den Fingern herab. Irgendwie ist es melancholisch… Glaube ich… Dieses Gefühl was in mir aufkommt. Die Wut von vor ein paar Minuten ist komplett vergessen. Im Moment schäme ich mich sogar dafür, sie jemals empfunden zu haben.

Wenn es mir schon so geht, wenn ich nur vor diesen Überresten knie… Ich versuche den Gedanken abzuschütteln, da mir wieder Nejis Worte in den Sinn kommen.

„Vielleicht war es wirklich ein Fehler und ich hätte nicht herkommen dürfen…“, murmel ich mir selber zu.
 

Einen Moment lang verharre ich noch, ehe ich mich erhebe, entschlossen diesen Ort hinter mir zu lassen.
 

Es tut mir nicht gut, hier zu sein.

Es tut Sasuke nicht gut, dass ich in der Vergangenheit wühle.

Und es tut den Hyuugas nicht gut, dass ich mich in ihre Angelegenheiten einmische.
 

Es ist besser es jetzt zu beenden und hinter sich zu lassen. Manche Dinge sind wahrscheinlich wirklich besser aufgehoben, wenn man sie nicht permanent versucht zurück an die Oberfläche zu holen.

Und vielleicht… Vielleicht werden sowohl meine Eltern, wie auch die Uchihas oder die Hyuugas sich irgendwann einmal dazu äußern, was wirklich passiert ist. Bis dahin sollte ich die Sache einfach ruhen lassen und mich auf das hier und jetzt konzentrieren.
 

Entschlossen drehe ich mich um, will den Durchgang auf der anderen Seite nutzen, um den Weg nach draußen abzukürzen, als meinen Blick von einem roten Augenpaar schockiert aufgehalten wird.

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Hallo miteinander! Ich hoffe ihr seit alle gut ins neue Jahr gekommen? Bei mir war es leider, mal wieder, etwas chaotisch. Aber ich bin wieder da :)

An dieser Stelle wollte ich noch einmal anfragen, ob jemand Interesse hat die Beta für diese Story zu übernehmen? Keines der Kapitel ist bisher korrektur gelesen wurden. Aber ich weiß, dass ich gewisse Schwächen habe und würde die Fehler, die dadurch automatisch passieren, verschwinden und die ganze Story damit noch etwas verbessern.

An dieser Stelle möchte ich L-San noch ganz doll für den wundervollen Kommentar danken Q^Q Vielen vielen Dank!

Ansonsten sage ich einfach mal... Bis nächste Woche und viel spaß beim lesen :)
 

Chapter Six ~ Meeting ~

Chapter Six ~ Meeting ~
 

Kritisch mustert mich der Blick meines Gegenübers. Will mir etwas mitteilen, was ich einfach nicht verstehen kann…

„Mit dir hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet“, bricht er die Stille. Seine Stimme sorgt dafür dass mir ein eiskalter Schauer über den Rücken läuft. Aber irgendwie ist dieser für mich nicht unangenehm. Im Gegenteil… Er löst etwas in mir aus, was mir vertraut vorkommt. Und genau das macht mir Angst. „Einer der Uchihas wäre mir eher in den Sinn gekommen. Und dann bist es ausgerechnet du.“
 

Langsam steigt er über das gebrochene Holz, welches einmal ein Stück des Fußbodens dargestellt hatte, und lässt mich damit instinktiv zurückweichen. Trotzdem wende ich meinen Blick nicht von ihm ab.

Er macht noch einen Schritt… Und ich imitiere ihn. Er drängt mich weiter zurück. Soweit bis ich auf einmal ein knacken vernehme und das Holz zu meinen Füßen nun ebenfalls bricht. Offenbar konnte es nun mein Gewicht nicht mehr tragen. Das ganze wäre weniger schlimm, wenn mir dabei nicht ein nicht grad männlicher Schrei entwichen wäre, der meinem Gegenüber Schadenfroh auflachen lässt.
 

Schnell versuche ich mich wieder zu befreien. Doch leider sieht das Holz dies anders und hält mich weiterhin fest in seinem Griff, während der andere dabei ist die letzten Meter, die uns trennen, auch noch zu überbrücken.

Ich knie mich hin, versuche weiterhin meinen Fuß aus dem Loch im Boden zu ziehen, doch mit mäßigem Erfolg. Langsam beginne ich auch den Schmerz zu realisieren. Anscheinend bin ich unglücklicher aufgekommen, wie gedacht. Mist… Damit bin ich niemals auch nur annähernd in der Lage zu fliehen, sollte ich es schaffen mich zu befreien.
 

Eine eiskalte Hand ist es, die sich auf meinen Rücken legt und deren Temperatur sogar durch meine Uniform brennt. Unkontrolliert zucke ich zusammen.

„Ganz ruhig. Mach langsam, sonst wird’s nur noch schlimmer.“ Ich spüre wie seine Finger nun mein Knie berühren und die andere Hand meinen Rücken verlässt. Diese kälte, die von ihm ausgeht, breitet sich weiter aus und sorgt immer wieder dafür das weitere Schauer über meinen Körper ziehen. Vorsichtig beginnt er damit meine Wade entlang zu streichen, hinab bis er am Ansatz des Knöchels halt macht. Schon die leichte Berührung an dieser Stelle lässt mich zusammen zucken. „Das wird jetzt weh tun“, kommt es leise von ihm. Die zweite Hand, die bis eben auf meinem Knie geruht hat, nimmt er nun zur Unterstützung, führt ruhig meinen Fuß aus dem Loch heraus und achtet darauf, dass ich mich nicht noch mehr am Holz verletzte.
 

Ich will nicht undankbar sein, aber ich würde ihm am liebsten sofort mein Bein entziehen und so schnell es geht von hier verschwinden. Doch stattdessen bleibe ich einfach hier, auf diesem staubigen und morschen Boden, hocken und beobachte ihn, wie er mir vorsichtig den Schuh auszieht. Betrachte ihn dabei etwas näher. Die schwarzen Strähnen, die unter der Kapuze seiner dünnen Jacke hervor schauen, die roten Augen, die immer noch kritisch auf den verletzten Teil meines Körpers gerichtet sind und-

Ich halte den Atem an. Ohne es im ersten Moment für voll zu nehmen. Mein Herz beginnt so schnell zu schlagen, dass sich in mir der Gedanke ausbreitet, es könne jeden Moment meinen Brustkorb entzwei teilen und hinaus hüpfen.
 

Seine Wangen…
 

Unsicher hebe ich eine Hand und führe sie zu seinem Gesicht. Doch noch bevor ich auch nur mit einer Fingerspitze seine Haut berühren kann, zuckt er zurück und fängt meinen Blick erneut mit den seinen ein.

Diese Male… Es sind die gleichen, die ich auch besitze. Sie sind auf beiden Wangen, wie bei mir. Ich versuche den Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hat, herunter zu schlucken. Doch er hält sich hartnäckig und erschwert es mir ungemein mich zu äußern.
 

Lange schweigen wir uns an. Seine Finger ruhen dabei immer noch auf meinen Knöchel. Doch sie rühren sich nicht. Sind genauso starr wie wir beide.
 

„Du willst Antworten…“, durchdringt seine ruhige Stimme nun die Stille. Ich reagiere lediglich mit einem Nicken, denn zum Sprechen ist mein Körper im Moment noch nicht wieder in der Lage. „Ich kann sie dir geben.“ Aufgeregt weiten sich meine Augen. Echt jetzt?! Er würde mir Antworten geben… Er! Antworten auf all meine Fragen… Aber…

„Wo ist der Haken?“, frage ich leise. Meine Stimme klingt kratzig und bricht fast in sich zusammen. Doch er scheint meine Worte ohne weiteres verstanden zu haben, denn ein Funkeln erscheint auf einmal in seinen Augen, welches ich nicht deuten kann.

„Du kennst die Uchihas?“ Ich nicke und beantworte damit seine Frage anscheinend zufriedenstellend. Ein Grinsen bildet sich auf seinen Lippen. „Bring ihn zu mir. In den nächsten zwei Tagen. Ich werde im Garten auf euch warten.“

„Wen?“, frage ich unsicher. Ein Knoten bildet sich in meinem Magen. Augenblicklich wird mir schlecht. Und wie ich seine Antwort vernehme, er den Körperkontakt zwischen uns unterbricht indem er seine Hand von meinem Knöchel nimmt und mit leisen Schritten nun aus dem Zimmer verschwindet, möchte ich am liebsten den Inhalt meines Magens wieder treffen.
 

„Bring mir Sasuke.“
 


 


 

Ich will es nicht wissen.

Ich will es nicht wissen.

Ich will es nicht wissen.
 

Wie lange versuche ich mir das jetzt nun schon einzureden? Ohne Erfolg…

Seit gestern Abend? Wie ich es endlich nach Hause geschafft hatte? Wie meine Mutter mich angeschrien hat, weil ich zu spät nach Hause kam? Wie sie entsetzt aufgeschrien und gefragt hat was passiert ist? Wie wir in der Notaufnahme saßen und meinen Fuß röntgen zu lassen? Wie wir zu Hause waren und ich endlich in meinem Bett lag, nachdem ich noch einhundert Mal ihr habe sagen müssen, dass ich einfach zu erschöpft bin um nun etwas zu essen?
 

Ich weiß es nicht mehr, wann ich begonnen habe mir das einzureden.

Eigentlich war ich davon überzeugt. Ich wollte es abschließen. Wollte mich einfach damit abfinden, dass es besser so ist, wenn die Geschichte ein für allemal in Frieden gelassen wird. Doch ich habe mich getäuscht.

Ich kann einfach nicht aufhören mir immer und immer wieder diese Fragen zu stellen. Sie sind so klar in meinem Kopf verankert. Ich will es wissen.
 

Aber will ich dafür jemanden ans Messer liefern?
 

Wer sagt mir, dass dieser Kerl wirklich die Wahrheit gesagt hat? Das er mir Antworten gibt, wenn ich Sasuke zu ihm bringe. Zu ihm! Den ich überhaupt nicht kenne. Aber der mich zu kennen scheint. Woher auch immer… Und der Sasuke und seine Familie kennt.

Der Uchiha, der immer noch mit einem Decknamen leben muss, damit er in Sicherheit ist, vor einem womöglich weiteren Mordanschlag auf ihn und seinen Bruder. Kann ich wirklich so einen Menschen ans Messer liefern? Einen Menschen… Jemanden dem man das Leben nehmen könnte…
 

Ich weiß es nicht… Aber ich will es herausfinden.
 

Wieder erklingt pünktlich die Klingel, die die Mittagspause einläutet. Und wieder bin ich, trotz meines verstauchten Knöchels, einer der ersten die den Raum verlassen. Doch nicht um etwa, wie viele andere, in die Cafeteria zu stürmen um mir noch ein qualitativ gutes Essen besorgen zu können.
 

Nein… Mein Ziel ist einzig und allein Uchiha. Auf den ich zielstrebig zu humpel. Eigentlich muss es wohl eher wie ein watscheln aussehen. Aber ich vergleiche meinen Gang eher ungern mit dem einer Ente.
 

„Was willst du Uzumaki?“ Eine Hand greift meine Schulter und zieht mich ein Stück zurück, sodass ich Probleme bekomme mein Gleichgewicht zu halten. Ich brauche nicht einmal nachzusehen, wem diese Stimme und die dazugehörige Hand gehört. Erinner ich mich doch noch bestens daran wie ausfallend er gestern geworden ist, nur weil ich Antworten von ihm erbeten und ihm meine These präsentiert habe. „Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?!“ Sein Griff verfestigt sich und lässt mich kurz schmerzhaft zischen. Man merkt dass der Junge Kampfsport betreibt.
 

„Ich will nichts von dir“, antworte ich schnell, in der Hoffnung von seinem Klammergriff erlöst zu werden. „Ich will nur mit Sasuke reden!“

„Vergiss es! Es reicht mir langsam mit deinen Spielchen. Belästige jemand anderen damit und hör auf uns zu verfolgen!“ Die Stimme des Hyuugas klingt drohend. Und ich vermute, dass er sich auch nicht zurück halten würde, würde ich ihm jetzt wiedersprechen. Doch eines wundert mich schon… Seit wann zählt er sich eigentlich zu Sasuke und Hinata dazu? Vorher hat er sich doch auch größtenteils aus allem heraus gehalten.

„Das hast du nicht zu entscheiden“, erwidere ich trotzig, wodurch sein Griff noch etwas an Härte zu nimmt.
 

„Aber ich“, unterbricht uns die Stimme des Uchihas und lässt mich erleichtert aufatmen, wie ich ihn und Hinata erblicke. Ich glaube ich war noch nie so froh gewesen die beiden zu sehen.

Allerdings vergeht mir die Freude auch gleich wieder, denn sofort erinnert mich mein Gehirn an den Grund, weswegen ich ihn eigentlich sehen wollte.

„Wir müssen reden“, sage ich daher schnell und vor allem laut. Ich weiß, dass er mich normal auch so verstanden hätte. Aber in meinem Körper beginnt schon wieder alles zu rotieren und sorgt dafür das ich langsam die Kontrolle über mich verliere.
 

Schweigend starrt er mich an. Dabei kann ich nicht einmal sagen ob dabei Sekunden oder Minuten vergehen. Bis er schließlich nickt und der Hyuuga meine Schulter aus seinem Klammergriff entlässt. Ein erleichtertes Seufzen entflieht mir und sorgt schon fast dafür, dass ich die Diskussion, die zwischen den beiden Kontrahenten ausbricht, nicht mitbekomme.

Ungläubig beobachte ich, wie Neji nun an Sasukes gesunden Menschenverstand zu appellieren versucht. Jedoch vergeblich. Die Hände, die Fest die Schultern des Uchihas im Griff hatten, lösen sich für meinen Geschmack viel zu leicht wieder von ihm. Ich glaube zwar nicht dass es daher kommt, dass Sasuke so stark ist, sondern das der Hyuuga einfach weiß wann es gut ist nachzugeben. Jedenfalls hoff ich das.
 

„Wohin?“, fragt die dunkle Stimme schließlich.

„Auf‘s Dach.“
 

Irgendwie habe ich das Gefühl diesen Ort in den letzten Tagen zu oft gesehen zu haben. Schon fast routiniert lasse ich mich an der einen Wand hinab gleiten, da mein einer Fuß einfach nicht das ganze Gewicht meines Körpers tragen möchte.

Sasuke wiederrum steht einfach nur da und beobachtet mich. Kurz deute ich mit meiner Hand neben mich, doch er schüttelt lediglich den Kopf und bewegt sich nicht von der Stelle.
 

„Du wolltest reden. Also rede“, fordert er mich auf. Skeptisch blicke ich den Jungen vor mir an. Verziehe dabei sogar etwas missmutig das Gesicht, auf dessen so Charmante Aufforderung hin.

Tief atme ich noch einmal durch. Versuche mir so gut es geht die Worte zurecht zu legen.

„Ich war gestern noch einmal in eurem Haus.“
 

Die Arme, die er bis eben noch vor seinem Oberkörper verschränkt hatte, lösen sich. Seine Augen weiten sich. Ob nun vor Schock oder Unglaube kann ich nicht sagen. Ein lauter Seufzer entkommt ihm und er fährt sich nun mit einer Hand über das Gesicht. Offensichtlich muss er sich sammeln und selber nun überlegen, wie er am besten reagiert. Doch die Zeit, sich irgendwelche neuen dummen Ausreden einfallen zu lassen, will ich ihm nicht geben.

„Eigentlich habe ich nach Hinweisen gesucht. Etwas womit ich euch konfrontieren kann, damit ihr mir endlich die Wahrheit sagt. Doch ich hab nichts gefunden…“ Während ich rede lasse ich ihn keine Sekunde aus den Augen. Offensichtlich versucht er sich seine Maske wieder aufzubauen. Sich hinter ihr zu verbergen, um nicht zu zeigen wie sehr es ihn aufwühlt. „Dafür hat mich jemand gefunden.“
 

„Was?“, entkommt es ihm nun ungläubig.

„Ich kenne ihn nicht“, sage ich sofort. „Jedenfalls denke ich das. Wenn ich so über ihn nachdenke… Er hat die gleichen Narben wie ich. Vielleicht ist es der Junge von dem Foto. Aus dem Album, welches ihr mir ebenfalls die ganze Zeit über vorenthaltet.“ Es war eine Anklage an sein Verhalten. Ich weiß das. Genauso ist mir bewusst, dass sich in dem Album mit Sicherheit mehr Bilder seiner Familie befinden, wie von mir und einem Unbekannten. Dennoch… In Anbetracht dessen, wie sehr mich eigentlich alle im Dunkeln tappen lassen, finde ich es gerechtfertigt.
 

„Was willst du?“, fragt er nun. Sein Blick liegt finster auf mir und es ist deutlich zu erkennen, dass er von Sekunde zu Sekunde einfach nur mehr Wut in sich aufbaut.

„Antworten“, sage ich lediglich und richte mich mühselig wieder auf. „Und er hat sie mir angeboten. Dafür soll ich dich allerdings mitbringen, zu dem vereinbarten Treffen.“ Langsam kann ich beobachten wie sich erneut sein Gesicht verzieht. Wie diese Maske, die er sich immer mühsam aufbaut und daran festhält, erneut unter mir zu brechen beginnt. Ich habe es geschafft ihn aus der Bahn zu werfen. Er hat nicht einmal Widersprochen, wie ich meinte, dass ich in seinem Haus war.
 

„Nein“, lautet seine einsilbige Antwort.

Um ehrlich zu sein… Ich habe mit ihr gerechnet. Genau mit dieser Reaktion. Und trotzdem macht sie mich so unbeschreiblich wütend, dass sich meine Hände automatisch zu Fäusten zusammen ballen und ich schon gar nicht mehr realisiere wie ich aushole. Erst wie mein Stand sich wieder zu verfestigen beginnt und ich sehe das er ebenfalls ein Stück nach hinten getaumelt ist, wird mir klar was ich getan habe. Ich habe ihn geschlagen… Ein Schauer fährt durch meine Glieder und geschlagen schließe ich die Augen, wie auch schon das Echo meines Ausbruches mich trifft. In diesem Fall die harte Faust Sasukes.

„Lass mich gefälligst ausreden, bevor du das nächste Mal zuschlägst.“ Überfordert öffne ich die Augen und treffe dabei auf seinen Blick, der mich verunsichert. Er wirkt auf einmal so klar… So deutlich… Dass ich es kaum in Worte fassen kann. „Ich werde nicht zu dem Treffen gehen… Aber ich kann dir ein paar Antworten geben. Sei nach der Schule wieder hier. Und kein Wort zu niemanden.“
 

Damit lässt er mich stehen. Geschlagen… Zitternd… Sowohl mein Körper, wie auch mein Geist, können gleichermaßen noch nicht vollkommen fassen, was eben passiert ist.
 


 


 

Die gleiche Stelle. Wieder stehe ich hier. Doch dieses Mal alleine.

Ich warte… Warte auf Sasuke, der bereit ist mit mir zu reden.

Aber wenn ich ehrlich bin… Weiß ich in diesem Moment nicht einmal ob es richtig ist. Ob ich richtig gehandelt habe. Es kommt mir so vor, als würde ich ihn zwingen mir das zu geben was ich will. Ich komme mir albern vor… Und doch will ich sie so sehr. Meine Antworten. Meine Wahrheit… Die womöglich auch seine ist.
 

Das Quietschen der Tür ertönt und sofort richtet sich mein Blick auf den Schwarzhaarigen, der mit seiner Schultasche, die er unter den Arm geklemmt hat, auf mich zu kommt. Im Moment vergeht mir die Zeit viel zu langsam… Ich würde ihn nur zu gern antreiben, indem ich ihn anschreie und sage dass er sich beeilen soll. Aber in dem Fall siegt zum Glück mein rationales Denken und verbietet mir ihn nun so zu behandeln. Ich lasse ihm so schon keine große Wahl. Dann soll er eben das Tempo bestimmen…
 

Minuten vergehen.

Minuten in denen wir uns einfach nur ansehen, nichts sagen und in dem Moment gefangen sind. Er möchte nichts beginnen und ich wünsche mir nichts sehnlicher. Und er ist sich dessen bewusst. Weswegen er einmal laut geschlagen aufseufzt und nun seine Tasche öffnet, um das Fotoalbum daraus hervor zu holen. Überrascht blicke ich ihn an. Warum-

„Es ist zu gefährlich es zu Hause zu lassen. Itachi könnte es entdecken“, erklärt er und reicht es mir daraufhin. Ich nicke. Was kann ich darauf auch bitte erwidern? ‚Versteck es halt?‘ Ich glaube wenn das möglich wäre, würde er die Sache auch anders regeln.
 

Vorsichtig streiche ich mit den Fingerspitzen über den Umschlag. Alles in mir zerreißt sich wegen diesem Buch. Will es aufschlagen, darin blättern und endlich alles erfahren. Aber zeitgleich stehe ich dem ganzen schon fast ehrfürchtig gegenüber. Das ist es, was ich wollte. Und nun habe ich es und mir zittern die Knie, davor zu entdecken was Wahr ist und was nicht.

Wieder lasse ich mich an der Wand hinab gleiten, setze mich auf dem Boden, um nicht meinen Stand durch irgendwelche Bilder zu verlieren. Und dieses Mal folgt Sasuke meinem Beispiel und setzt sich neben mich.
 

Kurz betrachte ich ihn, aus den Augenwinkeln heraus, bevor ich endlich das Buch öffne.
 

Es ist wie vermutet. Ein Fotoalbum der Familie.

Dafür dass es so lange in diesem Haus gelegen hat, in dem das Feuer gewütet hatte, ist es sehr gut erhalten. Man sieht ihm zwar an, das es trotz allem gelitten hat, und einige Bilder sind leider unwiderruflich vernichtet und verblichen, doch ebenso auch die Liebe die darin steckt. Die geschwungene Handschrift, die unter fast jedem Bild zu erkennen ist, gehörte wahrscheinlich Sasukes Mutter. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen dass es die eines Mannes ist. Mein Vater hat die reinste Sauklaue und hat sie mir leider Gottes vererbt. Eine der wenigen Sachen die ich von ihm mitbekommen habe.
 

Ich weiß was ich ihm antue.

Ich dringe in seine Privatsphäre ein… Und ich fühle mich gut dabei.
 

