Collection III von Lydel-chan (Kurzgeschichten) ================================================================================ Kapitel 1: My Dear ------------------ 2. Januar 2014 Vor ein paar Tagen habe ich, ohne groß darüber nachzudenken, Yo-ka abgeschleppt. Und von abschleppen kann man wirklich sprechen, denn mit laufen war bei ihm nicht mehr viel. Ich habe ihn mit zu mir genommen und seine Finger waren definitiv noch flinker, als seine Füße. Bei diesem Gedanken muss ich leicht grinsen. Die Sache ist die, dass er da wohl ein kleines Detail falsch verstanden hat, denn jetzt werde ich ihn nicht mehr los. Ständig klingelt er bei mir und wenn wir Auftritte zusammen haben, klebt er jede freie Minute an mir. Sicher könnte ich ihm einfach sagen, dass er verschwinden soll. Aber verjagt man jemanden, der sich einem schon freiwillig anbietet? Durch ihn ist mir mein Spaß gesichert und das nicht nur nachts. Und immerhin hat er ja auch was davon. Wenn ich keinen Bock auf ihn habe, tue ich einfach so, als wäre ich nicht da. Nach zehn Minuten gibt er es dann meistens auf. Ich weiß, dass ich ihm wahrscheinlich irgendwann das Herz brechen werde, aber im Moment ist es noch nicht soweit und solange sollten wir beide es genießen. Vor einer halben Stunde hat er meine Wohnung betreten. Ich dachte eigentlich an ne schnelle Nummer und wollte dann sagen, dass ich los muss. Aber dann hatte er diese super leckeren Donuts dabei. Schleimer! Leider konnte ich denen nicht widerstehen. Jetzt liegen wir auf meiner Couch und sehen fern. Naja gut, das macht er. Ich liege auf dem Bauch, esse heimlich alles auf, ohne ihm was abzugeben und arbeite dabei an einem Songtext. Yo-ka liegt dabei auf mir, ebenfalls auf dem Bauch. Sein Kopf ruht auf meinen Schultern und er sieht in die Flimmerkiste. „Yo-ka, wenn du dich noch ein bisschen schwerer machst, fliegst du…hochkant!“, sage ich zu ihm, weil er seit ungefähr fünf Minuten immer schwerer wird. Ich kann mir die Schnute, die er jetzt zieht, lebhaft vorstellen. Er macht sich ein bisschen leichter und angelt nach der Donutschachtel. Er greift hinein, wobei ihm schnell die Lehre auffällt. „Hey, die sind ja schon alle!“, protestiert er. Ich muss grinsen und zucke mit den Schultern. „Du warst eben zu lahm. Stell mir keine Donuts vor die Nase, ohne dir vorher welche zu sichern.“, erkläre ich ihm nur knapp und kümmere mich dann weiter um das Blatt Papier vor mir. Als er dann versucht sich immer wieder an meinem Hals festzusaugen, könnte man denken er hofft ein bisschen des Zuckers aus mir rauslutschen zu können. Was jedoch keine gute Idee ist, wenn ich arbeite. „Yo-ka, nicht jetzt.“, fordere ich ihn auf das zu unterlassen. Aber irgendwie hat der Zuckermangel auch Hörschäden bei ihm hinterlassen. „Hörst du schlecht?!“, sage ich jetzt ziemlich laut und schupse ihn von mir runter. Jetzt hockt er neben der Couch und sieht mich verständnislos an. Nach einem Moment steht er auf und verlässt ohne ein weiteres Wort meine Wohnung. Wars das jetzt schon? Dann hab ich ihn definitiv schneller vergrault, als ich dachte. Vielleicht war es ein bisschen übertrieben gleich so an die Decke zu gehen. Aber bei der Arbeit lasse ich mich einfach nicht gerne stören. An Tagen, an denen ich schlecht drauf bin, bekommen das leider auch die anderen zu spüren. Aber wir vier haben uns langsam aufeinander eingestellt. Wir wissen, wann es keine gute Idee ist einen der anderen anzusprechen. Eine Woche später merke ich deutlich, wie mir der Winter zusetzt. Ich bin total erkältet, noch dazu habe ich eine Mittelohrentzündung. Gerade war ich beim Arzt und mache mich noch einmal auf den Weg zu den anderen ins Studio, um mich krank zu melden. Als ich dort ankomme, sind jedoch nicht nur meine Bandkollegen und unser Team anwesend. Yo-ka sitzt ebenfalls hier und unterhält sich gerade mit den anderen. Es wundert mich ein bisschen, weil ich die ganze Woche nichts von ihm gehört habe. Eine halbe Stunde später habe ich alles Wichtige erledigt und komischerweise Yo-ka wieder an der Backe. Meto kam auf die geniale Idee, dass Yo-ka ja Krankenschwester spielen könnte. Was für eine super Idee. Das der auch echt nie seine Klappe halten kann. Was er bei der Arbeit zu wenig quatscht, quatscht er privat definitiv zu viel. „Yo-ka, du musst das nicht machen. Ich will dich nicht anstecken.“, sage ich zu ihm, als wir bei meinem Wohnhaus angekommen sind. „Weißt du, Meto verteilt keine Befehle, sondern nur komische Ratschläge.“, sage ich die Tür öffnend. „Außerdem war ich bei unserem letzten Treffen nicht wirklich nett zu dir.“ Yo-ka schüttelt leicht mit dem Kopf. „Es war meine Schuld. Ich hätte dich lieber nen Moment in Ruhe lassen sollen. Und ich würd mich gerne um dich kümmern.“ Er lächelt leicht und geht dann mit mir in die Wohnung. Drinnen lande ich sofort auf der Couch und Yo-ka fängt an mich zu betüddeln. Schnell bin ich mit allem Wichtigen versorgt und esse erst einmal eine Suppe. Der Blonde wirbelt in der Weile durch meine Wohnung, aber nur solange, bis es mir reicht und ich ihm einfach ein Bein stelle, als er an mir vorbeigeht. „Mach mal ne Pause. Ist ja nicht zum aushalten.“, murre ich, als er mich verwirrt anschaut. „Schon mal was davon gehört, dass Kranke Ruhe brauchen?“, beschwere ich mich weiter. Er senkt seinen Blick und nuschelt, dass es ihm leid tut. Jetzt hockt er erstmal ruhig auf dem Boden vor der Couch und sieht zum Fernseher. Entgegen aller Vernunft schleicht er sich nachts mit in mein Bett. „Spinnst du, willst du dich anstecken?“, will ich barsch von ihm wissen. „Ist mir egal.“, nuschelt er. „Was hast du denn davon hier mit rumzuliegen?“ Kurz ist es still. Ich denke schon, dass keine Antwort mehr kommt. „Dann bin ich bei dir.“, nuschelt er dann jedoch ganz leise. Durch meine Mittelohrentzündung höre ich ein bisschen schlecht und hoffen schon fast mich verhört zu haben. „Was?