Dragon - Drachen lieben gefährlich von Ten-nii-san ================================================================================ Kapitel 15: Kapitel 15 ---------------------- Kapitel 15 Dejna: Ich lief jetzt schon geschlagene zwei Stunden durch mein Zimmer. In Gedanken nur bei Alec und Jamie. Alec hatte sich immer noch nicht gemeldet, dabei hatte er mir doch versprochen, sich zu melden. Aber vielleicht war ich nur über empfindlich. Allerdings war es jetzt schon Abend und ich hatte noch nichts von ihm gehört. Sollte ich ihm schreiben und fragen, wie es Jamie ging? Mein Handy hielt ich schon in der Hand, damit ich schnell ran gehen konnte, wenn Alec anrief oder eine Sms schrieb. Och man, ich tu es einfach. Hey du, wie geht es euch? Bei Jamie alles in Ordnung? Ruht er sich auch aus? D Hey, ja alles in Ordnung. Jamie ist nur noch am schlafen, aber ihm geht es gut. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Alec Okay. Und was ist mir dir? Geht es dir gut? D Ja, mir geht es gut. Mach dir bitte keine Sorgen. Ich melde mich bei dir, wenn es etwas neues gibt. Alec Musst du nicht nach Paris fliegen? Was machst du dann mit Jamie? D Ich werde ihn mit einem Flieger nach Hause fliegen und dann nach Paris fliegen. Meine Mutter wird bei ihm bleiben. Ich hab alles im Griff =) Alec Okay, dann sollten wir unser Date auch verschieben. Du hast andere Sachen um die Ohren. D Ich überlegte mal wieder, ob ich ihm die Sms schicken sollte. Ich wollte mich mit ihm treffen, sehen das es ihm gut ging. So etwas nahm einen immer mit. Vor allem, weil ich nicht glaube, dass das alles nur ein Zufall war. Man hatte es sicher auf Alec abgesehen, aber das wollte ich ihm gegenüber nicht laut aussprechen. Ich machte einfach die Augen zu und schickte die Sms ab. Und auf eine Antwort musste ich auch nicht lange warten. Wenn du möchtest, können wir das machen, aber ich würde dich gerne sehen. Alec Mein Herz setzte für einen Moment aus. Er wollte mich sehen? Obwohl er so viel Stress hatte? Er wollte mich wirklich um sich haben. Genauso wie eben im Krankenhaus. Er hatte zwar gesagt, dass ich nicht kommen musste, aber als ich in seinen Armen gelegen hatte, hatte ich einfach gespürt, dass er mich bei sich haben wollte. Ich will dich auch sehen. D Ich werde dir morgen ein Flugzeug schicken, dass dich abholt und zu mir nach Paris bringt. Ich muss mich jetzt um Jamie kümmern, aber ich melde mich, sobald ich in Paris bin. Alec Okay, aber bitte pass auf dich auf. D Versprochen Alec Ich drückte mein Handy an meine Brust und lächelte. Ich würde nach Paris fliegen. Nach Paris! Und das mit Alec. Was zieh ich denn bloß an? Sofort warf ich das Handy aufs Bett und machte meinen Kleiderschrank auf. Ich holte all meine Kleider aus dem Schrank und legte sie auf den Boden. Zwei Kleider sortierte ich sofort aus. Die konnte ich nicht noch mal anziehen, in denen hatte er mich schon gesehen. … Bitte was? Das war doch so was von egal. … Ach, egal. Nach einander packte ich die Kleider wieder weg. Entweder gefiel es mir nicht, war zu kurz, zu lang oder einfach unpassend … bis auch noch das letzte Kleid wieder verschwand. Verdammt. „Vielleicht kann Niko mir helfen“, sagte ich schnell und lief zu seinem Zimmer. Zum Glück war er da und öffnete mir die Tür. Ich lächelte ihn an. „Was für ein Problem gibt es diesmal?“, fragte er. „Ich brauche ein unglaubliches Kleid für morgen. Ich hab ein Date mit Alec und das in Paris.