Sherlock Wheeler im Tal des Wahnsinns 2.0 (Fortsetzung) von Melmoth ("When you have excluded the impossible, whatever remains, however improbable, must be the truth!") ================================================================================ Kapitel 5: Katzenjammer (Bakura) -------------------------------- „Na, Katerchen, bin ich gut oder bin ich verdammt gut?“, frage ich Duke grinsend als wir endlich für einen Moment alleine sind. Die Antwort fällt nicht ganz wie erwartet aus. Mein Kater schüttelt nämlich leicht den Kopf, doch dann grinst er ebenfalls. „Du bist in erster Linie verrückt. Und unberechenbar“, meint er und ich ziehe ihn zu mir. „Aber auch verdammt gut.“ Mehr wollte ich gar nicht hören. Mein Mund verschließt seinen und ich ziehe ihn weiter zu mir. Für einen kurzen Augenblick leistet er Widerstand, doch dann öffnet sich sein Mund und meine Zunge trifft auch schon auf seine. Ein wohliger Schauder läuft mir über den Rücken, als Duke leise in den Kuss schnurrt und ich wünschte, wir wären wirklich ganz alleine. Dann würde ich ihn nämlich auf den Esstisch setzen und … Aber Tristan ist irgendwo im Haus und Tea kann jeden Moment zurück sein und auch wenn mich der Gedanke, von den Glücksbärchis erwischt zu werden irgendwie anmacht, weiß ich, dass es augenblicklich keine gute Idee ist, dergleichen zu riskieren. Immerhin habe ich geniale Vorarbeit geleistet. Die Weichen für den Plan von Mr. Eisklotz sind gestellt. Für diese Meisterleistung sollte der Großkotz mir eigentlich den Hintern küssen. Zudem habe ich ihm Zeit mit seinem Hündchen verschafft. Kaiba schuldet mir inzwischen eine Menge, würde ich sagen. Ich packe Dukes Nacken und ich weiß, ich sollte mich eigentlich von ihm lösen, aber verflucht, er ist einfach unwiderstehlich. Aber wie erwartet, ist mein Kater wieder einmal der Vernünftigere von uns beiden. Er leckt noch einmal über meine Lippen, ehe er mir seine entzieht und sieht mir tief in die Augen. „Später“, raunt er mir verheißungsvoll zu und ich verziehe den Mund. „Ich hasse später“, entgegne ich missmutig und Duke lacht. „Ich weiß, aber wir wollen doch nicht, dass du dir umsonst eine eingefangen hast, oder?“ Ich grinse ihn spöttisch an. „Ich bitte dich, Wheeler schlägt wie ein Mädchen. Wahrscheinlich macht das Hündchen sich deshalb mehr verrückt, als ich es tue“, erwidere ich mit einer lässigen Handbewegung und Duke nickt. „Darauf würde ich wetten.“ Duke löst sich nun endgültig von mir, was mir alles andere als gefällt. Aber Taylor kann jeden Augenblick auftauchen und da ich es bei ihm gerade scheinbar gut stehen habe, will ich es nicht gleich wieder vermasseln, indem ich Duke auf seinem Esstisch vernasche. Wahrscheinlich würde das Bärchen einen Herzinfarkt bekommen. Warum müssen diese Wichte auch so verflucht prüde sein? Und das im 21. Jahrhundert? Bei Ra, was läuft da nur falsch? „Was denkst du wo Tea hin ist?“, wechsele ich das Thema, bevor sich mein Blut noch mehr von meinem Kopf in eine andere Region meines Körpers verlagert. Duke zuckt mit den Schultern. „Sie wollte nur kurz weg. Wohin genau hat sie nicht gesagt. Ich vermute, dass sie irgendetwas besorgen will“, entgegnet er und ich nickt gleichgültig. „Und was ist mit Wheeler?“, will ich weiter wissen. Welche Instruktionen Duke ihm gegeben hat, weiß ich noch immer nicht. „Ich werde ihn nachher kurz anrufen“, meint mein Kater und ich grinse erneut. „Du willst sie wohl nicht mittendrin stören, was?