If you love my little Emo... von _daydreamer_ ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die Tür wird hinter mir geschlossen und ich setze mich zögernd auf einen der teuren Ledersessel. Mein Name ist Noah Steffens und ich bin 14 Jahre alt. Ich bin ein Emo und stolz drauf! Ich bin im Büro des Schuldirektors und genau dieser betritt gerade sein Büro. Im Schlepptau hat er unsere Vertrauenslehrerin und einen Grundschüler. „Hallo Noah.“ sagt der Direktor –Herr Kaiser- und setzt sich hinter seinen Schreibtisch. „Weißt du was ich eben erfahren habe?“ fragt er mich und sieht mich streng an. Ich schüttele nur mit dem Kopf und blicke dann starr nach unten. „Na wenn du es nicht weißt. Frau Bader kommen sie doch mal her und bringen sie Tommy gleich mit.“ ruft Herr Kaiser zur Vertrauenslehrerin und diese kommt mit einem kleinen blondhaarigen Jungen an ihrer Seite auf den Direktor zu. Dieser steht von seinem Stuhl auf, geht um den Schreibtisch rum und kniete sich vor den Grundschüler. „Hallo Tommy. Kannst du mir erzählen was du gesehen hast?“ fragt der Direktor und lächelt den Jungen an. Doch dieser schüttelt mit dem Kopf und versteckt sich etwas hinter Frau Bader. „Das ist aber ganz wichtig für uns. Guck mal ich hab sogar einen Bonbon für dich.“ meint Herr Kaiser und hält dem Grundschüler genannte Zuckerbombe hin. Der kleine nimmt ihn an und beginnt zu reden: „Der Junge da…“ Der kleine zeigt auf mich. „…ist ein Emo! Er saß auf dem einem Fensterbrett und hat sich mit was in den Arm geschnitten bis es geblutet hat!“ „Und was hat er gemacht als er bemerkt hat dass du ihn beobachtest?“ „Er ist aufgestanden und weggerannt.“ Der kleine ist sichtlich aufgeregt, denn er gestikuliert wild mit den Händen und spricht ziemlich schnell. Herr Kaiser steht wieder auf, wuschelt dem kleinen Grundschüler durch die strohblonden Haare und setzt sich hinter seinen Schreibtisch. Ich senke meinen Blick wieder, spüre den strengen und kalten Blick des Direktors auf mir ruhen. „So Noah. Guck mich mal an.“ spricht der Direktor mich an und ich blicke etwas auf. „Du weißt genau, dass du wenn du Probleme hast, zu unserer Vertrauenslehrerin gehen kannst, oder?“ fragt mich Herr Kaiser und ich nicke nur leicht. „So, und warum machst du das denn nicht? Das ist schon das fünfte Mal in dieser Woche, dass dich jemand beim ritzen erwischt! Hast du noch irgendwas dazu zu sagen?“ „ Kommt nicht wieder vor…“ murmel ich und sehe schließlich aus dem Fenster. Der Schulhof ist wie leergefegt und nur der Wind spielt mit den Blättern die auf dem Boden liegen. „Ich werde jetzt deine Eltern informieren.“ Höre ich Herr Kaiser sagen, drehe mich ruckartig wieder um und sehe schon wie der Direktor das Telefon in der Hand hatte. „Warten sie!“ nuschele ich, strecke meinen Arm aus und greife nach dem Telefonhörer. „Nein Noah! Ich rufe jetzt deine Eltern an!“ Ich senke meinen Blick wieder, höre wie Herr Kaiser die Nummer wählt und anfängt zu reden: „Guten Tag, Frau Steffens. Hier spricht Wolfgang Kaiser der Direktor von Noahs Schule. Ich rufe an weil ihr Sohn schon das fünfte Mal in dieser Woche beim ritzen erwischt wurde und er kein gutes Vorbild für andere Schüler ist, zumal ihn ein kleiner Junge dabei beobachtet hat und der nun eine Therapie braucht. Ja ich denke auch dass es das Beste ist wenn sie ihn von der Schule nehmen. Cecelia auch? Na wenn sie meinen, immerhin sind sie die Erziehungsberechtigte. Kommen sie morgen bitte noch mal vorbei, damit wir das alles schriftlich machen können, ja? Gut, dann bis morgen. Auf Wiedersehen.“ Herr Kaiser legt auf und bittet mich zurück zum Unterricht zu gehen. Ich nicke, stehe auf und verlasse das Büro. Vor diesem steht mein Klassenkamerad und bester Freund Kai. Er ist auch ein Emo. „Na? Was hat er gesagt?“ fragt Kai mich und klopft mir freundschaftlich auf die Schulter. „…Unwichtig…“ murmele ich und wende mich zum gehen. Kai folgt mir, legt seine Hand wieder auf meine Schulter und hält mich fest. Ich bleibe gezwungener Maßen stehen und sehe auf den mausgrauen Fußboden der Schule. „Hat er deine Eltern angerufen?“ „…Ja…“ „Scheiße…Und was nun?“ „…Weiß nicht…“ „Ach Noah. Lass dir doch nicht alles einzelnt aus der Nase ziehen!“ Ich seufzte. Es war sinnlos. Wenn Kai etwas wissen wollte, dann bohrte er so lange bis er eine vernünftige Antwort bekam. „Sie nehmen mich von der Schule.“ sage ich und drehe mich zu dem braunhaarigen um. „Was? Das können die doch nicht machen?!“ meint Kai aufgebracht und schüttelt mich. „Siehst du doch…Ach…Komm lass uns zum Unterricht gehen.“ nuschel ich und gehe eine Etage tiefer zu unserem Klassenraum. Kai klopft an und keine Minute später öffnet unsere Klassenlehrerin Frau Finke die Tür. „Ach Noah und Kai. Schön das ihr auch noch kommt!“ faucht die Dame mittleren Alters gereizt, lässt uns in die Klasse und schließt hinter uns die Tür. „Warum seid ihr zu spät?