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Winterdepressionen

von

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Kapitel 1: Enttäuschung:
 

Wieder mal wartete er auf seinen Freund. Das Abendessen fertig auf dem Tisch stehend. Seufzend begann er zu essen und sich danach um den Abwasch zu kümmern, als plötzlich sich zwei Arme um ihn legten und zwei Lippen seine Wange berührten. „Guten Abend mein Schatz.“, säuselten ihm diese Lippen in das Ohr, was ihn damit ringen lies, schwach zu werden. Doch tat er das zu oft, weswegen er sich aus der Umarmung löste und und das Handtuch weglegte. Stumm stellte er er die letzten Teller in den Schrank, bevor er die Küche verließ und in sein Arbeitszimmer verschwand. Dort schloss er die Türe ab und legte sich seine Funkkopfhörer um die Ohren.

Mit etwas klassischer Musik begann er seiner Arbeit nachzugehen. Überhörte so auch das Klopfen an der Tür. Lieber versuchte er sich von den Gedanken die er hatte abzulenken.

Den Gedanken über das ständige zu spät kommen seines Freundes, so wie das vermehrte Verschwinden von Kleidung und Sachen aus seiner Wohnung.

Klar es war seine Wohnung, aber eigentlich war Robert mittlerweile mehr hier, als in seiner eigenen Wohnung, weswegen dessen Sachen immer mehr Platz hier vorgefunden hatten.

Bis vor ein paar Wochen.

Immer öfter war er später zu ihm gekommen und manche Tage sogar gar nicht. Ohne jegliche Erklärungen. Lediglich Entschuldigungen regnete es deswegen. Nach und nach waren dann auch Sachen verschwunden, was ihm erst aufgefallen war, als er richtig geputzt hatte.

Was das Ganze aber noch verschlimmerte, war die Weihnachtsstimmung die vorhanden sein sollte, doch irgendwie wollte sie in ihm einfach nicht aufkommen. Nicht mit der Furcht, dass er bald wohl wieder allein dastehen würde.
 

Wenig zufrieden mit seiner Arbeit, kam er dann aus dem Arbeitszimmer heraus und ging ins Wohnzimmer, in der Hoffnung, dass er dort seinen Liebsten noch vorfinden würde. Doch die Zweifel die er dabei hegte, wurden wieder ein mal bestätigt. Seufzend sah er sich um und räumte das Geschirr weg, was Robert gern mal stehen lies. Danach setzte er sich noch etwas in den Sessel und zappte durch das TV-programm, während ihm die Tränen begannen über die Wange zu laufen. Ein Blick zum Kalender lies ihn erst Recht traurig werden. Bald war Weihnachten und somit auch sein Geburtstag.

Ja das würde wohl dieses Jahr ein richtiges Desaster werden, dachte er, kurz bevor er dann im Sessel einschlief. In seinen Träumen wurde er natürlich auch von diesen Ängsten geplagt. Sie ließen ihn einfach nicht in Ruhe. Irgendwann wachte er schweißgebadet auf. Doch nicht im Sessel wo er zuvor noch gewesen war. Denn er konnte sich nicht daran erinnern, ins Bett gegangen zu sein. Doch hier lag er nun. Neben Robert, der still neben ihm lag und seelenruhig zu schlafen schien. Allein der Anblick brachte ihn wieder dazu aufzuschluchzen. „Ach...wieso muss es nur in die Brüche gehen?“, fragte er sich leise und kuschelte sich weit an den Rand seiner Bettseite. Nahm sich seine Decke und schmiegte sich in diese.
 

Morgens wachte er wieder allein seinem Bett auf. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass Robert bereits wieder auf der Arbeit sein musste. Selbst das sonst gemeinsame Frühstück, fand bereits kaum bis gar nicht mehr statt. Zwar arbeitete er als freier Graphiker mehr zu Hause, aber dennoch wollte er so viel Zeit wie möglich mit Robert verbringen, weswegen sie meist zusammen aufgestanden waren und wenigstens etwas gefrühstückt hatten, aber seit er sich so komisch verhielt, fiel das auch aus.

Deprimiert wie die ganze Zeit sonst auch, duschte er erst mal, bevor er eine Freundin anrief und fragte ob sie Lust hätte zu Frühstücken. Aufgrund seiner Stimmung die geradezu durch das Telefon zu sehen war, sagte sie natürlich zu und versprach ihm leckere Brötchen mitzubringen, wenn er dafür alles Andere vorbereiten würde.