“ Gerade als Duke etwas erwidern will, vernehme ich Schritte. Schnell presse ich meine Hand auf seinen Mund und deute mit dem Kopf zur Tür. Er versteht sofort und im nächsten Augenblick betritt auch schon Taylor das Esszimmer. „Ist Tea schon zurück?“, will er wissen und stellt ein Tablett Tee auf dem Tisch ab. Duke schüttelt den Kopf. „Na, lange kann sie nicht mehr brauchen.“ Der Brünette macht sich daran, drei Tassen zu füllen. Dann reicht er mir eine davon. „Das Eis scheint geholfen zu haben“, stellt er fest. Ich nicke und greife mit der Hand an meine Wange. „Es tut auch kaum noch weh“, entgegne ich gespielt tapfer und mir entgeht nicht, wie es kurz in Dukes Augen amüsiert aufblitzt. Taylor bedenkt mich mit einem mitfühlenden Blick. Bei Ra, seine Kleine hat ihn echt weichgemacht. Und der Typ war einmal ein selbst ernannter Frauenheld. Diese Zeit ist wirklich verrückt und in unserer gab es Zorc! Das soll verstehen, wer will. Tristan reicht Duke ebenfalls eine Tasse und nimmt dann am Tisch Platz. „Ich verstehe immer noch nicht so ganz, was in Joey gefahren ist, aber zurzeit benimmt er sich wirklich seltsam.“ Er schüttelt leicht den Kopf. „Manchmal denke ich, es ist meine Schuld. Als ich mit Tea zusammengekommen bin, habe ich ihn sehr vernachlässigt.“ Duke und ich tauschen kurz einen Blick. „Mach dich deshalb nicht verrückt, Tristan. Das ist nicht deine Schuld“, meint mein Kater mitfühlend. Wo er recht hat, hat er recht. Ich muss wirklich an mir halten, um eine ernste Miene beizubehalten. Lange werde ich das sicher nicht mehr aushalten. Tristan seufzt und starrt für einen Moment in seine Tasse. Duke gibt mir ein kurzes Zeichen, dass besagt, er wolle telefonieren. Mit Wheeler versteht sich. Ich nicke nur und Duke meint: „Ich versuche ihn mal anzurufen.“ Tristan scheint von der Idee begeistert. „Ja, das ist vermutlich das Beste. Wie ich Joey kenne, macht er sich gerade selbst verrückt. Seine Wut ist sicher inzwischen verflogen und das alles tut ihm unendlich leid.“ Warum nur habe ich das Gefühl, Gardner reden zu hören? Duke kramt sein Handy aus seiner Tasche und erhebt sich. „Hoffentlich geht er ran.“ Er bedenkt mich mit einem vielsagenden Blick und ich weiß genau, was das Leuchten in seinen Augen zu bedeuten hat. Dieses Mal muss ich mir fest auf die Unterlippe beißen, um nicht lachen zu müssen. Das wird noch ein Nachspiel haben, Katerchen! Es kostet mich wirklich enorme Kraft, ernst zu bleiben. Nachdem Duke den Raum verlassen hat, herrscht einen Moment Schweigen. Dann wende ich mich an Taylor. „Mach dir keine Gedanken wegen Wheeler. Was auch immer mit ihm los ist, es ist sicher nicht deine Schuld. Wahrscheinlich ist es nur so eine Phase. Der Kleine wird schon wieder. Er ist doch ein zähes Bürschchen“, sage ich so ernst ich es vermag. Einen Moment sieht Taylor mich sichtlich irritiert an und ich frage mich, ob ich vielleicht zu dick aufgetragen habe. Immerhin ist die Rolle des „Good Guy“ noch neu für mich. Aber solche Typen sagen doch solche Sachen? Es klang zumindest ganz gut, finde ich. Fast schon bärchenmäßig. Innerlich bereite ich mich auf Taylors Reaktion vor und bin auf alles gefasst. Nur nicht auf das, was dann wirklich kommt. Taylor wendet seinen Oberkörper zu mir und sieht mich ernst an. Ich lasse mir natürlich nicht anmerken, wie sehr mich diese Geste überrascht. Ruhig halte ich seinem Blick stand. Taylor scheint nachzudenken, was mich zwar nicht wirklich beunruhigt, aber ein klein wenig irritiert. Dann verneigt er sich zu meiner Überraschung leicht und meint: „Ich muss mich wirklich bei dir entschuldigen, Bakura. Ich habe dir einige schlimme Sachen unterstellt, aber jetzt weiß ich, dass ich mich geirrt hab und das tut mir aufrichtig leid.