Es kümmert mich nicht, dass ich Sasuke damit verletze. Und ich weiß das ich es tue. Denn jedes einzelne Bild erzählt eine Geschichte für sich. Man sieht ihn und seinen Bruder. Als Kinder… Wie sie zusammen spielen und lachen. Seinen, ich vermute es zumindest, Vater, der seinen grimmigen Blick versucht beizubehalten, während ihm seine Söhne grinsend in die Wangen piksen. Ich muss lächeln, wie ich das sehe. Irgendwie kann ich ihn mir so gar nicht vorstellen, wenn ich ihn mir jetzt ansehe. Wie sehr muss ihn dieses Ereignis mitgenommen und geprägt haben?
 

Und es sind wirklich viele solcher Bilder… Solcher Geschichten, die mir hier vermittelt werden. Viele sind zum Lachen, andere lassen mich die Stirn runzeln und wiederrum andere zeigen einfach wie viel Herzlichkeit diese Familie besessen hat.

Und dann…

Ist es auf einmal da.
 

Das Bild von drei Kindern, die unter einem Kotetsu sitzen und in die Kamera grinsen. Sasuke in der Mitte. Mit seinen schwarzen Haaren hebt er sich auf dem Foto deutlich von den beiden blonden Kindern ab.
 

Das gleiche Gesicht.

Die gleichen Haare.

Die gleichen Narben.
 

Ungläubig betrachte ich das Bild und schlucke.

Meine Kehle ist mit einem mal wie ausgetrocknet.

Aber offenbar hat Sasuke das kommen sehen, denn er reicht mir wortlos eine Flasche Wasser, die ich nickend annehme und kurz einen Schluck daraus trinke.
 

Wieder betrachte ich das Bild vor mir.

Ich kenne Kinderfotos von mir. Viele Bilder die meine Mutter gemacht und ebenfalls irgendwo in einem Album zusammengestellt hat. Wir haben es uns einmal zusammen angesehen. Es war an einem meiner Geburtstage. Ich weiß noch wie sehr sie sich beschwert hatte, was für ein Rotzlöffel ich doch so oft gewesen bin.

Aber wenn ich dieses Bild nun betrachte… Ich habe das Gefühl ich sehe mich doppelt.

Mit Sicherheit kann ich sagen, dass das wirklich ich bin, auf dem Bild. Aber… Welcher bin ich? Und wer ist der andere, der genauso aussieht wie ich?
 

Fragend schaue ich zu Sasuke, der mir nun vorsichtig das Buch aus den Händen nimmt und vorsichtig über das Bild streicht.

„Menma“, sagt er. Ich öffne meinen Mund. Möchte etwas sagen, aber sämtliche Worte sind aus meinem Kopf verschwunden. So als hätte ich das sprechen komplett verlernt. Aber offenbar kann der Schwarzhaarige mich auch so verstehen. „Er hat immer angefangen. Andauernd hat er sich irgendwelche dummen Sachen ausgedacht und dich dazu überredet. Kushina-san war sehr oft sauer auf euch und ich hatte jedes Mal Angst vor ihr und ihren Ausbrüchen. Deswegen hab ich immer versucht auf euch einzureden. Aber Stur wie ihr wart habt ihr nie gehört und euch weiter in Schwierigkeiten gebracht. Das Bild hier ist eines der wenigen die von uns dreien existieren. Es wurde kurz vor eurem Geburtstag gemacht.“
 

Unserem Geburtstag… Ich brauche nicht fragen was es bedeutet. Ich weiß es.

Vom ersten Moment an, wo ich das Foto gesehen habe, war ich mir vollkommen im Klaren, was es zu bedeuten hat.

„Wieso…“, kommt es leise über meine Lippen. „Wieso kann ich mich nicht erinnern, Sasuke? Wieso kann ich mich nicht an meinen Bruder erinnern?!“ Meine Sicht verschwimmt. Doch ich versuche mich zusammen zu reißen und die Tränen zu unterdrücken, die so dringend raus wollen.

„Du hast dein Gedächtnis verloren… Und er war daran schuld.“ Ungläubig betrachte ich den Schwarzhaarigen, der nun nachdenklich die Stirn runzelt. „Ich kann das selber nicht so gut erklären. Es hat etwas damit zu tun, das ihr Brüder seid. Und es ist während des Feuers geschehen…“
 

Ich kann nicht sagen wie viele Emotionen grade in mir konkurrieren und an die Oberfläche wollen. Ein Teil von mir würde am liebsten einfach nur schreien. Alles heraus lassen, was grade in meinem Kopf vor geht. Der nächste will sich zurück ziehen. Seine Ruhe haben und am besten in einen Schlaf abtauchen der nie endet.
 

„Was waren wir, Sasuke?“

„Brüder“, antwortet er und legt mir eine Hand auf die Schulter. „Erinnerungen, die du durch Menma verloren hast, kehren nicht zurück. Aber ich denke das es gut ist, dass du dich nicht daran erinnern kannst, was in der Nacht geschehen ist.“

„Also wirst du es mir nicht erzählen?“

„Erfasst.“
 

Erschöpft betrachte ich weiterhin das Album, welches im Schoß des Schwarzhaarigen liegt und lehne mich vorsichtig an ihn. Eigentlich hatte ich erwartet dass er mich wegstoßen würde. Nach allem wozu ich ihn heute gezwungen habe. Aber er tut es nicht.

„Triff dich nicht mit ihm“, kommt es leise von Sasuke. Langsam schließe ich meine Augen, bemerke dabei erst die Wärme richtig, die von dem anderen ausgeht. „Ihr tut euch beide keinen Gefallen damit, wenn ihr euch wieder seht.“
 

Ich nicke. Ja… Wahrscheinlich hat er recht. Sogar sehr wahrscheinlich hat Sasuke recht, mit dem was er sagt. Aber trotzdem…
 


 


 

Trotzdem kann ich einfach nicht anders. Er ist mein Bruder. Und vielleicht… Vielleicht ist er genauso unwissend wie ich? Obwohl… Er hat mich doch erkannt, oder? Also weiß er wer ich bin. Aber wenn er das weiß… Wieso hat er nie Kontakt zu mir aufgenommen? Wieso lebt er nicht bei uns?
 

Ich habe endlich meine Antworten. Ich kenne meinen Bruder, auch wenn ich ihn nicht wieder erkenne, mich nicht an das Kind auf dem Bild erinnern kann.

Es schmerzt… Es schmerz so sehr…

Ich habe meinen Bruder vergessen. Und wenn mich diese Erkenntnis schon so sehr verletzt… Wie ging es dann ihm? Er, der nicht mehr bei uns lebt. Der womöglich verstoßen wurde, für was immer er getan hat.
 

Sicher setze ich meine Schritte fort. Auf das Gebäude zu, welches die Geschichte unserer Vergangenheit erlebt hat. Dort wartet er…
 

„Nein.“ Schnell fahre ich herum. Jedenfalls so schnell es mir möglich ist. „Auch wenn ich meinte dass wir uns hier treffen, heißt das nicht das ich noch einmal einen Schritt da rein setzen muss.“

Eine Hand fährt sofort über meine Brust, reibt kurz darüber um den Schreck einfacher zu verdauen. Ich habe ihn nicht bemerkt… Nicht gesehen, dass er die ganze Zeit zwischen den Büschen stand und gewartet hat. Er…

„Du hast wirklich gewartet“, murmel ich noch einmal und kann beobachten wie sich auf seinem Gesicht ein Lächeln bildet.

„Klar hab ich gewartet. Wir hatten immerhin ‘nen Deal. Eine Abmachung an die du dich scheinbar nicht gehalten hast.“ Seine Augen, die bis eben noch so etwas wie Freude wiederspiegelten, nehmen in diesen wenigen Sekunden einen wütenden Ausdruck an.
 

„Was erwarte ich eigentlich von dir? Du hast schon immer zu ihm gehalten!“ Schnell schüttel ich den Kopf.

„Das ist es nicht“, widerspreche ich. „Ich will nur nicht-“

„Was ist es nicht? Er hat dir doch mit Sicherheit alles gestanden, oder? Was für eine miese Person ich bin und schon immer war. Ist es nicht so? Du warst immer der, den er von uns mochte. Immerhin hat er dich immer dazu gebracht mir zu widersprechen und dich gegen mich aufzulehnen. Das zu tun was er wollte und nicht das-“
 

„Hör auf damit, Menma!“ Das wütende Funkeln in den roten Augen. Es weicht einem Überraschten. Und ich kann ebenfalls nichts anderes tun, als erstaunt die Person anzuschauen, die mich davor gewarnt hat hier her zu kommen. Sasuke… Und er ist nicht allein. Geschockt blicken die Augen meiner Mutter zu mir, die sich die Hände vor dem Mund zusammen geschlagen hat, und die ebenfalls entsetzen meines Vaters, der sich allerdings die größte Mühe gibt sich dies nicht so offen anmerken zu lassen. Der vierte im Bunde ist ein junger Mann, dessen Gesicht sich im Laufe der Jahre zwar ebenfalls verändert hat aber dennoch ebenfalls als eine Person aus dem Fotoalbum wiederzuerkennen ist, Uchiha Itachi.

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Holla! Es geht vorwärts :D Ich dachte mir... Diesmal schaffst du es, parallel mit FanFiktion.de zu updaten. So sind wir mittlerweile nur noch 2 Kapitel voneinander getrennt :3 Ich wünsche euch jedenfalls viel spaß beim lesen ^^
 

Chapter Seven Point One ~ I'll Be The One ~

Chapter Seven Point One ~ I’ll Be The One ~
 

Normalerweise würde ich jetzt Fragen: ‚Wie konnte es dazu kommen?‘ Aber das hier, diese ganze Situation an sich, war von Anfang an niemals normal gewesen. Ich würde sogar behaupten, dass wenn wirklich etwas Normales in ihr gesteckt hatte, dann haben wir es schon mit unseren nicht normalen Verhalten verdorben, bevor wir überhaupt wussten dass es normal war. Ergibt das Sinn? Nun… Für einen außenstehenden höchst wahrscheinlich nicht. Aber ich bin ja auch kein Außenstehender. Im Gegenteil… Ich stecke mitten drin.

Manch einer würde hier vielleicht von dem typischen ‚Griff ins Klo‘ sprechen. Aber ehrlich… Das hier gleicht schon eher einem Kopfsprung in die Kläranlage.
 

Es ging alles so schnell, dass ich Schwierigkeiten hatte allen um mich herum zu folgen. Während Menma versuchte alles und jeden in seinem Umkreis mit Blicken und Schimpfwörtern zu erdolchen, tat Sasuke einfach nur so als würde ihn die ganze Sache nichts angehen und starrte mit einem blanken Pokerface an uns vorbei. Sein Bruder Itachi hingegen, befürwortete jeden Versuch, den meine Eltern unternahmen, um sich Gehör zu verschaffen.

Das Ende vom Lied sieht einfach so aus, das wir nun hier sind… In unserem Wohnzimmer. Und anstatt Produktiv mal ein Gespräch anzukurbeln, versucht jeder einzelne von uns irgendwo einen anderen Fleck zum anstarren ausfindig zu machen. Wobei ich auch hier wieder das Gefühl habe, dass Sasuke uns in diesem Wettstreit haushoch überlegen ist. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast meinen ihm seien seine Emotionen ausgegangen.
 

„Also…“, erhebt mein Vater nun vorsichtig seine Stimme, wodurch er so ziemlich alle Blicke auf sich zieht. „Es ist schon eine ganze Weile her… Das wir alle so zusammen gesessen haben.“ Unsicherheit.

Ich kann mich an keine Situation in meinem Leben erinnern, in der ich meinen Vater schon einmal so unsicher erlebt habe. Er ist zwar schon immer bedachter gewesen, wie zum Beispiel meine Mutter, aber dennoch… Es ist ungewohnt. Und irgendwie, muss ich zugeben, löst es auch eine gewisse Angst in mir aus, vor dem was noch kommen könnte.
 

„Wie ist es euch so ergangen, in den letzten Jahren?“ Anders wie erwartet, wandert sein Blick dabei zuerst auf Sasuke und Itachi. Es überrascht und schockiert mich gleichermaßen. Ich hätte eher damit gerechnet dass er diese Frage an Menma richten würde. Seinem Sohn… Meinem Bruder.

Es fällt mir schwer ihn so zu bezeichnen, obwohl er doch unverkennbar mein Bruder ist. Unsicher schaue ich zu ihm, wie er locker da sitzt, an dem Platz am Fenster und seinen Blick kontinuierlich auf die Welt außerhalb dieser Mauern richtet. Er will nicht hier sein. Seine gesamte Körpersprache sagt dies aus. Und doch ist er fast komplett ohne wiederworte mitgekommen.
 

„Lenke nicht ab, Minato“, erhebt Sasukes Bruder nun zum ersten Mal seine Stimme. Sie klingt sanft und in einer gewissen Art und Weise sehr beruhigend. „Wir sind alle wegen ein und demselben Grund hier. Es wird Zeit mit offenen Karten zu spielen. Vor allen hier anwesenden…“

Ich lasse ihn nicht aus den Augen. Seine Worte gehen mir durch Mark und Bein. Rütteln die grade besänftigte Aufregung wieder hervor und sorgen dafür das ich ungeduldig etwas auf meinem Stuhl beginne hin und her zu rutschen.
 

„Ich weiß.“ Die Worte meines Vaters sind eindeutig. Er weiß, dass der ältere der beiden Uchiha recht hat, mit dem was er sagt. Aber trotzdem hadert er mit sich. Hat sichtlich Probleme damit, sich in einer Sache zu äußern. Etwas, was ihm noch niemals, jedenfalls seit ich denken kann, Probleme bereitet hat. „Dennoch interessiert es mich, was die beiden Söhne meines besten Freundes in den letzten Jahren alles sehen mussten.“
 

Schon wieder…

Wieder bedenkt er lediglich die beiden Uchihas mit seinen Worten. Was ist mit Menma? Mit seinem eigenen Kind, welches da sitzt, ein paar Meter von uns entfernt, und behandelt wird wie ein Fremder, der in ein Gebiet eingedrungen ist in das er nicht hätte hinein gehen sollen.

Es macht mich wütend… So unglaublich wütend…

Ich würde nur zu gern mit der Hand auf den Tisch schlagen. Doch dann würde ihre gesamte Aufmerksamkeit auf mir liegen und das will ich nun auch nicht! Sie sollen es erklären! Sagen warum sie meinen Bruder behandeln wie einen aussätzigen!
 

„Fahr runter“, reißt mich die Stimme desjenigen, um den sich meine Gedanken gedreht haben, zurück in die Realität und sorgt dafür, dass ich ihn verwundert anstarre. Er hat sich nicht von seinem Platz gerührt, aber seine Augen ruhen auf meinen und ich kann nicht anders als meine Hände, die ich offenbar unwillkürlich zu Fäusten zusammen geballt hatte, zu lockern und mich der Ruhe hinzugeben, die er in mir auslöst. „Wenn du dich aufregst bereitet uns das nur noch mehr Probleme. Also zügel dein Temperament.“ Seine Worte sind eisig. Kalt aber die Wahrheit.

Ja… Es bringt nichts wenn ich mich aufrege, dabei vielleicht sogar Sachen sagen könnte, die ich eigentlich gar nicht so meine. Aber mir geht es hier ums Prinzip!
 

Meine Mutter schaut mich besorgt an, was mich verunsichert. Sie wirkt äußerst vorsichtig. Fast schon als ob uns das schlimmste bevorsteht, was sich ein Mensch nur denken kann. Ich verstehe es nicht… Verstehe meine Familie nicht und warum sie aus allem ein Geheimnis machen müssen! Egal was passiert ist… Ich will die Wahrheit, warum mein Bruder weggegeben wurde… Es hätte doch mit Sicherheit auch anders gehen können! Dann würden wir nun nicht in dieser verdammten Situation fest sitzen.
 

„Was ist damals wirklich passiert?“, frage ich. Verunsichert tauschen meine Eltern erneut ihre Blicke aus. Wie auch schon damals, wo ich sie auf die Uchihas angesprochen habe. Doch anstatt das sie mir Antworten, schweigen sie sich weiterhin aus, was mich nur noch wütender macht.

„Sie wollen nicht dass du erfährst wie ich dich beinahe umgebracht hab.“ Ich erstarre, wie mich die Worte meines Bruders durchbohren. Entsetzt schaue ich ihn an, suche in seinen Augen ein Anzeichen dafür, dass er mich belügen könnte. Aber nichts…

„Hör nicht auf ihn“, meint Sasuke ruhig. „Es war anders, wie er meint.“

„Halt dich da raus, Uchiha!“ Zornig springt Menma von seinem Platz auf und betrachtet Sasuke mit solch einem Hasserfüllten Blick, dass mir sämtliches Blut aus dem Gesicht entweicht. Ich spüre wie sich mein Körper verkrampft und es eiskalt um mich herum wird.
 

„Ich halte mich eben, verdammt nochmal, nicht mehr aus allem heraus! Das haben wir viel zu lange getan!“ Sasuke schaut mich an. Nur zu gern würde ich wissen was nun in seinem Kopf vorgeht. „Er hat ein Recht darauf, zu erfahren was passiert ist. Immerhin betrifft es uns alle gleichermaßen.“

„Das geht nicht!“, schreit meine Mutter ihn an und springt auf. „Das ist viel zu gefährlich!“

„Ich bitte dich, Kushina. Sie sitzen zusammen in einem Raum. Sie haben sich vorher schon in unserem alten Haus getroffen. Es ist nichts passiert und es wird auch weiter nichts passieren.“ Es verwundert mich, wie offen Sasuke auf einmal dieses Thema behandelt, wo er sich doch vorher bemüht hatte kein Wort zu verlieren. Sogar die Höflichkeitsfloskeln, die ich wenn ich ehrlich bin, sogar etwas dämlich finde, bedenkt man die Tatsache dass sich unsere Familien mehr wie nahe gestanden haben müssen, lässt er dabei einfach unter den Tisch fallen.
 

„Und wenn ihr es nicht könnt, dann tue ich es.“ Mit einem letzten, zugegebenermaßen sehr besorgten Blick, bedenkt mich meine Mutter und verlässt anschließend schweigend das Zimmer. Enttäuscht schaue ich ihr nach und danach meinen Vater an, der den Kopf schüttelt und Sasuke damit das Zeichen gibt, dass es okay ist.
 


 


 

Lächelnd beobachte ich, wie sich die beiden Zwillinge um die letzte Makrone streiten, die meine Mutter selbst gemacht hatte. ‚Ich wollte das einmal ausprobieren. Immerhin hat dein Vater doch bald Geburtstag, wo wieder eine Menge Leute kommen werden‘, sagte sie strahlend, wie sie das erste fertige Tablett vor uns auf den Tisch stellte. Wir haben sie alle probiert und in unserem kindlichen Leichtsinn sogar ehrlich und nicht grade schonend verkündet, wenn sie nicht geschmeckt haben. Und es waren wirklich viele dabei, die einfach nur missraten waren. Aber Naruto und Menma bestanden, selbst nachdem Itachi schon lange kapituliert hatte, unbedingt weiterhin diesen Wettbewerb austragen zu wollen, wer am meisten schafft. Und nun ging es um die letzte Makrone. Die immer noch auf dem Tablett zwischen ihnen lag und die jeder für sich haben wollte, um den anderen zu zeigen das er besser ist.
 

Seufzend schüttele ich den Kopf.

„Schneidet sie doch einfach in zwei Hälften“, meinte ich leichtsinnig und durfte mir ein vollkommen synchrones ‚Nein!‘ zur Antwort anhören. Ich müsste das eigentlich verstehen, immerhin habe ich doch auch einen großen Bruder. Doch ich verstand es nicht. Immerhin war Itachi in dieser Hinsicht vollkommen anders Er hätte sie mir überlassen, da er gerne für mich auf Sachen verzichtete. Auch wenn ich mich damit oft nicht so gut fühle, da ich immer denke ich würde ihm etwas weg nehmen. Aber er tippt mir dann immer nur lächelnd auf die Stirn und beteuert dann noch einmal, dass es ihm egal ist und er froh sei mir etwas Gutes tun zu können.
 

Mit eine ebenfalls synchronen ausschrei meines Namens, holen die beiden Geschwister nun meine Aufmerksamkeit zurück. Beide funkeln mich an und erwarten anscheinend etwas von mir. Doch anstatt noch einmal nachzufragen, beuge ich mich leicht über den Tisch und greife nach besagtem Streitobjekt und esse es selber. Zuerst entsetzt, dann wütend und zu Schluss traurig, wenden sie sich beide von mir ab und verziehen schmollend ihre Gesichter. Wenn man sie dabei beobachtet hat man oft das Gefühl, einem würde ein Spiegel vorgehalten werden. Sie sind sich dann immer so ähnlich, dass es schon fast erschreckend ist.
 

Normalerweise ist es oft anders. Während Naruto oft aufgedreht und laut ist, durch die Gegend rennt und alles verkündet, was ihm grade so im Kopf herum spukt, ist Menma ruhig und der komplette Gegenpol zu seinem Bruder. Trotzdem hat auch er immer wieder Momente in denen er nicht an sich halten kann und laut durch die Gegend schreit. Meistens passiert es in den seltenen Fällen, wenn sie Streit untereinander oder mit ihren Eltern haben.
 

Den ganzen restlichen Abend geht das gemotze der beiden weiter. Bei fast jeden Kommentar von mir, geben sie irgendeinen Spruch dazu, wo sie mir verdeutlichen das ich falsch gehandelt habe und sie nur deswegen keinen Sieger bestimmen konnten. Jedenfalls so lange bis Itachi sich einschaltet und den beiden irgendeine Erklärung bietet, weswegen der Wettbewerb sowieso ungültig gewesen sei Ich kann meinem Bruder gar nicht genug dafür danken. Hätten sie so weiter gemacht, wäre es mit Sicherheit noch zu einer Prügelei gekommen.
 

Da ihre Eltern geschäftlich unterwegs sind, bleiben sie über Nacht bei uns. Meine Mutter hat dafür in meinem Zimmer extra noch zwei Futons ausgebreitet. Was sie allerdings nicht ahnen konnte war, dass die beiden, kaum dass meine Mum das Zimmer verlassen hatte, schon wieder aneinander hingen. Ich kenne das schon. Spätestens wenn sie sich sicher waren unbeobachtet zu sein, schleicht sich der eine vorsichtig zum Futon des anderen und kuschelt sich ebenfalls mit drunter. Zuhause machen sie das auch oft. Menma meinte mal, dass sie dann beide besser schlafen könnten und keiner von ihnen Alpträume hätte.
 