“ Niko viel die Kinnlade herunter. „Ja, das ist ein Notfall.“ Er zog mich mit in sein Zimmer und ging zu seinem roll baren Kleiderschrank, wo alle möglichen Kleider für mich drin waren. Er machte den Wunderschrank auf und suchte sofort darin herum. Es dauerte nicht lange, bis er ein Kleid gefunden hatte. „Du kannst jetzt mal endlich etwas wagen, okay?“ „Ich weiß nicht, Niko.“ „Du wirst umwerfend aussehen“, versprach er mir und legte das Kleid auf das Bett. Es war ein schwarzes Kleid ohne Träger. Oben rechts war eine rote Rose aus Stoff befestigt und sonst war das Kleid nur schwarz. Es würde mir bis Mitte der Oberschenkel gehen und laut Niko, wunderbar aussehen. Ich sah mir das Kleid näher an. Der Stoff war leicht durchsichtig und darunter war noch ein dickerer Stoff, sodass man durch den durchsichtigen Stoff noch ein bisschen mein Bein sah. „Dann machen wir dir noch eine super Hochsteckfrisur und du ziehst noch rote Pumps an. Bitte sag ja, das ist perfekt.“ Er sah mich mit seinem Dackelblick an und ich gab nach. Niko jubelte und drückte das Kleid in meine Arme. „Sag mir Bescheid, wenn du dich fertig machst, dann schick ich Becca zu dir.“ Wieder ein Nicken von mir. Damit entließ Niko mich und ich war total aufgeregt auf morgen. Paris ich komme. Alec hatte sich heute morgen bei mir gemeldet und mir die Zeit gesagt, wann ich abgeholt werden sollte. Zur entsprechenden Zeit hatte ich dann Niko und Becca Bescheid gesagt, damit sie mir halfen mich fertig zu machen. Und ich musste sagen, ich sah richtig gut aus. Meine braunen Haare hatte Becca mit einer Spange hoch gesteckt und einzelne Strähnen mit einem Lockenstab zu Locken gemacht, die mir jetzt im Gesicht hingen oder einfach aus der Frisur gingen. Es sah kunstvoll aus. Dazu hatte Becca mich nur ein bisschen geschminkt. Nur Wimperntusche und Kajal und ein bisschen Lipglos, aber mehr auch nicht. Wie Niko gesagt hatte, hab ich mir rote Pumps angezogen und ich sah einfach nur wunderschön aus. Ich hoffe nur, Alec fand das auch. Jetzt waren wir im Landeflug auf Paris. Der Mann der mich abgeholt hatte, war mir natürlich unbekannt, aber es ging. Er redete nicht viel, er hatte mir nur seinen Namen gesagt und dass er mich nach Paris fliegen würde. Mr. Regali hieß er und mehr redeten wir auch nicht. Ich war nur froh, wenn wir jetzt gelandet waren und ich Alec endlich wieder sah. … Endlich. Ich hatte ihn doch gestern gesehen, aber ich freute mich voll auf ihn und Paris. Hier in Paris war es schon dunkel, aber das machte mir nichts aus. Nachdem wir gelandet waren, machte Mr. Regali die Tür auf und trat heraus. Ich folgte ihm und sah sofort einen weißen Lotus Esprit an dem ein gut aussehender Mann mit schwarzen Haaren und strahlend blauen Augen lehnte. Ich lächelte sofort, als ich in Alecs strahlend blaue Augen sah. Er lächelte auch und stieß sich von dem Lotus ab. Ich versuchte langsam und elegant die Treppen herunter zugehen und nicht zu stolpern … und zum Glück gelang mir das auch. Er trug wieder einen Designer Anzug, in dem er einfach super aussah. Ich ließ meinen Blick über seinen Körper gleiten und da viel mir auf, dass er heute nicht seine Manschettenknöpfe mit den beiden Drachen an hatte. „Du siehst wunderschön aus“, machte Alec mir ein Kompliment. Ich wurde sofort rot und lächelte. „Ist das dein Auto?“, fragte ich und strich über das Dach. Alec folgte mir mit seinen Augen und ich spürte, wie er mich immer noch musterte. „Ja, ich hab es aus London her schiffen lassen.