Gesagt getan, deckte er schon mal den Tisch und bereitete auch Rührei vor für sie Beide. Gerade als er alles auf dem Tisch hatte, klingelte es auch schon an de Türe.

An dieser wurde er sofort in die Arme seiner Freundin geschlossen, bevor er dann von ihr in die Wohnung zurückgedrängt wurde. „So und nun erzähl mir schon was ist los?“, fragte sie, während sie die Tasse Tee mit beiden Händen umschloss und sich daran aufwärmte. „Nichts?“, nuschelte er und bekam daraufhin nur ein enttäuschtes Schnalzen zu hören. „Wie lange kennen wir uns schon? Meinst du echt, du kannst vor mir verbergen, dass es dir mies geht? Allein die Wohnung spricht doch für sich. Sonst ist es hier voll mit Weihnachts- und Winterdeko. Aber zur Zeit erinnert lediglich deine eisige Stimmung an die Winterzeit.“, meinte sie dann und wollte eine Antwort haben.

„Ich sag ja es ist nichts. Das ist es. Robert ist kaum noch hier. Und wenn ist er meist spät da und entschuldigt sich ständig, aber Erklärungen kriege ich keine. Und meist ist er auch kaum wirklich zu was im Stande, da er einfach erschöpft ist. Ich weiß nicht was er tut. Aber es fehlen immer mehr seiner Sachen aus der Wohnung. Ich hab das Gefühl er will mich verlassen...“, lies er dann seine Sorgen heraus, die sich nun seit Wochen angestaut hatten und die er niemandem mitteilen wollte. Anfangs hatte er noch gehofft er täuscht sich, doch je länger das alles ging, desto mehr verstärkte sich der Verdacht in ihm.

„Ach Christian...“, eine Hand legte sich auf seine Schulter und eine andere auf seinen Kopf. „Warum hast du nicht eher was gesagt? Du weißt ich bin immer für dich da.“, seine Freundin nahm ihn in den Arm und strich ihm über den Rücken. Zum ersten Mal bekam er den Halt den er jetzt brauchte. Er Klammerte sich an sie und lies alle Tränen heraus, die in ihm steckten.

Es dauerte eine Weile bis er sich beruhigt hatte, aber als es soweit war, rieb er sich über die Augen und seufzte. „Tut mir leid...“, meinte er und sah sie entschuldigend an. Erntete dafür aber einen Klaps auf die Schulter. „Wir sind beste Freunde. Da ist das doch normal. Wie oft hab ich mich bei dir ausgeheult wegen irgendeinem Kerl? Und nun mal mit der Ruhe? Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm wie du denkst. Habt ihr denn schon mal miteinander darüber gesprochen?“, fragte sie dann, auch wenn sie es bezweifelte, da sie ihren Freund kannte. Dessen Kopfschütteln bestätigte das nur noch. „Du musst ihn schon fragen, wenn du wissen willst was los ist.“, meinte sie und setzte sich direkt neben ihn. „Aber.... ich will es nicht hören. Nicht jetzt. Eigentlich gar nicht...“, nuschelte er und vergrub seinen Mund an der Teetasse.

„Ja aber wenn es was ganz anderes ist, machst du dir umsonst Sorgen und quälst dich unnötig.“, erwiederte sie seufzend. „Aber wieso sollte er das sonst alles tun?“, fragte er dann und sah sie forschend an, in der Hoffnung nun die ultimative Antwort zu bekommen. Seine Rettung aus diesem Elend. Doch sie zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß es nicht und deshalb solltest du mit ihm reden, eben weil er es ja weiß.“, meinte sie und versuchte ihm wenigsten etwas Mut zuzusprechen.
 

Sie hatten da noch eine Weile gesessen bis sie aber dann doch los zur Arbeit musste. Er selbst musste auch noch genug tun, denn gestern hatte er ja nicht viel geschafft. Aber erst ging er einkaufen. In drei Tagen war Weihnachten, da wollte er wenigstens die Zutaten schon mal bereit haben. Außerdem würde ihm etwas frische Luft bestimmt gut tun. So nahm er sich seinen Rucksack und ein paar Tüten mit und machte sich auf den Weg zur Bahn. Dabei hatte er wie immer seinen MP3-Player an und versuchte abzuschalten.

