POISEN GAS von YuzukiNishimura (New Generation of Vampire) ================================================================================ Kapitel 1: Merkmale der Veränderung ----------------------------------- 1.Kapitel – Merkmale der Veränderung Unscheinbar durch dunkle Gassen lief sie hinein in das bunte Treiben des Nachtlebens Shibuyas. An den großen Übertragungsleinwänden der Großkonzerne lief gerade das Musikvideo „Suicide`s Love Story“ von Nana Kitade. Doch dies interessiert sie nicht mehr, denn sie war auf der Suche, auf der Suche nach Erlösung von der unsterblichen Gier. Schon seit einigen Tagen brannte es in ihrer Kehle, sie versuchte alles, wirklich alles, doch alles was sie trank, half nichts, ihren Durst zu stillen. Sie schien langsam zu wissen, nach was ihr Körper verlangte, und so ging sie weiter hinein in das bunte Treiben, um ihr erstes Opfer zu wählen. In ihrem hübschen und zugleich auch sehr niedlichen Lolita-Kleidchen wirkte sie sehr jung, und unschuldig. Sie setzte sich in einen der zahlreichen Clubs und beobachtete die Menschen aus einer dunklen Ecke heraus. Ein etwas älterer Mann kam auf sie zu, sie schaute ihm in die Augen, eins wusste sie gleich, schnell und unauffällig muss es gehen. „Na junges Fräulein, sind sie nicht noch etwas zu jung, um alleine um diese Uhrzeit in so einem Club zu sein?“ Ein schelmisches Grinsen legte sich auf den Lippen des Mannes. „Nein, ich denke eher nicht! Ich bin älter als wie es scheint.“, antwortete sie mit einer zuckersüßen Stimme und lächelte ihn freundlich an. „Okay, darf man sich setzen oder erwarten Sie jemanden?“, fragte der Mann immer noch mit diesem schelmischen Grinsen im Gesicht. „Freilich dürfen Sie sich setzen, ich warte auf niemand Bestimmtes.“ Mit einer Handbewegung zeigte sie auf den Stuhl neben sich. Der Mann setzte sich und rückte auch gleich ein wenig näher, was sie allerdings nicht störte. „So, keinen Freund? Eine so hübsche junge Dame soll nicht vergeben sein? Sie veralbern mich doch nicht etwa?“, fragt der Mann leicht überrascht. „Nein, keines Wegs. Warum sollte ich?“ Ein zuckersüßes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. „Gut, darf ich Sie auf einen Drink einladen?“ Und wieder rückte der Mann ein kleines Stück näher. „Ich möchte ihnen kleine Umstände machen.“, meinte sie darauf und auch sie beugte sich näher an ihn heran, zählte schon die Sekunden. Sie sah auf seinen Hals, ihr Durst stieg ins unermessliche, ihre Kehle wurde immer trockener. Sie bemühte sich, nicht gleich über ihn her zufallen, denn das wäre zu gefährlich für sie. „Aber nicht doch, sie machen mir doch eine keine Umstände.“, meinte der Mann. „Wenn das so ist, möchte ich gerne einen Bloody Mary.“, und wieder formten ihre Lippen dieses zuckersüße Lächeln. „Einen Bloody Mary für das schöne junge Fräulein, kommt sofort!“ Mit diesen Worten stand der Mann wieder auf und lief zur Bar rüber. Nach wenigen Minuten kam der Mann mit zwei Drinks in der Hand wieder zur ihr. Nach fast einer einstündigen Unterhaltung stand sie plötzlich auf. „Was meinen Sie, wollen wir uns nicht einen Ort suchen, wo es ruhiger ist?“, fragte sie mit einem äußerst verführerischen Lächeln auf den Lippen. Natürlich konnte der Mann nicht anders als ihr zu folgen. Sie liefen zurück zu den dunklen Gassen aus denen sie zuvor gekommen war. An einem kaputten Laternenpfahl blieb sie stehen und lehnte sich dagegen. „Na komm schon her! Ich weiß, dass du das möchtest.“ Ihre Stimme würde immer verführerischer, sie hielt ihm die Hand hin, die er sofort ergriff. Sie zog ihn mit einem Ruck an sich heran. „Bist ja eine ganze Wilde!