Blutlinien der Mafia von mondscheinlichter (Das Leben ist ein Spiel, das uns unterliegt.) ================================================================================ Kapitel 18: Lektion 1: Schärfe deinen Geist ------------------------------------------- »Schön dich kennen zu lernen, Naruto«, begann Iruka seine Rede. »Wir haben uns zwar schon getroffen, aber da war ja noch nicht wirklich die Rede von kennen lernen«, lächelnd strich Iruka sich durch den Nacken und forderte Naruto auf näher zu kommen. »Ich werde der Mentor sein, der deinen Geist schärft und Kakashi der, der deine Muskeln stählen wird. Zusammen bringen wir dir das Kämpfen mit taktischem Denken und Handeln bei, das intrigieren und das Beherrschen von anderen Menschen. Wir werden dich lehren deine Gefühle zu verbergen und vielleicht auch, dass du dich selbst hintergehen kannst. Auf dich werden schwere Momente zu kommen, aber du hast dich für den Weg entschieden und nun werden wir dir helfen«, gespannt musterte Iruka seinen neuen Schützling, erst jetzt wurde ihm bewusst, wie böse und kalt er angeschaut wurde. »Falsch«, sagte Naruto leise, doch gut verständlich für die umstehenden drei Personen. »Was meinst du?«, verwirrt sah Iruka ihn an. »Ich habe mir diesen Weg nicht freiwillig ausgesucht, schlussendlich werde ich gezwungen hier zu sein und mich euren Lehren zu widmen. Aber um meine Ziele zu erreichen, wird es nützlich sein von euch zu lernen, also lasst uns beginnen.« Er hatte die Arme verschränkt und sich bei seinen Worten Kakashi und Iruka gleichermaßen zu gewandt. Sasuke ignorierte er vollkommen. Ein schneller Blickwechsel zwischen Iruka und Kakashi warf den vorgenommenen Plan über den Haufen. »Gut, Sasuke und Kakashi werden nun den Nahkampf trainieren gehen und wir beide werden uns um die Grundkenntnisse kümmern und schauen, wie schnell du verstehen willst und kannst. Kakashi, ihr beide könnt jetzt gehen, ich werde heute nicht länger als zwei Stunden mit Naruto lernen. Wenn wir hier fertig sind, werde ich zu euch kommen und Naruto darf sich etwas im Nahkampf üben. Irgendwelche Einwände?« Iruka hatte die Arme verschränkt, das Lächeln war gewichen, wenn sein neuer Schützling eine solche Härte zeigte, musste er langsamer vorgehen und sein Vertrauen gewinnen. »Nein, wir sehen uns dann nachher. Viel Spaß ihr beiden!«, beschwingten Schrittes verließ Kakashi den Raum durch eine Seitentür, gefolgt von Sasuke. Iruka wandte sich von Naruto ab, ging auf einen von drei Tischen zu. Die Wand zu Narutos linken war eine reine Fensterwand, die Tische standen in genau dem gleichen Abstand zueinander da und boten Platz für jeweils vier bis sechs Personen. Gegenüber der Fensterwand bestand die Wand aus einem reinen Bücherregal, das nur von der Tür in der hinteren rechten Ecke unterbrochen wurde, durch die Kakashi und Sasuke gegangen waren. Die Wand genau vor Naruto wies einige kunstvolle und beeindruckende Portraits auf. Ohne ein Wort zu sagen, verstand Naruto die Geste. Er sollte Iruka folgen, sich ihm gegenübersetzen und seinen Worten erstmals nur lauschen. »Mein Name ist Iruka, wie du schon weißt, ich arbeite seit ich denken kann für den Uchiha Clan. So wie du, kam auch ich nur wegen einer Tragödie in diese Welt der Mafia, der Intrigen und Korruption«, erzählte der braunhaarige Mann mit einer ruhigen, eindringlichen Stimme. Der kalte Blick Narutos war aufgetaut, neugierig bedachte er seinen neuen Mentor mit musternden Blicken. Was hatte dieser Mann erlebt, dass er für die Mafia arbeitet? Und warum hatte er sich nicht schon früher zur Wehr gesetzt? Oder war es ihm nicht möglich oder gelungen? Was war seine Geschichte? Gespannt wartete Naruto darauf, dass Iruka weitererzählen würde, doch sein Gegenüber schwieg. »Warum erzählen Sie mir das?