Drachenblut von MikaelVinT (Newsmessage 4.2.2017, siehe Beschreibung) ================================================================================ Kapitel 3: Noch mehr Informationen ---------------------------------- Einige Minuten hatte sich Tsunade diese neue Information durch den Kopf gehen lassen. Sie freute es, dass Blaer in Konoha leben wollte. Allerdings machte es sie auch traurig, dass es nicht für immer sein würde. Irgendwann würden sie die Drachenstadt wieder aufbauen und dann würde er Konoha erneut verlassen. Aus der Traum vom Hokage, aber da kann man nichts machen. In den Adel wird man rein geboren und wenn es sein Schicksal war, König zu werden, dann würde sie daran nichts ändern können. Aber warum sollte sie das auch? Selbst wenn die Drachenstadt irgendwann wieder aufgebaut war und der Junge fortging, um dort seinen Platz als König einzunehmen, in Blaer hatte sie einen treuen Freund und Verbündeten für Konoha. Charakterlich war er einfach nicht der Typ, der seine Freunde und seine Heimat einfach so im Stich ließ. Er würde immer treu zu Konoha stehen. So schätzte sie ihn zumindest ein. „Gut, du willst also in Konoha leben, bis ihr einen Ort für eure neue Stadt gefunden habt. Ebenfalls hier leben wird Minato, als dein Wächter. Was ist mit deinen Brüdern und der Prinzessin, wie war noch gleich ihr Name?“, wollte Tsunade schließlich wissen, nachdem sie ihre Gedanken beiseite geschoben hatte, um sie auf die derzeit wichtigeren Dinge zu konzentrieren. „Prinzessin Tamina, sie ist meine Verlobte.“, antwortete Blaer darauf und musste sich ein Grinsen verkneifen. Er wollte immerhin beweisen, dass er nicht mehr der alberne, chaotische und vorlaute Junge war, als den sie ihn noch vor zwei Jahren gesehen hatten. Er war geistig viel erwachsener geworden und präsentierte sich stets als kluger junger Mann, der durchaus in der Lage sein Volk zu führen und zu beschützen. Da durfte er sich nicht von Gefühlen und irgendwelchen Kleinigkeiten ablenken lassen. Er war Prinzregent und verantwortlich für eine riesige Stadt und dem Wohlergehen seiner Untertanen. „Du bist verlobt?“, staunte Tsunade und machte große Augen. Damit hatte sie nun am allerwenigsten gerechnet. Zumindest seid sie weiß, dass Blaer Naruto ist, allein damit hätte sie schon nie im Leben gerechnet. „Eigentlich war sie seine Verlobte.“, meinte Blaer darauf und deutete auf seinen älteren Zwillingsbruder, welcher sich dazu animiert sah ebenfalls etwas dazu zu sagen: „Unsere Hochzeit war Teil eines Friedensvertrags. Damit dieser bestehen bleibt, hat Blaer sie als Verlobte übernommen. Geplant war es, dass wir nachdem Erwachen meines Drachenblutes heiraten. Das wäre zu meinem 20. Geburtstag gewesen. Vorher ist es uns Prinzen nicht gestattet zu heiraten.“, erklärte Balduin den Ninja von Konoha und gab das Wort wieder zu seinem Bruder. „Bei mir ist das Drachenblut früher erwacht. Das hing in meinem Fall mit der Übertragung des Königsmals zusammen. Daher kann ich Tamina auch schon früher heiraten, wenn ich das möchte.“, fuhr darauf Blaer mit einigen weiteren Worten fort. Der Prinz war konzentriert und sprach in einer angenehmen und ruhigen Tonlage. Mit dieser neuen ruhigen Art machte der Prinz die Hokage etwas nervös, was sie jedoch zu verstecken wusste. Noch immer sah sie den jungen Blonden Chaoten vor sich, welcher sie ständig auf die Palme brachte, in dem er sie mit Oma angesprochen hatte. Sein erwachsenes Verhalten passte für sie nicht an das Bild, welches sie sich damals von dem Jungen gemacht hatte. Seine Art zu reden, seine Haltung, sein ganzes Erscheinungsbild, war das einer völlig anderen Person. Sie wusste einfach nicht, wie sie damit umgehen sollte und hoffte, das sie sich bald daran gewöhnte. Immerhin hatte der Junge vor eine Weile zu bleiben. „Verstehe. Und wann ist es soweit?