Sitzend, fuhr er so ein paar Haltestellen, bis er plötzlich jemand sah, den er nicht erwartet hatte zu sehen. „Das... das kann er nicht sein. Rob...“, doch dann fuhr auch schon ein Auto vorbei und er war aus der Sicht verschwunden. An der nächsten Haltestelle stieg er mit einem mulmigen Gefühl aus, welches ihn den ganzen Einkauf über begleitete. Auch daheim, ging es ihm nicht besser. Immer schwankte er zwischen dem glauben, dass er sich verguckt hatte und, dass es wirklich Robert gewesen war.

Am Computer ging er wieder seiner Arbeit nach und hörte dabei Musik. Vergaß, dabei heute sogar zu kochen. Was vermutlich eh egal gewesen wäre, da Robert wie immer zu spät kam.

Dieser sah ins Arbeitszimmer, nachdem er niemanden in der Küche hatte vorgefunden. Christian saß dort und war in seine Arbeit vertieft, weswegen er ihn einfach in Ruhe lies.

Aus dem Augenwinkel sah dieser jedoch etwas, was ihn aufschrecken lies. Aber als er zu der Tür blickte, sah er niemanden und seufzte. „Ach was … er wird eh noch nicht da sein...“, seufzte er vor sich hin und sah auf die Uhr. Irgendwie hatte er Hunger, aber nicht genug, dass er sich jetzt etwas kochen wollte. War es doch eh verschwendete Zeit, da er ungern für sich alleine großartig kochte. Außer er hatte wirklich Hunger auf etwas besonderes. Erst durch Robert war er dazu gekommen wieder regelmäßiger zu kochen. Doch wenn er nicht a war musste er auch nicht kochen.

Deswegen machte er einfach weiter mit der Arbeit und vergaß dabei völlig die Zeit. Wenigstens kam er dabei etwas voran, was er gestern ja nicht gekommen war. Erst das Magengrummeln, holte ihn aus dieser Arbeitsphase heraus.

Gähnend streckte er sich und schaltete den Computer aus. Mit der Überzeugung genug getan zu haben heute.

Im Arbeitszimmer machte er auch alles andere aus und ging dann in die Küche wo er dann plötzlich Robert vor fand. Ihn dort stehen zu sehen, holte die Erinnerung von heute Mittag hervor, dass er ihn dort gesehen hatte, aber irgendwie wollte er ihn nicht fragen, wusste nicht was er auch fragen sollte. Deswegen schwieg er, wie er es mittlerweile oft tat. Wenn er es schaffte standhaft zu bleiben. Still ging er an den Kühlschrank und schreckte somit seinen Freund auf. Dieser begrüßte ihn natürlich wieder liebevoll. Auch wenn er ihm dabei nicht näher kam, was für Christian eigentlich nur noch eine Bestätigung seiner Meinung war. „Hallo.“, meinte er nur und seufzte innerlich über ihre bescheidenen Gespräche. Aber er wurde nicht schlau aus Robert. Einerseits sprach er wie immer mit ihm, aber sein Handeln stand so in einem enormen Kontrast zu dem was er sagte, dass er einfach nicht mehr wusste was er tun sollte zukommend zu seiner enormen Traurigkeit über den Verlauf ihrer Beziehung. Traurig über das alles nahm er sich sein Schokoladeneis aus dem Gefrierfach und verzog sich damit auf das Sofa und machte sich dort lang. Nebenbei lief wie immer der Fernseher und er aß sein Eis. Dabei war ihm egal dass gerade Winter war. War in ihm doch eh alles kalt. Hatte er das heute nicht sogar gesagt bekommen?

Während sein Blick auf den Fernseher oder eher auf die Luft davor gerichtet war, denn mehr sah er im Moment nicht an, bemerkte er nicht der Blick den Robert ihm zuwarf. „Du bist Weihnachten zu Hause oder?“, fragte er ihn dann, was Christian aufblicken ließ. „Hmh..“, brummte er und nickte noch mal, weil es mit Löffel im Mund nicht so eindeutig war. „Okay. Ich bin dann so gegen Mittag hier, aber am 23. kann ich leider nicht hier sein.“, erklärte er ihm, was Christian nur emotionslos drein blicken lies. Dann stellte er sein Eis ab und seufzte. „Meinetwegen brauchst du auch gar nicht mehr wiederkommen.“, meinte er dann noch ruhig und hatte die Augen geschlossen, bevor er seinen Freund traurig ansah. „Es ist doch eh aus, du musst nicht bis nach Weihnachten warten, also verschwinde.“, mit jedem Wort wurde er wütender und schmiss ihm irgendwann ein Kissen entgegen. Danach rannte er aus dem Wohnzimmer in sein Arbeitszimmer und lies einen verduzt schauenden Robert zurück.