“ fragte Frau Finke und deutet uns an, dass wir uns setzen sollen. Kai und ich setzen uns nebeneinander und ich antworte Frau Finke: „Ich muss-…“ „Die Emo Schwuchtel musste sich erst noch ritzen. Weil er seine scheiß Probleme nicht den in Griff kriegt.“ unterbricht mich mein verhasster Klassenkamerad Mark. „Jetzt ist aber gut Mark! Noah rede bitte weiter.“ fordert mich meine Lehrerin auf. Ich schüttele jedoch nur mit dem Kopf, senke diesen und meinen Blick. Mark lacht laut schallend und wirft mir ein Papierkügelchen an den Kopf. Tränen bilden sich in meinen Augen und ich spüre Kais Blick auf mir ruhen. „Hören sie Frau Finke. Noah geht es ziemlich schlecht. Könnte ich bitte mit ihm rausgehen?“ fragt Kai und ich spüre wie sich eine Träne Freiheit verschafft und sich aus meinem Augenwinkel stielt. Ich höre wie Frau Finke widerwillig ´Ja´ sagt und schon merke ich Kais Arm um meiner Schulter, der mich sanft hochzieht. Ich stehe langsam auf, versuche das Lachen aller Schüler zu überhören und lasse mich von Kai aus der Klasse bringen. Er schließt die Tür hinter mir und zieht mich schließlich in seine Arme. „Ist schon gut…“ flüstert der braunhaarige und wischt mir eine Träne aus dem Augenwinkel. „Bringst du mich zum Krankenzimmer?“ frage ich leise und schiebe Kai von mir weg. „Ok. Komm mit.“ Langsam gehen wir die Treppen nach oben, bis wir vor den Krankenzimmer stehen. Kai öffnet die Tür, sagt zu mir er würde der Sekretärin bescheid sagen, schiebt mich ins Krankenzimmer und lässt die Tür ins Schloss fallen. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Ich drehe mich um und sehe in das dass Krankenbett belegt ist. In ihm liegt ein Mädchen mit schwarzblond gefärbten Haaren und sieht mich an. „Hi Noah. Was machst du denn hier?“ fragt sie mich und ich gehe langsam auf sie zu. „Hallo Cecelia. Eigentlich wollte ich mich etwas hinlegen...aber wenn du schon hier bist dann kann ich auch wieder ge-…“ „Kommt nicht in die Tüte Brüderchen!“ Cecelia ist meine große Schwester. Sie setzt sich auf und klopft auf den Platz neben sich. Ich setz mich neben das Emo Girl und sie drückt mir erstmal einen dicken Schmatzer auf die Stirn. „Was ist los, kleiner Bruder? Was bedrückt dich?“ fragt mich Cecelia und legt ihren Arm um mich. „Es ist wegen Mum und Dad…“ „Wieso?“ „Sie wollen uns von der Schule nehmen…“ „Das ist ein Scherz, oder?“ „Nein…Sie nehmen uns beide von der Schule…“ „Aber warum?“ „Weil ich beim ritzen erwischt wurde…“ „Aber das ist doch kein Grund jemanden von der Schule zu nehmen!“ „Was weiß ich…“ Tränen bilden sich wieder in meinen Augen. „Das ist doch scheiße!“ flüsterte Cecelia und umarmte mich schließlich. Ich erwidere die Umarmung und verstecke mein Gesicht in ihrer Halsbeuge. „Ich weiß…“ murmel ich und merke wie mir die Tränen an den Wangen runter laufen. „Sch…Ist ja gut Noah…“ Ein schluchzen verlässt meine Kehle und plötzlich klopf es an der Tür, sodass ich kurz zusammen zucke. Cecelia steht langsam auf, geht zur Tür und öffnet sie. Ich höre wie sie „Komm rein.“ sagt und ich erkenne durch den Tränenschleier das es Kai ist. Der Brünette lächelt leicht und ich wische mir übers Gesicht. Ein schluchzen entflieht mir wieder und ich versuche die Tränen zu unterdrücken. „Eure Eltern sind da.“ sagt Kai und ich sehe ihn an. „Echt?“ frage ich den braunhaarigen und nehme dankend das Taschentuch von Cecelia an. „Ja. Dann sehen wir uns wohl heute das letzte Mal, hm?“ murmelt Kai und umarmt mich schließlich. Ich umarme ihn auch und nicke langsam. Ja, es stimmt was er sagt. Meine Eltern würden alles dran setzen, dass ich mich nicht mehr mit ihm treffen konnte. Die Tür geht erneut auf und meine Eltern kommen mit meinen und Cecelias Schulsachen rein. „Macht gefälligst ein bisschen hin! Ihr müsst noch eure Sachen packen!“ brüllt mein Vater und ich flüster Kai noch ein: „Ich schreib dir…“ ins Ohr, löse mich von ihm, stehe auf und gehe zu meinen Eltern. Ich ziehe mir meine Jacke an, winke noch mal kurz Kai und gehe schließlich mit meiner Schwester und meinen Eltern aus dem Krankenzimmer. „Steigt ein.“ höre ich meinen Vater knurren, steige ein, schnalle mich an und kaum sitzen ich und Cecelia im Wagen, da fährt mein Vater auch schon los. „Zuhause packt ihr eure Sachen und dann geht ihr zum Bahnhof. Wir schicken euch auf ein Internat wo solche Psychos wie ihr hingehört!“ brummt mein Vater und ich schlucke hart. Mum schließt die Tür auf und schickt uns auf unsere Zimmer. Ich zieh meinen großen schwarzen Koffer unter meinem Bett heraus, lege ihn auf dieses und öffne ihn. Zuerst lege ich meine Klamotten, Schuhe, Accessoires, Waschzeug, Glätteisen und Schminke in den Koffer. Dann folgen meine CDs, mein Handyladekabel, meine Kopfhörer und mein Laptop. Ich mache den Koffer zu und hole noch meine Umhängetasche aus dem Schrank. In diese packe ich ein paar Bücher, Zeitungen, Zeichnungen, Bilder und etwas Süßes. Wer weiß was es auf einem Internat zu essen gibt? Es klopft leise an meiner Tür. Wer konnte das denn schon wieder sein? Die Tür geht auf und Cecelia steckt ihren Kopf durch diese. „Hey Süßer. Bist du fertig?