“ Wieder habe ich den Eindruck, dass er sich leicht verneigt und ganz ehrlich, mit so einer Nummer hatte ich jetzt wirklich nicht gerechnet. Ich vermute, das sieht man mir auch an. Taylor fährt derweil unbeirrt fort. „Ich weiß, wir waren in der Vergangenheit keine Freunde, was natürlich daran liegt, dass du immer wieder versucht hast, uns zu attackieren. Doch die Dinge haben sich inzwischen geändert und ich denke, es wird Zeit für einen Neuanfang. Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich glaube Tea sieht das ebenso. Also, was meinst du? Sollen wir das Kriegsbeil begraben und neu anfangen, Bakura?“ Bei Ra, wer hätte gedacht, dass der Brünette es schafft, was bislang noch keinem gelungen ist. Mich vollkommen aus der Fassung zu bringen. Echt jetzt. Nicht, dass ich jetzt gerührt wäre oder so einen Quatsch. Ich fange auch ganz sicher nicht an, herzzerreißend zu flennen. Hallo! Das wäre echt zu viel des Guten! Aber Taylor meint tatsächlich ernst, was er da sagt. Seine Augen bezeugen seine Aufrichtigkeit dermaßen, dass es mir sogar ein wenig mulmig wird. Für einen Moment muss ich an den Film denken, den Ryou und ich vor Kurzem noch zusammen gesehen haben. Wie hieß er noch? Ach ja, „Die Körperfresser kommen“. Ich bin ja wirklich nicht einfach zu beeindrucken, aber dieser Film war echt zum fürchten. Das heißt aber nicht, dass ich Angst gehabt hätte. No way. Mehr so ein mulmiges Gefühl. Und aus irgendeinem Grund erinnert Taylor mich gerade daran. „Also, ich … ich weiß gar nicht was ich jetzt sagen soll!“, entgegne ich und es ist wirklich die Wahrheit. Das Gestammel ist natürlich Show. Taylor lächelt jetzt sogar. Fuck, langsam wird es wirklich gruslig. Ich sollte aufpassen. Ein paar Stunden mehr mit ihm und seiner Maus und ich trage bald bescheuerte Pyjamas und singe alberne Volkslieder. Hoffentlich kommt Duke bald wieder. „Meinetwegen können wir das gerne tun“, sage ich schließlich und scheine dem Brünetten damit eine ungeheure Freude zu machen. Tea macht im Bett echt was falsch!!! Tristan strahlt geradezu. „Dann machen wir das!“ Bei Ra, der Junge kann vielleicht enthusiastisch sein. Wenn er mir jetzt allerdings vorschlägt, mit Jasmintee anzustoßen, dann … „Tea wird sich auch freuen.“ Dessen bin ich mir sicher. „Du bist wirklich gar nicht so übel, wie ich dachte, Bakura“, meint Taylor und gibt mir doch tatsächlich einen weiteren freundschaftlichen Klaps. Ich lächele gequält, was er allerdings nicht zu bemerken scheint. Armer, naiver Geist. Aber eigentlich ist er ja ganz ok. Wenn er weniger reden würde, wäre es allerdings noch besser. Fast atme ich erleichtert auf, als Duke wieder auftaucht. Seine Miene ist schwer zu deuten. Wortlos nimmt er wieder am Tisch Platz und nun sieht auch Taylor ihn fragend an. „Und?“, breche ich schließlich das Schweigen und mustere meinen Kater. Duke gibt gerade ein schwer zu definierenden Bild ab. Irgendwie habe ich das komische Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Hoffentlich gab es keinen Ärger zwischen Kaiba und Wheeler. Wenn das Hündchen jetzt wieder was vermasselt hat, dann möge Ra ihm beistehen. Natürlich kann ich Duke hier und jetzt nicht danach fragen. „Er will fährt später ohne uns zurück in die Stadt“, sagt Duke schließlich und seufzt. Tristan starrt ihn fragend an. „Was? Wieso? Und wie will er das machen?