“ „Ein Lotus Esprit.“ „Du kennst dich mit Autos aus?“ Ich lachte und schüttelte den Kopf. „Nein, nicht wirklich, aber mein Vater hatte so einen auch gehabt. Er war sehr stolz auf dieses Auto. Wir mussten deswegen vier Monate lang nur von Suppe leben.“ „Oh.“ Ich lachte und drehte mich wieder zu ihm um. „Wollen wir los?“ Ich nickte und Alec machte mir die Beifahrertür auf. Ich lächelte und setzte mich. Er machte die Türe zu und lief schnell um das Auto, um auch ein zu steigen. „Ich hoffe, Sven war nett zu dir“, fing er einen Plausch an und fuhr los. „Sven? Ach, du meinst Mr. Regali. Ja, er hat zwar nicht mit mir geredet, aber es ging.“ Alec verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. „Er hat es nicht so mit reden.“ Wir passierten eine Schranke, wo man Alec zu nickte und uns durchließ. „Wo ist denn dein Familienwappen?“ Sein Blick wanderte nur kurz von der Straße zu mir. Ich lächelte ertappt. „Ich weiß nicht, ich bin irgendwie nicht bei der Sache.“ „Ich finde das Wappen schön.“ „Danke.“ Alec fuhr uns durch die ganze Stadt bis zum Eiffelturm. „Lust im Eiffelturm zu essen?“, fragte mich Alec und ich grinste ihn sofort an. „Sehr, sehr gerne.“ Alec lächelte auch und suchte uns einen Parkplatz. Wir stiegen aus und Alec führte mich zu einem Aufzug, der uns bis hoch in die Spitze des Eiffelturms brachte. Oben angekommen hatten wir eine super Aussicht über Paris. Überall leuchteten Lichter, von den Häusern. Es war ein wunderschöner Anblick. „Mr. Jacobs, Sie habe ich ja lange nicht mehr gesehen“, ertönte eine Stimme hinter uns. Alec kannte ja etliche Leute. Ich riss mich von dem Anblick los und drehte mich zu Alec. Er lächelte mich an und sah dann den Mann an der Rezeption an. „Hallo Dominik, ja ich war lange nicht mehr in Paris“, begrüßte Alec den Mann. Dieser war etwas älter und seine Haare wurden auch langsam weiß, aber trotzdem machte er einen netten Eindruck. „Der Tisch ist schon bereit“, lächelte er mich an und bedeutete uns, ihm zu folgen. Wir gingen ihm nach, bis zu einem kleinen Tisch für zwei Personen, der direkt am Fenster stand. „Kann ich euch schon mal was zu trinken besorgen?“ Alec rückte mir den Stuhl zurecht und ich setzte mich. „Irgendeine Vorliebe?“, fragte er mich. „Überrasch mich“, verlangte ich. Alec sah Dominik nur an, dieser nickte. „Also das übliche“, meinte dieser nur und verschwand wieder. Alec setzte sich mir gegenüber und lehnte sich zurück. „Wie geht es Jamie?“, fragte ich. „Besser, er lässt sich zuhause bedienen, also ich denke schon, dass es ihm gut geht“, lachte Alec. Ich lächelte und beobachtete ihn. Er sah wirklich gut aus, in diesem Designer Anzug. Aber wenn ich ehrlich war, gefiel er mir auch sehr in seiner Freizeitkleidung. „Was ist? Hab ich irgendwo einen Fleck?“ Ich sah ihm jetzt wieder ins Gesicht und lachte. „Nein, nein. Ich … ähm … ich hab dich nur etwas beobachtet“, sagte ich ertappt. „So wie an dem ersten Abend.“ „Du meinst in New York?“, fragte ich verwirrt. „Ja.“ Er lächelte über meine Reaktion. „Du hast gemerkt, dass ich dich beobachte und hast nichts gesagt?“ „Was hätte ich denn sagen sollen?“ „Boah, bist du selbst verliebt“, lachte ich. Alec grinste auch. Er hatte verstanden, dass das nur ein Witz war. „So hier ist das gute Stück“, meldete sich der Mann wieder und hatte eine alte Flasche Château Latour in der Hand. „Ein Château Latour, Jahrgang 1961. Eine unserer besten. Die habe ich extra für dich aufgehoben, Alec.