“ fragt sie und ich nicke leicht, hänge mir meine Tasche um, nehme den Koffer vom Bett und sehe mich ein letztes mal in meinem Zimmer um. Adios normales Leben, willkommen Internatsleben. Das laute quietschen der eisernen Räder des Zuges dringt in meine Ohren. Cecelia und ich nehmen unsere Sachen, öffnen die Tür vom Zug, gehen hinein und suchen uns einen Platz. Wir fahren schon eine ganze Weile. Zumindestens kommt mir das so vor. In dieser Zeit war Cecelia schon fünfmal auf dem Klo gewesen, ich hab mindestens 4 Packungen Cookies aufgegessen, davon wurde mir leider schlecht und ich musste auch Bekanntschaft mit einer Zugtoilette machen. Ich lehne mich an das kühle Metall, wische mir kurz durchs Haar. Wie lange wir wohl noch fahren mussten? Es klopft an der Tür, ich setze mich etwas auf und drehe den Schlüssel um. Die Tür geht mit Schwung auf und meine große Schwester kommt in die Kabine. „Sweety was machst du nur für Sachen?“ fragt die gepiercte und nimmt mich in den Arm. „Ich hab zwar gesagt du sollst was essen…aber damit meinte ich nicht dass du dich überfressen sollst!“ „Tschuldigung…“ „Ist nicht so schlimm. Komm her mein Schatz und lass dich drücken!“ Die blondhaarige viel mir um den Hals und drückte mich fest an sich. Ich erwidere die Umarmung schüchtern. „Komm wieder mit in unser Abteil, ja? Wir müssten nämlich bald da sein.“ Ein sanftes rütteln an meiner Schulter riss mich aus meiner Traumwelt. Widerwillig öffnete ich meine Augen und sah in das Gesicht von Cecelia. „Was ist los?“ murmelte ich verschlafen und setzte mich wieder ordentlich auf meinen Sitz. „Wir sind da Sweety. Komm wir müssen aussteigen.“ „Oh…jetzt schon?“ „Du hast ja die ganze Zeit geschlafen. Nun komm!“ Die blondhaarige zog meinen großen Koffer von der Gepäckablage und stelle ihn neben mich. Ich stand auf nahm meine restlichen Sachen, meinen Koffer und folgte meiner Schwester eine Etage weiter nach unten. Der Zug hält und Cecelia drück auf den Knopf damit sich die Türen öffnen. Langsam gehe ich auf den Bahnsteig und sehe mich um. Es ist hier ziemlich ländlich und nur wenig Leute sind auf dem Bahnsteig. „Du…Cecelia?“ „Ja Brüderchen?“ „Weißt du wo wir hin müssen?“ „Nicht so ganz…Vielleicht können wir ja jemanden fragen!“ Auf einmal ist der Bahnhof wie leer gefegt. Toll…wenn man mal Menschen um sich herum braucht, dann sind sie nicht da! Plötzlich höre ich ein lautes Lachen hinter mir. Ich drehe mich um. Cecelia ebenfalls. Und da sind sie! Punks! Na super…da freu ich mich aber. Sie sind zu fünft. Drei sitzen auf einer der eisernen Bänke und zwei liegen –wahrscheinlich besoffen- auf dem Boden. Einer von denen die auf der Bank sitzen, steht auf und sieht uns an. Mir wird auf einmal ganz komisch und ich wende meinen blick ab. „Na sieh mal einer an! Ne Schwuchtel und ne Lesbe…und auch noch Emos! Habt ihr eure Klingen verloren?“ ruft der Punk höhnisch zu uns rüber und seine Kumpels lachen laut auf. Ich merke das Cecelia innerlich kocht und ich halte mich ein bisschen an ihrem Jackenärmel fest. Der Punk kam genau auf uns zu und blieb nur wenige Meter vor uns stehen. Man konnte seine Alkoholfahne aber trotzdem bis zu uns riechen. „Wir wollen nur wissen wie wir zu so einem Internat für Scenenkids kommen. Könnt ihr uns helfen?“ fragt Cecelia und sieht dem Punk direkt in die Augen. „Hm….lass mich mal nachdenken…Warum sollte ich einem Emo helfen?“ „Weiß nicht…Vielleicht damit du nicht die ganzen Vorurteile für Punks erfüllst?“ konterte meine Schwester und grinste etwas frech. „Gut das ist ein Argument. Wir gehen auch auf dieses Internat. Seht ihr den Wald dahinten? Dort ist ein Weg, den geht ihr immer geradeaus bis an eine Mauer mit Eisentor kommt. An der Mauer, rechts neben dem Tor ist eine Klingel die betätigt ihr und wartet bis euch geöffnet wird. Ihr werdet dann ja sehen wie es weiter geht.“ Beendet der Punk seine Erzählung und kratz sich etwas am tätowiertem Hals. „Danke dass du uns geholfen hast. Ich hoffe wir sehen uns-…“ „Hoffentlich nie wieder! Bye!“ unterbricht der Punk Cecelia, dreht sich um und geht zu seinen Kumpanen. Meine Schwester schüttelt nur mit dem Kopf, nimmt ihren Koffer in die eine Hand und meine Hand in ihre andere. Wir gehen vom Bahnhof, in den Wald bis wir die Mauer und das Tor erreichten. Wir klingelten und kurze Zeit später ging das Tor automatisch auf. Wir traten ein und ein riesengroßer –leerer- Hof erstreckte sich uns. Ich war baff. So riesig hatte ich das nicht erwarten. Außerdem war es hier bildhübsch. Der Hof bestand zum größten Teil aus Rasen, nur an manchen teilen war ein Weg aus Pflastersteinen. Auf fast jeder Rasenfläche stand ein Baum und um manchen ging eine Bank aus Holz. Hier fühlte ich mich wohl und das merkte Cecelia auch. Sie lächelte mich süß an und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ein kurzes lächeln huschte über mein Gesicht. „Hey…i-ihr seit neu hier, o-oder?