“, neckte der Mann sie amüsiert. Ein leichtes kichern verließ ihre Lippen. Sie öffnet den Schlips des Mannes und strich mit ihren Fingern die Halsschlagader entlang, ehe sie von ihren Lippen ersetzt wurden. Hauchzart strich sie mit ihren Lippen über seine Haut, spürte wie der Puls ihres Opfers schneller wurde. Dies ließ sie förmlich wahrsinnig werden. Sie leckte mit der Zunge drüber, ehe sie ihre weißen langen Eckzähne aufsetzte und hineinbohrte. Ein lauter Aufschrei war in der Gasse zu hören. Genüsslich lief das Blut ihres Opfers ihre Kehle hinunter. - Ruki‘s Sicht- Schweißgebadet wachte ich aus meinem Alptraum auf. Was sollen diese ganzen Träume in letzter Zeit, wann hatte das angefangen? Ich dachte ununterbrochen nach. Ich habe sie ungefähr seit einem Monat. Genau, vor einem Monat war dieser Anschlag, bei dem ich mit betroffen war. War schon komisch, als die Ärzte uns erklärten, dass wir alle tot waren. Dabei kam es eher vor, als hätte ich bloß kurz geschlafen. Ich kratzte mich am Hinterkopf, es ist stockdunkel draußen und ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es gerade mal 4 Uhr am Morgen war. Ich ließ mich zurück in die Kissen fallen, nur um gleich wieder auf zustehen, weil ich ohnehin nicht mehr schlafe konnte. Genervt tapste ich ins Wohnzimmer und setzte mich auf meine schwarze Ledercouch, griff nach der Fernbedienung und schaltete meinen Fernseher ein. Nachrichten über Nachrichten, einige Debatten über den Anschlag liefen immer noch. Keiner hat bis jetzt die Täter fassen können, es konnten auch keine Spuren sichergestellt werden. Da ist die Frage ist, wie konnte so etwas passieren und wer könnte so einen Anschlag planen ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen? Eine andere Debatte handelte davon, warum wir alle wieder auf gewacht sind, bei solch einer starken Kohlenmonoxid –Vergiftung, und das auch noch ohne irgendeinen Schaden genommen zu haben. Ich zappte weiter. Es bringt doch eh nichts, wir leben und fertig, das reicht doch oder etwa nicht? Wieder Nachrichten. Diesmal über etwas anderes. Die Mordserie die seit Kurzem immer mehr Menschen an Blutarmut sterben. Nachrichtensprecherin: „Die Polizei bestätige uns diesen Fall. Gestern, kurz vor Mitternacht wurde ein Mann, Mitte vierzig, von Passanden tot aufgefunden. Die Todesursache ist Blutarmut. wie bereits in 36 anderen Fällen, war die Person komplett Blutleer. Das lässt uns davon ausgehen, dass der Täter der Gleiche ist wie in den anderen Fällen. Was die Spurensuche angeht, blende ich für sie, meine Damen und Herren, nun einen kleinen Ausschnitt der Pressenkonferenz ein.“ Pressekonferenz, Sprecher der Nationalen Sicherheit Japans: „Wir konnten wieder mal Spuren von Lippenstift sicherstellen. Dass es mehrere Täter sind, war uns wiederum schon klar, da bei einigen anderen Fällen zum Teil viel Kraft angewendet worden ist, was drauf schließen lässt, dass eine Frau alleine es nicht schaffen könnte. Dazu kommt auch noch, dass auch mehrere Frauen wie auch Männer im Spiel sein müssen, da unterschiedliche Haar- und Hautpartikel an den Leichen gefunden wurden.“ (Ende von diesem Video.) Nachrichtensprecherin: „Mehrere Täter, man kann nur hoffen, dass sie alle gefasst werden können. Das war es auch schon wieder, weiter geht es jetzt mit dem Wetter. Wünsche Ihnen einen wunderbaren guten Morgen und einen erfolgreichen Tag.“ Zapp- Aus war der Fernseher. Schon komisch, diese Mordserie, warum waren alle Blutleer? Wieder schaute ich auf die Uhr, okay, jetzt könnte ich mich langsam fertig machen. Also erhob ich mich wieder und ging in die Küche, setzte erstmal Kaffee auf. Anschließend ging ich in mein kleines Badezimmer um zu duschen. Nach dem Duschen lief ich nur mit einen Handtuch um die Hüften, in die Küche zurück, um mir meine morgendliche Tasse Kaffee zu holen und setzte mich erst mal wieder auf die Couch. Mittlerweile ist es schon fast um 6 Uhr morgens. Seufzend erhob ich mich, um mir in Schlafzimmer Sachen für den Tag raus zu suchen. Nach dem ich angezogen war ging ich zurück