Ich nickte das meistens nur ab. So wie auch heute. Aber diesmal wollten sie mich ebenfalls dabei haben. Ich verstehe zwar nicht warum, aber füge mich einfach ihrer Entscheidung. Zum schlafen würde ich ansonsten nicht kommen. Da sie nicht nachgeben würden. In der Hinsicht sind die beiden Stur wie die Esel.
 

Jemand ruft meinen Namen und ich spüre wie sich etwas an mich drückt. Ein beißender Geruch dringt in meine Nase und mir das Atmen erheblich erschwert. Ich öffne die Augen und das erste was ich sehe sind blonde Haare. Der Körper, der sich an mich presst, zittert wie Espenlaub.

„Naruto?“, frage ich leise und muss husten. Der Gestank wird immer schlimmer und erst jetzt bemerke ich, wie um uns herum verschwommen wirkt. Als ob Nebel über dem Raum liegen würde.

„Sasuke!“ Schon fast panisch drückt er sich weg von mir und blaue Augen mustern mich besorgt. „Sasuke… Menma ist weg!“ Sofort bin ich hell wach und setze mich auf. Der Körper neben mir zittert immer noch ununterbrochen vor Angst und erst jetzt bemerke ich, dass der Nebel eigentlich Rauch ist, der immer dicker wird.
 

„Itachi“, entkommt es mir unbewusst und vorsichtig richte ich mich auf. „Wahrscheinlich bei Itachi oder meinen Eltern.“ Zögernd nickt der Junge und steht nun ebenfalls vorsichtig auf. Er ist sehr wacklig auf den Beinen, weswegen ich automatisch nach seinen Arm greife und ihn dazu zwinge sich an mir festzuhalten.

Wir verlassen das Zimmer, so schnell es uns möglich ist. Dabei achte ich pingelig darauf, dass Naruto auch nicht loslässt. Ein lautes Krachen und das Knistern von Feuer dringt an unsere Ohren.
 

„Es brennt“, panisch presst sich der schmale Körper an mich und versucht sich zu verstecken. Ich streiche vorsichtig über seine Hand, die mir langsam aber sicher die Blutzufuhr in meinem Arm abdrückt und versuche ihn etwas zu beruhigen. Allerdings steigt auch bei mir langsam aber sicher Panik auf. Ich kann nicht sagen, wo überall das Feuer bereits wütet und genau das macht mir Angst. Was ist mit meinen Eltern?
 

„Sasuke!“ Itachis Stimme lässt mich erleichtert aufblicken. Panisch, mit weit aufgerissenen Augen, steht er vor uns. Von weiten kann ich Menma erkennen, der um die Ecke gerannt kommt. Anscheinend war er bei unseren Eltern. Aber warum sind sie nicht bei ihm? „Sasuke! Hör zu! Wir müssen hier raus. Auf der anderen Seite steht schon alles in Flammen.“ Zögerlich nicke ich, schaue aber noch einmal an ihm vorbei. Mutter und Vater sind immer noch nicht da. Doch zum Fragen komme ich nicht, schiebt er mich und Naruto doch schon vorwärts, in die entgegengesetzte Richtung.
 

Menma greift nach der Hand seines Bruders, versucht ihn ebenfalls dazu zu bringen schneller von hier zu verschwinden. Doch dieser bleibt, im Gegensatz zu mir, wie angewurzelt stehen und sieht seinen Bruder nur schockiert an. Man kann von seinem Gesicht her ablesen, wie wütend er auf ihn ist. Wäre ich aber wahrscheinlich auch, wenn ich mit ihm zusammen eingeschlafen wäre und dann aufwache und er spurlos verschwunden ist. Aber für Streitereien haben wir jetzt keine Zeit weiter. Wir müssen hier weg. Dringend!
 

Doch das ist alles leichter gesagt wie getan. Itachi greift erneut nach mir und zieht mich in Richtung Treppe. Doch ein erneutes Krachen lässt ihn inne halten und sich panisch umsehen. „Was ist mit Mum und Dad?“, traue ich mich leise zu Fragen. Ich weiß das er es gehört hat. Doch er antwortet nicht darauf. Erwacht nur wieder aus seiner Starre und schiebt uns drei weiter. Das ungute Gefühl in meinem Magen breitet sich weiter aus. Mir wird schlecht. Aber ich versuche, so gut es mir möglich ist, das Gefühl der Übelkeit zu unterdrücken.
 

Ein lautes zischen, welches ich nicht genau identifizieren kann, rauscht an mir vorbei und Itachis schmerzvolles Stöhnen dringt unmittelbar darauf an meine Ohren. Entsetzt lässt Naruto mich los und ist sofort an seiner Seite. Zwischen den Fingern meines Bruders, die er auf den Oberarm presst, quellt langsam aber sicher eine rote Flüssigkeit hervor. Ich halte den Atem an und presse mir schnell die Hand auf den Mund, während Menma und Naruto nur immer wieder Itachis Namen schreien.
 

Er geht in die Knie und ich lasse mich neben ihm fallen. Drücke mich an meinen großen Bruder und versuche die Tränen zurück zu halten, die bei den Zwillingen schon lange fließen und somit die Schritte, die sich uns nähern, übertönen.

Ich bekomme gar nicht mehr richtig mit, was um uns herum passiert. Eine Hand greift nach mir und drückt mich näher an Itachis Brust. Ich kann seinen Herzschlag spüren. Ebenso wie die Wärme des Körpers neben mir. Ob es sich dabei um Naruto oder Menma handelt, die sich wahrscheinlich genau so an ihn drücken, kann ich nicht sagen.
 

Meine Sicht verschwimmt immer mehr. Der Rauch wird dicker und drückt mir zunehmender die Luft ab. Ein Röcheln entkommt meiner Kehle, wodurch die Hand, die auf meinen Rücken ruhte, nun langsam beginnt sich beruhigend auf und ab zu bewegen.

Stimmen ertönen. Mal lauter und mal leiser. Ich will wissen was gesprochen wird. Doch alles verschwimmt immer und immer mehr. Wird unerträglicher…
 

Ich will zu meinen Eltern… Sie sollen mir sagen dass alles in Ordnung ist. Das nichts von dem wahr ist. Alles was ich noch spüre ist das Zittern meines Körpers und der Schmerz in meiner Lunge. Und dann… Dann ist alles schwarz…
 


 


 

Es ist als würde man in Watte eingepackt sein. Genau so fühlt sich mein Körper an. Reglos und schwer. Ich will nicht mehr… Will nicht mehr fühlen…

Aber gleichzeitig frage ich mich einfach nur noch was passiert ist?

Wo bin ich? Wie geht es Itachi und den Zwillingen?

Ich will zu Mum und Dad…
 

„Keine Verbrennungen und von der Rauchvergiftung scheint er sich auch mehr und mehr zu erholen“, dringt eine raue Stimme durch die Wolken in meinem Kopf hindurch.

„Also wird er bald aufwachen?“ Mein Bruder… Itachi geht es also gut. Erleichterung erfüllt meinen Körper und ich habe das Bedürfnis die Augen aufzuschlagen und zu ihm zu rennen. Ihn zu umarmen und weiß Gott niemals mehr loszulassen. Ich bin so froh…

„Ja. Ihm ist nichts weiter passiert. Das hat er wohl den Uzumakis zu verdanken.“ Naruto…? Menma…? Wo sind sie? Was ist mit ihnen passiert? „Die Hyuugas erwarten sie bereits, wenn ihr Bruder erwacht. Die beiden Kinder sind wie gewünscht voneinander getrennt wurden. Sorgen sie sich nicht. Die Geschichte wird in Vergessenheit geraten.“ Ich verstehe nicht… Was ist los?
 

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es mir schon jemals so schwer gefallen ist, meine Augen zu öffnen. Aber das ist es. In jenen Moment ist es furchtbar anstrengend. Doch ich muss mich bemerkbar machen. Ich will wissen was los ist! Was ist mit meiner Familie und meinen Freunden? Sagt es mir doch endlich!
 

Verschwommen realisiere ich meine Umgebung. Die weiße Decke, die kratzige Papierdecke. Alles hier hat einen stechenden Geruch, der an Desinfektionsmittel erinnert. Ist das… ein Krankenhaus? War der Mann von vorhin vielleicht ein Arzt? Jemand der mich untersucht hat? Aber warum? Und wie sind wir aus unserem Haus gekommen?

Fragen über Fragen bilden sich in meinem Kopf zusammen, der langsam aber sicher immer voller wird und mir Schmerzen bereitet. Ich versuche mich an Einzelheiten zu Erinnern. An alles was passiert ist, bevor ich anscheinend das Bewusstsein verloren habe. Doch alles scheint so verschwommen.
 

„Du bist wach.“ Ich habe nicht mitbekommen wie sich die Tür geöffnet hat. Doch ich bin mehr wie erleichtert wie ich Itachi erkenne. Sein Arm ist verbunden und wird gestützt, damit er ihn nicht zu sehr belasten kann. Schnell überbrückt mein Bruder die Distanz zwischen uns und steht an meinem Bett.

Ich würde gern meine Arme nach ihm ausstrecken. Doch mein ganzer Körper fühlt sich an wie unbeweglicher Beton. Das gute ist, dass Itachi zu verstehen scheint und mir beruhigend über den Kopf streicht.
 

„Was ist passiert?“, frage ich leise. Meine Stimme ist heiser und brüchig. Das Kratzen im Hals ist schlimm und löst einen Hustenreiz aus. Doch ich versuche es zu unterdrücken. Denn ich habe Angst, dass Itachi ansonsten wieder verschwindet um eventuell einen Arzt zu rufen. Den kann ich grade nicht gebrauchen…

„Ruhig, Sasuke.“ Die Hand auf meinem Kopf ruht nun auf meiner Stirn. Die Wärme, die diese aussendet, hilft mir dabei den Schmerz zu vergessen. „Es wird alles gut, hörst du? Du wirst gesund. Und dann wird alles wieder gut.“
 

‚Wovon sprichst du?‘, will ich fragen. Doch ich komme nicht dazu.

„Keiner wird dir mehr etwas tun.“ Sein Blick wirkt so weit weg. Als ob er überhaupt nicht mehr bei mir wäre und in einer vollkommen anderen Welt eingetaucht. Die Sorge wächst in mir, wie sein Blick immer glasiger wird.

„Naruto…?“, hauche ich. Doch Itachi schüttelt nur schnell den Kopf.

„Denke nicht mehr an sie. Die beiden können dir nicht mehr weh tun.“ Entsetzt reiße ich die Augen auf. Verstehe nicht worauf er hinaus will.

Bilder sammeln sich in meinem Kopf. Die schlimmsten die sich ein Kind nur vorstellen kann. Ich will es nicht… Will nicht daran denken. Und gleichzeitig, kann ich nicht aufhören.
 

Mein Atem geht schneller und ich merke nur noch wie Itachi sich zu mir beugt. Kurz darauf ertönen eilige Schritte. Menschen in weißen Kitteln sammeln sich… Und danach… Wird es wieder dunkel.
 


 


 

„Ich habe erst viel später erfahren, dass ihr beide noch am Leben seid und was mit unseren Eltern passiert ist. Allerdings fehlen mir immer noch die Erinnerungen, was passiert ist während ich weg war.“ Für einen Moment schließt Sasuke die Augen. Scheint zu versuchen sich selbst etwas zu beruhigen. Ich schlucke nur. So viele Emotionen habe ich an ihm noch niemals wahrgenommen. Es ist erschreckend wie viel er die ganze Zeit für sich behalten hatte.
 

Die Freude, über die Zeit die er mit uns und seinen Eltern verbringen konnte. Die Trauer über ihren Verlust. Die Panik… Wie er alles verloren hat.

Ich kann kaum eines dieser Gefühle wirklich nachempfinden. Im Gegensatz zu ihm, erinnere ich mich an nichts von all dem. Als würde ich mich immer noch im Nebel befinden und nach dem Strohhalm suchen, der alles parat hält. Denn trotz seiner Erzählung… Ist immer noch so viel offen. Aber das sind Dinge… Die er mir nicht sagen kann, weil er sie nicht weiß.

Aber ich weiß sie zu schätzen… Seine Ehrlichkeit mir gegenüber. Und es tut mir leid… dass ich ihn vergessen habe. Innerlich zerreißt es etwas in mir, weckt den Wunsch es zu ändern. Doch egal wie sehr ich es versuche, es ist einfach nichts da.

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Howdy :) Schau mal einer guck, schon ist die Woche wieder um.

Kam mir das nur so vor oder war die wirklich schnell rum? Oo Na was solls ^^' Ich hoffe euch hat der erste Teil des siebten Kapitels gefallen. Falls sich jetzt jemand fragt warum? Nun die Antwort ist einfach. Das siebte Kapitel wäre sonst, im Vergleich zu den anderen, doppelt so lang geworden. Und da ich das verhindern wollte, hab ich es in zwei geteilt. Weiter geht es dann nächste Woche Dienstag :) Bis dahin wünsche ich viel Spaß beim lesen und eine schöne Woche ^^

LG Yuki~
 

Chapter Seven Point Two ~ Kyuubi ~

Chapter Seven Point Two ~ Kyuubi ~
 

Betrübt schaue ich zu Menma, meinem Bruder…Es klingt immer noch komisch. Wird es wohl auch noch eine ganze Weile. Falls wir denn überhaupt Zeit miteinander verbringen können. So wie unsere Eltern drauf sind, bezweifle ich das eher. Auch wenn ich leicht die Hoffnung hege, dass vielleicht durch den Einsatz von Sasuke und Itachi sich etwas an ihrer Ansicht geändert haben könnte. Schön wäre es zumindest.

„Sie werden bei ihrer Meinung bleiben.“ Die Worte meines Bruders lassen meine kleine Blase sofort wieder zerplatzen. „Ansonsten hätten sie mich auch nicht so einfach abgeschoben.“

„Sie haben es nicht böse gemeint und das weißt du auch!“, wirft Itachi nun ein.

„Stimmt“, faucht Menma ihn nun an. „Es war ihnen lediglich wichtig ihren kleinen Sonnenschein zu beschützen. Was aus dem Unruhestifter wird ist da ja nun vollkommen egal!“

„Du weißt dass das nicht stimmt.“ Sasuke stellt sich in mein Blickfeld, sorgt dafür dass ich nun eher seinen Rücken wie die Erscheinung meines Bruders wahrnehme.
 

„Es tut mir Leid…“, murmel ich leise. Ich weiß nicht was ich getan habe… Ich weiß auch nicht für was ich eigentlich genau verantwortlich gemacht werde, aber egal was passiert ist… Niemals hätte ich gewollt, dass mein Bruder dafür bestraft wird. Allein von Sasukes Erzählung her weiß ich dass wir uns sehr viel bedeutet haben. Was fehlt, dass dafür gesorgt hat dass die Situation nun so aussieht?

„Es gibt nichts was dir Leid tun sollte.“ Sasukes Stimme reißt mich erneut aus meinen Gedanken. Als ob er immer genau weiß wann er eingreifen muss, damit ich nicht in eine Depressive Stimmung verfalle… Oder jedenfalls nicht gänzlich hinein rutsche. „Wenn es hier jemanden im Raum gibt, der für kein einziges Detail zur Verantwortung gezogen werden kann, dann bist du es. Immerhin hast du auch den größten Preis bezahlt…“ Fragend bohrt sich mein Blick in seinen Rücken. Er scheint es zu wissen, doch klärt mich nicht auf. Dabei dachte ich, er hätte alles gesagt.

„Er meint die Erinnerungen, Idiot“, ergänzt Menma und erweckt in mir das Bedürfnis mir die Hand gegen die Stirn zu schlagen.
 

Natürlich… Meine Erinnerungen… Aber…

„Wieso kann nur ich mich nicht erinnern…?“, frage ich nun in die Runde. „Ihr wisst doch auch noch alles. Oder jedenfalls das meiste.“ Dieses mal dreht sich Sasuke wieder zu mir. Seinen Blick kann ich nicht genau deuten.
 

„Wie viel weißt du über den Hintergrund unserer Familie?“ Über unsere Familie…

„Nicht viel…“, antworte ich Menma. „Ich weiß das Mums Stammbaum sich sehr weit zurück führen lässt. Wir haben das mal in der Schule aufführen müssen, für ein Projekt. Aber über Dads Seite ist kaum etwas bekannt.“

Kurz tauschen die drei ihre Blicke untereinander auf, bevor sich Sasuke zu mir setzt.
 

„Dann muss ich etwas weiter ausholen…“, seufzt mein Bruder und überbrückt etwas den Abstand zwischen uns. Trotz allem ist die Distanz, jedenfalls für mich, immer noch zu groß. Ich will nicht das er sich vorkommt wie ein außenstehender, weswegen ich meine Hand nach ihm ausstrecke. Er mustert sie, aber nimmt sie nicht an. „Nimm es mir nicht übel. Aber das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.“ Ich verstehe nicht was er meint, ziehe jedoch mein Angebot trotz allem nicht zurück. In der Hinsicht bin ich einfach stur.
 

„Das alles hat mit einem Thema zu tun, welches schon vor unserer Geburt ein großes Problem dargestellt hat“, beginnt er seine Erklärung. „Du weißt es nicht mehr, aber unsere Mutter hat uns als Kinder immer wieder Geschichten über Monster und Dämonen erzählt. Meistens waren es Geschichten über Füchse, die Wünsche erfüllen.“

„Die neunundzwanzigste Stufe…“, murmel ich.

„Genau.“ Zustimmend nickt Menma. „Diese ist nur ein Beispiel von vielen. Aber darauf will ich auch eigentlich gar nicht so wirklich hinaus… Sie hatte einen Grund uns Geschichten über solche Wesen zu erzählen. Wie du schon sagtest… Unsere Familie ist sehr alt, beziehungsweise die von Kushina ist es.“ Er pausiert. Anscheinend überlegt er, wie er am besten mit seiner Erklärung fortfährt. „Der Uzumaki Clan lässt sich bis in die Edo Zeit zurück verfolgen… Alte Aufzeichnungen berichten darüber, dass unser Wohnsitz damals mit dem Shinto Schrein verbunden war. Dies lag daran, dass fast alle Familienmitglieder sich mit der Spirituellen Reinigung und der Kunst der Austreibung befasst haben. Nicht selten wurde nach einem Uzumaki gerufen, wenn der Verdacht auf den Befall eines Dämonen zurück geführt werden konnte.“
 

Wow… Ich hatte keine Ahnung, dass unsere Familie einmal einen solchen Einfluss hatte.

„Unser Großvater, wir haben ihn leider nicht mehr kennen lernen können, war der letzte Schreinpriester aus unserer Familie. Eigentlich sollte unsere Mutter diesen Job fortführen, doch es geschah etwas, wodurch ihr dies nicht mehr möglich war.“

„Sie lernte Dad kennen?“, rate ich. Doch Menma schütteln nur verneinend den Kopf.

„Schön wäre es, dass es daran gelegen hätte. Aber nein…“ Ein Seufzen entkommt ihm. „Die Sache sieht leider etwas anders aus… Kushina war noch sehr jung als das passiert ist. Sie war bei einer Zeremonie anwesend, bei der ein starker Geist ausgetrieben werden sollte. Ein Fuchsgeist, um es genau zu sagen. Er versprach der Familie Reichtum und Wohlstand, Erfolg und Fruchtbarkeit. Also alles was sich eine junge Familie wünscht, die ein gemeinsames Leben beginnt. Und ja… Die Familie wurde reich an Geld und Gütern, doch es dauerte nicht lange ehe der erste dafür sein Leben gab. Zuerst dachte man es läge einfach nur daran, dass der Mann sehr alt war. Doch falsch… Wie die Frau erfuhr, dass sie ein Kind erwarte, nahm ihr der Fuchs ihren Mann. Als Preis für das neue Leben.“
 

Ich schlucke… Ein Leben für ein anderes.

In vielen Religionen wird von solch einem Austausch berichtet. Derjenige, der dort allerdings meistens dargestellt wird, ist der Teufel oder aber ein Messias. Und nicht selten geschieht es, dass Leuten, die so etwas zulassen oder auch noch befürworten, schlimme Dinge wiederfahren. Allerdings…
 

„Das war noch nicht alles, oder?“, frage ich. Auch wenn ich irgendwo die Hoffnung hege, dass die Frau den Dämon darauf nur noch los werden wollte und deswegen den Priester angeheuert hat, glaube ich nicht dass es so einfach ist.

„Erfasst.“ Mist… „Der Fuchs hatte es auf das ungeborene Baby abgesehen. Wenn es das Kind befallen kann, bevor es geboren wird, wird der Dämon in dieser Welt eine feste Form bekommen, die unglaublich starke Kräfte hat. Somit wäre es ihm möglich noch viel schlimmere Dinge anzustellen. Also beschloss unser Großvater diesem Fuchs den Weg zu versperren. Dafür jedoch… zahlten er und die Anwesenden einen hohen Preis.“

„Was ist passiert?“, frage ich vorsichtig.

„Der Fuchs war zu stark. Eine alte Kreatur die viel Macht inne hatte. Schon allein deswegen weil er sich von den Energien der ehemaligen Familienmitglieder genährt hatte. Es wird überliefert, dass dieses Geschöpf neun Schwänze besitze. Deswegen wird in den Aufzeichnungen dazu auch immer von Kyuubi gesprochen.“
 

„Kyuubi“, wiederhole ich den Namen und kann nicht verhindern dass mir ein Schauer über den Rücken läuft.

„Der alte Mann hatte keine andere Wahl, wenn er dem Biest einhalt gebieten wollte. Er gab sein eigenes Leben dafür, den Dämon versiegeln zu können. Allerdings hat er dabei einen Fehler gemacht, weshalb es geschah, dass der Fuchs in einen Lebendigen Wirt fuhr und nicht wie geplant einfach verschwinden würde.“

„Mum…“, schlussfolgere ich. Sein nicken bestätigt meine Theorie.