“, fragte sie neugierig und mit einem sanften Lächeln. „Am Tag meiner Krönung – und wann diese stattfindet können wir noch nicht sagen. Zuerst muss Drag'Gard wieder aufgebaut werden. Aber du wirst natürlich eingeladen, genau so wie alle meine Freunde in Konoha.“, antwortete Blaer und zeigte nun auch ein Lächeln. Nie im leben würde er seine Freunde in Konoha vergessen. Sie gehörten für ihn ebenso zur Familie, wie seine Blutsverwandten und es stimmte in insgeheim traurig, dass er nicht einfach in Konoha bleiben konnte. Für einen kurzen Moment konnte Tsunade erkennen, wie die Augen des jungen Regenten einen traurigen Ausdruck annahmen, doch so schnell sich dieser auch gezeigt hatte, so schnell war er auch schon wieder verschwunden. Leider war sie sich nicht sicher, ob sie es wirklich gesehen hatte, oder ob es nur Einbildung war. Daher beschloss sie, Blaer nicht darauf anzusprechen, zumal sie auch nicht wusste ob er darüber reden wollte. Vielleicht sollte sie ihn besser mal darauf ansprechen, wenn sie unter vier Augen waren. Sie beschloss das Thema zu wechseln, um den Jungen zumindest erst einmal auf andere Gedanken zu bringen. Arbeit war immer eine gute Möglichkeit, die Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. „Zurück zur Unterbringung. Wo sollen Prinzessin Tamina und deine Brüder wohnen?“, wollte Tsunade nun vom Prinzen wissen, damit sie alle wichtigen Details für die Unterkünfte zusammen bekam. „Prinzessin Tamina wird mit mir und Blaer zusammen wohnen. Ebenfalls bei uns im Haus werden die Diener wohnen.“, antwortete diesmal Blake auf die Frage der Hokage. Den Rest ließ er seinen Neffen erklärten. „Die Sache mit meinen Brüdern ist etwas spezieller.“, begann der Prinz und warf seinem Vater kurz einen fragenden Blick zu, worauf dieser das Wort übernahm und zu erklären begann: „Es ist bei uns sozusagen genetisch verankert, dass dem König als erstes IMMER männliche Zwillinge geboren werden, welche die Haupterben darstellen. Darauf folgen normalerweise nur noch Töchter. Nur sehr selten wird noch ein dritter Sohn geboren. Ich hatte sogar das Glück gleich mit vier Söhnen beschenkt zu werden. Meine beiden jüngsten Söhne sind noch sehr Jung. Glaedar wird bald 2 und Gwain ist gerade mal ein halbes Jahr alt.“ „Ein halbes Jahr?“, unterbrach Tsunade darauf den ehemaligen König und zog bereits eine Verbindung zu dem zuvor erwähnten Angriff der schwarzen Drachen. „Euer beider Tod liegt doch auch ein halbes Jahr zurück.“, erinnerte sie sich und sah den Fürsten mit gleichermaßen fragenden, wie auch verwirrtem Blick an. „Ja, das stimmt.“, bestätigte Baldur und gab nun auch noch einige eher ungeplanten Details dazu preis: „Gwain wurde wenige Tage vor dem Attentat auf Balduin geboren. Um meine beiden Jüngsten zu schützen habe ich Tamina gebeten die Heimreise anzutreten und die Prinzen mitzunehmen. Ein Teil unseres Horas hat sie dann aus der Gefahrenzone gebracht. Von den beiden kleinen Prinzen weiß niemand, außer unseren engsten Vertrauten, womit sie bisher sicher sind.“ „Zu den engsten Vertrauten zählen nur wir Drachengeister, sowie ausgewählte Diener des Königshauses.