Die WG von Traumsammler (Das WG Leben... mal anders, mit Anders und anderen) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 - Die Neuen -------------------------------- Ich sitze ganz bequem in meinem Sessel im Wohnzimmer, auf den Knien ein Buch in das ich mich soeben versenken will, neben mir eine Tasse schönen Türkischen Tee. Ich liebe seine rote Farbe und das köstliche Aroma. Mein Blick gleitet noch einmal über mein Wohnzimmer. Ich liebe diesen Raum, er hat große Fenster und das Innere ist in einem dunklen Holz gehalten und auch die wenigen Möbel haben satte dunkle Farben. Das Wohnzimmer ist an sich nicht groß, gerade so groß, dass mein Sessel, mein Sofa, ein kleiner Tisch und eine Art Kommode auf der mein großer Fernseher steht. Außerdem ist da noch ein kleines Bücherregal in dem ein Bruchteil meiner Bücher steht und damit ist der Kleine Raum auch schon gut bestückt. Ich mag kleine Räume, kein Zimmer in meinem Haus sonderlich groß, vor allem eine meiner neuen Mitbewohnerinnen regt sich da drüber öfters auf. Ja… Bewohnerinnen, nicht Bewohner. Ich habe im Moment nur Frauen bei mir hier. Männer hat es noch nicht hier hin verschlagen, na gut schon aber die sind nicht wegen mir hier. Ich seufze lautlos und greife nach meiner Teetasse. Ich nehme einen Schluck und stelle sie dann wieder vorsichtig auf den kleinen Tisch und greife wieder nach meinem Buch. Ich schlage es an der durch das Ledernde Lesezeichen gekennzeichneten Stelle auf und lege das verzierte Band beiseite. Es ist ein Geschenk von einer anderen Mitbewohnerin. Sie wollte mich wohl damit … versöhnen? Nein das kann ich mir kaum vorstellen, sie ist da etwas… kompliziert. Verdammt nicht mal bei einer meiner Lieblingsbeschäftigungen habe ich Ruhe vor ihnen. Mit einem unterdrückten Knurren konzentriere ich mich auf die Worte vor mir. Langsam entspanne ich mich und tauche in die Geschichte ein. Eine Welt die nicht so kompliziert wie meine Realität ist, sie ruft mich und greift nach mir. Kurz bevor ich ganz weg und nicht mehr ansprechbar bin, fangen die Wände an zu wackeln. Sofort ruckt mein Kopf hoch und ich kann das gequälte Stöhnen nicht zurück hallten. NEIN! Echt jetzt? Ich werfe einen Blick auf die kleine Standuhr auf dem Tischchen. Es ist HALB FÜNF! SOPHIA! ECHT JETZT????? Zur Erklärung, Sophia ist eine meiner neuen Mitbewohnerinnen. Sie ist die dritte und letzte die angekommen ist, nicht das das irgendwie bemerkbar gewesen wäre denn sie sind ja fast zeitgleich angekommen, aber sie war sicherlich die letzte… Wie dem auch sei. Sophia ist eine Sukkubus, ein Sexdämon aus der Hölle wie man umgangssprachlich sagt. Also auf Deutsch blond, heiß und rollig wie eine nymphomane Katze. Da sie sich nur von sexueller Energie ernähren kann heißt das, dass wir oft Herrenbesuch haben. Also nicht wir sondern sie. Meist bekommt man davon am Anfang gar nicht viel mit, erst wenn es zuende geht erfährt das ganze Haus was für ein … hrm lustiges Gesellschaftsspiel da oben abläuft. Die Wellen die dabei entstehen, ich rede von Energiewellen, lassen das Haus nämlich gut und gerne in seinen Grundfesten erschüttert. Entnervt fällt mein Kopf in den Nacken und das Buch klappt mit einem Knall zu. „Irgendwann… irgendwann bring ich sie dafür noch um!“ Etwas fester als geplant landet das Buch auf meinem Tischchen und ich springe vom Sessel auf nur um beim nächsten Beben wieder auf die Polster zurück zu fallen. „Okay… ich bringe sie um nachdem sie zu Ende gekommen ist!“ Meine Tasse zittert im Takt in dem die Wellen durch mein Haus schwappen und ich klammer mich an die Polster. Im Stillen danke ich mir dafür, dass ich kurz nach ihrem Einzug die meisten Möbel mit Wänden und Boden habe verschrauben lassen. Die Idee hat sich richtig ausgezahlt. „Lass mich raten. Sophia hat wie der Herrenbesuch? Ich frage mich wirklich was die da oben veranstalten.