„Von dem Moment an, stand Kushina unter ständiger Beobachtung. Es wurde immer befürchtet, der Fuchs könnte aus ihr heraus brechen, sobald ihre Gefühle verrückt spielen. Und da sie sehr impulsiv ist, bestand die Gefahr also ständig. Jedenfalls bis sie Minato kennen gelernt hat.“
 

Dad…

„Er sorgte dafür dass sie ruhiger wurde. Bodenständiger… Und schließlich auch schwanger…“ Unwillkürlich muss ich schlucken. „Ab hier kommen wir ins spiel. Natürlich wollte man nicht dass unsere Mutter uns bekommt. Man wusste nicht wie weit der Fuchs gehen würde, in wen er einfährt und wie man ihn im Notfall aufhalten könnte. Doch Kushina entschied sich dagegen uns aufzugeben und brachte uns zur Welt. Soweit war auch alles Problemlos verlaufen… Wir waren normal… Bis auf eine Tatsache.“ Seine Augen heften sich auf einen Fleck an meinem Körper. Etwas was ich bis dato versucht habe zu ignorieren. „Es müsste sich bereits auf dir abzeichnen. Genau dort.“
 

Langsam wende ich den Blick ab und beiße mir auf die Lippe.

„Also ist es wahr…“, meint Sasuke und ich spüre die Blicke dreier Personen auf mir haften. Wie sie mich durchbohren. „Das Siegel ist also wieder da.“

Vorsichtig nicke ich. „Es… Es ist einfach aufgetaucht, wie ich unter der Dusche stand. Es hat gebrannt und geschmerzt… So als ob etwas mich von innen heraus zu verbrennen versucht.“ Offenbar scheint sich keiner über meine Erklärung zu wundern. Geschweige denn überhaupt richtig darauf einzugehen.

„Der Kyuubi befindet sich in deinem Körper… Schon seit deiner Geburt. Doch er hat nie Anstalten gemacht deinen Körper zu verlassen. Wahrscheinlich hast du ihn die ganze Zeit über auch nicht einmal wahr genommen, oder?“ Ich nicke, einfach nur um seine Vermutung zu bestätigen. „Das lag daran, weil ich mich nicht in deiner Nähe befunden habe.“
 

Ich verstehe nicht genau worauf er hinaus will… Warum ist es so schlimm, dass er in meiner Nähe ist? Bin ich tödlich für ihn…? Deswegen?

„Ich bin derjenige der den Fuchs in dir wecken kann…“, sagt er. Überrascht weiten sich meine Augen. Das ist etwas, was komplett gegen meine Vermutung spricht. „Nur wenn ich in deiner Nähe bin, ist es gefährlich. Wenn der Fuchs erwacht, kann er dich übernehmen und alles vernichten, was ihm im Weg steht. Ein falsches Wort kann dafür schon genügen.“

„Das ist nicht wahr und das weißt du.“ Sasukes Worte sind Harsch, aber nicht böse gemeint. Eher will er damit Menma von einem Gedanken abbringen, der wohl von Grund auf falsch zu sein scheint. „Ihr wart Jahrelang zusammen und es ist nie etwas vorgefallen.“

„Bis zum Tag des Feuers.“

„Aber das war eine vollkommen andere Situation“, mischt sich nun auch Itachi ein.
 

„Was meint ihr?“, frage ich und schaue zu Sasuke. Doch der sieht genauso verwirrt aus. Anscheinend handelt es sich dabei um etwas, an was auch er sich einfach nicht mehr erinnern kann.
 


 


 

Meine Brust schmerzt. Itachis Blut klebt an meinen Fingern und Sasuke sackt neben mir zusammen. Fester versuche ich Naruto an mich zu drücken. Ich bin der Ältere. Ich muss auf ihn aufpassen! Das habe ich Mum und Dad versprochen. Doch auch wenn ich weiter versuche tapfer zu sein, kann ich die Tränen nicht zurück halten.
 

Ich habe Angst!

So furchtbare Angst…
 

„Nii-chan..:“, höre ich Narutos Stimme. Ich weiß das auch er weint. Das auch er Angst hat. Vermutlich sogar noch viel größere wie ich. Deswegen muss ich auf ihn aufpassen!
 

„Zerstöre!“, dröhnt es aus der Ferne. Ängstlich schaue ich hinauf. Doch ich kann niemanden durch den dicken Rauch, außer uns, entdecken.

„Was war das?“, frage ich leise. Meine eigene Stimme kann ich kaum noch wahr nehmen, so schwach und rau wie sie klingt.
 

Ich schließe die Augen. Versuche ruhig zu Atmen. Doch es ist kaum möglich. Und die Müdigkeit dringt auch immer mehr in meine Glieder ein.

Dad sagte mal… In solchen Situationen soll man unbedingt wach bleiben.

Aber das ist so schwer… Ich will nicht wach bleiben. Ich will schlafen… Und dann aufwachen. Zuhause… Bei Mum und Naruto.
 

„Ich kann dir helfen.“ Wieder diese Stimme. Vorsichtig öffne ich die Augen.

Ich blinzel einmal… Und dann ein zweites Mal. Plötzlich ist die ganze Umgebung glas klar zu erkennen. Und es ist nicht das Haus der Uchihas, welches ich erblicke.

Vor meinen Augen befindet sich ein riesen großer Käfig, dessen Schloss aus einer Spirale besteht, welches sehr dem Wappen unserer Familie gleicht. Vorsichtig beginne ich einen Schritt nach dem anderen darauf zuzugehen. Das Naruto und Itachi nicht hier sind, nehme ich eigentlich nur am Rande wahr. Irgendwas ist dort… Und es zieht mich an.

„Naruto?“, frage ich leise, da ich natürlich zuerst an meinen kleinen Bruder denke. Doch die Antwort, welche ich erhalte, ist eine gänzlich andere, wie ich sie mir erhofft habe.
 

Ein kalter Luftzug weht durch die Gitterstäbe hindurch und sorgt dafür das mir die Beine anfangen zu zittern. Egal was dahinter ist… Es jagt mir Angst ein. Und es ist definitiv nicht mein Bruder.

„Er wird sterben, wenn du dich nicht beeilst.“ Die Stimme hallt durch diesen Ort. Lässt die Wände erbeben.

„Wer?“, frage ich. Auch wenn ich befürchte die Antwort zu kennen.

„Dein Bruder.“ Panisch reiße ich die Augen auf und, ohne es selber so genau wahrzunehmen, renne die letzten paar Meter auf die Stäbe des Gefängnisses zu.

„Ich muss ihm helfen! Wo ist er?!“

„Das kannst du nicht“, zerstört die Stimme sofort meine Hoffnung, etwas unternehmen zu können. „Aber ich kann es.“
 

Unsicher blicke ich nach oben.

Rot…

Augen, die so aussehen als würden sie brennen, betrachten mich von weit oben.

Wie groß ist derjenige, der in diesen Käfig gesperrt wurde?
 

„Was muss ich tun?“ Verzweiflung schwingt in meiner Stimme mit.

„Berühre das Siegel und äußere deinen Wunsch. Ich werde ihn erfüllen.“
 

„Nii-chan! Ich hab Angst!“ Hände, die genauso aussehen wie meine, greifen nach mir. Es sind Narutos. Wo auch immer er gewesen ist, oder wo auch immer ich gewesen bin. Er zittert. Sein ganzer Körper bebt und steckt mich an. Es wird Zeit etwas zu unternehmen…

„Ich pass auf dich auf“, sage ich schwach. Meine Stimme ist kaum mehr wie ein wispern, so angegriffen ist sie bereits vom Rauch. Vorsichtig löse ich einen Arm, lege die Hand auf Narutos Bauch. Dort ist das Siegel, von dem dieser Typ sprach…
 

Dad meinte mal, ich dürfe es niemals direkt berühren…

Aber ich will nicht das meinem Bruder, Sasuke oder Itachi etwas schlimmes passiert…

Ich habe Angst…
 

„Rette uns… Lass uns nicht Sterben…“
 


 


 

„Du hast einen Wunsch geäußert…“ Schockiert schaue ich ihn an.

„Ich wollte uns retten…“, versucht sich Menma zu rechtfertigen. „Und ich wusste nicht was es war… Ich war ein Kind, genauso wie du, und hatte Angst.“ Ich nicke… Lasse mich etwas zurückfallen, kralle mich jedoch mit den Fingern in die Polsterung.

„Also war der Preis, den der Fuchs sich geholt hat-“

„Deine Erinnerungen…“ Ich seufze.
 

Wieso nur… Wieso kann nie etwas normal sein, in meinem Leben?
 

„Ihr habt uns gerettet“, meint Itachi. „Aber der Preis dafür war hoch…“

„Er war gerechtfertigt… Wenn nicht gar noch zu gering…“, meine ich leise. Doch der Schwarzhaarige schüttelt schnell den Kopf.

„Ich hab den Fehler begangen. Du bist derjenige der nun dafür büßen muss.“ Wehrt Menma sofort meinen Einwand ab.

„Trotzdem war es nicht gerechtfertigt, dich einfach wegzuschicken.“
 

Egal wie die Situation ausgesehen hat. Wie gefährlich die Situation für uns beide gewesen ist. Für mich rechtfertigt es in keinster Weise die Tatsache, dass unsere Eltern einfach meinen Bruder abgeschoben haben. Ich bin das Monster… Nicht er. Auch wenn Menma das anders sieht und sich selbst für den Störfaktor hält. Meiner Meinung nach ist das nun die Konsequenz ihres Handelns und nicht seine Verschuldung.

Doch wie mache ich ihm das am besten klar, so dass er es mir auch glaubt? Irgendwie kommt es mir auch ein bisschen so vor, als wolle er das gar nicht hören. Was aber womöglich auch daran liegt, dass es ihm jahrelang eingeredet worden ist.
 

„Wieso seit ihr eigentlich wieder zurück gekommen?“, fragt mein Bruder die beiden Uchihas. Sasuke allerdings scheint diese Antwort eher Itachi zu überlassen, jedenfalls sagt seine momentane Haltung genau das aus. „Ich dachte ihr wolltet nicht zu euren verrückten Onkel?“

„Wollten wir auch nicht“, antwortet Itachi ruhig, spannt sich jedoch merklich an. Offenbar ein Thema über das auch er nicht gern spricht. „Wir waren in Otogakure unter gekommen. Sodass wir nicht zu Obito mussten.“

„Bei Shisui also…“, murmelt Menma.

„Irgendwie musste man dem alten Knacker doch einen Strich durch seine Rechnung ziehen.“ Ich versuche mir das Lachen zu verkneifen. Es ist wirklich selten das Sasuke so spricht. Anscheinend kann er diesen Mann wirklich nicht leiden. Leider ernte ich auch einen nicht grade freundlichen Blick für meinen eher missglückten Versuch meine Emotionen zu kontrollieren. Kann eben nicht jeder so emotionslos wirken wie ein Gefrierschrank.
 

„Weiß er es?“, fragt Menma nun noch einmal ernster nach. Doch erhält er von Itachi auch nur noch ein verneinendes Kopfschütteln, worauf ich fragend zwischen den beiden hin und her schaue. Sie haben nicht vor mir zu sagen worum es geht.

„Es geht um den Brand“, unterbricht Sasuke die Stille und erhält sofort warnende Blicke von den anderen beiden. „Schaut nicht so. Wir haben gesagt, dass wir keine Geheimnisse voreinander mehr wollen!“ Wohl wahr.

„Was ist mit dem Brand?“, frage ich daher an Sasuke gerichtet noch einmal genauer nach. Das unsere Geschwister damit nicht einverstanden sind ignoriere ich.

„Wir haben die Vermutung das Obito der Brandstifter war. Aber wir haben nichts gegen ihn in der Hand. Und außerdem…“

„Außerdem könnte deine Familie in echte Schwierigkeiten geraten, wenn heraus kommt das du und Menma in diesem Fall involviert seit. Der Name Uchiha hat immer noch einiges an Gewicht und einige Leute könnten falsche Schlüsse ziehen.“ Itachis eher ruhiger Ausdruck ändert sich bei diesen Worten. Verständlich… Immerhin sind es seine und Sasukes Eltern gewesen… Und wir standen uns alle ziemlich nahe. Vielleicht sieht er uns teilweise auch, trotz der langen Zeit, in der wir keinen Kontakt hatten und an die ich mich nicht mehr erinnern kann, irgendwo als Familie an.
 

„Wirst du hier bleiben?“, fragt Sasuke nun noch einmal eindringlich meinen Bruder. Dieser nickt, jedoch nimmt sein Gesicht einen komischen Ausdruck an. Ich kann ihn nicht genau beschreiben. Dabei hat er das gleiche Gesicht wie ich… „Du kannst auch mit zu uns kommen.“ Das Angebot von Sasuke kann ich durchaus nachvollziehen. Immerhin sind unsere Eltern bisher kein Stück kooperativ gewesen. Und bei Menschen, die das eigene Kind nicht als das akzeptieren was es ist, ja es deswegen sogar noch fort schicken, wüsste ich auch nicht so genau ob ich bleiben wollen würde. Wenn ich ehrlich bin… Mich schockiert ihr Verhalten immer noch und ich kann mir in keinster Weise vorstellen wie sich Menma dabei fühlen muss. Unwillkommen zu sein… Und das bei den eigenen Eltern.

„Nein“, sage ich daher. „Bleib bitte hier. Es ist doch alles in Ordnung gegangen. Es ist nichts passiert. Sie können dich nicht einfach fort schicken!“

Wissend sieht mich der schwarzhaarige an. Nickt auf meine Aussage hin. Jedoch weiß ich, dass er mit sich selbst hadert und wahrscheinlich auch einfach nur noch weg möchte. Verständlich… Aber in der Hinsicht bin ich jetzt einfach mal egoistisch und sage mir ‚Scheiß drauf‘!
 

„Naruto…“, die Stimme meiner Mutter reißt mich aus dem Konzept. Ich drehe mich zu ihr, wie sie sich schon fast versucht im Türrahmen zu verstecken. Offensichtlich hat sie geweint. Doch im Moment kann ich für sie kein Mitleid empfinden. Ich weiß zwar, dass sie uns beide irgendwo schützen wollten. Aber die Tatsache, dass sie meinen Bruder für alles Geschehene verantwortlich machen und ihn daher sogar soweit aus der Familie ausgestoßen haben… Das kann und will ich einfach nicht so hinnehmen.

„Lass es bitte, Mum“, wehre ich sie dadurch ab. Ihre Augen beginnen zu glänzen und sie ringt sichtlich um ihre Fassung.
 

„Es ist okay“, meint Menma auf einmal, woraufhin ich ihn fragend anschaue. „Weißt du… Mir ging es dadurch, dass sie mich weggeschickt haben, nicht schlechter. Ich hab zwar am Anfang nicht verstanden warum. Aber ich hatte dadurch kein schlechtes Leben. Jiraiya hat sich gut um mich gekümmert und ich hab in Suna mittlerweile echt gute Freunde gefunden.“ Was blieb ihm denn auch anderes übrig, wie sich mit der Situation abzufinden? „Ich bin durchaus in der Lage gewesen zu akzeptieren dass ich dich beinahe umgebracht habe und sie dich schützen wollten. Nur hätte ich mir gewünscht nicht gleich ganz verstoßen zu werden…“ Traurig nicke ich, über seine Aussage. Ja… Ich hätte mir auch gewünscht wenigstens von ihm zu wissen. Das ich nicht alles so erfahren hätte. Wenn ich daran denke, in was für einer Welt ich eigentlich noch bis vor kurzem gelebt habe, erschreckt es mich. Ich komm mir vor, als ob meine ganze Welt die Zeit über Kopf gestanden hätte und nun erst einmal wieder richtig gerichtet ist.
 

„Bitte glaubt mir, wenn ich euch sage, dass ich euch das niemals habe antun wollen…“, meint Mum leise. „Ihr seit meine Kinder… Ich war so glücklich, dass es euch beiden gut ging. Trotz des Fuchses.“

„Und trotzdem habt ihr ihn einfach weggeschickt…“, meine ich trotzig. „Und ihr habt mich die ganze Zeit über belogen und etwas vorgespielt… Dabei kanntet ihr die Wahrheit!“

„Naruto!“ Sasukes Stimme klingt mahnend. „Es ist gut. Ihnen fiel das auch schwer. Und du hast jetzt die Möglichkeit neu anzufangen. Verbau dir das nicht indem du dich komplett von deiner Familie abkapselst…“ Sein Blick wird traurig. Ich kann mir denken warum… Er kann das nicht mehr… Er hat keine Eltern mehr. Sie sind umgekommen…

Reuevoll senke ich den Kopf und murmel eine leise Entschuldigung vor mir hin.
 

„Es ist schön zu sehen, dass sich trotz all der Zeit, nichts zwischen euch geändert hat“, meint mein Vater auf einmal. Ich habe nicht mitbekommen, dass er ebenfalls nun wieder zu uns gestoßen ist. Sasuke allerdings, schüttelt den Kopf auf seine Aussage hin. „Du irrst dich… Alles hat sich geändert.“
 

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Hello Fellas~ :D Woche ist rum und das Kapitel da! Im übrigen möchte ich mich noch einmal bei allen für die Verspätung von letzte Woche entschuldigen ._. Es gab Probleme mit der Freischaltung des Kapitels. An dieser Stelle möchte ich auch der Administration und den Freischaltern für ihre schnelle Reaktion danken. Nachdem die Story zurück gestellt wurde bin ich dezent an die Decke gegangen und war bestimmt nicht ganz gerecht zu einigen. Dafür entschuldige ich mich auch. Ich bin froh das es sich im Endeffekt geklärt hatte und das eigentlich auch ziemlich flott. Daher Danke :) Außerdem hoffe ich, dass euch der zweite Teil des siebten Kapitels gefallen hat. Menma und Kyuu... Ich mag sie <3

Nun hoffe ich einfach, dass wir uns nächste Woche wieder sehen :D Ein paar schöne Tage und bis danni~

Yuki~
 

Chapter Eight ~ Family ~

Chapter Eight ~ Family ~
 

Genervt trete ich meine Bettdecke von mir weg. Es ist ätzend… Ich kann nicht schlafen. Immer und immer wieder tauchen Bilder in meinem Kopf auf, von den Gesprächen der letzten Stunden. Es lässt mir einfach keine Ruhe. Ich will abschalten, einfach schlafen, aber ich kann es nicht. Alles gesagte, von Menma, von Sasuke und auch von Itachi, hat sich so sehr in meinem Gedächtnis verankert… Am liebsten würde ich noch so viel mehr erfahren. Aus unserem Leben… Was vor dem Brand war. Irgendwie ist der Gedanke, dass wir alle so gut befreundet waren und nun solche Probleme haben überhaupt offen miteinander zu reden, schon irgendwie verstörend. Ich weiß nicht, ob ich die Zeit nochmal erleben oder komplett hinter mir lassen möchte. Dafür ist mir alles einfach noch zu unklar. Einzig und allein dessen, dass ich Menma nun irgendwie auf meiner Seite habe beruhigt mich.
 

Ein lautes Seufzen entkommt mir. Ich gebe es auf. Schlafen ist für mich im Moment einfach undenkbar. Daher richte ich mich auf, sodass ich nun wieder auf dem Bett sitze und nicht mehr liege.

Ablenkung ist jetzt die Devise. Ich sollte mich beschäftigen. Vielleicht werde ich dann Müde und komme wenigstens noch zu ein paar Stunden schlaf. Doch mir fällt leider nichts gutes ein, mit dem ich mich irgendwie ein bisschen beschäftigen kann.

Vielleicht ist Menma ja noch wach? Aber wenn ja… Was wird er dann von mir denken, wenn ich auf einmal vor ihm stehe, weil ich nicht schlafen kann?

Schnell schüttel ich den Kopf. Das ist nichts woran ich grad denken will. Wir haben uns grade erst wieder getroffen und vielleicht geht es ihm genauso wie mir. Immerhin ist das keine Umgebung in die er gern wieder hinein rutschen wollte. Sowieso glaube ich, dass er mir eigentlich nicht begegnen wollte…
 

Traurig seufze ich auf, bei dem Gedanken. Eigentlich mag ich meinen Bruder. Auch wenn er auf mich keinen besonders guten ersten Eindruck gemacht hat. Aber der erste Eindruck muss nicht immer ausschlaggebend sein, wie ich heute wieder feststellen durfte.

Ich bin jedenfalls froh, dass unsere Eltern ihn dann doch überredet haben hier zu bleiben.
 

Vorsichtig stehe ich auf, versuche dabei kein Geräusch großartig von mir zu geben. Ich habe keine Lust, dass meine Eltern sofort wieder auf der Matte stehen, weil sie denken, mit mir sei irgendwas nicht in Ordnung. Ihre Überfürsorge in allen Ehren aber man kann es auch übertreiben. Grade wenn es meinen Bruder betrifft.

Er hatte niemals böse Absichten… Er wollte uns lediglich retten.

Doch leider hatte es Konsequenzen. Aber woher hätte er das als Kind wissen sollen? Ich mein ich bin jetzt auch noch nicht wirklich schlau darüber, und das obwohl ich meinen Eltern diesmal wirklich richtig intensiv zugehört habe.
 

Leise öffne ich die Tür und spähe in den Flur. Alles um mich herum ist dunkel, wodurch ich gleich etwas lockerer werde. Keine Beobachter sind immer etwas gutes.

Schnell ist der kurze Abstand zwischen dem Gästezimmer und meinem Zimmer überbrückt und ich beiße mir auf die Lippe. Was nun? Soll ich anklopfen? Oder soll ich einfach reingehen? Wird er wütend werden, falls ich ihn wecke? Ich meine ich bin nie wirklich gut drauf wenn man mich weckt. Aber es kann ja sein das Menma da anders ist. Vielleicht sieht er das ja sogar ganz locker? Aber andererseits könnte er auch total ausrasten.

Ich kenne seinen Charakter bisher einfach noch zu wenig, daher kann ich ihn so schlecht einschätzen. Dabei möchte ich es so gerne.
 