“, begann nun Balduin zu erzählen. „Dorian und sein Sohn Alan waren früher meine Diener. Nun sind sie an Blaers Seite. Dies dort ist Dorian.“, stellte er darauf den Diener hinter seinem Bruder vor, welcher sich darauf stumm verbeugte. „Diese beiden sind eingeweiht, ebenso die beiden Dienerinnen von Prinzessin Tamina. Dazu kommen noch die persönlichen Diener unseres Vaters und unserer Mutter, welche sich allerdings in der schlafenden Stadt befinden.“, erklärte Balduin weiter und gab das Wort anschließend an seinen Bruder zurück. „Außer den genannten Personen, sowie Jiraiya und nun auch euch, weiß niemand, dass die Beiden existieren und das soll vorerst auch so bleiben. Wenn die Schwarzen von ihnen erfahren, dann werden auch sie gejagt. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar sehr gering, dass die hier auftauchen, dennoch ist es wichtig, sie zu schützen.“ Deutliche Sorge war dem jungen Familienoberhaupt anzusehen. Sorge und die Entschlossenheit alles notwendige zu unternehmen, um seinen kleinen Brüder zu beschützen. Nun, wo Blaer endlich Familie hatte, würde er nicht zulassen, das sie ihm wieder genommen wird, da war sich Tsunade sicher. „Und wie stellst du dir das vor?“, fragte sie nach, da sie neugierig war, was ihre Gäste deswegen unternehmen wollten. Vielleicht konnte sie ja auch etwas mithelfen. „Sie werden getrennt und adoptiert.“, kam es frei von jeglicher Emotion von Blaer und nicht das geringste Anzeichen war an dem Jungen zu erkennen, welches auf seine derzeitigen Gedanken oder Gefühle schließen lies. „Warum das den?“ Das Bestürzung diesbezüglich hätte in diesem Moment sogar ein Blinder von Tsunades Gesicht ablesen können, so offensichtlich war ihr Unverständnis für dies Vorhaben. Eben noch hatte sie gedacht, er würde nicht zulassen, dass man ihm seine Familie wieder wegnimmt und nun gab er sie selbst weg! An dem Jungen war eindeutig nichts mehr, wie noch vor zwei Jahren. Für Kakashi und Asuma waren die letzten Minuten immer interessanter geworden. Auf der einen Seite saß der junge blonde Prinz in seinem Sessel, welcher die Ruhe selbst war und sich offenbar von nichts mehr aus der Fassung bringen ließ. Ihm gegenüber, auf der anderen Seite des Tisches, saß Tsunade welche ständig ihre Mimik wechselte und ihrer Gefühle nicht mehr Herr (bzw. Frau) war. Immer wieder wechselten ihre Blicke von einem zum anderen – je nachdem, wer gerade redete - und manchmal so schnell, das sie schon dachten, die Beiden spielten Ping Pong mit Worten. Der nächste Sprecher war Blake, welcher nun von den Männern betrachtet wurde. Dieser hatte mit einer Erklärung für die Adoption begonnen: „Seid Jahrtausenden werden die jüngeren Prinzen unter den Menschen versteckt und schon einige Male hat dies den Fortbestand unserer Blutlinie gerettet. Sollten wir goldenen Drachen ausgelöscht werden, würde die Krone automatisch an den nächsten Blutsverwandten unter den anderen Drachenvölkern übergehen, womit Zwangsläufig die Schwarzen den Thron erben würden.“ „Das wollen wir natürlich nicht.“, meinte Tsunade darauf und war noch immer ein wenig entgeistert, weil sie die beiden Kinder weggeben wollten. „Ja, das wäre auch für euch schlecht.“, kommentierte Blake die Aussage der Hokage und bekam diesmal vier fragende Blicke zugeworfen, denn auch Hiroto war in dies Thema bisher noch nicht eingeweiht gewesen. „In wie fern?