“, frage ich deswegen noch einmal nach. „Ich fühl mich gut, wenn wir zusammen sind. Seit dieser Nacht habe ich das Gefühl pausenlos bei dir sein zu wollen. Ich hab dich letzte Woche ganz schlimm vermisst.“, erklärt er mir dann. Na wunderbar! Auch das noch. „Hör mal, das war einfach nur Sex, kapiert? Ich hab dich mitgenommen, weil du mehr als einfach abzuschleppen warst. Das ist alles.“ „Und die ganze Zeit danach?“, will er wissen. „Da musste ich dich nicht mal mehr bequatschen, damit du die Beine breit machst. Einfacher geht’s ja kaum.“, setze ich dann noch drauf. Tatsächlich steht Yo-ka auf und verlässt das Zimmer. Sehr gut. Immerhin scheint er noch einen kleinen Krümel Stolz in sich zu haben. Es ist einfach besser so. Ich wollte ihn ja nicht gleich heiraten. Und alles in allem ist er schon echt anstrengend. Als ich am nächsten Morgen in die Küche komme, ist das Frühstück fertig. Der Tee dampft sogar noch. „Yo-ka?“, frage ich deswegen in die Stille. Aber es kommt keine Reaktion. Ich sehe in den Flur, seine Schuhe sind auch nicht mehr da. Er muss erst vor ein paar Minuten die Wohnung verlassen haben. „Idiot.“, murmle ich leise vor mich hin. Es dauert ganze zwei Wochen, bis ich wieder ganz gesund bin. In der Zeit habe ich keinen Piep von Yo-ka gehört. Er scheint es kapiert zu haben. Ich betrete den Proberaum und stelle meine Tasche ab, als plötzlich mein Handy klingelt. Es ist Kei und er macht mich rund und zwar vom feinsten. Irgendwie geht es Yo-ka wohl sehr schlecht. Kei ist der Meinung, dass das meine Schuld ist. „Du hast meinen Bruder krank gemacht! Wenn du das nicht wieder gerade biegst, verzeih ich dir das nie!“, sagt er noch und legt auf. Ich seufze schwer und stecke mein Handy in die Tasche. Und was soll ich jetzt tun? Am Abend gehe ich in die Bar, in der ich Yo-ka beim ersten Mal aufgegabelt habe. Er ist tatsächlich hier. Auf den ersten Blick sieht er eigentlich ausgelassen aus. Aber ich kenne diese „Fröhlichkeit“. Man betrinkt sich aus Verzweiflung solange, bis die Welt wieder rosig ist. Ich gehe zu ihm und ziehe ihn von diesem anderen Kerl weg. Als wir ein paar Schritte weggehen, sehe ich mir seinen Hals an und verziehe das Gesicht. „Wie sieht das denn aus? Du solltest langsam Blutkonserven mitnehmen, wenn du weggehst.“ Sein Hals ist übersät von Knutschflecken. Er scheint es die letzten Tage wirklich wild zu treiben. „Was machst du hier?“, fragt er mich irritiert, als er mich endlich erkennt. „Ich bin dein Taxi. Ab nach Hause!“, sage ich und schiebe ihn Richtung Tür. Doch bevor wir bei meinem Wagen sind, muss Yo-ka sich erst noch einiges durch den Kopf gehen lassen. Aber lieber jetzt, als später in meinem Wagen. Ich zünde mir eine Zigarette an und warte geduldig, bis er sich ausgekotzt hat. Danach setzt er sich jedoch nicht wie erwartet in mein Auto, sondern erstmal auf den Boden. Ich verdrehe die Augen. Wie ich Besoffene doch hasse. Sie machen viel, aber nie das, was sie sollen. Ich gehe zu ihm und ziehe Yo-ka auf die Beine und schon klebt er wieder an mir und schlingt die Arme fest um mich. Prima! Schon haben wir wieder das Ergebnis, wie beim ersten Mal! Nachdem ich es endlich geschafft habe ihn nach Hause zu bringen, verfrachte ich ihn gleich in sein Bett. Schon wieder hängt er an mir, wie ein kleiner Affe, wodurch ich mit ins Bett und direkt auf ihn falle. Sein Becken drängt sich verdächtig fest an meins, doch ich versuche aufzustehen. „Yo-ka, lass das!“ „Bitte Genki! Ich hab jeden Abend in dieser Spelunke gewartet, dass du endlich kommst und mich abschleppst. Außer das bisschen Knutschen hab ich nichts mit nem anderen gemacht, ich schwörs! Du bist mein Erster und mein Letzter!“, versichert er mir. Jetzt sehe ich ihn verwirrt an. „Du hattest vor mir noch nie was mit nem Kerl?“, frage ich überrascht nach. Er schüttelt nur mit dem Kopf. „Bitte Genki, ich hatte jeden Tag solche Sehnsucht nach dir. Wenn du nur Sex willst, ist das okay.“, bettelt er jetzt schon fast. In was habe ich mich da nur wieder reingeritten? „Yo-ka, du musst jetzt schlafen, hörst du?“, sage ich in ruhigem Ton und lege mich neben ihn. „Du bleibst hier?!“, fragt er nach. Jetzt liegt ein Lächeln auf seinem Gesicht. „Schlaf!“, fordere ich und decke ihn und mich zu. Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist mir unglaublich heiß. Kein Wunder! Yo-ka klebt an mir und wir sind vollkommen unter der Decke verschwunden. Noch dazu tragen wir beide unsere Straßenklamotten. Ich strample die Decke ein wenig nach unten und hole erstmal Luft. Was jedoch keine so gute Idee war, weil ich dadurch Yo-kas Fahne einatme. Gegen den Würgereiz kämpfend, befreie ich mich von seinen Armen und stehe auf. Langsam schleiche ich in Yo-kas Küche und mache mir einen Kaffee. Mich setzend, zünde ich mir eine Zigarette an. Was mach ich jetzt nur? So stehen lassen kann ich es nicht, aber es erfüllt mich auch nicht gerade mit Vorfreude die Situation mit ihm klären zu müssen. Eine Stunde später kommt auch er in die Küche. Ich habe das Zimmer in der Weile schon vollkommen verraucht. Als ich ihn sehe, stehe ich auf, öffne das Fenster und mache Tee. „Wie geht’s dir?“, will ich von ihm wissen. Yo-ka zuckt mit den Schultern und lässt sich auf einen der Stühle fallen. Ich sehe ihm an, dass ein gewaltiger Kater in seinem Kopf tobt. Ich schiebe ihm das heiße Getränk hin und suche nach seinem Bad. Als ich es finde, gehe ich hinein und hole eine Schmerztablette für ihn. Diese lege ich vor ihm auf den Tisch und setze mich dann wieder. „Danke.“, murmelt er leise. Er nimmt die Tablette und trinkt einen Schluck Tee dazu. Nach einem Moment sieht er mich dann an. „Ich hab es jetzt verstanden. Ich lass dich in Zukunft in Ruhe. Es tut mir leid, dass ich dich belästigt habe.