„Wenn du nicht bald reinkommst lass ich dich hier stehen.“ Rote Augen mustern mich. In ihnen spiegelt sich die belustigung über mein Verhalten deutlich wieder und ich muss mich zusammen reißen um nicht, wie ein kleines Kind, beleidigt mein Gesicht zur Seite wegzudrehen. Er steht hier und beobachtet mich. Hat er gewusst das ich vor der Tür stehe und rein will? Das ich gerne zu ihm wollte? Aber woher sollte er das eigentlich wissen? Ich meine ja wir sind Brüder. Aber besonders Nahe stehen wir uns, schon allein dadurch das wir uns immer noch nicht wirklich kennen, nun nicht. „Also entweder du kommst jetzt rein, oder du bleibst draußen und ich leg mich zurück ins Bett.“ Schnell trete ich ins Zimmer ein, wie er schon die ersten Andeutungen macht die Tür vor meiner Nase wieder zuzumachen. Was stelle ich mich eigentlich so an?
 

„Tut mir Leid…“, murmel ich leise. „Das ich dich wach halte.“ Mein Bruder schüttelt, auf meine Aussage hin, nur mit dem Kopf.

„Ich bin dir nicht böse. Kann auch nicht wirklich schlafen. Der Tag war, glaub ich, dafür einfach zu seltsam.“ Ob er eigentlich weiß wie recht er mit dieser Aussage hat? Es gibt so vieles was in meinem Kopf einfach nur am rotieren ist, dass ich teilweise gar nicht mitbekomme was um mich herum passiert. „Leg dich mit hin.“ Verwirrt runzel ich die Stirn. Schon wieder sind mir seine letzten Bewegungen einfach entgangen. Er sitzt auf dem Bett und mustert mich und mein verhalten. Immerhin sagt er nicht auch noch einen dummen Kommentar, wie es eigentlich meine Masche wäre, dazu.

„Geht das denn wirklich in Ordnung? Ich mein was wenn unsere Eltern-“

„Dann sollen sie halt was sagen und dann wieder verschwinden. Das können sie sowieso am besten.“ Aus seinen Augen ist das, trauriger weise, die komplette Wahrheit. Was anderes haben sie ja mit ihm auch nicht gemacht. Aus den Augen, aus dem Sinn. So nach dem Thema.
 

Kurz zögere ich noch, bevor ich mich zu ihm aufs Bett setze. Sofort zieht er die Decke zu uns und rutscht nach hinten. Offenbar meint er das mit dem hinlegen ernst. Aber das geht doch nicht…

„Jetzt guck nicht so. Wir sind Brüder. Eigentlich sollte das normal sein zwischen uns.“ Ich nicke, Bedacht. Ja… Wenn sich Geschwister gut verstehen, dann tun sie so etwas wohl normalerweise. Deswegen tue ich es ihm wohl auch gleich und lege mich auf die Matratze. Kaum eine Sekunde später liegt auch schon die Decke über uns.

„Siehst du. War doch gar nicht so schwer.“, meint Menma. Das Lächeln auf seinem Gesicht erinnert mich sehr an meines. Ist wohl auch kein Wunder… Wir sind immerhin Zwillinge. Überhaupt gibt es kaum ein Merkmal indem wir uns nicht ähneln. Die Betonung liegt dabei auf kaum.
 

Vorsichtig strecke ich meine Hand nach seinem Gesicht aus und streiche mit dem Fingerspitzen über die Narben auf seiner Wange. Er beobachtet mich. Ich sehe wie seine Augen mir folgen.

„Warum sind sie rot?“, frage ich unbewusst.

„Sie sind so, seitdem ich mich Kyuubi gegenüber geäußert habe“, erklärt er. „Ich denke, dass das hier mein Preis war.“ Er senkt den Blick und ich merke wie sich in mir etwas zusammen zieht. Ich will nicht, dass er sich deswegen weiterhin Vorwürfe macht. Es reicht schon, dass unsere Eltern es tun. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass die letzten Jahre für ihn eine schlimmere Tortur waren, wie für mich. Immerhin konnte ich mich einfach nur nicht erinner. Doch er muss mit dem Gedanken leben, der Grund dafür zu sein.
 

„Deine Haare auch?“, stelle ich sofort die nächste Frage. Möchte ihn von den Gedanken, die in seinem Kopf herrschen, ablenken. Und offensichtlich habe ich Erfolg. Denn sofort nachdem ich sie ausgesprochen habe, formen seine Lippen dieses altbekannte Grinsen.

„Nein. Die sind einfach nur gefärbt.“ Erstaunt schaue ich ihn an. Wieso färbt er sie schwarz, wenn er doch eigentlich eine tolle Haarfarbe hat? Grade hier ist sie verdammt selten. „Schau nicht so erstaunt. Irgendwas musste ich mir doch einfallen lassen, damit man mich nicht gleich erkennt wenn ich hier ankomme.“ Das erklärt so einiges. Natürlich wäre es aufgefallen, wenn jemand, der genauso aussieht wie ich, zu Schulzeiten einfach so durch die Straßen wandert. So konnte man noch denken dass er ein Tourist ist. „Aber irgendwie gefällt mir die Farbe auch besser.“

„Ach ja?“

„Klar! So sehe ich wesentlich älter aus, wie ich eigentlich bin.“ Nun kann auch ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.

„Sag! Hast du eine Freundin?“ Neugierig mustere ich sein Gesicht. Versuche jede Regung einzufangen. Doch zu meinem Leid muss ich sagen, dass er einfach nur weiter mich angrinst, seinen Ausdruck nicht ändert.

„Sagen wir einfach. Ich hab jemanden, den ich echt gern hab. Aber mehr hat dich nicht zu interessieren!“ Schnell schließe ich die Augen, wie seine Hand durch meine Haare fährt, sie noch mehr zerzaust, wie sie sowieso schon von Natur aus sind. „Und nun solltest du versuchen ein wenig zu schlafen.“
 

Beleidigt verziehe ich das Gesicht. Als ob ich jetzt so einfach schlafen könnte. Das ändert sich doch nicht von jetzt auf-

Ein Gähnen unterbricht meinen Gedanken und bringt mich dazu nur noch mehr zu schmollen. Ich habe noch so viel was ich ihn fragen will. Wo er die ganzen Jahre war, auf welche Schule er geht, ob er mich vermisst hat…

„Wie geht es Sasuke?“, reißt mich seine Stimme wieder aus den Gedanken. Rote Augen mustern mich fragend. Doch ich kann nur mit den Schultern zucken.

„Wieso hast du ihn das nicht selbst gefragt?“, murmel ich.

„Er hätte mir nicht ehrlich geantwortet.“ Ah… Deswegen.

„Ja das Problem hab ich mit ihm auch öfter. Kann ganz schön nerven, wenn immer alle so auf großes Geheimnis machen.“ Selbst ich merke, dass in meiner Stimme immer noch irgendwo ein Vorwurf mitklingt.
 

„Nimm es ihm nicht übel. Er meint es nicht böse.“

„Weiß ich doch.“ Ich verdrehe die Augen, entlocke meinem Bruder damit ein Schmunzeln.

„Du warst früher echt ein Tollpatsch. Und ich hab dich meistens zu Unsinn noch angestiftet. Sas hat mir jedoch fast immer dazwischen gefunkt und versucht das schlimmste zu verhindern“, erzählt er und irgendwie muss ich über den Gedanken lachen. Wenn ich mir uns als Kinder vorstelle, wie Menma, der eigentlich relativ vernünftig wirkt, versucht hat mich zu Blödsinn anzustiften und Sasuke mich von abhalten wollte… Ja irgendwie hat der Gedanke etwas lustiges. Ich kann es mir vorstellen. Auch wenn ich mich nicht dran erinnern kann.
 

„Würdest du mir etwas versprechen?“ Überrascht schaue ich meinen Bruder an, der mit einem mal wieder so Ernst ist. Dennoch nicke ich. „Versprich mir, dass du dich von Obito fernhalten wirst!“
 


 


 

Obito… Sasukes Onkel… Glaube ich.

Schwach kann ich mich erinnern, dass Kiba und Neji einmal über ihn gesprochen hatten. Doch damals habe ich sie nicht wirklich für voll genommen, wofür ich mir nun selbst in den Hintern treten könnte. Jetzt wären diese Informationen wichtig. Aber nein… Ich musste ja ausgerechnet zu dem Zeitpunkt lieber meinen Gedanken nachjagen, statt einmal den Leuten zuzuhören wie sie sich über wichtiges unterhalten.
 

Nicht mal dem Unterricht folge ich wirklich. Zu sehr sind meine Gedanken darin verstrickt, welchen Schritt ich als nächstes tun muss…

Menma hat gesagt, dass er sich auf jeden Fall mit unseren Eltern noch einmal zusammen setzen möchte. Mit ihnen reden will… Ich hoffe er weiß was er tut. Und auch wenn es mich ärgert, nicht dabei zu sein, muss ich zugeben, dass es auch unangebracht wäre wenn ich alles zwischen ihnen mitbekommen würde. Immerhin haben die drei zusammen auch eine Menge aufzuholen und wiedergut zu machen. Sie haben sich die Stunden ohne mich verdient. Trotzdem bleibt das flaue Gefühl im Magen zurück. Mir ist fast so, als würde das Haus nicht mehr stehen, wenn die Schule vorbei ist. Ich weiß zwar dass das vollkommener Blödsinn ist. Aber etwas beunruhigen tut es mich trotzdem.
 

Und nicht nur mir scheint es so zu gehen.

Sasuke benimmt sich auch schon den ganzen Tag so seltsam. Ich meine… Klar er ist an sich nicht der gesprächigste Mensch auf Erden. Oder war… In den letzten Tagen hat er eigentlich ziemlich viel Gesprochen. Aber ich denke das war eher ein müssen statt ein wollen. Immerhin habe ich ihn regelrecht gezwungen mir Rede und Antwort zu stehen. Und dann bei meinen Eltern und mit Menma… Gut ich glaube das kam wirklich eher von ihm aus.

Jedenfalls… Er wirkt heute irgendwie in Gedanken. So als ob ihn irgendetwas im inneren einfach keine Ruhe lässt. Nicht mal auf die Fragen der Lehrer reagiert er.

Wie Hinata zu mir kam und fragte ob irgendwas vorgefallen sei, habe ich versucht einfach abzulenken. Doch wenn ich ehrlich bin… Es beunruhigt mich. Ich glaube er plant etwas.
 

Und ich befürchte, dass es nicht unbedingt gut ausgeht…
 


 


 

„Man nun sag schon!“, fordert mich Kiba nun erneut auf. „Ich weiß das du und Usami euch getroffen habt! Was kam raus? Hat er etwas über das Foto erzählt?“ Ich seufze. Wie gern würde ich ihm einfach alles sagen. Aber ich habe weder mit Sasuke noch mit Menma darüber geredet, ob ich darüber ein Wort in der Öffentlichkeit verlieren kann.

„Kiba… Es ist kompliziert“, sage ich daher und versuche mich vor dem Gespräch zu drücken. Oder ihm wenigstens zu vermitteln, dass das hier einfach mal der falsche Zeitpunkt ist. Doch so wie es aussieht ist das dem Inuzuka gar nicht so einfach begreifbar zu machen.

„Ach komm schon! Ich hab dir geholfen. Da kannst du mich doch jetzt nicht einfach dumm zurück lassen!“ Das ist wohl wahr… Er hat sich echt den Arsch aufgerissen und mit mir Informationen gesammelt. Irgendwo wäre es schon gerecht. Aber… Hier geht es immerhin auch um die Privatsphäre meines Bruders und um die Sicherheit Sasukes. Wer kann mir versichern, dass Sasuke nicht in Gefahr ist? Niemand… Jedenfalls niemand der grade anwesenden. Ich meine… Schon allein die Tatsache das er und Itachi immer noch unter falschen Namen gemeldet sind. Gut… Nach einem Tag, oder eher Abend, kann man sowas auch schlecht ändern. Allerdings frage ich mich wirklich ob die beiden wieder ihren richtigen Namen annehmen werden, wenn sich die ganze Situation beruhigt hat?
 

„Ich kann es dir noch nicht sagen… Aber ich versprech dir, dass du der erste sein wird, der es erfährt, wenn ich weiß ob ich drüber sprechen darf!“ Bittend sehe ich Kiba an. Ich weiß, dass er normalerweise sofort weiter nachbohren würde. Aber ich hoffe in dem Moment einfach, dass er einsichtig ist. Ich kann und will das nicht über die Köpfe so vieler Menschen entscheiden. Vor allem solange nicht, wie ich nicht weiß ob es irgendjemanden noch weiter in Gefahr bringt. Kritisch mustert er mich. Doch schließlich nickt er, scheint sich mit meiner Antwort, wenn auch nur vorerst, zufrieden zu geben.

„Aber du schwörst, dass du es mir dann auch wirklich sagst? Wenn nicht, dann muss ich dir leider was brechen! Das ist im Übrigen keine Drohung sondern ein Versprechen!“ Eilig versuche ich meine Nervosität herunter zu schlucken und mit einem Lächeln zu überdecken. Echt jetzt! Wenn der Kerl das schon so offensichtlich ausspricht, dann muss ich mich einfach dran halten. Ansonsten bin ich Tot bevor ich ‚Ramen‘ sagen kann! Das wäre etwas suboptimal…
 

Noch eine ganze Weile lenken wir uns mit belanglosem Zeug ab. Ich kann mich sogar einmal drauf Konzentrieren. Das ist echt beruhigend. Mal nicht an alles denken zu müssen, was so in meiner unmittelbaren Umgebung passiert.

Doch leider holt sie mich auch viel zu schnell wieder ein, wie ich Sasuke sehe.
 

Immer noch wirkt er tief in seinen Gedanken versunken. Auch ist es einfach nicht seine Art um diese Uhrzeit hier zu sein. Eher ist er der Typ, der seine Zeit auf dem Dach oder im Klassenzimmer verbringt, höchstens mal in der Mensa wenn er nichts zu essen mitgenommen hat. Deswegen wundert es mich, dass er nun diesen Weg einschlägt.
 

… Moment…
 

„Kiba. Ich glaub ich muss weg. Falls wer fragen sollte, sag einfach ich hab mir die Seele aus dem Leib gekotzt, weil mein Dad versucht hat zu kochen!“, schreie ich, während ich mir einfach nur meine Tasche schnappe und so schnell wie möglich versuche dem Uchiha hinterher zu rennen.
 

Leider ist er wirklich genau da, wo ich ihn vermutet habe.

Das ist nicht gut…

Gar nicht gut, um es genau zu sagen!
 

„Wo willst du hin?“, frag ich laut, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.

Sein Blick trifft meinen. Doch ich kann den Ausdruck in seinen Augen nicht richtig deuten. Er hat etwas Entschlossenes in sich… Aber gleichzeitig auch etwas, was mir einen eisigen Schauer über den Rücken jagt. „Ich werde meinem Onkel einen Besuch abstatten.“ Ungläubig reiße ich meine Augen auf. Das kann doch nicht sein Ernst sein?! „Es ist mein Ernst“, meint er sofort, als habe er meine Gedanken gelesen.

„Aber das ist Wahnsinn! Sasuke… Was wenn er dir was antut?!“ Die Panik, die in mir aufkommt, kann ich auch in meiner Stimme nicht zurück halten. Mein Körper beginnt zu zittern und ich merke wie meine Handflächen bereits beginnen feucht zu werden.

„Er wird mir nichts tun..:“

„Er hat deine Eltern umgebracht!“, schreie ich, weswegen er mich sofort mit einem gezischten: ‚Sei Still‘, zurecht stutzt.
 

„Hör mir einfach zu… Okay?“ Ernst schaut er mir in die Augen. Ich kann und will nicht zulassen, dass er dorthin geht… Egal was er sich davon erhofft. „Ich habe eine Vermutung, die ich überprüfen will. Aber Itachi würde mich niemals gehen lassen.“ Zu recht… „Aber er ist der Einzige der mir die Antworten geben kann die ich hören will. Du müsstest doch am besten wissen, wie das ist…“ Ja… Ja das weiß ich wirklich. Und ohne ihn… Nun, ich denke, ohne Sasuke, würde ich immer noch nichts von all dem wissen. Schlimmer noch… Ich wäre vielleicht Menma begegnet ohne von all dem irgendwas zu ahnen und hätte ihn behandeln können wie den letzten Dreck.

Augenblicklich schlucke ich. Über diese Möglichkeit würde ich am liebsten gar nicht weiter nachdenken.
 

„Ich komm mit…“, entkommt es mir auf einmal, ohne dass ich es verhindern kann. Eilig schüttelt Sasuke den Kopf, will mich daran hindern, diesen Gedanken auch nur in irgendeiner Art und Weise weiter zu spinnen. Doch dafür ist es schon zu spät. Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. „Da kannst du sagen was du willst. Alleine lass ich dich da nicht hingehen. Und da weder Menma noch Itachi in der Nähe sind…“ Vielsagend wackele ich mit den Augenbrauen. Gott.. Ich komm mir vor als versuche ich grade Sasuke dazu zu überreden mit mir irgendwohin durchzubrennen. Aber irgendwie ist dieser Gedanke schon lustig…

„Naruto!“, reißt er mich mit seiner ernsten Stimme sofort wieder aus meinem Gedankengang. Hör zu… Das ist einfach viel zu Gefährlich. Wahrscheinlich hat er es auf dich abgesehen. Und außerdem… Obito… Er ist meine Angelegenheit. Nicht deine…“
 

Schwach Sasuke… Das war das schwächste Argument was du hättest vorbringen können.

Echt jetzt?!

Du kommst mir mit dem Argument das es gefährlich für mich sein kann? Was ist mit dir? Für dich ist es genauso gefährlich! Mal abgesehen davon, dass Itachi mich umbringen würde, wenn ich dich allein gehen lasse, könnte ich mir das auch nicht mehr verzeihen. Ich habe schon einmal die Erinnerungen an euch verloren…

Ich glaub ich würde sie auch ein zweites mal wieder hergeben, solange es dafür sorgt, dass ihr in Sicherheit seit…
 

Du…

Menma…
 

„Weißt du… Unter normalen Umständen, würde ich dir wahrscheinlich recht geben. Aber… Die Umstände sind nicht normal, Sasuke. Obito ist sehr wohl auch meine Angelegenheit. Immerhin ist er der Grund dafür, warum wir nun hier stehen und so sind wie wir sind. Unsere Familien haben leiden müssen, ob nun mit oder ohne Grund ist irrelevant. Mir geht es nur noch darum, dass diejenigen, die mir wichtig sind, in Sicherheit leben können.
 

Mit strengem Blick mustert mich der Schwarzhaarige. Doch gleichzeitig hat er auch wieder dieses Funkeln in den Augen, welches mir deutlich sagt, das ich ihn bereits überzeugt habe.

Chapter Nine ~ Obito ~

Chapter Nine ~ Obito ~
 

Die Hand auf meiner Brust umschließt den Stoff der Jacke, versucht den nötigen Halt zu geben. Der aber trotz allem irgendwo abhanden gekommen ist. Ich habe keine Ahnung... Was ich denken oder fühlen soll. Außer das sich irgendwo in meinen Eingeweiden langsam ein leichter Anflug von Panik versucht seinen Weg durch die verschiedenen Stränge meines Körpers zu bahnen, ist irgendwie alles leer. Lediglich der Eindruck des Gebäudes, vor dem Sasuke und ich nun schon geschlagene fünf Minuten stehen, wirkt auf uns ein.
 

Das Haus von Uchiha Obito ist klein... Es wirkt schon fast gedrückt und das obwohl es vollkommen alleine da steht. Und das... Das erscheint mir sehr einsam. Vielleicht liegt es einfach daran, dass das Grundstück beim Kauf einfach wesentlich größer war und die umliegenden Häuser deswegen alle einen gewissen Abstand zu diesem hier haben. Dennoch... Es wirkt auf mich einfach seltsam. Fast schon eingeschlossen. Als würde der Besitzer sich eigentlich gar nicht über die Schwelle seiner Tür hinaus wollen. Dass er schon mit der Flinte im Anschlag hinter der Tür auf uns wartet um uns mit dem lauten Krachen zu verjagen, wie man das aus alten Filmen aus den Staaten her kennt. Irgendwie… Klingt das verdammt einsam…
 

Aber auch der äußere Eindruck kann bekanntlich täuschen. Vielleicht ist es ja auch genau andersherum. Das er eigentlich ein sehr groß besuchter Mann ist, beliebt und gern gesehen…

Obwohl…

„Darf ich dich was fragen?“, murmel ich leise. Bin dabei immer noch mehr in Gedanken, wie eigentlich da wo ich sein sollte. Aber auch Sasuke scheint wiedermal kein Freund großer Worte zu sein. Denn einzig und allein ein Nicken erhalte ich als Antwort auf meine Frage. Am liebsten würde ich deswegen aufseufzen, erweckt es doch die Befürchtung, dass auch die darauf folgenden Fragen nur mit den nötigsten Wörtern beantwortet werden.
 

„Ich hab mal gehört… Wie sich Kiba und Neji über einen verrückten alten unterhalten haben, der hier im Gebiet wohnen soll. Ist er das?“ Wieder ein nicken. Doch zu meiner Überraschung setzt Sasuke nun auch zu einer sprachlichen Antwort an.

„Neji mochte ihn noch nie.“ Verwirrt ziehe ich eine Augenbraue in die Höhe, wende dabei meinen Blick nicht von dem Schwarzhaarigen, der sich nur fahrig durch die Haare streicht. Vielleicht ist das ganze hier für ihn doch Nervenaufreibender, wie er gerne zugeben möchte. „Du weißt es wahrscheinlich einfach nicht mehr. Aber Hinata und Neji waren früher oft bei uns, dadurch das unsere Eltern Geschäftspartner und auch gute Freunde waren.“ Stimmt… Wenn ich mich recht erinnere, dann hatte Kiba auch gesagt das die Hyuugas mit den Uchihas zusammen gearbeitet haben. Dann ist es natürlich logisch das die beiden irgendwoher dann auch Sasukes Onkel kennen.
 

Moment!
 

„Das heißt ja dann… Das Hinata von Anfang an alles gewusst hat, nicht wahr?“ Eigentlich hätte ich darauf auch schon früher kommen können. Immerhin war ich doch derjenige, der den Hyuugas nachgerannt ist und von ihnen Informationen über die Uchihas haben wollte.