“ Dieser lachte. „Ich weiß doch, wie gerne du einen guten Wein trinkst.“ „Danke Dominik“, bedankte sich Alec und Dominik schenkte uns ein. Ein jüngerer Mann kam jetzt auch dazu und stellte einen Weinkühler auf den Tisch, in den Dominik jetzt den Wein stellte. „Kann ich noch etwas für unser Liebespaar tun?“ Ich blinzelte leicht und Alec lachte los. „Was denn?“ „Nichts, schon gut“, winkte Alec ab. Der jüngere neben Dominik gab uns die Karte und zog sich dann zurück. „Was kannst du heute denn empfehlen?“ „Also egal was ihr tut, nehmt keine Suppe. Ich weiß auch nicht, José versalzt die ganzen Suppen. Aber was er heute super hinbekommt ist das Ratatouille“, schlug Dominik uns vor. „Schon mal ein gutes Ratatouille gegessen?“, fragte Alec mich. Ich biss mir verlegen auf die Lippe. „Noch nie.“ Er lächelte und Dominik zückte sofort seinen Stift. „Also zwei Mal das Ratatouille und als Vorspeise einen wunderbaren Salat, der wird Ihnen schmecken“, lächelte er mich an und schrieb alles schnell auf. „Und ich sehe schon, ein Nachtisch muss auch noch sein. Da lass ich José was süßes für euch zwei zaubern.“ Dominik grinste Alec an und ging dann. Dieser schüttelte nur lächelnd den Kopf und nahm sein Glas in die Hand. „Auf einen schönen Abend“, meinte er und ich konnte nur lächeln. „Ja, auf einen schönen Abend.“ „Jetzt probier schon“, lachte Alec und steckte sich ein Stück des umwerfend duftenden Ratatouille in den Mund. Ich sah ihm dabei zu und wartete erst einmal, ob er davon umkippte. Plötzlich ließ Alec das Besteck fallen und krallte sich in den Tisch. Er röchelte und packte sich mit einer Hand an den Hals. „Alec!“, rief ich und stand auf, um ihm zu helfen, aber er lachte nur und hielt sich die Hand vor den Mund. Ich machte den Mund auf und starrte ihn an. „Du Blödmann, ich dachte wirklich, du erstickst.“ Ich boxte ihn und setzte mich wieder hin. Alec lachte nur und legte sein Besteck wieder richtig hin. „Jetzt probier schon. Es ist lecker, versprochen“, meinte er. Ich streckte ihm die Zunge raus und schnitt ein Stück ab. Dann führte ich es zum Mund. Ich kaute und schluckte runter. Und er hatte wirklich recht, es schmeckte köstlich. Alec lächelte nur und aß weiter. Ich streckte ihm noch mal die Zunge raus und aß dann auch weiter. Dann sah ich zu Alec. Wir hatten noch nicht über die Sachen gesprochen, die gestern passiert waren, oder generell was zwischen uns passiert war. Irgendwie wichen wir beide diesem Thema aus. Aber vielleicht sollte ich mir erst einmal klar werden, was ich wollte. Wollte ich das, was zwischen uns ist oder wollte ich mehr? Eins wusste ich. Ich wollte ihn nicht mehr verlieren, das war etwas, dessen ich mir tot sicher war. Und mit jeder Sekunde, die ich mit ihm zusammen war, war ich mir auch sicher, dass ich mich langsam in diesen Mann verliebte, auch wenn ich wenig von ihm wusste, wusste ich doch, dass ich mich zu ihm hingezogen fühlte. Ich hatte so einen Schrecken gehabt, als er sagte, er sei im Krankenhaus. Ich hatte Angst gehabt, dass ihm was schlimmes passiert sei. Und ich war so froh gewesen, als er gesagt hatte, es sei nur Jamie. Klar, hatte ich mir auch Sorgen um Jamie gemacht, aber im ersten Moment war ich nur froh, dass nicht Alec derjenige war, der im Krankenhaus lag. „Worüber denkst du nach?