“, fragt der Brünette und scheint sogar ernsthaft besorgt. Duke zuckt mit den Schultern. „Er meinte nur, er bräuchte etwas Zeit für sich, um nachzudenken“, erwidert er und fügt hinzu: „Wir sollen uns keine Sorgen machen, ihm geht es gut.“ Taylor wirkt allerdings nicht unbedingt beruhigt. Er runzelt leicht die Stirn. „Sonst hat er nichts gesagt?“, will er weiter wissen. Duke zögert einen kurzen Augenblick, was Tristan jedoch nicht zu bemerken scheint. „Na ja, er sagte, es täte ihm leid, was passiert ist und er würde sich auch noch bei Bakura entschuldigen. Er bedauert, dass er uns solchen Ärger gemacht und mich so angeflaumt hat. Er klang wirklich zerknirscht. Morgen will er mit mir reden“, antwortet Duke und nun seufzt Taylor. „Was habe ich euch gesagt? Er ist bestimmt fertig. Hoffentlich hast du ihm gesagt, dass alles halb so wild ist. Bakura trägt ihm auch nichts nach, oder?“ Ich nicke. „Nein, auf keinen Fall!“, entgegne ich und Taylor lächelt mich erneut an. „Na, vielleicht ist es auch gut, wenn er ein bisschen zur Ruhe kommt und wenn er morgen mit dir reden möchte, dann ist das doch auch ein gutes Zeichen, oder?“ Duke nickt. „Ich denke schon.“ Ich überlege kurz. Wenn Wheeler alleine zurückfahren will, dann dürfte klar sein, dass zwischen dem Eisklotz und ihm soweit alles im Lot ist. Zweifelsohne fährt er ja mit Kaiba nach Hause. Gewitztes, kleines Hündchen. Kein schlechter Schachzug, aber vermutlich war das die Idee von Mr. Ich-kann-alles. Letztlich jedoch egal. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass Duke uns was verschweigt. „Wahrscheinlich will er nur nicht mit uns fahren, weil er im Moment Angst hat, uns unter die Augen zu treten.“ Tristan seufzt. „Typisch Joey.“ Der Brünette schenkt sich eine weitere Tasse Tee ein und sieht mich dann fragend an. Ich winke ab. „Danke, ich habe noch.“ Duke nimmt noch eine Tasse und gerade als er noch etwas sagen will, wird die Tür geöffnet und Tea tritt ein. Auf den ersten Blick sieht sie aus wie immer, habe ich den Eindruck, dass irgendetwas passiert ist, dass sie entweder aufgeregt oder irritiert hat. Ihre Wangen sind leicht gerötet und ihre Augen haben einen leicht feurigen Ausdruck. Sie begrüßt uns alle und beugt sich dann zu ihrem Bärchen und gibt ihm einen kleinen Kuss. „Ich habe dich schon vermisst, Tea-Maus“, meint Taylor und ich verdrehe unwillkürlich die Augen. „Wo warst du überhaupt?“ Tea lässt sich auf dem freien Platz nieder und sofort ist Taylor auf den Beinen, um eine weitere Tasse zu holen. Ich bemerke, wie Duke das Mädchen aufmerksam mustert. Nachdem Taylor ihr Tee eingeschenkt hat, erklärt Gardner trocken: „Ich war bei Kaiba.“ Wow, diese Neuigkeit schlägt eindeutig ein wie eine Bombe. Tristan wirkt sichtlich irritiert und ich blicke kurz zu Duke. Das war es also, was er verschwiegen hat. Natürlich hat Joey ihm von Teas Besuch erzählt. Aber es ist offensichtlich, dass Gardner nicht weiß, dass Joey bei ihrem Treffen mit Kaiba zugegen war. Andernfalls würde Duke nicht so ruhig hier sitzen. „Wieso?