„Ja. Sie hat es gewusst“, meint Sasuke darauf. „Doch genauso, wie sie mir versprochen hat das Geheimnis um den Namen meiner Familie zu wahren, hat sie auch versucht irgendwie etwas in die Wege zu leiten. Ich weiß nicht was sie sich damit versprochen hat.“ Vielleicht… Das wieder alles so wird wie früher. Das wäre wirklich schön… Dann könnte ich mich endlich an alles erinnern… An Sasuke, an die Uchihas… An meinen Bruder…
 

Schnell schüttel ich den Gedanken ab, der grade dabei ist in meinem Kopf Form anzunehmen. Ich will sie nicht haben. Ich will sie nicht denken! Es ist vergangen. Und ich habe jetzt die Chance meinen Bruder und meine Freunde noch einmal richtig kennen zu lernen. Von all ihren Seiten. Nicht nur die Stärken, sondern auch die Schwächen. Das wäre wirklich… schön.
 

Das ertönen einer Türklingel holt mich in die Realität zurück. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass Sasuke sie betätigt hat. Im Moment sollte ich wirklich versuchen nicht andauernd abzudriften. Es tut mir nicht gut und Sasuke erst recht nicht. Das hier… Das muss schwer für ihn sein. Grad wenn ich bedenke das Itachi uns beide wahrscheinlich in der Luft zerfetzen wird, wenn er herausbekommt was wir hier anstellen. Von Menma will ich gar nicht erst reden… Dabei musste ich ihm doch noch versprechen nicht zu Obito zu gehen.
 

Erneut erklingt der Ton… Und dann noch einmal…

Als Sasuke erneut ansetzen will, halte ich seine Hand fest.
 

„Vielleicht ist er auch einfach nicht da“, meine ich, doch der Schwarzhaarige schüttelt sofort seinen Kopf und wiederlegt meine Behauptung.

„Er ist definitiv zu Hause. Dieser Kerl hat früher schon seine vier Wände nur verlassen, sofern es wirklich Notwendig war. Deswegen…“ Deswegen bist du dir sicher, dass er unter allen Umständen nun irgendwo dort drin sitzt. Ziemlich wage, die Behauptung. Aber gut… Es ist Sasuke und das er überhaupt etwas vorlegt zu meinem Verständnis ist da dann doch schon-
 

Ruckartig reißt der Schwarzhaarige die Eingangstür auf, eine Holzschiebetür, die ich nicht grade als sicher einstufen würde. Entweder ist der alte Mann wirklich verrückt oder aber er hat das Gerücht einfach nur so gut verbreitet das sich einfach kein Einbrecher in dessen Nähe traut. Und ich kann nicht behaupten, dass mich Sasukes Aktion nicht erschrocken hat. Echt jetzt?! Hätte er mich nicht wenigstens vorwarnen können?

Vorwurfsvoll werfe ich dem Uchiha einen Blick zu, der tausend Worte sprechen soll. Aber so wie er aussieht, erreicht ihn nicht einmal eines von diesen.
 

Ich kann es nicht beschreiben… Einerseits wirkt Sasuke so wie immer. Gelassen, gefasst, ja fast schon einfach nur seine Umgebung von sich abweisend. Doch auf der anderen Seite, kann man deutlich etwas anderes wahrnehmen. Etwas was der Junge mit Sicherheit schon Jahre lang unterdrückt hat.
 

Ohne einen weiteren Ton von sich zu geben, betritt der Schwarzhaarige das Haus, zeigt noch nicht einmal den Anstand sich die Schuhe von den Füßen zu streifen. Ich würde ja etwas sagen. Aber ich denke ich kenne die Antwort bereits. ‚Du Idiot! Wenn er uns angreifen sollte, sagst du dann auch erst Bescheid das du noch schnell deine Schuhe anziehen gehst?!‘ Genau solch einen, wahrscheinlich sogar noch fieseren, Satz würde ich von ihm zu hören bekommen. Und darauf kann ich nun echt verzichten. Immerhin ist das hier eine Situation, in der einfach keine Zeit für Scherze vorhanden ist.
 

Ein Seufzen, welches ich einfach nicht unterdrücken kann, entkommt mir und sorgt dafür das sich Sasukes Blick für einen kurzen Moment auf mich richtet. Doch dieser ist wirklich nur ein Hauch von einer Sekunde entfernt. Sofort richtet er sich ab und beginnt damit sich im Flur umzuschauen.

Überhaupt erinnert mich der Aufbau ein bisschen an das alte Uchiha Haus. Ob es den gleichen Architekten hatte? Oder es einfach nur nach dem gleichen Epochen Stil aufgebaut ist?

Schnell schüttel ich den Kopf. Um mir über architektonische Baukunst kann ich mir später auch noch den Kopf zerbrechen. Jetzt ist dafür einfach nicht der Moment.
 

Vorsichtig steige ich auf das Holz, entschuldige mich innerlich aber trotzdem bei dem Besitzer. Sowas macht man einfach nicht! Es ist unhöflich!

Das was wir hier tun… Ich bin mir sicher, dass es schon einem Einbruch gleich kommt. Und ganz ehrlich? Ich hab wegen so etwas ähnlichem erst auf der Polizeiwache gesessen. Muss das eigentlich in nächster Zeit nicht noch einmal haben. Grade weil dann auch Sasukes Bruder und meine Eltern Wind von der ganzen Sache bekommen. Innerlich hoffe ich nämlich noch immer dass wir das Ganze irgendwie verheimlichen können, um uns größere Predigten und Vorträge zu ersparen.
 

Meine Schritte haben bereits, kurz nachdem ich Sasuke eingeholt hatte, wieder gestoppt.

Anscheinend hat der Uchiha keine wirkliche Ahnung wo sich sein Onkel nun genau aufhalten könnte. Deswegen schaut er durch jede Ritze, hinter jeder Tür, in jeden Schrank…

Ich weiß einfach grad nicht ob ich das gut finden soll. Mir ist unwohl bei der ganzen Sache. Mission Impossible nur umgekehrt. Wir sind irgendwo die Bösen. Weil wir in ein Gebäude eingedrungen sind ohne uns vorher versichert zu haben, dass wir das auch dürfen.
 

„Bleib nicht zurück, Dobe“, erklingt Sasukes Stimme und lässt mich erneut schlucken.

Ja… Ich weiß warum ich hier bin. Ich weiß warum er hier ist…

„Was, wenn man uns einsperrt?“, stelle ich die Frage, die mir auf der Zunge brennt. Ernte dafür sofort eine sich hinaufziehende Augenbraue. Am liebsten würde ich diesem Jungen dafür eine Kopfnuss verpassen, da das ziemlich verspottend auf mich wirkt.
 

Es gibt nicht mehr viel auf dieser Etage des Hauses.

Wir haben fast alle Zimmer durchsucht. Doch Uchiha Obito bisher nicht gefunden. Nur noch zwei Räume stehen uns zur Auswahl. Einer für jeden also…

Sicher lenkt der Schwarzhaarige seine Schritte zu der großen Schiebetür, während er mir mit einer lässigen Kopfbewegung verdeutlicht, dass ich die andere nehmen soll. Schnell nicke ich und gehe nun auf die letzte verbliebene Tür zu.
 

Was würde man normalerweise erwarten?

Ein Countdown?

Das jemand von drei an hinunter zählt?
 

Nun… Wenn dann kannte dieser Sasuke nicht. Denn der junge Uchiha ist mittlerweile so abgebrüht, dass er ohne mit der Wimper zu zucken und ohne auch nur ein Wort zu verlieren diese Tür aufreißt. Das Geräusch was diese dabei von sich gibt, drückt wahrscheinlich nur geringfügig deren wahres Alter aus.
 

„Ich hatte eigentlich schon früher mit dir gerechnet“, brummt eine Stimme aus dem Zimmer heraus. Sie klingt rau. Ja schon fast irgendwie abgenutzt… Oder vielleicht auch aufgebraucht? Ich weiß es nicht genau… Aber sie passt auf jeden Fall zu der Person, die sich in der Mitte des Raumes aufhält. Er kniet auf dem Boden und ich kann einen leichten Faden von Rauch erkennen, der hinauf steigt. Überhaupt erinnert mich dieses ganze Zimmer mehr an einen Altar, wie an einen normalen Wohnraum. Betet er etwa hier?
 

„Und ich wollte dich nie wieder sehen!“ Sasukes Stimme jagt mir einen Schauer über den Rücken. Ich hätte niemals erwartet dass sie so eine kalte Tonlage annehmen kann. Offensichtlich eine Seite die ich bisher an ihm noch nicht entdecken brauchte… Aber es verwundert mich auch nicht wirklich. Wenn dieser Mann wirklich das getan hat, was ihm vorgeworfen wird… Wäre ich an der Stelle des Schwarzhaarigen, ich wäre ihm mit Sicherheit schon längst an die Gurgel gesprungen.
 

Irgendwie bin ich auch ganz froh, dass der alte Mann sich bisher noch nicht zu uns umgedreht hat. So weiß er auch nicht das ich bei Sasuke bin. Meine Position hat der Schwarzhaarige damit ja eigentlich schon wunderbar bestimmt, wenn ich das so sagen kann? Immerhin habe ich so die Möglichkeit zuzuhören, ohne dass der alte Mann mich wahrnehmen kann.

Eine Idee… Schnell hole ich mein Handy aus der Hosentasche, löse die Sperre und tippe sofort darauf herum, um die passende App zu finden. Den Rekorder… Ich weiß. Das ist nicht die feine englische Art, was ich hier mache. Aber sollte es hart auf hart kommen und der Kerl es wirklich darauf anlegen uns etwas anzutun. So haben wir dann für den Fall der Fälle wenigstens Beweise.
 

Kurz versuche ich Sasuke mit einem Handzeichen auf mich aufmerksam zu machen. Doch dieser starrt lieber seinen Onkel in Grund und Boden, mit einem Blick der kleine Kinder zum weinen bringen kann.

Nun gut… Vielleicht ist es auch besser so. Wenn Sasuke jetzt zu unbedacht handelt, dann könnte das für uns das aus bedeuten und der fehlschlag wäre wirklich perfekt. Und dafür sind wir nun wirklich zu nahe dran.

Ja… Ich gebe zu… Irgendwo hat mich nun doch der Reiz gepackt. Auch ich möchte wissen was wirklich geschah. Warum man ein paar Kindern so etwas antut und zumutet?
 

„Du bist groß geworden…“, kommt es nun leise von Obito, weswegen ich mich vorsichtig näher zu dem Schwarzhaarigen schleiche, um nicht aufzufallen. „Und du siehst aus wie deine Mutter. Wie aus dem Gesicht geschnitten…“ Ich kann sehen, wie Sasuke bei dieser Bemerkung schluckt. Seine Eltern… Musste dieser Kerl ausgerechnet damit beginnen?! Indem er sofort seine Eltern erwähnt… Es ist so schon unfair genug, dass die beiden sterben mussten.
 

„Warum hast du das Feuer gelegt?“, fragst Sasuke nun, ohne direkt auf die Bemerkungen des Mannes einzugehen. Trotzdem hat es ihn getroffen. Er versucht es sich nur nicht allzu deutlich anmerken zu lassen. Dafür kenne ich den Uchiha mittlerweile wieder gut genug, um das sagen zu können. „Wenn es dir nur um Geld ging… Meine Eltern wären die letzten gewesen die dir etwas ausgeschlagen hätten!“ Seine Stimme wird lauter, mit jedem Wort, jeder Silbe die über seine Lippen kommt. Er schaukelt sich hoch. Immer mehr und mehr. Ich hoffe… Dass er nicht die Kontrolle über sich selbst verlieren wird.
 

„Hat man dich je aufgeklärt? Darüber was ich beruflich mache? “ Wieder nur eine Gegenfrage… Irgendwie scheint das wohl in der Familie zu liegen und eine besondere Angewohnheit zu sein. Kommt mir jedenfalls so vor. Sasuke und Itachi können das nämlich auch verdammt gut. Von daher kann man dieses Spiel auch locker eine Weile durchziehen.

Mein Blick wandert zu dem Schwarzhaarigen, der aber nur fragend die Stirn runzelt. Es brennt ihm auf der Zunge, das kann ich ihm deutlich ansehen. Doch er wird sich hüten etwas zu sagen.
 

Obito sieht das Schweigen offenbar als Antwort. Auch eine Eigenart der Uchiha. Wortlose Kommunikation. Für den Augenblick zumindest.

„Der Priester des Shinto Schreines nimmt nur alle paar Jahrzehnte einen Lehrling von Außerhalb der Klosterfamilien. Als die junge Kushina Schwanger wurde, war das ein Komplott gegen die Religion. Schon allein wegen des Fuchses. Sie war noch nicht soweit, dass sie gefahrlos ein Baby hätte zur Welt bringen können. Und dann kam auch noch raus das es zwei werden sollten.“ Nun bin ich es, der nicht versteht. Was haben der Tempel und die Familie meiner Mutter mit dem Feuer zu tun?
 

„Der Lehrling von Außerhalb der Familie… Nun… Sagen wir einfach, dass ich dazu außerwählt wurde, aufgrund der Freundschaft die die Uchihas mit den Namikaze zu pflegen schienen. So kam es dann auch, dass ich ziemlich schnell mit Mutter und Vater der Zwillinge in Kontakt treten konnte. Es verlief auch alles nach Plan. Die Kinder sollten noch während der Geburt sterben und den Dämon vernichten. Doch der Dämon sah dies anders…“
 

Fragend treffen sich die Blicke von Sasuke und mir. Das ganze ergibt für uns bisher wenig bis gar kein Sinn. Es hat in keinster Weise etwas mit dem Feuer zu tun, welches im Haus der Uchihas gelegt wurde.

„Der Dämon hat die Kinder geschützt. Sie haben es irgendwie geschafft die Kräfte des Fuchses einzusetzen und für sich selbst zu nutzen. Immer noch verstehe ich nicht ganz wie sie das geschafft haben. Aber ich denke es liegt daran, dass hier einer als Gefäß und der andere als Schlüssel dient. Die beiden Jungs ergänzen sich. Wie ich dies entdeckt hatte war es aber bereits zu spät. Die Kinder waren geboren und wuchsen bereits froh und munter auf. Jedenfalls bis-“
 

„Du unser Haus in Brand gesteckt hast“, beendet Sasuke den Satz des alten Mannes. Ich kann sehen wie die Hand des Jungen sich immer mehr verkrampft und zur Faust ballt. Zu gern würde ich sie mit meiner umschließen, damit ich auch nur im Ansatz irgendwie etwas für ihn tun kann… Die Gewissheit… Das es wegen Menma und mir wirklich hat soweit kommen müssen. Nun… Ich hab das Gefühl, dass etwas in meinem Inneren mir einfach grade nur die Gedärme abschnürt um sich bemerkbar zu machen.
 

„So einfach war das nicht. Ich musste die Bedingungen lernen, die Momente abpassen. Nicht immer ist es möglich für die Kinder einfach so zu dem Fuchs zu gelangen. Daher mussten sie in eine Situation geraten, in der sie sich nur noch so hatten retten können.“ Ich höre, wie alte Uchiha laut durchatmet, ehe er weiter spricht. „Als ausgestoßener der Familie war es für mich nie einfach… Trotzdem mochte ich deine Eltern. Sie waren ehrlich zu mir, weswegen ich es nun auch zu dir bin. Ich wollte nicht das sie sterben.“
 

Er spricht die Wahrheit. Soviel kann ich mit Sicherheit sagen.
 

„Ich kann nichts ungeschehen machen. Weder den tot deiner Eltern, noch die Erweckung des Dämons. Ich habe bis heute Angst vor ihm. Seine Macht ist wirklich unvorstellbar groß. Zwar hat er euch gerettet aber… Ich habe bis heute leider nicht erfahren können, ob der Priester mit seiner Behauptung, dass der Fuchs das blanke Böse ist, falsch lag. Es muss nicht zwingend sein. Doch ich hoffe es nicht… Denn so sind deine Eltern wenigstens nicht umsonst gestorben.“
 

Ungläubig öffnet Sasuke den Mund. Er will ihn anschreien, mit Worten bewerfen, für all das die Schuld geben.
 

Doch er kann es nicht…
 

Es steht deutlich in seinen Augen geschrieben. Er kann diesen alten Mann einfach nicht so zurechtweisen, wie er es geplant hatte. Er kann ihn nicht anschreien, nicht auf ihn los gehen. Einfach nichts… Der Schwarzhaarige scheint total mit seinen Gedanken überfordert und im Moment glaube ich fast schon, dass wir die Rollen getauscht haben. Normalerweise bin ich es, der überfordert mit allem ist, der nicht mehr ein noch aus weiß.
 

Nur eines… Ein leiser, fast schon gehauchter, Satz, kommt über seine Lippen.

„Wärst du bereit, für deine Taten… Für den Mord an meinen Eltern und den versuchten an Itachi, Naruto, Menma und mir zuzugeben und deine Strafen hinzunehmen und abzusitzen?“

Überrascht schaue ich ihn an. Das ist etwas womit ich nicht gerechnet habe. Er will wirklich, dass Obito sich stellt? Seine Strafe absitzt? Für etwas was er noch nicht einmal als falsch betrachtet? Dieser Mann… Niemals wird er das tun.
 

Denn genau das sagt auch seine Antwort aus.
 

Nichts!
 

Er sitzt lediglich da, dreht Sasuke den Rücken zu, und beginnt Sprüche vor sich hin zu murmeln. Ich nehme an, dass es Gebete sind. Sicher bin ich mir nicht. Will ich, wenn ich ehrlich bin, auch gar nicht sein.

Das einzige, was ich nun noch möchte, ist hier raus und irgendwohin zu gehen wo wir ungestört sind und uns keiner in unseren Gedanken stören kann. Jeder für sich… Hat sich das nun verdient.

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Hi auch :D Wir begeben uns nun mit großen Schritten zum Finale ^^ Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Mehr hab ich dazu nicht wirklich zu sagen und wünsche euch deshalb eine schöne Woche :)

Yuki~
 

Chapter Ten ~ Last Will ~

Chapter Ten ~Last Will ~
 

Ich habe keine Ahnung wie.

Im Grunde genommen ist es auch eigentlich unwichtig.
 

Alles was mir klar ist, dass sowohl Sasuke wie auch ich beide einfach nur noch weg wollten. Weg von diesem Ort, weg von dem alten Mann, dem eindeutig ein paar Tannen an der Nadel fehlen!

Dieser Mann... Uchiha Obito... Egal wie oft ich seine Worte in meinem Kopf Revue passieren lasse. Ich komme einfach nicht darauf klar, was er getan hat. Warum er es getan hat.

Und dennoch... Dennoch ist es schon fast so, dass ich nicht weiß ob ich wütend oder traurig reagieren soll. Ich weiß nicht ob ich Mitleid mit ihm empfinden oder ihn aber am liebsten windelweich schlagen würde.
 

Dieser Mann hat eindeutig die besten Stunden seines Lebens bereits hinter sich.

Er sitzt allein in einem Haus, ohne Familie und ohne Freunde, in einem Zimmer, was einen einfach irgendwo nur irre im Kopf machen kann, und betet vor sich hin.

Ehrlich? Ich bin meiner Mutter auf einmal mehr wie dankbar, dass ich niemals so streng Religiös erzogen wurde. Das sie das alles irgendwie von mir ferngehalten hat. Auch wenn sie deswegen verdammt viele Probleme hatte, sogar eines ihrer Kinder fortschicken musste, um einfach nur normal weiter leben zu können. Sie hat Menma und mir damit die Chance für ein Leben gegeben, welches wir uns sonst nicht hätten vorstellen können.
 

Wie er es schon sagte... Wahrscheinlich hätte man uns sofort nach unserer Geburt getötet, wenn Mum und Dad nicht sofort reagiert hätten. Dann wären wir niemals in diese Situation gekommen, unsere Eltern wären unglücklich über die Tatsache gewesen, aber Sasukes Familie würde vielleicht noch leben...
 

„Denk nicht dran“, bringt mich die Stimme des Schwarzhaarigen aus dem Konzept. Seine Augen liegen auf mir und lesen mich wie ein offenes Buch. Ich versuche den Klos in meinem Hals hinunter zu schlucken. Doch das ist einfacher gesagt wie getan. Es geht einfach nicht... Ich kann nicht aufhören an diese Worte zu denken. Und als ob er genau weiß wie es mir geht, entkommt auch ihm ein Seufzen. „Genau deswegen wollte ich nicht das du mitkommst. Ich wusste es würde so enden, dass du dir selbst die Schuld an etwas gibst, was gar nicht deine ist. Es ist allein seine. Er hat die Entscheidung getroffen das Feuer zu legen. Lediglich weil ein paar durchgedrehte Gottesanbeter sich einfach nicht dazu durchringen konnten deiner Mutter ihr Glück zu gönnen.“
 

Überrascht schaue ich ihn an. Ich hätte jetzt eher damit gerechnet, dass Sasuke mich für das, was passiert ist, verurteilen würde. Aber das tut er nicht.

Nicht im Geringsten.

Meine Augen beginnen zu brennen und Erleichterung zieht sich durch meine Glieder. Am liebsten würde ich einfach den Gefühlen freien lauf lassen. Doch ich weiß das sich der Schwarzhaarige schwer tut mit so etwas umzugehen. Und genau deswegen lasse ich es. Genieße dafür einfach diesen Moment zwischen uns.
 

Warum wir ausgerechnet nun hier gelandet sind, im alten Anwesen der Uchiha, weiß ich selber nicht. Irgendwie hat uns der Weg genau hierhin gelotst. Wir haben uns dann einfach hinter die kaputten Shoji gesetzt und angefangen den überwucherten Garten anzustarren. Jedenfalls so lange, bis sich jeder für sich in seinen Gedanken verloren hat.

„Was machen wir jetzt?“, frage ich und richte meinen Blick wieder auf die verwachsene Fläche. Sasuke jedoch antwortet nicht direkt, zuckt mit den Schultern und versucht meinem Blick zu folgen. Wie er jedoch bemerkt, dass auch der einfach nur willkürlich durch die Gegend wandert, da seufzt er auf und fährt sich durch die leicht zerzausten und abstehenden Haare.
 

„Ich weiß nicht so genau... Alles ist irgendwie verworren. Im Moment bin ich mir nicht einmal sicher ob das ganze wirklich eine so gute Idee war.“ Seine Stimme ist fest, auch wenn es in seinem Inneren mit Sicherheit vollkommen anders aussieht. „Sein ganzes Verhalten... Ich habe keine Ahnung wie ich ihn einschätzen soll. Ob er alles so gemeint hat, wie er es gesagt hat, oder ob er einfach nur uns etwas vorgemacht hat.“ Er atmet einmal laut aus, hebt seine Hand und massiert mit den Fingern sich den Nasenrücken. Ich kann mir gut vorstellen warum.
 