“, holte Alec mich aus meinen Gedanken. Ich sah ihm in die Augen, die mich fragend ansahen. Okay, D, raus mit der Sprache. „Ich hab über uns nachgedacht“, gestand ich und sah ihm fest in die Augen. Er seufzte und lehnte sich zurück, das Weinglas in seiner Hand. „Ja, darüber hab ich auch schon nachgedacht“, gestand auch er. „Und?“ „Ich mag dich echt sehr und ich weiß, je mehr Zeit ich mit dir verbringe, desto mehr werde ich dich wollen.“ Ich schluckte und meine Nackenhaare stellten sich auf. „So geht es mir auch“, murmelte ich und sah auf meinen Teller hinab, der seit Tagen mal leer war. „Ich weiß nur nicht, ob das so gut ist.“ Ich sah sofort auf und sah in seine strahlend blauen Augen. „Und was machen wir jetzt?“ „Ich weiß nicht, ich möchte dich weiter sehen, das weiß ich mit Sicherheit.“ Ich nickte. „Ich auch. Vielleicht machen wir einfach weiter und sehen, was passiert?“ Er nickte und nahm einen Schluck von seinem Wein. „Hat es geschmeckt?“, fragte Dominik plötzlich. Ich sah ihn an und nickte. „Es war wirklich köstlich“, lächelte ich. Er räumte ab und brachte das Geschirr weg. „Wie oft gehst du hier essen?“ „Nicht oft. Nur mein Vater ist oft hier gewesen, also sind wir immer hier essen gekommen. Dominik kennt mich seit ich ein Kind war.“ „Ihr seid immer von London hier rüber geflogen?“ Alec lachte und nickte. „Ja, ich weiß hört sich komisch an, aber mein Vater liebte Paris, aber auch London.“ Ich lächelte und nahm auch noch einen Schluck von dem leckeren Wein. Es dauerte nicht lange, dann war Dominik wieder da. Mit einem großen Eisbecher. „Das ist unser Liebesbecher“, erklärte er uns und gab Alec und mir einen Löffel. „Danke“, meinte Alec nur. Dominik grinste nur und verschwand dann wieder. „Ich hoffe, dir ist das nicht unangenehm.“ „Das er uns als Paar sieht?“, lachte ich. „Joa, obwohl es mich nicht stören würde“, murmelte er und nahm sich einen Löffel Eis. Ich lachte und tat es ihm nach. Das Eis war mit kleinen Schokokugeln und kleinen Weingummi Herzen verziert. Ich nahm mir ein Herz und steckte es mir in den Mund. „Deine Mutter schien ganz nett“, sagte ich so beiläufig wie es ging. Alec verschluckte sich an dem Eis und hustete. „Bitte was? Das nennst du nett?“ Ich lachte und nahm mir etwas Eis. „Ich sagte ja ganz nett.“ Alec schüttelte den Kopf. „Also eigentlich müsste man meinen, sie hätte eine gute Erziehung genossen, dann hat sie die nicht gezeigt.“ „Vielleicht dachte sie ja, ich habe dich wirklich dazu angestachelt mit Sex zu handeln.“ Ich sah vorsichtig zu Alec, der mich verständnislos ansah. „Okay, okay“, hob ich die Hände. „Vielleicht war sie doch etwas … unhöflich?“ „Etwas ist gut, ja“, schüttelte er den Kopf. „Es tut mir leid, dass du mit in dieses Schlamassel gezogen wurdest.“ „Ich weiß, dass es nicht stimmt.“ Er nickte und nahm sich auch noch etwas Eis. Den restlichen Abend wich Alec diesem Thema aus und lenkte mich immer mit etwas anderem ab. Ich konnte ja verstehen, dass er nicht gerne darüber redete, aber wir waren nun mal im Kreuzfeuer, der Presse und wenn wir uns weiter zeigten, dann würde noch mehr Mist behauptet. Aber ich ließ es ihm durch gehen. Nachdem wir das Eis gegessen hatten, hatten wir noch ein wenig geredet, aber dann hatte Alec auch die Rechnung verlangt. Dominik hatte sie uns gebracht, in einem kleinen Büchlein in das nur Alec schauen durfte. Er legte das Geld in das Büchlein und gab es Dominik wieder. Dieser brachte uns noch zum Aufzug zurück und verabschiedete uns. Als wir unten ankamen, schlug Alec noch