“, sagt er, nimmt seine Tasse und verschwindet aus der Küche. Als ich im Flur meine Schuhe anziehe, kann ich ihn im Schlafzimmer schluchzen hören. Jetzt ist es wohl endgültig soweit. Ich habe ihm sein Herz gebrochen. Ich verlasse Yo-kas Wohnung in der Gewissheit, dass ich jetzt zwei Freunde weniger habe, aber ich bin doch irgendwie froh, dass er mir die schwere Entscheidung, was nun werden soll, abgenommen hat. Kapitel 2: Future ----------------- 6. Januar 2014 Ein Jahr war ich in dieser Klinik und bin wortwörtlich durch die Hölle gegangen. Aber es war auf keinen Fall schlimmer, als die Hölle, in der ich davor gelebt habe. Ich habe auf der Straße gelebt. Um über die Runden zu kommen habe ich meinen Körper verkauft. Aber etwas wirklich Sinnvolles habe ich von dem Geld nie gekauft. Die Ausbeute waren immer nur Drogen, wie Kokain und Heroin, Zigaretten und Alkohol. Oft haben mich Freier beschissen. Dann stand ich am Ende mit gar nichts da. Mein Leben war vollkommen gegen die Wand gefahren. Ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Ich wollte raus aus diesem Teufelskreis. Also habe ich irgendwann mein letztes Geld in ein Bahnticket investiert und bin weggefahren, raus aus Tokio, der Stadt, die mir sowieso nur Unglück gebracht hat. Ich hatte von einer Entzugsklinik weit außerhalb gehört und da wollte ich hin. In der Klinik hat sich alles geändert. Meine Einstellung zum Leben vor allem, aber auch mein Wesen und mein Aussehen sind jetzt anders. Nach der Therapie habe ich mich in einer kleineren Stadt angesiedelt. Eine sehr nette, ältere Dame hat mir das Obergeschoss ihres Hauses vermietet. Ich arbeite bei ihr in der Gärtnerei. Der Job macht mir sehr viel Spaß. Als ich zu ihr kam, hatte ich von nichts eine Ahnung. Es war interessant so viel über die verschiedenen Pflanzen zu lernen. Sie ist fast wie eine Mutter für mich. Und die Zuneigung, die ich durch sie erfahre tut mir einfach gut. Jetzt bin ich wieder da. Ich bin zurück in Tokio. Ich will hier jemanden finden. Einen sehr guten Freund. Ich will ihn von meinem Lebenswandel überzeugen. Er bedeutet mir wirklich viel. Früher waren wir immer zusammen und haben aufeinander aufgepasst. Ich ließ ihn damals nicht gerne zurück. Aber zu der Zeit steckte er selber noch zu tief drin. Er hat sich einfach nicht überreden lassen. Auf einer der einschlägigsten Straßen in diesem Viertel zünde ich mir eine Zigarette an und halte nach ihm Ausschau. Wenn er noch lebt, ist er mit Sicherheit hier. Ich gehe die Straße entlang. Auf meinem Weg bieten sich mir mehrere Frauen und Männer an. Viele wirken schon mehr als verzweifelt. Eigentlich fällt einem das nicht auf. Auf Außenstehende wirken sie sicher recht ruhig und einfach nur aufdringlich. Aber ich weiß genau, dass ihr Körper nach Drogen schreit. Die Hände einiger von ihnen zittern schon. Sie brauchen Stoff, sehr dringend. In dem Zustand nimmt man jeden, der einen halt will. Egal, ob in einem alle Alarmglocken läuten und man gar nicht weiß, ob man diesen Fick überlebt, oder der Typ oder die Tussi so ekelhaft sind, dass man sie normalerweise nicht mal mit der Kneifzange anpacken würde. In diesem Zustand war ich sehr oft und einmal hätte ich dadurch fast mit meinem Leben bezahlt. Zwei Stunden laufe ich auf und ab, aber ich kann ihn einfach nicht finden. Vielleicht hat er selbst schon den Absprung geschafft. Das wäre der Idealfall. Plötzlich sehe ich durch die vielen Menschen hindurch einen lilanen Schopf. Schnell dränge ich mich durch die Leute und eile zu dem jungen Mann. „Kuina?!“, rufe ich laut aus. Der andere dreht sich auch um und sieht mich an. Er ist es tatsächlich. „Kuina, endlich habe ich dich gefunden.“, sage ich atemlos, als ich bei ihm angekommen bin. Er sieht mich fragend an. Wahrscheinlich erkennt er mich nicht. „Ich bins, Hitsugi.“, erkläre ich ihm. Jetzt wandert eine seiner Brauen nach oben. „Was? Hitsugi?“, fragt er überrascht nach. Er stellt sich direkt vor mich und fährt mit den Fingerspitzen über mein Gesicht. „Wie siehst du aus? Was haben die mit dir gemacht? Wo sind deine Piercings?“, fragt er dann weiter. „Wie wärs, wenn wir uns in ein Café setzen und da reden?“, will ich von ihm wissen. Er zögert kurz, nickt dann aber und geht mit mir los. Auf dem Weg mustere ich ihn kurz. Er scheint im Moment ganz gut drauf zu sein. Aber er ist sehr dünn, wirklich krankhaft mager. Kuina muss definitiv mehr essen. Wir suchen uns einen gemütlichen Platz. „Bestell dir was, ich zahle.“, sage ich zu ihm und nehme mir eine der Karten. Hier gibt es allerhand kleine Leckereien. Kuina zögert wieder, nimmt dann aber die Karte. „Wie geht’s dir?“, will ich von ihm wissen, als wir etwas bestellt haben. Er zuckt mit den Schultern. „Geht so, wies einem hier auf der Straße halt geht.“, sagt er und zieht die Nase hoch. „Hast du ne Kippe oder so?“, will er wissen. Ich nicke und biete ihm eine an. Diese zündet er sofort an. „Und wie geht’s dir?“ „Mir geht’s gut.“, sage ich, mir ebenfalls eine Zigarette anzündend. „Der Entzug war die beste Idee meines Lebens, Kuina. Komm mit mir aus der Stadt raus. Mach du auch nen Entzug.“ Er schüttelt mit dem Kopf. „Ich bin hier zu Hause. Das was ich mache, ist alles, was ich kenne und gut kann.“ „Das stimmt doch nicht, Kuina.“, entgegne ich ihm. „Hab keine Angst vor der Veränderung. Die neue Umgebung wird dir gut tun. Wenn du dich für diesen Schritt entscheidest, werde ich dich dabei unterstützen. Ich werd an deiner Seite sein.“, sage ich und lege eine Hand auf die von Kuina. Doch er zieht seine zurück und steht auf. „Wenn du nur hier bist, um mich wieder zu bequatschen, kannst du auch wieder abhauen.“, sagt er und verschwindet aus dem Café. Ich springe sofort auf und gehe ihm nach. Ich darf ihn nicht gleich wieder aus den Augen verlieren. „Kuina, warte doch mal!“, rufe ich und renne ihm nach. „Lass mich!“, blafft er mich nur an, doch ich kann ihn noch einmal aufhalten. „Hier, ich bin in dem Hotel. Es ist noch arschkalt nachts. Wenn du was zum Schlafen brauchst, komm dahin. Egal wann.