“, fragte der Daimyou daher nach, da es in deutlich zu interessieren schien, was für Auswirkungen es auch auf ihn und sein Volk – und die Menschen im allgemeinen – haben würde. „Die Ältesten unter den Drachengeistern predigen immer wieder, das unsere dunklen Brüder nie den Thron bekommen dürfen, da sie die Welt sonst in die Finsternis stürzen würden. Was genau es für Auswirkungen hätte, wissen wir allerdings auch nicht, da die Schwarzen bisher nie an der Macht waren. Unser Urvater, König Ur und erster König auf dem goldenen Drachenthron, war es, welcher vor mehr als 12000 Jahren die schwarzen Drachen aus unserem Reich verbannte, weil sie der Finsternis verfallen waren. Den genauen Grund haben seine Nachkommen nie erfahren, denn Ur ist der einzige aus unserer Ahnenreihe, welcher nicht im Geisterreich ruht.“, schloss Baldur dies Thema ab und hinterließ damit vier nachdenkliche Menschen. Einige Minuten gewährte Blaer ihnen, um diese Fülle an Informationen zu verdauen, doch die Zeit drängte und er musste fertig werden, weshalb er schließlich zum Thema Adoption zurückkehrte: „Ich hab da schon eine genaue Vorstellung, in welche Hände ich meine kleinen Brüder geben werde. Gwain möchte ich im Yamanaka-Clan unterbringen. Dies hat einen Grund, welchen ich hier jedoch nicht nennen werde. Diesen werde ich nur Inoichi und seiner Frau persönlich mitteilen. Von diesem Grund mal abgesehen fällt mein kleiner Bruder unter ihnen nicht sonderlich auf, da sowohl Ino und ihre Eltern alle drei von einem ähnlichen Blond sind. Nicht viele Menschen in Konoha sind Blond, daher passen sie ganz gut.“ „Wer bist du, und was hast du mit Naruto gemacht?“, kam es auf einmal von Kakashi, dem dieser neue und viel schlauere Naruto langsam etwas suspekt wurde. Auf den deutlich nichtssagenden Blick seines ehemaligen Schülers hin erweiterte er seine Fragen noch um eine zweite: „Seid wann bist du so schlau?“ „Ich war schon immer so, ich hab meinen Verstand nur versteckt.“, antwortete der Prinz trocken und kicherte in sich hinein. Damit hatte Kakashi nun nicht gerechnet. Jede Person im Dorf war davon ausgegangen, das er wirklich so dämlich war, wie er sich immer dargestellt hatte. „Warum?“, hackte Kakashi nach, da es einen genauen Grund für dies Verhalten vermutete. Es konnte doch nicht sein, dass er so ein falsches Bild von dem Jungen hatte. „Selbstschutz.“, war das Einzige, was sie nun noch als Antwort bekamen. „Was ist mit deinem anderen Bruder?“, versuchte Tsunade das Thema zu wechseln und hatte damit auch Erfolg, den Blaer ging sofort darin über auf diese Frage zu antworten: „Während Gwain recht offen ist und sich auch schnell an neue Gesichter gewöhnt, ist Glaedar eher der schüchterne Typ, der eine lange Zeit brauch, bis er sich umgewöhnt hat. Aber auch für ihn habe ich da schon eine genaue Vorstellung, wer den Job übernehmen wird – und diese Personen werde ich NICHT darum bitten. Sie haben es zu machen, ob sie wollen oder nicht!“. Darauf zeigte sich ein äußerst fieses Grinsen bei Blaer. „Warum grinst du jetzt so hinterlistig?“, wollte Tsunade wissen, da sie etwas übles ahnte. „Du wirst dich um den Knirps kümmern.“, präsentierte er den Gedanken und sein fieses Grinsen wurde immer breiter. Tsunade war im ersten Moment viel zu geschockt darüber, dass Blaer seinen kleinen Bruder ausgerechnet zu ihr geben wollte, um groß darauf zu reagieren. Als sie schließlich realisierte, was genau hier gerade passierte, versuchte sie diesen Auftrag zunächst abzuwimmeln: „Was? Aber ich bin Hokage, ich hab keine Zeit dafür!