« »Weil ich will, dass du verstehst, dass alle Menschen, die du in dieser Welt kennen lernen wirst, aufgrund einer traumatischen Geschichte in ihr leben und nur den einen Weg suchen, ihr zu entkommen.« Ehrliche braune Augen funkelten in zu tiefst verletzte und trauernde blaue. »Ich weiß, welches Leid du gerade durchmachst. Ich kann nur zu gut nachempfinden, was du fühlst. Nein, schau mich nicht so an, ich werde dir nicht erzählen, warum ich das kann, denn das ist meine Tragödie, die ich nicht gerne mit anderen Teile.« Naruto senkte den Kopf. Er wirkte auf einmal sehr verletzlich, als er nur leicht nickte, sein Verstehen damit bekundete, dass er nichts von Irukas Geschichte erfahren würde. »Ich werde niemals jemanden töten. Ich will nicht, dass diese Kette des Leides fortgesetzt wird«, rang sich der Blondschopf die Worte über die Lippen. Sein Blick lag auf dem Tisch, der von einem einzelnen Tropfen einer Träne geschmückt war. Beherzt sah Naruto zu Iruka auf. »Niemals werde ich jemandem unser Leid zufügen, dass schwöre ich!« Zufrieden lächelnd stellte Iruka fest, dass dieser kalte und gemeine Typ, den Naruto gezeigt hatte, nur eine Farce war. Sie sollte ihn schützen und er konnte verstehen, dass Naruto sie hatte. »Ich werde dich an deine Worte erinnern, Naruto. Wollen wir jetzt anfangen?« »Ja, Iruka. Lass uns anfangen.« Iruka griff nach einem Block, der auf einem kleinen Bücherberg zu seiner rechten lag, schlug diesen auf, zog aus seinem Jackett einen Stift und fing an, etwas zu notieren. Stille füllte den Raum aus und Naruto wurde ungeduldig. Die Wärme und das Verständnis, dass er noch vor wenigen Minuten für seinen Gegenüber empfunden hatte, wich aus seiner Gefühlswelt. Er musste wieder an den Tod seines Vaters denken, wie es dazu gekommen war und das er wohl daran Schuld trug. Energisch schüttelte er den Kopf, sah auf, musterte Iruka mit kalten blauen Augen. »Erzähl mir, warum und wie mein Vater starb«, forderte er seinen neuen Lehrer auf. Schweigend legte der braunhaarige Mann den Stift auf seine Notizen, faltete die Hände und sah auf diese hinunter, erst nach einigen Sekunden sah er auf und erforschte diese blauen, durchdringenden Augen. »Naruto, es tut mir leid, aber darüber kann ich dir nichts erzählen. Ich weiß nicht, wer da war, was passierte und welche Hintergedanken hinter dem Handeln lagen. Wenn du diese Fragen beantwortet haben möchtest, solltest du dich an Sasuke wenden.« »Soll das Ihr ernst sein? Sie sagen mir, dass Sie meinen verfluchten Geist stählen wollen, dass Sie mir neue Gedanken und Perspektiven aufzeigen wollen und dann können Sie mir nicht mal erzählen, wie der verdammte Grund entstanden ist, dass ich hier sitze?«, wutschnaubend war Naruto aufgesprungen, hatte mit den flachen Händen auf den Tisch geknallt und sah Iruka aus böse funkelnden Augen an. Sein Atem ging schwer. Verzweiflung bahnte sich wieder einen Weg in seine Gefühlswelt. Tränen stiegen in ihm empor. Rasend vor Wut, Verzweiflung und seinem neuen Schicksal wirbelte er herum und stellte sich vor eines der großen Fenster. Unten im Garten des Anwesens sah man erste Zeichen für den endenden Winter. »Ich würde Vorschlagen, dass du deine Gefühle unter Kontrolle bekommst«, erwiderte Iruka in einem gemäßigterem Tonfall und Lautstärke. »Dann solltest du dich setzen und mit einem kontrollierten Geist, meiner ersten ... Nein, meiner zweiten Lektion lauschen.