“, fragt Tristan und Tea seufzt. „Jemand musste ja mit ihm reden und ich konnte einfach nicht warten bis der Herr gewillt ist, mir einen Termin zu geben. Also bin ich zu seinem Hotel gefahren und habe mit dem Portier geredet. Der hat mir gesagt, dass Kaiba auf seinem Zimmer sei und ich bin einfach zu ihm.“ Sie nippt an ihrer Tasse und Taylor sieht sie mit einer Mischung aus Anerkennung und Sorge an. „Und?“, will nun Duke wissen und für den Bruchteil einer Sekunde presst Gardner fest die Lippen aufeinander. Ohne auch nur einen von uns anzusehen, fährt sie achselzuckend fort: „Ich habe geklopft und ihm erklärt, dass ich so lange nicht weggehe, bis er mit mir redet.“ „Wow.“ Taylor pfeift sichtlich beeindruckt. „Lass mich raten, der Eisklotz war alles andere als happy.“ Tea nickt, sieht ihn dabei jedoch nicht an. „Das kann man wohl sagen“, entgegnet sie und mir entgeht keineswegs der leicht säuerliche Unterton. Jetzt bin ich aber wirklich gespannt. Zugegeben, es ist sicherlich keine Überraschung, wenn man nach einem Gespräch mit Kaiba nicht gerade bester Stimmung ist, aber so wie Gardner sich verhält, steckt da mehr dahinter als ein einfaches Gespräch. Ich scheint einen Augenblick nachzudenken, dann streift ihr Blick kurz meinen und die Art, wie sie mich ansieht, irritiert mich jetzt wirklich. „Er war nicht alleine“, erzählt sie weiter und Taylor reißt erstaunt die Augen auf. „Ich hätte es eigentlich gleich wissen müssen.“ Sie schüttelt leicht den Kopf. „Warum?“ will Duke wissen und auch Taylor sieht seine Maus fragend an. „Weil er mir im Bademantel geöffnet hat und das nicht, weil er gerade erst aus der Dusche gekommen ist!“ Tea knallt ihre Tasse auf den Tisch und wirkt nun regelrecht wütend. „Aber ich war im ersten Moment viel zu aufgeregt und sauer, um das richtig zu deuten. Ich habe ihm einfach die Meinung gesagt und ihm geraten, Joey in Zukunft in Ruhe zu lassen. Na ja, genau genommen habe ich ihm, glaube ich, gedroht.“ Sie senkt etwas verlegen den Blick und ich muss wirklich an mir halten. Bei Ra, was würde ich dafür geben, wenn ich die Szene hätte sehen dürfen. Kaiba im Bademantel, der gerade erst aus dem Bett gestiegen ist, dass er natürlich mit Wheeler geteilt hat, wird von Tea-Maus bedroht! Die Zeitungen würden ein Vermögen für diese Story bezahlen! Herrlich, einfach nur herrlich. Warum zum Teufel konnte ich nicht dabei sein? „Ich weiß eigentlich gar nicht mehr so genau was ich gesagt habe, aber ich glaube, ich habe ihm gesagt, dass Joey Gefühle für ihn hat und deshalb vollkommen neben der Spur ist. Ich habe ihm sogar erzählt, dass er Duke und Bakura angegriffen hat und ihm deshalb geraten, sich von Joey fernzuhalten. Es ist schließlich nicht so, dass Kaiba plötzlich anfangen würde, Joeys Gefühle zu erwidern, oder? Und...“ Sie hält schlagartig inne, als ihr Blick Duke trifft. Sie schlägt entsetzt die Hand vor den Mund und mein Kater blickt sie so überzeugend schockiert an, dass sogar ich ihm es abkaufe. „Ach, Duke...“ Teas Hand greift nach der von meinem Kater. „Es.. Ich wollte nicht, dass du es so erfährst, das tut mir wirklich leid. Aber ich glaube wirklich, dass es so ist … Ich meine, ich weiß, dass Joey sehr viel an dir liegt und er wollte es auch sicher ernsthaft mit dir versuchen, aber ...“ Sie seufzt erneut und fast rechne ich damit, dass sie jeden Augenblick in Tränen ausbricht. Duke schenkt ihr ein trauriges Lächeln und tätschelt sanft ihre Hand. „Ich verstehe schon, Tea. Der Gedanke ist mir heute Mittag ja selbst gekommen, nachdem er Bakura angegriffen hat. Und irgendwie ...