einen Spaziergang vor. Ich willigte ein und ging los. Alec holte sein Handy raus und tippte schnell eine Sms. Warum wusste ich nicht, aber es war mir auch egal. Ich wollte jetzt einfach die Zeit mit ihm genießen. Ein leichter Wind kam auf und spielte mit meinem Kleid. Ich hielt es fest und schloss die Augen. Langsam wurde mir kalt, aber es war noch auszuhalten. Plötzlich legte sich etwas auf meine Schultern. Ich sah neben mich zu Alec. Er hatte seine Anzugjacke ausgezogen und mir über die Schultern gelegt. „Wenn es dir zu kalt wird musst du es sagen“, meinte er und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. Ich lächelte und zog die Jacke noch ein bisschen mehr über meine Schultern. „Ich melde mich schon, aber danke“, lächelte ich und roch unmerklich an der Jacke. Sie roch nach ihm, nach einem wunderschönen Sommertag und dieser persönlichen Note, die ich einfach nicht ausmachen konnte. Er roch einfach stark und beschützend. „Vendre des roses. Vendre des roses“, ertönte irgendwo vor uns eine Männerstimme. Er sprach Französisch und das war bestimmt nicht meine beste Sprache. Da tauchte der Mann auch schon auf, mit einem riesigen Strauß Rosen in der Hand. Er sah uns sofort und kam auf uns zu. „Voulez-vous acheter une rose pour la dame jolie ?“ Alec sah mich an, ich sah ihn an. Ich hatte keine Ahnung, was der Mann gesagt hatte, aber ich vermutete, dass er Alec eine Rose andrehen wollte. „J'aurais volontiers l'un“, antwortete Alec und holte sein Portmonee heraus. Der Mann lächelte, fischte eine Rose heraus und sagte noch etwas zu Alec. Dieser bezahlte die Rose und nahm sie auch an. Der Mann bedankte sich und lief weiter. „S'il vous plaît, pour la dame jolie“, sagte er in einem perfekten Französisch und gab mir die Rose. Ich wurde leicht rot und nahm sie an. „Danke, es wäre aber nett, wenn du mir noch sagen würdest, was du gesagt hast“, murmelte ich verlegen. „Nene, reißt um die ganze Welt und kann kein bisschen Französisch.“ Ich streckte ihm die Zunge raus und roch an der Rose. Sie duftete wunderbar. „Ich sagte: Bitte, für die schöne Dame.“ „Schleimer“, lächelte ich, stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke schön.“ Wir gingen weiter durch Paris und ich saugte alles in mich auf. Obwohl es dunkel war, war es wunderschön. „Was hältst du davon, wenn du hier bleibst? Dann zeig ich dir morgen die Stadt“, schlug Alec nach einiger Zeit vor. Ich sah ihn an und lächelte. Ich wollte schon, aber ich wusste nicht, ob es so gut wäre hier zu bleiben. Ich hatte Basti nicht Bescheid gesagt. Aber anderseits wollte ich noch etwas Zeit mit Alec verbringen. „Ich weiß nicht, Basti würde sich bestimmt Sorgen machen“, meinte ich und sah auf den Boden. „Du könntest ihm schreiben.“ Ich lächelte. Ich hatte so gehofft, dass er das sagte. Ich wollte nur sehen, ob ihm wirklich etwas daran lag, dass ich blieb. „Und was soll ich morgen anziehen? Ich kann doch nicht in dem Kleid herum laufen.“ „Das bekomm ich schon hin.“ Ich lachte. Klar bekommt er das hin. Ich sah ihm in die Augen. Ich wollte unbedingt hier bei ihm bleiben. Also was spricht dagegen? Nichts. „Okay“, nickte ich, holte mein Handy raus und schrieb Bastian, dass ich noch in Paris blieb. Ich hatte es die ganze Zeit auf Lautlos, damit uns auch bloß keiner störte. Und so ließ ich es jetzt auch. Das Handy verschwand wieder in meiner Tasche und wir konnten weiter gehen. „Also werde ich heute in einer Suite schlafen“, lächelte ich und Alec lachte. „Wenn du magst.