“ „Das war keine bitte. Du nimmst Glaedar bei dir auf, ob es dir passt, oder nicht. Ich weiß das du Hokage bist, deswegen wird Jiraiya dir auch mit dem Kleinen helfen. Sieh es als Wiedergutmachung an. Ich beide seid meine Paten und hättet euch um mich kümmern sollen. Stattdessen habt ihr mir mit eurer Abwesenheit die Kindheit versaut. Diesmal könnt ihr euch jedoch nicht drücken. Ihr zwei übernehmt den Job, ZUSAMMEN!“ Die Worte von Blaer waren eindeutig und lösten etwas in Tsunade aus, was sie traurig stimmte. Der Junge hatte recht. Sie haben es damals mit ihm verbockt. An sich konnte sie schon froh sein, dass er ihr und Jiraiya eine zweite Chance gab und sie nicht hasste. Er vertraute ihnen sogar seinen kleinen Bruder an. Aber mit Jiraiya zusammen ein Kind erziehen? Wirklich vorstellen konnte sie sich das nicht, obwohl der Mann eigentlich sehr gut mit Kindern konnte. „Ich soll wirklich mit ihm zusammen deinen Bruder erziehen? So wie Eltern, oder Großeltern? Wirklich vorstellen kann ich mir das nicht, vor allem bei IHM nicht.“, sprach sie schließlich ihre Gedanken aus und machte noch immer ein nachdenkliches Gesicht. „Nun, Jiraiya befindet sich derzeit bei Glaedar. Er kümmert sich schon seit fünf Monaten um meinen kleinen Bruder und die beiden kommen wunderbar miteinander aus. Ob du es glaubst, oder nicht: Jiraiya macht seinen Job als Ersatzvater wirklich super. Allerdings …“ Den Satz ließ er absichtlich offen, weil er wissen wollte, wie Tsunade reagiert. Und sie zeigte direkt einen alarmierten Gesichtsausdruck und fragte nach, was ihn etwas schmunzeln ließ. Schließlich beendete er seinen Satz: „Ganz allein würde ich ihm den Job auch nicht überlassen. Der bringt dem Knirps sonst nur Unsinn bei. Solang ich noch keine Kinder habe, ist Glaedar immerhin mein Erbe, da muss er auch entsprechend erzogen werden.“ Ein weiteres Mal dachte Tsunade einige Minuten über die Worte des Prinzen nach. Sie sollte sich also mit Jiraiya um den kleinen Glaedar kümmern und ihn erziehen. So schwer konnte das ja nicht sein. Ihr Großvater war immerhin auch Hokage und hatte Zeit für seine Kinder und Enkel gefunden. Auch ihr Sensei war Hokage gewesen und hatte es nebenbei geschafft seine Kinder zu erziehen. Dann würde sie das auch irgendwie schaffen. Notfalls würde sie halt etwas von dem Bürokram mit nach Haus nehmen müssen. Apropos zuhause ... „Muss ich dann auch mit Jiraiya zusammen wohnen?“, wollte sie nun wissen, obwohl ihr klar war, dass sie mit dem alten Perversling nun unter einem Dach leben musste. Der Gedanke war Blaer bisher nicht gekommen und daher war diese Frage auch nicht in seinem ach so tollen Plan vorgekommen. Aber er wusste dennoch, was er darauf antworten würde: „Ja!“, sagte er in einer bestimmenden Tonlage, welche keine Widerrede dultete und Tsunade zuckte darauf kurz zusammen. „Na super.“, meinte sie nur darauf und schloss insgeheim mit ihrem Leben ab. Sie hatte es geahnt! „Du willst doch nur nicht, weil er dich ständig anbaggert und parallel dazu jeder anderen Frau sabbernd auf die Oberweite starrt.“, gab Blaer darauf belustigt von sich und beobachtete Tsunades ständig wechselnde Mimik. „Ich mag Jiraiya – sehr sogar. Wenn er nur nicht immer anderen Frauen nachstellen, sondern sich voll und ganz auf mich fixieren würde, dann würde ich ihm vielleicht sogar eine Chance geben.“, gab sie nach einigen Überlegungen zu und seufzte herzhaft. „Echt jetzt?