“ Der Kater seufzt theatralisch. „Irgendwie macht es jetzt sogar Sinn.“ Wenn Duke jetzt noch anfängt, zu schluchzten, dann falle ich garantiert vom Stuhl. Es kostet mich jetzt schon all meine Kraft an Selbstbeherrschung, um nicht lauthals loszulachen. Der Kater ist einfach einmalig. Eine schauspielerische Meisterleistung. Tea blickt Duke mitfühlend an und die Beiden drücken einander kurz die Hand, dann fährt Duke resignierend fort: „Eigentlich wusste ich es die ganze Zeit. Ich denke, ich wollte es nur nicht wahrhaben und der arme Joey sicher genauso wenig. Vermutlich weiß er selbst nicht einmal, dass er eigentlich Kaiba will...“ Tea nickt. „Dessen bin ich mir sogar sicher“, stimmt sie ihm zu. Duke seufzt und Tristan stöhnt leise auf. „Puh, wenn das alles mal nicht verrückt ist“, meint der Brünette und wirkt sichtlich überfordert. „Und was jetzt?“ Er blickt von Duke zu seiner Freundin. Mein Kater zuckt leicht mit den Schultern. Ich überlege, ob ich mich einmischen soll. So gesehen läuft bislang ja im Grunde alles nach Plan. Na ja, strenggenommen vielleicht etwas anders, als von vorgesehen, aber immerhin noch in den richtigen Bahnen. Gerade als ich etwas anmerken will, ergreift erneut Gardner das Wort. „Aber noch ist nichts verloren!“, verkündet sie und ihre Augen funkeln wieder so gruselig voller Entschlossenheit. „Ich habe Kaiba klar gemacht, dass er sich von Joey fernhalten soll. In jeder Hinsicht. Das heißt, auch keine Streitereien mehr. Und da Joey selbst ja nicht weiß, dass er unterbewusst auf Kaiba steht, kann sich das Blatt immer noch wenden!“ Sie blickt Duke eindringlich in die Augen. „Du darfst jetzt nicht aufgeben! Ich weiß, dass Joey sehr viel an dir liegt und wenn Kaiba erst einmal aus dem Weg ist, dann werdet ihr Beiden das schon schaffen, vertrau mir!“ Ich huste laut auf, um den Anflug eines Lachens zu unterdrücken. Duke starrt Tea nun sichtlich entgeistert an, doch in ihrem Enthusiasmus bemerkt die Kleine das nicht oder deutet seinen Gesichtsausdruck falsch. Wäre schließlich nicht das erste Mal. „Aber was ist, wenn Kaiba sich nicht daran hält?“, wirft Taylor nun skeptisch ein, bevor mein Kater irgendetwas sagen kann. Wobei, ich bezweifele, dass er augenblicklich ein Wort rausbekommen würde. Tea hat ihn kalt erwischt. Das Mädchen lächelt. „Er wird sich daran halten, glaub mir“, versichert sie Tristan. „Es ist ja nicht so, dass er etwas für unseren Joey empfinden würde. Wahrscheinlich ist er zu ernsthaften Gefühlen ohnehin nicht fähig und wie gesagt, er war nicht allein. Vermutlich hat er eines seiner kleinen Fangirlies abgeschleppt. Armes Ding.“ Tristan runzelt leicht die Stirn. „Ok, aber warum bist du so sicher, dass Kaiba Joey aus dem Weg gehen wird?“, will er wissen und hey, das würde mich jetzt auch mal interessieren. Seto Großkotz ist schließlich nicht unbedingt dafür bekannt, dass er sich sagen lässt, was er tun und lassen soll. „Tja, wenn er es nicht tut, dann fahren wir eben die schweren Geschütze auf“, entgegnet Tea lässig. „Dann werden wir ihm sagen, dass wir publik machen, dass er regelmäßig Fangirlies mit auf sein Hotelzimmer nimmt. Ich wette, das wäre ein gefundenes Fressen für die Presse.“ Tea strahlt triumphierend und wendet sich erneut an Duke. „Keine Sorge, Duke, wir werden es schon hinbekommen, dass dein Wuschel und du glücklich werdet! Wäre doch gelacht, oder?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)