“ höre ich eine zittrige, weiche, männliche Stimme und sehe etwas auf. Ein Junge mit schwarzen Haare, Basecap, schüchterne Haltung, Lolli im Mund und schwarzer Kleidung. Emo! „Äh…Ja…“ nuschel ich und höre wie Cecelia leise kichert. „Ähm ja…I-ich soll euch zum Dings…äh…B-büro unserer D-direktorin bringen. K-kommt mit…“ stotterte der Junge, drehte sich schnell um und ging ins Gebäude. Cecelia und ich nahmen unsere Sachen und folgten dem Emo-Boy in das Internat. Doch dieser kam uns auf dem halben Weg wieder entgegen gewuselt. „T-tut mir Leid…Das hier ist das Unterrichtsgebäude…D-die Direktorin der Emos ist in unserem Häuserblock. I-ihr seid doch Emos, o-oder?“ „Ja!“ kam es synchron von Cecelia und mir. „D-dann kommt mit in unseren Häuserblock…“ Und schon schlich der Junge –dessen Namen ich nicht kenne- in die andere Richtung und verschwand dort in einem großem, weiß gestrichenem Haus. Wir folgtem ihm und standen kurze Zeit später standen wir in einem großem –gut gefülltem Raum-. Alles Emos. Und sie starren mich alle an. Oh mein Gott! Panik! Doch sie schienen alle meine Körpersprache zu verstehen, denn sie beachteten mich nicht weiter, sondern gingen ihren Tätigkeiten weiter nach. Ich glaube hier würde ich mein Leben neu anfangen können! Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Bevor jetzt das dritte kapitel anfängt möchte ich noch etwas sagen: ES TUT MIR SOOO LEID DAS ICH ERST JETZT FERTIG GEWORDEN BIN!!!! Ich hab echt ein schlechtes gewissen meine lieben leser .-. Aber mir fehtle die zeit zum schreiben. Ich hoffe ihr verzeiht mir diese lange wartepause und lest diesen (leider kurze) Kapitel. Viel Spaß und liebe grüße: Shiroyama-san :3 ___________________________________________________________ Plötzlich löste sich eine Frau –wahrscheinlich Anfang 20- aus der Menschenmenge und kam auf uns zu. Ihr Haar war am Ansatz feuerrot und wurde immer dunkler, bis es an den Haarspitzen schließlich schwarz wurde. „Hallo! Ich bin Jennifer Pocher, eure Direktorin und Vertrauensperson. Ihr seit bestimmt Noah und Cecelia, oder?“ Meine Schwester und ich nickten. „Freut mich euch kennenzulernen!“ „Freut uns auch.“ sagte Cecelia und lächelte freundlich, während ich nur kurz gequält den Mund verzog. „Also erstmal willkommen auf unserem Internat. Ich hoffe ihr lebt euch hier schnell ein und findet Freunde. Frühstück gibt es um sieben Uhr, Mittag um zwei und abendbrot um halb acht…den Rest werden euch bestimmt eure Zimmernachbarn zeigen und erklären. Ich muss jetzt auch schon wieder zurück…Bis morgen!“ „Auf Wiedersehn Frau Pocher.“ Verabschiedete sich Cecelia und ich brachte nur mühsam ein: „Tschüss…“ über die Lippen. Der Junge neben mir zog den Lolli aus seinem Mund und sah mich schüchtern an. „Du bist mit mir auf einem Zimmer…Kommst du mit?“ „Ich…“ Ich sah zu meiner Schwester. Doch diese lächelte mich nur munter an und meinet: „Geh mit. Ich finde mich hier schon zurecht!“ „Ok…wir sehen uns beim Abendessen?“ „Klar Sweety. Bis Nachher!“ „Ja…“ Cecelia gab mir noch einen Kuss auf die Wange, bevor sie zu einem Mädchen ging und mit diesem redete. „Ok ich komm mit…“ murmelte ich und ging mit dem Jungen mit. Wir gingen drei Stockwerkte nach oben und dann zur vorletzten Tür. Der Junge machte die Tür auf, ging hinein und ich ihm hinterher. Das Zimmer war nicht riesengroß. Neben mir steht ein großer Schrank, davor ein runder Tisch um den vier Stühle stehen. Zwei Doppelstockbetten stehen sich gegenüber an den Wänden. Zwischen ihnen ist ein Fenster. Das Bett rechts von mir war oben belegt, denn ein Junge mit schwarzen, wuschligen Haaren und Lippenpiercing grinste mich frech an und sprang schließlich von seinem Bett. „Hi! Ich bin Oliver und du?“ „Äh Noah…“ „Freut mich dich kennenzulernen!“ Oliver umarmte mich kurz und gab schließlich dem Jungen neben mir einen Kuss auf den mund. Der Junge errötete und schob Oliver von sich weg. „Olli…i-ich hab dir gesagt d-du sollst das nicht machen…“ „Aber Kevin!!!“ Ok der Junge heißt also Kevin. Plötzlich geht die Tür hinter mir auf und…Dieser Typ sieht gut aus…scheiße nein…der sieht verdammt gut aus!!! Schwarzbraune Haare, eisblaue Augen, Snakebites und dieser Blick. „Wer ist das denn?“ murrt der typ mich an und hängt sich seine Kopfhörer um den Hals. Olivers gesichtszüge wurden kalt und er antwortete: „Das ist Noah, er ist heute erst angekommen und teilt sich mit uns ein Zimmer.“ Der Junge sah mich aus einer mischung von genervtheit und belustigung an, bevor er murrte: „Boah ey…waren deine Eltern besoffen als sie dir deinen Namen gegeben haben?“ Dann schob er sich genervt an mir vorbei, nahm sich eine packung Zigeretten vom Nachttisch und ging wieder. Mit Türenknallen. Ich sah ihm perplex hinterher. „Diese dauer beleidigte und genervte Leberwurst ist Jonathan. Er hat jede zweite Nacht ne andere im Bett und er ist schwulenfeindlich.“ Ich nickte nur. Oliver war wohl eine ziemliche Labertasche, denn er redete ununterbrochen, bis Kevin ihm leicht auf den hinterkopf schlug. Der schwarzhaarige wuschelkopf hielt den mund und ich stand immer noch unschlüssig im zimmer. Plötzlich meldete sich Oliver wieder zu wort: „Dir gehört das bett über dem von Jonathan.