« Iruka nahm wieder den Stift in die Hand und notierte sich, was passiert ist, wie Naruto sich verhielt, was er ihm riet und woran sie noch arbeiten sollten. Verwundert stand Naruto da, hatte seinem neuen Lehrer noch immer den Rücken zu gewandt. Er hat recht, ich muss meine Gefühle kontrollieren können. Wie soll ich je ein Pokerface vor Menschen wie ihm und Sasuke oder Kakashi haben und halten können, wenn ich mich so schnell und dermaßen leicht von meinen Gefühlen überrumpeln lassen kann? Naruto atmete tief ein und aus. Seine Muskeln entspannten sich und zu all seiner Verwunderung musste er feststellen, dass seine Hände zu Fäusten geballt waren. Nach wenigen Minuten drehte Naruto sich um, ging auf seinen zurückgelassenen Stuhl zu und setzte sich. Er beachtete den forschenden Blick Irukas nicht weiter, sondern fragte: »Welche erste Lektion meinten Sie?« »Deine erste Lektion ist folgende: deine Gefühlswelt im Griff haben. Wenn du einen geschärften Geist haben möchtest, dann musst du deine Gefühle im Griff haben. Hast du das gemeistert, kannst du ein Pokerface vor anderen Menschen aufrecht erhalten, du kannst deine Gedanken verbergen und deine Schlussfolgerungen über Gespräche, Deals oder andere Sachen für dich behalten.« Iruka sah Naruto eindringlich an. »Kannst du deine Gefühle beherrschen, dann beherrscht du deine Mimik, deinen Körper, deine Muskeln. Du kannst zu jeder Zeit sein, wer du willst. So zum Beispiel der kalte, rachsüchtige Mann, den du zu Anfang und auch jetzt mimst.« Er hielt die Hand hoch und verbat Naruto zu sprechen, der wohl über die Einschätzung, die Iruka gerade vorgenommen hatte, protestieren wollte. »Nein, widersprich mir nicht, wir wissen beide, dass du nicht so bist und sein willst, doch ich werde dir helfen so zu sein. Bist du damit einverstanden?« Naruto nickte. Warum sollte er auch dagegen sein, wenn ihm jemand helfen sollte, seine Gefühle und dergleichen zu verbergen? Es würde ihm hier alles viel leichter fallen, wenn nicht jeder wusste, was er wirklich dachte. Zufrieden nickte Iruka und notierte sich etwas neues, dann sah er auf und wollte wissen, ob Naruto irgendwas erfahren wollte, ob ihm irgendwas besonders auf dem Herzen lag. Und das tat es tatsächlich. Aber er wollte nicht darüber reden. »Also wenn du keine Fragen hast, würde ich sagen, dass wir einfach anfangen. Zur ersten Lektion möchte ich dir eins sagen: du hast sehr ehrliche Augen. Jeder Mensch, der nur ein bisschen was von der Körpersprache versteht, wird alles in deinen Augen ablesen können.« Verdutzt sah Naruto seinen Gegenüber an, er verstand nicht, was Iruka meinte. »Ich habe also zu ehrliche Augen? Und wie behebt man dieses Problem?« Sein Tonfall war wieder verächtlich geworden. Wer hörte schon gerne, dass die Augen und deren Ausdruck das Problem waren? Wie lächerlich hörte sich das überhaupt an? »Es ist kein Problem, du musst nur lernen deine Augen und ihre Strahlen richtig zu verwenden. Sie strahlen auf, wenn dich etwas interessiert oder bekümmert. Du kannst mit den Augen Vertrauen sähen und auch Angst. Es kommt nur darauf an, wie du es machst.« Iruka notierte sich etwas. »Ich werde zum nächsten Mal einen Spiegel herbringen lassen und wir werden schauen, ob wir das Funkeln und Strahlen zu unseren Zwecken nutzen können.« Irritiert und überfordert mit dieser Idee entgegnete Naruto nichts, nichts außer einem Nicken. »Danach werden wir die Geschichte der Mafia durchgehen, welche Rolle Sasukes Familie darin spielt, wie andere darin verwickelt sind, wie die Regierung hier funktioniert und welche Funktion deine Position hat. Kriege, Intrigen, Manipulation und so weiter. Und dein Auftreten werden wir bearbeiten. Die Etikette werden wir natürlich auch nicht vernachlässigen.