„Kopfschmerzen?“, frage ich nur und erhalte ein nicken zur Antwort. Vorsichtig strecke ich meine Hand nach ihm aus, berühre mit meinen Fingern seine Stirn und streiche vorsichtig eine Strähne bei seite. Seine Augen mustern mich kritisch dabei, nicht verstehend was ich mit dieser Handlung bezwecken will.

„Meine Mum hat das früher immer gemacht. Mir die Hand auf die Stirn gelegt. Ich hab mich so immer nur auf ihre Hand konzentriert und irgendwann waren die Schmerzen weg“, erkläre ich. Zweifelnd hebt er eine Augenbraue und mustert mich weiter. Allerdings scheint er nichts gegen die Berührung weiter zu haben, ansonsten hätte der Uchiha sie schon längst unterbunden.
 

Eine ganze Weile sitzen wir so da. Jeder in seinen eigenen Gedanken gefangen.

Zu meiner Überraschung, wandern sie jedoch immer weiter von Obito weg. Eigentlich dachte ich, es würde mich komplett festhalten und nicht los lassen. Doch ich habe mich getäuscht. Schon seit einiger Zeit haften meine Gedanken bei Sasuke. Wie wird es jetzt mit ihm weiter gehen. Er weiß, dass sie offiziell nicht weiter in Gefahr sind. Werden sie ihren alten Namen wieder annehmen? Werden sie den Ort wieder verlassen?

Irgendwie... Wäre es schade, wenn es soweit kommen würde.

Ich würde ihn vermissen... Auch wenn er nie viel spricht, sich eher im Hintergrund aufhält und mich gern auch mal als Idiot betitelt. Ja... Es wäre schade, wenn wir uns nun wieder trennen müssten, wo wir, jeder für sich, seine Antworten bekommen hat.
 

„Machst du dir Sorgen?“, fragt mich seine Stimme ruhig, woraufhin ich zur Antwort nur den Kopf schüttel. Er hat die Augen geschlossen, scheint sich wirklich auf meine Finger zu konzentrieren, die immer noch auf seiner Stirn liegen. Allerdings kann er dadurch auch nicht meine Reaktion sehen.

„Nein. Naja...“ Irgendwo ja schon.

„Es ist alles noch wie vorher“, meint er und bringt mich dazu fragend die Stirn zu runzeln. „Wir wissen zwar jetzt, was passiert war mit ihm, doch das heißt nicht das sich nun alles auf schlag ändern muss. Itachi hat nicht vor wieder weg zu ziehen. Im Gegenteil. Wir sind hergekommen, damit wir wieder ein normales Leben führen können. Ohne weiter in der Angst leben zu müssen, dass man uns verfolgen könnte. Und du und Menma...“ Er stoppt. Öffnet seine Augen und sucht mit seinem Blick meinen. „Menma ist ein Mensch, der zwar aufbrausend und übermütig ist, aber er hat das Herz am rechten Fleck. Bestimmt hat er euren Eltern schon längt vergeben und macht nur einen auf bockig, weil ihm danach ist. Du wirst das bald merken... Du wirst ihn wieder neu kennen lernen.“
 

Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Sasukes Worte kamen unerwartet. Fast so, als ob er genau wusste was ich denke. Irgendwie muss ich schmunzeln, bei der Vorstellung das er auf irgend eine Art und Weise vielleicht meine Gedanken anzapfen kann. Warum auch eigentlich nicht? Menma kann immerhin den Fuchs kontrollieren, der in mir wohnt.

Dieser Gedanke lässt mich Schmunzeln, woraufhin er es ist, der nun verwirrt scheint. Nun, der Uchiha kann offenbar wirklich keine Gedanken lesen.

„Was für eine verrückte Idee brütet dein Kopf schon wieder aus?“, fragt er skeptisch, doch ich schüttel nur den Kopf und grinse ihn an. Das ist etwas, was ich lieber für mich behalte.
 

„Flirtet ihr?“ Überrascht drehe ich mich zur Seite und sehe den skeptischen Blick meines Bruders, der auf uns liegt. Ich kann nicht verhindern, dass mir die Hitze ins Gesicht steigt. Wahrscheinlich sehe ich grad aus wie eine Überreife Tomate. Aber anscheinend war es genau das was er erreichen wollte. Mich auf den Arm nehmen. Denn ansonsten würde er nicht auf einmal so hämisch lachen. „Also wirklich. Das du darauf hinein fällst.“

„Das war ja auch gemein! Uns einfach so überrumpeln...“, murmel ich in meinem nicht vorhandenen Bart und bringe nun auch Sasuke damit zum lachen. Nun... Das überrascht mich. Ich dachte nicht, dass er über sowas sich amüsieren kann. Offenbar habe ich mich getäuscht. Und ich kann auch nicht grade behaupten, dass ich unglücklich drüber bin. Es ist schön... Sein lachen.
 

„Wenn du ihn weiter so anstarrst, könnte ich auf die Idee kommen, ihr habt wirklich was miteinander.“

„Menma... Zweimal zieht selbst bei Naruto-“

„Wir haben nichts miteinander!“ Natürlich musste ich Dummkopf Sasuke nicht ausreden lassen, was Menma nur erneut zum Lachen bringt. Manchmal bin ich auch echt nicht gut darin Situationen und Kommentare richtig einzuschätzen. Deswegen nehme ich auch die Kopfnuss knurrend hin, die mir Sasuke aufgrund eben jener Äußerung zukommen lässt. ‚Mit freundlichen Grüßen, Dobe! Genieße Sie!‘, oder so ähnlich...
 

„Weswegen bist du hier?“, ist es nun an Sasuke zu Fragen. Doch wenn ich ehrlich bin interessiert es mich auch. Ich dachte nämlich eigentlich er würde etwas Zeit mit unseren Eltern verbringen wollen.

„Sagen wir einfach, mich hat es gewundert das ihr beiden einfach aus der Schule abgehauen seit.“ Seine Stimme nimmt mit einem mal einen ernsten Unterton an. Ich kann nicht verhindern, dass sich ein Klos in meinem Hals bildet. Das Versprechen ihm gegenüber... Ich habe es gebrochen. Und er weiß es! „Wieso seit ihr zu ihm gegangen?“ Er ist ruhig... Ruhiger wie ich vermutet habe. Aber vielleicht ist es auch grade zu ruhig...

„Gib nicht Naruto die Schuld an meiner Entscheidung.“ Überrascht schaue ich Sasuke an. Er nimtm mich in Schutz... Schon wieder.

„Das mag vielleicht stimmen... Ich gebe ihm nicht die Schuld an deiner Entscheidung. Aber ich gebe ihm die Schuld fahrlässig dir hinterher gerannt zu sein. Obwohl er mir versprochen hat nicht zu diesem Mann zu gehen.“ Ich schlucke. Den Blick den mir Menma zuwirft... Er jagt mir einen Schauer über den Rücken. Nicht aus Angst... Sondern aus Reue. Ich hätte es ihm sagen sollen. Immerhin weiß ich um die Gefahr, der ich mich ausgesetzt habe. Doch trotzdem konnte und wollte ich Sasuke nicht alleine gehen lassen. Das wäre, meiner Meinung nach, einfach nicht richtig gewesen. Wo es doch der Uchiha überhaupt war, der mich aufgeklärt hat, über alles was passiert ist.
 

„Euch beiden ist auch einfach nicht mehr zu helfen“, murmelt er nun leise und fährt sich durch die Haare. Ja... Sasuke und ich sind, denke ich, beide ein Kaliber für sich. Aber zusammen sind wir noch schlimmer, da jeder seinen eigenen Willen hat, der sich doch irgendwo miteinander verbindet und uns so zusammen hält. „Wie dem auch sei. Ich hoffe für euch, dass ihr das nicht nocheinmal tun werdet. Ansonsten sag ichs Itachi und Mum.“ Überrascht weiten sich meine Augen. Nicht aus dem Grund, weil er uns grad gedroht hat, alles zu verraten was Sasuke und ich getan haben, sondern...

„Du hast sie Mum genannt.“ Meine Augen heften sich an meinem Bruder fest, der sich merklich verlegen an der Wange kratzt. Erst jetzt wird mir klar, das Sasuke mit seiner Vermutung mehr wie richtig lag. Menma hat unseren Eltern schon längst verziehen. Irgendwie... Kann ich kaum ausdrücken wie Glücklich ich über diese Tatsache bin. Es könnte dadurch theoretisch wirklich möglich werden, das wir irgendwann wieder eine richtige Familie sind.
 

„Du bist doch aber mit Sicherheit nicht nur hier, um uns zu drohen. Also... Was ist los?“ Stutzig über Sasukes Worte, mustere ich meinen Bruder erneut kritisch. Seine Haltung wirkt zwar entspannt, aber irgendetwas hat sie an sich, die eine gewisse Unruhe in mir erzeugt.

„Nun... Ich wollte euch meine Entscheidung mitteilen.“ Seine Stimme klingt mit einem mal nicht mehr so fest, fast schon als würde er eigentlich selber total am zweifeln sein.

„Was für eine Entscheidung?“, frage ich daher ruhig. Versuche diese ruhe auch an ihn etwas weiter zu geben. Doch offensichtlich erfolglos. Denn anstatt sich etwas abzuregen, beginnt er immer wieder vom einen Bein auf das andere zu wechseln.
 

„Naruto ich...“, beginnt er. Verwirrt runzel ich die Stirn. „Ich werde nach Suna zurück gehen.“
 

Meine Augen weiten sich.

Nein!

Nein...

Nicht...
 

„Naruto!“ Ich spüre wie sich zwei Arme um mich legen. Meine Sicht ist weiß... Komplett weiß.

Ich will nicht... Ich will nicht!

„Geh nicht...“, murmel ich und erwidere die Umarmung, kralle mich mit meinem Fingern in das Shirt der Person fest.

„Ruhig.“ Die Hand auf meinem Rücken beginnt sanft auf und ab zu streichen, mich zu beruhigen. Doch es hilft nur wenig. Denn ich will mich nicht beruhigen. Ich will nicht, dass er geht!

Auch wenn das jetzt unterstes Kindergartenverhalten ist! Ich will meinen Bruder einfach nicht hergeben...
 

„Bitte versteh das doch! Es ist nicht für immer! Wir sehen uns schon ganz bald wieder...“ Seine Stimme bricht. Ich beiße mir auf die Lippe. Ich will ihn doch nicht auch noch mit runter ziehen... Ich konnte mir das doch eh schon denken, dass es soweit kommen wird.

Ich versuche zu nicken. Aber irgendwie will es nicht so wie ich das vorhabe funktionieren. Das ganze sieht bestimmt mehr wie verkrüppelt aus.

„Bitte... Es gibt da jemanden, der auf mich wartet. Deswegen muss ich wieder zurück.“ Verwundert blicke ich nun doch auf, egal wie bescheuert ich nun aussehe. Es gibt jemanden? Eine wichtige Person in seinem Leben?

„Aber... Du versprichst das wir uns wirklich bald wiedersehen?!“, hake ich noch einmal nach.

Ein Lächeln bildet sich auf seinen Lippen. Es ist versonnen und gleichzeitig erleichtert.

„Klar. Immerhin kennst du mich doch jetzt wieder. Da will ich dich nicht gleich wieder verlieren.“
 


 


 

„Hast du auch das Bento eingepackt?“ Ein lautes Seufzen entkommt meinem Bruder, wie unsere Mutter erneut fragt ob er auch wirklich alles eingepackt hat. Hach ja... Die leben Eltern. Pech für ihn, dass er zu früh hat durchblicken lassen das er gar nicht mehr so sauer auf die beiden ist. Dann müsste er jetzt vielleicht nicht diese peinliche Szene über sich ergehen lassen. Aber wenn ich ehrlich bin... Ich freue mich sie erleben zu dürfen. Bis vor ein paar Tagen noch... Da hätte ich mir nie Träumen lassen einen Bruder zu haben, so etwas überhaupt erleben zu können. Für mich ist es eine vollkommen neue Erfahrung. Und ich genieße sie in vollen Zügen. Auch wenn Menma vielleicht peinlich berührt ist, wegen dem übertriebenen Verhalten von unserer Mum, so bin ich mir sicher das auch er die Aufmerksamkeit genießt.
 

„Nun lass ihn doch. Er wird schon an alles gedacht haben. Und wenn nicht, kommt er doch eh demnächst wieder vorbei“, versucht nun Dad seine Frau ebenfalls zu beruhigen. Doch anstatt das es besser wird, sammeln sich nur noch mehr Tränen in ihren Augen.

Zu Anfang hätte ich niemals gedacht, dass es zwischen uns so aussehen kann. So wie die beiden Menma konsequent abgelehnt und ignoriert haben. Und nun? Ist es genau anders herum. Wie oft unser Vater gestern an den Schwarzhaarigen appelliert hat, damit dieser nicht doch hierbleibt. Sich in unserer Schule einschreiben lässt und mit mir und Sasuke zusammen seinen Abschluss macht. Doch Menma hat es ihnen genauso gesagt wie mir... Es gibt jemanden.

Und dieser jemand ist ihm sehr wichtig.

Ich möchte mich dort nicht dazwischen stellen. Doch ich kann nicht anders, als etwas Eifersucht für diese Person zu empfinden. Sie muss etwas ganz besonderes sein.
 

„Und du kommst ganz sicher in den Ferien wieder?“, frage ich noch einmal nach. Er nickt nur und grinst mich wieder genauso an, wie schon gestern in dem alten Uchiha Haus.

„Was denkst du denn? Das ich dich einfach hier allein versauern lasse? In dem Kaff wo einfach nie was passiert?“ Auch ich kann mir nun ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ja... Das ist irgendwie typisch für ihn, so zu reagieren. „Mach dir einfach keine Sorgen, okay? Wir sehen uns wieder und das wahrscheinlich schneller wie dir lieb ist.“
 

Ich nicke, senke jedoch den Blick, um seinem auszuweichen. Auch wenn ich versprochen habe stark zu sein, nicht zu bedauern. Irgendwie ist es eben doch nicht so einfach, wie ich gehofft habe. Vor allem nicht mehr, wie die Durchsage erklingt, die uns mitteilt das sein Zug in wenigen Minuten abfahren wird.

Ich merke, wie er mit seinem Blick noch einmal einen jeden von uns bedenkt. Doch er und auch wir wissen, dass er seine Entscheidung trotz allem nicht ändern wird. „
 

„Du musst los…“, murmel ich. Und er… Er nickt einfach nur. Bewegt sich jedoch kein Stück.

„Rufst du an?“, fragt er nun leise.

„Ja.“ Meine Antwort kommt schnell. Natürlich rufe ich an. Niemals würde ich mich jetzt nicht bei ihm melden!

„Ich meine immer…“ Das verwundert mich jetzt. Und das scheint er auch genau zu merken, denn er hat wieder dieses altbekannte Lächeln auf den Lippen, welches mir zeigt das ich mich wiedermal zu doof anstelle um auf die einfachste Lösung zu kommen. „Egal was ist. Ob eine Prüfung ansteht oder eventuell eine Grippewelle rumgeht. Ich will alles wissen, okay?“
 

Jetzt verstehe ich und natürlich nicke ich. Nun kann auch ich nicht anders und muss lächeln. Ja… Wir beide. Auch wenn wir ab jetzt erst einmal wieder getrennt voneinander leben müssen, werden wir uns trotzdem so oft sprechen können wie wir wollen. Wir haben den Vorteil, dass es Internet gibt. Wir können uns sogar per Webcam unterhalten und uns sehen. Das ist alles kein Problem in der heutigen Zeit. Es ist nur…

„Ich werde es vermissen, dass du nicht mehr genau im Zimmer neben mir bist. Ich nicht mehr zu dir kann, in der Nacht, wenn ich wiedermal nicht schlafen kann.“

„In dem Fall lass ich einfach mein Handy an. Du kannst mich jederzeit erreichen, wenn du das willst.“ Ich nicke. Was kann ich auch anderes tun?
 

Wieder die Durchsage… Der letzte Aufruf.

Nun ist es Zeit… Er wird gehen. Zurück nach Suna und dann werden wir uns vor den Ferien nicht mehr wieder sehen. Es fällt mir schwer mich zurück zu halten. Ich spüre genau wie meine Augen brennen und die Tränen sich hinaus drücken wollen. Doch ich verhindere es so gut es geht. Jedenfalls so lange bis seine Arme auf einmal um meine Schultern liegen und er mich zum letzten Mal in eine Umarmung zieht.

„Ich wird dich vermissen“, haucht er mir zu, bevor er sich löst und unseren Eltern noch einmal zunickt.
 

Es dauert nur ein paar Sekunden und dann ist er bereits im Zug.

Der Pfiff des Schaffners ertönt und der Zug beginnt langsam sich in Bewegung zu setzen. Wie automatisch beginne ich mit zu rennen. Das Fenster der Tür zu verfolgen, an der mein Bruder immer noch steht und mich beobachtet. Jedenfalls so lange bis er zu schnell für mich wird und ich nicht mehr mithalten kann.

Ich bleibe stehen… Beobachte wie er aus dem Bahnhof hinausfährt und merke wie mir immer noch Tränen über die Wangen laufen. Es ist schlimm… Fast kommt es mir vor, als hätte man mir einen wichtigen Teil meiner Seele einfach zerrissen.
 

Eine Hand legt sich auf meine Schulter. Ich muss mich nicht umdrehen um zu wissen das sie meinem Vater gehört. Denn meiner Mutter geht es ungefähr genauso wie mir. Auch sie weint… Weint um ihr Kind, welches sie nun für eine Weile wieder entbehren muss.
 


 


 

Das Abendessen verläuft heute sehr still. Außer dem klappern von Geschirr ist kein Ton von uns zu hören. Wir alle warten mehr wie gespannt darauf, dass Menma sich meldet. Das er sicher zuhause angekommen ist.
 

Wie mir meine Eltern endlich erzählt haben, wollten sie meinen Bruder damals nicht einfach bei einem Fremden unterbringen. Daher haben sie einen alten Freund der Familie gebeten sich um ihn zu kümmern. Und sie sind sehr froh über diese Entscheidung. Denn aus ihrem Sohn ist trotz allem so ein wundervoller Junge geworden, wie Mum in den letzten Stunden sehr oft betont hat.

Und wenn ich ehrlich bin… Ich kann ihr nur zustimmen.
 

Auch wenn er mir zuerst Angst eingejagt hat.

Auch wenn er ziemlich rüpelhaft sein kann mit seinen Aussagen.

Auch wenn er einfach manchmal nur ein kompletter Dickschädel ist, der seinen Willen durchsetzen will.
 

In der kurzen Zeit, die wir miteinander verbringen durften, habe ich so viele Facetten eines Menschen kennen gelernt, der mir näher ist wie kein zweiter. Und trotzdem ist es für mich noch nicht genug. Ich möchte alles wissen, jedes noch so kleine Detail aus seinem Leben.

Er hat versprochen es zu erzählen.

Er hat mir versprochen, dass er mir seine wichtige Person vorstellen wird.

Und ich vertraue ihm.
 

Ich glaube fest daran, dass er mich nicht enttäuschen wird. Und sollte er es doch tun… Nun dann werde ich mir Sasuke schnappen und diesem die offizielle Erlaubnis geben Menma ohne zu zögern verhauen zu dürfen. Und ich weiß ganz genau, dass Sasuke dieses Angebot für nichts auf der Welt ausschlagen würde. Die beiden sind nämlich wortwörtlich wie Katz und Maus und bekriegen sich in jeder freien Sekunde. Deswegen wundert es mich immer wieder aufs neue, wie gut die beiden doch trotz allem befreundet sind. Sich verstehen und auch gemeinsam lachen können.
 

Meine Mutter, die der Meinung ist dass das Essen nun beendet ist, entreißt mir meinen Teller, von dem ich leider bisher nicht wirklich viel gegessen habe. Aber ausnahmsweise einmal will ich Gnade vor Recht ergehen lassen. Denn immerhin ist sie genauso durch den Wind wie ich. Sie vermisst ihn. Das sieht man ihr deutlich an. Und ich freue mich, dass sie es so offen zeigt und zulässt. Auch mir gegenüber.
 

Mein Vater hingegen ist bereits ins Wohnzimmer verschwunden. Ich kann en Fernseher hören und die Nachrichten die dort laufen.

Langsam richte ich mich auf und bewege mich mit langsamen, schlürfenden Schritten zu meinem Vater. Lasse mich neben ihm auf die Couch fallen und beginne nun ebenfalls Lethargisch auf den schwarz silbernen Flimmerkasten zu starren. Jedenfalls so lange, bis etwas eingeblendet wird, was mich erstarren lässt.
 

„Wie wir erfahren haben ist vor ein paar Minuten ein Kleinwagen in den Expresszug, der von Konoha aus nach Suna-Gakure fahren sollte, hinein gerast. Wir senden Live vor Ort und halten sie über alle Infos genauestens auf dem Laufenden. Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir lediglich, dass wir von einem toten ausgehen können.“

Augenblicklich stehe ich. Mir wird kotz übel und ich habe das Gefühl das mein Abendessen, jedenfalls das bisschen davon was ich auch gegessen habe, noch einmal guten Tag sagen möchte.
 

Das Telefon klingelt. In der Küche hört man Geschirr zu Boden gehen.

Und ich habe noch nie gesehen, dass mein Vater Angst davor hatte, ein Gespräch anzunehmen…

Epilog

Epilog
 

„Das soll da drüben hin, Dobe!“, schreit Sasuke erneut einmal quer durch den ganzen Garten.

„Das Teil ist aber so schwer!“, brülle ich zurück und kann nicht verhindern dass sich mein Gesicht zu einer Fratze verzieht. Ganz ehrlich? Was will der Junge eigentlich noch von mir? Reicht es nicht schon das ich seit Wochen hier dabei bin einem Unkraut nach dem nächsten den gar aus zu machen? Nein! Der werte Herr Uchiha muss ja immer noch Sonderforderungen stellen! Gott! Ich wünschte wirklich dass ganze wäre schon vorbei und wir könnten uns einfach nur noch in Ruhe auf die Prüfungen konzentrieren.
 