Kapitel 2: Depression:
 

Er hatte sich mit Musik um die Ohren in eine Ecke seines Arbeitszimmers verkrochen und dort lange verbracht, bis er sich doch heraus getraut hatte und in eine dunkle Wohnung sah. Also war Robert wirklich weg? Hoffend blickte er sich um, nur um dann mit einem Stich im Herzen da zu stehen und sich allein vorzufinden. Also hatte er die ganze Zeit Recht gehabt. Eine Weile stand er noch dort, bis er sich nur noch in sein Bett verkroch. Dort kam er am nächsten Tag auch nicht raus. Egal wie oft das Telefon klingelte oder sonst was. Aber dann am nächsten musste er heraus, weil er schließlich für die Feiertage noch einkaufen musste. Dabei landete auch wieder viel zu viel im Einkaufswagen. Der Frust schien ihn einfach vor ran zu treiben. Irgendwie verstand er gerade warum Frauen aus Frust einkauften. Nur leider erfüllte ihn das irgendwie nicht mit der Genugtuung die er dann am Ende erwartet hatte.

Mit viel zu vollen Tüten machte er sich dann auf nach Hause und räumte alles ein. Dabei naschte er immer wieder an den Dominosteinen die er sich gekauft hatte. Irgendwann blickte er Gedankenverloren auf sie und schaute dann zum Schrank hinein, bevor er sich die Zutaten heraus suchte, um zu backen. Irgendwie wollte er jetzt Kekse essen. Selbstgebackene Kekse.

Und vielleicht würde ihn das auch ein wenig ablenken. Es war aus und damit musste er leben. Aber es auszusprechen war besser als es vor sich her zu schieben und am Ende mehr zu leiden. Vor allem weil er doch derjenige war, der am meisten darunter litt. „Es ist besser so...“, redete er sich ein, während er den Teig ausrollte und ihn vor sich verteilte. Traurig stach er die Formen aus und verteilte sie auf dem Blech. Hin und wieder traf eine Träne die Plätzchen, wenn er es nicht rechtzeitig schaffte sie wegzuwischen. Doch das bemerkte er nicht wirklich.

Im Ofen wurden sie dann gebacken und er verschwand unter der Dusche. Danach würde er dann auch schon die ersten aus dem Ofen holen können und die nächste Fuhre hineinschieben können. Ein Blick auf die Bleche verriet ihm, dass er es aber eindeutig übertrieben hatte. Es war mal wieder viel zu viel geworden, aber das war ihm egal. Würde er halt den Nachbarn welche schenken. Die würden sich bestimmt freuen. Vor allem die Kinder.
 

Frisch geduscht saß er dann mit ein paar Kostproben der Kekse auf dem Sofa und sah sich die Vorweihnachtlichen Fernsehprogramme an. Doch stimmte ihn das nicht wirklich fröhlich. Eher im Gegenteil. Machte es ihn eher traurig.

»Sonst ist es hier voll mit Weihnachts- und Winterdeko.«, rauschte es durch seinen Kopf und er sah sich überlegend um. „Hmmmm vielleicht etwas....“, dachte er und stand langsam auf. Er ging in den Keller und suchte sich dort seine Kartons mit Winterdekoration heraus. Oben in der Wohnung fand er den Plan aber nicht mehr so gut. Wusste nicht ob es ihm gut tun würde. Aber er liebte die Dekoration seiner Wohnung. Er zweifelte noch etwas an der Aktion und aß noch ein paar Kekse während er auf die Kisten sah. „Doch ich lass es mir nicht verderben.“, meinte er dann zu sich. Versuchte sich so aufzumuntern und nahm sich dann die Kisten vor und begann langsam die Wohnung zu dekorieren. Dabei begann er leise Weihnachtslieder zu summen und mit dem dekorieren auch ein wenig seine Sorgen zu vergessen. Erst der Blick in die leere Wohnung lies ihn wieder bewusst werden, dass er Weihnachten und seinen Geburtstag alleine verbringen würde. Dabei kamen ihm die Tränen und er verzog sich mit den Keksen vor seinen Computer. Dann würde er halt Weihnachten durcharbeiten. So würde er wenigstens nicht auf dumme Gedanken kommen. Und sein Auftraggeber würde sich bestimmt auch freuen.