“ „Äh…“ „Achso…es ist das da.“ Oliver zeigte mit dem finger auf das linke Bett. „Okay…und mein Koffer?“ Kevin öffnete den Schrank und sah auf ein Schlachtfeld. Alle Klamotten waren unordentlich oder hingen aus den Regalzwischenräumen. „Jonathan.“ zischte Oliver wütend und begann die zerwühlten Klamotten in die Regalzwischenräume zu stecken. „L-Leute ich kann meine sachen auch im koffer lassen…“ murmelte ich leise und schon bekam ich eine Antwort von Oliver. „Nein! Jonathan muss nicht zwei Regale beschlagnamen! Er hat sein Regal und damit baster!“ Ich zuckte zusammen und nuschelte ein: „Sorry.“ Kevin nahm meinen Koffer und legte ihn auf den kleinen Tisch, dann öffnete er ihn. Die Augen des Lollilutschers wurden immer größer. „Wow! Du hast nen Laptop!“ Auch Oliver drehte sich um. „Krass!“ Ich runzelte die Stirn. „Habt ihr keinen?“ „Nein.“ Kam die zweistimmige Antwort. Oliver grinste und nahm einige von meinen T-Shirts und legte sie in das Regal. Nachdem er das auch mit den restlichen Sachen gemacht hatte legte ich meine Umhängetasche auf das obere Bett. „Danke ihr zwei…“ nuschelte ich und lächelte leicht. „Immergerne Noah!“ flüsterte Kevin und wurde etwas rot. Oliver klopfte mir auf die Schulter. „Wollen wir in die Mensa?“ Ich nickte und schon gingen wir los. Es war ziemilch voll als wir die Cafeteria betraten. Fast alle Tische waren belegt, nur ein einziger Tisch war noch frei und der stand draußen bei den Rauchern. „Was willst du essen Noah?“ fragte mich kevin, denn oliver war schon mit seinem Tablett rausgegangen um uns den Tisch zu sichern. „Äh…was gibt es denn?“ „Belegte Brote, Salate, Pilz und Kürbissuppe, Curry, Oliven…..und Getränke.“ Ich sah über das angebot. „Nett…“ Wie ich doch Oliven hasste. „Ich nehm ein Brötchen….mit nichts drauf…und ein Glas Wasser…“ murmelte ich der köchin entgegen und sie gab mir ein ganz normales Brötchen und einen Krug voll Wasser. „Danke…“ nuschelte ich und ging nach draußen zu Oliver. Dieser hatte sich die Kürbissuppe und den Olivensalat genommen. Ich ließ mich auf einen Holzstuhl fallen und begann an meinem Brötchen zu kabbern. Oliver sah mich mit großen Augen an. „Du isst nichts warmes?“ Ich schüttelte mit dem Kopf, sodass mir ein paar Haarsträhnen ins Gesicht vielen. Kevin nahm zwischen mir und Oliver platz. Er hatte sich das Curry und ein Brot mitgenommen, dazu ein Glas Orangensaft. „Worum geht’s?“ fragte er wund wurde ein bisschen rot um die Nase. „Noah isst nichts ordentliches!“ „Lass ihn doch Oliver. Erinner dich mal an deinen ersten Internatstag…da hast du auch nichts runterbekommen.“ „Ja stimmt auch wieder.“ Ein Luftzug streifte mein Gesicht und jemand ließ sich zwischen mir und oliver fallen. Ich sah vorsichtig auf und direkt in in ein paar eisblaue Augen. Ich zuckte zusammen und merkte wie meine Wangen sich rot färbten. Jonathan. Ich sah nach unten und versuchte meine Gefühle wieder unter Kontrolle zu kriegen. Am meisten mein Herzrasen. Ich hatte das Gefühl jeder hier könnte es hören! Ich knabberte weiter an meinem brötchen und merkte wie Oliver und Kevin aufstanden. „Wir bringen nur die Tablets weg und sind dann gleich wieder da.“ Ich nickte nur kurz. Ich hörte wie Jonathan sich eine Zigarette anzündete und ich merkte wie sein kalter Blick auf mir ruhte. „Hast du ne freundin?“ fragte Jonathan und ich zuckte zusammen. „N-Nein…“ „Einen Freund?“ „N-Nein…“ „Aha….Rauchst du?“ „Nein…“ „Trinkst du?“ „Anti-Alkoholiker…“ Lange umhüllte uns Stille. Ich sah stur nach unten und fragte mich gedanklich wie lange es wohl dauerte ein Tablet wegzubingen. „Boah du bist ja richtig langweilig!“ fuhr Jonathan mich plötzlich an. „W-Was?“ „Du bist ne Jungfrau! Du rauchst und trinkst nicht! Mit dir kann man doch gar keinen Spaß haben!“ Ich sah Jonathan geschockt an und spürte wie tränen sich in meinen augen bildeten. „Ey jetzt fang bloß nicht noch an zu heulen!“ Was hat er nur gegen mich? Warum bin ich nur so abstoßend? stellte ich mir gedanklich diese fragen und merkte wie mir eine Träne über die Wange lief. „Weichei ey…“ fauchte Jonathan, stand auf und ging zu einer gruppe von Mädchen. Wo ist Cecelia? Ich schluchzte unterdrückt auf. Plötzlich berührte mich jemand and der Schulter. Ich zuckte zusammen und sah vorsichtig auf. „Hey…geht’s dir nicht gut?“ fragte die person vor mir. Eine junge...glaube ich. Er saß vor mir in der hocke and wischte mit seinem daumen die tränen weg. „Geht es dir schlecht?“ fragte er mich und ich zuckte kurz mit den schultern. „Komm lass uns woanders hingehen…“ Er zog mich auf die beine und ging mit mir ins internat. Ich folgte ihm meinen blick starr nach unten gerichtet. Er öffnete ein Tür und zog mich rein. Ich sah auf. Es war ein Bad. Der Junge schubste mich leicht auf eine der Holzbänke and kniete sich vor mich. „Ich bin Nekita. Wie du bestimmt schon gesehen hast, ich bin Japaner. Ich gehöre nicht zu den Emos eigentlich bin ich Visual Kei…aber den Style gibt es hier leider nicht also bin ich hier bei den Emos!