„So wird das einfach nichts… Lass uns eine Pause machen!“ Sofort lasse ich den blauen Sack voller Grünzeug zu Boden fallen und Atme erleichtert aus. Man glaubt gar nicht wie schön das Wort ‚Pause‘ sein kann.
 

Ein paar Tage, nachdem Menma abgereist ist, hat Itachi sich dazu entschlossen, dass er und Sasuke ihren richtigen Namen wieder annehmen. Offiziell sind die Uchiha nun damit nach Konoha zurück gekehrt. Einige aus unseren Klassen haben wirklich nicht schlecht geschaut, wie sie auf einmal mitbekommen haben, was für eine Persönlichkeit Sasuke doch eigentlich ist.

Kiba, der es zwar schon wusste, aber mir zu liebe trotzdem überrascht getan hat, hat sich bei Sasuke auch noch einmal entschuldigt, dass er ihn so von oben herab behandelt hat. Doch, wie der Schwarzhaarige nun einmal ist, hat er es nur ab genickt und die Sache war gegessen.
 

Mich wundert es immer noch, wie schnell doch die Zeit umgegangen ist. Kaum war ein Steinchen ins rollen gekommen, folgte sofort der nächste Felsbrocken.
 

Wie die Nachrichtenübertragung von dem Zugunglück lief, haben wir alle schon mit dem schlimmsten gerechnet. Die Bilder sahen nicht schön aus. Das Auto wurde mehrere Meter mitgeschleift und hat die eine Seite des Zuges komplett zerschrammt und teilweise aufgerissen. Dementsprechend waren wir mehr wie erleichtert, wie sich mein Bruder gemeldet und gesagt hat das es ihm gut geht. Das ihm nichts weiter passiert ist.

Trotzdem hat es mich gewundert, dass-
 

„Denkst du schon wieder dran? Er hat sein Schicksal selbst gewählt. Es hat nichts damit zu tun, dass wir bei ihm waren“, meint Sasuke nun. Der Uchiha würde es niemals zugeben, doch er sieht wahnsinnig erschöpft aus. Ausgelaugt von den aufräumarbeiten am Haus und vom ständigen lernen für die Jahresabschlussprüfungen. Schnell greife ich hinter mich, zu der Flasche Wasser, die ich dort schon wissentlich positioniert habe, und reiche sie ihm. Dankend nimmt er sie an und trinkt einen großen Schluck, bevor er sich neben mir auf dem Boden nieder lässt. Ich tue es ihm gleich, setze mich und lasse meinen Blick durch den Garten schweifen.
 

„Lasst ihr ihn beerdigen?“, frage ich leise. Aus den Augenwinkeln heraus kann ich beobachten, wie Sasuke mit den Schultern zuckt.

„Ich weiß nicht was Itachi vor hat“, meint der Schwarzhaarige ruhig. „Wir können Obito auch nicht mehr fragen, ob er absichtlich in genau diesen Zug gefahren ist oder ob es einfach nur ein dummer Zufall war. Auch wenn ich ehrlich gesagt schon allein vom logischen her das zweite ausschließen würde…“ Auf Sasukes Worte nicke ich einfach nur. Ja… Obito hatte schon einmal versucht uns zu töten. Warum sollte es nicht auch das zweite Mal beabsichtigt gewesen sein?

„Ich denke trotzdem… Es wäre nett wenn wir ihn auf dem Familiengrab beerdigen. Er hat sich immer ausgeschlossen gefühlt. Vielleicht ist er deswegen so geworden…“ Ich staune über Sasukes Worte.
 

Trotz allem was dieser Mann getan hat.

Was er ihm angetan hat.

Er würde ihm trotzdem die letzte Ehre erweisen wollen und ihn bei der Familie begraben lassen.

Nicht wie einen Aussätzigen behandeln und ausgrenzen. Ich muss schon sagen… Ich bewundere Sasuke dafür… Für diesen Entschluss.
 

„Weißt du schon wann Menma herkommt?“, reißt er mich mit der Frage aus meinem Gedankenkonzept. Schnell schüttel ich den Kopf.

„Ein genaues Datum hat er noch nicht genannt. Aber wie ich ihn kenne, wohl unmittelbar nach den Prüfungen.“

„Dann sollten wir uns beeilen und rechtzeitig fertig werden, damit wir dann auch hier feiern können, so wie der Herr das wollte.“ Ich kann nicht anders und muss über die Worte des Uchihas schmunzeln. Jaja.. Ich war es zwar, der Sasuke den Vorschlag gemacht hat, hier das Ende der Prüfungen zu feiern, doch trotzdem kann er einfach nicht abstreiten, dass auch er sich darüber freut, dass ein Teil des Hauses wieder seine alte Form bekommt.
 

Aber nicht nur das. Soweit ich von Itachi weiß, will er nach und nach auch alles wieder aufbauen lassen. Sie wollen ihr Elternhaus erneuern und wieder nach Hause zurück kehren…
 

Und ich finde… Dass das verdammt nochmal genau die richtige Entscheidung ist, echt jetzt!
 

„Du… Sasuke…“ Fragend schaut mich der Schwarzhaarige an. Sein Blick geht musternd über meinen Körper und jagt mir einen Schauer über den Rücken. „Was… Was mache ich eigentlich, wenn ich die Prüfungen nicht schaffe? Du weißt, dass ich nicht unbedingt der beste Schüler bin…“, spreche ich nun zum ersten Mal meine Zweifel aus.

Ja… Die ganze Zeit über habe ich mich immer gefragt, was wäre wenn. Und das kann wirklich ganz schön verunsichern. Doch allein das Grinsen des Uchihas zeigt mir, dass ich mit meiner Angst wohl mal wieder meilenweit hervor schieße und den Vogel trotzdem verfehle.
 

„Weißt du… Du bist wirklich ein Idiot.“ Beleidigt wende ich meinen Blick von ihm, was ihm ein leises Lachen entlockt. „Du lernst doch mit mir. Da brauchst du dir nun wirklich keine Sorgen machen, dass du nicht bestehen könntest. Wenn dem nämlich so wäre, würde ich dich nicht nur mit einem Buch verprügeln, um das Wissen besser in deinen Kopf zu bekommen.“ Und leider Gottes macht er das wirklich… Einmal hat er mir so kräftig eine verpasst, weil ich auch nach zwei Stunden immer noch nicht auf den Lösungsansatz dieser verdammten Integralrechnung gekommen bin, dass ich danach echt eine Beule bekommen habe. Ich weiß zwar, dass ihm das im Endeffekt leid getan hat, aber trotzdem!
 

„Außerdem… Denk einfach dran, dass dein Bruder echt stolz auf dich sein wird, weil du das Jahr ohne weitere Probleme geschafft hast.“ Ja… Er hat recht… Menma hat mir das schon einmal gesagt, dass er froh ist, dass ich trotz der ganzen Ereignisse nicht abgesackt bin. Zwar habe ich dieses Jahr ein paar Fehlstunden mehr auf dem Zeugnis stehen… Aber damit kann ich leben. Immerhin… Ist das ja erst der Anfang, von vielen was noch kommen kann.



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von:  YutakaUke
2014-04-11T17:52:49+00:00 11.04.2014 19:52
Hey... also, ich frage mich, warum du nur so wenige Kommentare bekommen hast...
*Stirn runzel*
Die Geschichte ist super. Ich mag deinen Schreibstil und die Art, wie du Gefühle und alles beschreibst.
Es ist schon eine Weile her, dass ich eine Story gelesen hab, die so gut durchdacht ist.
Zu keiner Zeit kam Langeweile auf, eher im Gegenteil. Konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen :D
Es war wie ein Zwang, zu erfahren, wie es weitergeht.
Du hast die Charaktere gut getroffen und bist ihnen bis zum Schluss treu geblieben.
Und Menma als Narutos Zwillingsbruder mit schwarzen Haaren und roten Augen stell ich mir auch ziemlich geil vor *hust*
Zwischenzeitlich hab ich mir echt gedacht: "Los Leute, sprecht doch endlich mit Naruto."
Zum Glück haben sie es dann ja auch getan.
So viele Dinge könnte ich noch schreiben, die ich toll fand, aber dann sitz ich hier Morgen noch x.x
Meiner Meinung nach brauch es nicht zwingend eine Fortsetzung, obwohl ich schon gern wüsste, wer denn nun die besondere Person ist, an der Menma hängt. Das wäre so die einzige Frage, die meinerseits offen wäre ;)
Ansonsten ist sie toll, so, wie sie ist.
Arigatou, dass ich diese Geschichte lesen durfte und sie mir den Tag versüßt hat.

Liebe Grüße
Himmelskind
Antwort von:  YukiArisato
15.04.2014 19:26
Hallo :) Entschuldige das ich erst jetzt Antworte. Ich logge mich nur selten auf dem Computer ein und von meinem Handy aus beantworte ich ungern Kommentare (die Autokorrektur und ich sind nicht die besten Freunde).
Es freut mich, dass dir die Geschichte so gut gefallen hat und vor allem auch das sie dich so gefesselt hat :) Es ist schön zu hören, dass einem das gelungen ist, was man vor hatte ^^ Grade diese Art von Story zu planen und zu gestalten fiel mir äußerst schwer. Aber ich hab es geschafft und ich bin auch verdammt Stolz auf mich :D
Die Fortsetzung habe ich begonnen zu schreiben und ich denke ich werde nächste Woche damit beginnen sie hochzuladen. Natürlich kann NOISE als eigenständig und abgeschlossen betrachtet werden. Allerdings habe ich noch soviele Sachen, die ich gern eingebaut hätte, die aber so in NOISE nicht herein gepasst haben, dass ich es gerne fortsetzen wollte :) Und dort wird auch die besondere Person für Menma eine ausschlaggebende Rolle einnehmen ^^ Es ist sogar einer meiner Lieblingscharaktere aus dem Naruto Universum ^^
Vielen Lieben Dank für deinen Kommentar, der mir ebenfalls den Tag versüßt hat ^^

Liebe Grüße
Yuki~
Von:  solty004
2014-02-18T11:51:27+00:00 18.02.2014 12:51
Hey,
Sorry das ich mich erst jetzt ein Kommentar schreib letzte Woche war sehr Chaotisch.
Jetzt zum eigentlichen.

Es waren Zwei super Kapitel.
Es ist schon schade dass es Vorbei ist. Es ist gut das Naruto`s Bruder nichts passiert ist bei dem Zug Unglück. Das durch Sasuke`s Onkel herbei geführt hat in dem er mit seinem Auto auf dir gleise gefahren ist.
Es ist schade dass man nicht erfährt wer auf Menma in Suna wartet und ich dachte das sich noch mehr zwischen den beiden neu alten Freunden.

Vielleicht gibt es eine Fortsetzung wo noch aufgelöst wird wer die wichtige Person in Menma`s leben ist und ob doch noch was aus den beiden Freunden wird?

Bin schon gespannt ob du eine Fortsetzung schreibst!
Freu mich schon auf was neues von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty

Antwort von:  YukiArisato
18.02.2014 18:02
Hallo :D Vielen lieben Dank auf jeden Fall für dein Kommentar <3 Es freut mich wahnsinnig das dir die Geschichte gefallen hat ^^
Und ja ich kann dich beruhigen. Es wird defintiv eine Fortsetzung geben. Doch allerdings werde ich frühestens nach der LBM mit dem schreiben anfangen können, da ich ziemlich im Stress wegen dieser bin 8D Aber sie kommt! Und die Handlung steht auch schon zu einem Großteil ^^

Ich freue mich schon drauf dich dort wieder zu sehen :D
LG Yuki~
Von:  solty004
2014-02-18T11:51:25+00:00 18.02.2014 12:51
Hey,
Sorry das ich mich erst jetzt ein Kommentar schreib letzte Woche war sehr Chaotisch.
Jetzt zum eigentlichen.

Es waren Zwei super Kapitel.
Es ist schon schade dass es Vorbei ist. Es ist gut das Naruto`s Bruder nichts passiert ist bei dem Zug Unglück. Das durch Sasuke`s Onkel herbei geführt hat in dem er mit seinem Auto auf dir gleise gefahren ist.
Es ist schade dass man nicht erfährt wer auf Menma in Suna wartet und ich dachte das sich noch mehr zwischen den beiden neu alten Freunden.

Vielleicht gibt es eine Fortsetzung wo noch aufgelöst wird wer die wichtige Person in Menma`s leben ist und ob doch noch was aus den beiden Freunden wird?

Bin schon gespannt ob du eine Fortsetzung schreibst!
Freu mich schon auf was neues von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty

Von:  solty004
2014-02-05T14:12:07+00:00 05.02.2014 15:12
Hey,
Ein super Kapiteln.
Hab die letzten Tage deine Story bis hier her gelesen und war total gefesselt. Bin echt gespant ob die beiden Uchiha gefahren fei leben könne und die beiden Brüder auch wieder zu samen sein können wie früher. Vielleicht entwickelt sich auch mehr eine Neue Freundschaft zwischen den Zwillingen und Sasuke. Oder mehr zwischen Naruto und Sasuke. Vielleicht lehrt auch Naruto die Person Kennen die Menma mehr bedeutet.

Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty

Antwort von:  YukiArisato
05.02.2014 20:17
Hallo ^^

Vielen Dank für deinen lieben Kommentar :) Es freut mich das dir die Geschichte bis hier hin gefällt und ich hoffe das du nicht zu enttäuscht sein wirst, dass sie nächste Woche beendet wird. ^^ Es wird noch ein Kapitel folgen und ein Epilog :D Aber ich hab dann zum Schluss noch eine Ankündigung für alle, die ich hier aber noch nicht verraten werde ^^

Vielleicht liest man sich ja sogar nochmal :D

LG Yuki
Von:  cherry20
2014-01-23T18:17:10+00:00 23.01.2014 19:17
Wooow die ff ist genial *-*
Bin gespannt wie es weiter geht und was narutos mahl und sein Gedächtnisverlust zu bedeuten haben und ob memna den mal auch hat :/

Lg cherry20
Antwort von:  YukiArisato
23.01.2014 19:43
Hehe :) Danke für dein lieben Kommentar.
Du darfst gespannt sein ^^ In der zweiten Hälfte des siebten Kapitels wird noch vieles aufgeklärt.
LG Yuki~
Von:  SoundofMusik
2014-01-19T16:41:55+00:00 19.01.2014 17:41
Das muss Absicht sein D:
An der spannendsten Stelle is SchlussxD
och menno...
Naja, ich werde auf jeden Fall warten, um zu wissen, wie es weitergeht ;)
glg Sound
Antwort von:  YukiArisato
19.01.2014 20:41
Hehe XD Ja das war durchaus Absicht ^^
Aber keine Sorge, am Dienstag wirst du erfahren wie es weiter geht :3
Vielen Dank auf jeden Fall für dein Kommentar und dafür das du die Geschichte weiterhin verfolgst ^^
Von:  xUnderTaker
2014-01-15T15:48:18+00:00 15.01.2014 16:48
Schöne Story
und so mysteriös~ (ich mag das^^)
Ich freu mich auf das nächste Kapitel
Lg: xUT (:

Antwort von:  YukiArisato
16.01.2014 07:43
Hey :)
Danke für dein Kommentar und für das Lob!
Updates lade ich generell Dienstags hoch. Ist nur immer eine Frage wie lange die Freischalter brauchen. ^^'
LG Yuki~
Von:  Onlyknow3
2014-01-12T20:18:45+00:00 12.01.2014 21:18
Also habe ich mich nicht geirrt, das ich den Anfang kenne, mir gefällt es so auch besser.Weiter so,freut mich das sie wieder da ist.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  YukiArisato
13.01.2014 13:08
Danke sehr für dein Kommentar :3
Ja! Sie ist wieder da xD Mir hat die alte Version in vielerlei Hinsicht einfach nicht mehr gefallen. Deswegen hab ich sie ja damals auch runter genommen gehabt, eine komplette Überarbeitung des Skriptes vorgenommen und nun wieder hochgeladen :) Außerdem hab ich diesmal auch ein Ende im Kopf! Was vorher einfach komplett gefehlt hatte.

Ich freue mich das sich jemand, der die alte Fassung kennt, auch auf die neue verirrt hat! Hoffentlich liest und schreibt man sich mit der Zeit auch wieder :)

LG Yuki
Von:  L-San
2013-12-19T14:29:51+00:00 19.12.2013 15:29


Hallo!


Ich bin durch die Genre-Angaben auf deine FF aufmerksam geworden und dachte mir, ich schaue mal vorbei, vor allem weil ich Horror mag, etwas, was man hier leider nicht so oft findet.
In Verbindung mit Krimi klingt das auf dem ersten Blick nach einer interessanten Geschichte.


Kurzbeschreibung:
Was mir gleich auffällt, ist, dass du schon in der Inhaltsangabe Shounen-Ai angibst.
Meiner Meinung nach wäre es besser, wenn du es als Genre angibst, zusätzlich kannst du das Pairing noch extra als Schlagwort angeben, dadurch fällt deine FF Lesern mit spezifischen Präferenzen besser auf – so meine Meinung.
Die Inhaltsangabe finde ich sprachlich okay, inhaltlich gelungen, weil du Fragen aufwirfst, die zum Weiterlesen motivieren.
Schön wäre es noch gewesen, wenn du vielleicht noch Cover und Charakter-Bilder plus Beschreibung hinzugefügt hättest, denn so erregst du gleich mehr Aufmerksamkeit.


Inhalt: Kapitel 1
Was mir gleich auffällt, du hast den Kapitelnamen doppelt angegeben, eins reicht, finde ich.^^
Ansonsten gefällt mir der Rest des ersten Kapitels sehr gut.
Mir gefallen Narutos Gedanken.
Es wirkt so lebendig und angenehm.
Es ist interessant, dass Naruto zwar der Beliebteste ist an der Schule, Sasuke dagegen genau das Gegenteil, aber diese Oberflächlichkeit und Falschheit der Leute hasst, was ich gut nachvollziehen kann.^^
Die FF verspricht schon mal interessant zu werden.
Nun, ich frage mich, wieso Sasuke einen etwas andere Spitznamen hat und warum er sich aggressiv und abweisend und nur zu Hinata anscheinend normal verhält.
Ich bin neugierig.^^
Und – genau, was hat es mit seinen Narben am Rücken auf sich.
Fragen über Fragen, die zum Weiterlesen motivieren.
Meine Vermutung, woher Naruto und Neji Sasuke irgendwie kennen, wäre, dass sie sich im Kindergarten oder irgendwie ganz früh in der Schule kennen?
Ich lasse mich überraschen.^^


Charaktere:
Bis jetzt fand ich die Charaktere recht IC gehalten.
Aber ich müsste mehr lesen, um das besser zu entscheiden.
Bis jetzt gefällt mir Narutos reifere Einstellung.^^


Rechtschreibung/Grammatik:
Du verfügst über gute Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse, bloß sind dir so manche Fehler unterlaufen, aber nicht schlimm, weil sie den Lesefluss kaum stören.
An manchen Stellen fehlen Beistriche.
Im Folgenden zeige ich dir typische Fehler.

Fehler:
Mein Name ist Uzumaki…
→ die Auslassungspunkte (…) sind falsch ausgelegt, sie stehen immer getrennt von den Wörtern, da sie eben wie als ein Wort betrachtet werden
→ Ausnahme nur, wenn ein Wort nicht vollständig ausgesprochen wird, Beispiel:
„Du Arschl… Du!“

“Aber das scheint ihr wohl egal zu sein, wie so vieles-“
→ der Gedankenstrich muss erstens länger sein und zweitens getrennt vom Wort stehen

Mir ist aufgefallen, dass du eine leichte das und dass-Schwäche hast.
Wenn du dir unsicher bist, ob nun das oder dass kommt, mache in Gedanken einfach die Probe, ob das sich durch welche/r/s/n ersetzen lässt, wenn ja, dann müsste man in der Regel das benutzen.^^

Dann tendierst du oft dazu, Adjektive großzuschreiben, was bei dir in den meisten Fällen falsch war.
Man schriebt sie nur dann groß, wenn sie substantiviert werden, wenn es Wörter gibt, die dazu auffordern.


Schreibstil:
Du hast einen schönen Schreibstil.
Schön flüssig und verständlich.


Fazit:
Ich bin überrascht, dass diese FF noch keinen einzigen Kommentar hat, was ich schade finde, da diese FF wirklich verspricht, gut zu werden.
Sie macht neugierig.^^
Eigentlich lese ich nicht so gerne Ich-Perspektiven, aber du setzt sie sehr angenehm um, so dass ich damit auskomme.^^
Vielleicht verfolge ich diese FF weiter, mal schauen.
Gutes Kapitel.
Mach weiter so! ;D


LG
L-San

Antwort von:  YukiArisato
10.01.2014 08:06
Oh Gott Q^Q Wieso hat mich Animexx nicht über den Kommentar benachrichtigt?! Da bekommt man einen echt genialen Kommi und merkt es einfach nicht Dx
Tut mir Leid, dass ich erst jetzt antworte!

Ich war grade echt überrascht... Eigentlich hab ich mich mit abgefunden, dass hier wohl niemand wirklich gern Kommentare schreibt XD Deswegen gucke ich auch nicht so viel nach. Meistens nur wenn ich ein neues Kapitel online stellen will.

Ich muss sagen, dass ich noch nie so eine Analyse meines Stils und meiner Fehler bekommen habe. Das ist cool o.o Ich weiß gar nicht genau was ich sagen soll...
Die s/ss/ß Schwäche hast du vollkommen richtig erfasst. Ich habe da wirklich schon seit langem Probleme mit. Aber viel schlimmer ist es mit als und wie. Das kapier ich einfach nicht Dx Da ist schon so manch einer dran verzweifelt, mir das zu erklären.
Ich erwähn das hier lieber schon einmal, für den Fall das du diese Story echt weiter verfolgst :3 Würde mich auf jeden Fall darüber freuen ^^

Ich werde beim nächsten Kapitel am besten auch nochmal erwähnen, dass diese Story hier keine Beta bisher bekommen hat. Vielleicht hat ja doch mal jemand interesse :) Dein Kommentar gibt jedenfalls Hoffnung, dass die Geschichte doch noch gelesen wird.

Danke! Wirklich vielen vielen Dank! <3


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