“, sage ich und gebe ihm eine Visitenkarte. Ich weiß genau, dass er erstmal die Schnauze von mir voll hat, aber vielleicht können wir später nochmal reden. Er nimmt die Karte, aber ohne ein weiteres Wort verschwindet er. Am Abend mache ich es mir mit einer Flasche Wein in meinem Hotelzimmer gemütlich. Ich trinke nicht mehr so viel wie früher, aber ab und zu gönne ich mir ein Glas. Meine Therapeutin hat mir geraten, meine Erfahrungen auf der Straße aufzuschreiben und das tue ich jetzt auch. Jeden Abend schreibe ich solange, bis meine Hände zittern und ich die auf mich einprasselnden Erinnerungen einfach nicht mehr aushalte. Dann lege ich den Schreibkram beiseite und trinke langsam mein Glas aus. Sonst sehe ich dabei fern. Heute stehe ich am Fenster und sehe auf die hell erleuchteten Straßen. Irgendwo da draußen ist Kuina. Was macht er wohl gerade? Vielleicht ist er in einem Club und verprasst das bisschen Geld, was er eventuell in den Taschen hat. Vielleicht ist er auch mit jemandem in einem Hotel oder gar nur in einer versifften Seitengasse. Ich denke darüber nach, als es plötzlich an meiner Tür klopft. „Hitsugi, lass mich rein!“, höre ich Kuina vor der Tür lallen. Er fällt mir regelrecht in die Arme, als ich die Tür öffne. Kuina zittert, was aber sicher größtenteils von der Kälte kommt. „Der Arsch hat mir mein Geld nicht gegeben.“, nuschelt er vor sich hin und schlüpft aus seinen Schuhen. Dann geht er zu meinem Bett und lässt sich darauf fallen. „Schön warm.“, murmelt er und rollt sich zusammen. Also wird er heute Nacht wohl hier schlafen. Kuina will sich an meinem Wein vergehen, doch ich drücke ihm lieber Wasser in die Hand. „Du solltest langsam runterkommen, wenn du heute Nacht noch ein bisschen schlafen willst.“ „Muss ich nicht unbedingt.“, entgegnet er mir und kugelt in meinem Bett herum, wobei er auch das Wasser darin verteilt. „Du weißt doch, dass das Leben nur in der Nacht richtig spannend ist.“, sagt er und sieht mich an. „Das sehe ich schon eine ganze Weile nicht mehr so.“, antworte ich und setze mich an den Bettrand. Ich nehme ihm die Wasserflasche ab und stelle sie beiseite. Kuina rutscht zu mir und setzt sich auf meinen Schoß. Langsam fährt er mit den Händen über meine Brust. „Ich könnte dir ein bisschen Spaß bereiten.“, sagt er und öffnet mein Hemd, doch ich halte ihn auf. „Vergiss es, Kuina. Ich werd dich sicher nicht bezahlen.“, stelle ich sofort klar. „Wieso nicht?“, meint er direkt aufgebracht. Seiner Reaktion nach, braucht er also Stoff. „Du hast doch genug davon! Du kannst dir dieses beschissene Zimmer leisten und ich mir nicht mal mehr ne lächerliche Dose Bier!“, schreit er und steht auf. Unruhig läuft er auf und ab und fährt sich mit den Händen durch die Haare. Nervös knaupelt er auf seinen Fingernägeln, als er zu mir zurückkommt. „Komm schon, Hitsugi. Ich kann dir auch nur einen blasen.“ Er hockt sich zwischen meine Beine und fummelt an meiner Hose herum. Wieder halte ich seine Hände fest. „Kuina, hör auf. Ich kann dir kein Geld geben. Egal was du versuchst.“, sage ich und sehe ihn an. „Aber wieso denn nicht?“, will er von mir wissen. „Weil ich genau weiß, wofür du es ausgibst. Und ich bin hierher zurückgekommen, um dich davon wegzubringen und nicht um dir Geld für den Scheiß zu geben.“ „Schön!“, meint er jetzt wieder aufgebracht und steht auf. „Dann geh ich eben zum nächsten Penner, von dem ich AIDS oder sonst was bekommen kann!“ Er schlüpft in seine Schuhe und geht zur Tür. „Tschau!“, sagt er noch und knallt die Tür. Dann ist es wieder still in meinem Zimmer. Zwei Stunden warte ich jetzt schon auf Kuinas Rückkehr. In der Weile habe ich 3 Flaschen Wein geleert. So betrunken war ich schon lange nicht mehr. Meine Gedanken kreisen nur um meinen Freund. Hätte ich ihm das Geld geben sollen? Wer weiß, an wen er jetzt geraten ist. Ich raufe mir die Haare und wanke zum Fenster. Das grelle Licht blendet mich. „Kuina, komm wieder her.“, murmle ich leise und schon klopft es an meiner Tür. Ungläubig drehe ich mich um. Das habe ich mir sicher nur eingebildet. „Hitsugi, mach auf.“, höre ich jetzt jedoch Kuinas Stimme. Sofort stolpere ich zur Tür und reiße diese förmlich auf. Direkt drängt er mich zurück ins Zimmer und wir küssen uns. Jetzt lasse ich es auch zu. Ich bin so dankbar, dass ihm nichts passiert ist. Unbeholfen wanken wir zu meinem Bett, auf welches wir dann fallen. In der ganzen Zeit lösen sich unsere Lippen nicht voneinander. Fest presst er sein Becken auf meins, als er über mir auf dem Bett liegt, was mich zum stöhnen bringt. Der Stachel, in seiner Unterlippe, kratzt immer wieder leicht über meine Haut, was ein angenehmes Prickeln auf ihr hinterlässt. Manchmal streift er auch den, welcher sich immer noch in meiner Unterlippe befindet. Das Überbleibsel der vielen Piercings welche sich auch einmal in meiner Lippe befanden. Kuina löst sich von mir und richtet sich auf. Ungeduldig öffnet er mein Hemd, um mich dann hochzuziehen und es mir von den Schultern zu schieben. Dann drückt er mich wieder hinunter und küsst meine Brust. Dabei leckt er auch kurz über jede der Brustwarzen. „Ich wollte das schon so oft.“, nuschelt er gegen die warme Haut. „Wieso hast du es dann nicht getan?“, will ich von ihm wissen. „Weil ich dumm war.“, nuschelt er leise. „Bring mich hier weg, Hitsugi.“, fleht er leise. Ich sehe ihn erst einen Moment irritiert an, nicke dann aber. Am nächsten Morgen wache ich mit dem schlimmsten Kater seit langem auf. Ich setze mich langsam auf und reibe mir über die Schläfen. Langsam wende ich meinen Blick zur anderen Hälfte des Bettes. Der Sex mit Kuina war unglaublich schön. Unverzüglich ziehen sich meine Brauen zusammen. Kein Kuina! Ich lausche in die Stille, in der Hoffnung etwas aus dem Bad zu hören, aber nichts. „Nein Kuina.