“ Erschrocken fahre ich herum und mein Blick fällt auf ein kleines, grinsendes Mädchen das vergnügt auf dem zitternden Sofa sitzt. Sie hat die Beine zu einem Schneidersitz verschränkt und unter dem Knielangen Rock schauen, alte schmutzige Stiefel hervor. Sie trägt eine weiße Bluse und darüber eine braune Korsage. Ihre Haare zieren 6 kleine Zöpfchen die mit Federn verziert sind. Das Gesicht hat einen freundlichen, schelmischen aber auch leicht mystischen Ausdruck in den Zügen und die Augen funkeln hell und klar. „ANDERS! Bei Allamahs Geduld. Wie oft habe ich dir gesagt du sollst die SCHUHE ausziehen wenn du hier im Haus rumläufst!“ Ihr Gesicht wird kurz nachdenklich. „Ich weiß nicht, schätze mal so um die 26 Mal? Vielleicht auch mehr und komm mir nicht mit Alahma. Ich hasse Sonne und Hitze und den ganzen Mist das weißt du genau!“ „Ja, aber er war doch auch der Gott der Gerechtigkeit oder? Und ich würde mir manchmal wirklich etwas Gerechtigkeit hier wünschen. Und jetzt nimm die Stiefel von MEINER Couch!“ „Keine Ahnung, müsste ich Yorik fragen wenn ich ihn das nächste Mal sehe. Hab ich dir eigentlich schon von seinem unglaublich coolen Hut erzählt? Der ist mir sehr sympathisch. Und außerdem gehört die Couch nicht dir!“ Wieder einmal fehlen mir kurzzeitig die Worte. Sie scheint mich nicht ernst zu nehmen. Kein Stück! „Wieso zum Teufel gehört die Couch nicht mir? Die hab ich bezahlt, von Meinem Geld! Sag bloß du willst sie finden!“ Hier sollte ich vielleicht nochmal eine Erklärung einschieben. Anders, wie dieses kleine freche Ding heißt das nun betont langsam die Schuhe von der Couch nimmt ist ein Kender. Kender sind kleine Koboltartige Wesen. Sie sind von Natur aus nicht fähig dazu Angst zu empfinden, von daher kann ich ihr drohen so viel ich will es hat keinen Zweck. Außerdem haben sie alle ein sehr naives, kindliches Weltbild und sind zum Teil so nervig, das man ihnen ihre Münder zunähen will. Anders ist aber eben noch etwas anders als andere Kender. Sie verließ ihre Eltern mit ungefähr vierzehn Jahren und lebte dann mehrere Jahre isoliert in einem Wald. Das hat ihr eine quasi Notfunktion eingebaut, eine Ernsthaftigkeit wenn es um wichtige Dinge geht und die zeigt, dass sie doch um einiges intelligenter ist als sie manchmal zu sein scheint. Eine wichtige Sache die man über Kender noch wissen sollte ist, dass in ihrer Nähe alle Gegenstände die für sie von Interesse sind Beine bekommen. Sie „finden“ sie, bedeutet im Klartext, nehmen sie einfach mit. Anders ist auch in diesem Fall noch anders, denn sie behauptet felsenfest mit Gegenständen reden zu können, ja sie geht sogar weiter und behauptet, das jeder Gegenstand eine Seele hat die genau so sterben kann wie die eines Menschen. „Sie gehört dir nicht! Du magst zwar Geld für sie ausgegeben haben aber das heißt nicht dass sie dir gehört. Und keine Sorge, noch gefällt‘s ihr hier und sie mag die Zusammenstellung ihrer Möbelgemeinschaft. Nur mit dem zweiten Dielenbrett des Regals hat sie sich vor kurzem verkracht, eine Schlimme Sache mit angeblichen Holzwürmern, aber keine Sorge ich werd da vermitteln.“ Sie grinst mich unschuldig an und wackelt mit den Beinen. Ich schlucke eine sarkastische Antwort hinunter und versuche mich zu sammeln. Diese WG zerrt manchmal sehr stark an den Nerven. Noch ehe ich zu einer Antwort ansetzen kann, kommt einen Neue Frage. „Also. Was macht Sophia eigentlich immer da oben wenn Männer bei ihr sind?“ Ich verschlucke mich fast an meiner eigenen Luft. Sie ist wirklich… viel zu unschuldig? Naja, dass nicht unbedingt, das wäre meine dritte Mitbewohnerin vielleicht, aber sie weiß wenigstens was da abläuft. Also doch unschuldig. Vor allem dieser Blick, voll kindlicher Neugier. Ich muss trocken Husten. „Gesellschaftsspiele.