ins Bad und machte meine Haare zu recht. Nach einer halben Ewigkeit, besah ich mich noch ein letztes Mal prüfend im Spiegel. So ist es okay. Im Wohnzimmer trank ich meinen mittlerweile kalt gewordenen Kaffee aus, verzog dabei kurz mein Gesicht. Kalter Kaffee ist nicht gerade zu empfehlen. Im Flur bewaffnete ich mich noch mit meiner Tasche sowie meiner Jacke, sperrte die Tür auf, ging nach draußen und schloss die Tür zugleich wieder. Dann steckte ich die Schlüssel wieder weg und lief zur nächsten U-Bahnstation. Nach einer halbstündigen Fahrt war ich wiedermal der Erste im Proberaum, denn halb neun beginnt erst unsere Probe. Ich schaute mich um und überlegte, was ich machen könnte, immer hin habe ich noch etwa eine halbe Stunde Zeit, bis die anderen eintreffen. Ich entschied mich dafür, schon mal mein Mikrofon aufzustellen und alle Kabel einzustecken. Als ich gerade in dem Kabel Wirrwarr rumwerkelte, kam Kai zur Tür rein, dicht gefolgt von Uruha. Ich musste schmunzeln, sie hatten also sie Nacht wieder miteinander verbracht, denn sonst ist Uruha immer der, der zu spät kommt. Ich wandte mich wieder den Kabeln vor mir zu. „Schon wieder so einen dieser komischen Träume gehabt?“, fragte Kai prompt und ich drehte erneut meinen Kopf in seine Richtung. „Leider ja.“, war meine knappe Antwort, was sollte ich auch sonst noch groß dazu sagen? Schließlich ging es fast schon einen Monat so. „Solltest vielleicht mal zum Arzt gehen.“, warf Uruha mit ein und packte dabei seine Gitarre aus. „Ist doch nicht mehr normal und gesund erst recht nicht.“ Ich weiß das es nicht gesund war, aber was soll man groß dagegen tun? Vielleicht Schlaftabletten nehmen? Nein, die mussten nun wirklich sein, denn die sind auch nicht gesund. „Nein, das wird schon wieder.“, meinte ich erneut nur knapp und war gerade eben mit den ganzen Kabeln fertig geworden. „Nein Ruki, Ruha hat Recht! Wie soll das erst werden, wenn wir auf Tour sind? Kippst du dann uns um, wegen Schlafentzug?“, fragte Kai mit einen etwas besorgten Unterton in der Stimme. Ich seufzte lautstark, das Thema hatten wir doch erst vor ein paar Tagen. Oh Kami-sama, wegen ein bissel weniger Schlaf, werde ich doch wohl nicht gleich sterben, oder etwa doch? Nein, ich denke eher nicht. „Ru, wir wollen dich nicht nerven damit, wir machen uns halt nur Sorgen.“, kam es wieder von Uruha, der sich langsam daran machte, seine Gitarre zu stimmen. „Ja, ist schon gut, ich werde noch vor unserer Tour zum Arzt gehen.“ Das klang ungewollt genervt, so sollte es zwar nicht klingen, aber tatsächlich war ich doch sehr genervt, wegen dem Ganzen. „Wo bleiben die anderen beiden, wird langsam Zeit.“ Nachdenklich schaute ich auf die Uhr und hoffte, das kleine Ablenkungsmanöver reicht aus, um das Thema erst mal wieder zu vergessen. Ruha schaut mich kurz böse funkelnd an, aber erwiderte nichts mehr. Im Gegenteil, er widmete sich wieder voll und ganz seiner Gitarre. Kai hingegen schaute auch rauf zur Uhr und nickte verstehend. „Ja, langsam sollten sie mal kommen.“, kam es von ihm noch, als er sich hinter sein Schlagzeug begab und anfing, ein bissel vor sich her zu trommeln. -Aoi’s Sicht- Man heute war echt nicht mein Glückstag. Erst verschlafe ich total, weil mein Wecker aus irgendwelchen Gründen nicht geklingelt hat. Und jetzt musste ich auch noch zu einer anderen U-Bahnstation rennen, weil die eine bei mir um die Ecke, wo ich gewöhnlich einsteige, wegen eines Mordfalls, der sich letzte Nacht ereignet hatte, gesperrt ist. Die Polizei wollte mich am liebsten wegen einem eventuellen Zeugenverhör mitnehmen, was ich, Kami-sama sei Dank, verschieben konnte, denn darauf hatte ich jetzt nun mal keine Lust. An einer großen Kreuzung blieb ich stehen, weit und breit kein Auto, aber die Ampel wollte nicht umschalten. Mehrere Male hämmerte ich gegen diesem komischen