« Naruto saß einfach nur noch da und hörte Iruka zu, wie er ihm offenbarte, was er noch alles zu lernen hatte und das es noch lange kein Ende hatte und dieses auch noch in weiter Ferne zu sein schien. »Am besten wäre es, wenn ich dir schnell verständlich machen könnte, wer deine Feinde sind, aber dafür muss ich auch erstmal damit anfangen dir zu erklären, was es mit deinem Clan auf sich hat«, grübelnd starrte Iruka auf seine Notizen. »Sekunde, was meinst du mit meinem Clan?« »Ach Naruto, du wirst Sasukes rechte Hand, damit wirst du in den Uchiha Clan aufgenommen, natürlich wirst du deine eigene Identität behalten, doch auch diese neue erhalten. Aber das muss ich alles in Ruhe ausarbeiten.« Iruka sammelte seine Unterlagen zusammen, steckte den Stift wieder in sein Jackett und stand auf. »Lass uns zu dem Training von Sasuke und Kakashi gehen und dann schauen, wo Kakashi bei dir ansetzen muss, ich denke, dass ich für heute genügend Informationen von dir erhalten habe.« »Ach so, haben Sie das?«, plötzlich sah Naruto ihn kalt an. Er hatte vergessen wo er war, was vor ihm lag -trotz der ganzen Erläuterungen- doch als wieder die Namen fielen, die er mit seinem Peiniger in Verbindung brachte, gefror seine Festung zu Eis. »Bemerkenswert, wie schnell du zwischen diesen beiden Persönlichkeiten wechseln kannst, aber dem widmen wir uns dann beim nächsten Mal ausführlicher.« Mit beschwingtem Schritt ging Iruka voraus, wartete gar nicht darauf, dass Naruto im folgte. Flutlicht erhellte den Raum, der mehr einer kleinen privaten Halle glich, indem Sasuke und Kakashi standen. Eine Matte lag auf dem Boden, aus einigen einzelnen Teilen von Matten zusammengebastelt. Sasuke zierte nur noch eine knielange Sporthose, seine Handgelenke wurden von Verbänden gestärkt, auch um seinen Brustkorb war ein stabilisierender Verband. Bei dem Anblick Sasukes, der schweißnass mit Kakashi auf den Matten stand, wurde sein Herz schwach, sein Puls stieg an und Tränen verlangten herausgelassen zu werden. Naruto musste hart schlucken und den Blick abwenden, nur die beruhigende Hand auf seiner Schulter, ließ ihn sich fassen und die Kälte zu Tage befördern. Tänzelnd wich Sasuke einem Schlag aus, sein Gesicht verzog sich schmerzerfüllt, als er sich weit nach hinten bog. Es war vielleicht nicht die beste Idee, mit noch leicht angeschlagenen Rippen solch einen Sport zu betreiben. Am besten lasse ich mich nachher nochmal durchchecken und werde mich dann eine Woche schonen. Hoffentlich habe ich es nicht verschlimmert ... Zu sehr in seinen Gedanken verwoben bemerkte er nicht den Schlag, der auf seine rechte Schulter gerichtet wurde. Die Überraschung vom Schlag, dem Schmerz und der Wucht ries ihn von den Füßen und er landete schmerzhaft auf seinem Steißbein. »Verdammt!«, fluchte Sasuke los und stemmte sich wieder auf, nahm die helfende Hand von Kakashi dankbar an, doch währenddessen wanderte sein Blick zu Iruka und Naruto. Der Blick, den er von Naruto auffing, ließ sein Herz gefrieren. Diese abfällige Freude darüber, dass Sasuke geschlagen wurde, dass er zu Boden gegangen war. Verletzt wandte er den Blick ab, doch ungesehen blieb dieser nicht. Kakashi sah auf und lächelte Iruka an, doch der grausam erheiterte Blick des blonden Mannes, der mit verschränkten Armen Sasuke musterte und ihn mit seinen Blicken zu erdolchen schien, ließ ein merkwürdiges Gefühl in ihm aufsteigen. Sasuke, Sasuke, Sasuke, wahrscheinlich hast du keine Ahnung, wie gut deine Wahl war. »Iruka, wie immer gibst du keinen Laut von dir, wenn du die Chance hast, mir beim Training zuzuschauen. Nun denn, wie ist euer Training gelaufen?« Kakashi hatte sich von Sasuke abgewandt und fing an, den Verband um seine eigenen Handgelenke zu lösen. Erstaunt musste Naruto feststellen, dass Kakashi noch immer die Maske trug, die sein halbes Gesicht bedeckte, ansonsten trug er ebenso wie Sasuke nur eine Sporthose und war barfuß. Der tadelnde Tonfall in der Stimme Kakashis brachte Iruka zum Schmunzeln, während er auf den größeren Mann zuging und bei seinem Stützverband half. »Kakashi, können wir noch ein paar Übungen durchgehen?