“ „Oh wirklich? Glaubst du ich darf da mal mitspielen?“ „Anders?“ „Ja?“ „Frag das bitte niemals Sophia. Versprich es mir ja!“ Sie schaut mich Verständnislos an und ich blicke so ernst wie es mir möglich ist zurück. Ich versuche wirklich das Bild aus dem Kopf zu bekommen wie Anders in demselben Zimmer wie Sophia und ihre Onenightst… Nein. Oh Gott bitte nicht. Mit aller macht verdränge ich diese Bild und schließe es in einem der dunkelsten verschlossenen Winkel meines Geistes ab. Ich mag Anders,... irgendwie und sollte Sophia jemals Hand an sie legen werde ich dafür sorgen das sie sie verliert… irgendwie… „Okay... ich verstehe nicht wieso aber okay.“ Ich nicke erleichtert. Dann lasse ich mich wieder in den Sessel sinken. „Gut.“, sage ich und greife wieder nach meinem Buch. Wo ist denn das Lesezeichen? Hatte ich nicht! Verdammt. Ich hatte wohl vergessen das Lesezeichen wieder zurück ins Buch zu stecken. Mist! Hektisch beginne ich das Buch durchzublättern um die Stelle zu suchen wo ich aufgehört hatte, da realisiere ich es. Das Beben hat aufgehört. Im selben Moment höre ich leise Schritte auf der Treppe, die sich hinaus stehlen wollen. Na warte so leicht kommt sie nicht davon. Ich springe vom Sessel und werfe das Buch auf die Sitzfläche. „Pass auf das Buch auf.“, rufe ich und stürme aus dem Wohnzimmer. Vom Wohnzimmer stürme ich in das offene Esszimmer und von dort in einen Flur. Schlitternd komme ich zum stehen. Ich starre die große, schlanke, wohlgeformte Frau an die sich splitter faser nackt über einen Mann beugt und ihn offensichtlich sehr, sehr leidenschaftlich küsst. Allerdings endet er ziemlich abrupt und der Mann sackt zusammen. Ich weiß nicht wieso, aber ich kann die Männer die sie einlädt nie wirklich sehen. Sie schienen formlos, verschleiert, unscharf, als würde ich sie durch einen dicken Nebel sehen der nur gerade so die Konturen erscheinen lässt. Ich habe noch nie ein Gesicht erkennen können, aber eines haben alle ihre Geliebten gemeinsam, sie haben mehrere Wunden und brechen immer vor meiner Haustür zusammen nachdem Sophia sie geküsst hat. „Sag mal kannst du deine Leichen nicht mal wo anders als vor meiner Haustür entsorgen? Ich hab keinen Bock das hier irgendwann ein Hochsicherheistkommando vor der Tür steht und mein Haus auf den Kopf stellt!“, fauche ich sie wütend an. „Und hast du mal auf die Uhr gesehen? Was hatten wir ausgemacht? KEINEN SEX VOR HALB ACHT!“ Die Blondine dreht sich um. Sie IST attraktiv, sehr! Ich verstehe warum alle Männer auf sie Fliegen wie Bienen auf Honig. Sie lehnt sich lässig an die Wand neben der Haustür und scheint sich nicht zu stören, dass man ihre nackte Kehrseite ohne Probleme von außen durch das Flurfenster sehen kann. „Dir auch einen schönen Nachmittag meine Liebe. Ich hoffe er war angenehm.“, schnurrt sie lasziv und lächelt mich liebevoll an. „Ich verstehe nicht was du dich so aufregst? Bist du etwa neidisch? Weißt du wenn du mich öfters mal rau…“ „UNTERSTEH DICH!“ Mein Aufschrei scheint etwas zu entsetzt zu klingen denn sie bricht in schallendes Gelächter aus. „So nervös?“, kommt es kichert von ihr und sie mustert mich von oben bis unten. „NEIN!“, fauche ich und weiche einen Schritt zurück. „Vergiss es! Ich werde nicht… das haben wir schon besprochen! Und ich hab dir doch gesagt dass ich meinen Nachbarn nicht immer erklären will warum mein Haus bebt! Kannst du denn nicht wirklich einmal warten bis es dunkel wird? Ist das so viel verlangt?“ Sie blickt mich einen Moment an und scheint tatsächlich zu überlegen ob sie mir ehrlich antworten soll. Manchmal finde ich das sie etwas sehr… arrogant rüber kommt? Nur weil sie Macht hat? „Ich brauchte die Energie, schließlich haben wir heute einen Auftrag zu beenden.