Drücker. Ergebnis gleich Null! Warum passiert mir so was immer? Mir reicht es! Es ist kein Auto zu sehen, also machte es bestimmt nichts aus, wenn ich rüber gehe. Mit schnellen Schritten lief ich über die Straße. Von gar nicht allzu weit hörte ich Sirenen näher kommen. Plötzlich wie aus dem Nichts kam ein Auto um die Ecke gerast, genau auf mich zu. Innerhalb von wenigen Millisekunden ging ich in eine schützende Position in die Hocke. Ein lautes Krachen war zu hören, als wäre das Auto gegen einen starken Pfeiler geprallt und nicht gegen einen Menschen. Als ich aufschaute, war ein stark eingedelltes Auto vor mir zu sehen, Rauch quoll heraus, die Frontscheibe war auch zersprungen. Von dem Insassen konnte ich nichts erkennen. Jetzt ging mir nur noch eine Frage durch den Kopf, warum bin ich nicht tot? Das Auto hätte mich wegkicken müssen, aber nein, ich hocke immer noch in derselben Position wie vorher. da kamen auch schon die Polizeiwagen, die ich vorher schon vernommen hatte, angefahren und hielten rund um den Unfallplatz. Mehrere Polizisten stiegen aus, zwei mit ausgestreckten Pistolen gingen zu der Tür des Fahrers. Wahrscheinlich war dies ursprünglich eine Verfolgungsjagt gewesen, die ich wohl beendet habe. Zwei weitere kamen auf mich zu, in meinen Knochen saß immer noch der Schock. Ich konnte mich einfach nicht bewegen. Langsam machte mir diese Situation Angst. Warum auch immer, aber irgendwas war nicht mehr in Ordnung mit mir und meinem Körper. „Junger Mann, sind sie in Ordnung?“ Leicht erschreckte ich mich bei dieser Frage, drehte mich vorsichtig zu ihm, vielleicht ist doch irgendwas kaputt oder ich falle bei einer falschen Bewegung aus einander. „Rufen sie schnell einen Krankenwagen!“, rief der Polizist den anderen zu. Dieser griff nach seinem Funkgerät und rief einen Krankenwagen. Eine halbe Stunde später war ich zwar immer noch am Unfallort, aber mittlerweile im Krankenwagen auf einer Liege sitzend. „Sie hatten großes Glück, nicht mal einen Kratzer haben Sie.“, sagte der Arzt vor mir. Ich schaute ihn erstaunt an. Glück, der Fahrer des Autos ist tot und ich hatte noch nicht mal einen Kratzer? „Glück? Irgendwas stimmt mit meinem Körper nicht, verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich wäre normalerweise Matsch! Gucken sie doch das Auto an! Oder denken Sie an den Fahrer, der ist tot. Wie konnte ich da noch nicht mal einen Kratzer abbekommen?“ Okay meine Stimme klang leicht panisch, aber wer wäre in so einem Moment nicht panisch, schließlich wäre ich um ein Haar beinah gestorben. „Beruhigen Sie sich doch wieder, im Moment stehen sie wohl noch unter Schock, daher würde ich sagen, dass sie erst mal mit ins Krankenhaus kommen.“, meinte er noch, als er seine Utensilien wegräumte. „Was? Mit ins Krankenhaus? Nein, das geht nicht, ich muss zur Arbeit und…“ „Nichts da, das ist eine ärztlich Anordnung, die Folge geleistet werden muss, sie stehen unter Schock, daher kann ich es nicht verantworten, dass sie kurz die gegen laufen, verstanden?“, wurde ich unterbrochen, und mit einem durchdringenden Blick schaute er mich an. „Okay, ich muss nur noch bei einem Kollegen anrufen.“, kam es etwa eingeschüchtert von mir. Oh Kami-sama, was ist nur los mit mir? So eingeschüchtert ist gar nicht meine Art. Langsam holte ich mein Handy aus meiner Jackentasche und wählte die Nummer von Kai. Während der Arzt sich den Beamten widmete. „Aoi, wo zum Teufel steckst du, wir warten schon eine Stunde nur auf dich. Wenn du keine gute Ausrede hast, bist du tot und das meine ich ernst!“, er klang ziemlich wütend. „Ähh… Ich bin so gut wie auf dem Weg ins Krankenhaus, ich hatte einen Unfall.“, kam es von mir. „Ist aber noch alles dran, der Arzt meint, dass ich unter Schock stehen würde.“ Hosted by Animexx e.V. 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