“ Ich nickte. Er grinste mich an und griff schließlich eine Waschtasche. „So…dann werden wir dir mal etwas Farbe wieder in dein hübsches Gesicht zaubern!“ Nekita öffnete die Waschtasche, holte eine Make-up Dose und einen Pinsel sowie Puder herraus. Der braunhaarige begann mit einem Tuch meine Tränen wegzuwischen und begann schließlich das Make-up auf mein Gesicht zu tupfen. „Du hast echt trokene Haut…Bist du Allergiker?“ Ich gab nur einen bejahenden Laut von mir. „Du Armer. Ich auch. Ich bin allergisch gegen Soja…haha und das als Japaner.“ Er lachte etwas und tupfte weiter. Und ich lachte mit. Zum ersten mal seit Jahren lachte ich wieder. Und es tat so gut! Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Kapitel 4: „So..jetzt hast du wieder etwas mehr farbe im gesicht.“ Nekita lächelte und zog mich auf die beine. „Oh man du bist echt süß und sogar noch kleiner als ich…und ich bin schon klein.“ Ich begann wieder zu lachen und wurde wieder rot. Was war das denn nur für ein gefühl schon wieder? Es war nicht das selbe das ich bei Jonathan verspüre. Es war….anders. Nekita sah mich mit seinen nussbraunen augen an und lächelte. „Wir sind in einer klasse. Willst du den stundenplan haben?“ Ich nickte nur und nekita zog aus seiner hosentasche einen zettel und griff nach einem kajal stift. Er begann mir den stundenplan aufzuschreiben. Nach einiger zeit war er fertig und gab mir den plan. „So ich bring dich noch auf dein zimmer und dann sehen wir uns morgen.“ Gesagt getan. 10min später standen wir vor meinem zimmer. „Bis morgen ich warte auf dich vor dem schulgebäude.“ Und schon war er weg. Langsam ging ich in mein zimmer und sah das es leer war. Also kletterte ich auf mein bett und griff nach meinem laptop. Diesen klappte ich auf, klickte auf das internetzeichen und wartete bis Google geladen hatte. Schließlich klickte ich auf eine meiner angelegten seiten und schon öffnete sich ein chatportal. Jonathan kam herrein und legte sich mit seinem laptop auf sein bett unter mir, aber das bekam ich nur am rande mit. In dem Chatportal schrieb ich immer mit Kai und einer anonymen Person, die den Nickname Kokosraspel trug. Er verstand mich und war ziemlich nett. Plötzlich piepte es. Ich hatte eine neue Nachricht bekommen. Neugierig öffnete ich die Mail. Sie war von Kokosraspel. -Kokosraspel- Hey wie geht’s? Ich tippte schnell die antwort: -CuTtInG_ArMs- Geht so…Bin gut im Internat angekommen und habe echt nette leute getroffen :) Und wie geht es dir? -Kokosraspel- Why geht? Ist doch schön^^ Joar…Wir haben auch nen neuen in unser Zimmer bekommen… „Kokosraspel“ lebte auch in einem internat. Allerdings nicht in dem gleichen wie ich, sondern in Amerika, da er dort ein Austauschjahr machte so wie er sagte. -CuTtInG_ArMs- War stressig heute… Find ich auch^^ Wie ist er denn so? -Kokosraspel- War bei mir damals auch so…das legt sich aber wenn du erstmal alle kennengelernt hast :) Der neue ist ganz nett…ziemlich verklemmt, schüchtern und… -CuTtInG_ArMs- Hoffentlich akzeptieren mich alle so wie ich bin… Und? -Kokosraspel- Wird schon^^ Du bist doch cool ;) …Nichts… -CuTtInG_ArMs- Bin ich nicht °///° Sag! -Kokosraspel- Doch bist du :) …Nein… -CuTtInG_ArMs- Wenn du meinst xD Musst du mir ja nicht erzählen… -Kokosraspel- Ja meine ich! :) Naja..also…er ist… -CuTtInG_ArMs- Ja? Er ist? -Kokosraspel- Er ist….schwul… -CuTtInG_ArMs- Ist doch nicht schlimm oder? -Kokosraspel- Naja ich mag solche nicht… Das traf mich wie ein schlag ins gesicht. Denn ich war ja schwul…un der wusste es nicht… -CuTtInG_ArMs- Oh…naja kann man nichts machen… -Kokosraspel- Bist du sauer? -CuTtInG_ArMs- Nein…gar nicht… -Kokosraspel- Okay..du bist sauer… -CuTtInG_ArMs- Bist du auch schwulenfeindlich? -Kokosraspel- Nope…ich muss mich nur daran gewöhnen, mir mit jemandem das Zimmer zu teilen der nicht hetero ist… -CuTtInG_ArMs- Achso okay…Ich schreib morgen wieder mit dir okay? Bin echt müde v.v -Kokosraspel- Okay^^ Schlaf gut und träum was schönes :) -CuTtInG_ArMs- Danke :) Wünsch ich dir auch^^ Ich schaltete den Laptop aus und legte ihn auf das regal was über dem bett war. Ich ließ mich zurückfallen auf mein bett und schloss meine augen. Ich war so erschöpft und müde…und verwirrt. Weil dort ein gefühl war und ich nicht wusste für wen es bestimmt war. Langsam schloss ich meine Augen. Hmm dunkelheit… Ich schlief langsam ein und mein erster tag am Internat neigte sich dem Ende. Kapitel 5: ----------- Erstmal sorry das ich solange nicht geschieben habe ;( Aber ich steckte in einem seeehhhrrr großem KreaTief..aber jetzt gehts weiter un dich hoffe euch gefällt das neue Kapitel^^ Kapitel 5: Am nächsten Morgen wachte ich um 5 Uhr auf und wusste zuerst nicht wo ich war. Nachdem ich mich erinnerte, dass ich auf einen Internat bin und heute mein erster Schultag ist, stand ich auf und versuchte vom Bett zu klettern. Leichter gesagt als getan, denn es gab keine Leiter und ich wusste nicht ob Jonathan noch schlief. Nun hangelte ich mich mehr schlecht als recht vom Doppelstockbett und mit einem raschen blick sah ich das Oliver und Kevin Arm in Arm im untersten Bett schliefen. Manchmal wünschte ich mir auch einen Freund…jemand dem man alles erzählen konnte, den man küssen konnte und der mit einem kuschelte. Irgendwie schaffte ich es aus meinem Bett und stolperte leicht rückwärts und stieß an jemanden. „S-Sorry.