“ Oh eine normale Antwort? Ohne Zynischen Ton oder mitleidigen Blick? Kurz stehe ich etwas verblüfft ehe ich ein Seufzen ausstoße. „Und die Leichen?“ „Er war keine Leiche und keine Sorge der entsorgt sich selbst!“ „Na will ich doch Hoffen!“ „Hast du etwa kein Mitleid mit ihnen?“ „Wie denn? Ich kann doch noch nicht mal ihre Proportionen oder die Gesichter erkennen. Das könnten auch einfach nur eintönige graue Schatten sein.“ „Tja wenn du dich mal für wen interessieren würdest dann würden sie vielleicht…“ „SOPHIA!“ „Ist ja gut ist ja gut!“, rudert sie hastig zurück und hebt grinsend die Hände. „Ich würde natürlich meine süßen Klauen von ihm lassen wenn du dich mal entscheiden würdest!“ „Müssen wir das jetzt wirklich diskutieren?“, stöhne ich und wünsche mich ganz weit weg. Wieso sie auch noch? „Nein müssen wir nicht! Ich hab sowieso zu tun. Muss mein Zimmer sauber machen. War eine Anstrengende Session mit sehr viel…“ „ICH WILL ES NICHT WISSEN!“, unterbreche ich sie, jetzt fast panisch. Sie kichert. „Du wirst es sowieso irgendwann erfahren. Tüdelü!“ Mit einen breiten grinsen verschwindet sie nach Oben. „ZIEH DIR GEFÄLLIGST DAS NÄCHSTE MAL WAS AN WENN DU DEINE LEICHEN ENTSORGST!“, brülle ich ihr noch und verfluche meine brennenden Wangen. Warum schäme ich mich eigentlich noch? In dem Moment explodiert meine Küche! Eine dichte Rauchwolke schießt aus den Fugen zwischen Tür und Rahmen und das Schrillen des Feuermelders bringt meine Ohren zum klingeln. „AHHHHHH“, stöhne ich und halte mir meine Ohren zu. Aber es bringt nichts. Ich haste zum Technikraum und reiße den Feuerlöscher von der Wand. Was ist bloß passiert? Ich hab doch heute Garnichts gekocht, und kein Küchengerät angeschaltet oder vergessen auszumachen. Hustend und mit Tränenden Augen kämpfe ich mich zur Tür durch und reiße sie auf. Der Feuermelder schrillt und der im Flur fängt auch an zu dudeln. Die Küche gleicht einen Schlachtfeld, an den Wänden und am Boden und der Decke kleben Reste von etwas das mal eine Mahlzeit hätten sein können, aber es sind auch überall Brandflecken zu erkennen. Jemand hat die Fenster mittlerweile aufgerissen und der Rauch verflüchtigt sich schnell. Ich kann kein Feuer sehen, dafür aber eine einfach gekleidete Frau mir roten Haar. Sie ist sehr groß und steht auf einem Stuhl. Sie montiert gerade den Feuermelder ab und schaltet ihn aus. Hustend sehe ich mich um. „Verdammt Katharina. Wolltest du eine Bombe bauen?“ Meine Kehle brennt und kratzt vom Rauch. Ich muss den Feuerlöscher abstellen. Die herbe Schönheit steigt vom Stuhl. Ihr einfaches Leinenkleid ist voll bespritzt mit den Resten der Mahlzeit und hier und da auch angesenkt. Sie sieht mich verständnislos an. „Eine Bombe? Warum sollte ich das? Ich habe nicht vor dich umzubringen. Habe ich irgendetwas getan das dich dazu verleitet so von mir zu denken?“ Ich seufze und stütze die Hände in meine Seiten. Langsam schüttel ich den Kopf und schaue zu der großen muskulösen Frau auf. Das Kleid liegt locker um ihre eher Männliche Gestallt. „Nein, schon gut. Vergiss was ich gesagt habe.“ Sie nickt mir zu und geht mit dem Stuhl in einer Hand aus der Küche um den Feuermelder im Flur abzumontieren. Das der Stuhl aus massivem Holz besteht und verdammt schwer ist scheint sie nicht zu bemerken. „Wir brauchen einen Neuen Topf und ich glaube auch der Herd ist kaputt.“, erklärt sie nüchtern und steigt auf den Stuhl. Darf ich vorstellen? Meine dritte neue Mitbewohnerin. Katharina. Sie ist mir fast noch die Liebste von allen weil sie einfach nicht … nervt. Sie ist immer sehr still und schweigsam, was daran liegt, dass sie nicht in der Lage ist menschliche Emotionen bei anderen zu deuten. Das heißt allerdings nicht das sie nicht in der Lage ist welche zu empfinden. Sie versteht halt einfach nur nicht wie andere denken und empfinden, auch mit Ironie und Sarkasmus tut sie sich schwer weil sie einfach alles wörtlich nimmt. „Okay. Was sollte dein ähm… Experiment dann werden?