“, nuschle ich leise. Ich quäle mich aus dem Bett und gehe zu meiner Tasche. Ich entnehme ihr mein Portmonee und prüfe den Inhalt nach. Mein Geld ist weg, wirklich alles. Der kleine Gegenstand entgleitet meinen Händen und ich lasse mich auf das Bett fallen. Einen Arm lege ich resignierend über meine Augen. Er hat mich also doch nur verarscht. Ich weiß, zu was man fähig ist, wenn man dringend Geld braucht. Man kann jemanden anlächeln und ihm gleichzeitig ein Messer an den Hals halten. Und das hat er jetzt mit mir gemacht, seinem besten Freund. Ich hätte nicht gedacht, dass er wirklich soweit geht. Der Sex war wahrscheinlich nur das Trostpflaster für mich. Ich will mich schon langsam damit abfinden, als plötzlich meine Tür aufgeht. Verwirrt sehe ich zu der Gestalt die auf einmal in meinem Zimmer steht. „Kuina?“, frage ich irritiert. „Morgen.“, sagt er und lächelt mich an. „Wie findest dus?“, will er von mir wissen und dreht sich leicht vor mir. Ich sehe ihn mir genau an. Er trägt ein weißes Shirt, welches ihm fast bis zu den Knien reicht, dazu eine schwarze Jeans und einen schwarzen Strickmantel, an dessen Kragen sich dunkler Kunstpelz befindet. „Ich dachte, ich kann da nich so abgeranzt auftreten, wo du mit mir hin willst. Ich hatte aber leider kein Geld mehr, deswegen musste ich mir was von dir leihen. Du bekommst es auch ganz bestimmt wieder.“, versichert er mir. Ich stehe wieder auf und umarme ihn einfach. „Ich dachte du bist abgehauen.“, murmle ich leise. Jetzt umfangen mich auch seine Arme sanft. „Das wollte ich.“, gib er kleinlaut zu. „Ich hab Angst, Hitsugi.“ Ich drücke ihn sanft an mich, versuche ihm dadurch Halt zu geben. „Es wird alles gut, Kuina.“ Sofort an diesem Tag gingen wir zusammen weg. Schon auf der Fahrt hatte er Höhen und Tiefen. Der Entzug setzte ein und ich hatte keine Ahnung, ob ich ihn wirklich bis zum Ziel bringen würde. Schon im Zug hatte ich mit der Klinik telefoniert, in welcher auch ich gewesen war. Sie versicherten mir, dass wir sofort einen Platz bekommen würden. Es fiel mir sehr schwer ihn alleine in der Klinik zu lassen. Er jammerte, tobte und schrie, alles auf einmal. Es war kaum zu ertragen. Aber ich wusste, würde ich jetzt nachgeben, würde er zurückgehen, sich den nächsten Schuss setzen, dann wieder Reue zeigen und so weiter. Ein Teufelskreis würde daraus entstehen, den wir beide nicht aushalten könnten. Ein Jahr ist seitdem jetzt vergangen. Ich habe Kuina sooft besucht, wie es mir möglich war. Es gab viele schlechte Tage, aber auch gute. Heute kann ich ihn endlich abholen. Wir freuen uns schon das ganze Jahr, wie zwei Kinder, auf diesen Tag. Ich warte in der Empfangshalle der Klinik, als er aus dem Fahrstuhl kommt und mich sofort entdeckt. Lächelnd kommt er auf mich zu. Kuina hat mittlerweile ein paar Kilos zugenommen, wodurch er um einiges gesünder aussieht, als noch vor einem Jahr. Das Lila ist aus seinen Haaren verschwunden, aber er hat mir schon angekündigt, dass er das wieder ändern will. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass sich an seinem Aussehen, hier in der Klinik, nichts geändert hat. Aber in ihm drin hat sich eine Menge verändert. Wir umarmen uns innig. Nach einem Moment lösen wir uns wieder voneinander. „Komm, wir gehen nach Hause.“, sage ich lächelnd zu ihm, nehme seine Hand und verlasse mit ihm die Klinik. Jetzt können wir positiv in unsere gemeinsame Zukunft sehen. Kapitel 3: Bittersweet ---------------------- 19. Februar 2014 Ich kann mich nicht mehr genau an den Tag erinnern. Wann war es, als dieses warme Gefühl in meinem Herzen, in diese Kälte umschwang? Weißt du es noch? Wir kennen uns schon so lange. Wir gingen zusammen zur Schule, dann trennten sich unsere Wege für ein paar Jahre. Jetzt machen wir zusammen Musik. Doch die Fassade bekommt Risse, sie wird bröckeln und bald fallen. Manchmal kommt es mir so vor, als würden die Videos unser Leben erzählen. Du bist oft nicht bei der Sache, versuchst mir näher zu kommen, als ich es will. Manchmal wirst du sogar wütend, wenn ich dich abweise. Dann schreist du mich an, du drängst mich in eine Ecke und schlägst fest mit der Faust gegen die Wand. Solange, bis ich selber anfange zu schreien und bettle, dass du aufhören sollst. Aber am nächsten Morgen ist es immer so, als wäre nie etwas gewesen. Das macht mir dann wieder Mut, dass sich unser Verhältnis wieder bessern kann. Ich stehe vor deiner Tür und klingle. Mich beschleicht das Gefühl, dass ich lieber nicht hätte kommen sollen. Du öffnest mir, ein Lächeln liegt auf deinem Gesicht, welches ich schwach erwidere. Ich betrete deine Wohnung und ziehe meine Schuhe aus. Zusammen gehen wir in dein Esszimmer. Der Tisch ist für zwei gedeckt. Kerzen zieren ihn und der Wein ruht schon in den Gläsern. „Ich habe dein Lieblingsgericht gekocht, ich hoffe es schmeckt dir dann auch.“, sagst du lächelnd. „Bestimmt.“, erwidere ich. Irgendwie bin ich angespannt. Ich kann mich noch sehr gut an unser Gespräch von letzter Woche erinnern. Du hast mir deine Liebe gestanden. Das kam für mich nicht sehr überraschend. Ich musste ablehnen, weil ich nun einmal nicht das Gleiche für dich empfinde. In deinen Augen konnte ich ablesen, dass du verletzt warst, aber da war auch noch etwas anderes, es war diese Wut, die über dich kommt, immer, wenn ich dich ablehne. Am nächsten Tag war es wieder so, als könntest du dich gar nicht an unser Gespräch erinnern. Aber was soll dann das hier? Der Tisch wirkt, als hätten zwei Verliebte eine Verabredung. Hast du es denn beim letzten Mal nicht begriffen? Ich mag dich, sehr sogar, aber nur als meinen alten Schulfreund Shota. Mehr ist da bei mir nicht. Nach wenigen Minuten kommst du mit dem Essen zurück. Es riecht wirklich sehr gut. Du tust uns beiden etwas auf den Teller und setzt dich dann zu mir. „Guten Appetit.