“ Stotterte ich und drehte mich um. Es war der Bettpfosten. So langsam werde ich noch bekloppt. Ich ging leise zum Schrank und öffnete diesen, holte meine Waschtasche raus, neue Unterwäsche und meinen Bademantel. Hoffentlich war noch niemand im Bad. Mit diesem Gedanken wanderte ich durch den Gang und fand schließlich das Jungs-Bad. Ich öffnete die Tür und sah mich um. Es war schwül hier drinnen und ich hörte eine Dusche. Scheiße…Gab es ein zweites Bad? Jetzt sei nicht so ein Schisser. Einfach nur duschen, Zähne putzen und Anziehen! Dass schaffst du schon! Dachte ich und trat ein, schloss die Tür und stelle meine Waschtasche auf die lange Reihe von Waschbecken. Meine frische Unterwäsche legte ich daneben und ging zur zweiten Dusche. Sie war groß und geräumig, es gab Shampoo und ein großes Handtuch. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen und ich ging in die Dusche, zog den knallroten Vorhang zu und zog mich sehr langsam aus. Mein ganzer Körper wurde von Narben geziert. An den Oberschenkeln, den Armen, an der Hüfte und sogar am Hals waren Narben. Ich hasste es meinen Körper zu sehen und es war mir mehr als peinlich wenn jemand anderes ihn sehen würde. Ich legte meine Wäsche in den Korb neben mir und schaltete das Wasser an. Es war schön warm und ich ließ es mir über den Kopf laufen. Nachdem ich mich einmal komplett nass gemacht hatte griff ich nach dem Shampoo, es war für trockene und empfindliche Haut, und machte mir etwas auf die Hand. Das Shampoo war weiß, dickflüssig und roch nach Zuckerwatte. Ich wusste gar nicht dass es sowas gab. Langsam begann ich meinen viel zu dünnen schon fast mageren Körper einzuseifen und hörte wie die andere Dusche ausgeschalten wurde, jemand fluchte und der Vorhang zurück gezogen wurde. Ich wusch das Shampoo von meinem Körper und schloss meine Augen, ließ mir das warme Wasser übers Gesicht laufen und genoss die Wärme. Nach ein paar Minuten machte ich die Dusche aus und trocknete mir das Gesicht und schließlich meinen restlichen Körper ab. So, jetzt die neue Unterwäsche anziehen und dann…Ich griff ins Leere. Verdammt, ich hatte meine Unterwäsche auf dem Waschbecken liegen lassen. Den Bademantel auch! Ich griff das Handtuch und wickelte es um meinen kompletten Oberkörper. Hoffentlich war es nur Nekita der geduscht hatte. Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel und zog langsam den Vorhang auf. Ich sah zuerst niemanden und trat aus der Duschkabine. Dann plötzlich sah ich etwas Rosafarbenes hinter einem Waschbecken stehen, es hatte ein Zahnbürste im Mund und schwarzbraune Haare. Scheiße Jonathan! Ich sah mich hilfesuchend im Raum um, aber es waren nur er und ich da. Was soll ich jetzt nur machen?! Jonathan sah mich genauso geschockt an und sah schließlich auf seinen Bademantel. „Du hast nichts gesehen klar?!“ schnauzte er mich an und zog blitzschnell den Bademantel aus auf dem hinten ganz groß in weiß: Hello Kitty is super cute draufstand. Ich musste mir ein leises lachen verkneifen, doch das verging mir ziemlich schnell als der blauäugige auf mich zu kam. Ich sah in erschrocken an und wich an die Wand hinter mir zurück. Jonathan stand nun direkt vor mir und griff nach meinem Kinn. „Hör mal zu du kleine Schwuchtel! Du wirst keinem aber auch gar keinem erzählen was du eben gesehen hast klar? Sonst kriegst du mächtig Ärger mit mir! Und wage e-…Alter du ritzt dich am Hals?!“ Jonathan drehte meinen Kopf zur Seite und fuhr langsam mit seinen Fingern über meinen Nacken. Ich biss mir auf die Unterlippe und wurde rot. Was sollte das? Nach ein paar Sekunden stieß er mich zurück und grinste. „Oh du armer…kümmert sich keiner um deine hässlichen Probleme? Das tut mir ja sooo leid.“ Er lachte und ich sah nach unten. „Na? Fängst du jetzt wieder an zu heulen? Das ist echt das einigste was du kannst, hm?“ Tränen traten in meine Augen und ich unterdrücke ein schluchzen. Was hatte ich ihm denn getan? Jonathan griff nach seinen Sachen und ging mit einem fiesen grinsen auf den Lippen aus dem Bad. Ich schlich zu meiner Waschtasche und öffnete diese, zog meinen Rasierer raus und fummelte eine Klinge raus. Nachdem ich die abgewaschen hatte, zog ich das Handtuch runter und begann ich meine Seite zu schneide. Erst leicht doch je öfter ich an Jonathans worte dachte, umso mehr ritze ich mich tiefer. Das hellrote Blut lief an meiner Hüfte runter und ich sah in den Spiegel. Warum bin ich überhaupt geboren? Schluchzend zog ich meine neue Unterwäsche an und packte die Klinge zurück in meine Waschtasche. Ich ging aus dem Bad und schwankte, mit gesenktem Kopf zurück in mein Internatszimmer. Oliver saß am Tisch und machte Hausaufgaben während Kevin im Schrank wühlte. Jonathan war glücklicherweise nicht da und ich stellte mich neben Kevin, zog eine schwarze Skinny Jeans aus meinem Fach sowie ein schwarzes T-Shirt. Der schwarzhaarige sah mich an. „H-Hey…was ist denn los? Du siehst total verweint aus. Oli Noah geht’s nicht gut!