“ Sie wirft mir einen Blick zu und schaltet den Feuermelder ab. Wohltuende Stille umfängt uns. Ich seufze erleichtert. „Danke.“ „Wofür?“ „Für den Feuermelder.“ „Den habe ich doch garnicht gekauft.“ „Ich meine weil du ihn abgestellt hast.“ „Oh. Soll ich ihn abgestellt lassen?“ „Dann würde er doch nichts bringen.“ „Das ist mir schon bewusst aber wenn du es so lieber magst.“ Ich schüttel nur den Kopf. „Es ist alles gut Katharina. Wirklich. Also was war das…“ „Abendessen.“ Ich schaue die rothaarige an als hätte sie mir offenbart, das sie gerade umwerfenden Sex gehabt hätte. Noch so eine Sache. Katharina ist eine unglaubliche Denkerin wenn es um Analysen und logische Zusammenhänge geht. Allerdings versteht sie wie gesagt keine Menschlichen Beziehungen und sie kann nicht kochen. Warum auch immer. Mit Rezepten kommt sie nicht klar. Insgesamt beherrscht sie wohl nur drei Gerichte, aber Sophia hat ihr wohl in den Kopf gesetzt das sie noch mehr lernen muss wenn sie sich um mein leibliches Wohl sorgt. Noch so etwas wofür ich die Blondine übers Knie legen könnte, was aber keine Strafe wäre… ich schweife ab. Katharina kann wie gesagt nicht kochen. Dafür ist sie immer die Richtige wenn es darum geht Leute zu vermöbeln oder zu kämpfen. Ihre Analysen sind unfehlbar und legen selbst die kleinsten Schwachstellen offen. Nur nicht in der Küche. „Du hast versucht zu kochen?“, frage ich schwach und sehe mich auf dem Kriegsplatz um. Das erklärt so einiges. „Und was wenn ich fragen darf?“ „Das Rezept liegt auf dem Tisch.“ Sie trägt den Stuhl wieder in die Küche und reicht mir das Buch. Ich blicke auf ein Rezept für höllisch scharfes Chilli. Ich weiß nicht was schief gelaufen ist, aber das versprochene Höllenfeuer hat stattgefunden. „Ich habe alle Anweisungen genau befolgt ich dachte ich mache alles richtig.“ Sie sieht sich um und schaut nun fast wie ein geprügelter Hund. Ich verspüre, dass Bedürfnis sie zu trösten, wenn sie es nur verstehen würde. „Schon okay Katharina. Aber hatte ich nicht gesagt, dass du nicht für mich zu kochen brauchst.“ Ich bereue sofort, dass ich etwas gesagt habe denn sie zuckt zusammen und nimmt eine unterwürfige Haltung an. Ich hebe die Hände. „Das ist…“ „Tut mir leid das ich deine Befehle missachtet habe.“ „Katharina ich…“ „Ich werde es nie wieder tun.“ „Katharina es ist wirklich… „Bitte verzeih mir!“ Ich gebe auf. Ich lege meine Hand auf ihren Kopf und tätschle die roten Locken. „Schon okay Kleines. Aber wenn du mir einen gefallen tun willst, zieh dich um und häng doch bitte die Wäsche auf.“ Sofort nimmt sie wieder eine aufrechte pflichtbewusste Haltung an. „Natürlich. Ich werde mich sofort darum kümmern.“ Sie ist schon aus der Tür hinaus ehe ich sagen kann: „Nein das hast auch noch Zeit bis morgen.“ Ich versuche mir wirklich nicht die Haare zu raufen, aber es ist wirklich schwierig. Immerhin nennt sie mich nicht mehr Herrin. Das fand Sophia immer sehr Interessant. Seufzend sehe ich mich in der Küche um greife zum Wandtelefon um die Putzkolonne zu rufen. Ich habe sie mittlerweile unter der Kurzwahl 3. Ich erkläre die Sachlage und sie sicher mit zu das bis morgen alles verschwunden ist. Ich massiere meinen verspannten Nacken. Vielleicht komme ich ja jetzt zum lesen. Schnell räume ich den Feuerlöscher weg und mache mich auf den Weg zurück ins Wohnzimmer. Mein Blick fällt auf einen leeren Raum mit einer Tasse kalten Tee. Kein Buch…. „ANDERS!!!!!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)