“, wünscht du, darauf nicke ich schwach. Doch bevor wir zum Essen kommen, erhebst du dein Glas. Du möchtest mit mir anstoßen, also nehme ich meines ebenfalls und lasse es ganz leicht mit deinem zusammenstoßen. Ich trinke einen Schluck und dann beginnen wir zu essen. Doch schon nach kurzer Zeit wird mir unglaublich heiß. Ich weiß nicht, was auf einmal mit mir los ist. Mein Herz beginnt zu rasen. Instinktiv nehme ich mein Glas uns trinke noch einen Schluck. Sicher wäre in diesem Fall Wasser besser, aber für mich ist im Moment die Hauptsache, dass etwas Kühles meine Kehle hinabrinnt. Es wird immer schlimmer, mein Herz droht aus meiner Brust zu springen. Ich stehe auf, komme jedoch sofort ins Wanken. „Was hast du?“, höre ich Shota noch sagen, dann wird alles schwarz. Als ich wieder wach werde, liege ich weich. Es fühl sich an wie ein Bett. Nur langsam kann ich meine Augen öffnen. Was ist das? Ich fühle Hände auf meiner Haut. Mein Hemd scheint geöffnet worden zu sein. Ich will mir an den Kopf fassen, doch mein Körper gehorcht mir nicht. Ich kann lediglich meinen Kopf ein wenig nach unten beugen. Da ist Shota. Er ist über mich gebeugt. Sein Blick hängt fasziniert an meiner Brust und seine Hände fahren unentwegt über meine erhitzte Haut. Was tut er da? Nachdem er merkt, dass ich wach bin, beugt er sich zu mir herunter. Seine Lippen berühren meine, doch ich erwidere den Kuss nicht. Tränen sammeln sich in meinen Augen, als ich begreife, was jetzt passieren wird. Irgendwas muss in meinem Glas gewesen sein. Ist er so in seinem Wahn gefangen, dass er jetzt schon mein Vertrauen so missbraucht? Wieder versuche ich mich zu bewegen, von ihm wegzukommen, aber es gelingt mir einfach nicht. Er lässt von meinem Mund ab und fährt mit seinen Lippen zu meinem Hals. Sein Atem schlägt heiß und feucht gegen mich. Immer weiter führt er seine Lippen abwärts, bis sie bei einer meiner Brustwarzen ruhen. Sie umschließen die kleine Knospe und beginnen daran zu saugen. Ein Prickeln breitet sich auf meiner Haut aus und ich muss leise seufzen. Das gleiche wiederholt er mit der anderen Brustwarze. Sie spannen sich langsam an und werden hart. „Ich wusste doch, dass es dir gefällt. Ich habe es immer gespürt, bei den Drehs und den Konzerten.“, flüstert Shota leise. „Lass mich.“, murmle ich, habe jedoch das Gefühl, dass man es nicht verstehen kann, so schwer wie meine Zunge ist. Seine Lippen wandern weiter zu meinem Bauch, dabei kitzeln seine Haare mich leicht. Er ist so sanft, aber ich kann es nicht genießen. Ich will das doch gar nicht und ich bin so bitter enttäuscht. Es dauert nicht lange, bis ich das Klappern meines Gürtels vernehmen kann. Schnell ist meine Hose geöffnet. Er zerrt sie nach unten und drückt sein Gesicht in meinem Schritt. Mein Gesicht fängt an zu glühen und ein Keuchen entkommt meiner Kehle. Fest presst er seine Lippen um die Erhebung in meiner Shorts. Ich kann dieses Kribbeln einfach nicht abschalten und dadurch auch nicht verhindern, dass mein Glied beginnt sich zu versteifen. Ich schließe meine Augen, wodurch dieses Gefühl jedoch nur noch intensiver wird. Er befreit mich vollkommen von meiner Hose und küsst dann liebevoll meine Schenkel. Seine Finger verhaken sich mit meiner Shorts und schnell ist auch diese verschwunden. Ich sehe ihn wieder an und er verschlingt mich fast mit seinen Blicken. Kurz sehe ich seine Zunge über das rosige Fleisch seiner Lippen huschen. „Nicht…“, versuche ich ihn noch einmal abzuhalten, aber darauf hört er natürlich nicht. Er beugt sich herunter und leckt über meinen Penis. Wieder muss ich stöhnen, was immer öfter passiert, als er mein Glied in seinen Mund aufnimmt und beginnt daran zu saugen. Mittlerweile bin ich schon stark erregt und meine Muskeln spannen sich an, als wollten sie ihm mein Becken entgegen treiben, jedoch bleibt ihnen auch das versagt. Ich muss diese süße Qual reglos ertragen. Ich kann spüren, wie mein Herz fest in meiner Brust pumpt, immer mehr Blut in meine unteren Regionen transportiert. Als ich kurz davor bin mich in seinem Mund zu entladen, lässt er von mir ab. Er richtet sich auf und beginnt sich auszuziehen. Sein Blick ist dabei immer auf mich gerichtet. Ich beobachte, wie immer mehr seiner makellosen Haut zum Vorschein kommt. Sein Glied ist ebenfalls schon stark erigiert. Shota lässt sich wieder sinken, reibt sein Glied dabei fest an meinem Schenkel. Die Spitze ist bereits feucht. Noch einmal toben seine Lippen sich auf meinem Bauch und meiner Brust aus. Dabei beißt er sanft in meine Brustwarzen, was meiner Kehle einen Lustschrei entlockt. Danach sucht er etwas in der Nachttischschublade. Eine kleine Tube Gleitgel kommt zum Vorschein. Er träufelt etwas davon auf Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand. Wieder benetzt seine Zunge seine Lippen mit Speichel. Plötzlich spreizt er meine Beine und führt seine glitschigen Finger dazwischen. Ich zucke leicht, als seine Fingerspitzen meinen Anus berühren. „Shota, hör auf.“, flüstere ich wieder, doch schon beginnt ein Finger gegen den kleinen Muskel zu drücken. Recht unkompliziert kann er sich hinein drängen, bis er ganz in mir verschwunden ist. Mein Glied zuckt stark, als sein Finger über meine Prostata streicht. Auch ein Stöhnen kann ich wieder nicht verhindern. Nach einem Moment gesellt sich der andere Finger dazu. Er beobachtet alles genau, während seine Augen immer glasiger werden. Es dauert nicht lange, bis er seine Finger zurückzieht und wieder nach der Tube greift. Diesmal verteilt er das Gel auf seinem Penis. „Es wird dir gefallen, Adam.