« Wut und Verzweiflung wallten in Sasukes Innerem auf und wollten losgelassen werden. Die beste Methode, die der Schwarzhaarige kannte, war Sport. »Ich hab genug für heute, aber trainiere doch mit Naruto, dann kann ich direkt sehen, was er kann, ob er irgendwo stärken hat, oder ob er ein hoffnungsloser Fall ist.« Ein eiskalter Blick traf auf den Hinterkopf Kakashis. Naruto erinnerte sich nur zu gut an die Sportstunden und den Kampfunterricht darin, wie er sich viel zu sehr von seinen Gefühlen hinreißen lassen hatte. Jetzt würde es anders sein, er hatte sich im Griff. Ohne das Sasuke eine Bestätigung gegeben hätte, zog Naruto sein Shirt aus, schlüpfte aus den Schuhen und ließ auch die Socken dort auf der Stelle liegen. Seine Muskeln zeichneten sich fein und doch sehr ergiebig unter der Haut ab, vor Erregung Sasuke eine Verpassen zu können, spannten sich alle Muskeln an und sein sonst sehr elegant abgezeichnetes Sixpack wurde umso deutlicher. »Also an seinen Muskeln müssen wir schon mal nichts mehr machen, ich hoffe, dass deine Kondition genauso gut ist, wie das, was ich vor mir sehe«, kommentierte Kakashi den Striptease. »So dann würde ich mal sagen, Naruto, wenn es dir in der Hose nichts ausmacht, dann lauf dich erstmal zehn Runden warm, dehne dich und dann kämpft ihr beiden.« Ein knappes Nicken und Naruto fing an in der Halle seine Runden zu laufen, er lief gleichmäßig schnell und wärmte seine Muskeln, die vor Lust pulsierten. Gleich kriegst du ein Gespür dafür, was du mir angetan hast, Sasuke. Ein verzerrtes Lächeln lag auf den sonst so glücklichen Zügen des Blondschopfs. »Sasuke?« »Ja, Kakashi?« Sasuke hatte sich von Naruto abgewandt und sah nun seinen Untergebenen und Lehrmeister an. »Ich hoffe, dass dir Bewusst ist, dass Naruto kein leichter Gegner ist. Unterschätze ihn nicht«, Sasuke wandte seinen Blick wieder auf Naruto und sah dieses verzerrte, entschlossene Lächeln. »Er wird sehr schnell lernen, dass spüre ich. Solch eine Entschlossenheit, habe ich erst einmal gesehen.« Den fragenden Blick, den Sasuke ihm zu warf, beachtet er gar nicht mehr. Es wird mehr Arbeit, als ich gedacht hatte, aber keine Arbeit, die ich erwartet hätte. Die zehnte Runde endete und Naruto blieb neben Kakashi stehen, Schweiß glänzte auf seiner braunen beinahe makellosen Haut. »Gut, während du dich jetzt dehnst, erzähle ich dir ein bisschen was über Kämpfe im allgemeinen, ja? Gut.« Kakashi machte Naruto einige Übungen zum Dehnen der Muskeln vor und erzählte ihm währenddessen, dass Kämpfe sehr verschieden sein konnten. Die Schiedsrichterkämpfe waren dabei die erstmal interessanteren. Hier wurden die Regeln vor dem Kampf besprochen und auch die zugelassenen Waffen erläutert. Weiterhin kämpfte man unter den aufmerksamen Augen von umstehenden Menschen. Am Ende seiner Rede fing er an, Naruto einen Stützverband um die Handgelenke zu binden. »So, du bist fertig, hast du noch irgendwelche Fragen?« Ein kalter Blick kollidierte mit einem wachsamen Blick. Naruto schüttelte den Kopf, er wollte einfach nur noch zu schlagen. Er atmete tief ein und aus, beruhigte sich, verdrängte den Wunsch siegen zu wollen und konzentrierte sich nur auf seine angespannten Muskeln. Er musste seine Gefühle beherrschen, um sich zu beherrschen. Das Pokerface war der Schlüssel um hier zu siegen, wenn Sasuke nicht sah, was er dachte und als nächstes Tun wollte, dann könnte er ihn treffen und vielleicht auch besiegen. Sasuke stellte sich auf die Matte, die Beine schulterbreit