“, davon war der Prinz nun wirklich überrascht und so sah er auch aus. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Dann würde es vielleicht ja doch noch klappen die Beiden zu verkuppeln, das war nämlich sein geheimes Ziel dieser Aktion gewesen, obwohl er sich diesbezüglich keine Hoffnungen gemacht hatte. Die Hokage hatte mit einem Nicken geantwortet gehabt, was Blaer noch eine Spur mehr überrascht hatte, jedoch fing er sich schnell wieder und überlegte einen Moment. Er hatte in den letzten zwei Jahren viel Zeit damit verbracht, den perversen Eremiten zu analysieren, vielleicht sollte er Tsunade etwas an seiner Beobachtung teilhaben lassen. Und das tat er nun auch: „Ich habe in den 18 Monaten, in denen ich mit Jiraiya allein war, so einiges über den Mann gelernt. Und eines weiß ich mit Sicherheit: So pervers und bescheuert er sich auch verhalten kann, er hat immer nur dich im Kopf. In den letzten 2 Jahren, hat er so einige Frauen beobachtet und auch mit vielen einen über den Durst getrunken und seinen Spaß gehabt. Aber er hat NIE - wirklich NIE - sexuellen Kontakt zu einer von diesen Frauen gehabt. Das Einzige was er manchmal braucht ist Aufmerksamkeit, aber körperlich gehört er schon immer voll und ganz dir. Das hat er mir sogar gesagt, als ich ihn mal darauf angesprochen habe.“ Nun war Tsunade eindeutig verwirrt. Sie war immer der Meinung gewesen, das sie ihren alten Freund und Teamkollegen sehr gut kannte. Immerhin kannten sie sich wirklich schon ihr ganzes Leben, aber SO hätte sie den Mann wirklich NIE eingeschätzt. „Und warum bespannt er dann immer die Frauen an den Quellen?“, wollte sie darauf wissen, da dies Detail für sie noch immer ein Störfaktor war. Seufzend lehnte sich Blaer in seinem Sessel zurück und hoffte, das er keinen Ärger mit dem alten Kauz bekam. Immerhin war er bisher der Einzige, der die Wahrheit über Jiraiya herausgefunden hatte und eigentlich sollte er diese auch für sich behalten. Aber was soll's! Jetzt war es eh zu spät, da konnte er auch gleich ganz auspacken und wer weiß? Vielleicht war Jiraiya ihm ja am Ende sogar dankbar dafür: „Er nennt es Recherche für seine Bücher. Das Stimmt indirekt sogar. Jiraiya ist ein Träumer. Wenn er die Frauen beobachtet, dann träumt er vor sich hin und anschließend schreibt er seine Träumereien auf. In seinen Geschichten ist es grundsätzlich so, dass er von sich selbst schreib, wenn es um den Mann geht. Und du stellst immer den weiblichen Part in seinen Büchern dar. So pervers sind diese Bücher auch gar nicht. Es schreibt sehr viel mehr Text, in welchem es im Romantik geht. Sex gibt es in den Geschichten vergleichsweise wenig.“ „Du hast die Bücher gelesen?“, fragte sie schockiert und war darauf sprachlos. Der Junge war jetzt wie alt? 14? Das war doch unverantwortlich ihm solche Bücher in die Hand zu drücken. Die waren immerhin nur für die Erwachsenen käuflich und davon war er noch einige Jahre entfernt. Die Frage würde von noch Blaer bestätigt und auch etwas anderes erzählte er über die Bücher: „Ja, habe ich. Und ich hab auch die versteckten Widmungen gefunden. Jeder seiner Romane ist dir gewidmet und eine Liebeserklärung an dich.“ „Irgendwie sehe ich Jiraiya auf einmal mit ganz anderen Augen.“, kam es unbewusst von Balduin und sämtliche anderen Anwesenden – mit Ausnahme von Blaer und seinem Diener, welcher stumm hinter dem Prinzen stand – kommentierten dies mit einem zustimmenden „Ich auch.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)