“, haucht er mir noch zu, bevor er meine Beine packt und sie weiter auseinander und leicht nach oben drückt. Das heiße Fleisch drängt sich gegen meinen Anus und dann hinein. Ich verziehe das Gesicht und keuche gequält auf. Das fühlt sich überhaupt nicht schön an. Auf seinem Gesicht jedoch liegt ein zufriedener Ausdruck und jetzt beginnt auch er zu stöhnen. Er drängt sich gänzlich in mich, hält jedoch dann still. Shotas schwerer Atem durchdringt die Stille. Einen Moment verharrt er so, bis er sich wieder leicht zurückzieht, nur um dann kraftvoll zuzustoßen. Das wiederholt er ein paar Mal. Es tut nicht weh, jedoch kann ich aus diesem Gefühl auch keine Lust gewinnen. Mit der Zeit wird es immer leichter für ihn sich in mir zu bewegen. Dadurch werden seine Stöße auch fester und schneller. Als er dann eines meiner Beine loslässt, um seine Hand um mein Glied zu legen, muss auch ich wieder stöhnen. In seinem Rhythmus massiert er mich nun mit. Unser lustvolles Stöhnen hallt immer wieder durch den Raum. Langsam erlange ich auch wieder ein bisschen Kontrolle über meinen Körper, wodurch ich mich jetzt fest in die unter mir liegende Decke kralle. Immer wieder durchzucken mich Schauer, welche ein angenehmes Kribbeln in meinen Lenden hervorrufen. „Komm mit mir über die Klippe, Adam.“, flüstert er mir ins Ohr und schon kurz darauf ergießen wir uns beide. Mein heißes Sperma auf mir und seines in mir. Das fühlt sich schmutzig und verboten an und gleichzeitig doch so befriedigend. Nachdem er sich aus mir zurückgezogen hat, liege ich noch einige Minuten schwer atmend da. Shota steht auf und macht mich dann sauber. Als mir richtig bewusst wird, was eben passiert ist, springe ich auf und suche meine Klamotten zusammen. Ich habe noch ein leicht dumpfes Gefühl im Kopf, doch das blende ich, so gut es geht, aus. Ich ziehe mich an und will dann das Zimmer verlassen. Doch Shota hält mich am Arm fest. „Wo willst du denn hin?“, will er wissen. „Lass mich los!“, fordere ich von ihm. Shota versucht jedoch mich zum bleiben zu überreden. Ich wehre immer wieder ab, doch als das alles nichts bringt, schlage ich ihm fest, mit der flachen Hand, ins Gesicht. Von der Ohrfeige fängt sogar meine Hand an zu brennen. Jetzt lässt er mich auch los und ich flüchte aus seiner Wohnung. Seit diesem Abend sind jetzt ein paar Tage vergangen. Ich habe mich krank gemeldet, weil ich Shota einfach nicht sehen wollte. Ich habe seitdem keine Nacht mehr richtig geschlafen. Immer wieder träume ich davon. Von seinen Händen, wie sie mich berühren, seinen zarten Bissen in meine Brustwarzen und dann von diesem heißen Gefühl, als er mich mit dem Mund befriedigt hat. Ich merke immer, wie mein Gesicht heiß wird, wenn ich daran denke. Schweißgebadet wache ich auch heute wieder auf. Dieser Traum war wieder so real. Es fühlt sich so an, als wäre er immer noch in mir. Entsetzt sehe ich nach unten, als ich die Beule in meiner Shorts bemerke. Ich springe aus dem Bett und eile ins Bad. Dort entledige ich mich meiner Unterwäsche und gehe in die Dusche. Ich drehe das kalte Wasser auf, was mich kurz aufschreien lässt. Als ich 5 Minuten später aus der Dusche komme, zittere ich, so kalt ist mir. Aber immerhin ist meine Erektion auch wieder abgeklungen. Schnell wickle ich mich in ein Handtuch und gehe in die Küche. Dort mache ich mir einen Tee und gehe mit diesem dann ins Wohnzimmer. Ich schalte den Fernseher an. Ich muss mich irgendwie ablenken. Aber es gelingt mir irgendwie nicht richtig. Ständig wandern meine Gedanken zu ihm. Fünf Tage später, muss ich mich dem Ganzen dann doch stellen. Wir haben ein Konzert. Shota ist bereits da, als ich den hinteren Teil der Halle betrete. „Hey, wie geht’s dir? Freust du dich schon?“, will er lächelnd von mir wissen. Es ist wie immer, als wär nichts gewesen. Ich nicke nur und gehe dann in die Maske. Will der mich eigentlich verarschen? Er hat mich betäubt und dann vergewaltigt und jetzt tut er so, als wäre das alles nicht passiert? Wut steigt in mir auf. Als es dann losgeht ist erstmal alles wie immer. Die Fans sind total aus dem Häuschen. Ich genieße die Jubelschreie. Ganz langsam schließe ich meine Augen und beginne mit dem ersten Lied. Recht schnell ist Shota auch direkt an meiner Seite. Als er hinter mir steht, spüre ich seine Lippen an meinem Hals. Sein schneller Atem streift meine Haut. Ich könnte ausflippen! Wieso gefällt mir das schon wieder so? Irgendwann kommt es dann auch zu einem Kuss. Er ist nicht leidenschaftlich und sanft wie sonst. An Leidenschaft fehlt es ihm sicher nicht, aber es fühlt sich fast aggressiv an. So als wolle jeder von uns sich behaupten. Das Publikum stachelt mich nur noch mehr an und für einen Moment vergesse ich alles um mich und verliere die Kontrolle. Als ich mich endlich wieder fasse, entferne ich mich schnell von ihm und singe weiter. Was ist da eben passiert? Nach dem Konzert versuche ich schnell meinen Kram zusammen zu raffen und zu verschwinden. Doch Shota hält mich auf. „Ich wusste es. Ich wusste, dass es dir gefallen hat und du an mich denkst.“, sagt er und sieht mir dabei direkt in die Augen. Sein durchbohrender Blick ist für mich unerträglich, deswegen sehe ich auf den Boden. „Wie kommst du auf den Scheiß?“, will ich wissen. „Dieser Kuss eben. Das war nicht gestellt.“, sagt er mit sicherer Stimme und hebt mein Kinn an. „Du hast mich vergewaltigt, du Bastard!“, schreie ich ihn plötzlich an. Shota hält mir deswegen den Mund zu und drängt mich in eine der Abstellkammern. „Versteh mich doch bitte, Adam. Ich wusste nicht mehr, wie ich dir sonst klarmachen soll, was auch du für mich empfindest.“, versucht er eindringlich mir klarzumachen. Will der mir gerade wirklich vorschreiben, was ich fühlen soll? „Das ist doch Bullshit! Du wolltest einfach nur erbarmungslos deinen Willen durchsetzen.“, zische ich ihn wieder an. „Ich will den ganzen Scheiß nicht mehr. Schwuchtel mit jemand anderem rum und halte dich an Typen, die auf Schwänze stehen!“, schreie ich ihn an. Eigentlich würde ich so etwas nie zu ihm sagen, aber ich bin so wütend. Dann dränge ich mich an ihm vorbei und verlasse die kleine Kammer. Fluchtartig trete ich meinen Weg nach Hause an. Doch auch in dieser Nacht quälen mich wieder diese Träume. Immer wieder wache ich auf. Mein kleiner Freund beobachtet dies mit wachsender Begeisterung. Das darf doch nicht wahr sein! Ich stehe auf und wandere rastlos in meiner Wohnung umher. Meine Erregung pocht in meiner Shorts, weil ich immer wieder an diese Träume denken muss. Ich raufe mir die Haare und lehne meine Stirn dann gegen ein kühles Fenster. Irgendwann halte ich es einfach nicht mehr aus. Ich nehme mein Handy und wähle Shotas Nummer. Es ist mir total egal, ob es mitten in der Nacht ist. Vollkommen verschlafen geht er ran. „Komm her, sofort!