“ Ich nickte heftig. „Okay, also bleibst du nur, wegen der Suite.“ „Klar, was hast du denn gedacht?“ Wir lächelten und gingen weiter. Ich ging ein bisschen näher an Alec und beim gehen streiften sich unsere Hände. Es wurde langsam kälter und plötzlich legte Alec seinen Arm um mich und zog mich an sich. „Ich hab Sven gebeten, mein Auto zu holen und uns später abzuholen, wenn es kalt ist, kann ich ihn anrufen und er kommt uns abholen.“ „Das wäre nett“, nickte ich. Alec holte sein Handy raus und rief schnell Mr. Regali an, aber seinen Arm ließ er immer noch um meine Schultern geschlungen. Ich lehnte mich etwas an ihn und genoss die Hitze, die er ausstrahlte. „Er ist in fünf Minuten da.“ Ich nickte und roch an Alec. Hmm, er roch so gut. „Ist dir gar nicht kalt?“, fragte ich und sah zu ihm auf. „Nein, nicht wirklich.“ Er sah zu mir herunter und da war er wieder, dieser Moment, wo wir uns in die Augen sahen und einfach darin versanken. Alec beugte sich zu mir herunter und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss sofort und stieß mit meiner Zunge gegen seine. Unser Kuss wurde leidenschaftlich und wilder. Ich krallte mich wieder in seine Haare und kostete den Kuss voll aus. Ich vergaß alles um mich herum, es gab nur ihn und mich und diesen Kuss. Doch plötzlich hupte jemand und wir schreckten auseinander. Ich keuchte und Alec fluchte leise. Hinter uns stand eine Limousine, in der Mr. Ragali saß. Ich schluckte. Wie peinlich. Sven stieg aus und hielt uns die Türe auf. Alec sah ihn an und ich meinte eine Rauchwolke aus seinen Nasenlöchern aufsteigen zu sehen … aber das konnte ja nicht möglich sein. Das ging gar nicht … oder doch? Ich schüttelte den Kopf und folgte Alec zum Auto. Er ließ mich zuerst einsteigen und sagte etwas zu Sven, aber in einer anderen Sprache. War es französisch? Ich verstand es auf jeden Fall nicht, weil Alec so schnell gesprochen hatte. Sven neigte nur den Kopf und schloss hinter Alec die Türe, dann war er auch schon wieder hinterm Steuer und fuhr uns ins Hotel. „Tut mir leid“, meinte Alec und kniff sich in den Nasenrücken. Ich schluckte. Okay, wag es Dejna, mehr als dich zurückweisen kann er nicht. Ich rückte näher zu Alec, legte ihm eine Hand auf den Oberschenkel und lächelte. „Kein Problem.“ Alec sah von meiner Hand zu mir rauf. „Tu das nicht“, meinte er dann. „Warum?“ „Weil ich dann nicht aufhören kann.“ Ich biss mir auf die Lippen, beugte mich vor und küsste Alec wieder. Er erwiderte erst nicht, aber dann seufzte er, packte mich und zog mich auf seinen Schoß. Wir küssten uns wieder leidenschaftlich und ich hielt mich mit einer Hand in seinen Haaren und mit der anderen an seiner Schulter fest. Seine Hände lagen beide auf meiner Hüfte. Ich drückte mich weiter an ihn, um seinen starken Körper zu spüren. Aber da trennte Alec sich von mir und wir beide keuchten. In dem Moment schaltete Sven den Motor aus und wir hörten seine Türe, die zugeschlagen wurde. Ich wollte nicht noch mal so erwischt werden, also kletterte ich schnell von Alec runter und richtete mein Kleid. Unser Keuchen verriet uns, aber das war mir egal. Es war aufregend und es tat gut, es tat einfach gut, diesen Mann zu spüren, zu küssen. Dann öffnete Sven auch schon die Türe, mit gesenktem Blick. Er wollte Alec nicht mehr in die Augen sehen, hatte ich das Gefühl.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)