Mitten in der Arbeit rief dann aber seine Mutter an und fragte ihn ob er am 25. vorbeikommen würde. Robert wäre natürlich auch herzlich willkommen. Anfangs tat er fröhlich, aber als seine Mutter Robert auch einlud wusste er nicht was er sagen sollte, antwortet aber dann dass dieser nicht kommen konnte weil er leider nicht da war. Hoffte dass seine Mutter nicht zu viel aus dieser Aussage interpretieren würde. Diese fragte ob alles in Ordnung war, doch er versicherte ihr, dass alles okay war und er definitiv übermorgen kommen würde. Er hörte ihr an der Stimme an, dass sie nicht überzeugt war, als sie auflegte, aber er wollte jetzt nicht wirklich reden.

Lieber wollte er arbeiten und munter die Kekse in sich stopfen. Ablenken und etwas essen war jetzt die Beste Medizin. Oft genug erwischte er sich aber dabei, dass er an Robert dachte und wie gern er heute Abend eigentlich zusammen mit ihn in Weihnachten hinein gefeiert hatte. Doch leider wurde daraus jetzt nichts mehr.

Seufzend stellte er dann nachts den Rechner aus und quälte sich in sein Bett, wo er sich allein in die Decke kuschelte. Vielleicht sollte er sich eine Katze anschaffen. Die waren wenigstens treu.

Mit Tränen in den Augen schlief er dann doch ein. Natürlich mit Robert in seinen Träumen. Dadurch schlief er nicht gerade ruhig und wachte total zerknautscht am nächsten Tag auf.

Eine Weile saß er auf der Bettkante und sah aus dem Fenster. Sah den beginnenden Schneeflocken zuzuschauen. „Weiße Weihnachten....“, seufzte er und trottete ins Badezimmer, wo er sich zunächst duschte. Dadurch dass er so schlaftrunken war, war er noch bei seinen Träumen von Robert und die Tränen übermannten ihn wieder. „Robert...“, schniefte er auf und stellte das Wasser ab. Wieso hatte alles so enden müssen? Konnte Weihnachten nicht schöner verlaufen?

Unzufrieden mit sich und seinem Leben, stieg er aus der Dusche heraus und trocknete sich ab, bevor er sich anzog und einfach mit ein paar Keksen an seinen Computer zurückkehrte. Einfach weiterarbeiten. Zu tun fand er immer etwas.
 

Vertieft in seine Arbeit bekam er gar nicht mit, dass sich die Wohnungstür öffnete und Robert in die Wohnung kam. Dieser sah sich erst um, da er Christian suchte und fand diesen im Arbeitszimmer vor. Natürlich war ihm die Leere in der Küche und im Esszimmer aufgefallen, weswegen er seufzte. Deswegen ging er kurzerhand in die Küche wo er sich ein paar Zutaten zusammensuchte die er noch brauchen würde und diese in einen Korb packte. Dann schnappte er sich noch etwas aus ihrem Schlafzimmer und legte es dazu.

Mit dem Allen ging er in den Flur und schnappte sich die Jacke seines Freundes. Dann klopfte er am Türrahmen und verschaffte sich so die Reaktion von seinem Freund.
 

Christian war total in seine Arbeit vertieft, als es plötzlich klopfte. Anfangs tat er es einfach so ab, aber als es nochmals klopfte, sah er auf und seine Augen weiteten sich. „Robert...“, flüsterte er leise und wusste nicht was er sagen sollte. „Ich sagte doch ich komme zum Mittag vorbei.“, meinte er und Christian wusste nicht was er davon halten sollte. Sein Exfreund kam daraufhin auf ihn zu und hielt ihm seine Jacke entgegen, woraufhin er ihn ratlos ansah. „Komm mit.“, sagte dieser bloß und er sah die Jacke ratlos an. „Ich will dir was wichtiges zeigen. Danach verstehst du auch alles.“, meinte er dann weiter erläuternd und Christian zögerte noch etwas, bevor er der Aufforderung nachkam. Den Computer ignorierte er völlig und zog sich einfach etwas an, bevor er dann zusammen mit dem Anderen losging. Dabei wunderte er sich über den Korb, doch traute er sich nicht zu fragen. Sie gingen einige Minuten und Robert ergriff auch seine Hand, doch zog Christian sie sofort weg. Wusste er doch gar nicht was das nun genau zwischen ihnen war. Alles fühlte sich so komisch an.