“, befehle ich ihm fast. Sofort ist das Gespräch wieder unterbrochen. Die Minuten vergehen quälend langsam. Ist Shota überhaupt auf dem Weg hierher? Er braucht doch sonst nicht so lange. Oder kommt es mir heute nur extrem lange vor? Ich warte schon direkt neben der Wohnungstür, als es endlich klingelt. Ich lasse ihn herein. Wir halten uns nicht mit Worten auf. Ich schlinge meine Arme um ihn und küsse ihn. Er erwidert den Kuss voller Leidenschaft. Ich lasse ihn nur noch aus seinen Schuhen schlüpfen und zerre ihn dann ins Schlafzimmer. Wir landen direkt auf dem Bett und er über mir. Doch ich drehe mich sofort mit ihm. „Nein, diesmal bin ich dran.“, erkläre ich ihm. Ich setze mich auf seine Schenkel, während meine Hände bereits seine Jacke beiseite und sein Shirt nach oben schieben. Ich beuge mich herunter und erforsche jeden Zentimeter mit meinen Lippen. Ab und zu lasse ich auch meine Zunge vorwitzig über die Haut huschen. Sein Stöhnen dringt jetzt schon an meine Ohren und sein Kopf ist leicht in den Nacken geneigt. Kurz richte ich ihn auf, nur um ihn restlich von seiner Jacke und dem Shirt zu befreien. Seine Hände finden ihren Weg auf meinen Hintern und wir küssen uns. Doch dann schupse ich ihn wieder um und setze meinen Weg mit den Lippen fort. Schnell habe ich seine Hose geöffnet. Ich ziehe sie direkt mit der Short ein Stückchen nach unten und hauche einen Kuss auf seine Eichel. Shota stöhnt laut und hebt sein Becken leicht an. Ich drücke es jedoch sofort wieder nach unten. Unsere Blicke treffen sich. „Ich durfte beim letzten Mal auch nichts machen.“, flüstere ich leise. Resignierend nickt er und hält dann still. Ich beschäftige mich ausgiebig mit Shotas Glied. Natürlich habe ich sowas noch nie gemacht, aber ich mache einfach das, was auch er beim letzten Mal gemacht hat und sein dunkles Stöhnen bestätigt mich in meinem Tun. Sorgsam umspielt meine Zunge das feste Fleisch, bringt es immer wieder zum zucken. Ein leises Grollen dringt aus Shotas Kehle, als ich kurz mit den Zähnen über den Schaft kratze. Zum Schluss entlasse ich sein Glied aus meinem Mund und lecke noch einmal leicht über die Eichel, wie ein Kätzchen, welches gerade seine Milch schleckt. Dabei blicke ich zu ihm auf und kann seine, von Lust verschleierten, Augen sehen. Er ist angespannt, wie ein Raubtier, welches jeden Moment seiner Beute nachspringt. Ich lasse von Shotas Glied ab und lege mich langsam auf ihn. Dabei reibe ich meinen an seinen Schritt. Jetzt müssen wir beide stöhnen. „Ich hab nichts da.“, flüstere ich unsicher und sehe ihn an. Ich habe Angst, dass es ohne Gleitgel nicht funktionieren wird. Jetzt dreht er sich mit mir herum. „Das macht nichts.“, haucht er mir beruhigend entgegen. Langsam befreit er mich von meiner Short. Dann gleiten zwei seiner Finger in meinen Mund. Ich schließe meine Augen und sauge leicht daran. Dabei gebe ich mir mühe, sie mit so viel Speichel wie möglich zu benetzen. Als er mir seine Hand entzieht und sie zwischen meine Beine führt, habe ich schon ein wenig Angst. Jedoch stelle ich dann fest, dass einer seiner Finger genauso mühelos in mich gleitet, wie beim letzten Mal. Wieder fühlt es sich komisch an, jedoch nicht mehr so schlimm, wie beim letzten Mal. Gekonnt befriedigt er mich mit seinen Fingern, dabei leckt er immer wieder über mein Glied und nimmt es auch immer wieder kurz ganz in den Mund. Ich kralle mich in Shotas Haare und stöhne ungehalten. Ab und zu dränge ich ihm auch mein Becken entgegen. „Mach endlich!“, fordere ich dann. Shota lässt von mir ab und richtet sich auf. „Dreh dich um.“, bittet er. Ich drehe mich langsam um und hocke mich auf allen Vieren vor ihn. Andächtig streicht er über meinen Hintern, bevor er dann in mich eindringt. Wieder kann ich unser Stöhnen hören. Shota stößt direkt ungehalten zu, was auch nicht schlimm ist, weil er mich diesmal länger mit seinen Fingern vorbereitet hat. Aufreizend strecke ich ihm meinen Hinter entgegen, während ich mich in eines der Kissen kralle und lustvoll stöhne. Ich drücke meinen Kopf in den Nacken und schließe meine Augen. Plötzlich packt er mich in den Haaren und zieht mich weiter zurück. Unsere Lippen treffen sich und ich gehe mit Freuden auf den Kuss ein. Unsere Zungen liefern sich einen Machtkampf, während er mich mit seinen Stößen immer mehr in den Wahnsinn treibt. Als sich dann auch noch seine Hand um mein Glied legt, ist es bereits um mich geschehen. Die quälenden Stunden davor haben eben ihre Spuren hinterlassen. Shota stößt noch ein paar Mal fest in mich, bis auch er sich in mir ergießt. Ein angenehmer Schauer durchfährt mich. Dann sinke ich erschöpft auf das Bett. Er zieht sich noch nicht zurück und legt sich auf mich. Seine Lippen toben sich noch einige Minuten an meinem Hals aus. Eine halbe Stunde später liegen wir nebeneinander. Shota hat sich eine Zigarette angezündet. „Siehst du, ich hab es dir doch gesagt. Du wolltest mich, die ganze Zeit. Und deine Latte, als ich hier ankam.“ Er pfeift anerkennend. „Wahnsinn! Das war echt scharf.“ Einen Moment sehe ich ihn entsetzt an. Mann, sein Ego platzt gleich aus allen Nähten. Als er aufgeraucht hat, nehme ich ein Kissen und werfe es ihm mit Wucht ins Gesicht. „Blödmann.“, nuschle ich. Er lacht jedoch nur unter dem Kissen. Ich muss auch leicht schmunzeln und schmiege mich dann an ihn. Endlich ist diese Kälte zwischen uns wieder verschwunden und hat dieser wohligen Wärme Platz gemacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)