auseinander und seine Balance findend und beherrschend. Naruto sah zu Kakashi, der nickte und ihm an wies sich drei Schritte weit von Sasuke aufzustellen. Er riet dem Blondschopf zu einem sicheren Stand, erklärte ihm, wie dieser auszusehen hatte und eröffnete dann den Kampf, ab jetzt wollte er nur zu sehen und schauen, was die jungen Männer im bieten würden. Sasuke taumelte gekonnt einen Schritt nach links, Naruto folgte ihm und so umrundeten sie sich, einige Momente. Sein Gesicht lässt überhaupt nicht erahnen, was er denkt oder was er vorhat. Wie soll ich es nur anstellen, ihn aus seiner Reserve zu locken?, grübelnd tat Sasuke einen Schritt nachdem anderen, erst der Ruf von Kakashi, dass die beiden doch endlich loslegen sollten, holte ihn zurück. Sasuke schnellte einen Schritt vor, drehte sich auf der Ferse und hob sein freies Bein auf Hüft Höhe. Naruto fiel in einen Ausfallschritt, beugte den Oberkörper vor und entkam dem Tritt. Durch diese Finte geriet Sasuke ins Straucheln, brauchte einen Moment um sich zu fangen, doch den bekam er nicht. So wie es Sasuke vorgemacht hatte, schnellte Naruto einen Schritt vor, legte den Schwung dieses Schrittes und dem vorherigen Ausfallschritt in sein freies Bein und traf Sasuke in die Seite. Ein gellender Schmerzensschrei erfüllte die kleine Halle. Sasuke sackte auf der Matte zusammen, hielt sich auf den Knien mit einer Hand an der Seite und einer Hand auf der Matte. Eine einzelne Schmerzensträne ran über seine Wange. »Genug«, rief Kakashi und eilte zu Sasuke. »Wie fühlt sich deine Rippe an?« »Es schmerzt wie am ersten Tag«, knurrte Sasuke zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Iruka, ruf den Arzt an, Sasuke wird gleich zu ihm kommen, er soll die Rippenverletzung abchecken und uns sagen, wie lange Sasuke bis zur Genesung braucht. Bis dahin ist jeder Kampf für dich tabu, hast du mich verstanden, Sasuke?« Kakashi half dem schwarzhaarigen, jungen Mann auf und führte ihn zu einer der Bänke am Rand der Halle. Runde um Runde wickelte Naruto den Verband um sein Handgelenk ab. Ein freudig erregtes Lächeln lag auf seinen Zügen. Er hatte bekommen was er wollte. Er hatte sich beherrscht und innerhalb von Sekunden gelernt und umgesetzt, was Sasuke ihm vorgemacht hatte und nun war der Uchiha zu Boden gegangen. »Naruto?« Der Angesprochene sah auf und musterte Iruka. »Was willst du?« »Ich hoffe, dass dir klar ist, dass du so nie erreichen wirst, was du willst. Es wird dir vielleicht eine gewisse Genugtuung verschaffen, wenn du Sasuke Schmerzen zufügst, aber es wird dich nicht zu deinem Ziel bringen.« »Das kann schon sein, aber es tut gut, wenn man weiß, dass man die Macht hat, einem anderen Schmerzen zuzufügen«, gestand Naruto und ließ den ersten Verband zu Boden gleiten. »Bist du dir sicher, dass du so ein Menschen sein willst, oder gar bist? Einer, der anderen aus Spaß und Machtdemonstration Schmerz zufügt?« Überrascht sah Naruto wieder auf. Iruka hatte recht. Was hatte er da gerade nur gesagt, dass er Spaß daran hatte Schmerzen an anderen zu sehen. Schmerzen, die er verursacht hatte. »Ich brauche jetzt eine kalte Dusche. Iruka, zeig mir bitte, wo ich mich frisch machen kann.« Etwas abseits beobachte Kakashi das Gespräch zwischen Iruka und Naruto und stellte erfreut und besorgt zugleich fest, dass der braunhaarige Mann anscheinend einen Draht zu dem überraschendem Naruto gewonnen hatte. Ich muss vorsichtig sein. So tollpatschig wie Naruto sich auch angestellt haben mag, von diesem Charakterzug kann er sich durch seine neue Fassade ganz einfach und schnell distanzieren. Es verspricht Interessant und gefährlich zu werden. Ende des achtzehnten Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)