25 Days of Christmas von bumble ================================================================================ Kapitel 19: 19. Dezember : Let it snow… --------------------------------------- 19. Dezember : Let it snow… Spitzen von weißblondem Haar lugten unter einer dunkelgrünen, wuscheligen Mütze hervor. Er wusste, dass sie sich weich und geschmeidig anfühlten, da er schon mehrfach mit den Fingern hindurch gefahren war. Was er wirklich ausgesprochen gern tat. Man konnte bereits die schmale Taille und die fantastische Figur unter der dicken Winterkleidung erahnen, die selbstverständlich absolut tadellos und stilvoll saß. Die zarte, vor Kälte etwas gerötete Haut wirkte makellos und strahlte mit der weißen Winterlandschaft um die Wette. Doch Ron brauchte nicht einmal darüber nachzudenken, was ihm besser gefiel. Für ihn stand der Gewinner dieser nur in seinem Geist existierenden Wette zweifellos fest… „Kommst du? Oder willst du dort Wurzeln schlagen?“ Graue Meere blickten ihm fragend entgegen, vermittelten den Eindruck, dass ihr Besitzer gleichzeitig genervt, amüsiert und glücklich war. Auch wenn der Griffindor nicht genau sagen konnte, wie das funktionieren sollte. Was ihm dabei außerdem viel wichtiger erschien, war, dass sie IHN ansahen. Niemanden sonst. Nur ihn. Und egal wie viel alten Draco er auch gelegentlich in ihnen zu entdecken vermochte, so fand er immer wieder zudem noch diesen Funken Wärme, der allein ihm galt, niemand anderem. Und er wünschte sich, dieses Gefühl festhalten zu können. Schnellen Schrittes schloss er zu dem blonden Slytherin auf, bis sie wieder auf einer Höhe standen und gemeinsam weitergingen. Und was ihnen bevorstand war nicht der Weltuntergang, ein Kampf, oder – noch wesentlich bedrohlicher – ein Essen bei seinen Eltern, sondern nur ein Spaziergang. Gemeinsam. Weil es am Morgen begonnen hatte ununterbrochen zu schneien – auch wenn gerade so was Ähnliches wie eine Pause eingetreten war. Wobei der Schnee, zu Rons Überraschung, Draco über alle Maßen zu begeistern schien. An einer Brücke, die eine fantastische Aussicht auf den darunter verlaufenden, kleinen Fluss bot, blieben sie stehen und ließen den Blick schweifen. Der Rotschopf betrachtete den anderen jungen Mann neben sich und musste lächeln, als er die Freude auf dessen Zügen wahrnahm. „Draco?“ Der Angesprochene wandte sich ihm zu und lächelte ebenfalls. „Was ist?“ „Warum…gefällt dir das so? Schnee, meine ich…“, fragte Ron leise, um die angenehme Stille, die irgendwie über ihnen lag, möglichst nicht zu durchbrechen. Einige Augenblicke schaute Draco ihn einfach nur an, dann glitt seine Aufmerksamkeit hinüber zu dem mit einer zarten Eisschicht bedeckten Wasser, bei dem sie mehrere Minuten blieb. Dann vernahm Ron wieder die Stimme des anderen. „Als der Krieg vorbei war, da bin ich für einige Zeit aus der Zauberwelt verschwunden, weißt du? Ich musste raus, weil ich selbst nicht so richtig verstand, was ich eigentlich tun wollte…konnte…sollte. Ich hatte kein Ziel. Keinen Ort, an dem ich mich zuhause fühlte. Niemanden, der unabdingbar zu meinem Leben gehörte, wirklich MICH kannte. Ich wusste ja eigentlich selbst nicht, wer ich war…“ Draco blickte auf und sah Ron direkt in die Augen. Das erste Mal überhaupt war der Griffindor in der Lage, darin die Gefühle seines Gegenübers zu erkennen. So viele Emotionen, dass sie ihm kurz die Sprache verschlugen. Dann schluckte er. „Und? Hast du’s…herausgefunden?“ Der blonde Slytherin streifte den Handschuh von seiner rechten Hand, nahm dem Rotschopf sanft die Mütze ab und fuhr ihm anschließend zart durch die Haare. Dann lächelte er. „Ja, habe ich. Vor drei Jahren. Ich hatte auch früher schon viele Menschen getroffen und mehr darüber herausgefunden, was ich wollte. Doch an diesem Tag, genau heute vor drei Jahren…“ Draco kam näher und zog den Griffindor mit seinem anderen Arm, der nicht in den roten Haaren lag, gleichzeitig näher. „…heute vor drei Jahren stand ich hier auf dieser Brücke…es hat geschneit…wie heute…ich habe auf das eisbedeckte Wasser gesehen…wie jetzt…und da wusste ich es…wie ich leben, wer ich sein will…“ Mit jedem Wort kam er Ron ein kleines Stück entgegen, bis kurz vor dessen Lippen. „…deshalb mag ich den Schnee…er ist ein wenig wie ich…kalt, schwer festzuhalten…voller Kristalle, die man auf den ersten Blick nicht erkennen kann…man muss ihn erst schätzen lernen…meinst du, du könntest das?“ Ron lächelte und nickte leicht. „Ja…ich denke, das habe ich schon…“, flüsterte er gegen die Lippen Dracos, bevor er die letzte Hürde überwand und den anderen in einen Kuss zog. Einen Kuss, der soviel mehr sagte, als man mit Worten ausdrücken könnte. Der warm, sanft und weich war. Leidenschaftlich, fordernd und einnehmend. Als der Griffindor die Feuchtigkeit in seinen Haaren spürte, löste er den Kuss und blickte gen Himmel… „Es schneit wieder…“ Draco schaute kurz in die Höhe und lächelte. Anschließend suchte er erneut die blauen Seelenspiegel des anderen. „…lass es einfach schneien…“ Dann nahm er Rons Gesicht in beide Hände und schenkte ihm einen Kuss, der den Schnee in seinem Haar augenblicklich zum Schmelzen brachte… _______________________________________________________ Schmalzig, ich weiß...aber es kam einfach so über mich ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)