Kampf der Wölfe von francislissy ================================================================================ Kapitel 1: Im Auge des Sturms ----------------------------- Es war ein wunderschöner Morgen in den nordischen Bergen. Der Wind blies über die wenigen Bäume und Büsche die in solcher Höhe nur noch sehr schwach vegetierten. Der Schnee auf den Gipfeln glitzerte mit der Sonne um die wette. Die Temperatur war auf -12 Grad herunter gesunken, seit letzter Nacht. Es war alles andere als warm. Im tieferen Schnee konnte man Blut getränkte Fußspuren erkennen, und folgte man ihnen gelangte man zu einer Felsenschlucht. Dort war es schattig und die Sonne so hell sie diesen Morgen auch schien, konnte nicht eindringen. Auch den beißende kalte Wind waren die Felsen zu stark, und es blieb ihm nichts anderes übrig als drüber hinweg zu fegen. In dieser Schlucht konnte man eine junge rothaarige Frau erkennen, die ein totes aus der Kehle blutendes Reh mit sich zerrte. "Heute wird es was leckeres zu Essen geben", freute sich die Rothaarige, "Wenn dieses Tier nur nicht so schwer wäre, es scheint fast als ob es Steine zum Frühstück gefressen hätte" Mühsam schleppte sie das Reh einen Höhleneingang entgegen. In der Höhle wartete das ganze Wolfsrudel auf sie. Einige hatten die Gestalt von Wölfen, während andere die von Menschen angenommen hatten. Als sie die Höhle betrat, wandten sich alle Augenpaare auf sie. "Oh Gott sei dank Ayame, du hast also was erwischt!", kam es von einen Mädchen. "Ja Sicher, es war zwar gar nicht so leicht aber es ist mir letztendlich gelungen", sagte Ayame freudig. Der Leitwolf mit weisen gütigen Augen trat auf sie zu und sagte: "Das wird fürs erste ein paar Tage für uns alle reichen müssen. Wenn sich nicht bald was ändert werden wir und was anderes überlegen müssen" Ein männlicher Wolf blickte ihn fragend an, und auch Ayame wunderte sich über seine Äußerung. "Was sollten wir denn noch tun? Die Grenzen sind doch klar und deutlich oder nicht?", fragte Ayame. "Ja wenn wir weiter Talwärts jagen, sind wir auf ihren Territorium", warf ein anderer Wolf ein. "Ja das ist mir durchaus bewusst", sagte der Leitwolf, "Und dennoch haben wir noch eine andere Möglichkeit" Ayame musste die Stirn runzeln, was um alles in der Welt könnte er damit meinen? Sie hoffte nur das er nicht die Idee hatte gegen das Andere Rudel zu kämpfen, um so wieder neue Markierungen setzen zu können. Das Andere Rudel war ihnen weit überlegen und mehr Rudel Mitglieder hatten sie auch. Wenn sie also beschlossen gegen sie zu kämpfen, würden sie verlieren und somit auch den kleinen Rest ihres Territoriums einnehmen. Aber es war wirklich sehr schwierig geworden Beute zu machen in diesen Gebiet. Früher als das Andere Rudel, was den Namen "Feuer" trug, noch nicht da war, war alles ganz anders. Sie hatten genug zu Essen, und mehrere Wohnmöglichkeiten gehabt. Im Winter hatten sie sich immer in die Täler niedergelassen weil da mehr Tiere zum jagen waren. Und im Sommer hatten sie sich in Gruppen aufgeteilt um überall die Grenzen zu sichern und um feindliche Wölfe abzuschrecken. Ihr Jagdgebiet war irrsinnig groß gewesen. Sie hatten sich gut vermehrt und hatten alle anderen Wölfe in die Flucht geschlagen. Doch dann kam das Feuerrudel. Sie sind von einen fernen Land gekommen. Der Häuptling und König dieses Rudels heißt Rahrl. Und er ist ein böser und mächtiger Wolfyokai. Er durchlief die Grenzen mit seinen Gefolge, und töte zuerst alle Wächter. Als er mit seinen Rudel in die Haupthöhle eindrang, tötete er fast das gesamte Rudel. Darunter auch ihren Vater und ihrer Mutter. Alle Welpen und trächtigen Weibchen eingeschlossen. Es war ein Blutbad wie sie es noch nie gesehen hatte. Die, die überlebt hatten, trieben sie zu den Gipfeln. Und Rahrl schwor ihnen das sie dort nicht angegriffen werden würden. Wenn sie nicht die Grenzen überquerten. Rahrl wusste das es dort nur wenig zu Essen gab, aber aus irgend einen Grund tötete er sie nicht. Obwohl es Ayame besser gefallen würden mit stolz zu sterben als wie ein Sklave behandelt zu werden. Einmal in der Woche mussten sie den Feuerrudel ein Reh oder sonstige Jagdbeute abgeben. Wenn nicht wurde einer von ihnen getötet. Vor drei Wochen hatte sie Zasa, eine halbwüchsige junge Wölfin getötet weil sie kein Beute abzugeben hatten. Ayame kamen die Tränen, wenn