„Da wären wir.“, hörte er dann den Mann neben sich sprechen und er sah ihn verwirrt an, als sie vor einer Doppelhaushälfte stehen blieben. „Wie, wir sind da?“, fragte er dann und wusste nicht was los war. Doch schien Robert nichts sagen zu wollen. Stattdessen zog dieser ihn mit sich und schloss die Haustüre auf. Doch bevor er einen Blick hinein werfen konnte, wurden ihm die Augen verbunden. „Hey!! Was wird das?!“, rief er dann und wollte die Binde abmachen, wurde davon aber abgehalten. „Nur mit der Ruhe.“, flüsterte ihm Robert ins Ohr und hauchte einen Kuss darauf. Langsam führte er ihn durch die Gegend und es dauerte etwas, bevor er dann doch wieder etwas sehen konnte. Aber was er als erstes sah, lies ihn sprachlos werden. „Was....?“, vor ihm befand sich ein Himmelbett und alles war mit Blütenblättern bedeckt. Er drehte sich zu Robert um, zumindest wo er ihn vermutet hatte, doch war dieser weiter weg als erwartet. Denn dieser stand weiter hinter ihm im nächsten Raum. „Was soll das Robert?“, fragte er und kam auf ihn zu, nur um dann inne zu halten und einen großen Weihnachtsbaum zu sehen. „Wo sind wir hier?“, fragte er ihn dann, auch wenn der Kloß in seinem Hals diese Frage fast verhindern wollte.

Doch wieder folgte statt einer Antwort eine Tat. Denn dieses Mal reichte ihm Robert eines der Geschenke, was unter dem Weihnachtsbaum lag. „Ich hoffe das finden wir gleich heraus.“, meinte er und wartete bis Christian das Geschenk öffnete. Es war eine große Schachtel, verpackt mit einer Schleife und Papier in seiner Lieblingsfarbe.

„Mach es auf.“, kam es, als Christian es nur anstarrte, statt es zu öffnen.

Langsam kam er dieser Aufforderung dann nach und wusste nicht was er zu dem sagen sollte, was er da sah. „Ich hab gehofft, dass wir zwei hier bald zusammen wohnen können. Die letzten Wochen habe ich hier alles renoviert. Eigentlich wollte ich dich heute nach dem Essen hier mit in aller Ruhe überraschen, aber du musstest ja alles so falsch verstehen. Tut mir leid, dass ich es so weit habe kommen lassen.“, meinte Robert und kam dann auf ihn zu. Seine Hände lagen auf den Hüften seines Freundes und er musterte ihn nun auch nervös.

„Kannst du mir noch mal verzeihen? Ich will nur zusammen mit dir glücklich werden in einer Wohnung die uns zusammen gehört.“, fragte er dann und sah seinen Freund an, der ihn fassungslos und mit Tränen übersäten Wangen ansah. Lediglich ein heftiges Nicken und ein Kuss auf Roberts Lippen bestätigten seine Frage. „Natürlich! Natürlich!“, wiederholte er immer wieder und küsste ihn immerzu.

Danach musste Robert ihm aber dennoch alles noch mal ausführlich erklären. Dass er das Haus von einem seiner Onkel geschenkt bekommen hatte und er die Gelegenheit beim Schopf gepackt hatte. Aber nicht mit der Arbeit und dem damit resultierenden Mangel an Freizeit, gerechnet hatte. Er erklärte ihm auch immer wieder wie sehr es ihm leid tat und dass er es nie wieder so weit kommen lassen würde.

Den Rest des Weihnachtstages verbrachten sie in der Wohnung. Essen taten sie nicht viel, denn all zu viel hatte Robert nicht eingepackt, aber für eine Nacht reichte es. Am nächsten Morgen schliefen sie erst mal aus und Christian kuschelte sich dabei an seinen Freund. Konnte es nicht wahrhaben, dass er ihn doch nicht verlassen hatte. Glücklich und zufrieden betrachtete er seinen Freund. Wobei ihm auch wieder der Ring auffiel, den er gestern Abend bekommen hatte. Oder besser gesagt heute Nacht.

Zuerst hatten sie natürlich alles aufgestaute nachgeholt und danach hatte Robert eine Schachtel hervorgeholt und ihm mit dem Ring mehr als nur deutlich gezeigt, dass er ihn nie wieder hergeben wollte.

Grinsend lag er im Bett und betrachtete den Ring, als ihn Robert ansprach: „Was grinst du denn so?“ „Ich bin glücklich. Endlich ist sie vorbei, meine Winterdepression.“, lächelte er und küsste seinen Freund, oder besser gesagt, seinen Verlobten.
 

Fröhliche Weihnachten ihr alle :3



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