“ Kevin wischte mir über die Wangen und Oliver stand sogleich neben seinem freund und zog mich in eine feste Umarmung. „Hey...Shh was ist los?“ Er sah mich an und ich schüttelte mit dem Kopf. Doch Oliver ließ nicht locker und sah mich ernst an. 2Sag schon..wir möchten dir nur helfen.“ Ich gab mich geschlagen. „J-Jonathan…er hat sich über mich lustig gemacht…“ Kevin gab mir ein Taschentuch und ich wischte mir die Tränen weg. „Jonathan darfst du nicht so ernst nehmen…er ist ein ziemliches Arschloch.“ Sagte Kevin und steckte sich einen Lolli in den Mund. Oliver nickte. „Genau…du solltest ihn ignorieren.“ Ich wischte mir übers Gesicht und nickte. „K-Könnt ihr euch bitte mal umdrehen?“ Oliver und Kevin sahen sich verwirrt an, drehten sich aber in Richtung wand um und ich zog meinen Bademantel aus dafür meine Hose und mein Shirt an. „O-Ok..ihr könnt euch wieder umdrehen.“ Ich fuhr durch mein nasses Haar und wurde rot. Die beiden drehten sich zurück und Oliver sah auf die Uhr. „Schon sieben…wir sollten essen gehen.“ Er grinste und griff Kevins Hand. Ich nickte wieder, folgte den beiden in den Essenssaal und es war mehr als voll. Zu…viele…Menschen…Ich versuchte jedem neugierigen Blick auszuweichen und ließ mich von Kevin mitziehen. „Oh yay unser Stammtisch ist frei!“ hörte ich Oliver flöten und er rannte auf den Tisch zu, schmiss seine Sachen auf den diesen und setze sich. Kevin schmunzelte und griff ein Tablett und ich nahm mir auch eins. „Also Noah, es gibt drei Sorten Brötchen, verschiedenen aufstrich, Obstsalat, Joghurt, Müsli, Milch, verschiedene Säfte und noch ein paar Salate. Was möchtest du?“ Der immer noch Lolli lutschende schwarzhaarige lächelte und nahm sich zwei Brötchen, eine kleine Schachtel mit Nutella und eine mit Marmelade, zwei Gläser Mulivitaminsaft und nahm sich eine Schüssel mit Früchte- und eine mit Schokomüsli. Dies stellte er alles auf das Tablett und ich nahm mir ein Brötchen, Müsli, ein Glas Wasser und etwas Fleischsalat. Mit meiner Ausbeute folgte ich Kevin an den Tisch und er gab Oliver ein Brötchen, das eine gals mit Saft und das Müsli sowie die Marmelade. Ich schnitt das Brötchen langsam auf und versuchte das schmerzhafte ziehen in meiner Seite zu ignorieren. Nach ungefähr einer halben Stunde war ich fertig und brachte das Tablett alleine weg. Es war schon halb acht…ich war doch mit Nekita verabredet vor dem Schulgebäude, oder? Nachdenklich verabschiedete ich mich von Oliver und Kevin die mich verwirrt ansahen und ich verließ die Mensa. Ich rannte nach oben und griff nach meiner Umhängetasche, sah auf den Stundenplan und packte alles was wichtig war ein. Na toll…erste Stunde hatte ich Biologie. Seufzend ging ich aus dem Wohnblock und sah Nekita auf einer Bank sitzen. Er hatte Kopfhörer auf und las ein Buch, während er mit den Finger zum Rhythmus auf die Bank klopfte. Ich setze mich neben ihn und er sah auf, nahm die Kopfhörer ab und lächelte. „Hey Noah. Alles klar?“ „Ja.“ Log ich und lächelte. Nekitas rehbraunen Augen leuchteten und sein Haar glänzte in der Sonne. Es war faszinierend wie viel ein Mensch lächeln konnte. Nekita zog mich auf und zog mich leise lachend ins Schulgebäude. Dieses war noch größer als der Wohnblock und der braunhaarige öffnete die große Eichentür. Ich trat ein und sah mich um. Es war sehr rustikal gehalten aber es sah gut aus. Nekita nahm meine Hand und zeigte mir die Räume. „Das hier ist die Bibliothek. Von hier darf man sich Bücher ausleihen die man für den Unterricht braucht oder wenn einem langweilig ist.“ Meinte der braunäugige und zog mich hinein. Ich legte meine andere Hand leicht auf meine Seite und versuchte den stark aufkommenden schmerz zu unterdrücken. „Noah? Geht’s dir nicht gut?“ Nekita sah mich besorgt an und brachte mich zu einer großen Couch auf die er mich sanft schubste. Ich verfluchte mich innerlich kein pflaster aus die schnitte geklebt zu haben und wimmerte leise. „Was hast du da? Hast du schmerzen?“ Der Japaner nahm vorsichtig meine Hand von meiner Seite und zog leicht mein Shirt hoch. „Oh Gott, Noah! Warum machst du sowas?“ Nekita zog ein Taschentuch aus seiner Schultasche und begann vorsichtig die schnitte abzutupfen. Ich könnte schreien, so doll tat es weh. „Ich hol ein Pflaster, warte hier und halt das Taschentuch drauf!“ Mit diesen Worten verschwand Nekita aus der Bibliothek und ließ mich zurück. Na toll…was sollte er denn jetzt von mir denken? Ich bin einfach ein hoffnungsloser Fall… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)