sie an Zasa dachte. Sie hatte so etwas nicht verdient. Sie hasste Rahrl und seine Grausamkeiten. Und mehr noch hasste sie sich selbst, weil sie nicht stark genug war, um sich zu wehren und um das Rudel zu beschützen. Sie war schwächlich. Wie sollte sie jemals ein Rudel führen, wenn sie sie nicht beschützen konnte. Sie war doch eine Prinzessin und somit die nächste Leiterin, da ihr Vater gestorben war. "Großvater von welcher Möglichkeit sprichst du?", wollte Ayame nun wissen. "Das werde ich dir sagen", antwortete der Wolf, "Wir müssen uns ihnen anschließen, was anderes bleibt uns nicht übrig." Das Rudel fuhr hoch und alle redeten verwirrt durcheinander. Ayame sah ihn entsetzt an und entgegnete: "Aber sie haben fast das ganze Rudel getötet!" "Ja und sie behandeln uns wie ihre Sklaven, warum sollten wir uns diesen Leuten anschließen?", warf ein aufgeregter Wolfyokai ein. Der Leitwolf Yorozoku blickte zu Boden und seufzte: "Weil wir überleben wollen" Ayame stampfte wütend mit den Fuß auf und mit Tränen ihn den Augen sagte sie: "Sie haben meine Eltern umgebracht, sie lassen uns fast verhungern, Ihnen macht es Spaß uns niederzumachen. Ich werde mich ihnen nie in meinen Leben anschließen. Niemals! Lieber sterbe ich" Yorozoku schaute sie voller Mitgefühl an, und man erkannte das er sie nur all zu gut verstand. "Ich möchte nur das ihr in Sicherheit seid, wir sollten uns zusammennehmen, und diesen Schritt wagen. Auch wenn das bedeutet das wir von nun an mit unseren Feinden schlafen werden. Und sie uns vielleicht verspotten und uns verachten mögen. Doch wir werden zusammen sein, und das ist alles was zählt. Keiner mehr wird getötet werden. Ich selbst müsste mich ihnen unterordnen. Doch es wird uns besser gehen, da bin ich mir sicher. Ich bin Yorozuku euer König und es wird gemacht was ich sage. Morgen früh werde ich zu Rahrl gehen und mich ihm unterzustellen", sagte Yorozuko ernst. Alle Rudelmitglieder senkten die Köpfe und blickten unterwürfig zu ihm. Auch Ayame musste sich dazu zwingen, den Kopf zu senken und die Entscheidung ihres Großvaters akzeptieren. "So sei es", antworteten alle ergeben. Ayame hatte die Fäuste geballt und die Zähne fest zusammengebissen, ihr durfte kein Knurren rauskommen, das würde respektlos sein. Mit steifen Schritten ging sie auf ihren Großvater zu und fragte wie betäubt: "Darf ich mich nun zurückziehen?" Yorozoku nickte leicht mit den Kopf. Sofort lief Ayame aus der Höhle. Zwei ihrer Wolfsfreunde wollten ihr nach, doch Yorozoku deutet ihnen sie allein zu lassen. Auf einen nicht so fernen Hügel, bedeckt von Schnee, hockte Ayame. Der Schnee reicht ihr bis zu den Hüften und das Rote Haar war ganz Nass von ihm. Ihre grünen Augen blickten ins Leere. Ihr war kalt doch zurück wollte sie nicht. Was dachte sich ihr Großvater nur, sie alle in so eine Situation zu bringen. Sie hatte immer hinter allem was er tat gestanden. Und nie Widerworte gegeben, doch diesmal hatte sie keine Wahl. Sie war wütend und traurig zugleich. Und wider konnte sie nichts machen. Nichts was die Situation verändern würde, so das sie sich nicht den Feuerrudel anschließen mussten. Schon allein der Gedanke Mitglied dieser Wölfe zu sein machte sie krank. Ihr Augen wanderten zur Sonne die klar und hell am Himmel strahlte. Doch nur wenig Wärme abgab. Das war alles Kogas Schuld, hätte er sie geheiratet, hätten sie das Feuerrudel in die Flucht geschlagen, dachte sie böse. Sie hatte früher gedachte er wäre genau ihr Typ, und das sie in ihn verliebt sei. Aber das waren Empfindungen aus ihrer Kindheit. Die sie als sie älter wurde noch immer geglaubt hatte zu fühlen. Bis sie das letzte Mal bei ihm war und er sie so gekränkt hatte, das sie fast gestorben wäre vor Scham. Er war hochnäsig und arrogant gewesen. Und sie konnte nur noch Abneigung ihm gegenüber empfinden. Hassen durfte sie ihn nicht, da er ihr das Leben gerettet hatte. Nun wäre es ihr lieber gewesen er hätte es nicht getan, dann würde sie ihn wenigstens nichts mehr schulden. Er hatte sich nicht um sie gekümmert als sie Hilfe brauchte, und jetzt würde er ihr sicher auch nicht helfen. Warum sollte sie also noch einen weiteren Gedanken an ihm verschwenden. Seufzend stand sie auf, und machte sich schweren Herzens auf den Weg zurück zu ihren Rudel. Hosted by Animexx e.V. 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